¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 22 - 23. 1906 - 1907
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Autor:
Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Ort:
Innsbruck
Verlag:
Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Umfang:
216, 230 S.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
Abschlussaufnahme von: 1906,1-12 ; 1907,1-12
In Fraktur
Schlagwort:
g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Signatur:
III Z 294/N.F.,22-23(1906-07)
Intern-ID:
483815
Mit dem Franziskanismus erhebt sich - eine geistliche Volkspoesie in Italien, die in schroffstem Gegensatz zn den spitzfindigen Spielereien der Troubadours tritt und im Fluge alle Herzen für sich gewinnt, weil sie, aus dem tiefsten Herzen geboren, nur an das Herz appelliert. „Franz v. Assisi', sagt Henry Thode, „hat, indem er das religiöse Leben neu gestaltete, vertiefte und erwärmte, den weitesten Einfluß zugleich auf die Kultur genommen, ^ Der Geist des Franziskams mus ist also von Ansang
zu folgen. Sollte uicht auch jetzt noch in unserer Gott entfremdeten Zeit, wo nur der Haß triumphiert, jene mystische Liebe ihre Früchte auf dem Lebensbaum der Kuust zeitigen, sollte nicht auch jetzt noch jener Geist, der im 13. Jahrhundert die Welt im Sturme mit sich fortriß, die Menschen für wahrhaft Schönes und Edles begeistern? — Der größte Künstler des Franziskaner- Ordens in unserer Zeit, in dem die Liebe seines seraphischen Vaters und der mystische Geist des Franziskanismus ans dem Gebiete
ihn verehrte, durch deu Geist desjenigen, in dessen Boden er getreten war.