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Seite 3 von 8
Datum: 16.07.1933
Umfang: 8
sei. Bei dieser Gelegenheit sei ausdrücklich darauf verwiesen, daß in der letzten Zeit die Korrespondenz Burg aus den Bundesländern, nicht zuletzt aus Tirol, allerlei entweder überhaupt erfundene oder stark aufgebauschteMeldun- (Nachdruck verboten.) 13 Die Entführung der Doris llde. Roman von Hans Heuer. Auf einmal sprang Norbert hoch... ein Blick hatte den Dolch gestreift... er raffte ihn auf und stand. Die Fetzen des Pyjamas umflatterten seinen Leib wie sturmgepeitschte Fahnenreste. „Steh

auf und hielt die Schußwaffe in der Hand. Eine wilde, niegekannte Entschlossenheit beherrschte ihn plötzlich. Der Chinese duckte sich und schielte von unten herauf zu dem Feinde hin. Norbert richtete den Browning auf ihn. „Jetzt bist du völlig in meiner Gewalt! Und wenn du mir nun nicht sagst, was ich wissen will, knalle ich dich nieder!" sagte er hart. Scharf drohend klang seine Stimme. „Wo ist Lo-yin mit der geraubten Dame?" Der Chinese schwieg. „Ich zähle bis drei. Habe ich bis dahin keine Antwort

, ob es jenem ernst sei um die ausgesprochene Drohung. „Zwei!" Der Revolver rückte näher. Der Leib des Chinesen zuckte unter geheimer Anstrengung, die sich befreien wollte von lastender Schwere. „Und..." Da wurde die Tür aufgerissen, ein Chinese flog wie ein Gummiball herein, rollte bis fast vor die Füße Norberts und blieb da zusammengekauert liegen. Charly Chester stand auf der Schwelle und lachte, als er Norbert in dem zerfetzten Pyjama vor sich sah. „Empfangstoilette kann man das gerade nicht nennen, Grast

! Und der da... Freund Su-shu! Zu mir wagtest du dich wohl nicht, weil dir der Nasenstüber noch in wenig ermutigender Erinnerung war, he?" „Ich wollte den Kerl gerade zwingen, mir zu sagen, wo Miß Ude ist!" sagte Norbert Grast, der Ermüdung in sich aufsteigen fühlte, in der doch etwas von einem leichten Frohsinn mit schwang. „Ist nicht nötig! Sein sauberer Kumpan hier war nicht ganz so standhaft! Als ich ihm erst einmal einen anständigen Knock out klargemacht hatte, wie unfein es ist, einen Gentleman im Schlaf

eine Zigarette. Betrachtete mit einem fast humoristischen Blinzeln in den Augen die beiden wie arme Sünder vor ihm stehenden gelben Söhne des Reiches der Mitte. Grast war fertig und sah nun wieder menschlich aus. Schritte näherten sich auf dem Korridor. Ein Sekretär des Hotels erschien mit den beiden Polizisten. Wenige Minuten darauf ward Su-shu gefesselt abgeführt, nachdem Norbert ein kurzes Bild des Ueberfalls gegeben hatte. Chester wandte sich an Lei-tsi. „So, nun brauchst du keine Angst mehr

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Bozner Tagblatt
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Seite 5 von 6
Datum: 13.11.1943
Umfang: 6
: Prpipetheits- Verlag, Gröbemell ^Aber der Hohlicht stand wie ein gro ßes Rätsel hinter den Schleiern der Wol- kech denen nur mehr dünn 'rieselnder Regen entströmte. Es war sehr kalt ge worden, ein Anzeichen dafür, daß das Wetter, sich zum Besseren wenden würde.. . Norbert Höchstadler, ging' durch das -verlassene Haus. Küche und Stube,'darin -der Hirt Bracnik zu wohnen pflegte, waren sauber, der Boden gepflegt, und die Fenster schlossen dicht. Neben dem Herd lag ein Stapel trockenen Fichten holzes

. an der. Wand hing eine Sterz pfanne. ^ - Die anderen Räume zeigten die-Ver lassenheit vieler Jahre; Moos und Schwamm wucherten, und in einer Stu be sproßte in dem morschen Boden sogar ein kleines Fichtenbäumlein, dessen, Sa men der Wind durch das offene Fenster hineingetragen haben mochte. Norbert riß es aus und warf es zum Fenster hinaus. . '. • Er mußte über sich selbst lachen, als er dieses unbewußte, gleichsam.-triebhafte Tun bedachte; es wär wie die erste Hand, lung eines, der hier Besitz ergriff

, und war doch noch alles so.unsicher und frag- ^^Recht gut war der Stall erhalten durch dessen ' dicke Wände Regen und Sturm keinen Eintritt gefunden hatten 1 Ein bissel Geld, ein paar Kühe daraus -7 Weide wäre genug, Norbert hatte ^war etwas Erspartes, aber ob es zu einer Kuh langen würde? Wohl hatte er noch etwas Erbteil auf dem Hofe des . Bruders stehen, und Hans würde es »hin gewiß geben wollen. Aber wie war un ter den heutigen Verhältnissen die Zah lung an einen. dem Tode verfallenen Tiroler Kämpfer möglich? Nun, darüber

brauchte er sich jetzt den Kopf noch nicht zerbrc.hen. „Na, wie steht's?' fragte der Förster «Jetzt greif auch zu', wi:,t hungrig sein.' Norbert nahin Speise und Trank. „Das Dach . vom Heustadel ist das schlimmste.: Ein.-einziges: Loch. Aber das macht alles nichts, wenn...', er kaute an seinem Speck, wollte Burgstaller nicht durch Frage nach dem Jägerposten drän- gen. . Der Alte yerstand ihn. „Werden sehen! Ich sag noch nichts, wo ich noch nichts versprechen kann. Tu halt derweil deine Sach

bei der Fxrcherinl Es kann dir nichts schaden, wenn sie dir wohlgesinnt ist.' „Das will ich schon', antwortete Nor bert. Bei sich aber dachte er: der Berg — wie ist der Berg? • Das Dach des Ziegenstalles war ge flickt, und angefaulte Pfosten waren durch neue ersetzt worden. An Stelle des morsch gewordenen Fischkotters nagelte Norbert einen größeren und festeren zusammen, und der Kahn der Gundla vertrug auch einige neue Plankey und Dichtung 'der Fugen durch Baumharz. Draußen schneite es; der Spätwinter ivar

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 02.12.1943
Umfang: 4
, Grrtbeniell Öftoman von Q-usiao < Jlanh<il 22 Das Mädchen senkte den -Kopf und sagte leije: „Aber Baterl' Norbert hielt die Fingerspitzen anein- ander und betrachtete seine Nägel. „Ich weiß nicht was der Schneider meint.' „Das weißt du recht gut. Gehst seil Monden hier aus und ein. und daß die Milano die Deine ist. wissen nicht nur die paar Leute' hier, sondern sogax im Markt unten reden sie es. Bor ein paar Wachen hat mich, der Mirko von der Belopalje getrotzt (geneckt), mann wohl ein Iögerbiiblein

bei uns schreien würde.' „Der Mirko ist ein Schandmaul', fuhr Milana auf. „und der Norbert und ich haben uns nichts vorzuwerfen. Sie sagte das zum Hochstadler hin wie einen Vor wurf. „Kann sein, kann nicht sein! wackelte Smertic mit dem Kopf. «Junge Leut sind wie Nadel und Zwirn -- lach nicht so duinmi Ich mein, sie müssen eimnal zu- eiander' „Der Norhert Ist gar rin Braver' meinte Milana bissig. „Hör, Vater' Smertic'. sagte Norbert ruhig, „so wie du das meinst, geht's nicht.' „Geht nicht!' eiferte der Alte

. „Möch: wissen warum? Und wenn ich'.'fuhr er lauernd fort.'„einmal zum Förster aehen tat, ihm die Sach auseinandersetzen?' „Was schiert das. den Förster?' fauchtc Norbert. ' . „O mein Lieber, sehr viel! Weißt es besser als ich daß .eine' scharfe Zucht im Dorf ist. seit er da ist Der Bamberger hat ehedem zu viel vom Schnaps getrun- ken' den er selbst gebrannt hat. Da ha> ihm der Förster zugeredet — ich weiß nicht, ob im Guten oder Bösen — aber laufen tut er nicht mehr, der Bamberger

. Und wie der Ebenreuter vom Vach einen Graben hat abzweigen wollen zu seinem Haus, was bei Hochwasser eine Gefahr iürs Dorf gewesen war. hat auch der, Förster...' „Ich weiß schon, daß er sich überall e'inmischt'. erwiderte Norbert ärgerlich „Aber Liebessgchen kümmern ihn doch nichts.' „Sagst es selbst LIebessachen! Jetzt hast dich verraten', glaubte der Schneider zu triumphieren und bildete sich auf seine Logik was ein. „Wenn es LIebessachen sind, dann setzt - man den Schlußpunkt darunter, und der heißt heiraten

.' Cr klatschte mit der Hand auf den Ofen. Dort aber lag eine Nadel, und die stach ihm in den Handballen. „Au. preklete ba hudnic!' (hol's der Teufel!) kam er In seine Muttersprache- „Jetzt muß ich we, gen dir gar bluten:' Er führte den Handballen an den Mund und sog daran. „Vaterle. schau wir werden das aus- reden, der Norbert und ich', meinte Mi lan« besorgt. „Geh jetzt ins Bett. Du regst dich zu sehr auf.' Der Alte schaute zuerst mißtrauisch auf ^in Kind, als glaubte er. sie wolle ihn nur aus der Sttibe

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 15.11.1943
Umfang: 4
, wo in der Felsecke tief unb unergründlich die grüne Fischweide war. Norbert trat an den Rand der Barre, llbgrundtief ging es da hinunter, der glitzernd lebende Strich des zwischen den steinen oorschießenden Wassers verband Sen See mit dem gut zweihundert Me- ter tieferen zweiten TalbodD, dem Eben- plan. Dort standen liäuser lm Grün ver- itreut, denn so tief war der Neuschnee aicht gekommen. Norbert wußte, daß Hort uttten Slowenen lebten, die den lkbenplan Velika Duma nannten und ihr Dörflein, Belopolje. Dann kam

wieder rin Abbruch' und noch einer — ja. Stie gental hieß es zu Recht. Und weit draußen, wie eine Flotte von Schiffen agf grünem Wasser, waren die Häuser des Marktes Langenbrück, die statt ich« Kirche und der graue Würfel )es gräflichen Schlosses. Weiße Gebllde schwebten darüber am Himmelsrand, gber es waren keine Wolken, sondern ferne Berge, das Reißeck und die Eis- zipfel des Hohen Tauern. Dort irgendwo war die verlorene Heimat. ^ .. Norbert riß sich aus der Weichheit, die ihn zu überfallen drohte

gefällt worden waren, da hatte wohl der Türke im Kärntnerland gemordet und gebrannt. Weis wie Steine waren die Stämme, das Kalkwasser hatte sie allmählich versintert. selbst zu^Stein ge wandelt. Schließlich fuhren sie in den See hin aus und warfen Steine, um die Fische zu verscheuche^. Es fiel Norbert auf. daß die Alte in die Richtung der grünen Fiich- weid, wo doch die ergiebigste Beute auf- zutreiben gewesen wäre, keinen Stein warf. Nach dem, was ihm Burgstaller erzählt hatte, wunderte

ihn das nicht. Dort unten lag irgendwo ihr Geliebter, und man schmeißt nicht Steine auf ein Grab. Als sie dann beim Fischerhaus gelan det waren und die angstvoll in den Be hältern des Bootes gepreßten Ferchen, Saiblinge und Forellen mit dem „Bär', dem Handnetz, in den geräumigen Fisch kotter überschöpsten, sagte Norbert zu Gundla: „Ich will, nicht in Dinge drin gen, die Euch wert sind, Fischerin. Ihr müßt mir sagen, was ich hier tun und lassen soll, damit ich nicht Euren Unwil len wecke.' „Ist schon recht, Urs

von den Wänden, löste sich in der heißen Ju- nijonne in nichts auf, als wenn ein glü hendes Bügeleisen darüber hinfahre. Die Wasser rauschten lauter, überall war ein Hüpfen, Springen. Funkeln und Blitzen. Die Lllmwiesen unterhalb der Hohlicht- wand waren von Izunderten kleiner Was- serfäden durchzogen. Aus der Höhe ge sehen. schien es. als ob zuckende Silber- netze über das junge Grün gelegt seien. Norbert war von der Scharte Za Se- lom, über die ein wohlausgetretenes Stciglein- ins kranüche Land hinüber

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Lienzer Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 08.04.1922
Umfang: 8
und sie fühlte, wie ihr das Blut freier und leichter durch die Adern kreiste. Der Druck der seit gestern abend auf ihrer Seele lag ließ nach. Noch war ja nichts geschehen, was ihr die Pforten von Saßneck verschloß, noch war kein Wort gefallen, das sich nicht harmlos hätte deuten lassen, wenn sie auch im Herzen überzeugt war, daß Norbert Saßneck fie liebte — solange er es nicht, aussprach, durfte sie bleiben. Soweit hatte sie sich selbst die Gren- zen gesteckt. Und deshalb bangte ihr unsag bar davor

. Zwischen Glück und Leid schwankte fie halt, los hin und her. In der Nacht hatte sie wenig Schlaf gefunden und die Unruhe hatte sie ge quält. Nun wurde ihr im Licht des aufsteigen- den Tages etwas freier zumute. Norbert Saß- neck wußte ja, daß er sie aus seinem Hause trieb, wenn er ihr gegenüber von Liebe sprach und die Zuversicht, daß er es deshalb nicht tun würde, beruhigte sie ein wenig. In Gedanken verloren, war sie den Berg hinabgeschritten und hatte sie nun den ersten Häusern des Dorfes genähert

. Bis dorhin wollte sie noch gehen, ehe fie den Rückweg wieder antrat. Ehe fie aber die Häuser noch ganz er reicht hatte, trat zwischen denselben hervor Norbert Saßneck. Sie schrak zusammen, als sie seine schlanke männliche Erscheinung auf tauchen sah und wandte sich unwillkürlich wie zur Flucht. Er hatte sie sofort entdeckt und bemerkte diese fluchtähnliche Gebärde. Das warnte ihn und machte ihn fähig, ihr ganz ruhig zu be gegnen. Er durfte sie jetzt in keiner weise mehr beirren, um sie nicht zu quälen

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 16.11.1943
Umfang: 4
Mund, der sich beim Sprechen rechts seitlich verzog. Er war von gewaltigem Körperbau und mußte über große rohe Kräfte verfügen. Sein Anblick löste in Norbert sofort einen aufkeimenden und vorderhand noch grundlosen Widerwillen aus. und wie ein Blitz durchfuh'r ihn die Darstellung einer Feindschaft, die ihn von nun ab als bedrohlicher Teil seines Lebens begleiten würde, als jenes Berneinende, das immer im Wege eines Msnschendäjeins steht. Was dann kam. war durchaus geeig net. dieser Ahnung recht

zu geben. Milana sagte: „Gott sei Dank — da bist ja!' als ob sie ihn erwartet hätte. Sie zog schämig das zerrissene Hemd, das fast die ganze rechte Brust freiaab. zurecht. Der Mann aber bohrte feine ste chende Augen rn das Gesicht Norberts und fragte mit dem Tone eines, der hier Recht und Gewalt habe: „Wer bist, was hast hier zu schaffen?' ' Norbert blieb ganz ruhig. Er legt? seinen Rucksack zu Boden und setzte sich auf einen vorspringenden Balken der Hütte. „Grüß Gott. Milanal Bist Speik suchen

einstellen will' Langsam stand Norbert wieder auf. zog die Pfeife und tat. als wenn er sich Ta bak einstopfen wolle. Wird was Rechtes fein, was der Purg- staller anstellt', fuhr Popernig in roter Wut fort. „Auch so ein deutsches Schwein...' Weiter kam er nicht. Die Faust Nor berts, von unten her ausholend, hatte ihn mit größter Wucht an der Kinnlade getroffen. Es krachte hart. Popernig überschlug sich nach rückwärts und blieb liegen. „Ist er tot?' schrie Milana. »So schnell stirbt der nicht.' Norbert

behielt den Gegner im Auge. Der richtete sich bald wieder in sitzende Stellung, starrte blöde um sich und spuckte Blut aus^ Es waren auch einige Zähne dabei. Milana lachte hell auf, doch das brach te Popernig rasch wieder in die Gegen wart, seine Hand griff nach rückwärts. Norbert trat auf ihn zu und hielt den rechten Fuß schwungbereit nach hinten. „Du, laß das Messer sein! Sonst Kriegst den Nagelschuh ins Gesicht. Hast verstan den? Und jetzt troll dich!' Popernig war mit den Schmerzen im Unterkiefer

, der stark anzulchwellen be gann, nicht in der Lage, den Kampf fort- zujetzen. Er ging wirklich, und sein letz ter Mick war eine Spritze voll Gift. „Bor dem mußt du dich jetzt in acht nehmen', sagte Milana. „Da, weiß ich', erwiderte Norbert. Er legte die Pfeife fort, öffnete seinen Sack und holte Speck. Brot und getrockne te Fische hervor. „Bist also Speiksuchen gegangen?' „Jal Wie ich gesehen Hab, daß du ge gen Za Selom gestiegen bist, Hab ich mir gemacht, jetzt war doch ein guter Mensch in der Näh

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 19.11.1943
Umfang: 4
hinzog, Auch Norbert fiel setzt, da er das seltsame Bauwerk wled«r er blickte, auf, wie mächtig.uyd wuchtig es von hier unten aüsfah. Beim ersten Weg in das Hochtal hatte er weniger darauf geachtet, da ihn'das nahende Unwetter zur Eile gstriebe), hatte. In glatten Plat ten, die, oon'Wafler überrannen. wie ein ungeheuer Silberschild glänzten, fiel hie Wand ab. durchfurcht von dem Spal't. durch den dex Seehach in hi« Klamm nie- derschah. Darüber stand dgs Mauerwerk aus großen Quadern, mit Moos. Busch

sagt' dir -herzlich Will komm!' trällerte Hexta scherzhaft. „Das ist die Gundla.^ - > „Die Gundlg?! Di« schaut jg aus wie ein« Hex.' „Vielleicht gefällt sie Euch in der Nähe besser', lächelte Norbert. „Ng, dank schön!' Der Ebenreute« h«i- N«lt« weiter mit seinen kleinen, trippeln den Schritten, denen man anmrrkte. daß st« steil« Weg« nicht mehr gewohnt wa-, ren. > Al» sie dann den Rand der Hochfläche betrat?», wußten sie. weshalb der Man tel her Gundla. so geweht hatte: ein star ker. lauer Wind

stürmte über di« Grate und, durch' die Scharten au» dem Süden in» deutsche Bergland herüber. Der See rauschte, und in den Fess?n der grünen Fischweid klapperten löse Steine. Die Gundla stand nicht mehr auf der Klause, ihr Kahn, von den Wellen geschüttelt nahte eben dem Ufer. vor > dem Fischer- Haus. „Schade!' meinte Norbert. „Wenn sie uns ttbergesetzt hätte, so hätten wir eine halbe. Stunde Weges erspart.' Macht nichts, macht ganz und gar nichts', versicherte Ebenreuter. Er war wieder einmal liehen

: Ist ja noch alles da wie eh und je. Die Berge, der See und das Dorf. Du mein liebes Deutlchhäulern! Hat dir der Berg kein Leid getan! Und dort — der Ebenreuterhok! Ist >a nicht wahr, daß dreißig Jahre vergangen lind. Spjelen nicht die Buben auf dem Anger vor dem Stadel, und das Weib, kommt aus dem Stall vom Melken? Geträumt hah' ick nur. Hatz ich In finsteren Stollen unh Sästichten muß werken — das ist ja alles nicht wahr. * Endlich wandt« er sich zu Norbert und Herta. «Ihr liehen, lieben Leut'!' sagte «r. als müsse

er seine Glückseligkeit den Jun gen übertragen. Dang lacht« er kurz auf- „Ein Togger bin ich gewesen, wie ick ge- lagt Hab', ich käm heraeif. um wenigstens hier zu sterben. Nix da, jetzt hebt sich erst das Leben an. und der Jahren zwanzig wird, mir der Herrgott schon noch icken ken.' Und dabei war er schon über die Siebzig. „Seid nur nicht zu enttäuscht. Vater Ebenreuter'. warnte Norbert. „Ans der Ferne sieht es gär schicklich aus. aber in der Nähe besehen, ist halt gar viel' ver lottert,' „Das Haus steht

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 07.12.1943
Umfang: 4
; die Kälte war wie Stechen von tausend Nadeln, aber der Schneefall hatte ausgehört. Ein blenden der Silberdom stand über einem Nebel- streif; das war im Mondlicht der große Berg, den sie' am Morgen gesehen hatten. Norbert Hochstadler hatte sich sehr spät aus den Heimweg gemacht. Er war scheinbar auf einem Besuch in der N!n- denhütte der beiden Holzknächte gewesen. -In Wahrheit hatte ihm der Förster be fohlen, dort einmal unauffällig Umschau zu hasten, denn daß der Jonas Geyer und Beit Abensamer bezüglich

Wildbra- ten keine Kostverächter waren, wußte er. Natürlich hatte Norbert nichts gefunden, denn die zwei wußten für Nehe oder Hafen, die ihnen „zufällig' über den Weg gelausen waren, andere Aufbewahrungs- plätze als ihre Rindenhütte. Dann war das Unwetter gekommen, und sie hatten sich die Zeit mit dem Würfelbecher vertrieben. Nun ging Norbert heim, in der auf klarenden Nacht, deren Schönheit ihn tief erfüllte. Er kannte die alte Wetter tanne und wollte dort noch ein bedacht sames Pfeiflein rauchen

. Da sah er vor ihr ein Weib stehen und Meinte zuerst, eine Rosenice, eine der weißen Feen der Berge zeige sich ihm. Er fing in leinen Armen ein Menlhen- weib auf. das schwach wurde, als es die Rettung nahe. sah. Unter dem Baum wand sich der alte Soldat stöhnend und schimpfend hin und her und sagte, als Norbert In das Zweig- gemach trat: „Na. endlich ist wer da!' als hätte Norbert die Pflicht gehabt, zu kommen. Der andere jedoch, zu dem sich der Jäger niederbeugte, sagte nichts und Norbert erkannte

säg' ich mir den Chaib selbst ab.' „Das wird nicht vonnöten sein. Ser geant. Unser Student hat ein Jahr Me dizin verbummelt und weiß eilickes. und der Norbert hat den Feldscherern auch was abgeguckt.' „Der Norbert hält' mich lieber gauz erfrieren lassen sollen, als daß ich ein Krüppel bin und daherhumpeln muß. wenn der Kaiser wieder ruft.' „Red nicht jo lästerlich! Und die da drin?' wieg Burgstaller zur Türe. Ueber Ederles Gesicht ging ein rascher weicher Zug. den er durch eine Grimasse verjagte

. „Damit man die Nacht spürt, die Silvesternacht.' Durch das geöffnete Fenster kam ein Strom frischer, kalter Lust. Das Rot im Westen war zu einem dunkelblauen Streifen wie zu einein Wall von Asche zusammengesunken. Schon standen da und dort Sterne am Himmel, „Wo ist denn der Norbert?' fragte der Sergeant. lFortsetzuMt folgt) j mm t

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 28.04.1934
Umfang: 6
ver suchten Verbrechens nach § 4 des Sprengstoffgesetzes, wegen Mitschuld und Teilnahme an diesem Verbrechen und wegen Geheimbündelei unter Anklage. Mitangeklagt waren ferner der 20jährige Kellner Norbert Wild, der 22jährige Hochschüler Dietrich Adolf Kühn aus Leipzig, der 25jährige Malergehilfe Anton Hüttl und der 36jährige Skontist Emil Penz, derzeit im Anhallelager Kaisersteinbruch, wegen Ge heimbündelei. Das Verfahren gegen Penz wurde aus- geschieden. Aus der Anklage entnehmen

seines versuchten Verbrechens und ihre Teilnahme an den trotz Verbotes im Geheimen noch weiter bestehenden Sturmabteil ungender NSDAP, zutage. G u t m a n gestand ein, daß er mit seinem Freunde Norbert Wild den Entschluß gefaßt habe, zur SA. beizutreten. Sie suchten den ihnen als SA.-Mann bekannten Emil Penz auf und trugen ihm ihr Anliegen vor. Penz klärte sie auf, daß der Dienst bei der SA. nicht leicht sei und daß unbedingter Ge horsam gegen die erhaltenen Befehle gefordert werde. Cr bestärkte

und behauptete, daß er nur ganz kurze Zeit bei der SA. gewesen sei, da man ihn wegen Nach lässigkeit hinausgeworfen habe. Rechtsanwalt Dr. S t r e l e stellte als Verteidiger Norbert Wilds unter Bezugnahme auf eine kürzlich gefällte Entschei dung des Obersten Gerichtshofes über die Zugehörigkeit zu einem verbotenen oder aufgelösten Verein nach § 297 StG. den Antrag auf telephonische Anfrage bei der Bundespolizei, ob die NSDAP, oder eine ihrer Unterabteilungen als Ver ein eingetragen gewesen sei. Das Gericht

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 01.12.1943
Umfang: 4
, von volkstümlicher Schlagfertigkeit find diele Gestalten, daran jeder fein Helles Vergnü gen haben kann. Keine leere Phrasen drescherei sind die Dialoge, was da her- oovfprudelt.. ist köstlichster Botkswitz. Meisterhaft hat Karl Ladurner den Schneidermeister Sebastian Gaißrei- ter verkörpert. Er hat sich so ins Spiel hineingelebt und die verschiedenen Stim mungen so lebenswahr und mit einer Natürlichkeit wiedergogeben, wie man es sich nur bei.einem Derufsschauipieler er warten' dürfte'.. Norbert .Fritz

. Dahinter ist das andere, an das wir immer glau ben —', er stockte wieder. Es war ihm nicht gegeben, lange zu reden, wenn ihm auch Zorn. Kraft und Glaube bis Brust zu sprechen drohten. „Kärnten!' rief Jonas Geyer. „Ja. Kärnten', wiederholte Burgstal- ler so, als erwarte er noch was. Er fuhr erschöpft mit dem Naotuch über die Stirne und setzte sich. Einige Au genblicke verweilte er so. schwer atmend. Die Männer sprachen untereinander. unÄ es war ein großes Gelumse in dem Raum. Norbert war neuerdings

sein. Das ist nicht io. wie wenn der Klauser einen Le berfleck auf einen zerrissenen Stisel pappt oder der Xaver ein Brett und zwei Holz- prügel zusammennaaelt und sagt, das ist jetzt eine Bank. Wenn ich n^ur besser sehen tat am Abend!' Er rieb die rot entzündeten bllnzenden Augen „Wann machst mir endlich eine Oellampe, du?' Norbert Hochstadser wandte am Fen ster langsam den Kopf. Er hatte in die Nacht hinausgeschaut, obwohl es draußen nichts zu leben gab. Dickter Nebel lag über dem-Hochtal, es war sehr warm und schneite In großen

, wässerigen Flok- ken. Und das vier Tage vor WeihnachtenI „Leicht gesagt, wenn man Zeit hätte. Arbeit halt, nicht vor der Taglichten! Der Förster wird wohl warten können auf seine Joppen.' „Ich Hab gesagt, sie ist übermorgen fertig, und mein Wort steht.' Norbert zuckte die Achseln und sah wie der hinaus. Milana stand am Tisch und bügelte. „Der Vater hat recht. Norbert. Du könn test ihm schon die Gütigkeit antun und eine Oellampe machen. So eine, wie der Student hat. Sie leuchtet dreimal lo stark

. nicht zu Tal konnten. Sie schwiegen eine Weile. Norbert war ungeduldig, weil der Alte nicht zu Bett gehen und ihn mit Milana allein lassen wollte. Seit einiger Zeit rnachte er es so wie ihm zum Trotze. Vorher hatte er nichts Arges daran gefunden, die beiden jungen Leute allein zu lassen. Smertic stichelte noch etwas, dann schmiß er das Zeug hin. als hätte er sich während der Minuten schweigsamer Ar beit zu einem Entschluß durchgerungen. Ilnoermitkelt wiederholte er. scheinbar sinnlos, die vordem gesagten

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 09.05.1917
Umfang: 8
aufarbeiten, was er schon in Auftrag batte. Immer mehr staunte Norbert Falkner über Henri- kes Fleiß und Leistungsfähigkeit, die absolute Stil sicherheit und die vornehme Farbenwirkung ihrer Ar beiten. Es lag ein feiner, duftiger Reiz über allem, was unter ihreu Händen hervorging. Und alles ging ihr flott und schnell von der Hand. Schon nach wenigen Tagen sagte Norbert zu seiner Mutter und zu seinem Bruder: ,.Wir haben an Fräulein Röhming wirtlich eine glänzende Errungenschaft gemacht. Sie arbeitet gerade

iu bewundernswert und viel schneller und ausdauern der. a's Lerner.' Und damit sprach er die Wahrheit. Henrike hatte leine Künstlerlaunen, wie sie Berner zuweilen hatte. Er behauptete dann, nicht in Stimmung zu sein und aus Gedanken warten zu müssen. So batte er manche Stunde gebummelt. Eines Tages fragte Norbert Henrike: ..Sind Sie in Ihren Arbeiten von Stimmungen anhängig Da hatte sie ihn lächelnd angesehen. ..Ich bin so glücklich veranlagt, in jeder Stimmung arbeiten zu können, Herr Falkner.' antwortete

sie. Es tam nun sehr häufig vor. daß Norbert Falkner '-'ine ganze Weile müßig neben Henrike stand, und ihr beim Arbeiten zusah. Es war ihm ein unbeschreiblicher Eenuß, zu beobachten, wie unter den seinen weihen ^rauenhänden die schönsten Entwürfe entstanden. Ilnd eine Freude war es ibm. wie sie ihn oentand und seine Aufträge ausführte, ebne das; er viel darüber reden '.n'e.ü'lNe, 97 Henrike mußte unwillkürlich denken, ob Norbert Falkner sie wohl in gleicher Weise willkommen geheißen hätte

, wenn sie ein Mann gewesen wäre. Sein Wesen und seine Haltung hatten unbedingt etwas Ritterliches. Das tat ihr sehr wohl. ..Ich dankeIhnen, Herr Falkner,' antwortete sie ein wenig erregt. Norbert sah nun Körner stehen, der verstohlen an sei'er Krawatte zupfte, damit sie über dem grauen K inenkittel zu sehen war. ..Na, Körner — was wollen Sie hier?' ..Ich wollte nur fragen, ob ich für das Fräulein et was zu tun habe.' ..Später — ich werde Sie rufen. Jetzt habe ich mit <'r'ulein Nöbming geschäftlich zu verhandeln

.' Körner ging hinaus in den großen Zeichensaal. jeNte nch aber so. daß er Henrike durch die Glassenster in der Tür sehen konnte. Auch die Zeichner machten lange Hälse, um die neue „Kollegin' zu seben. Norbert war nun mit Hen rite allein. Den Lehrling Körner halten Sie. bitte, ein wenig kurz, Fräulein Nöhming. Er ist nicht ohne Begabung, neigt aber sehr zur Selbstüberhebung und macht sich gern wichtig. Seine Mutter bat mich gebeten, ihn ein bißchen straff im Zügel zu halten, weil er keinen Bater mehr

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 09.05.1917
Umfang: 8
aufarbeiten, was er schon in Auftrag hatte. Immer mehr staunte Norbert Falkner über Henri- kes Fleiß und Leistungsfähigkeit, die absolute Stil sicherheit und die vornehme Farbenwirkung ihrer Ar beiten. Es lag ein feiner, duftiger Reiz über allem, was unter ihren Händen hervorging. Und alles ging ihr flott und schnell von der Hand. Schon nach wenigen Tagen sagte Norbert zu seiner Mutter und zu seinem Bruder: „Wir haben an Fräulein Röhming wirklich eine glänzende Errungenschaft gemacht. Sie arbeitet gerade

zu bewundernswert und viel schneller und ausdauern der, als Berner.' Und damit sprach er die Wahrheit. Henrike hatte keine Künstlerlaunen, wie sie Berner zuweilen hatte. Er behauptete dann, nicht in Stimmung zu sein und auf Gedanken warten zu mü^en. So hatte er manche Stunde gebummelt. Eines Tages fragte Norbert Henrike: „Sind Sie in Ihren Arbeiten von Stimmungen abhängig ?' Da hatte sie ihn lächelnd angesehen. >„Jch bin so glücklich veranlagt, in jeder Stimmung arbeiten zu können, Herr Falkner,' antwortete

sie. Es kam nun sehr häufig vor, daß Norbert Falkner eine ganze Weile müßig neben Henrike stand, und ihr beim Arbeiten zusah. Es war ihm ein unbeschreiblicher Eenuß. zu beobachten, wie unter den feinen weißen <5rauenhänden die schönsten Entwürfe entstanden. Und eine Freude'war es ihm, wie sie ihn verstand und seine Aufträge ausführte, ohne daß er viel darüber zu reden brauchte. 97 Henrike mußte unwillkürlich denken, ob Norbert Falkner sie wohl in gleicher Weise willkommen geheißen hätte, wenn sie ein Mann

gewesen wäre. Sein Wesen und seine Haltung hatten unbedingt etwas Ritterliches. Das tat ihr sehr wohl. „Ich dankeJhnen, Herr Falkner,' antwortete sie ein wenig erregt. Norbert sah nun Körner stehen, der verstohlen an seiner Krawatte zupfte, damit sie über dem grauen Leinenkittel zu sehen war. „Na, Körner — was wollen Sie hier?' „Ich wollte nur fragen, ob ich für das Fräulein et was zu tun habe.' „Später — ich werde Sie rufen. Jetzt habe ich mit Fräulein Röhming geschäftlich zu verhandeln.' Körner ging

hinaus in den großen Zeichensaal, setzte sich aber so, daß er Henrike durch die Elasfenster in der Tür sehen konnte. Auch die Zeichner machten lange Hälse, um die neue „Kollegin' zu sehen. Norbert war nun mit Hen rike allein. Den Lehrling Körner halten Sie, bitte, ein wenig kurz, Fräulein Röhming. Er ist nicht ohne Begabung, neigt aber sehr zur Selbstüberhebung und macht sich gern wichtig. Seine Mutter hat mich gebeten, ihn ein bißchen strasf im Zügel zu halten, weil er keinen Vater mehr hat. Sicher

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 09.11.1943
Umfang: 4
Entschlossen heit alles, was sie vermag, zum Sieg» beizutragen. tft)as £Do tf ofiu© ^auet Copyright: Prometheus* f7\ n . yy«. r . Verleg, GrObeniell )4tOIIiatl DOH M-UßtaD 'jicnkdt 2 Der Kahn gehorchte neuem Druck des Ruders und glitt in den See hinaus. Unter seinem Kiel schlappte und klatschte es. aber wie ein gefräßiger Entenschnabel furchte das scheinbar so plumpe Fahrzeug die immer stärker werdenden Wellen. Norbert haye es auf der Zunge, der Litten zu lagen, sie möge seiner jungen Krajt das Ruder geben

kein Wet- terglöcklein, und aus keinem Kamin weh te Rauch eines Herdes, trotzdem doch letzt die Zeit war. wo sie In Dorf und Stadt -as 'Abendessen bereiteten. Es war eine leere, verwunschene Land- schaft. und das alte Fischerwrib paßte eher in'sie als in die freundliche Belebt heit eines abendlich heiteren Dorfes. „Ich möchte Quartier nehmen dort oben', deutete Norbert zu den Häusern. „Wird wohl ein Wirtshaus sein, wo eine Kirche steht?' „Die Kirche ist leer, und durch zerbro chene Fenster fliegen

in dieser wil den Gegend?' „Ich bin der letzt« Mensch von Deutsch häusern.' ..Deutschhäusern?' Sie zeigte mit dem spitzigen Kinn gegen das Dorf. Der Kahn hatte die Mitte des Sees überfahren und nahte nun dem Westufer. I» dem fahlen Grau unter den . tiefschleisenden Wolken gewahrte Norbert in einer Bucht unter einem ho- hen Felsen eine schmale, langgestreckte 5)ütte. deren Dach von breiten, flachen Steinen beschwert war. Am Ufer unter halb der Hütte war/ halb im Wasser ste hend. eine 2lrt von Schuppen

Ihr?' „Gewiß. Und meiner Ahnen einer mag am Hang des HoMtadelberges im Drau- tal gehaust haben, dieweil ich mich 5)och- stadler schreibe. Und Norbert dazu.' „Schreiben könnt Ihr?' Cr nickte und führte die Fischlein mit den-Fingern zum Munde. Sie dünkten ihm köstlich und ähnelten im Geschmack gebratenen Kästen (Kastanien). Er hatte noch nie Fische solcherart zubereitet ken- nengelernt. „Wer seid Ihr? Woher kommt Ihr?' fragte das Weib plötzlich, nachdem es eine Weile Brotkrume und Fischlein ge- mümelt

hatte. Norbert überlegte einen 2lugenblick Es widerstrebte ihm. Gastfreundsthaft mit Lüge zu bedanken, und doch mußte er vorsichtig sein. Der 5)äscher und Spitzel waren viele im Lande. Doch was konnte ihm hier ln der Einsamkeit das alte Weib tun? Sie loh auch nicht aus. als ob sie mit den Liebedienern und Ltutznießern dex augenblicklichen Verhältnisse etwas Gemeinsames hätte. Wahrscheinlich wa ren ihr die Dinge, welche sich in Europa begaben und von deren Brandung Hoch- slgdler an das Ufer des Bergsees

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 18.01.1893
Umfang: 4
Norbert, Norbert!' schrie die junge Frau ver zweifelt auf. „Nein, nein, nein, ich will nicht schuld sein an deinem Tode! Norbert, Norbert!' Und ohne sich um die Umstehenden zu kümmern, sank sie neben ihm ans die Knie, sein bleiches Haupt in ihrem Schoße bettend, daß ihre Thränen heiß darauf niederflutheten. Unter dem Verzweiflungsruf ihrer Stimme schlug er langsam die Augen auf. „Bernhardine,' zitterte es über seine Lippen, „du, du riefest mich? Du — du klagst um mich?' „Weil ich die liebe, Norbert

gefehlt, als sie in der Angst um das Leben des geliebten Mannes ihr so forgsältig gehütetes Geheimniß vor aller Welt preis gegeben. Aber mochte die Welt urtheilen, wie sie wollte, was kümmerte das Bernhardine und Norbert? Die Welt, die mit ihrem Geifer schon manches Glück vernichtet hat, konnte ihnen nichts anhaben. Drei Tage später empfingen die Theilnehmer je ner verhängnisvollen Waldparthie eine Verlobungs anzeige. Bernhardine war die Braut des Freihern 14 Lehrerinnen nur mehr

von Oesterreich in Spanien wird von der Presse mit einem Interesse verfolgt, welches von besonderen Sympathien für die hohe Frau Zeugniß ablegt und Telegramme, sowie briefliche Berichte über ..l^a Lin- geworden. Sein Stnrz hatte keine nachtheilige Fol gen für ihn gehabt. Wenige Wochen später führte Norbert von Biber- feld bereits seine Braut zum Altar. Es fehlte nicht an Stimmen, welche in der Enttäuschung ihrer eigenen Hoffnungen es sich angelegen sein ließen, ihn als ein beklagenöwertheS Opfer

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 25.11.1943
Umfang: 4
sich mit geballten Fausten herum. Der Hund knurrte. Da stand der Mann mit dom Gewehr und streckte die Hand aus: »Gott will kommen hier oben! Da, war höchste Zeit!' Rach und nach kamen auch di» andern mit Heugabeln. Stöcken und Hacken. Dek lange Vater Emertic trug einen Köhler- ipieß. war rußfchwarz und schrecklich.an Zusehen. Als Pfeiffer antwortete, merkte er. daß er noch Immer knapp an Atem war „Ihr habt mir Helsen wollen dank euch! Wieso hqbt ihr denn gewußt, daß Ich ksmme?' Norbert Hochstadler warf

hcr kam die Gundla. Sie ging wie eine Ente, di» auf dem Wasser geschmeidiger ist als aus dem Lande. Sie humpelte und watschelte. Als sie die Scher 'um Walter Vkeisfer sah, stemmte sie die Anne in die Seiten und lachte: »Ihr seid mir die Rechtenl So ein Hausen Leut! üB : e die Schafe seid ihr daherpekommen.' »Gundla. wir hätten alles getanem dem Pfeiffer zu helfen' meinte Norbert etwas unwillig. »Ihr müßt uns nicht auslachrn.' „Wie eine Schafherde seid ihr', wie derholte sie trotzig. »Einer lauft

da. »iner dort. Wa« «allt che den, mache«, «em, einmal Soldaten kommen, eh? Tröpfe seid ihr!' Sie wandte sich um und wat schelte wieder ihrem Kahn zu. Pseisser wollte ihr nach und Ihr danken, aber Norbert hielt Ihn zurück. »Laß sein! Sfwterl Sie Ist setzt grantig.' Taoer Ebenreuter letzte hinzu: „Aber recht hat sie. Wenn die Kerle nicht vor ihr Angst gehabt hätten, märe leicht Blut geflossen.. Wir sind hier noch zu wenig, daß wir einen missen könn ten.' „Angst vor der Alten?' lachte der Klauser

. der mit den Cbenreuters nach Drutkchhäulern gekommen war. Aber der alte Bauer, der setzt nicht mehr gruden bleich war, sondern braun wir Fichten rinde. nickte, und der Klauser schwieg. Norbert Hochstadler zog eine Flasche aus der Tasche. „Ich hab gedacht, du wirst eine Stärkung brauchen, und Hab da« da schnell eingesteckt. Nimm!' Wäh rend Pfeiffer den Enzianlchnaps trank, sah ihn der'Jäger prüfend an. »So wärst du also auch da. Sttident?' Walter setzte erstaunt die Flasche ab. »Wlelo weißt, wie sie mich heißen

«« wir iufomne«, tft‘, reckst?' »Wenn Ihr eines Knechtes bedürft' »5)ier in Deutschhäuiern sagt man sich du', warf Norbert ein. „Dann gehen wir. Mathe.' Sie stiegen zum Dorf hinauf. Ueber den See. darauf der Gundla Kahn schwamm, fegte der Wind die ersten herbstlichen Blätter von den Uferweiden Förster Alois Burgstaller stand am Fenster, die Hände auf dem Rücken und sah in den grauen Dezembermitttag hin aus. Es lag nur wenig Schnee, In kleinen verkrusteten Jnleln da und dort zwilchen den braunen Wielen

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