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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
[1925]
¬Die¬ schönsten Erzählungen.- (Langens Auswahbände ; 22)
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Seite 277 von 291
Autor: Steub, Ludwig / von Ludwig Steub
Ort: München
Verlag: Langen
Umfang: 280 S.. - 1. - 5. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 61.715
Intern-ID: 93461
Die Antwort kam von der Gasse herauf als ein schallender Juhschrei, mit welchem der Florian seiner Mutter verkündete, daß die Rosi seine Braut sei. Sie gingen ans Fenster und grüßten mit beiden Hän den hinunter: „Hast den Doktor gehört?' fragte Frau Euphrosyne lachend die Wirtin von der Sewi, die in seligem Er staunen sich kaum mehr verwußte. Im nächsten Augenblicke aber waren sie um den Tisch im Erker vereinigt und da feierten der Florian und die Rosi bei fröhlichem Becherklang ihre Verlobung

, und die Eltern hatten die größte Freude darob, daß sie diesen Tag noch erlebt. Nur der alte Weitenmoser konnte leider nicht dabei sein, aber der junge Lorenz wurde gleich geholt und schloß mit dem Florian ewige Freundschaft. Und nachdem etliche Stunden in hoher Fröhlichkeit vergangen waren, stand der Florian auf und führte ihnen zu Gemute, daß morgen Maria Himmelfahrt, der große Frauentag sei, auf den sich alle Kräuter freuen, und die Blumen allzumal blühen da im schönsten Glanz. Also sollten

auch sie sich freuen, und die herzlieben Leute von der Sewi, Eltern und Kinder, sollten alle morgen in sein väterliches Haus nach Langkampfen kommen und sich dort zum festlichen Mahle setzen. Und am andern Tage, an Maria Himmelfahrt, saßen Vater Hechenplaickner und seine Frau und alle seine Kinder mit dem Florian und seiner Mutter beim fest lichen Mahle zu Langkampfen. Und als dies zu Ende ging, begann sich die Halle mit mancherlei Gönnern und Freunden zu füllen, die der Florian am vorigen Abend höflichst

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
[1925]
¬Die¬ schönsten Erzählungen.- (Langens Auswahbände ; 22)
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Seite 247 von 291
Autor: Steub, Ludwig / von Ludwig Steub
Ort: München
Verlag: Langen
Umfang: 280 S.. - 1. - 5. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 61.715
Intern-ID: 93461
und Fisch gegessen — ganz gut und gar nicht teuer. Und am andern Tag find wir aufs Schloß und haben den Turm angeschaut, wo der Kanzler — ja die Namen kann ich mir nicht merken —' „Der Kanzler Breuer,' ergänzte der Florian. „Ja, wo der Kanzler Biener hat sein Leben lassen müssen. Soll's recht gut gemeint haben, der Biener — tröst' ihn der liebe Gott! Und nachher sind wir zur heiligen Notburg auf Eben — haben 's Fuhrwerk in Jenbach gelassen — schöne Wallfahrt, aber sonst nicht viel — und nachher

nach Absam zu der Mutter Gottes in der Fensterscheiben. Hat schon viel Heiraten gestiftet, dieselbige, und weil es jetzt doch so drumrum geht, so habe ich betet, daß du eine schöne, brave Frau — nein, Florian — ich sag's aufrichtig — ich Hab' betet, daß du die Rosi kriegst.' „Und ich bet' auch schon vierzehn Tage drum,' sagte Florian lächelnd. „Da muß's was werden.' „Da sind wir beim Bogner im Garten gesessen und haben in die Stubeier Ferner hineingeschaut, ausgezeich nete Ferner, ganz schneeweiß

, und eine Maren d' bestellt. Aber die Frau Bognerm, die kann auftragen! Haben doch nicht viel zahlen müssen. Ist der Kaplan Ruf dahergekommen, vom Narrenhaus, ein lustiger Herr, haben lang gescherzt miteinander.' „Ja derselbige,' schaltete Florian ein, „das ist ein Pfiffikus, den kennt man schon? Der hat's mit der Philo sophie und liest lauter verbotene Bücher, ist aber recht unterhaltlich!' „Und am Abend sind wir nach Hall hinein und beim Bären find wir über Nacht geblieben. Ganz fein! Hat fich's Peppele

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
[1925]
¬Die¬ schönsten Erzählungen.- (Langens Auswahbände ; 22)
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Seite 175 von 291
Autor: Steub, Ludwig / von Ludwig Steub
Ort: München
Verlag: Langen
Umfang: 280 S.. - 1. - 5. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 61.715
Intern-ID: 93461
machen und mit dem Spiritus asper keinen alten Geißbock füttern in der größten Hungersnot. Ja, Vater, da magst sieben Jahr' lanq studieren und nachher weißt kaum, was Kyrie eleison heißt. Ich möchte lieber etwas Richtiges lernen von der Landwirt schaft; denn etwas andres als ein Bauer werd' ich nicht.' „Schau, schau,' sagte da der Vater, „du kommst mir gar nicht ungelegen, Florian! Jetzt ist gerad' die Zeit, wo ich mich Hab' wieder besinnen wollen — jetzt hast du dich besonnen und jetzt lassen wir's gut sein. Bleib

nur da! Einen Brief wirst jetzt schon schreiben können, einen ordentlichen?' „O je!' rief Florian heiter, „darfst nur sagen, was drin stehen soll; das andre macht sich von selber!' So blieb der Sohn wieder im Hause seines Vaters. Nach den Wünschen der Mutter wurde allerdings nicht gefragt, aber es ist kaum anzunehmen, daß sie entgegen gestanden wären. Der Herr Kaplan war schon im vori gen Herst versetzt worden und damit ihr häuslicher Polar stern untergegangen. Die gute Frau gestand stch jetzt wohl

selbst ein, daß ihr lieber Florian am Ende doch besser zu einem Bauernwirt tauge, als zu einem Bischof. Und doch war es ihm damals nicht recht behaglich in seines Vaters Haus. Er war schon angekränkelt von der Sucht, sich zu bilden und dem Trieb nach Wissen. Der Winter kam und fand ihn sehr unbefriedigt. In den Heimgarten zu gehen und beim Spanlicht mit den Spin nerinnen zu plaudern, das füllte seinen Geist nicht aus. Er glaubte stch nach der Feldarbeit zu sehnen, aber die Flur lag unter tiefem Schnee. Er hätte gerne

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