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Bücher
Jahr:
[1878]
Walther von der Vogelweide ; Bd. 2
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Seite 10 von 19
Autor: Egger, Josef / von J. Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 10 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: III 1.833
Intern-ID: 324418
Gegentheil- Sowie I der Papst sich in die deutschen Händel mischt, hat er ! nach Walther's Ansicht seine Besugniß überschritten; I er betrachtet ihn daher sofort als politische Partei, I und zwar als eine solche, der jede Existenzberechtigung ! fehlt, — eine Ansicht, so einfach, daß sie jedes Kind begreift, und doch, wie es scheint, so schwer zu fassen I und so vorgeschritten, daß Jahrhunderte ihr nicht zum Durchbruche verhelfen konnten. Und in solcher Verfassung nun, mit edelster Be geisterung

für Kaiser und Reich und Deutschlands na tionale Größe, auf der anderen Seite bei tiefster Re ligiosität, wohl unterscheidend zwischen der Religion ! nnd ihren jeweiligen Vertretern, betritt unser ritter- ^ licher Sänger, gleichsam in blinkender Rüstung, festen Schrittes den politischen Kampsplatz, darum nicht min der ein Held, weil seine Hand bloß der Leier zarte Saiten berührte. Aeußerlich vermittelte den Uebergang die gänzliche Veränderung seiner persönlichen Verhältnisse am Wie ner Hofe. Fast

. Der Abschied mag ihm schwer genug geworden sein; in der That ward es ihm nirgend mehr ss wohl und der Wiener Hof war und blieb sein ganzes Leben hindurch das Ziel seiner Sehnsucht. Es war ein für die Geschicke des deutschen Volkes verhängnißvoller Augenblick, als Kaiser Heinrick VI. am 28. September 119? zu Messina in der Blüthe der Jahre dahinstarb. Sein Tod war in Deutsch land das Signal zu einem zehnjährigen Bürgerkriege und zeigte recht deutlich, wie nur das Ansehen des Kaisers die widerstrebenden

.' Zwar hatten die deutschen Fürsten, geistliche und weltliche, schon im Jahre 1196 Heimichs VI. zwei jährigem Söhnchen Friedrich (II.) Treue geschworen; zudem war Innozenz III. von der inzwischen auch ge storbenen Kaiserin Konstantia zum Vormund desselben bestellt worden; aber da er die verhaßten Hohenstau fen um jeden Preis vom deutschen Kaiserthrone ver drängen wollte, entband er die Fürsten einfach ihres Eides, was um so leichter war, als, wie er meinte, das Kind noch nicht getauft gewesen fei. Und da nnn die Mehrzahl

der deutschen Reichsfürsten des Kaiser kindes Oheim Herzog Philipp von Schwaben drin gend baten, sich der Krone anzunehmen, protegirte Jnnocenz, erst im Geheimen, dann immer deutlicher, den von der staufenfeindlichen Minderzahl aufgestellten Gegenkönig, den Welsen Otto IV. von Braunschweig, den jüngeren Sohn Heinrichs des Löwen, ohne sich jedoch deutlich weder für den einen noch für den an dern zu erklären. Denn Otto hätte ja zu schwach sein und die Sache dann für den Papst ein schlimmes Ende nehmen

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