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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 26.10.1864
Umfang: 6
daS. was er zu thun gedenkt, äußern i er soll jede Entscheidung für die Zukunft vorbehalten, die Note des Herrn Drotiyn de LhuyS gar nicht beantworten, sondern nur einen einfachen Empfangsschein ausstel len. Die Kardinäle, welche dieser Meinung sind, sagen, man dürfe Napoleon nicht durch eine vorschnelle Antwort beleidigen; die Konvention sei sehr elastisch, lasse vielfache Drutuiigen zu. Napoleon werde, trotz dieser Konvention, niemals seine Truppe» aus Rom abrufen und der römische Hof müsse

werden. DaS ist ihrer Ansicht nach das sicherste Mittel, die Kon vention wirkungslos zu machen, weil ihr durch die mangelnde Zustimmung deS Papstes zum Rückzug der französischen Garnison der Boden, auf Den sie begründe», entzogen werde; man zwinge Napoleon dadurch, die Okkupation trotz der Konvention zu ver längern und die italienische Einheit habe Zeit, sich selbst zu miniren. Eine dritte Meinung verfechtln d'e Kardinäle und Prälaten, welche man hier beson ders die „Schwarzen' nennt; sie wollen sich mit Oe sterreich

und sich in seine Gemächer zurückzog und sich durch seinen Podagra-Anfall entschuldigen l;eß. Forttz während spielt der Telegraph zwischen hier und Wien, aber trotz dieses dauernden Zwiegespräches zwischen Antonelli und Monsignore Falcinelli glaube ich nicht, daß man hier weiß, was der Wiener Hof zu thun entschlossen ist; um so fthnlicher erwartet man die Rückkehr des Baron v. Bach. Ich brauche nicht erst zu sagen, daß der erklärte Widersacher Antonellis, Monsignore v. Merode, das Haupt der Ultimatum» Partei

sich nur. ob Oe sterreich der Ansicht deS Waffenministers ist. Ich glaube nicht, daß trotz ihrer augenblicklichen Uebeile- gen.eit, die Schwarzen mit ihrem Ultimatum durch- dringcn und ihre Ansichten durchsetzen werden. Der römische Hof ist nach Lage der Dinge, so wie auch durch seine Tradition auf das Temporisiren angewie- sen; seine Politik ist die der messi termivi, nicht die der Gewalt; und Pius IX. hat in xetto eine so große Neigung für Napoleon, selbst wenn er dessen Opfer ist, daß er sich gewiß

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 5 von 6
Datum: 05.01.1870
Umfang: 6
zu zählen, sondern unter diesen dreien ihr auch den ersten Platz einzuräumen gezwungen war. Ich erinnere mich, im Ovidius, wo er vom goldenen Zeitalter spricht, gelesen zu haben: „Es war ein ewiger Frühling.' Ich meine, von Rom könnte man sagen: „In Rom ist ein ewiges Fest.' '— So strömten am Feste des hl. Johannes wieder die Tausende von Fremden trotz des schlechten Wetters der Kirche von St. Johann im Lateran zu, wo alle Reliquien der Kirche zur Verehrung ausgestellt waren. Ohne von der kirchlichen

Wortes geholt, und giengen dann hinaus in alle Welt, diesen Samen in ein mit Unkraut jeglicher Art bewachsenen Erdreich zu streuen. Welche Hindernisse stellten sich ihnen entgegen, — wie viele Leiden waren da zu erdulden! Allein trotz aller Hindernisse und Verfolgungen gieng der Same des Evangeliums auf und brachte reichliche Früchte, eben weil das Erdreich mit apostolischen Thränen und mit apostolischem Blute be feuchtet wurde. Auch sie (die Väter des gegenwärtigen Conciliums), fuhr der Redner fort

an, das Concilium als suspendirt (aufgeschoben) erklärt, bis eS durch den neuen Papst wieder aufgenommen wird. Diese Verordnung, welche blos einer der Kirche höchst nachtheiligen Verwirrung vorbeugen will, darf Niemand in Schrecken setzen: wir hoffen fest und beten, daß diese Verordnung keine Anwendung finde, und daß uns Gott Pius IX. noch lange erhalte. — Seine feste Ge sundheit und seine fast jugendliche Kraft, die er stets bewahrt, find uns wohl eine trostreiche Bürgschaft für diese Hoffnung. Trotz

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