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Unterinntaler Bote
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Seite 12 von 14
Datum: 24.05.1913
Umfang: 14
hinüberspannte. Winter starrte immerfort das schöne Königskind an und sagte leise: „Ich sah ihn vor - einigen Tagen selbst, den „König von Rom". Im Prater —" „Dann müssen Sie auch Mitleid mit ihm haben!" rief die Gräfin. „Lesen Sie selbst, was der Knabe auf die Rückseite des Bildes geschrieben hat!" . % Sie wandte das Bild um, und Winter las die von Kinderhand geschriebenen Worte: „Liebster Vater! Ich bete jeden Tag für Dich, daß Du bald zurückkehrst. Ich liebe Dich von ganzem Herzen und sende Dir tausend

Grüße und Küsse übers Meer. Dein Dich ewig liebender Sohn Napoleon." Die Gräfin sah, wie Winter seine Rührung niederkämpste^ Da glaubte sie gewonnenes Spiel zu haben und sagte leise: „Nicht wahr, das ist weder Hochverrat noch Intrige — das ist nur ein Ausfluß kindlicher Liebe. Es liegt nichts Verbrecherisches darin, wenn Sie dieses Bild dem Kaiser überbringen — es ist im Gegenteil eine schöne und edle Tat. Sprechen Sie: dürfen wir auf Sie hoffen? Es ist ja auch nicht die geringste Gefahr

für Sie dabei. Denn als Gelehrter haben Sie auf Sankt Helena freie Bewegung, und es wird Ihnen daher ein leichtes sein, dieses Bild dem Kammer diener des Kaisers, Marchand, zu übergeben. Sie brauchen ihm bloß mit den Augen ein Zeichen zu geben, so wird er Sie ver stehen und sich Ihnen unauffällig nähern." Professor Winter erhob sich. „Frau Gräfin", sagte er, „diese Versuchung war stark, aber ich muß ihr widerstehen. So sehp mich auch das Schicksal des jungen Prinzen rührt, so kann dies mich doch nie

dazu verleiten, meine Pflicht zu.verletzen .und mein Wort zu brechen. Nehmen Sie dieses Bild zurück, Frau Gräfin; ich kann Ihre Bitte niemals erfüllen. Niemals!" wiederholte er mit Nachdruck. Die Gräfin nahm es mit zitternden Händen, versenkte es in die Tasche und sagte erblassend: „Mein Gott, so habe ich also vergeblich an Ihren Edelmut und an Ihre Menschlichkeit appelliert! Das ist bitter, das ist furchtbar! So soll also der Kaiser niemals das Bild seines Sohnes sehen, soll niemals seines Kindes Lippen

küssen! Der Himmel selbst wird über diese Grausamkeit weinen!" Sie sann einige Augenblicke nach. Dann sagte sie rasch und leise: „Herr Professor, noch ein Wort! Ich will Ihre Hilfe — erkaufen! Was verlangen Sie? Ich bin zu jedem Opfer bereit." Winter trat einen Schritt zurück. „Bestechung?" fragte er kurz und scharf. „Das hätte ich freilich nicht erwartet. Aber dafür ist Professor Winter nicht zu haben. Ich habe die Ehre, Frau Gräfin!" Er öffnete die Türe und schloß sie rasch, nachdem die erblassende

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Unterinntaler Bote
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Seite 13 von 14
Datum: 17.05.1913
Umfang: 14
gegen dem Dampfer. Eine einfach und doch elegant gekleidete Dame stand vor ihm und blickte ihn halb erwartungsvoll, halb lächelnd an. „Gräfin von Trenk-Esterhazy," sagte dieselbe. „Ich weiß nicht, ob .Ihnen mein Name bekannt ist, Herr Professor. Aber das tut auch nichts zur Sache. Ich komme zu Ihnen im Namen der Menschlichkeit, als eine Priesterin der Liebe, der Barm herzigkeit." Der Professor wurde unruhig. Bei seinem bekann ten Wohltätigkeitssinn wurde seine Kasse sehr oft in Anspruch genommen. Er murrte

nicht dagegen; nur konnte er es nicht ertragen, wenn man ihn dabei in seiner Ruhe oder in seiner Arbeit störte. Und da er glaubte, es handle sich um ein Attentat auf seine Börse, so sagte er: „Bitte, Frau Gräfin, wieviel soll ich also in die Liste einzeichnen?" Tie Dame lächelte. „Für diesmal gar nichts," sagte sie. „Wenn es sich um Geld handeln würde, hätte ich mich an Resi gewandt." „Wie, Sie kennen Resi?" fragte Winter verwundert und bot ihr einen Sessel an. „Resis Schwester Fanni

war bei mir bis zu ihrer Verheiratung Kammerjungfer, und ich habe nie ein fleißi geres und tüchtigeres Mädchen gehabt. Als sie mich verließ, da hatte ich die feste Absicht, Ihnen Resi wegzu nehmen." „Aber Frau Gräfin!" „Nur die Rücksicht auf Ihren Knaben, der einer Mutter bedarf, hielt mich davon ab." „Ta bin ich Ihnen also im Grunde genommen zu Tank verpflichtet, Frau Gräfin," sagte Winter lächelnd. „Wenn Sie das meinen, so kann mir das nur an genehm sein ünd vielleicht dazu beitragen, daß Sie die Bitte, die ich an Sie zu richten

habe, erfüllen." „Eine Bitte? — Sprechen Sse, Frau Gräfin!" Winter setzte sich der Dame gegenüber, die erst tief Atem holte, ehe sie saget: „Sie sind ein Mann der Wissenschaft, Herr Professor; Sie gehen ganz in ihr auf, aber Sie haben sich dabei auch ein warmes, gütiges Herz bewahrt, das die Not des Mitmenschen mitfühlt. Dafür ist Ihr bekannter Wohltätigkeitssinn ein sprechender Beweis." „Sie beschämen 'mich durch dieses Lob, Frau Gräfin," wehrte Winter ab. „Ich handle nur nach dem Grundsätze: „Almosengeben

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 12
Datum: 17.01.1914
Umfang: 12
Freiherr von Brentano. Graf Giulio Marzani. Otto von An-der-Lan-Hochbrunn. RA. Dr. Stumpf. RA. Richard Wollek. Landeshauptmann Rhomberg in seinem und im Namen des Landesaussckusses von Vorarlberg. RA. Gentili im eigenen unv im Namen des Klubs der italienischen Volkspartei. Graf und Gräfin Waldstein. Erlaucht Jarosl. Graf Thun. A. Graf Resseguier. Direktor Prof. Merk /Rotholz). Graf und Gräfin Meraviglia. Abt Mariacher von Stams. Dr. Spielberger im Namen der freien Organisation der Gemeinden

Deutschtirols. Fürst und Fürstin Campofranco. Bischof Graf Csaky von Waitzen. Bischof Graf Zichy von Fünf kirchen. Baron Eyrl. Prinz und Prinzessin Chlodwig Hohenlohe. Gräfin Helene Papadopoli. Jesuiten- klleg Innsbruck. Wladimir Gras Ledochowski. Oesterreichischer Reicksweinbauern-Verein. Abgeord neter Siegele. Aroeiterverein Gossensaß. Ober landesgerichtspräsident von Leon. Regierungsrat Wesen meines Frauchens so viel mütterliche Für sorge, sie wird Kolja bald lieb gewinnen.' „Gewiß, Mammascha,' stimmte

. Dr. Paul Desaler. Familie Gf. von Lerchenfeld. Prinz und Prinzessin Eduard Auersperg. Eberhard Graf Enzenberg. Therese Gräfin Györy. Julie Gräfin Deffewffy. Albert Graf Wolkenstein. Notar Jnl. Mittermayr. Allg. Tiroler Anzeiger (Bauerfeind). Hostat von Klebelsberg. Baron und Baronin Szentkereszty. Baronin Rad- vansky. Graf und Gräfin Rudolf Chotek. Baron Michael Pronay. Graf Bela Zichy. Graf und Gräfin Julius Teleky. LA. Dr. Carlo de Bellat. Graf und Gräfin Waldbnry - Zeil - Hohenems. Marie Gräfin

Sztaray. Ministerialrat Dr. von Schneider. Sr. päpstl. Heiligkeit Geheimkämmerer Jakob Schreiner. Kath. Tiroler Lehrerverein Gries. Markqräfin Kreszenz Pallavicini. Exz. Gräfin Maria Pejaesevies. Graf Zedtwitz. Abg. Kienpointner. Pro fessor Dr. ine6. Rudolf Fischl. Konsul Marstaller. Prof. Dr. Rudolf Schmidt. Der Stadtgemeinde-Vorstehung von Vrixen sind ebenfalls eine Reihe von Kondolenzen zuge gangen, darunter von Statthaltereirat Vr. Schorn, der infolge Kränklichkeit verhindert war' am Be gräbnis

der I. Gebirgsartilleriebrigade, das Offizierskorps des k. u. k. Festungsartillerie bataillons Nr. I. usw. vlumen und Kranzspenden, rund 60 an der Zahl, haben gewidmet: Familie Durchlaucht Fürst Zoard Odescalchi. Frau Raymonds v. Rainer-Harbach. Rittmeister Gnrniak Edler v. Laura v. Benoist. In dankbarer Anhänglichkeit seine fünf alten Diener. Familie Just. In Dankbarkeit das Anstalts^ersonal. Festungsartillerie-Bataillon I, Brixen. Famüie v. Orosz. Brixen. Gräfinnen Louise und Anna Jankovics. Josef und Gabriele Ebner. Erlaucht Graf und Gräfin

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 09.05.1912
Umfang: 8
, und weil er den Slowenischklerikalen Pnpovac unter stützte, erhob der Abg. Wolf die Forderung, Herr Walters möge ans dem L a n d- t a g s k l u b ausgeschlossen werde n, denn er habe a m Deuts ch t u m V er r a t geübt. Nun aber traten dieselben Deutschnatio- nalen für Dr. Pupovac ein, erhoben es zur natio nalen Pflicht jedes Deutschen, für Pupovac, gegen den dentschsreisinnigen Kandidaten zu stimmen. Der ehemalige klowenisch-klerikale Deutschenfresser ist den Deutschnationalen lieber als ein freiheit sitzenden Gräfin hinweg

vor der Türe stärrde, und fügte hinzu, es wäre vielleicht gut, wenn die Damen sich beeilen würden, denn es stiegen sehr drohende Wolken auf, und nach der drückenden Schwüle wäre vielleicht gar ein Gewitter zu fürchten. - „O. wir wollen sogleich fort," riefen Thekla und die Baronin, „fort, nur fort von hier!" Die Gräfin hatte den feinen Takt, über das Intermezzo mit dem Frosch jetzt, nachdem es vor über war, zu lachen. Nichtsdestoweniger schien sie ebenfalls sehr zufrieden, fortzukommen. Die Ba ronin

hatte Hans in die Wohnstube geschickt, ihre Mantille und die der Frau Hauptmann zu brin gen^ die Gräfin hatte die ihre im Wagen zurückge lassen und der Bediente brachte sie soeben. Jetzt waren alle vor dem Hause versammelt, und nach dem sie prüfende Blicke nach den Wolken gesendet, Donnerstag den 9. Mai Nr. 107 hatten die ..reaktionären" Gruppen nominell eine Minderheit von zwei, tatsächlich eine Mehrheit von etrva fünf Stimmen. Die sozialistische Fraktion zählt elf Mitglieder. Von den Mitgliedern

verlangte die Vereinigung aller technischen Angelegenheiten, insbesondere der Wasserstratzenbauten und Flutzregulierungen. Min destens jedoch sollen die Agenden der Wasserstraßen, soweit sie heute dem Handelsministerium überwie sen .sind, möglichst einheitlich an das Arbeitenmini- sterium angegliedert werden. teilten sie die vom Hauptmann ausgesprochene An sicht, datz ein Gewitter im Anzuge sei. „Wir hätten zwei Wagen bestellen sollen," meinte die Gräfin, „wir Damen müssen alle fah ren, aber Henri

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 4
Datum: 27.02.1918
Umfang: 4
mit der Kriegsdekoration und den Schwertern taxfrei allergnädigst zu verleihen geruht: Se. k. und k. Apostolische Majestät geruhten allergnädigst anzuordnen: die Zuteilung des Ober leutnants Max Grafen Coreth zu Coredo und Starkenberg des 6.. Reitenden Schützenreg. zum Hosstaate Seiner k. und k. Hoheit Erzherzogs Peter Ferdinand als Erzieher Hei Überkomplettführung im Regiment. Ihre Majestät dieKaiserin und Königin haben mit Allerhöchster Entschließung vom 16. Fe bruar d. I. der Rosalia Gräfin Beldi von Uzon

, geborenen Gräfin Mikes von Zabola, der Wilhelmine Gräfin Czernin von und znCH ndenitz, geborenen Gräfin Kinsky von Wchinitz Und Tettan, der Helene Gräfin Cziraky von Czirak und Denesfalva, geborenen Gräfin Andrany von Csik-Szent-Klraly und Krasznahorka, der Rosa Freifrau von Gudenus, geborenen Prinzessin von Lobkowitz, der Jolanlhe Karasz de Horgos, geborenen Miklos de Miklos- var, der Anna Gräfin zur Lippe-Weißenfeld, geborenen Gräfin von Gosß, der Madeleine Freifrau von Ottenfels, genannt von Gschwind

, geborenen Gräfin von Diesbach de Belleroche, der Ida Gräfin Revertera von Salandra, geborenen Prinzessin zu Schwarzenberg, und der Therese Gräfin Seilern und Aspang, geborenen Gräfin Lazansky von Bu- kowa den Sternkreuzordeu allergnädigst zu verleihen geruht. Seine k. und k. Apostokische Majestät geruhten allergnädigst zu verleihen: die Würde eines Geheimen Rates mit Nachsicht der Taxe: dem General der Infanterie Josef Ritter Krautwald von Annau; dem Feldzeugmeister Alexander Blenesi; den Generalen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 18.03.1914
Umfang: 12
bis zum Bodensee sich eine große Wasserstraße nach der Nord- und Ostsee zu erschließen. Italien tut alles, um die GeschLstsbeziehungen mit der Schweiz immer ledimfter zu gestalten. Wäre es nicht end lich an der Zeit, daß auch Oesterreich mehr als bisher in diesen Wettbewerb der Nationen einträ te? Die aufzuwenden Millionen wären dabei sicher gut verwertet. Hl« kynßmMM mtzer ßriißl LmWchU. In einem Wiener Hotel wurde der Gräfin Vera Esterhazy ihr Tagebuch gestohlen und dem Ziegeleibesitzer' Baron

, ,'Strahlendors ausgeliefert. Dieser schrieb an die Gräsin wiederHoll Briefe, in denen er ihr seine Hilfe zur Wiedererlangung des Tagebuches gegen eine Entschädigung von 89.099 Kronen anbot. Wenn die Gräfin auf seinen Vorschlag nicht eingehen wolle, würde er das Ta gebuch ihren Verwandten in die Hand spielen, die ohnehin ein Entmündigungsverfahren gegen die Gräfin .anZestrengt^habcN. Der Baron würde verhaftet Gräfin Vera Esterhazy ist die ältere von den beiden Töchtern der Eräsin Antonie von Esterhazy

an. Die Mutter dir Gräfin Vera, die Gräfin Äntoinette Esterhazy. Hai vor einiger Zeit um die Entmündigung ihrer Toch ter nachgesucht, und das Verfahren ist auch schon beim Preßbürge? Bezirksgericht anhängig: Grä fin Vera Esterhazy wurde im Januar 1913 groß jährig und kam dadurch in den Besitz ihres väter lichen Erbes im Betrage von etwa 3 Millionen X. Nachdem sie die volle Unabhängigkeit von ihrer Familie erlangt hatte, war ihr ei^ter'Schritt, den sie unternahm, die Lösung ihrers 'Verlöbnis

!« mit einem reichsdeutschen Grafen, ganz gegen den Willen ihrer Familie, die gerade auf diese Ver bindung großen Wert gelegt hatte. Infolgedessen lieh Gräfin Äntoinette Esterhazy den Antrag aus Entmündigung stellen. Als Grundlage dient ein Gutachten des Budapcster Universitätsdozenten Dr. Rauschburg, das die junge Gräfin für geistes krank erklärt und behauptete, daß die Dame an Iußend>rrfmn'leide. Dieses Gutachten stützt e sich auf die Beobachtungen, die der Dozent im Jahre l 91! gemacht hatte, als er im Hause Esterhazy

ver kehrte, und Gräfin Vera ihm durch angeblich ex zentrisches Wesen auffiel. Die Gräfin Vera brachte in einer Reihe von Gerichtsterminen verschiedene Gutachten Wiener Gerichtspsychiater bei, die ade das Vorhandensein einer Geisteskrankheit für aus geschlossen erklären. Anfang April Hatte vor «m Kuratelgericht in Preßburg die Beschlußoerhand lung über das Entmündigungsverfahren stattfin den sollen, und die junge Grafin behauptet mm, das Tagebuch sei ihr gestohlen worden, um aus „Aber ich möchte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 10
Datum: 29.10.1916
Umfang: 10
, a«z» xe^eickneles ?en5iollat, eigenes lleim, massige kreise, krospelits gratis. Lckiilerauknalime auek mitten im Lemester. 26 Er ergriff, ihre Hand und küßte sie. Mit der ande ren Hand strich die Gräfin, ihm über das Haar. „Nun geht, Hasso, — ich habe noch mit Fräulein Richter zu sprechen ' „Sei nicht hart, Mama!' „Unbesorgt,' lachte die Gräfin. „Käte ist ebenso tapfer wie du, Hasso, — da sind harte Worte unnötig. Sie findet den Weg der Ehre und oer Pflicht ohne Hilfe — das beweist mir ihr Brief. — Lebe wohl

— auf Wiedersehen- morgen früh!' Als Hasso gegangen war, richtete sich die Gräfin strasf auf. Der Ausdruck des Stolzes verhärtete ihr Gesicht und verschleierte ihre Augen. Ein hochmütiges Lächeln kräuselte ihre Lippen. „Nun zu Käte Richter!' murmelte sie, hart aus lachend. 4. Als die Gräfin das Musikzimmer betrat, erhob sich' Käte von dem Sitz am Fenster, von wo sie in den sturmdurchtobten Park geschaut hatte, un-d grüßte höf lich. Der große Kronleuchter in der Mitte der Decke warf sein elektrisches Licht

aus das Antlitz -des jungen Mädchens und lieg es geisterbleich erscheinen. Ihre Mienen zeigten einen ernsten, aber ruhigen Ausdruck; nur ihre Augen hatten einen tieferen Glanz, als hätten sie vor kurzem geweint. Die Gräfin trat ihr in stolzer Haltung entgegen. „Sie haben mir d!a einen Brief geschrieben, Fräu lein Richter,' sprach sie kürz und schars, „über den ich einige Ausklärung haben möchte. Sie fordern Ihre so- fortige Entlassung, ich möchte die Gründe dieser eigen tumlichen Forderung erfahren

.' Es zuckte verräterisch um Kätes Lippen. „Ich muß um Verzeihung bitten. Frau Gräfin,' — entgegnete sie mit leise bebender Stimme, „wenn ich keinen.anderen Grund angeben kann als den Wunsch, in mein Vaterhaus zurückkehren zu wollen.' 27 Die Gräsi lachte kurz auf. „Ich will den Grund als wahrhast anerkennen,' -- sagte sie, „denn auch mir liegt daran, daß Sie mein Haus so rasch als möglich verlassen.' Die Worte wareu in solch schroffem Tone gesprochen, daß Käte erschreckt ausschaute, und nun sah

sie, daß auf dem Gesicht der Gräfin der Ausdruck des Zornes und der hochmütigen Verachtung lag. ..Frau Gräfin !' stammelte sie. Wiederum lachte diese kurz aus. „Sie möchten nun wohl auch den Grund meines Wunsches. Sie so rasch wie möglich zu entfernen., wis sen ? Ich will Ihnen diesen Grund nicht vorenthalten. Ich dulde kein Mädchen ini meinem Hause, das ein Liebesverhältnis mit meinem Sohne, — dem Grafen Hasso, — unterhält.' Ein Schrei des Entsetzens entschlüpfte den blassen Lippen Kätes. Sie streckte die Hände

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Der Burggräfler
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Seite 6 von 8
Datum: 17.09.1913
Umfang: 8
Ass BrrrggrSfisZ i.Ai geb. Gräfin Lambcrg verschieden. Die Leiche wurde nach Meran und van hier nach Schcnna überführt. Am Montag vormittag halb 10 Uhr erfolgte im Mausoleum des Schlosses Schenua, das auch die sterblichen Uebcrreste des Erzherzogs Johann und der bisher verstorbenen Mitglieder der gräflichen Familie von Meran birgt, die Beisetzung. Die Einsegnung vollzog hochw. Pfarrer Paul Holzncr von Schcnna unter Assistenz. Unter den Trauer- gästcn befanden sich die Familienangehörigen

vom goldenen Vließe, gibt im eigenen Namen, sowie im Namen feiner Geschwister Anna Radcy geb. Gräfin von Meran, Marie Gräfin von Meran, Franz Graf von Meran, k. k. Major, Karoline Frciin von Doblhofi-Dicr geb. Gräfin von Meran, Rudolf Graf von Meran, Landespräsident im Hcrzogtumc Bukowina, Albrecht Graf von Meran, Kurat, seiner Gemahlin Laja Gräfin von Meran geb. Gräfin Lamberg, seiner Schwägerin Marie Gräfin von Meran geb. Prinzessin von und zu Liechtenstein, seiner Schwäger Johann Nep. Nadcy

, k. u. k. Major, und Heinrich Freiherr» v. Doblhoff-Dicr, k. k. Bezirks hauptmann, und aller Enkel tiefbctrübt Nachricht von dem Ableben seiner innigstgclicbtcn Mutter, bczw. Schwieger- und Großmutter ThcrcseGräfin von Meran geb. Gräfin Lombcrg, Palastdame weiland Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin, Dame des Elisabcthordcns 1. Klasse, welche Donners tag den 11. September 1913 um 11 Uhr nachts nach öfterem Empfange der hl. Sakramente im 78. Lebensjahre verschieden ist. Die entseelte Hülle der teuren

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Maiser Wochenblatt
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Seite 3 von 12
Datum: 25.11.1911
Umfang: 12
tind Umgebung. . Meran-Mais, 24. November 1911. Wochenkalender. 25. November: Katharina. 26: Konrad. Virgilius. 28.: Sosthenexr. 29.: Saturninns. Andreas. 1. Dezember: Eligius. 27. 30. Sc. Exzellenz Ferdinand Graf von Zeppelin, General d. K., ist mit Gemahlin für längere Zeit aus Fricdrichshafen nach Meran ge kommen und im Familien - Hotel Erzherzog Johann abgestiegcn. Meraner Frcmdenlistc. Nr. 23 verzeichnet 7438 Parteien mit 11.668 Personen. Unter den Neuangekommenen sind: Graf und Gräfin

Schönfeld (Stockerau), Gräfin Nako (Schuler- Noch Mliß ich hier anmerken, daß das Jahr 1802 ganz außerordentlich in der Witterung war. Der Winter von 1801 auf 1802 war nicht nur in Tyrol, sondern fast in allen Gegenden Europas .ganz besonders schneereich und kalt; der Frühling sehr naß doch warm, bis den 15. März fast in allen Theilen Europas ein schädlicher Reif fiel, der schier überall Getraid, Wein und Obst zu Grunde richtete; worauf ein so trockener Sommer gefolgt ist, daß es bis zum Spät herbst

auf 8 und 7 fl herabsank. (Fortsetzung folgt.) Hof), Baron und Baronin Breidbach (Schlo Fronberg), Gräfin Bieberstein (Rußland Freiin von Esebeck (München), Baron Kor^ : (Petersburg), Freiherr und Freifrau von Hertling (Schloß Ising), Baronin Giovanelli und Baronin Dürfeld (Gries). — Nr. 24 ver zeichnet 7632 Parteien mit 11.955 Personen Unter den Neuangekommenen befinden sich Gräfin von Monts (Schloß Haimhausens Gräfin Maltzan (Berlin), Graf Schaumburc (München), Freiherr von Reischach (Berlin Baronin Schönberg-Roth

-Schönberg (Schloß Pallaus), Baronin und Baronesse von dem Bussche-Kessell (Berlin), Freiherr von Litzen (München). — Nr. 25: Unter den Neuan gekommenen sind: Graf von Finckenstein mi Tochter (Schönberg), Graf Coudenhove mi; Gemahlin (Prag), Graf Karoly (Budapest). Gräfin Attems (Graz), Gräfin von Brock dorff ' (Charlottenburg), Graf von Zeppelin mit Gemahlin (Stuttgart), Freifrau von Lu pin (München), Freiherr und Freifrau von Wcndt-Papenhausen (Meran), Freiherr Mensi von Klarbach mit Gemahlin (Wien

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Meraner Zeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 31.12.1914
Umfang: 8
: 10 Weih nachtsgarnituren, 100 Zigaretten: Prinzessin Hohenlohe: Schärpen, Pulswärmer: Frl. von Sauer und Frau Schaffenrath: Winteraus rüstungen: Ungenannt: 1 Garnitur Winter wäsche: Ungenannt: S Pakete Garnituren; Frau Dr. Uhlik: Socken, Handschuhe, Schnee haube, Pulswärmer: Firma Theiner: Leib binden, Socken, Pulswärmer, Schneehaube: Frau Spatzier: Leibbinde: Ungenannt: Puls- wärmre; Kränzchen „Misericordia', Unter mais: 8 Weihnachtsgarnituren: Gräfin Sara- cini: 100 Zigaretten: Kurt Brunner: 1000

, Pfefferkuchen, Tee, Zucker. Zigarreen. Seife; Gräfin Alberti: Pulswärmer, Schärpen, Leib binden. Schneehauben. Socken, Tabak, Schoko lade; Gemeinde St. Leonhard: Socken, Hemd, Leintuch, Schafwolle; Viktor und Anna Wolf: 300 Zigaretten. Charpie, Bleistifte, Tabak, Maggiwürfel, Nähzeug, Seife, Pulswärmer,' Zeitungen: Frau v. Willersdorf: 13 Säcke mit Tee, Lebkuchen, Schokolade, Zigaretten, 13 Teeporttonen, 3 vollständige Garnituren, Zün der, Kerzchen: Ungenannt: ^Weihnachtspakete; Frau Anna Lambero

v. Hellrigl: 100 Zigaretten: Pino und Luigia v. Galli: 2 Pfeifen, 8 Päckchen Tabak, 4 Päckchen Zün der; Gräfin Schenk: 12 Hemden, Hosen, We sten, Leibbinden, Schneehauben, Schokolade: Gräfin Frieda Lagothetti: Seifen, Tabaks beutel mit Tabak, 10 Kalender, Seife. Leb kuchen, Cakes; Anna Zipperle: Pulswärmer: Ungenannt: 9 Weihnachtspäkchen; Baronin Pafetti-Angelini: 4 vollständige Weihnachts garnituren (Wäsche, Tee, Pfeifen, Tabak, Kola, Past. Schokolade, Kaffeetabletten, Zuckerln, Zünder, Papiersohlen

Frau v. Musil: Schärpen. Pulswärmer; Kloster Steinach: Zünder, 200 Zigaretten, Bonbons, Briefpapier, Charpie: Frau Loos: Schneehauben: Kuratieamt St. Gertraud: Bar chentdecke, Taschentücher, Leintücher, Leinen reste, Schafwolle: Gräfin Schenk: Schokolade, Fußlappenstoff: eine Schülerin von Burgstall: Socken: Gräfin Hompesch: Wollsocken; M. Bombieri: Hemden, Beinkleider;. Schulschwe stern Marling: Wollsocken. Sammlung der Gemeinde Obermais: Ungenannt: Leibbinden, Pulswärmer, Zeitun- gen

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 4
Datum: 28.05.1912
Umfang: 4
verehel. Gräfin Ledochowska, Adelheid und Jta in Bozen. 221. Toggcnbnrg die Grafen Friedrich, k. ü. k. Kämmerer und k. k. Statth.-Rat i. P. in Bozen, Heinrich, k. n. k. Kämmerer, k. k. Minist.-Sekret. im Minist, des Innern in Wien, die Gräfinnen Marie vermt. Gräfin Consolati in Trient, An tonie verehel. Gräfin Ledochowska, Adelheid und Jta in Bozen. 222. Trapp Graf von Matsch, Freiherr zu Pi- sein und Caldonatsch, Gotthard, k. u. k. Kämmerer, erbl. Mitglied des Herrenhauses und Erblandhofmeister

der gefürsteten Grafschaft Tirol, die Gräfinnen Elisabeth und Anna Editta, verehel. Gräfin Spaur in Innsbruck. 223. Trapp Graf vou . Matsch, Freiherr zu Piseiu uud Caldönatsch Gotthard, k. u. k. Kämmerer, cibl. Mitglied des Herrenhauses und Erblandhofmeister der gefürsteten Grafschaft Tirol in JunSbruck. 224. Treutiui Freiherr von Viktor in Mattarello. 225. Tschurtscheuthaler von Helmheim Fritz, Banldirektor. in Bozen, Oskar, Direktor des Verbandes landivirtschastlicher Bezirksgenossen- schasten, Dr. Ernst

, Ivo und Martha, sämtliche in Bozen. 226. Tschurtschenthaler von Helmheim An ton in Bozen. 227. Nnterrichter von Rechtenthal Freiherr Rndolf, k. n. k. Major im Dragvnerregiment Nr. 2 und Herma geb. Heidler Edle von Heil born in Trembowla (Galizien). 223. Bescovi von Julius in Kronmetz. 229. Vi las Johann von. Dr. in Eppan. 230. Vintler zu Platsch und Rnnglstein Eleonore in Meran. 231. NZallpach von Schwanenseld Adelheid in Lana. 232. Welsperg. Raitenau und Priinör Karo line Gräfin zu, geb. Freiin

zu Brand- Hof Dr., k. u. k. Geheimer Rat, erdl. Mitglied des Herrenhauses in Graz. 155. Ottenthaler von Ottenthal Emil, Dr., k. k. Universitäts-Prosessor in Wien. . 170. Prelis Cagnodo Anton von, k. k. Minister««^ rat a. D. in Wien. 139. Sardagna von Hohenstein Bianca Gräfin, geb. Marquise di Baguo in Turin. 193. sizzo von Noris, Graf Arnold, k. u. k. Kämmerer und Oberleutnant i. d. R. in Paris. 200. spaur zu Flavou und Valor Johann Graf, k. u. k. Kämmerer und Oberstleutnant in Wien. 203. Sternbach

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Lienzer Zeitung
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Seite 15 von 20
Datum: 20.02.1914
Umfang: 20
las sie und versenkte sich in Gottes Wort, das bisher in ihr Leben so viel Licht und Freudigkeit gebracht. Die warme Sommerlust strömte zum Fenster herein und trug einen Duft von Linden und Kastanienblüten mit sich. Zuweilen blickte das alte Fräulein hinaus nach dem Parke. Die Gräfin sah sie jedoch nicht. Sie war tiefer im Schatten der Bäume verschwunden. Jetzt klangen Pferdehufe und Rädergerassel. Die Herrschaften kehrten von ihrer Fahrt zurück. Richtig, schon fuhren die beiden Wagen

in den Schloßhof, und jetzt kehrte auch die Gräfin aus dem Parke zurück. Sie begrüßte die Angekommenen und Graf Marco gesellte sich zu ihr, sich mit der Dame seines Herzens langsam wieder nach dem Parke begebend, während die anderen ins Schloß traten. „Wie habe ich Sie vermißt, Gräfin', sagte Graf Marco, als sie durch die breite Allee schritten. Er war heute sehr mutig. Adelaidens aufleuchtender Blick, als er ihr gegenüberstand, sagten ihm deutlich, daß sie ebenfalls seine Rückkehr sehnlichst er wartet

an Sie heran, wollen Zie ihm willig Ihr Herz und Ihre Hand öffnen. Ich liebe Sie, liebe Sie mehr denn je. Es ist nicht zu spät, Verlorenes wieder zugewinnen. Adelaide, willst du die Meine werden?' Still hat die Gräfin den Worten des Mannes an ihrer Seite gelauscht. Dies war die Liebe, nach der sie sich als junges Mädchen, Äs junges Weib gesehnt, die ihr jedoch versagt wurde. Mit tau send Freuden will sie dem Manne angehören, dessen selbstlose, treue Liebe gar selten auf dieser Welt des Scheins und der Lüge

Tage herrscht freudige Bewegung im Schlosse. Gräfin Adelaide und Graf Marco ein Brautpaar. Große Über raschung hat diese Tatsache hervorgerufen, nicht zum mindesten bei Lisa. Sie wollte und konnte es nicht fassen, daß ihr Mütterlein sich wieder vermählte, nachdem der Vater kaum dreiviertel Jahre in der Erde schlummerte. Heiße Tränen hat ihr diese Begeben heit gekostet, und fast scheu schlich sie um das Brautpaar herum Kaum wagte sie ein paar Worte mit der Mutter zu wechseln, obgleich diese nie

seufzte. Sie schwieg indes und lernte eifrig und mit großer Gewandtheit, so daß die Lehrerin mit der Zeit freundlicher und gütiger zu ihrer Schülerin wurde, deren fabelhafte Fähigkeiten sie mit Stolz erfüllten. Baronin von Riska war weniger überrascht über die Verlobung ihrer Freundin, sie hatte diese vorausgesehen. Asta hingegen war trotz allem unangenehm überrascht, denn noch hatte sie nicht alle Hoffnung aufgegeben gehabt, Gräfin Marco zu werden. Ein Um stand brachte sie leichter

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 15 von 18
Datum: 18.10.1912
Umfang: 18
.) Wir berichteten in letzter Nummer, daß der alte Herrschaftsanfitz „Anfiedl' samt den Wald- und Grundstücken in Aufhofen, von Herrn Konsul Steffen käuflich erworben wurde. Wie wir nun erfahren, wird das Anwesen in das Eigentum der Gräfin Sternberg, adelige Stiftsdame in Wien, übergehen. Das Herrschaftsanwesen wird Innen und Außen vollkommen renoviert und die Zimmer neu möbliert werden. —Mit den Renovierungsarbeitnr soll Heuer noch begonnen werdet so daß Frau Gräfin ihr neues Heim, wo sie 8 Monate des Jahres

zuzubringen gedenkt, im kommenden Frühjahr beziehen kann. Der Ansitz wird mit einer Eiusrieduvgsmauer umgeben. Frau Gräfin ist bereits mehrere Jahre Sommergast von Bruneck und hat stets im Schloße Bruneck Wohnung genommen. Sie war hier immer der erste und letzte Som mergast. Gräfin Sternberg ist eine edle, herzensgute Dame, eine stille, aber große Wohl täterin der Armen, welche mit ihren Abgange von Bruneck viel verlieren. Frau Gräfin war eine große Gönnerin der Kleinkinderbewahran- stalt

und hat wiederholt alle Kinder dieser Anstalt beschenkt. Die vielen Kleinen werden zu Gott bitten, daß ihnen diese edle Spenderin, wenn selbe auch außerhalb Bruneck künftighin Sommeraufenthaltnimmt, auch fernerhin erhalten bleibt und diese Anstalt nicht vergessen wird. Heute Donnerstag hat Frau Gräfin wieder Bruneck verlassen. Wie verlautet ist das Worbergerauwesen, aus dem Befitze des Johann Oberhammer in jenen des Herrn Mühlgartner übergegangen. Das alte Ehepaar Oberhammer, welches vor einigen Jahren

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 12
Datum: 04.06.1916
Umfang: 12
hören. Die Pfeisensignäle schrillen gell und laut in die Original-Roman von Erich Ebenstein. 2' Fortsepunq. Alle Räume, deren Möblierung noch aus der Glanzzeit Hasselsloh stammte?, mach ten einen vornehm feudalen Eindruck, der einen wehmütigen Kontrast bildete zu dem übrigen Zuschnitt des Haushaltes, wo alles die verschämte Armut zeigte. Lou fühlte sich seltsam bewegt, als sie, an der Seite der Gräfin die Räumlichkei ten durchschreitend, deren Erklärungen an hörte: „Hier wird gegessen

. In der Wäschekammer hantierte eine runzelige hagere Alte herum. „Unsere gu te alte Brigitte, die Ihnen in allem Be scheid sagen wird, wenn ich einmal nicht da bin', sagte die Gräfin. „Brigitte, das ist unser neues Fräulein. Fräulein Louise Richter.' Die schwarzen Beerenäuglein der Alten glitten musternd über die neue Erscheinung und blieben dann etwas spöttisch auf den Zarten, weißen Händen ruhen. Die wollte arbeiten? . Loü wandte ihr unwillig errötend den Rücken und wies durch das Fenster auf ein Zierlich

umfriedetes- Holzbauwerk in japa nischem Stil. „Dort ist wohl der Hühnerhof?' „Ja', nickte die Gräfin. „Wie Sie das gleich erraten haben! Aber er ist fast leer, seit wir die Gutswirtschaft verpachteten. Früher war er mein Stolz. . Wieder dieser halbunterdrückte Seufzer. Lou war zum zweitenmal errötet. Erraten! Als ob sie nicht alles und jedes längst schon kannte aus Witolds Beschreibungen! Ihr war ja, als käme sie nach langer Abwe senheit heim und fände altvertraute Plät ze wieder. Als man wieder oben

im Hochparterre war, dachte sie: „Nun wird sie mir doch auch Witolds Zimmer zeigen und endlich von hm sprechen! Sie müssen dort rechts von dem meisten liegen.' Wer die Gräfin sagte nur: „So. nun machen Sie es sich bequem, liebes Fräulein Luise. Ich will inzwischen ein wenig nach der Küche sehen. Schiebein wird Sie dann zu Tisch rufen. Wir fpeisen ländlicher Ge pflogenheit noch um halb eins.' 18. „Wie rasch habe ich mich eingelebt auf Hasselsloh!' dachte Lou öfter verwundert. „Als wäre ich immer

hier gewesen!' Und die Gräfin dachte: „Welcher Segen ist dieses Mädchen für uns geworden! Sie — die ich anfangs gar nicht nehmen woll te!' In der Tat war durch Lous Einzug im Haus vieles anders geworden. Co merk würdig leicht ging alles. So fröhlich wie ein Sonnenstrahl glitt sie durch die Räume, hatte immer irgendeinen netten oder prak tischen Einfall und trotz vieler Arbeit hat te sie immer noch Zeit für jedermann. Ja, die Arbeits - Sie sah auf ihre kleinen Hände, die nie ruhten und dachte an die stillen Tage

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