der in der Land tagssitzung vom 18. dA von dcn Herren Dr. Johann Rapp und Genossen an mich gerichteten Interpella tion! wegen angeblich an der k. k. Leopold-Franzens- Universität in Innsbruck bestehenden Missstände schreite, glaube ich wohl das Zeugnis des hohen Landtages für mich beanspruchen zu dürfen, dass ich seit dem Zeitpunkte, wo ich die Ehre habe, die Re gierung an dieser Stelle zu vertreten, jede Inter pellation bereitwillig und so gut ich es eben ver mochte, beantwortet
habe Dies> soll auch vezüglich der in Rede stehenden Interpellation geschehen, wenngleich ich in der Lage «äre,. mir die Aufgabe einfacher durch die Hin- «eisung auf den Umstand zu gestatten, dass die In terpellation Gegenstände betrifft, deren Erörterung offenbar vor. ein anderes Forum, als jenes des- Tiroler Landtages gehörte und für deren Beantwor tung .an dieser'Stelle die Voraussetzung fehle. '.Dje! Universität in Innsbruck, wenn auch in viel fachen.^ und innigen Beziehungen zum Lande Tirol stchetid, und- wegen
-'dieser'> und wegen ihres Sitzxs in ider Landeshauptstadt usuell als Landesuniversität bezeichnet, ist äs Hur« Reichsanstalt, - untersteht als solche unmittelbar dem k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht, und es ergibt sich demnach der ge eignete Ort, um wegen etwa an der Universität bestehenden Uebelständen Beschwerde zu führen, hieraus von selbst. Wenn ich aber, wie bemerkt, von der gewiss be quemeren Möglichkeit, die meritorische Beantwortuug der Interpellation aus Gründen der Competenz ein fach
Universität betrifft, so muss ich auf die Thatsache hinweisen, dass der Fall, welcher iu dieser Beziehung bekanntlich im abgelaufenen Jahre die hiesigen Ge richte beschäftigte und mit der Verurtheilung meh rerer Studierenden endete, die gesetzlichen Kriterien des Verbrechens des Zweikampfes nicht an sich trug. Auf das Gerücht hin, dass im Anfange dieses Winters Duelle zwischen Studierenden! stattgefunden hätten, hat der gegenwärtige Herr Rector, anknüpfend an die beim Antritte seines Amtes den Vorständen
Mensuren gerade in der letz« tern Zeit eine erfreuliche Besserung der Verhältnisse- an der Universität konstatieren lässt. Seit den früher erwähnten Fällen, die im vorigen Jahre zur Anzeige und strenger strafgesetzlicher und entsprechender. dis- ciplinarer Bestrafung gelangten, sind keine Mensuren mehr angezeigt worden. Der in, der Interpellation zum Ausdruck gebrach ten Ansicht, als ob an der Jnnsbrucker Universität Studierende aus dem Grunde, weil sie das Duell principiell verwerfen, „verfehmt' seien