Stille und laute Wasser : Geschichten aus den Bergen.- (Erzählungen vom Reimmichl)
Oer Timmel-Hos und sein Kind r war ein leidenschaftlicher, wilder, unbändiger Gesell, der Timmel Jos von Hellbrunn, besaß aber ein ab grundtiefes Gemüt. Nachdem er sein armes Gütchen unterm Walde verkauft hatte, lebte er mit Weib und Kind das ganze Jahr hin durch auf der Alm, im Sommer bewohnte er ein luftiges Rindenhaus am hohen Spitzegg, im Winter eine verlassene Käser (Sennhütte) auf der Rainalm. Mit ständiger Arbeit gab er sich nicht ab, sondern trieb bald das eine, bald
das andere: Almputzen, Wurzelngraben, Pech klauben, Wildern, unbefugtes Schnapsbren nen und dergleichen. Den Branntwein ließ er sich selbst am besten munden und oft lag er betrunken in der Hütte, ein und die andere Woche faß er auch ini Arrest beim Landge richt, wenn die Gendarmen ihn wegen Schnapsbrennen oder Wilddiebstahl abgefaßt hatten. Sein Weib, die arme Hedwig, litt dann grausame Not, denn zu betteln schämte sie sich und Arbeit fand sie keine, weil die Leute in Hellbrunn mit dem wilden Jos nichts Z4 ,