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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 02.12.1943
Umfang: 4
, Grrtbeniell Öftoman von Q-usiao < Jlanh<il 22 Das Mädchen senkte den -Kopf und sagte leije: „Aber Baterl' Norbert hielt die Fingerspitzen anein- ander und betrachtete seine Nägel. „Ich weiß nicht was der Schneider meint.' „Das weißt du recht gut. Gehst seil Monden hier aus und ein. und daß die Milano die Deine ist. wissen nicht nur die paar Leute' hier, sondern sogax im Markt unten reden sie es. Bor ein paar Wachen hat mich, der Mirko von der Belopalje getrotzt (geneckt), mann wohl ein Iögerbiiblein

bei uns schreien würde.' „Der Mirko ist ein Schandmaul', fuhr Milana auf. „und der Norbert und ich haben uns nichts vorzuwerfen. Sie sagte das zum Hochstadler hin wie einen Vor wurf. „Kann sein, kann nicht sein! wackelte Smertic mit dem Kopf. «Junge Leut sind wie Nadel und Zwirn -- lach nicht so duinmi Ich mein, sie müssen eimnal zu- eiander' „Der Norhert Ist gar rin Braver' meinte Milana bissig. „Hör, Vater' Smertic'. sagte Norbert ruhig, „so wie du das meinst, geht's nicht.' „Geht nicht!' eiferte der Alte

. „Möch: wissen warum? Und wenn ich'.'fuhr er lauernd fort.'„einmal zum Förster aehen tat, ihm die Sach auseinandersetzen?' „Was schiert das. den Förster?' fauchtc Norbert. ' . „O mein Lieber, sehr viel! Weißt es besser als ich daß .eine' scharfe Zucht im Dorf ist. seit er da ist Der Bamberger hat ehedem zu viel vom Schnaps getrun- ken' den er selbst gebrannt hat. Da ha> ihm der Förster zugeredet — ich weiß nicht, ob im Guten oder Bösen — aber laufen tut er nicht mehr, der Bamberger

. Und wie der Ebenreuter vom Vach einen Graben hat abzweigen wollen zu seinem Haus, was bei Hochwasser eine Gefahr iürs Dorf gewesen war. hat auch der, Förster...' „Ich weiß schon, daß er sich überall e'inmischt'. erwiderte Norbert ärgerlich „Aber Liebessgchen kümmern ihn doch nichts.' „Sagst es selbst LIebessachen! Jetzt hast dich verraten', glaubte der Schneider zu triumphieren und bildete sich auf seine Logik was ein. „Wenn es LIebessachen sind, dann setzt - man den Schlußpunkt darunter, und der heißt heiraten

.' Cr klatschte mit der Hand auf den Ofen. Dort aber lag eine Nadel, und die stach ihm in den Handballen. „Au. preklete ba hudnic!' (hol's der Teufel!) kam er In seine Muttersprache- „Jetzt muß ich we, gen dir gar bluten:' Er führte den Handballen an den Mund und sog daran. „Vaterle. schau wir werden das aus- reden, der Norbert und ich', meinte Mi lan« besorgt. „Geh jetzt ins Bett. Du regst dich zu sehr auf.' Der Alte schaute zuerst mißtrauisch auf ^in Kind, als glaubte er. sie wolle ihn nur aus der Sttibe

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 10
Datum: 18.12.1920
Umfang: 10
Olga, der Prinz und die Prinzessin Paula sowie das Gefolge. Der König wird sich morgen nach dem Piräus einschiffen. „Norbert v. Achenbach!' Karl springt auf und schaut nach rechts und links. Da Hummelchen nirgends sichtbar ist, fordert er seinen Gast durch eine kaum merkliche Kopf- bewegung auf, einzutreten; doch hält er es nicht für nötig, ihm einen Stuhl anzubieten. „Mir scheint, ich bin Ihnen nicht gerade will kommen?' bemerkt Norbert. „Allerdings nicht', erwidert Karl mit einer Ruhe

, die seltsam gegen die Erregtheit des an dern absticht. „Darf ich fragen, was Sie zu mir führt?' „Ich suche meine entflohene Frau.' „So? —... Was wollen Sie von ihr?' „Das ist eine Sache, die keinen anderen etwas angeht als meine Frau und mich!' Karls Stirn rötet sich. „Da sind Sie im Irrtum, mein Herr. Meine Pflegetochter ist zu mir zurückgekehrt; sie befindet sich unter meiner Obhut.' Auch Norbert steigt das Blut zu Kopf. „Befindet sich auch Gerald v. Trotha unter Ihrer Obhut?' spöttelt er, die kräftige

in die Runggadgafse hinab, als der Schwindler plötzlich in das Mühl- Seine. scheinbare Ruhe bringt Norbert immer mehr auf. „Leugnen Sie nicht! Der junge Mensch ist hier. Ich habe die beiden vorhin zusammen ge sehen!' ruft er heftig. „Und wenn auch! Was schadet das?' „Sie scheinen über die ganze Sache falsch unter richtet zu sein!' „Oder Sie!' „Mein Weib verließ mich um dieses Burschen willen!' „Das ist eine Lüge!' Norbert erbleicht bis in die Lippen. „Sie vergessen, zu wem Sie sprechen!' „Durchaus

nicht! Ich spreche zu dem Leutnant Norbert v. Achenbach. Und der Herr Leutnant hatten das Geld meiner Pflegetochter nötig!' „Unverschämter!' preßt Norbert zwischen den Zähnen hervor und hebt die Hand zum Schlage; doch vor dem kalten, drohenden Blick des Gold gräbers sinkt sie wieder herab. Eisiges Schweigen. Beide Männer atmen schwer. Es ist, als höre man das rasche Pochen der empörten Herzen. Dann greift Karl wieder zu seiner Holzpfeife, die er in der ersten Erregung fortgeworfen hatte. „Wer von uns recht

Pistolen heraus und sieht nach, ob sie geladen sind. „Ich könnte Sie niederknallen wie einen Hund für die Beleidigung, die Sie meiner Pflegetochter angetan haben', meint er, gemütlich paffend. „Aber auch ich habe Ehre im Leibe. Obgleich ich nur ein einfacher Goldgräber bin und kein Baron und Leutnant.' Und mit einer spöttischen Bewegung reicht er Norbert die Waffe. Dann öffnet er die Tür und ruft hinaus: „Anton!' Norbert ist einen Augenblick verblüfft. Aber er muß sich gestehen, daß der Mann

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 19.11.1943
Umfang: 4
hinzog, Auch Norbert fiel setzt, da er das seltsame Bauwerk wled«r er blickte, auf, wie mächtig.uyd wuchtig es von hier unten aüsfah. Beim ersten Weg in das Hochtal hatte er weniger darauf geachtet, da ihn'das nahende Unwetter zur Eile gstriebe), hatte. In glatten Plat ten, die, oon'Wafler überrannen. wie ein ungeheuer Silberschild glänzten, fiel hie Wand ab. durchfurcht von dem Spal't. durch den dex Seehach in hi« Klamm nie- derschah. Darüber stand dgs Mauerwerk aus großen Quadern, mit Moos. Busch

sagt' dir -herzlich Will komm!' trällerte Hexta scherzhaft. „Das ist die Gundla.^ - > „Die Gundlg?! Di« schaut jg aus wie ein« Hex.' „Vielleicht gefällt sie Euch in der Nähe besser', lächelte Norbert. „Ng, dank schön!' Der Ebenreute« h«i- N«lt« weiter mit seinen kleinen, trippeln den Schritten, denen man anmrrkte. daß st« steil« Weg« nicht mehr gewohnt wa-, ren. > Al» sie dann den Rand der Hochfläche betrat?», wußten sie. weshalb der Man tel her Gundla. so geweht hatte: ein star ker. lauer Wind

stürmte über di« Grate und, durch' die Scharten au» dem Süden in» deutsche Bergland herüber. Der See rauschte, und in den Fess?n der grünen Fischweid klapperten löse Steine. Die Gundla stand nicht mehr auf der Klause, ihr Kahn, von den Wellen geschüttelt nahte eben dem Ufer. vor > dem Fischer- Haus. „Schade!' meinte Norbert. „Wenn sie uns ttbergesetzt hätte, so hätten wir eine halbe. Stunde Weges erspart.' Macht nichts, macht ganz und gar nichts', versicherte Ebenreuter. Er war wieder einmal liehen

: Ist ja noch alles da wie eh und je. Die Berge, der See und das Dorf. Du mein liebes Deutlchhäulern! Hat dir der Berg kein Leid getan! Und dort — der Ebenreuterhok! Ist >a nicht wahr, daß dreißig Jahre vergangen lind. Spjelen nicht die Buben auf dem Anger vor dem Stadel, und das Weib, kommt aus dem Stall vom Melken? Geträumt hah' ick nur. Hatz ich In finsteren Stollen unh Sästichten muß werken — das ist ja alles nicht wahr. * Endlich wandt« er sich zu Norbert und Herta. «Ihr liehen, lieben Leut'!' sagte «r. als müsse

er seine Glückseligkeit den Jun gen übertragen. Dang lacht« er kurz auf- „Ein Togger bin ich gewesen, wie ick ge- lagt Hab', ich käm heraeif. um wenigstens hier zu sterben. Nix da, jetzt hebt sich erst das Leben an. und der Jahren zwanzig wird, mir der Herrgott schon noch icken ken.' Und dabei war er schon über die Siebzig. „Seid nur nicht zu enttäuscht. Vater Ebenreuter'. warnte Norbert. „Ans der Ferne sieht es gär schicklich aus. aber in der Nähe besehen, ist halt gar viel' ver lottert,' „Das Haus steht

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 12.11.1943
Umfang: 4
'Jtenftet 5 „Die Jagerei Hab' ich gern', freute sich Norbert. „Haltaus! Die Hauptfach ist nicht die Jagerei, sondern Revieraufsicht und Hege.' „Ich versteh' Euch schon. Wir haben daheim eine Eingenjastd. und da Hab' ich immer dazu geschaut. Der Bater hat mich oft ausgesyottet. daß ich fo wenig schieße und lieber dem Wild nachgeh und mich dran /freue.' m Vurgstaller nickte und setzte den Weg fort. Er sagte weiter nichts von feinem Plan, und Norbert wollte ihn auch nicht durch Drängen vergrämen

gefüllten Zuber an den beiden vorbei. „Wirst uns.wohl auch ein bisserl Ge sellschaft leisten, Milana. Ein junges Frauenzimmer bedeutet für Jäger alle mal einen guten Anblick.' „Ist der da auch ein Jäger?' deutete sie auf Norbert. „So halb und halb. Ein meiniger Freund. Urs Wachtler heißt er.' „Ich komme gleich. Muß nur' den Schweinen die Kajpel (Futtertrank) brin- gen.' Am Fenster saß der Köhler Smertic mit untergeschlagenen Beinen wie ein Schneider und trieb auch Schneiderhand werk: er. flickte

. „Bei dem Regen?' Vurgstaller fuhr in das Gewartet zwi schen Vater und Tochter. „Gehst halt, sobald es wieder schön ist. Milana. Ich denk, du wirst auch froh sein, wenn wie der etwas Geld ins Haus kommt.' „Das schon', gab sie zu. und ihr Blick, verärgert von dem Alten fortgewandt, streifte Norbert, blieb ein wenig an ihm hängen, „'s ist halt nicht grad lustig, allein am Berg herumzulaufen. Es gihr allerlei Leut, die glauben eine Grau pensammlerin ist nur dazu da. daß man sie ins Gras schmeist

und sich'' mit ihr eine gute Viertelstunde macht. „Wen hast denn gesehen am Berg?' fragte Vurgstaller neugierig. ' „Was immer so herüber kommt über Za Selom. Nichts Besonderes.' „Hat einer ein Gewehr gehabt?' „Nicht daß ich wüßte.' „Den Popernig Karl hast nicht gese hen?' „Bin froh, wenn ich dem Unband nicht begegne.' Die Antwort klang ausweichend, dachte Norbert. Vielleicht war der Popernig ihr Schatz und sie wollte ihn nicht verraten. „Wie steht's denn mit dem Schirm- tannerhaus?' wandte sich der Förster nun zum Köhler

keine Freude haben: seit Jahren hat er sich dort eingerichtet.' „Was der Hirt denkt, ist mir gleich. Die verlassenen Häuser gehören zum Be zirk Zangenbruck und nach Krain hin über. Und jetzt, Urs. ^vollen wir das Schirmtannerhaus anfehen. Komm!' Als sie über den. wasferüberrieselten Weg, dessen Kalksteine von Gras über wuchert waren, durch die Reihen der leeren Häuser gingen und Norbert noch einmal zurückblickte, sah er Milana unter der Tür stehen. Einen Augenblick war ihm. als wenn das Mädchen leicht

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 07.12.1943
Umfang: 4
; die Kälte war wie Stechen von tausend Nadeln, aber der Schneefall hatte ausgehört. Ein blenden der Silberdom stand über einem Nebel- streif; das war im Mondlicht der große Berg, den sie' am Morgen gesehen hatten. Norbert Hochstadler hatte sich sehr spät aus den Heimweg gemacht. Er war scheinbar auf einem Besuch in der N!n- denhütte der beiden Holzknächte gewesen. -In Wahrheit hatte ihm der Förster be fohlen, dort einmal unauffällig Umschau zu hasten, denn daß der Jonas Geyer und Beit Abensamer bezüglich

Wildbra- ten keine Kostverächter waren, wußte er. Natürlich hatte Norbert nichts gefunden, denn die zwei wußten für Nehe oder Hafen, die ihnen „zufällig' über den Weg gelausen waren, andere Aufbewahrungs- plätze als ihre Rindenhütte. Dann war das Unwetter gekommen, und sie hatten sich die Zeit mit dem Würfelbecher vertrieben. Nun ging Norbert heim, in der auf klarenden Nacht, deren Schönheit ihn tief erfüllte. Er kannte die alte Wetter tanne und wollte dort noch ein bedacht sames Pfeiflein rauchen

. Da sah er vor ihr ein Weib stehen und Meinte zuerst, eine Rosenice, eine der weißen Feen der Berge zeige sich ihm. Er fing in leinen Armen ein Menlhen- weib auf. das schwach wurde, als es die Rettung nahe. sah. Unter dem Baum wand sich der alte Soldat stöhnend und schimpfend hin und her und sagte, als Norbert In das Zweig- gemach trat: „Na. endlich ist wer da!' als hätte Norbert die Pflicht gehabt, zu kommen. Der andere jedoch, zu dem sich der Jäger niederbeugte, sagte nichts und Norbert erkannte

säg' ich mir den Chaib selbst ab.' „Das wird nicht vonnöten sein. Ser geant. Unser Student hat ein Jahr Me dizin verbummelt und weiß eilickes. und der Norbert hat den Feldscherern auch was abgeguckt.' „Der Norbert hält' mich lieber gauz erfrieren lassen sollen, als daß ich ein Krüppel bin und daherhumpeln muß. wenn der Kaiser wieder ruft.' „Red nicht jo lästerlich! Und die da drin?' wieg Burgstaller zur Türe. Ueber Ederles Gesicht ging ein rascher weicher Zug. den er durch eine Grimasse verjagte

. „Damit man die Nacht spürt, die Silvesternacht.' Durch das geöffnete Fenster kam ein Strom frischer, kalter Lust. Das Rot im Westen war zu einem dunkelblauen Streifen wie zu einein Wall von Asche zusammengesunken. Schon standen da und dort Sterne am Himmel, „Wo ist denn der Norbert?' fragte der Sergeant. lFortsetzuMt folgt) j mm t

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 31.05.1917
Umfang: 8
. l68 oben schritt er wieder hinüber zu dem schmalen Pfad, den er hatte verlassen müssen. Da kam ihm Hans entgegen, und an seiner Seite ging wieder Annelies Steinbach. Sie mußten so dicht nebeneinander gehen, daß sich ihre Schultern berühr ten, so schmal war der Weg. „Fräulein Steinbach, Mutter läßt Ihnen sagen, daß sie auf der Veranda sitzt. Sie möchten zu ihr kommen,' sagte er. Annelies machte ein bestürztes Gesicht. „Hat mich Frau Falkner vermißt?' fragte sie er schrocken. Norbert schüttelte

lächelnd den Kopf. „Gleich sind Sie wieder bange, Fräulein Stein bach. Dazu liegt kein Grund vor.' Sie strich sich verlegen die schimmernden Löckchen hinter das rosige Ohr. „Ich will mich beeilen, hinunterzukommen,' sagte sie. Damit verneigte sie sich hastig und lief eiligst weg. Hans machte eine Bewegung, als wolle er sie hal ten. Aber dann ließ er sie doch gehen. Er blieb neben dem Bruder stehen. Es drängte ihn plötzlich, diesem sein Geheimnis zu enthüllen. Er faßte seinen Arm, „Norbert

!' ..Was willst du, Hans?' Dieser atmete tief auf. „Dir etwas anvertrauen, Norbert. Aber du mußt nur dein Ehrenwort geben, daß es unter uns bleibt. Niemand darf darum wissen, auch Mutter nicht. Die am wenigsten.' „Du hast mein Ehrenwort.' „Also — die junge Dame, die da eben von uns ging die wird ineine Frau.' Norbert zuckte zusammen und sah ihn betroffen an, „Fräulein Steinbach?' „Ja. Norbert. Weiter will ich nichts darüber sprechen. Es ist mein fester Wille. Du mußt mir nichts dagegen sagen,' 165 16. Kapitel

. Norbert war inzwischen zuhause angelangt. Er ahnte, daß er Mutter und Bruder drüben bei Brand ners finden würde und das wurde ihm auch von dem Diener bestätigt. So mußte er sich schnell umkleiden. Viel Lust hatte er nicht, das Fest zu besuchen, aber er konnte es nicht umgehen. Endlich war er fertig und ging hinüber Musik und fröhlicher Festtrubel schollen ihm entgegen. Er suchte zuerst nach seiner Mutter, wurde aber überall aufgehalten. Endlich sah er sie am Aufgang zur Veranda mit Ruth und Herrn

Brand ner zusammenstehen. Er eilte auf sie zu und wurde erfreut begrüßt. Und ohne jede Einleitung rief er ihnen mit strahlenden Augen zu: „Wir haben gesiegt!' Da gab es ein großes Freuen, an dem selbst Ruth teilnahm, denn sie war als Tochter eines Kaufmanns imstande, zu beurteilen, was solch ein Ersolg wert war. Frau Bettinas Augen blitzten stolz. Sie drückte Norbert fest die Hand und er berichtete in Eile das Wichtigste. Natürlich rückte er Henrikes Verdienst ins rechte Licht. Dann ging Norbert

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 14.06.1917
Umfang: 8
!' Seine Stimme schnappte ihm dabei ein wenig über. Hans mußte lachen, aber Norbert hatte keine Au gen für den begeisterten Heldenjüngling, er sah nur Henrike und grüßte sie mit einem heißen, brennenden Blick. Wenige Sekunden später hatte das Auto das Tor passiert und fuhr nun im schnellen Tempo zum Bahn hof. Dort bestiegen die Brüder ihren Zug, der sie nach ihrer Garnison bringen sollte. Als sie dann allem in einem Abteil saßen, erzählte Hans dem Bruder die Geschichte seiner Liebe und ver traute

ihm an, daß er sich gestern heimlich mit Anne lies hatte kriegstrauen lassen. Mit großen, sinnenden Augen hörte ihm Norbert zu. Als er zu Ende war, reichte er ihm die Hand. „Ein jeder tut, was er muß. seinem ganzen Wesen nach. Ich wünsche dir von Herzen Glück zu diesem un gewöhnlichen Schritt.' Hans drückte ihm die Hand und dann sagte er: „Wirst du mit deiner Braut korrespondieren?' „Ja, soviel ich kann.' „Willst du mir einen großen Gefallen tun ?' ..Gern, Hans. Was willst du, das ich tun soll?' Hans atmete

du Henrikes Privat adresse. Sie wird das gern besorgen.' „Ich danke dir. Norbert. Nun ist mir ein Stein vom Herzen.' 209 Am nächsten Morgen gab es in aller Eile noch mancherlei zu besprechen. Es kam niemand mehr so recht zur Besinnung. Hans hatte sich früher als die anderen ins Früh stückszimmer begeben und fand da, wie er gehofft hatte, seine junge Frau. Er riß sie atemlos in seine Arme, sah ihr mit heißer Innigkeit tief in die Augen, während ein dunkles Rot in ihr süßes, blasses Antlitz stieg, und küßte

sie mit glühender Zärtlichkeit. Aber dann mußte er sie schnell freigeben, weil Nor bert eintrat und mit ihm Frau Bettina. Ein Eile nahm man das Frühstück ein. Dann gingen die Brüder, beide schon in ihrer feld grauen Uniform, nochmals in die Fabrik hinunter, wo sie bis mittags noch eifrig arbeiteten und mit Herms dorf, ihrer Mutter und Henrike Unterredungen hatten. In der Mittagsstunde war Norbert dann noch ein mal in Henrikes Atelier geeilt, um ihr Lebewohl zu sa gen. Er reichte ihr die Hand und sah

ihr mit einem ernsten, zärtlichen Blick in die umflorten Augen. „Leb wohl, meine Henrike, mein geliebtes Leben!' Sie zwang sich mit aller Kraft zur Ruhe, zwang ein zuversichtliches Leuchten in ihre herrlichen Augen. „Nicht lebewohl, Norbert, ich sage. Auf Wieder sehen! Ich glaube fest daran, daß wir uns wieder sehen. Tue es auch, dann wird uns die Trennung leichter. Gott mit dir auf allen Wegen, mein geliebter Norbert!' ..Auf Wiedersehen, meine Henrike! Ich will mich nicht von dir beschämen lassen

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 14.12.1920
Umfang: 8
wohl noch nicht, liebeMbruder 7- Herr v. Trotha hat heute ganz früh Birken felde verlassen. Er erhielt ein Telegramm —' Ein paar Augenblicke steht Norbert wie er starrt. Dann packt er seine Schwester beim Arm. „Was redest du da? Gerald v. Trotha ist —' „Abgereist. Er läßt sich durch mich bei dir entschuldigen.' Fort! Auch er!! Ein furchtbarer Argwohn zuckt in Norbert auf. Bevor er noch seine Gedanken sammeln, das soeben Erlebte, Unfaßliche in seinem Hirn ordnen kann, kommt mit fahlem Gesicht

und schlotternden Knien der alte Kammerdiener seines Vaters herbei gelaufen. „Herr Baron! Herr Baron!' „Was ist los?' „Der Herr General — er sieht so merkwürdig aus —' In fliegender Hast eilt Norbert, gefolgt von seiner Schwester, nach dem Schlafzimmer des Vaters. Ein Blick in das wachsbleiche Gesicht sagt den Geschwistern genug. Der General Klaus v. Achenbach ist tot. Seine eingefallenen Züge sind von einem glücklichen Lächeln verklärt. Mit „Sonnenscheinchens' Kuß aus d?e Stirne und mit ihrer Träne

auf der Wange ist er sanft hinübergeschlummert in eine bessere Welt. — Wohl ihm! Während Eva leise schluchzend neben dem Toten niedersinkt, schwankt Norbert wie ein Be trunkener in sein Zimmer. Die Wucht der Schicksalsschläge ist selbst für seine stahlharte Natur zuviel. O ewiges Welträtsel! XX. Vorüber die Trauerfeierlichkeiten. General Klaus v. Achenbach schläft den ewigen Schlaf in der Gruft seiner Väter. Zwar hat man sich gewundert, daß am Be gräbnis die Schwiegertochter des Verblichenen fehlte

, aber die Entschuldigung, die junge Frau Baronin fühle sich sehr leidend, dürfe das Zimmer nicht verlassen und werde in den nächsten Tagen auf ärztlichen Rat für längere Zeit einen südlichen Badeort aufsuchen, klang glaubwürdig — zumal man bereits seit längerer Zeit eine zunehmende Blässe bei ihr wahrgenommen hatte. Das Dekorum ist also nach außen hin gewahrt. Was später kommen würde — Norbert weiß es nicht. Fast automatenhaft verrichtet er seinen Dienst, um sich danach stets sofort in die Einsamkeit von Birkenfelde

zu vergraben. Was man auch nur selbstverständlich findet nach dem Trauerfall. Und doch trifft Norbert das Ableben des Vaters weniger tief als das Verschwinden seines Weibes. Gewiß, er liebte seinen Vater von Herzen; aber der General war ein alter, kranker Mann und nach menschlichem Ermessen war es nur eine Frage der Zeit, wann er von der Erde würde ab berufen werden. Daß aber die Frau, die seinen Namen trägt, die er — mit grausamer Gewißheit fühlt er es von Tag zu Tag mehr — voll leidenschaftlicher

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 4
Datum: 10.05.1917
Umfang: 4
zur Entwicklung. Der vorübergehend einge drungene Feind wurde zurückgeworfen. Gestern büßte der Feind 20 Flugzeuge ein. ..F'.'uu Bettina und ihre Söhne.' Roman. 104 „Sie wird schon bis niittags fertig.' erwiderte sie und er ging schnell hinaus. Henrike war sehr froh über die dreihundert Mark, die ihr nun alle Sorgen abnr.hmsn, bis sie regelrecht ihr Gehalt bezog. Norbert hatte die Genugtuung, daß das Mädchen an diesem Mittag wieder das Restaurant auf suchte. Es hatte tatsächlich auf das warme Mitmaessen

verzichtet, um mit dem Gelde auszukommen. In Henrikes Dankbarkeit gegen Norbert Falkner mischte sich aber doch noch ein anderes Gefühl. Ehrlich gegen sich selbst in jeder Beziehung, machte sie sich gar kein Hehl daraus, daß er dem Ideal entsprach, daß sie sich von einem Manne gemacht hatte. Sie fühlte, daß er ihr nicht gleichgültig war. daß sie ein warmes, tiefes Gefühl zu ihm zog. Aber kein Wünschen verknüpfte sich mit diesem Empfinden. Es war ihr ein Glück, mit ihn, und für ihn zu arbeiten

, mit ihren Gedanken den seinen nahe zu kommen, und jeder Anregung, die von ihm kam, nachzugeben. So schaffte sie mit doppelter Freudigkeit, nicht nur mit ihrem Verstand und ihrem Können, sondern auch mit ihrem innersten Wesen, mir ihrem ganzen Herzen. Und das befähigte sie. seine Wünsche zu erfassen, noch ehe er ihnen recht Worte ge geben hatte. Dies gemeinsame Schaffen war nicht nur für Hen rike sondern auch für Norbert eine Quells stillen Glücks, das sein ganzes Wesen durchdrang. Berner stellte

Henrike Röhming und Norbert Falkner standen oft dicht nebeneinander an der Arbeitslose!, wenn er ihr mit flüchtigen Strichen irgend etwas aufzeichnete, uin ihr seine Wünsche zu erklären. Und wenn sie dann -lles so rasch und sicher erfaßte, als gehe sie seinen ge heimsten Gedanken nach, dann atmete er zuweilen auf. als sei ihm die Brust zu eng. Es ging von ihrem Wesen ein feiner, geheimnis voller Reiz aus. der ihn bestrickte und fesselte. Noch nie hatte er Achnliches für sine Frau empfunden

. Da bei war ihr jede Koketterie fremd, sie war immer wahr und klar in ihrem Wesen. Henrike blieb ihm gegenüber ganz ulibefangen, trotzdem sie ein tiefes, heimliches Interesse für ihn emp fand. Keine Ahnung kam ihr, daß in Norbert Falk ners Herzen sin starkes, heißes Gefühl für sie erwacht :::nr. Er beherrschte sich meisterhaft, wenn ihm auch zuweilen das Blut jäh und heiß durch die Adern trieb, wenn er zufällig ihre Hand berührte oder auf die wi derspenstigen Löckchen niedersah, die sich immer wieder aus ihrem lockigen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 14.06.1917
Umfang: 8
!' Seine Stimme schnappte ihm dabei ein wenig über. Hans mußte lachen, aber Norbert hatte keine Au gen für den begeisterten Heldenjüngling. er sah nur Henrike und grüßte sie mit einem heißen, brennenden Blick. Wenige Sekunden später hatte das Auto das Tor passiert und fuhr nun im schnellen Tempo zum Bahn hof. Dort bestiegen die Brüder ihren Zug. der sie nach ihrer Garnison bringen sollte. Als sie dann allem in einem Abteil saßen, erzählte Hans dem Bruder die Geschichte seiner Liebe und ver traute

ihm an, daß er sich gestern heimlich mit Anne lies hatte kriegstrauen lassen. Mit großen, sinnenden Augen hörte ihm Norbert »u. Ms er zu Ende war. reichte er ihm die Hand. „Ein jeder tut, was er muß, seinem ganzen Wesen nach. Ich wünsche dir von Herzen Glück zu diesem un gewöhnlichen Schritt.' Hans drückte ihm die Hand und dann sagte er: Wirst du mit deiner Braut korrespondieren?' „Ja, soviel ich kann.' ..Willst du mir einen großen Gefallen wn?' .Gern. Hans. Was willst du. das ich tun soll?' Hans atmete ans. „Ich weiß

. Sie wird das gern besorgen.' ..Ich dank? dir. Norbert. Nun ist mir ein Stein Dom Herzen.' 209 Am nächsten Morgen gab es in aller Eile noch mancherlei zu besprechen. Es kam niemand mehr so recht zur Besinnung. Hans hatte sich früher als die anderen ins Früh- stückszimmer begeben und fand da. wie er gehofft hatte, seine junge Frau. Er riß sie atemlos in seine Arme, sah ihr mit heißer Innigkeit tief in die Augen, während ein dunkles Rot in ihr süßes, blasses Antlitz stieg, und küßte sie mit glühender Zärtlichkeit

. Aber dann mußte er sie schnell freiMben. weil Nor bert eintrat und mit ihm Frau Bettina. Ein Eile nahm man das Frühstück ein. Dann gingen die Brüder, beide schon in ihrer feld grauen Uniform, nochmals in die Fabrik hinunter,, wo sie bis mittags noch eifrig arbeitetey und mit Herms dorf, ihrer Mutter und Henrike Unterredungen hatten. In der Mittagsstunde war Norbert dann noch ein mal in Henrikes Atelier geeilt, um ihr Lebewohl zu sa gen. Er reichte ihr die Hand und sah ihr mit einem ?rnsten, zärtlichen Blick

in, die umflorten Augen. ..Leb wohl, meine Henrike, mein geliebtes Leben!' Sie zwang sich mit aller Kraft zur Ruhe, zwang zuversichtliches Leuchten in ihre herrlichen Äugen. „Nicht lebewohl. Norbert, ich sage: Alls Wieder sehen! Ich glaube fest daran, daß wir uns wieder sehen. Tue es auch, dann wird uns die Trennung leichter. Gott mit dir auf allen Wegen, mein geliebter Norbert!' „Auf Wiedersehen, meine Henrike! Ich will mich nicht von dir beschämen lassen, will zuversichtlich sein, wie du. Aber meine Sehnsucht

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 23.07.1907
Umfang: 8
war. Diese hätte auch den Lokalbedürsnissen Rechnung getragen, wäh- Grinnernugsbtatt auf das frische Hrab des ?. Aorbert Swck (Z. L. Am 16. Juli um 7 Uhr morgens hat di» nordtirolische Kapuzinerprooinz eine der schönsten Zierden, das Land Tirol einen ihrer besten und edelsten Söhne verloren. ES ist der im In- und Auslände volksbekannte ?. Norbert Stock, genannt .Bruder Norbert'. Leichter ließe sich über ihn ein Buch als ein in kleinem Rahmen gefaßter Nekrolog schreiben. ?. Norbert, geboren am 6. Dezember 1840

das Lied vernahm: ,Süße Mutter, o gedenke, daß eS sei noch nie erhört, daß zu dir ei» Pilger lenke, der ver lassen wiederkehrt', so war mir das wirklich ein süßer Augenblick.' Ein Beweis, daß in seines Herzens Tiefen viele frohe Lieder schliefen. Dm mit dm Gabm der Natur und der Gnade reich ausgestatteten zwölfjährigm Tho mas schickten die Eltern aus Anraten des Seel sorgers ans. Gymnasium nach Brixen, wo er dann ein halbes Jahrhundert gelebt und ge- p. Norbert Stock 0 0, rend das Postärar

und den Namen Norbert. Nach glücklich überstandenem NooiziatSjahr legte ?l-. Norbert die einfache Profeß ab, wurde auch in dem nämlichen Jahre zum Priester ge weiht. Wie am Gymnasium den weltlichen, so lag er im Kloster den theologischen Fächern mit gleichem Eifer und gleich ausgezeichnetem Erfolge ob, weshalb ihn die Provinzobern nach vollendeter theologischer Laufbahn zum Lektorate der Fundammtaltheologie nach Brixen versetzen zu sollen glaubten. >5 volle Jahre dozierte er mit heiliger Begeisterung

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 09.11.1920
Umfang: 8
, M den Hoffestlichkeiten hinzugezogen wurde. Liselotte d'Esterre hat eine Unmasse Verehrer. Fast jeder junge Leutnant schwärmte einmal für M. Aber keinem von all diesen Schmetterlingen M es je ein, um die Hand des armen Mädchens anzuhalten. Und wenn es. wirklich irgendwo solch emen ideal gesinnten Jüngling unter dem Schwärm Mer Verehrer gegeben hätte, der über diesen Langel hinwegsah, so würde er voraussichtlich emen Korb erhalten haben. , Liselotte d'Esterre liebt Norbert Achen bach. Liebt ihn mit der ganzen Glut

ihres heiß- mutigen Herzens. Und mit eifersüchtigen Augen bewacht sie sein Tun und Treiben — stets in geheimer Angst, irgendwo eine Rivalin aufzu stöbern, die das besitzt, was ihr, der schönen Lise- tvtte, fehlt: Den goldenen Hintergrund! Bis jetzt konnte Liselotte d'Esterre ruhig sein: ohne daß jemals ein Wort von Liebe zwischen ihn und Norbert gefallen ist, weiß sie doch, daß sein Herz ihr gehört. Weiß sie, daß er sich nie mals irgend einer anderen Dame der Gesellschaft in besonderer Weise genähert

? Oder sie könnte — könnte was könnte sie nicht alles? Schließlich war sie klug genug, um einzusehen, daß all dies Utopien waren, die nie zur Aus führung kommen würden. Auch hätte sie sich in Wirklichkeit kaum entschließen können, auf den Gimpelfang zu gehen, um sich einen reichen Mann zu angeln. Denn sie liebt ja Norbert v. Achen bach, den schönen, glänzenden Leutnant. Und — sie weiß: sie wird von ihm wiedergeliebt. Diese Liebe ist das edelste, reinste, uneigen nützigste Gefühl in dem Herzen der jungen Halb französin. Es hält die Fehler in ihrem Charakter

in Schach: Leichtlebigkeit, Gefallsucht, Verstellungs kunst, ja einen stark ausgeprägten Hang zum Intrigieren und zur Bosheit. Norbert fest an sich zu ketten, ihn schließlich doch noch durch ihre blendenden äußeren Vorzüge dazu zu bewegen, daß er sie heiratet — trotz ihrer Mittellosigkeit, ist das einzige Ziel im Leben Liselotte d'Esterres. Bisher waren ihr scheinbar ihre Künste ge lungen, nie hatte Norbert auch nur das geringste Interesse an der Unterhaltung irgend einer der jungen Damen

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 25.11.1920
Umfang: 8
Knies „Das Schicksal eines Gassen-Originals' in idyllischer Kleinmalerei vor Augen und erzählt in der Fort- setzung „Wie Molli Hopp-Hopp-Hopp an der Ord nung starb'. — Hans Sturm verzeichnet in einem „O nichts, nichts! ... Ich bitte tausendmal um Entschuldigung! — Die Ueberraschung, die junge Dame hier als deine Braut wiederzusehen, Norbert —' „Wiederzusehen?' wiederholt Norbert erstaunt. „Du kennst meine Braut?' „Ja, flüchtig ... Ich begegnete ,Sonnen scheinchen' — Verzeihung, Fräulein Arevallo

— in der südafrikanischen Karroo ... in Büffel-Gold feld ... Ich hatte keine Ahnung davon, daß sie inzwischen nochmals: Verzeihung, daß ich mich so dumm benommen habe!' fügte er mit knabenhaftem Erröten hinzu, das manchem Jüngling so wohl ansteht. Norbert lächelte gutmütig. In seinen Augen ist Gerald noch ein halbes Kind, dem man nichts übel nehmen darf. „Schon gut, mein Junge! ... Komm, mein Liebling! Blick' nicht so ernst drein! Die Sache hat nichts auf sich!' Und zärtlich streichelt er die kleine, kalte Hand

, während Liane leise bittet: „Sei mir nicht böse, Norbert! ... Ich wollte es dir schon längst sagen ... aber ' „Gut, gut, Kind! Ein andermal erzählst du es mir genauer I Nun komm! Der Wagen wartet.' Und er reicht seiner Braut den Arm, um sie hinabzuführen. Finster sieht ihnen Liselotte nach. Ihrem spähenden Blick ist bie Verlegenheit in den schönen, stolzen Zügen der Braut ebenso wenig entgangen wie die Verwunderung in den Augm des Bräutigams und die mühsam unter drückte Aufregung in den Zügen des Jünglings

Uniformen und blitzenden Orden, an den funkelnden Brillanten und dm Edelgestein jeder Art. . .. Wahrlich, eine glänzende Hochzeit — würdig, einer zehnfachen Millionärini Als die Neuvermählten an den langen Reihen von Neugierigen vorbei den Dom verlassen, halt Norbert die Hand seiner jungen Gemahlin mit festem Druck. . . Einen Moment ruhen die Augen beider inein ander. Nicht voll Unruhe, Erwartung und heißem Verlangen — nein, in einem offenen, klaren, ungetrübten Blick, aus dem etwas Höheres, ^ habeneres

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 21.12.1920
Umfang: 8
Vill. Gerster. Der Eifer der Missionäre war groß, die Teil nahme der Bevölkerung äbnlich. Auch von der Umgebung (z. B. von Vahrn) strömten Leute herbei, besonders gestern zum feierlichen Schluß. Die Missionspredigten wurden in der Stiftskirche neben Birkenfelde liegenden Platz vorbei, auf dem emsiges Treiben herrscht: Hacken, Klopfen, Säge«, Hämmern — all die ohrenbetäubenden Ge räusche, die das Aufrichten eines großen Baues verursacht. Sie bleiben stehen. Norbert spricht ein paar Worte

mit dem Baumeister und nickt dann seiner Frau befriedigt zu. „Das Haus wird in einem halben Jahre fertig dastehen, mein Liebling!' „Bestimmt?' „Bestimmt!' „Und was bezweckt dies geheimnisvolle Haus?' forscht Karl. Norbert und Liane wechseln einen Blick. Das Haus wird ein Heim für Waisenkinder,' erwidert Norbert. „Meine Frau meint, den Ueber- schuß ihres Vermögens nicht besser verwenden zu können.' „Bravo Z Aber warum muß es gerade in einem halben Jahre fertig dastehen?' „Weil ungefähr um diese Zeit' Norbert

zögert und blickt Liane an, die über und über rot wird und ihm rasch den Mund zu hält. „Weil ich es so will!' ruft sie mit einem Anflug ihres früheren wilden Uebermuts und stampft mit dem Fuß auf den Boden. „Hörst du, Karl? Weil ich es will!' Verwundert blickt der Goldgräber von seinem Hummelchen auf Norbert und wieder auf Hum melchen. Und plötzlich zuckt es wie ein Blitz des Ver ständnisses über sein gebräuntes Gesicht. Voll väterlicher Zärtlichkeit nimmt er den Kopf seiner Pflegetochter

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 01.06.1917
Umfang: 8
Bank, welchen Namen sie auch einmal 172 Täglich hatte sie Besprechungen mit Norbert. Ihre verständnisvolle Art regte ihn an und förderte ihn. Er suchte mit ihr gemeinsam die Stoffe, die Gardinen und Teppiche aus, und was sonst noch nötig war. Da waren ihm Henrikes künstlerisches Urteil und ihr fei ner. vornehmer Geschmack sehr wertvoll. Sie nahm sich der Angelegenheit mit großem Eifer an. nichts war ihr zu viel. Sie kannte keine Ermü dung uud arbeitete sich so gründlich in alles, daß Nor bert

scherzend sagte: „Eigentlich bin ich ganz überflüssig. Sie machen mich ganz entbehrlich, wie Sie uns Berner entbehrlich gemacht haben.' Und am ersten Juli bereits erhöhte Norbert, nach Rücksprache mit Mutter und Bruder, Henrikes Gehalt auf achttausend Mark und schloß mit ihr einen Vertrag auf fünf Jahre ab. „Damit Sie uns nicht entführt werden, Fräulein Röhming.' sagte Norbert. Sie lächelte ftill vor sich hin. „Das hat keine Gefahr,' sagte sie leise. Und sie wollte die Erhöhung des Gehaltes ablehnen

. Aber Norbert bestand darauf. „Berner hat das auch bekommen und er war nicht so leistungsfähig, wie Sie, trotzdem ich sein Verdienst nicht schmälern will. Sie dürfen diese Gehaltserhö hung ruhig annehmen. Wir bewerten Ihre Leistun gen nicht zu hoch, und es widerstrebt uns, Sie auszu nützen, ohne Sie zu entschädigen.' Da hatte sich Henrike gefügt. Ihre Augen schim merten feucht. „Ich bin ja so glücklich, daß ich meinen Platz zu Ihrer Zufriedenheit ausfülle,' sagte sie bewegt. Henrikes Mutter war vor Freude

an meine Seite stellen möchte, wenn es will.' Hans sah ihn überrascht an. „Henrike Röhming?' „Ja. Wenn sie mich haben will, wird sie meine Frau.' sagte Norbert fest Da drückte ihm Hans die Hand. „Sie ist arm wie meine Annelies. Aber ein wertvoller Mensch wie diese. Und sie wird dir ein großes Gut mit in die Ehe bringen — ihre Kunst — ihr Können. Hat Mutter erst verwunden, daß Ruth und Hilde nicht für uns in Frage kommen, dann wird sie einsehen müssen, daß du keine schlechte Wahl getrof fen hast.' „Ich danke

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 30.08.1924
Umfang: 8
Irmgard entwickelt sich prächtig, sie ist bald der Liebling von ganz Ortmannshof. Fünf Jahre sind Norbert und Elsa nun schon in Ortmannshof — eine lange Zeit, wenn sie vor uns liegt, und doch ist sie beiden schnell vergangen. Norberts Vater ist gestorben, nachdem er sich kurz vorher mit einer Zirkuskünstlerin vermählt und dann dieser sein ganzes Vermögen hinterlassen hat. „Ich bin froh, daß das Vermögen in andere Hände kommt', hatte Norbert damals gesagt und Elsa hatte ihn dankbar angeblickt

. Sie wollte nichts von dem Zirkusgeld für sich und ihr Kind. Norbert und Elsa rüsten nun zur Heimkehr, denn Vanderstraaten verlangt dringend nach seinen Kindern. Eben hält Elsa einen Brief des Vaters in der Hand und mit glückstrahlenden Augen liest sie die lieben Zeilen: „Dies wird wohl der letzte Brief sein, den ich dir in die Fremde senden muß. Du kannst dir gar nicht denken, wie ich mich auf eure Ankunft freue. Mama ist in letzter Zeit sehr leidend gewesen; sie wird wohl den ganzen Sommer in Bädern und den Winter im Süden

zubringen. Mich hat sie aber von der Begleitung dispensiert; ich kann ja auch nicht abkommen, da Heinz zu seinem Bruder geht, Norbert sich hier aber erst einarbeiten muß. Kommt nur recht bald!' Sinnend blickt Elsa in die sommerliche Blüten pracht des Gartens, auf ihr sonniges Kind, das jauchzend mit dem treuen Tyras auf dem Rasen umhertollt. Sie freut sich, daß Heinz fortgeht, denn ein klein wenig bange ist ihr doch geworden bei dem Gedanken an ein Wiedersehen. Sie freut sich auch, daß sie den Vater

an?' stößt Elsa zitternd hervor. In banger Frage blicken ihre Augen auf Frau Lohberg. „Seien Sie stark, liebe Elsa, um Ihres Kindes willen seien Sie stark! Ihrem Gatten ist ein kleines Unglück zugestoßen!' „Norbert!' Elsa ist aufgesprungen, schwer stützt sie sich auf die Tischplatte, ihre weitgeöffneten Augen tragen einen entsetzten Ausdruck. Ein Zittern läuft über ihre Gestalt, doch mühsam zwingt sie sich zur Ruhe. „Ich bin stark, Frau Lohberg, bitte, sagen Sie mir alles, lebt

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 09.12.1943
Umfang: 4
ist?' „Der Ebenreuter hat so rinen alten Prater. Der Norbert hat sich ihn ausge pumpt und gesagt, er und der Stubht würden dem Dorf schon weisen, wann .das alte Jahr zu Ende gehe.' „Pöllsrlchießen werden mutmaßte der Soldat. „Kann wohl sein.' Wieder trat eine Pause in ihr Gespräch, lieber den Grat des Hohlicht flirrte eine Sternschnuppe Und da, gerade da kam aus der Stube ein stiller Schrei, dann noch einer. Der Sergeant hielt die Armlehnen feine» Stuhle» umklammert und keuchte: „Mein Mädelel Mein Margritlt

wieder in . Deutsch häusern!' Milana stand trotzig und geduckt und ihr Blick ging argwöhnisch hin und her, ob Norbert nicht bei der Försterstochter stünde. Aber Herta hielt ein kleines Kind in den Armen, und Milana wußte nicl>t. woher das plötzlich gekommen sei. In langsameren Schlügen verhallte das Läuten, ein Schwingen nach, ein Aus schweben in der Bergweit«, dann war es Student, „daß alles hat heimlich gesche hen müssen, weil es doch eine Ueperrn- schung hat sein sollen.' Der Förster nickte und drückte

ihnen noch einmal die Hände. Dann wandte er sich zu Herta und nahm ihr das Kind gh. hielt es auf ausgestreckten Armen den Leuten hin. „Seht, wie die Dinge Zusammenkom men. als hätte es der Herrgott lo gefügt: Die Glocke ist neu erstanden, und zum ersten Male fest vielen, vielen Jahren ist wieder ein Kindel geboren worden in Deutfchhäusern.' Sie drängten sich heran, staunten das kleine Wunder an. Rur Milana hielt sich mit kaltem Gesicht abieits, als ginge sie das alles nichts an. Doch ihre glühenden Augen ließen Norbert

nicht los. Wieder hallten aus der Tiefs des Tales die Bätterschüffe. mit denen sie in Lan genbruck das neue Jahr begrüßten. Jetzt mochte» sie dort unten beilammensitzen in der „Couronne', Franzolen und Fran- zöslinge und die Gläser Zusammenstößen. „Bive l'Empereur!' Und bald darauf kamen auch Norbert und Walter, lachend, mit kälteroten Ge sichtern. Der Förster trat ihnen entgegen und reichte ihnen Heide Hände. „Das war schön. Ich dank euch! Aber wie in aller Welt habt ihr Teufelskerle das zusam

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 03.11.1892
Umfang: 4
, aber sie ließ die selben sogleich wieder sinken; das sorgfältig geord nete Haar durfte nicht derangirt werden. Sie richtete mechanisch ihren Blick auf die Wand uhr und wartete pünktlich einige Minuten ab, ehe sie sich erhob, um dem Gebot ihrer Mutter Folge zu leisten. Mit langsamen Schritten, die nichts von der Elastizität der Zugend an sich hatten, verließ sie den Raum und ebenso kalt uud Ernst betrat sieden kleinen Salon, in welchem Frau Möbius den Frei herrn empfangen hatte. Norbert von Biberseld

lassen, daß eine Verbindung mit der Familie seines verstorbenen Freundes ihm höchst wünschenswerth erscheine. Norbert hatte damals diesen Anspielungen seines Oheims wenig Gehör geschenkt; er war ver liebt in ein schönes, kokettes Mädchen, das schließlich einen andern heirathete, der reicher und vornehmer war, als er, und damit hatte der süße Liebestraum höchst prosaisch geendet. Es war ein Ereigniß, wi es schließlich von hundert jungen Männern neunzig passirt, aber Norbert konnte lange

nicht diese bittere Täuschung überwinden. Von jener Zeit an mißtraute er den Frauen, und an eine Heirath dachte er schon gar nicht mehr. So vergingen die Jahre. Nach dem Tode des Onkels hatte Norbert vollauf mit der Be wirthschaftung seines Gutes zu thun, zuweilen unter nahm er auch längere Reisen, und erst jetzt regte sich in ihm anss neue die Sehnsucht nach einer eigenen, angenehmen Häuslichkeit. Die Träume von einem idealen Glücke waren längst verflogen wie Spreu im Wind. (Fortsetzung folgt.) zr V«b. Änp Pcrs

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 25.11.1920
Umfang: 8
zu dem Boudoir, in dem Ieannettes geschickte Hände die junge Braut zu ihrem Ehrentage schmücken. Norbert, der gegen Mittag in Geralds Be gleitung eintrifft, wird in den Salon gewiesen. Das gnädige Fräulein sei noch bei der Toilette. Beide Herren fühlen sich nicht gerade ange nehm berührt, als ihnen beim Eintritt Liselotte d'Esterre entgegenschwebt — in eine Wolke von rosa Tüll gehüllt. Sie hat es sich nicht nehmen lassen, als eine der Brautjungfern zu figurieren, die sich, aus Wunsch Ihrer Exzellenz

, im Hause der Braut versammeln sollen. Bis zum letzten Tropfen will sie den bittern Kelch auskosten — komme dann, was da wolle. Doch Liselotte ist eine Virtuosin im Schau spielern. Mit gewohnter Heiterkeit streckt sie Gerald die Hand zum Willkommen entgegen, nickt sie Norbert kameradschaftlich zu. Dann geht sie, wie sie sagt, die Braut zu rufen. Die beiden Herren verhalten sich schweigend. Ihnen ist, als läge etwas Bedrückendes in der Luft, vielleicht heraufbeschworen durch Liselottes Anwesenheit. Bald

, tritt ein — mit geröteten Wangen und froh lächelnden Lippen. Sie will auf Norbert zueilen. Da fällt ihr Blick auf Gerald — und wie gebannt bleibt sie stehen. Und Gerald verharrt einige Sekunden regungs los. — Dann stürzt er mit einem seltsamen Ausruf von Jubel und Angst auf sie zu. „Sonnenscheinchen!' In heftiger Abwehr hebt sie die Hand. Welch böser Dämon trieb sie, aus Zartgefühl ihrem Bräutigam die Begegnung mit Gerald zu verschweigen? Sie wollte den Jüngling schonen, ihm eine Niederlage ersparen

, da sie wußte, daß die beiden Freunde sind. Wie konnte sie ahnen, daß Gerald gerade an ihrem Hochzeitstage nach Berlin zurückkehren würde? In grenzenloser Verwunderung blickt Norbert von seiner Braut auf Gerald, während es in Liselottes Augen triumphierend aufzuckt. Lange, schwüle Pause. „Was soll das heißen? Warum nennen Sie unsere schöne Braut,Sonnenscheinchen!'' Liselottes spöttische Stimme ist es, die scharf und schneidend in die unheimliche Stille schrillt. Gerald zuckt zusammen. Mit gesenktem Kopf

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