Kleine österreichische Geschichte.- (Reihe interessante Wissenschaft ; 1)
. Im Mittelalter residierten hier die Grafen von Bregenz 'Und später die Grafen von Montfort, von denen die Habsburger 1451 und 1523 Grafschaft und Stadt durch Kauf erwarben. Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges wurde Bregenz 1647 von den Schweden er stürmt. Als Einfallstor in die Ostalpen hat es heute in landschaftlich reizvoller Lage einen lebhaften Fremdenverkehr; es ist auch der Hafen der österreichischen Bodenseeschiffahri s v 269. Die Bundeshauptstadt Wien Der Boden Wiens, der als Kreuzungspunkt
der wichtigsten euro päischen Verkehrswege seit jeher große Bedeutung besaß, war schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt. Auf dem Leopoldsberg stand eine Keltenburg. Im Altertum Vindobona genannt, erscheint Wien seit etwa 50 n. Chr. als römische Garnison, an Bedeutung freilich weit hinter der antiken Großstadt Carnuntum zurückstehend. Hier starb Kaiser Mark Aurel 180 n. Chr. während der Markomannenkriege. Das römische Wien wurde wahrscheinlich von den Germanen im V. Jahrhundert zer stört. Nach dem Abzug
der Langobarden wurde das Wiener Becken spärlich von Slawen besiedelt. . - Das heutige Wien ist eine mittelalterliche Gründung, entstanden in den Trümmern des römischen Militärlagers Vindobona. Um 800 n. Chr. siedelten sich hier Baiern an und saugten die Slawen auf Der Name „Wien' erscheint zuerst 881 als „Weriia', dann wieder 1030, beide Male aber nicht als Stadt. Als solche wird'sie erst 1137 gekannt (nach Hans Voltolini). Die Anlage der Stadt ist wahrscheinlich nach 1014 unter dem Markgrafen Adalbert
erfolgt. Der Umfang der Stadt war kleiner als .der des Römerlagers, .die Stadtmauer ließ den Hof außer halb der Stadt. Ihr Mittelpunkt war der Hohe Markt. Bald entstanden städtische Siedlungen vor den Stadtmauern: die Judenstadt, die Gegend um Maria am Gestade, das Schottenkloster, die Wollzeile, die Kärntner Straße. In der Altstadt errichtete der Markgraf die ersten Kirchen, St. Peter und St. Ruprecht. Die Heiligen weisen auf Salzburg. Der Bischof von Passau, zu dessen Diözese Wien gehörte
^ errichtete außer halb der Stadtmauer die neue Pfarrkirche zu St. Stephan. Unter den Babenbergern blühte Wien in der Zeit der Kreuzzüge zu einer bedeutenden Handelsstadt empor. Dazu kam, daß Herzog Hein rich IL die Residenz vom Leopoldsberg nach Wien verlegte („Am Hof. Das älteste erhaltene Stadtrecht stammt von 1221, doch geht ihm wahrscheinlich ein älteres von 1198 voran. 24 Litsehaner / Geschichte 369