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Bücher
Jahr:
(1922)
Tiroler Bauernkalender; 17. 1923)
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Seite 196 von 250
Umfang: 224 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur;
Signatur: II Z 59/17(1923)
Intern-ID: 506084
Licht und Schattenbilder aus den Vereinigten Staaten von Nordamerika. (Von Kunibert Zim meter.) Im .Herbst 1921 bereiste ich die Ver einigten Staaten von Nordamerika. Da man jetzt so viel von Amerika hört, dürfte es den Lesern des Bauernkalen ders vielleicht nicht unwillkommen sein, etwas zu hören, wie es jetzt dort aus steht. Ich hatte die Absicht, aus einem deut schen S>chiss die Seereise zu machen und wählte die Hamburg-Amerika-Linic, Als ich nach .Hamburg kam, war ich sehr er staunt

zu hören, daß diese ehemals große deutsche Gesellschaft sich mit einer amerikanischen vereinigt habe und das Schifs, mit welchem ich die Ueberfahrt machen wollte, unter der Leitung eines englischen Kapitäns stand. Auch der Schiffsarzt sprach nur englisch, ebenso ein Teil der Mannschaft. Aas Schiff hieß Mount CM, war iaber ursprüug- lich à deutsches Boot uud hieß ehe mals „Prinz Eitel Friedrich', Es tat mir das Herz weh, als ich erfuhr, daß die Hamburg-Amerika-Linie, einst die größte

man daraus, daß unser Landsmann bereits Weltruf besitzt. Ms wir in Amerika ankamen, hatten wir Nichtamerikaner eine Hochnotpein liche Untersuchung auf Elis Island, die Insel der Tränen genannt, durchzu machen. Die Einwanderer müssen dort ost wochenlang unter traurigen, unwür digen Verhältnissen, auf die Erlaubnis, das Land der Freiheit zu betreten,, warten. - Eingepfercht in einem Schiff, das für Viehtransport geschaffen schien, wur den wir nach stundenlangem Marten endlich auf die genannte Insel

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Bücher
Jahr:
(1922)
Tiroler Bauernkalender; 17. 1923)
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Seite 200 von 250
Umfang: 224 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur;
Signatur: II Z 59/17(1923)
Intern-ID: 506084
Freiheit erzogenen amerikanischen Zun gen fertig werden, ist für uns schwer er- Wrlich, es wurde mir aber versichert, daß es ganz gut geht. Die ^Organisation der Katholiken wird in Amerika allgemein bewundert, außer den Volksschulen gibt es zahlreiche ka tholische Mittelschulen und auch Univer sitäten, die in großen Gebäuden Wusig außerhalb -der Städte untergebracht sind. Ich Habe einige solche Institute besucht, dieselben sind nicht nur mit allen not- , wendigen Erfordernissen sür den Lehr

deutsch unterrichtet werden, man ging sogar so weit, aus den zahlreichen Volksbibliotheken die deutschen Bücher zu entfernen; deutsche Professoren wurden kurzweg entlassen, sogar deutsche Dirigenten berühmter Or chester wie jenes in Cincinatti, gezwun gen, abzudanken. Man kann den Deutschen deswegen keinen Vorwurf machen, denn es herrschte ein solcher Terror in Amerika, wie er M Rußland sicher nicht ärger war. Die Presse war vollkommen von der Re gierung beeinflußt, in den Kinos zeigte man Films

, der kein Volks Heer besaß, in kurzer Zeit ein sol ches zu schaffen und Millionen von Soldaten laus den Kriegsschauplatz zu entseiàn. Viele Deutsche haben infolge der trau rigen Erfahrungen, die sie und ihre Stammesgenossen machten, ihre Sym pathien für Amerika verloren, sie sagen, es Gäbe keine Freiheit mehr in Amerika.

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