.- (Studientagung der Südtiroler Hochschülerschaft ; 1 - 11. 1957 - 1967).- (¬Der¬ Fahrende Skolast : Sondernummer)
, das erste Jahr der fasehisten Herrschaft, war das Jahr, in dem eigentlich die schwersten Schläge gegen uns geführt wurden, und zwar kam einer nach dem anderen. Am 1. Oktober 1923 wurde das Schuldekret er lassen, das uns am schwersten getroffen hat und mit dem mit einem. Federstrich sämtliche deutsche Schulen ab geschafft und an ihre Stelle italienische Schulen gesetzt wur den. Die deutsche Sprache wurde in Anhangstunden ver wiesen, in denen Deutsch nur gelehrt werden konnte
Maßnahmen dafür vorzubereiten, war der Kampf wieder der, sollte Südtirol eine Autonomie bekommen oder nicht. Bonomi stellte sich auf den Stand punkt, daß die gegebenen Versprechungen eingehalten wer den müßten, und es wurde eine Zentralkommission in Rom und eine Regionalkoimmission in Trient aufgestellt. Nachdem die italienische Militärverwaltung im. Juli 1919 von einer Zivilverwaltung abgalöst worden war, war damals zunächst der unglückliche Begriff „Venezia Tridentina“ ge schaffen worden
punkt, ein solches Gesetz, wie das Strafgesetz, dürfe ohne deutsche Uefoersetzung in Südtirol nicht eingeführt werden; es gelte ja die Fiktion, daß jeder die Gesetze kennt und ge rade hier, wo es um Ehre und Freiheit gehe, müsse auch jeder das Recht haben, daß das Gesetz in seiner Muttersprache verlautbart werde. Wenn m.an heute zurückblickt, mutet es fast merkwürdig an, daß wir damit einen bescheidenen Er folg hatten und die Einführung dieses Gesetzes bei uns um mehrere Monate verschoben wurde
, bis eben diese Uebeir- setzung aus dem. Italienischen ins Deutsche fertiggestallt war. Im. übrigen begann im Jahre 1922 schon ein ernstlicher An griff auf unsere Gemeinden: es wurden Forderungen von den Faschisten gestellt, insbesondere wegen der Amtssprache, zunächst an die Gemeinde Meran, dann an die Gemeinde Bozen: Forderungen, die wohl ab gelehnt wurden, die aber dann in anderer Form wiedergekehrt sind. Und die erste faschistische Untat war dann ein persönlicher Angriff auf den Bürgermeister
entgegenzusetzen vermochte. Ich übergehe nun die Zeit bis zum Oktober 1922. In Bozen fand die General probe für den Marsch auf Rom statt, der dann ganz Italien in die Hand des Faschismus brachte. Die Faschisten stellten zunächst ein Ultimatum, in dem sie eine Reihe von Forde rungen auf stellten: Rücktritt des Bürgermeisters Perathoner, Anstellung italienischer Beamten, italienische Aufschriften, italienische Amtssprache usw. Nachdem dieses Ultimatum nicht erfüllt worden war. rückten sie mit einigen tausend