Tiroler Bauernkalender; 17. 1923)
Licht und Schattenbilder aus den Vereinigten Staaten von Nordamerika. (Von Kunibert Zim meter.) Im .Herbst 1921 bereiste ich die Ver einigten Staaten von Nordamerika. Da man jetzt so viel von Amerika hört, dürfte es den Lesern des Bauernkalen ders vielleicht nicht unwillkommen sein, etwas zu hören, wie es jetzt dort aus steht. Ich hatte die Absicht, aus einem deut schen S>chiss die Seereise zu machen und wählte die Hamburg-Amerika-Linic, Als ich nach .Hamburg kam, war ich sehr er staunt
zu hören, daß diese ehemals große deutsche Gesellschaft sich mit einer amerikanischen vereinigt habe und das Schifs, mit welchem ich die Ueberfahrt machen wollte, unter der Leitung eines englischen Kapitäns stand. Auch der Schiffsarzt sprach nur englisch, ebenso ein Teil der Mannschaft. Aas Schiff hieß Mount CM, war iaber ursprüug- lich à deutsches Boot uud hieß ehe mals „Prinz Eitel Friedrich', Es tat mir das Herz weh, als ich erfuhr, daß die Hamburg-Amerika-Linie, einst die größte
man daraus, daß unser Landsmann bereits Weltruf besitzt. Ms wir in Amerika ankamen, hatten wir Nichtamerikaner eine Hochnotpein liche Untersuchung auf Elis Island, die Insel der Tränen genannt, durchzu machen. Die Einwanderer müssen dort ost wochenlang unter traurigen, unwür digen Verhältnissen, auf die Erlaubnis, das Land der Freiheit zu betreten,, warten. - Eingepfercht in einem Schiff, das für Viehtransport geschaffen schien, wur den wir nach stundenlangem Marten endlich auf die genannte Insel