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Jahr:
[1888/1891?]
Jahresbericht Vinzentinum; 1884 - 1887)
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Seite 35 von 242
Umfang: Getr. Zählung
Sprache: Deutsch
Signatur: II Z 104/1884-87
Intern-ID: 506193
an eine Säule, (lass Funkén davonsprühen. Die Nacht bringt er in der Küche zu. Da hat der Küchenmeister den unglücklichen Einfall, ihm den jungen Bart zu versengen. Wüthend darüber wirft ihn Ile im e wart kurz und gut in den Kessel, und der Braten, von dem Walther sang, war ge wiss nicht so dick und lang. Wilhelm, dem die Nachricht gebracht wird, sendet Kyburg, sie solle sich seines Freundes mit Geschick annehmen (289, 19). Sie thut dies, und sogleich ist Kennewart besänftigt. 289j

- rathen. Kyburg will ihn trefflich ausrüsten, doch begnügt er sich mit einem Schwerte und seiner Stange. — Am nächsten Tage bricht das Heer auf, nachdem Wilhelm noch einmal zum tapfern Kampfe aufgemuntert und Kyburg in einer langen Rede, worin sie darauf hinweist, dass sie die Ursache all des Elends auf christlicher und heidnischer Seite geworden, dasselbe that. Damit beginnt der dritte Abschnitt des Gedichtes. Rennewart hat wieder seine Stange vergessen, sie wird ihm auf Wilhelms Befehl nachgeführt

So geht es ihm auch am nächsten Morgen. Jetzt ist er doppelt auf sich erbost, fürchtet, man möge es ihm als Feig heit auslegen, wenn er so zu spät komme : dann wäre auch Alyzens Kuss geschändet 318, 14 fg.). Doch diesmal war es von Nutzen. Da nämlich Wilhelm vor Beginn der Schlacht die Muthlosen zur Umkehr aufforderte, machten sich die Franzosen, „Haarkräusler' nennt sie Wilhelm (322,21), auf den Heimweg. Allein wie sie in den Engpass von Petit-pont einge drungen sind und sich schon auf ihre Weiher

und die häusliche Bequem lichkeit freuen, tritt ihnen Rennewart entgegen und ohne viel Worte schlägt er auf die Feigen ein, dass die am Leben gebliebenen gern unter seinein Befehle in die Schlacht zurückkehren (327, 30). Wilhelm ist un gemein erfreut über ihre Rückkehr, sie sollen unter Rennewart, mit seinem Namen als Feldgeschrei, dienen ; Rennewart werde er aufs beste belohnen. Doch dieser verschweigt noch den Preis, zu dem ihm der Mark graf verhelfen soll (331, 14 fg.). Im Folgenden schildert Wolfram

Terramcrs Zorn über Wilhelm und den „römischen Kiinig', den er im feindlichen Heerlager vermuthet; dann liefert er die obenerwähnte Schlachtschilderung. Besonders thut sich Renne wart hervor, dass er grosse Ehren erntet in Frankreich (388, 14 fg.). Es gelingt ihm bis zu den Schiffen vorzudringen und dort die 8 gefan-

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Jahr:
[1888/1891?]
Jahresbericht Vinzentinum; 1884 - 1887)
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Seite 31 von 242
Umfang: Getr. Zählung
Sprache: Deutsch
Signatur: II Z 104/1884-87
Intern-ID: 506193
sie sich und erkennen sich als Brüder (118, 26). Wilhelm klagt dem Bruder seine Noth ; dieser räth ihm nach Munléim zu reiten, wo in drei Tagen ein Iioftag angesagt sei. Dort werde er auch die andern Verwandten treffen, Wilhelm befolgt den Rath, während Arn alt für ihn um Orleans die Verwandten zum Hilfezuge aufbietet (124, 30 fg.). So ist Wilhelm aus dem Verfolger ein Helfer erstanden; ähnlich wird sich sein Schicksal später gestalten. Er übernachtet in einem Kloster, wo man ihm freundliche Aufnahme gewährt

; doch will sie von ihm nichts wissen, da er wahrscheinlich nur wieder ein Heer fordere für seine Kämpfe mit den Heiden. Daher solle niemand zu ihm hinausgehen und die Thüre verschlossen werden (129, 19 fg.). Endlich erbarmt sich ein reicher Kaufmann ritterlicher Abkunft namens Wimar seiner und ladet ihn in sein Haus. Wilhelm folgt; aber von all den reichen Speisen, die ihm vorgesetzt werden, rührt er nichts an: Wasser und Brod nur genießt er und auf Heu sucht er seine Lager stätte. Die Drohungen, welche er gegen den König

ausstoßt, erschrecken seinen gutmiitbigen Wirt so, dass er zu Boden fällt (138, 14 fg.). Nach einer schlaflosen Nacht begibt sich der Ritter wieder an seinen Platz dem Königshofe gegenüber ; er ist geneigt, den feigen König zu erschlagen (139, 1 fg.). Unterdessen hat Wimar am Hofe die Nachricht verbreitet, wer der Fremdling sei. Nun drängen sich viele an ihn, er aber fährt sie zornig an. Da kommt der König von der Messe zurück und Wilhelm begibt sich zu ihm. Er trägt das Schwert umgegürtet

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Jahr:
[1888/1891?]
Jahresbericht Vinzentinum; 1884 - 1887)
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Seite 36 von 242
Umfang: Getr. Zählung
Sprache: Deutsch
Signatur: II Z 104/1884-87
Intern-ID: 506193
genen Fürsten zu befreien, doch hat er jetzt soviel „Zucht', dass er von den Hütern keinen erschlägt (415, 24 fg.). Er sucht ihnen nun Waffen und Pferde zu verschaffen ; das letztere gelingt ihm erst spät, da er zuerst so stark zuschlägt, class Mann und Ross zugrunde gehen. Endlich haben alle befreiten Fürsten frische Pferde, so dass sie in den Streit eingreifen können. Dahin „gap in geleite ir niftl Altzen soldier' (418,15), Die Schlachtenwellen wogen weiter. Endlich gelingt es Wilhelm

, Terramer zu verwunden, worauf die Heiden fliehen. Gottes Hand hatte sich an ihnen bewährt. Mit großem Schaden ward der Sieg errungen. Die Helden laben sich an den reichen Vorräthen, die sie im Heiden lager finden. Rennewart hat kurz vorher gesehen, dass Gandelus so großen Schaden angerichtet. Ist er in der Verfolgung der Feinde begriffen (44ö, 1 fg.)? Seitdem blieb Wilhelm unbesiegt im Besitze des Landes und seiner Gemahlin Kyburg. In seinen Siegesjubel mischt sich die Klage über seinen Verlust

von den Feinden nichts mehr zu fürchten sei. In Orange wird er von Wilhelm und Kyburg freudlichst empfangen; die Markgräfin erklärt ihm, dass er sich als ihren Ritter bewährt habe; und Wilhelm selbst -fordert ihn auf, den Lohn zu begehren, den er früher (331,17 fg.) geheimnisvoll angedeutet. Noch will er sich nicht offenbaren, er schämt sich, seine Liebe zu Alyze zu gestehen. Doch Kyburg, die in seinem Herzen gelesen, was der Mund verhehlt, schon damals, als sie das Verbrennen seines Bartes so sehr beklagte

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Jahr:
[1888/1891?]
Jahresbericht Vinzentinum; 1884 - 1887)
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Seite 8 von 242
Umfang: Getr. Zählung
Sprache: Deutsch
Signatur: II Z 104/1884-87
Intern-ID: 506193
Cristjàns ein alten tymft im hat ze Munleun an gelegt; dà mit er sine tumpheit regt, swer apriche t so nach wane. Lachmann bemerkt hiezu: J ) „es wäre gleich unerwartet, wenn Christian von Troyes etwas in langen Versen gedichtet hätte, und wenn ein Wilhelm von Orange in kurzen Versen gedichtet wäre.' Eine andere Stelle hat eine Zeitlang irre geführt: 7, 23 fg. ir habt ouch è wol vernomen (es endarf iu nu niht maere komen)^ wie daz mit dienste sich gezóch, des manch hoch herze freude vloch

nur den Wert einer vorläufigen Übersetzung haben, — Die oben angezogene Stelle aus d. Willehalm hat ihre richtige Erklärung schon durch San-Marte gefunden, welcher bemerkt: 6 ) „das ,e vernomen' bezieht sich nicht auf Wilhelms und Àrabellens Geschichte, sondern offenbar nur auf die obigen zwei letzten Zeilen : ,Ihr habt in andern Mären auch schon vernommen, wie ein hochgemuthes Herz sich freudig dem Dienste unter: zog', womit der Dichter nur andeuten will, dass auch hiervon in der Er zählung von Wilhelm

gehandelt werden soll.' Damit stimmt auch Suchier 7 ) und E. Martin 8 ) etc. überein. Da somit aus der Dichtung selbst kein Anhaltspunkt für die Be stimmung der Quelle Wolframs gewonnen werden kann, musste erst die Veröffentlichung der französischen Chansons über Wilhelm Licht in dieser dunklen Sache verbreiten. Im Jahre 1854 erschien: M. W. J. A. Jonckbloet, Guillaume d'Orange, Chansons de geste des XI® et XII 0 siècles, publiées pour la première fois. La Haye, Martinus Nyhoff

. T ) ib. — 2 ) ib. XXXVIII. — 3 ) Jetzt in neuer Ausg. v. K. Roth, Paderborn 1874. — 4 ) cfr. Wackernage], Gesch. d. d. Lit. I, § 57, 25. — 5 ) Zuerst erschienen seine Bemerkungen in den „german. Studien' v. Bartsch, I, 134; dann separat: „über das niederrheinische Bruchstück der Schlacht v. Aleschans 0 , Wien 1871. — s ) Über Ws. Ritterged, Wilhelm v. Orange. Quedlinburg und Leipzig 1871, S. 30. — 7 ) Über die Quelle Ulrichs ?. d. Türjin, S.,39. — ®) Wackern., Gesch. d. d. Lit. II, § 57, 25.

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Jahr:
[1888/1891?]
Jahresbericht Vinzentinum; 1884 - 1887)
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Seite 30 von 242
Umfang: Getr. Zählung
Sprache: Deutsch
Signatur: II Z 104/1884-87
Intern-ID: 506193
und empfängt die Wegzehrung, die jener bei sich trägt (69, 10). Dann stirbt er. Da W. die Leiche für jetzt nicht mitnehmen kann, reitet er trauernd davon. Er hat schwere Kämpfe zu bestehen, den schwersten mit dem kühnen Arofei. Wie der Schmied auf den Arnbos, schlagen die Fürsten aufeinander (77, 12 fg.). Endlich unterliegt Arofei und wird trotz der Anerbietungen, die er macht, von Wilhelm getödtet zur Sühne für Yivianz (81, 12). In Arofels Rüstung gelangt er mitten durch die Sarazenen

, wird aber schließlich doch erkannt und kann sich nur mit Mühe durchhauen bis vor Orange. Allein Kyburg lässt ihn nicht ein, bis er gefangene Christen befreit und ihr durch Vorzeigen seiner verstümmelten Nase be wiesen hat, dass er wirklich ihr Gemahl sei (92, 15 fg.). So freudig ihn Kyburg nun willkommen heißt, so schmerzlich ist ihr die Erzählung von dem Verluste ihres Vivianz und der ganzen tüchtigen Truppe. Nach langer Berathivng beschließt Wilhelm, die Hilfe seiner Verwandten und des römi schen Königs

nachzusuchen; indessen will Kyburg Orange halten (95,1 fg.). Er will nicht mehr als Wasser und Brod genießen, bis er wiederkehre. In Arofels Rüstung kommt er ungefährdet durch die Feinde (105, 7 fg.). Hiemit endet der erste Abschnitt (das II. Buch) der Dichtung. Wilhelm hat sich als tapferer Krieger bewährt. Trotz der größten Schwie rigkeiten verliert er seine Unerschrockenheit, seinen Muth nicht. Allein sein rauhes Soldatenherz hat auch Raum für weichere Gefühle ; aufs innigste betrauert er den Tod

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