geber und verantwortlicher Redakteur zeichnen wollte. Das erstere hätte man sich schließlich zur Not noch gefallen lassen, und auch wohl gefallen lassen müssen, Nachdem man ihn jahrelang für die „Volkszeitung" mit Wohlgefallen hatte Mitarbeiten sehen, aber für sein eigenes Blatt, dazu ein antiklerikales Hainpforgan" konnte man dies nie und nimmer dulden, und der rote Ausschuß konnte es nicht fassen, daß Linsmayer trotz seiner jahrelangen Mitarbeit am roten Herd feuer keine blasse Ahnung
zu haben schien, was er da Schlimmes zu beginnen vorhabe. Ja, Menschens- kind, hört man den roten Lokalstab da förmlich aus- rufen, haben Sie denn nicht daran gedacht, was die klerikalen Zeitungen dazu sagen würden, wenn Sie hier, an unserer Rotfeuer-Esse, ein antikleri kales, Mensch, ein antiklerikales Blatt schmie den würden?! Ja wissen Sie denn nicht, daß wir auf dem Lande, wo man den Scheinkampf zwischen uns und unseren schwarzen Brüdern manchmal noch ernst nimmt, schon die größten Unannehmlichkeiten
Propaganda verdächtigen" und uns damit wer weiß was für einen mate riellen Schaden verursachen?! Nein, mein Lieber! Dieser Gefahr, ganz besonders aber der letzteren, können, dürfen, mögen, müssen, sollen, wollen und lassen wir uns absolut nicht aussetzen, und wenn es noch so ein Hilfszeitwort gäbe, würden wir es zum Zeichen unserer vor Schrecken gestreubten roten Haare hersetzen, und zwar einstimmig, und einstim mig werden wir Ihnen auch den Laufpaß geben, wenn Sie, anstatt für unsere „Volkszeitung
" zu arbeiten, was wir Ihnen auch weiterhin recht gern gestatten können, dürfen, mögen, müssen, sollen, wol len und lassen, wenn Sie, wiederholen wir mit unserer roten Hand an Ihrem Brotkorb, wirklich ein antiklerikales Blatt herausgeben. Also friß un ser rosenrotes Brot Du Federvieh in spe oder geh und stirb, 'und als Linsmayer weder das letzte noch das vorletzte tun wollte, erinnerte man ihn, und zwar im Dezember, im kalten, zur frommen Weih nachtszeit der frommen schwarzen Brüder, an dies echt
rotfärbigen Dokument das ihn das Blatt aufgeben oder gehen hieß, und Linsmayer wartete infolge dieser eindringlichen Erin nerung nicht, bis man ihn vom roten Herdfeuer verstieß, sondern ging selbst, und nun hat die „Volks zeitung" die Frechheit, eine diesbezügliche Zeitungs notiz wie folgt zu beantworten: „Austritt aus der Partei. Herr Kurt Linsmayer hat seinen Austritt aus der Partei und aus den Parteivereinen angemeldct. Seine Be hauptung in einem hiesigen Blatte, er sei wegen seiner antiklerikalen