¬Die¬ schönsten Erzählungen.- (Langens Auswahbände ; 22)
UI. aber die drei Jahre um waren, kam der Fl Florian wieder nach Langkampfen in das Dorf, H und dann auch öfter nach Kufstein, in die Stadt. Die Augen seiner dortigen Zeitgenossen, sowohl der mannlichen als der weiblichen, sowohl der herrischen als der bäuerischen, waren damals scharf auf ihn gerich tet, denn jedermann wußte, daß er viel Geld gekostet, und jedermann wollte die Rechnung machen, wieviel dabei herausgekommen. Der erste Eindruck war übrigens allent halben sehr günstig
, daß er, wenn er wolle, „ganz tief nach der Schrift', oder, nach einer anderen Meinung, „wie von der Kanzel runter' reden könne. Indessen kam man über diese Frage sieben Jahr lang nicht ins reine, da Florian mit den Langkampfe- nern immer nur in ihrer Mundart und mit den Kuf steiner Herren gerade so sprach wie sie. Auch nach der berühmten Hauptstadt München schien der strebsame Jüngling öfter hinaufgekommen und dort nicht selten in den öffentlichen Sammlungen gewesen zu sein. So erzählte man, er sei eines Abends