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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 06.01.1938
Umfang: 16
der Artikelschreiber. Terfens. (Unsere Schützengesellschaft) gab am 19. und 26. Dezember im Saale der Nestauration Klingler unter Leitung ihres tüchtigen Oberschützenmeisters Franz Köchler ein Zeltenschießen, das von 39 Schützen be sucht war und trotz des schlechten Wetters schön verlief. Ergebnis: Haupt: 1. Kirchmair Engelbert, Schwaz? 2. Er härt Franz, Terfens? 3. Hormair Engelbert, Schwaz? 4. Heiß Hermann, Hötting? 5. Huber Ludwig, Terfens? 6. Pilch Edi, Terfens? 7. Sander Nudolf, Meer? 8. Oberauer David

, Gnadenwald. Fünfer-Serie: 1. Hofreiter Ernst, Schwaz? 2. Hummel Ludwig, Schwaz? 3. Pallhuber Anton, Meer? 4. Erhärt Franz, Terfens? 5. Pallhuber Hubert, Meer? 6. Huber Anton, Fritzens? 7. Wehle Karl, Terfens? 8. Sander Nudolf, Weer? 9. Föger Heinrich, Schwaz? 10. Hormair Engelbert, Schwaz. Schlecker: 1. Hummel Lud wig, Schwaz? 2. Heiß Hermann, Hötting? 3. Huber Anton, Fritzens? 4. Pallhuber Anton, Weer? 5. Sander Nudolf, Weer? 6. Hormair Engelbert, Schwaz? 7. Köchler Franz, Terfens? 8. Krismer Hans, Weer

Wurm, mit schönen Filmen die zahl reichen Zuschauer. Neben den lehrreichen und interessanten Filmen gabs auch viel zum Lachen und es sei dem Leiter /Um Hot und Heimat. „Das soll doch der Deubel holen", sagte er. „Und die blanke Wut kann man dabei kriegen." Engelbert lachte voll Spott. „Ja", sagte er, „du mußt schon deutlicher werden, damit ich dahinterkomme, was du eigentlich von mir willst." Der Jäger bog sich zu ihm und seine Stimme wurde heimlich. Er hielt ihm die Faust hin und als er sie offen

ich dieses hier" — er schlug auf die Tasche — „und ganz dicht dabei ein frisches Gescheide. Danach ist es klar, daß ich dem auf den Fersen sitzen muß, dem das Messer gehört. Und was glaubst du wohl, wer das ist? Ich weiß es ganz genau, denn ich habe den Schnitzer oft genug bei ihm gesehen." Er bog sich wieder dicht an Engelbert heran und machte seine Stimme leise. „Der Vorstehersjunge ist das", sagte er und nickte. „Hillekamps Hans ist es, dem das Messer hier gehört." Engelbert lehnte die Sense weg und holte seine Pfeife

, denn Annemarie stand hinter den Scheiben und winkte. Engelbert sah ihm nach. „Schließlich wird er doch nun einmal mein Schwager", dachte er, „und ich sollte ihm alles erzählen, was ich weiß. Es könnte sonst sein, daß er dem Hans ein mal vor die gespannte Flinte läuft. Und Hans ist gerade so ein dummer Kerl, wie ich es damals war, und es könnte wieder ein Unglück geben." Er nahm die Sense auf die Schulter und stieß die Gartentür auf. „Ich muß mir das durch den Kopf gehen lassen", dachte

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 04.11.1937
Umfang: 16
laufe ich bei Hillekamps Vater nicht auch so an." Damit ging er nach Hause. * Als Engelbert am Morgen von seiner Kammer kam, sah er in der Küche einen Mann sitzen, der nur halb wie ein Bauer aussah. Er hatte seinen verschossenen Hut mitten auf den Tisch geworfen, streckte die Beine breit und ge mütlich von sich und sprach laut und unbekümmert mit dem alten Wilhelm, der vor dem Herd stand und scharfe Falten im Gesicht hatte. Der Fremde stand auf und nickte Engelbert zu, als wenn sie alte Bekannte

viel geleistet für „Papier. Ihr versteht ja wohl? Beschriebenes, meine ich." Er lachte wieder und sah zu Wilhelm hinüber. Der alte Knecht nickte Engelbert langsam zu, als wenn er auf eine Frage Antwort geben wollte. Da wußte der Overhagrnbauer, daß ihm eine schlechte Stunde be vorstand. Er führte den Fremden in die Stube, wo der sich wie selbstverständlich an den Tisch setzte und seine dicke Brieftasche umständlich herauskramte. Dann legte er ein paar Papiere auf den Tisch, schlug sie nachdrücklich

mit seinen harten Knöcheln glatt und schob sie Engelbert hin über. Es waren Schuldverschreibungen, die der selige Bauer unterschrieben hatte. Sie lauteten im einzelnen nicht auf hohe Summen, aber Zusammen stellten sie doch einen er heblichen Betrag dar. Und die Zahlungstermine waren kurz und standen nahe bevor. Engelbert sah die Papiere durch und sah den Händler unsicher an. „Das kann ich jetzt Nicht bezahlen", sagte er schließlich. Der Händler lachte. „Ich verstände wenig von meinem Geschäft

, wenn ich das nicht besser wüßte, als Ihr es wißt. Ihr habt einen schönen Hof, Overhage, aber die Schulden stehen Euch bis zum Hals." Er spielte mit den Fingern auf den Papieren herum und sah Engelbert fast spöttisch an. „Wie denkt Ihr Euch das denn nun, Overhage? Bares Geld habt Ihr nicht, also könnt Ihr mich nur sicherstellen. Es hat keinen Zweck, daß wir wie die Katzen um den heißen Brei herumgehen. Kurzum und gut, was wollt Ihr mir für meine Forderung verpfänden?" In Engelbert kämpfte der Aerger mit den Sorgen

Ernte geben." Widerwillig gab Engelbert Antwort. Er hätte dem Händler die Hand ins Gesicht schlagen mögen für seine freche Offenheit, aber die Sorge lähmte ihm den Arm. „Ich bin erst ein paar Tage wieder auf dem Hofe und ich kenne die Verhältnisse noch nicht", sagte er. „So schlimm, wie Ihr sie darstellt, werden sie nicht sein." Der andere sprang auf und trat ans Fenster. Dann wandte er sich um. „Aber Sicherheit müßt Ihr mir geben, Bauer, das Geld will ich Euch dann noch lassen, denn Ihr werdet

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 8 von 16
Datum: 16.12.1937
Umfang: 16
hatten dann ge sungen, wie sie es früher häufig getan hatten. Der Bauer ging dann aufs Feld. Er kam aber nicht weit, denn er legte sich irgendwo an eine Hecke, horchte zum Hofe hin über und biß die Zähne übereinander. Als er einmal wieder so lag und sich quälte, kamen Hillekamps Hans und die schwarze Dina durch den Hecken- weg auf ihn zu. Der Junge hatte das Mädchen um den Hals gefaßt und er war eifrig im Reden. Da sprang Engelbert auf, denn die blanke Wut stieg in ihm auf. Als Hans ihn sah, ließ er die Dina los

, sprang über das Gatter in die Weide und machte die Beine lang. Das Mädchen aber kam auf den Bauern zu und lachte ihm frech in die Augen. „Feiner Abend, Engelbert, was?" sagte die schwarze Dina höhnisch. Er blieb mitten im Wege stehen. „Ich heiße für dich nickt Engelbert, ich bin für dich nichts als dein Bauer", sagte er ruhig. „Und damit du das richtig begreifst, darum kündige ich dir hiermit auf, denn ich will die ewige Hcrumzieherei mit dem Vorstehers jungen auf meinem Hofe wenigstens nicht mehr

hat." Sie lief ins Haus. Die beiden Mädchen aber sahen sich voll Verwundern und Schrecken in die Augen, denn sie wußten nicht, was die Magd mit ihrem wilden Kreischen wollte. — * * * Annemarie setzte es durch, daß Engelbert Hanne nach Hause brachte, obwohl die Vorsteherstochter meinte, sie könnte ganz gut allein gehen, und obwohl Engelbert den Mund zusammenhiclt und nicht Ja und Nein dazu sagte. Annemarie merkte auch nicht, daß Hannes Brust da bei flog und daß ihr Gesicht dunkler war, als der Abend

an, aber der hielt die Augen vor sich und sah den Weg. Unter den Kopfweiden, da, wo Engelbert damals den Dorstehersjungen unter sich und seinen Haselsteckcn ge bracht hatte, blieb Hanne stehen und sah ihm gerade in die Augen. „Ich habe dir etwas abzubitten, Engelbert", sagte sie und ihre Stimme zitterte dabei. „Ich habe das aus Hans herausgefragt, warum du ihn damals verprügelt hast." Sie schwieg einen Augenblick. „Du sollst auch bedankt sein, Engelbert, für dein gutes Wollen, obwohl es nichts genützt

. „Ich wollte dir auch das abbitten, Engelbert, denn damals lag der Aerger über meinem Verstand. Und was ich dir sagte, als wir an den Bruchwicsen zusammen waren, das hat mir auch in der Brust gebrannt, seitdem ich gesehen habe, daß du als ein rechter Bauer auf deinem Ebbe sitzest und deinem Acker die Treue hältst." — Sie faf) starr vor sich hin und er ging aufrecht neben ihr her. Als sie aber dahin kamen, wo der Sandwcg auf die Landstraße springt, blieb Engelbert stehen. „Eins will ich dir doch noch mit auf den Heimweg geben

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 8 von 16
Datum: 14.10.1937
Umfang: 16
zu erhalten, Es war noch grauer Morgen, da stand Engelbert in Hose und Holzschuhen schon im Hofe an dem alten Zieh brunnen. Joppe und Hemd hatte er neben sich liegen und schüttete sich das kalte Brunnenwasser über Kopf und Hals und Brust. Dann ging er wieder hinein, machte sich fettig und setzte sich zum erstenmal an den großen Eichentisch und in den breiten Großvaterstuhl, in dem früher sein Vater und vor dem dessen Vater auf dem Overhagenhof gesessen hatten. Der alte Wilhelm hatte ein heimliches Lachen

um den faltigen Mund. Annemarie sah häufig und mit frohen Augen zu Engelbert hinüber und die Knechte und Mägde wußten nicht recht, wie sie sich geben sollten, denn sie hatten gehört, der Anerbe wolle verkaufen, und gemeint, er gehörte überhaupt gor nicht so recht zu ihnen. Und nun saß er da im Vauernftuhl, tat, als ob das gar nichts besonderes wäre, und sah mit scharfen Augen über den Tisch. Bald darnach gingen der Bauer und seine Schwester vom Hofe. Sie hatten die Rechen auf der Schulter und hatten die Magd

vorausgeschickt und Annemarie sprach lustig darauf los. Hillekamps Hanne wäre gestern im Schummern dagewesen, erzählte sie, und sie hätten eine ganze Zeit zusammen auf der Hausbank gesessen. Und ge sungen hätten sie auch, denn Hanne hätte eine schöne Stimme und wüßte eine Unmenge Lieder. Da ärgerte sich Engelbert, daß er gestern gleich hatte ins Wirtshaus laufen und die alte Lumpenfreundschaft mit dem schwarzen Bernd wieder anfeuchten müssen. Er dachte, er hätte lieber zu Hofe bleiben und mit den beiden Mäd

chen zusammen auf der Hausbank im Garten sitzen sollen. Gleich darauf ärgerte er sich noch mehr, denn die Hanne hatte gesagt, sie hätte Angst davor, daß ihr Bruder Hans nun auch mit dem Overhagenbauer zusammenkäme, weil er doch immer bei dem schwarzen Bernd läge, der mit Engelbert gut Freund Ware. Und dann, hatte sie gemeint, sollten die drei wohl auf die heimliche Jagd gehen, denn daß Elckkökters Bernd das noch immer täte, das wüßte sie ganz gewiß. Engelbert sollte das nur ja nicht mehr anfangen

. Und von §mns glaubte sie beinahe, daß er auch schon einmal geschossen hätte in einem Revier, für das andere die Pacht bezahlten. Annemarie hatte ganz s^eue Augen, als sie ihrem Bruder das wieder erzählte, und dann hielt sie ihn am Ioppenärmel fest, daß er stehen bleiben mußte, und sah ^ ^Aber^das tust du doch gewiß nicht mehr, Engelbert? Ich könnte keine Nacht ruhig schlafen, wenn ich dächte, du sagtest in einem fremden Revier. Unsere Jagd ist doch groß genug und denk einmal an das Unglück, das du schon

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 11.11.1937
Umfang: 16
denn eigentlich auf meinem Erbe wirklich liegt." „Ja, wollt Ihr denn verkaufen, Overhage? Und habt Ihr denn keine vernünftige Rechnungslage vorgefunden? Das muß doch aus dem Wirtschaftsbuch schon hervor gehen, wie es mit Schulden und Vermögen aussieht." Engelbert erzählte ihm, wie es mit den Rechnungen stände und mit dem, was der Händler ihm gestern so glatt ins Gesicht hinein gesagt hätte und daß er sich nicht her ausfinden könnte und gar nicht einmal recht wüßte, wieviel ihm von dem Hofe noch gehörte

hinter Eurer Schwester her. Die beiden passen fein zuein ander, denn sie ist ein hübsches Mädchen und er ist ein strammer Kerl. Aber zum Lachen ist es doch, Overhage, daß Ihr Euch den Schwager so geschossen habt, wie andere Leute sich einen Küchenhasen schießen." Als Engelbert die bre>'w Amtstreppe hinunterstieg, war es ihm etwas leichter. Aber dann dachte er an den Gang, den er nach Hillekamps-Vater zu tun hatte, und die Brust wurde ihm wieder enge. * Sie schienen bei Hillekamps auf ihn gewartet

zu haben, denn als er in den Gartenweg einbog, rief ihm dii Küchenmagd schon entgegen, er solle in die gute Stube gehen. Der Vorsteher säße da über seinen Schreibereien. „Was ist der alt geworden in den paar Jahren", dachte Engelbert, als er den Vorsteher zu Gesicht bekam, denn Hillekamps-Vater war ganz grauhaarig und hager. In seiner Brust rasselte ein trockener Husten und seine Hände zitterten unsicher. Er wies Engelbert in einen Stuhl und sah 'ihn scharf an. „Was wollt Ihr von mir, Overhagenbauer?." fragte er und seine Stimme

, denn ihm war wieder zu Mute wie damals, da die Richter sich hinter dem langen Tisch erhoben und die schwarzen Kappen aufgesetzt hatten und einer von ihnen ihm das Urteil vorlas mit harter, ruhiger Stimme. Der Vorsteher hatte den Bauern die ganze Zeit an gesehen mit stillen Augen, in denen kein Leben war. Jetzt schob er mit der Hand das Rechnungsbuch bei seite, als wäre das eine Sache, die ihn nichtS anginge. Und dann stellte er eine Hrage: „Warum erzählt Ihr mir das alles, Overhagen- baucr?" Da stand Engelbert auf, zog

das Buch wieder zu sich her und wollte wortlos gehen, denn die Stimme war ihm wie eingefroren unter den kalten Augen des anderen. Aber dann zwang er es doch noch aus sich heraus. „Ihr wollt mir nicht helfen, Hillekamps-Vater?" fragte er. Der alte Bauer schüttelte langsam und fest den Kopf mit den grauen Haaren. „Nein", sagte er, „nein, Overhagenbauer, das will ich nicht." Er wies Engelbert wieder in den Stuhl. „Cs ist sonst nicht Landesbrauch bei uns", sagte er, ^daß der Nachbar dem Nachbarn die Hilfe

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 8 von 16
Datum: 04.11.1937
Umfang: 16
-Ried die Wehrmänner zu Pflichterfüllung und kame radschaftlicher Treue. Er legte allen besonders die erhöhte Bereitschaft während der Wintermonate ans Herz, wo ja Hunde, sagte ich eben noch. Ihr werdet es verstehen, daß ich nicht gerade dieser letzte sein will." Der Händler schlug mit dem Handrücken auf die Schuldscheine und sah Engelbert mit kalten Augen an. stellt mich sicher, Overhage, denn ich habe kein Geld übrig zum Verschenken oder zum Wegwerfen. Bezahlt oder stellt mich sicher, sonst fahre

ich von hier aus in die Stadt und sorge dafür, daß meine Forderung rechtzeitig einge- tlagt wivd." Aus Aerger und Scham ballte sich in Engelbert eine sinnlose Wut zusammen. ,/Scht Euch die Scheine erst genau an, Surbrand", höhnte er, „die Fristen sind noch nicht verstrichen. In den ersten Wochen könnt Ihr noch nichts wollen." Da nickte der Händler ernst. „Darin habt Ihr recht, Overhage. nur — ich dachte erst, ich hätte es mit einem ehrlichen Manne zu tun —." Er sah Engelbert von oben bis unten an. Da gingen dem die Fäuste

oder eine Sicher stellung, gehe ich zum Gericht." Damit warf er die Tür des Gartenzaunes zu hinter sich, daß der Riegel klirrte. — Engelbert saß in der Stube, hatte das NechnungSbuch aufgeschlagen und machte sich einen Auszug. Es war ganz nutzlos, er wußte das, denn der Händler hatte es ihm ja deutlich genug gesagt, daß auf dem Hofe noch eine Menge loser Schulden lägen und daß er überlastet wäre. Der Vorsteher mußte helfen. Er war mit dem seligen Bauern befreundet gewesen. Er hatte das Geld dazu, soviel

Beerstock zu ihm heraus kommen wollte, denn der Viehhändler hätte einen Käufer für den Hof. Der Amtmann war zu einer Besichtigung hinausge fahren zu den Vermessungsarbeiten an dem neuen Kanal. So mußte Engelbert mit dem Schreiber sprechen. Den kannte er von der Jagd her, denn der Schreiber ging gern einmal mit der Flinte spazieren. Darum lud Engelbert ihn ein, bei Gelegenheit auch einmal das Overhagener Revier zu bejagen, denn sie hatten Gefallen aneinander gefunden. Da wurde der andere ernst

. „Das nehme ich gern an, Overhage", sagte er. „Aber es ist eine Bedingung dabei. Ihr dürft mich nicht daruin angehen, daß ich Euch wieder zu einem Jagdschein ver helfen soll. Da ist damals nun einmal diese verfluchte Geschichte passiert und vorgestern hat der Amtmann noch mit mir darüber gesprochen, daß es vorläufig ni«bt sein könnte, daß Ihr wieder einen Iaodschein bekämet." Aber Engelbert schüttelte den Kopf,

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 14.10.1937
Umfang: 16
dich hin, Hans, zum Deubel, wachs Maul auf und gieß dir Schnaps hinein." Engelbert hielt sich scharf hinter die Flasche, denn er hatte es gleich vorgehabt, sich vollzupumpen und seinen Aerger ertrinken zu lassen. Dazu gefiel ihm nicht, was Bernd ihm vorredete, und er spülte auch das mit hin unter. Jetzt kam noch hinzu, daß der junge Hillekamp ihm gegenüber saß und ihn mit den Augen seiner Schwester anstarrte. Bernd trank den Schnaps wie Wasser. Seine Augen fingen gefährlich zu glühen an und er prahlte

trieb einen dünnen Nebel vom Bruch herüber und irgend wo bei den Fichtenschonungen herum schrie das Käuzchen jämmerlich und grell. Als die drei an den Schulhof kamen, wo die Straße sich zwillt, murrte der schwarze Bernd einen Gruß, winkte dem Overhagenbauern mit der Hand zu und verschwand in einer der dunklen Seitenstiegen. Er hatte wohl wieder irgendein heimliches Geschäft, für das der helle Tag nicht die richtige Zeit war. Engelbert faßte Hillekamps Hans fester unter den Arm

, denn ihm selbst hatte die Nachtluft den Fuseldunst schon halb wieder aus dem Kopf geblasen, aber der Junge hatte starke Ueberfracht und torkelte auf unsicheren Beinen. Als Engelbert ihm ins Gesicht sah, meinte er wieder, die blonde Hanne sähe ihn mit großen Augen an und es fiel ihm ein, was das saubere Mädchen wohl sagte, wenn sie um die Saufmette wüßte, die sie drei heute in der Hinter stube des Krügers gehalten. Das war leicht auszudenken, denn es war ja auch eigentlich eine Schande, daß sie beiden erwachsenen und großen Kerle

den Halbgewachfenen zwi schen sich nahmen und ihn bis obenhin voll Schnaps und schlechten Wein pumpten. Engelbert wurde es ungemütlich beim Denken und er gab dem Jungen einen Puff, daß der die verschlafenen Augen weit aufriß und ihn anstarrte. „Also das ist keine Art und Weise, Hans, daß du mit dem schwarzen Bernd herumluderst, wie du es heute abend getan hast. Für so was bist du noch viel zu jung und dumm. Und ein besserer Bauer und ein anständigerer Kerl wirst du auch nicht davon. Wenn ich deine Schwester wäre

— ich meine, wenn ich an der Stelle von deinem Vater stände, dann sollte dich das heilige Donnerwetter holen, wenn du mir solche Geschichten machtest." Der Junge sperrte den Mund auf, um etwas zu er widern, aber Engelbert führ ihn an: „Halt den Mund und hör zu! Ich weiß, daß du hinter der Schwester von Bernd herstreichst. Das schwarze Kar nickel ist auch kein Umgang für dich. Die Dina ist auf meinem Hof und ich kenne sie auch von früher her genau genug und was ich noch nicht wußte, das hat mir Bernd heute abend

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 30.12.1937
Umfang: 16
. — Die Winterhilfsaktion ist wieder sehr bemüht, den bedürftigen Mitbürgern über manche Nöte hinwegzuhelfen. 17 und Heimat. „Wie alt bist du, Engelbert? — Also sechsundzwanzig gewesen. Danach kannst du heiraten. Du bist jahrelang die Straßen gelaufen und ihr Overhagen habt eine wilde Art. Das sind keine guten Vorzeichen dafür, daß du einmal als ordentlicher Bauer auf deinem Erbe sitzen sollst. Darum mußt du eine Bäuerin haben, damit dein Denken einen anderen Weg bekommt und du deinen Acker Hochhalten mußt deines Erben

mit ihrem Gelde zu spielen." Da lachte Engelbert los. Er lachte so, wie er damals Onkel Gust ins Gesicht gelacht hatte. Nur war damals sein Lachen noch ehrlicher und lustiger gewesen- heute war es höhnisch und bitter. „So", sagte er, „hast du auch eine Frau für mich? Dann hör einmal zu, was ich dir erzählen will." Und damit berichtete er ihr, was Onkel Gust ihm zur Bedingung gemacht hatte dafür, daß er ihm das Geld gäbe. Und weU er einmal dabei war, erzählte er ihr auch, daß der Vorsteher es wäre

werden könnte. Denn ich habe auf alle Hillekamps einen Haß wie Natterngift." Die Alte hatte ihm wortlos zugehört. Als er von Onkel Gust sprach, hatte sie still vor sich hingelacht, denn sie kannte den schmierigen alten Fuchs von Kindesbeinen an. Zu dem, was der Dettenvater gesagt hatte, nickte sie. Der alte Bauer hatte recht, wenn er sein Geld nicht in wilde Sachen stecken wollte. Aber was Engelbert über Hillekamps Leute sagte, saß ihr im Wege. Dann konnte das wohl nichts werden mit dem, was sie sich ausgedacht hatte für den Overhagen bauern

und die Vorsteherstochter. Merkwürdig, daß der Junge es auf alle Hillekamps leute so gepackt hatte und nicht nur auf den Vorsteher. Der war es doch eigentlich ganz allein, der ihm den Sperr baum in die Speichen steckte. Und Hillekamps Hanne war doch eine Freundin von Annemarie und der Overhagenbauer mußte doch ab und zu schon mit ihr zusammengekommen sein. Und die Hanne war doch wohl ein Mädchen, das einem jungen Kerl ge fallen konnte? Merkwürdig war das ja mit Engelbert seinen ge hässigen Redensarten, ganz merkwürdig

werden könnte." „Es ist wirklich schade", sagte sie langsam, „daß du auch die Hanne nicht leiden kannst. Sie ist mein Paten kind. — Wußtest du das nicht? Ja, das ist sie und fleißig und tüchtig ist sie auch. Und soviel ich davon verstehe, läßt sie sich auch von außen nicht so übel an. Ja, das ist ja nun gleich. Wie ich gehört habe, heiratet sie nächstens fort ins Flachland", sagte sie und sah aus den Augenwinkeln scharf nach Engelbert hinüber, ob er auf ihren Schwindel herein fiele, „und dann ist sie dir wenigstens nicht mehr

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 8 von 16
Datum: 28.10.1937
Umfang: 16
. Als Lügenheinrich einmal hinausging und bas Spiel auf einen Augenblick ruhte, winkte Engelbert -dem schwarzen Bernd mit ben Augen. Sie traten ans Fenster und sprachen zusammen. Nein, einen Käufer hatte Bernd noch nicht. Aber er hatte mit Beitel Beerstock gesprochen und der wollte wissen, was Engelbert im alleräußersten Fall für den Hof haben wollte. Sie verabredeten, daß Bernd in einigen Tagen nach dem Overhagenerbe kommen und den Viehhändler mit bringen sollte. Dann nahm Engelbert seine Kappe vom Haken und tat

Scheiben in den Garten hinein. ^ Als Engelbert schon vor der Türe stand, li-eß ihn irgend etwas zur Seite treten und durch das Fenster in die Küche hineinsehen. Und da war ein Bild, das ihm bas Blut klopfen machte. Im Stuhl, in dem er selbst gesessen -hatte — und das war wahrhaftig noch nicht lange her — saß Hillekamps Hans. Er hatte die schwarze Dina auf dem Schoß, hatte den Arm um ihre Schultern gelegt und tat schön mit ihr . . . Da pfiff der Overhagenbauer heimlich durch die Zahne und dann ging

", lachte Engelbert i-n sich hinein und heftete sich ihm an die Fersen. Unten bei den Kopf weiden hatte er den Jungen auch schon am Rockkragen. „Ja", sagte er gemütlich, „das tut mir nun schrecklich leid, Hans, aber ich Hab dir das früh genug anges-agt und nun halt nur still, daß wir uns nicht lange damit aufzu halten brauchen." Und damit war er schon dabei und zog dem Jungen das Fell stramm und der Haselnußschößling pfiff und klatschte. Hans schrie vor Wut und wehrte sich wie wild. Dar über kamen

vor, nicht?" Er habe sich überhaupt nichts gedacht dabei, heulte der Junge. „Aber die Dina hat sich was gedacht dabei", fuhr Engelbert fort, ,,und nochmal: So wie ich merke, daß das zwischen dir und dem schwarzen Karnickel nicht ganz aus und alle ist von heute Nacht ab, so wie ich das merke, gehe ich nach Hillekams Vater und erzähle ihm alles das, was ich von dir und deiner sauberen Freierei weiß. Und ob du dann noch Erbe bleibst oder ob dann die Hanne den Hof bekommt und du abgefunben wirst, das mußt du selbst besser wissen

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Seite 7 von 16
Datum: 27.01.1938
Umfang: 16
einen ehren den Nachruf. Der Tätigkeitsbericht des Kommandanten und der Kassebericht des Kassiers Heinrich Kofler wurden mit Befriedigung zur Kenntnis genommen. Auf Antrag des Obmannes Greiderer wurde beschlossen, für die Frak tion Schlögelsbach, wo im verflossenen Jahr zwei Wasser- 12 /Um Hot und Keimai. Da wurde die Stimme der blonden Hanne stark und froh. „Wenn ich als Bäuerin auf den Overhagenhof komme, wohin gehöre ich dann wohl zu allererst?" fragte sie. Sie legte Engelbert die Arme um den Hals

und küßte ihn mitten auf den Mund. „Zum Overhagenbauer gehöre ich dann", sagte sie und es war wie ein verschämtes Glück in ihrer Stimme. Da riß der junge Bauer das Mädchen in seine Arme und ließ alle seine Wünsche schlafen gehen, denn sie hatten nichts mehr zu beschicken. — Gerade als Engelbert mit Hanne in dle Stube kam, ging oben die Tür und der Pfarrer rief leise nach dem Doktor. Der ging mit heimlichen Schritten hinaus und als er nach einer Weile wiederkam, hatte er ein ernstes Gesicht. Da wußten

und ein ganzer Winter vergangen. Da ritt Engelbert den alten Sandweg vom Over hagenhof her zum Dorfe lang. Er ritt einen vierjährigen feingliedrigen Dunkelfuchs mit hellen Hinterfesseln und kreuzförmig gezeichneter Stirn. Das Tier tanzte spielerisch unter dem jungen Bauern und ließ ihn kaum dazu kommen^ seine Felder richtig anzusehen, die jetzt ihr Recht bekom men hatten und so dankbar geworden waren, daß der Bauer seine helle Freude daran hatte. Als Engelbert dahin kam, wo der dichte Birkenbusch steht, traf

. Es könnte ja sein, daß du gelegentlich und in den nächsten Tagen mit ihr zusammen kämst." Er schmunzelte wieder und ließ dem Gaul den Kopf frei und Engelbert lachte auch. — Als er vor dem Hillekampshof aus dem Sattel sprang, flogen ihm ein paar von den roten Blumen vor die Brust, die sie in der Heide Freiteblumen nennen. Als er dabei Hannes Lachen hinter Flieder- und Beerenstauden hörte, warf er die Zügel über den Torriegel und sprang in den Garten. „Sei nicht so wild, du", stöhnte sie, denn er hatte sie ein bißchen fest gedrückt

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Seite 8 von 16
Datum: 11.11.1937
Umfang: 16
. — In Ehrwald wird derzeit an einer großen Eislaufbahn dem helfe, der kein Bauer ist und kein Bauer sein will und tritt es nur um das verfluchte Geld geht." — Schwerfällig stand Engelbert auf. „Dann haben wir ja wohl ausgeredet, Vorsteher", sagte er und in seiner Stimme war ein spröder Ton. Aber der Alte winkle mit der Hand. „Das war das eine, Overhage, jetzt kommt das andere. Wie denkt Ihr das mit Eurer Schwester zu machen? Ihr werdet wissen, daß Grönhagen Ludolf um sie freit. Also muß Annemarie

, wenn ich nicht, der Vormund wäre von^Eurer Schwester und wenn der Bauer selig mir nicht seine Tochter auf die Seele gebunden hätte. Er hat wohl guten Grund dazu gehabt." Eine Weile schwieg Engelbert. Dann sah er müde auf „Ich will mir das überlegen, Vorsteher", sagte er. „Ich will für Annemarie tun, was ich eben kann. Aber ich muß es erst herausrechnen, wieweit mein Können darin freien Weg hat, ohne daß ich meine Gläubiger schädige und ohne daß ich damit über den Wert des Hofes hinaus- gehe." „Ihr habt ja dafür gesorgt

ist jahrhundertelang in der Familie gewesen und fein letzter Bauer war mein bester Freund." „Nein", sagte er hart und laut vor sich hin, „er ist ein Stromer und ein Bauer will er ja auch gar nicht sein. Und das Geld wäre verloren, wie in den Dreck geworfen, denn es liegen zu viele Schulden auf dem Erbe." — Engelbert schritt durch den Garten und merkte nicht auf das, was sich hinter den Beerensträuchern regte, denn seine Gedanken wunderten nach innen. Als er an der Gartentür stand, ging die blonde Hanne

an ihm vorbei. Sie sah ihm rasch in das blasse Gesicht und in die verschütteten Augen. „Guten Tag, Engelbert", sagte sie und es war kein Groll mehr in ihrer Stimme, nur ein leichtes Zittern. Er sah nicht einmal auf und er sagte auch nichts. Er nickte nur mit dem Kopf und hatte die Zähne fest aufeinander. Und dann lachte er ganz still und lautlos in sich hinein. Aber er wußte selbst nicht, weswegen er lachte. Als er die graue Straße entlang ging, die staubig und trocken in ber glühenden Mittagssonne lag

, stand das blonde Mädchen hinter dem Holzzaun zwischen den Sta chelbeersträuchern und starrte ihm aus brennenden Augen nach. Und als er am Fichtenhaq um die Ecke bog, wurde der Vorstehertochter der Blick trübe. Das Wasser trat ihr aus den Augen und sie schluchzte wild und fassungslos vor sich hin. Engelbert schritt immer weiter du-rch die Mittagshihe. Er war vom Wege abgebogen und ging durch die hohe Heide, aber seine Augen waren blind und seine Ohren waren taub und sein Denken war stumpf geworden

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Volksbote
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Seite 5 von 6
Datum: 22.02.1940
Umfang: 6
Gin Bauernroman von Ludwig Klug. Urheberrrcht-schu- durch veriag-austatt Man» München. (4. Fortsetzung) Der Overhagenbauer lachte, ak er daran dachte, daß der Junge da ihm bei der schwarzen Dina im Wege stehen sollte. Der war wohl leicht in Trab zu bringen. Aber man würde das in aller Ruhe und Gemüt lichkeit machen und dem Junani ja nicht zu wehe tun dabei. Er sah seiner Schwester verflucht ähnlich... Als Engelbert hernach in die Wirtsstube trat, kam der dicke Krüger angewackelt und sah

den fremden Gast schläfrig an. „Korn oder Bier?' fragte- er. Aber dann ritz er die Augen sperrangelweit auf und wollte gerade auch den Mund aufreißen, als er von Engelbert einen Puff in die Seite be kam, der ihm die Luft wegnahm. „Halt's Maul. Krüger', sagte der Jung bauer verdrießlich. „Wenn du dich laut wundern willst, dann tu' das draußen. Ich will hier in Ruhe mein Bier trinken und keine Umstände habend „Ja. Engelbert', sagte Krüger da. gab dem Jungbauer die fette, quabbelige Hand und wackelte zurück

, um Bier zu holen. Rach einer Weile ging die Tür auf und Cschkötters Bernd steckte den Kopf durch die Spalte. Er winkte Engelbert mit den Augen und der kam ihm nach in das kleine Herren zimmer. Bernd faßte den Overhagenbauer mit bei- den Händen an den Schultern, hielt ihn mit gestreckten Armen vmi sich ab und starrte ihm wortlos und musternd ins Gelicht. Und Engelbert sah. daß Bernd noch so aussah. wie damals. Cr hatte noch dieselben schar fen und Zarten Augen, denselben verfilzten und dunklen

Lipvenbart, dasselbe eckig und breit vorlpringende Kinn und denselben ver- schlostenen Mund.- EschkStters Bernd lachte kurz auf. „Die Jahre baden dich nicht viel ver ändert. Rur di, scharfen Falten um den Mund, die hast du wohl auf der Landstraße gekriegt. Ra. jünger bin Ich auch nicht ge worden und also — guten Tag. Engelbert.' Und er drückte ihm die Hand. Dann setzten sie sich an den runden Tisch, auf dem schon die Kornflasche stand mit den großen und dicken Schnapsgläsern, und Csch kötters Bernd

fragte Engelbert nach dem, was er getrieben hätte in den letzten Jahren. „Denn hier und mit mir ist das immer dasselbe Spiel gewesen. Als ich meine paar Wochen damals abgesessen hatte, bin ich wieder auf meinen Kotten gekrochen und habe Bauernarbeit getan, auch hin und wieder getaglöhnert,- damit ich doch ein paar Biergroschen hatte, wenn ich mich nicht ge traute, ste mir mit dem Drilling von der Jagd zu holen. Denn fest damals die Ge schichte bei den Heidensteinen postiert ist, sind die Grünen

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Volksbote
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Seite 4 von 6
Datum: 16.05.1940
Umfang: 6
.' Engelbert lehnte die Sense an den Holz schuppen und holte seine Pfeife zum Stopfen heraus. Dabei dachte er daran, daß er jetzt dem Borsteher zum Schaden sein könnte, wenn er dem Jäger alles erzählte, was er von Hans und dem- schwarzen Eschkötter wüßte. Er konnte den Jäger scharf machen auf den Jungen und er konnte den Anerben »opr Hillekmnpshofe dabin bringen, wo der Ooerchagenbäuer auch einmal gewesen war, zwei lange , Jahre. Ob der Vorsteher ihn dcinn auch noch, einen Stromer schimpfen

, und wenn hundertmal dem Vorsteher sein Anerbe dab«i ist.. Ich Hab' mich zu toll.ge ärgert an den drei guten Böcken.' Er ging zur Herdküche hinüber, denn Annemie stand hinter den Scheiben und winkte. Engelbert sah ihm nach . „Schließlich wird er doch nun einmal Mein Schwager,'; dachte er, „und ich. sollte ihm. alles erzählen, was ich weiß. Es könnte sonst ein, daß- er dem Hans einmal .vor die ge- pannte Flinte laust. Und Hans ist gergde o ein Lummer Kerl, wie ich es damals war, und es könnte wieder ein Unglück

geben.' ' Er nahm die Sense auf die Schulter und stieß die Gartentür, auf. > - «Ich muß mir das durch den Kopf gehen lasten,' dachte er. „Ich war nicht, daß dem Ludolf wieder etwas gegen' sein Leben laust, und es ist mir auch nicht rechts wenn 'sie Hannes Bruder dahin'bringen, wohin sie mich einmal gebracht. haben.' Damü ging er zu den Kle'ewiesen. —- Am hohen Nachmittag stand Engelbert am Sanüweg und trieb die Riegel am Hecktor fester an, Er schlug mit der Stirnseite der H'olzaxt so hart und rasch

zu, daß er darüber weghörte, als der Vorsteher den' Weg herunterkam und an der Haselhecke stehen blieb. Eine ganze Weile; sah der Alte. dem Jungen auf die Hände. „Gott helf',' sagte er endlich und nickte. Als Engelbert den Borsteher sah, bekam er einen roten Kopf und der Unmut trat ihm ins Gesicht.' „Gott lohnt,' knurrte er und klopfte wei ter an den Riegeln, herum. Als er damit fertig war, wischte er sich den Schweiß aus dem Gesicht, denn die. Luft war schwül, die Sonne stach, und irgendwo weit dahinten

brummelte wieder ein. Wetter, in der Heide. Der Alto sah ihn immer noch an. ' „Du bringst deinen Hof so langsam wieder in Ordnung,' sagte er. „Das steht hier herum schon ganz anders aus,'als:es das vorher tat. Und wenn du so'fortfährst, dann bekommst du ein feines Erbe:' In Engelbert stieg der Aerger. hoch. Wollte der Alte ihn ärgen?. „Das weiß ich noch nicht, .Vater . Hille kamp,' sagte er, „denn wenn ich nicht bis gleich nach der Ernte . ein - paar: tausend Mark geschafft habe^ soll-ich mein Erbe

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 14.02.1925
Umfang: 16
und Dr. P r ö l l. Auf Grund der Konten und der Aussage Kutiskers wurde festgestellt, daß sich die genannten Anwälte schwer gegen die Gesetze vergangen haben. Die Staatsanwaltschaft hat da her beschlossen, die Rechtsanwälte Dr. Werthauer und Engelbert sestzunehmen. Engelbert wurde in seiner Wohnung verhaftet, während Werthauer im Flugzeug nach Dresden geflohen ist und noch nicht anfgl-funden werden konnte. Nach dem „Lokalanzeiger" haben die Ermittlun gen neues Material ergeben daß Polizeipräsident Richter passive

W eri tz a u e r , der nach Meldung eines Blattes beschul digt wird in seiner Eigenschaft als Notar bei einer Reihe von Kreditgeschäften des verhafteten Kutisker mitgewirkt zu haben, ist heute bei seiner Rückkehr aus Dresden auf dem Anhalter Bahnhof von Be amten der Staatsanwaltschaft verhaftet und zur Vernehmung nach Moabit überführt worden. Dr. Engelbert, der in den ttühen Morgen stunden festgenommen worden war, konnte nach- j weisen, daß er an den Geschäften Kutiskers nicht beteiligt

gewesen ist. Er wurde daher wieder aus freien Fuß gesetzt und das Verfahren gegen ihn ein gestellt. Der Untersuchungsrichter ist heute erneut zu einer Vernehmung und Nachprüfung der Akten Engelberts geschritten. Rechtsanwalt Engelbert wurde wieder'in Haft genommen und der Haftbefehl vom Untersuchungsrichter bestätigt. Die Verneh mung des Justizrates Werthauer aber durch den Untersuchungsrichter führte heute nachmittags zur Haftentlassung desselben. Beurlaubung Richters. Berlin. 13. Feb. Wie der amtliche preußische

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Lienzer Nachrichten
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Seite 8 von 12
Datum: 23.07.1926
Umfang: 12
, einer aber ist ein Deutscher: Pater Engelbert Kol- l a n d aus Ramsau im Zillertal, Tirol. Er ist dort am 21. Sept. 1827 geboren und wuchs in einer Zeit heran, wo sein Heimatstal von großen religiösen Wirren heimgesucht wurde. Sein Vater war nahe daran, mit der ganzen Familie vom katholischeil Glauben abzufal len und mit Hunderten seiner Landsleute die Heimat zu verlassen. Frommen Priestern ge lang es, dies zu verhindern und den jungen begabten Michael zürn Studium nach Salzburg zu bringen. Nach Vollendung der Studien

, die der aufgeweckte Zillertalerbub mit allerlei Schwierigkeiten durchführen konnte, trat er 1847 in die Tiroler Franziskanerprovinz ein und rvurde ein Schüler des weitbekannten ?. Singer, der damals die Stelle eines Novizen- meifters in Salzburg innehatte. Kaum wa ren die theologischen Studien vollendet, erbat sich Pater Engelbert die Erlaubnis, als Mis sionär ins hl. Land ziehen zu dürfen. Fm Fahre 1855 reiste er dorthin ab, verweilte eini ge Zeit in Ferufalem und wurde bald nach Damaskus gesendet

. Dort bekleidete er die Stelle eines Kaplans der arabischen' Katholi ken. Später wurde er auch noch zum Seel sorger der armenischen Katholiken ernannt. Ob seiner Sprachenkenntnisse (er beherrschte 9 Sprachen) war Pater Engelbert wie ge schaffen, den Seelsorgerposten in der orien talischen Weltstadt auszufüllen. Da brach im Fahre 1860 die große Chriftenverfolgung aus. „Wir erwarten hier täglich gleich den Schafen geschlachtet zu werden", schreibt Pater Engel bert und wirklich am 9. Fuli 1860 wurde der einst

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 31.10.1908
Umfang: 16
Beilage zu Nr. 44 der „Tiroler Ccmb^ettuna" vom 5|. Oktober 1908. Wochenkalender. Nsvenrbev. 44 Wochr. 21. somttag nach Pfingsten. De» König« Rechnung Matth. 18. Sonntag 1 Fest Aller Heiligen Gedächtnis Aller Seelen. Montag 2 Dienstag 3 Jda, Witwe Mittwoch 4 Karl Borromäus, B. Donnerst 5 Zacharias u. Elisabeth Freitag 6 Leonardas, B. Samstag 7 Engelbert, B. u. M. Willibrord, B. Ein paar echte Tiroler Lieder.' Gesammelt von Gustav Wintersberger. I. Ein verschollenes Imster Kouplet. Schneid

2476 „ 23 Tobias Sonnweber, Ehrwald 2555 „ 24. Josef Pfennig, Heiterwang 2567 „ 25. Hans Hornstein, Reutte 2588 „ 26. Oskar Schretter, Ehcwald 2617 „ Schlecker: 1. Engelbert Jäger, Lermoos 180 T. 2. Josef Pfennig, Heiterwang 194 „ 3. Alois Kerber, Ehrwald 260 „ 4. Hans Schedle, Heiterwang 325 „ 5. Franz Oberhammer, Lermoos 328 „ 6. Robert Leitner, Ehrwald 471 „ 7. Michael Höck, Lermoos 519 8. Tobias Sonnweber, Ehrwald 550 „ 9. Hans Hornstein, Reutte 633 10. Leopold Kätzler, Lähn 661 „ 1l. Josef

„ 26. Andreas Seelos, Imst 1415 „ 27. Thomas Perle, Keimen 1424 „ 28. Vinzenz Lechleitner, Kelmen 1438 „ 29. Xa- er Schennach, Ehrwald 1496 „ 30. August Wagner, Reutte 1496 „ Serie: 1. Hans Poberschnigg, Lermoos 28 Kreis 2. Engelbert Jäger, Lermoos 27 „ 3. Ed. Leuprecht, Weißenbach 27 „ 4. Michael Höck, Lermoos 27 „ 5. Franz Unterbucher, Reutte 26 „ 6. Emanuel Turri, Reutte 26 „ 7. Xaver Schennach, Ehrwald 26 8. Georg Gehring, Garmisch 26 " 9. Dr. Wilh. Lutz, Weißenbach 26 „ 10. Simon Hundertpfund, Lermoos

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Volksbote
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Seite 6 von 8
Datum: 14.03.1940
Umfang: 8
! er. „Hoffentlich laufe ich bei Hillekamps Bater nicht auch so an.' !- Damit ging er nach Hause. Als Engelbert am Morgen von seiner Kammer kam, sah er in der Herdküche einen Mann sitzen, der nur halb wie ein Bauer aussah. Er hatte seinen verschossenen Hut mitten auf den Tisch geworfen, streckte die > Beine breit. und gemütlich von sich und sprach laut und unbekümmert mit dem. alten < Wilm, der vor dem Herd stand und scharfe /FülteN im Gesicht hatte, .. ^ Der Fremde stand auf und nickte Engel- - bert

12. durchschnittlich io mod. Wasser au» dem Rio Anterselva, Gem. Rasun-Baldaora, mr Er. zeugung.von 178.88 Pferdekräften ermächtigt. Hi China-Wein mih Eisen. DAS BESTE KRÄFTIGUN GSMITTEL Ü&ER .mOOO ÄRZTtfCHE GUTOCHTEN ■ - J/Se*RAV»tLO-TIHEST& in Er lachte wieder und sah zu Wilm hin über. Der alte Knecht nickte Engelbert langsam zu, als wenn er auf eine Frage Antwort geben wollte. Da wußte der Overhagen bauer, daß ihm eine schlechte Stunde bevor stand. Er führte den-Fremden in-die Stube

, wo der sich wie selbstverständlich an den Tisch setzte und seine' dicke Brieftasche um ständlich herauskramte. . Dann legte er ein paar. Papiere auf den Tisch, schlug sie nach drücklich mit seinen harten Knöcheln glatt und schob sie Engelbert hinüber. Es waren Schuldverschreibungen, die der selige Bauer unterschrieben hatte. Sie lau teten im einzelnen nicht auf hohe Summen, aber zusammen stellten sie doch einest er heblichen Betrag dar. Und.die Zahlungs termine wären kurz und standen nahe bevor. Engelbert sah die Papiere

durch und sah den Händler unsicher' an. ' „Das kann ich jetzt nicht bezahlen', sägte er schließlich: Der Händler lachte. „Ich. verstände wenig von meinem Ge- schüft, wenn ich das nicht besser wüßte, als Ihr. es. wißt. Ihr habt einen schonen Hof, Oyerhage, aber die Schulden stehen ihm bis zum Ulenloch und Euch bis zum Hals.' Cr spielte mit den Fingern auf den Pa pieren herum und sah Engelbert fast spöt tisch an. „Wie denkt Ihr Euch das denn nun, Over- Hage? Bares Geld, habt Ihr nicht, also könnt

Ihr mich nur sicherstellen.' Es hat keinen Zweck, daß wir Me die Katzen um den heißen Brei berumgehen. Kurzum und gut, was wollt Ihr mir für meine For derung verpfänden?' In Engelbert kämpfte der Aerger mit. den Sorgen. Aber das überlegene Gesicht, das der Händler machte, weckte den Zorn in ihm und machte seine Stimme scharf. ' „Ich will setzen^ daß ich Rat schaffe. Sur- brand. Jbr sollt Euer Geld bekommen, denn ich habe keine Lust/ mit Leuten zu handeln, die Ungebeten in meinen Verhältnissen herumkchnüffeln

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 17.10.1935
Umfang: 12
Engelbert, Absam- 29. Marchsteiner Andrä, Absam- 30. Mair Fritz, Absam. — Haupt: 1. Knoflach Hans, Inns bruck- 2. Niedmüller Alfons, Absam- 3. Huber Anton, Fritzens- 4. Oberauer David, Terfens- 5. Wittwer Franz, Absam- 6. Stöcker Toni, Absam- 7. Nödlach Noland, Ab sam- 8. Gchwaninger Vofef, Absam- 9. Feichter Julius, Absam- 10. Pallhuber Anton, Meer- 11. Mair Mchl, Absam- 12. Schaar Engelbert- 13. Niedmüller Gottfried, Fritzens- 14. Kugler Oosef, Innsbruck- 15. Kreisser Oosef, Fritzens- 16. Mark! Franz

, Hall- 17. Spöttl Alois, Ab sam- 18. Nödlach Konrad, Absam- 19. Erharr Franz, Terfens- 20. Schallhart Pirmin, Terfens. — Gilde: 1. Feichter Julius, Absam- 2. Huber Anton, Fritzens- 3. Wir- tenberger Sepp, Absam- 4. Feistmantl Josef, Absam- 5. Bücher Josef, Absam- 6. Brunner Nomed, Thaur- 7. Schaar Engelbert, Absam- 8. Oberauer David, Terfens- 9. Schallhart Pirmin, Terfens- 10. Mattevi Rudolf, Ab sam- 11. Niedmüller Alfons- 12. Ing. Merl Walter, Innsbruck- 13. Poßmoser Mar sen., Absam- 14. Knoflach

Hans, Innsbruck- 15. Wittenberger Albert, Absam- 16. Nödlach Konrad, Absam- 17. Stöcker Toni, Absam- 18. Tratter Johann, Hall- 19. Gchnaitter Josef, Zirl- 20. Wittwer Franz, Absam- 21. Nödlach Rola.nd, Absam- 22. Pallhuber Anton, Weer. — Absam: Tief und Kreis alter nierend: 1. Kugler Josef, Innsbruck- 2. Nathgeber Josef, Absam- 3. Oberauer David, Terfens- 4. Gchnaitter Josef, Zirl- 5. Nödlach Roland, Absam- 6. Knoflach Hans, Inns bruck- 7. Schaar Engelbert, Absam- 8. Nödlach Konrad, der Moorhof

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Volksbote
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Seite 5 von 8
Datum: 24.05.1940
Umfang: 8
bist, wie. er mir erzählte. Uno mit Tünte Hille ist nicht vernünftig über dich zu reden. Die hat überhaupt noch etwas mit dir vor und du kannst dich nur 'vorsehen. Soviel ich herausgehärt habe, läuft es auf eine Freierei los, aber sie tat so heimlich damit, daß ich nicht richtig dahintergekom men bin/ Engelbert schüttelte den Kopf. Er dachte an das, was er der blonden Hanne gestern am Abend gesagt und getan hatte und ob pe ihm das wohl vergessen könne. „Nach Freien steht mir gerade nicht die Laune, Borsteher, sagte

er, „und Ihr meint das vielleicht auch nur so, daß Tante Hille von mir gesprochen hat. Sie hat wohl von Eurer Hanne geredet, weil die doch jetzt freien will.' Bater Hillekamp blieb mitten im Sand weg stehen. „Die Hanne will freien?' fragte er und dann sah er Engelbert von der Seite an. „Das ist doch dumme Rederei,' sagte er ärgerlich,' „denn davon müßte ich doch auch wohl etwas wissen. Und wer soll das denn sein, mit dem sie friit?' • ■ ' „Einer von draußen aus dem flach« Land, sovttl ich «hört habe/ sagte

wir dir ja wühl auf die Sprünge , gekommen, Tante Hille. Aber soweit sind wir denn doch noch nicht/ Der alte Bauer schüttelte den Kopf. Aber er sah von da ab schärf über die Felder HM und stellte dem Jungen genaue Fragen über alles, wüs zum Overhagenhof gehärte. Am Gartentor gaben sie sich die Hand und der Borsteher ging den Sandweg nach dem Dorfe hin. Da fiel Engelbert noch etwas ein, daß er hinter dem Altm herlief. „Vater Hillekamp/ rief er und dann'stand er und drückte herum, denn er wußte nicht recht

, was er sagen sollte. „Hat Euer Hans nicht ein Knickmesier mit silbernen Schalen?' fragte er endlich. „Ja', sagte der Vorsteher und lachte ein bißchen, „da wirft du ihn wohl selbst fragen müssen. Ich meine, ich hätte das schon ge legentlich einmal bei ihm gesehen, aber ganz' gewiß-.kann ich es nicht sagen.' — „Wieso meinst^ du denn das?' fragte er und wurde ernst, denn er hatte Engelbert ins Gesicht gesehen. „Grönhagen Ludolf hat solch ein Messer gefunden,' sagte Engelbert. „So Der Förster

hat das», gefunden? Nun red' mal aus, Engelbert, denn das Him und Hergezodder kann ich nicht leiden'. Was ist mit dem Förster und dem Messer von > meinem Hans?' ' Aber Engelbert schüttelte den Kopf und l machte de» Mund enge/ — Mcht kam» ich , nicht «Mlen/ sagte er, ich wekß «iicht «mmal, ob ich üverhcmpt |witt ]Q£*n mqtt. - Siet lySaXa&u nfctte anfe fegte feit Me Hand auf die - Schulter. „Darm halt den Sftmb zn, Engelbert, wem» du ihn, nicht losmachen darfft. Du sollst bttrankt sein, denn ich verstehe

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