sind an der mächtig angeschwollenen Theiß zum Still stand gekommen. Ihre mit nur 2V» Divisionen geführte Offensive hat sich trotz der Minderwertig keit der roten Truppen erschöpft; für das weitere' Vorgehen sind umfassende Vorkehrungen in der Etappe notwendig, die zweifellos viel Zeit bean spruchen werden. Die tschechische Offensive ist ein absolute? Mißerfolg für den Angreifer; das Miß lingen des Angriffes bedeutet aber keinesfalls, daß die roten Truppen tüchtig wären, es spricht viel mehr
für die Minderwertigkeit der tschechischen Kontingente. Die übrigen Ententetruppen sind bis her vollkommen untätig gewesen; diese Untätigkeit hat es der roten Armeeleitung ermöglicht, zeitweise ausgedehnte Gebiete von den eigenen Truppen zu entblößen und alles Verfügbare auf bedrohte Punkte, so z. B. auf Szolnok und Salgotarjan zu konzentrieren. Ohne auf eine Kritik der militärischen Ope rationen gegen das bolschewistische Ungarn einzu gehen, kann vermerkt werden, daß hier ein Muster beispiel vorliegt
, wie eine militärische Operation durch alliierte Truppen nicht durchgeführt werden darf. Am 16. April begann der rumänische Vor marsch, er dauerte zwei Wochen, erreichte die Theiß, ohne daß nennenswerte Gefechte stattgefunden hätten; die ganze Operation setzte sich aus einer Reihe von Paniken bei den roten Truppen zu sammen. Sobald der Ruf ertönte: „Es kommen die Rumänen!' lief alles kopflos davon. Resultat 18. Juni 1919 dieser Operation war, daß die östlich der Theiß stehenden Kontingente
ein, sie hatte als einziges Resultat ein Anschwellen des Selbstvertrauens der roten Heeresleitung zur Folge und wurde zu politischer Propaganda im großen Stile ausgenützt. Charakteristisch für den Mangel jedes Zusammenarbeitens war diesmal die abso« lute Untätigkeit der Rumänen und Franzosen während der Offensive der Tschechen. Die rote Armee setzt sich heute aus sieben Divisionen zusammen, die Divisionen 1—6 wurden aus den früheren Honveddivisionen 20, 23, 37, 39, 40 und 41 bereits während des Karolyifchen Re gimes
gebildet, die 7. Division wurde jüngst aus neuaufgestellten Arbeiterbataillonen formiert. Die Feuergewehrstärke der ganzen roten Armee dürfte insgesamt 15.000 nicht überschreiten, der Ver- pflegsstand beträgt hingegen etwas über 100.000. Die Geschützzohl kann mit etwa 80, die Anzahl der in der Front befindlichen Maschinengewehre mit 400 angegeben werden. Die sehr geringe Feuergewehrzahl erklärt sich aus dem großen Materialverlust während der rumänischen Offensive. Als höhere Verbände fungieren