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Meraner Zeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 08.09.1910
Umfang: 12
mit Schwester^ Ol mütz Olaf Krepl m. G Azepae, Hölstein Paul Kiemt, Portier D'Etage, Görlitz Bruno Senn, Kaufmann. Zürich Josef Becan, Assistent der k. ! StaatSbahn, CaSlau Emil Frankel, Disponent, Wien Adolf Elaßen, Rentier m. G.. Elliug, Westpreußzn Rudolf, Steinbauer, LaaS Dr. Robert Pohl, Inspektor d.r l. f. Staatsbahn, Innsbruck Carl Krawifch, NechnungSrat m. G-, Schönbeck, Preußen Gustav Engelke. Pensionär m. G-, Zwickau,-Sachse» Lea Aigner, Privat, Marlins Gustav Schubert, Ingenieur, Inns bruck Emil

Patzeuhofer, Hauptmann, Innsbruck W. Wanka, Inspektor d. k. k. St.-B, Innsbrucks Albert Rieck, Kaufmann m. G-, Berlin A. Sobolef. Student, Petersburg Hans Wiesthaler, Kfm., Innsbruck Hermann Luther, Kaufmann, Dort mund, Westfalen Sholz, RittergutSpachier m G. u. T., Hilzendorf, Schlesien Dr. Rud Buhtz, Zahnassistent m. G>, Berlin I. Häuserl, Postbeamter m. G, Rohrschach LouiS Toelpe, Privatmann, Braun- Witt^S^iltzner, Maurermeister m. G , Halle a. S., Dilleritz Maria Mattaufch, Priv., Klageufurt Georg

v. Lindemann, Ehauffeur, GrteS-Bozm Richard Behnisch, Militärintendant m. G., Frelburg, Baden W. Rudolph. Qber-Jng , Leipzig Julius Ureudt, kais. Postlnspcktor m. G, Dresden Dr. Erich Bonn, NeichSbanbeamter, Zwickau i. S. Gustav Bonn,Oberpostsekretära.D, Guben ^ ^ . Karl Drahtmann' und Schwester, Dresden ^ . Hermann Äolf, Jng., Innsbruck Mr. A. Alm. Gerdand, Paris Gebrüder Adler, Oldenburg-Berlin Marie v. Wlaintz, Innsbruck Emma v. Leuchtenberg, Bozen Rosa v. Tanuenburg, Bozen Ingenieur Leie, Innsbruck

, Rentier m. G, Stauen b. Berlin Heiruian Ander, Veamter m. G-, Dresden Max Rothe, Kfm. m. G., Görlitz Otto Wende, Kaufmann, Görlitz Aug. Wetzki, Witwe, Dresden W. Berneih m. G-, Berlin Gustav Mörsch, Kaufmann, Eger Georg und Bertha Zeis, Fabrils- direltor. Ruhr Nat. Segler, Private. Dresden Josef Bilz. Reisender, Prag Mr. n. Msr. Wulbada, London S. Ganter, Allefild Margarete Jraffeler, Berlin Klara Fronde, Berlin Mrs. Williams Smith, London Emil Gerlich, Beamter der k. k. Statthalterei, Innsbruck

August NahS. Kaufm, Schwerin F. Rothe, Kaufmann, Schwerin Oswald Lange, Wien John Fischer, Kauf-uann, Hamburg Franz Nuscher. Oberjäger. Wien- Jnnichen Fran Lau m. T., Potsdam Mr. MrS. Staffod m. S., London Gustav Schnberth, Jng, Innsbruck Dr. Rudolf Heymann, Arzt m: G, Leipzig Car Thämer, Ingenieur, Altona Helene Thämer. Altona Josef Thämer, Jng. m G., Hamburg E Martesan-Schrain, Petersburg Gabriele Schmitz, Wien Rifa Maurer, Wien Hart. Stempfe, Bankbeamter, Augs burg Anton Gubs r, Priv., Wien Madame

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 10 von 16
Datum: 08.05.1904
Umfang: 16
. Und während sich im Vorderhause die Neugierigen drängten, spielte sich in der Fabrik eine andere Szene ab. Noch hatte Gustav keine Ahnung von dem Vorfall in Berlin, als er sich in den Fabrikraum begab und in der trüben Stimmung, die ihn seit dem Verschwinden des Vaters beherrschte, an die Arbeit ging. Da trat plötzlich zu ungewohnter Stunde, unerwartet und .mit dem Ausdruck höchster Erregung, Martha ein. Seit dem Tage der Einweihung hatte sie' das Haus nicht betreten. . Gustav wußte auch, daß sie es absichtlich ver mied

/ die Straße zu passieren, um nicht am Hause Vorbei gehen zu müssen. „Weißt du es schon?" fragte sie zitternd vor schmerz licher Aufregung. „Um Gotteswillen — Martha!" ries Gustav bestürzt- ihn interessierte gar nicht die Frage, die sie an ihn richtete. Er war erschreckt von ihrem Aussehen und noch mehr über ihr plötzliches Erscheinen, das eine ungewöhnliche Ursache haben mußte. „Franz ist verhaftet!" sagte sie mit erstickter Stimme, während heiße Tränen aus ihren dunklen Augen flössen

, „er soll deinen Vater ermordet haben!" „Aber das ist ja unmöglich!" rief Gustav, „das ist reine Verrücktheit! Ich habe es ja schon dem Bürger meister gesagt." „Also du wußtest, daß er im Verdachte stand!" sagte sie mit schmerzlichem Vorwurf, „und du hast mir kein Wort gesagt . . ." „Ich wollte dich nicht beunruhigen ... es muß sich ja bald aufklären. Ich halte die ganze Idee für kindisch." „Nun — da . . . lies!" sagte sie verzweifelt, indem sie ihm das Zeitungöblatt hinhielt. Gustav nahm ihr mit Verwunderung

das Blatt aus der Hand und warf einen zweifelnden Blick daraus. Aber schon in der nächsten Sekunde blieb sein Auge wie gebannt an einer Aufschrift haften. Da war tit großen, fetten Buchstaben zu lesen: Der Mörder Karl Schröders verhaftet! Franz Winkler aus Falkenstadt ist der Mörder! „Eine große Nichtswürdigkeit!" rief Gustav, nachdem er rasch die Zeilen durchflogen hatte. „Eine Gemeinheit, so etwas zu schreiben." r Empört warf er das Zeitungsblatt zu Boden und stieß cs zornig mit dem Fuße

von sich. Martha, die in sich zusammengesunken aus einem Stuhle saß, weinte vor sich hin. Eine kleine Pause trat ein, während welcher Gustav gedankenvoll hin und her schritt. Plötzlich blieb er stehen. „Weine nicht, mein Lieb," sagte er weich, „es wird, es muß noch alles gut werden." „Wie soll es gut werden," sagte sie klagend, „wenn alle Leute meinen Bruder für einen Mörder halten? Selbst wenn er sreikommt, liegt der schreckliche Verdacht auf ihm, und alle werden mit Fingern auf ihn und auf mich weisen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 10 von 16
Datum: 24.04.1904
Umfang: 16
Die Beschäftigung mit dem Maschinenwesen war es, die Gustav und Winkler zusammengeführt hatte. Gustav erkannte bald die hohe Begabung des jungen Mechanikers und er erkannte auch, daß Winkler etwas neues geschaffen hatte, das als Erfindung vielleicht ein großes Vermögen repräsentierte. Nur fehlte dem Erfinder das Kapital, um seine Sache durchzuführen. Das Angebot Gustavs, ihm das Geld vorzuschießen, lehnte Winkler entschieden ab, da sich inzwischen Beziehungen zwischen Martha und Gustav

Wissenschaften gelernt, aber sich vergebens bemüht hatte, eine ihren Kenntnissen entsprechende Stellung zu finden, warf sie sich mit größter Energie auf die Por zellanmalerei. Mit großem Talent für Zeichnen und feinem Farbensinn begabt, brachte sie es bald dahin, sich in der kleinen Stadt einen Wirkungskreis zu schaffen, oer besser und einträglicher war, als jede andere weibliche Beschäftigung. Auf Gustav machte dieses willenskräftige Mädchen einen tiefen Eindruck. Er verliebte sich erst in ihre Schön heit

zu kämpfen und treu zueinander zu halten, bis Gustav völlig selbständig geworden und seine geliebte Martha, selbst gegen den' ZLillen des Vaters, als Gattin heimführen konnte. Und gerade dieses Verhältnis zwischen seiner Schwester und Gustav war für Winkler ausschlaggebend, das Geld, das ihm der Freund bot, nicht anzunehmen. Es werde, wie er meinte, ein Schatten aus die Ehre der Schwester fallen, wenn er das Geld Gustavs nehmen würde. Er war darum entschlossen, das notwendige kleine Kapital durch eigene

Arbeit zu verdienen, und die Arbeit in der Fabrik Schröders ließ er sich nicht besser bezahlen, als sie einem anderen bezahlt worden wäre. Die Kenntnisse und Fähigkeiten Winklers wurden aber gerade nur von Gustav geschätzt, der die Sache ver stand. In den Augen der Einwohner Falkenstadts war Winkler nur ein sogenanntes verbummeltes Genie, ein überspannter Narr, der sich ohne Grund einbildete, ein Erfinder sein zu wollen. Man begriff es nicht, warum er nicht wie jeder andere ordentliche Handwerker

nicht viel eintrugen. Er gab diese Arbeiten erst auf, als er von Gustav auf gefordert wurde, bei der Fabrikanlage gewissermaßen als leitender Ingenieur und Maschinist mitzuwirken. Nun war er plötzlich aus Falkenstadt verschwunden und vergebens wartete Martha aus eine Nachricht über seinen Aufenthalt. Nach der Szene mit Schröder war er barhäuptig, ganz wie er das Kesselhaus verlassen hatte, mir verzerrtem Gesicht und kochend vor innerem Zorn heimgekommen. Er war förmlich in die Wohnung hereingestürzt

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 10 von 16
Datum: 05.06.1904
Umfang: 16
und seltsam Vorkommen, daß sich um ein und dieselbe Zeit mehrere Personen, die das Geschick mit einander verbindet, ohne jede Verabredung an demselben Orte zusammenfinden. Gustav Schröder und sein Schwager Anton Eysert hatten zu Hause am Vormittag erfahren, daß die Haft entlassung Winklers in kürzester Zeit bevorstände. Dies geschah, nachdem Gustav einer letzten Vorladung des Unter suchungsrichters gefolgt war, der Gustav nach einer kurzen Vernehmung die Mitteilung machte, daß nunmehr gegen die Entlassung

Winklers nichts vorläge. In dem Wunsche, nun die Haftentlassung zu beschleunigen und auch für Winkler etwas zu tun, reiste Gustav, begleitet von seinem Schwager, schon mit dem Vormittagszuge von Falkenstadt ab, und bei der Ankunft in Berlin war ihr erster Gang zum Rechtsanwalt Maßheim, um ihn vom Stand der Dinge in Kenntnis zu setzen. Und schon wenige Minuten nach ihrem Eintritt in dessen Bureau, kaum daß Gustav in knappen Worten ge sagt hatte, was er heute erfuhr, meldete der Bureau vorsteher

, daß Fräulein Winkler draußen sei und in sehr dringender Angelegenheit den Herrn Rechtsanwalt sprechen wolle. „Kommen Sie nur, Fräulein," sagte der Rechtsanwalt, selbst sie hereinholend, „Sie finden gute Bekannte und eine gute Nachricht." _ Nach einer flüchtigen Begrüßung mit Eysert sagte Gustav, noch ihre Hand in der seinen haltend: „Du kommst gerade zu rechter Zeit, liebe Martha. Ich brachte nämlich die Nachricht, daß Franz jeden Augenblick frei kommen kann." „Wirklich? Ist es wahr?" fragte

sie in freudiger Erregung, während sie ungläubig alle nacheinander forschend anblickte. „Ja, es ist wahr, Fräulein Winkler," bekräftigte Maßheim. „Es ist ja auch die höchste Zeit. Man hatte ohnehin keinen Grund, ihn sestzuhalten." „Also wirklich frei und völlig unschuldig?" fragte sie wieder. „Wie kannst du nur fragen, Martha?" meinte Gustav erstaunt, „es ist doch selbstverständlich —" „O, ich habe nie daran gezweiselt," sagte Martha, ^keinen Augenblick. Und er kommt frei, wirklich frei?" „Ja doch," sagte

Gustav nunmehr ein wenig un geduldig, während die anderen etwas verwunderte Ge sichter machten. „Nun, ja ... ich habe es auch nicht anders er wartet . . ." meinte sie. „Wenn Franz nur schon da wäre! Aber es ist mir etwas Merkwürdiges passierl. Etwas Sonderbares ... ich weiß gar nicht, was ich davon halten soll . . . Ich bin extra zu Ihnen, Herr Rechts anwalt, geschickt worden, von einem Herrn, der mir sagte er kann das Alibi meines Bruders Nachweisen." ' Maßheim sah Martha verblüfft

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Alpenland
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Seite 5 von 14
Datum: 12.04.1922
Umfang: 14
eine Kunst- und Klein lizensierten Privathengste weist aus; Bundeshengste in ärari schen Beschälstationen: Aldrans 1 Furioso XIII, Braun, Sjähr.,^Englisch-Halülut; 107 Bitter, Fuchs, 13jähr.. Haslin ger; 271 Gampen, Braun, lüjähr., Haslinger; 07 Blaß, Braun, 4führ., Noriker; 36 Gumbert VI—9, Fuchs, Sjähr.. Noriker. Hopsgarten: 5 Trarl—4. Fuchs, Sjähr., >Has!ingec: 66 Stern Hl—19 Braun, 4;ähr., Noriker; 130 Theseus II. Fuchs, lljähr. Noriker. Krrchberg: 61 Bonus-Norbert, Ecramr, 4;ahr., Noriker; 209

Brillant, Braun, 8sühr.,No riker. Kitzbühel: 10 Clemens-Berger 1—10, Braun, Ajähr.. Noriker; 92 Beck-Mäx I, Braun, ISjähr., Noriker; 144 Leo- Mölten, Fuchs, 6jähr., Haflinger. St. Johann: 80 Balthasar- Elmar, Braun, löjähr., Noriker; 238 Goliath, Fuchs, iffähr.. Noriker; 68 Brandlhoser, Rapp, 4jähr., Noriker. Wörgler- baden 4 Mar V, Braun, lljähr., Poriker, 260 Edel-Dietrich. Braun, 12jähr., Noriker. Zams: 8 Muri, Braun, Sjähr., Haf linger; 9 Bacher, Fuchs, 4jähr., Haslinger; 72 Hirn-Mandl, Fuchs

, 10jähr., Haslinger. Straß: 22 Max, Fuchs, 9jähr.. Noriker; 6 Gregor, Braun, 3jähr., Noriker, 75 Rudi, Braun, 13jühr., Haflinger. Stumrn 57 Polz-Kunz, Braim, 4jähr., Noriker: 164 Theseus, Fuchs, 7jähr., Noriker; 97 Kalkwang, Fuchs, Sjähr., Haslinger. Innsbruck: 7 Georg, Braun, 3jähr.. Noriker. Bundeshengste in Privalpfchge: Imst, Pfleger: Alois Walch: 1$7 Jakob-Mandl, Braun, 7jähe.. Haflinger. Längen selb, Alb eil Götsch: 32 Ludwig-Mandl, Fuchs, 6fähr., Haslinger. St. Jakob i. Hause, Alois Reiter

: 17 Kunz, Fuchs, Sjähr., Noriker. Kossen. Christian Padeller: 264 Consul-Markus, Braun, IS jähr., Noriker. Ebbs, Jakob Atzl: 34 Vulkan, Braun, Sjähr., Noriker. Häring, Andrä Hehenberger: 316 Moritz, Braun, lljähr., Noriker. Branden berg, Franz Rüprechter: 307 Vulkan, Rapp, 6jä.hr., Noriker. Dorderthiersee, Johann Atzl: 163 Eber-Norbert, Braun, 12jähr., Noriker; 305 Eugen-Aal, Braun, 12jähr., Noriker, llnterangerber^, Josef Strillinger: 70 Vulkan, Braun, 4jähr., Noriker. Breitenbach, Anna Emberger: 340

Arbing. Braun, 9jähr., Noriker; Andrä Auer: 69 Norbert. Braun, 4iähr., Noriker. Wildschönau, Fiedrich Schoner: 13 Clemens- Berger, Braun, 3jäbr., Noriker. Glanz, Bez. Lienz, Joses Gander: 59 Markrrs-Caro, Braun, 4sähr., Noriker. Obek- tillrach, Eduard Lugger: 277 Edgar-Indigo, Fuchs, 12jähr., Noriker. Sillian, Joses Leiter: 241 Club-Aar,-Fuchs. 14sähr., Norrker; 318 Narwal, Fuchs, lljähr., Noriker; 98 Pinkel, Fuchs,- 18jähr., Haslinger. -Kais, Maria Payr: 314 Tiroler, Fuchs, lljähr., Noriker

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 18 von 20
Datum: 10.02.1912
Umfang: 20
22 dem Schwager, der beim Schein einer elektrischen Lampe in einem Skizzen buche blätterte. Erfreut sprang er auf. „Ah, Gustl, wie nett von dir, daß du - lieber einmal kommst — habe dir übri gens heute wieder meine Mappe voll loser Blätter geschickt, du warst wohl noch nicht daheinr und hast sie noch nicht ge sehen?" „Wenn ich sie nicht gesehen hätte, wäre ich nicht hier. „Du — du — —" Er packte ihn plötzlich an den Achseln und schüttelte ihn. „Halt, halt, Gustav, bist du toll ge worden

?" keuchte Hermann, „willst du wohl loslassen!" „Wie kannst du mir eine solche Photo graphie schicken?" fuhr Gustav auf. „Wie kannst du dich unterstehen, so etwas an zufertigen?" „Was sagst du? Ich habe dir keine Photographie geschickt — welche Photo graphie meinst du?" 'Gustav riß zwei Knöpfe seines Uni formrockes auf, zog das Bild hervor und warf es Hermann vor die Füße. „Willst du leugnen, daß du das hier photogra phiert hast?" Hermann warf einen höchst verwunder ten Blick auf das Bild, dann spielte

ein feines Lächeln um seine Lippen. „Willst du leugnen?" wiederholte Gu stav. „Nein, warum sollte ich? Es ist ganz richtig, das habe ich photographiert." Sprachlos starrte ihn Gustav eine Weile au. „Und das sagst du so ruhig? Denkst gar nicht an den Nus deiner Schwester und an meine Ehre?" „Hm — Ruf? Ehre? Wüßte nicht, was die beiden Tinge mit dem Bild hier zu tun hätten!" „Keine Ausflüchte!" rief Gustav. „Sage mir nur eines — wer ist dies, dieser Ehrlose?" - Araber von Biskra besehen

aus." „Aber warum hast du mir denn gelbe Haare und blaue Auf schläge angemalt?" „Ich Hab' das doch nicht gemalt! Mir solch eine Patzerei zu zumuten!!" „Na ja — aber wer zum Kuckuck hat's denn gemalt?" „Nun, das ist, denke ich, nicht schwer zu erraten." „Betti? Du meinst, Betti hat das gemalt? Aber wie kommt denn das Bild in deine Mappe?" „In meiner Mappe hast du's gefunden? Oh, da hat's die kleine Hexe in die Mappe geschmuggelt." Gustav lachte fröhlich auf. „Wie sie mich zugerichtet hat, gar nicht zu erkennen

. Was sie nur zu solch einer Spitzbüberei ver- anlaßte? Wollte sie mich eifersüchtig machen?" Hermann war plötzlich ernst geworden. „Was sie damit wollte? Ich meine, daß nichts in der Welt geheim bleibt, mein teurer, teurer Freund, daß also auch deine häufigen Besuche bei der Busch mann —" „Ah, ah, Hermann, was denkst du von mir?" „Nichts Böses, Gustav, aber ich möchte dich doch warnen."

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 23.03.1944
Umfang: 4
SeMeinfchafksabend durch. Volks- Hia Volgger im 14. Lebenssahr. Wo. Lana.^Au»zekchNUng. Der tSn,« Lieder. Mullk Und kiilliae Dar» Die AolUiekeriiNl Bocholt. 21 Bochum. 22 Bonn. 21 Bot trop, 2 Brandenburg lHavel). 20 Braun 14 lilirt (Donau). 22 Velbert (Rheinland). 22 Dieksen^ wiesen, daß es auch bekboten ist. Sender 1 “> n u nifl. »er isnze. Lieder. Musik Und lustige Vor- Die Holzlieferung ging heuer «usgrzeich- aus Staaten abzuhörsn. die nicht mit ÄÄ1“ „fl°L e J trcige wechselten üb und gäbest ein Bild net

- gest, 20 Gäslar. 5a Gotenhafen. 15. Gotha, .60 Graüdenz. 12a Graz, . 4 Greifswald, 15 Greiz. 8 Grünberg (Schlesien), 2 Gu ben. 3 Güstrow. 21 Gütersloh. 21 Hägest (Westf.). 19 Halberstadt. 10 Halle (Saale), 24 Hamburg, 20 Hameln, 21 HdMm (Wests.), 16 Hanau, 20 Han stöver, 24. März 18.40 Ms 25. März 6.18 Ahr 25. Mär, 18.41 M, 26. Mar, 6.18 Ahr vÄ 8 Huuü!ullkpro§rLMM Am Donnerstag Für das Volkshilfswerk: Züm Geden- diefem Anlaß fand ein Appell der Örts- feuerwehr statt, auf dem dem ältöerdien- ken

! Und dann meinst du. soll ich wirklich dem helfen, der mir damals die Türe gezeigt hat. wäö?' „Aber Sdbäftiän. was tyär' denn da viel dabei? Wenn der Gustav zurück kommt von den Soldaten, wird er dlr's von ganzem lierzen danken. Und wenn er weg ist, hast kein Recht, ihm sein Gut zu nehmen... oder seinem Kind. „Nehmen? Nehmen? Was nimm ich denn? Ich stehl' das Gut nit. sondern ich kauf'» um mein gutes, teueres GrldN „Aber richtig ist's doch nit, was da tust. Sebastian ' Magdalena trat »nahe an den Bauern heran

! die Gustav oder Wilhelm pdek. Siegfried sandten /und die sie sich langsam und jedes einzelne Wort aus- kostend an detz frühen Winterabenden vorlasen. Sebastian hörte hin und wieder zu. aber da ihm die Art des Beisammenseins- nicht lag und da er kein Verständnis da für aufbrachte, stundenlang nebeneinan der zu sitzen und itz der Dumpfheit der Stube immer wieder über dasselbe zu sprechen.' ging er meist nach den ersten Worten schon polternd hinaus und mein te, fein Weib werde ihm später, schon erzählen

. dann zum ersten Male erst gelesen wer den. Auf diese Weise würden Gustav, Willi und Siegfr-.ed gewissermaßen !m Geiste zugegen sein und an ihrer ifeier teilnehmen. Peter äußerte zwar einige Bedenken Sebastians wegen und Anna warf ein, es sei schließlich doch ein Fest, das jeder lieber am eigenen Herd und unter den Seinen verbringt, aber Mag- dälena bat so innig, daß sie beide nach- gaben und dies umsomehr, als sie dänn darauf hinwies, daß Sebastian bisher nie etwas gegen ihre Abende geäußert

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 07.10.1926
Umfang: 4
, dessen scharfe Linien jedoch verrieten, daß Wtzer nicht über allzuviel Willenskraft verfügte, führt Sie zu so später Stunde her?" fragte der in mürrischem Ton. illr der Wunsch, Euch zu sehen," entgegncte Braun, fixierend und mit Befriedigung gewahrend, El doch nicht so betrunken war wie gewöhnlich. Der k murmelte etwas Unverständliches vor sich hin. I. mein Besuch scheint Euch nicht besonders zu En/' bemerkte Braun; „Ihr macht wenigstens ein M knurriges Gesicht. Und doch habt Ihr durch 'Mr Vorteil gehabt

." Mn Sie lieber Schande und Unheil. Verwünscht M an dem ich Sie zum ersten Mal " W,. still, Wenzel!" 2 sollen den Narnen nicht anssprechen," fuhr der ^zornig auf, „ich will es nicht!" NMdigt, daß ich es vergaß," sagte Braun be- Mgend. „Wie mutz ich Euch denn jetzt nennen?" Möt. Der Name ist wenigstens so gewöhnlich, daß ^Deckmantel dienen kann." Mend er sprach, schloß er sorgfältig die Tür ab. A dann aus die Kante seines Bettes nnd wies 7.späten Gast einen Stuhl zum Sitzen an. Mders behaglich siehts

nicht bei Euch aus" be- 5 Braun, einen prüfenden Blick um sich werfend. Der schmale, niedere Raum mit seiner mehr als dürf tigen Einrichtung — ein hartes Bett, ein wackliger Holz- tisch, einige Strohstühle und eine zerbrochene Wasch schüssel — ferne schmutzigen Dielen und zerfetzten Tapeten machten allerdings einen unwohnlichen Eindruck und Schmidt, wie er sich selbst nannte, schien dies auch zu empfinden, denn er sagte in verdrossenem Ton: „Daran können Sie sehen, wie schlecht es wir geht, daß ich in diese Spelunke geraten

ich noch meinen ehrlichen Namen. Aber Sie, Sie haben mir alles genommen " „Pah," lachte Braun geringschätzig. „Diese sogenannte Achtbarkeit ist im Grunde nur eine Last, besonders wenn man solche Hilfsquellen besitzt, wie Ihr. Außerdem ver hindert sie die freie Entwicklung gewisser Talente, die das Fortkommen in der Welt sehr erleichtern. Und was die Ehrlichkeit anbelangt — wer ist denn henzntage noch ehrlich?" „Ich wünschte, Sie hätten mich niemals in Versuchung geführt," murmelte Schmidt, vor sich hinstarrenö

. „In Versuchung geführt!" wiederholte Braun spöttisch. „Was für ein falscher Ausdruck! Ich gab Euch nur einige gute Ratschläge, die Ihr geschickt benutztet, um Euch zu bereichern." „Wobei Sie mehr gewannen als ich" grollte Schmidt. „Sie haben nach wie vor eine Stellung in der Welt, während ich " „Ein nützliches Glied der menschlichen Gesellschaft bin," ergänzte Braun scherzend. „Oder besser gesagt, ein fügsames Werkzeug und ein !.Spielball in Ihren Händen," zürnte Schmidt. „Wahr haftig, ich habe es schon oft

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 07.10.1926
Umfang: 4
Party sind keineswegs von vorneherein abgeneigt, ein solches Bündnisanerbieten anzunehmen. Die alten Führer dieser Partei, die auch Minister warert, sind nicht Diese Eröffnung schien magische Wirkung auf Schmidt auszuüben, denn er richtete sich plötzlich auf und fragte mit sichtlichem Interesse: „Auf welche Weise? Was gibts zu tun?" Braun zögerte einen Augenblick mit der Antwort. „Hm" begann er endlich, die Stimme dämpfend, „mir ist einer im Wege." „Nur einer?" spottete Schmidt. „Ich dachte, deren

wären eine ganze Menge." „Halb und halb habt Ihr recht", stimmte Braun bei. „Unbequem sind mir viele, einer aber ganz besonders und diesen einen möchte ich deshalb beseitigt sehen. Ihr ver steht mich?" Schmidt schüttelte den Kopf. „Sie wollett, ich soll ihn aus Ihrer Nähe sortschMen — aber wohin?" „Wohin Ihr Lust habt" entgegnete Braun mit zyni schem Lachen, „vorausgesetzt, daß es außerhalb dieser Welt ist." Erschrocken fuhr Schmidt zuriick. „Was?" stotterte er, „Sie verlangen einen — Mord?" „Woher

habt Ihr nur die häßliche Angewohnheit, alle Dinge mit dem falschen Namen zu nennen?" gab Braun gelassen zurück. „Was Sie meinen ist nichts anderes als Mord", beharrte Schmidt, „und ich müßte ein Esel sein, wenn ich mich Ihretwegen an den Galgen brächte." „Solche Opfer verlange ich von niemand, selbst nicht von meinem besten Freunde", entgegnete der Advokat. „Was ich von Euch fordere, bringt Euch nicht die mindeste Ge fahr. das dürft Ihr wir glauben." „Na, dann erklären Sie sich einmal deutlicher

." Braun heftete feilte scharfen, kalten Augen auf -den Mantt, den er sich zum Werkzeug seines ruchlosen Plattes ausersehen hatte und dessen schwachen Charakter er zur (genüge kannte, um sicher zu sein, ihn für sein Borhaben zu gewinnen. „Ich habe Euch bereits gesagt, was ich brauche", begann er. „Ihr sollt mir einen aus dem Wege schaffen -- das ist alles. In unserer Millionenstadt wahr haftig eine Kleinigkeit, wenn man kein Tölpel, sondern «in geriebener, schlauer Kopf ist. Sagt selbst, gibt

oder Blausäure ins Jenseits zn befördern? Ein wahres Kinderspiel!" „So — baut: versuchen Sie es doch selbst!" „Ja, -wenn ich Eure Erfahrung und Uebung besäße." „Was wollen Sie damit sagen?" fuhr Schmidt jäh in die Höhe, während eine fahle Blässe sein Gesicht überzog. Braun tat, als habe er die Frage nicht gehört. „Füns- tausen) Mark sofort nach der Ausführung und noch zehn- tausend, trenn Ihr Eure Sache gut gemacht habt." „Fünfzehntausenö Mark?" überlegte Schmidt. „Nein, dafür tue ich es nicht." „Wirklich

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 10 von 16
Datum: 15.05.1904
Umfang: 16
nur aus dem Grunde erlangen würdet weil man ihm nicht klar Nachweisen könnte, daß er einen Mord begangen habe, so würde der Verdacht zeitlebens auf ihm haften hleiben. An eine Erfüllung langgehegter Hoffnungen, an eine Verbindung mit Gustav, an eine Freude am Leben wäre für sie dann nicht mehr zu denken. Und diese Gedanken teilte sie auch Gustav mst, als er sie aufsuchte. Sie hatte weit im Osten Berlins ein kleines Zimmer- chen gefunden und ihr Einzug in dieses Stübchen stellte sich als eine Art Glücksfall

der Firma vorgestellt hatte, das En gagement — allerdings vorläufig nur auf Probe — zu erhalten. Am Abend des Tages, als sie ihre Stelle angetreten hatte, war sie durchaus nicht überrascht, als sie bei ihrer Nachhausekunft in der Wohnung ihrer Wirtin Gustav vorfand, der seit Stunden aus sie gewartet hatten sie wußte, daß er kommen würde. Auf einem langen Spazier gang, den sie nun unternahmen, um ungestört sprechen zu können, tauschten sie ihre Gedanken aus. Martha teilte ihm zunächst die Adresse

, sich so bald als möglich auszuzeichnen. Gustav erfuhr nun, was vorläufig überhaupt zu er fahren war. Im übrigen aber hatte ihr Gespräch nichts von der Freudigkeit d^l Wiedersehens zweier Liebenden. „Wir können nur wenig zusammenkommen," sagte sie. „Am liebsten wäre es mir, wenn wir uns gar nichl sehen, oder nur, wenn es für Franz unbedingt nötig ist/' „Aber weshalb denn, liebe Martha?" wehrte er ver stimmt ab. „Siehst du es denn nicht ein?" sagte sie traurig. „Ich habe den ganzen Tag im Geschäft zu tun

. Meine Wirtin und ihre Tochter sollen nicht glauben, daß ich Liebesabenteuern nachgehe. Und selbst wenn ich auf deren Meinung nichts geben wollte, mit welchen Gefühlen kann ich mit dir zusammen sein, so lange man meinen Bruder für den Mörder deines Vaters hält? Was würdest du von einem anderen Mädchen in meiner Lage denken? Nein, nein, lieber Gustav, mein Herz bricht mir da bei .. . aber mir müssen auseinandergehen . . . Nichl aus Furcht vor anderen Leuten, sondern unsertwegen, bis vielleicht

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 07.02.1920
Umfang: 4
(Br.): Becker Frarbz (Jt.): Baade Alfred (Pol.): Babel (Fr.): Bach- urann Gustav (Br.): Back Pascha, von (Br.): Backhausen oder Backhauser (Be.): Baudo (Be.): Bartels (Be.): Bartfeld von (Be.): Bäuerle (Rum.): Bauermeister (^rr.): Baumann Arthur (Po.): Baume (Be.): Bauves oder Bauer (Be.): Bayern: Prinz Rupprecht von (Fr.): Bayer (Be.): Bayer (Fr.): Bayerlein (Fr.): Beschaeddin Shakrr (Br.): Becker Franz (Jt.): Beckh (Fr.): Beöri Bay (Br.): Behnke Paul (Br.): Behr von (Fr.): Below von (Fr.>: Below

- kerrberg von (Fr.): Blankenburg (Po.): Blenzinger Henri (Fr.): Bocher (Fr.): Boecker (Br.): Böhm von (Fr.): Böhm von (Br.): Bönig (Rum.): Boger (Fr.): Boldt (Fr.): Bollinckh (?) Wilhelm (Be.): Bolze (Fr.): Bonin von (Be.): Bonin (Jt.): Borgmann Hans (Fr.): Börsig von (Be.): Bothe (Be.): Bothmer Thorwald von (Br.): Brandenburg (Br.): Braun (Be.): Braun oder Bruhn (Fr.): Bredmv von (Po.): Breitkopf vorr (Fr.): Brcsgen, Dr. (Be.): Brennig (Fr): Brinkmann (Br.): Brion oder Bryon (Be.): Brockert

, von (Jtal.): Melsheimer (Be.): Merkatz, von (Fr.): Mester (Be.): Metzler (Rum): Meulleurs (Jtall): Meyer (Fr.): Meyer (Fr.): Mich oder Nich (Be.): Michelson Oskar (Fr.): Middelschulte (Fr.): Mietcke oder Miekke (Br.): Atttzelsdorf Gustav (Poll): Modlar oder Moödler oder Modölar (Be.): Moltke, von (Fr.): Montgelas, von (Fr.): Moral (Be.): Moraht Robert (Jtall): Morgen, von (Poll): Morgen, von (Rum.): Müller (Fr.): Mül ler (Jtal.): Müller (Pol.): Müller (Jtal.): Müller (Poll): Müller (Poll): Müller Johann

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 10 von 16
Datum: 25.08.1912
Umfang: 16
zu haben. In meiner seelischen Depression war mir seine Dank barkeit gleichgültig; achtlos ließ ich das Billett auf der Garten bank liegen. Eine Woche verfloß in gewitterschwüler Stimmung. Auch Gustav schnitt ein Gesicht wie sieben Tage Regen wetter. Warum, blieb mir ein Rätsel, wahrscheinlich ver barg er sein böses Gewissen hinter einer bärbeißigen Miene. Nur Miß Prett war heiter und wohlgemut. Aber eines Tages hatte sie ebenfalls ihr Päckchen zu tragen; sie wandelte mit einer dickgefchwollenen Backe umher. . . . Trübe faß

ich in meinem Zimmer vor dem Rechnungs buche; schon seit einer halben Stunde starrte ich verständnis los die Zahlen an. Meine Gedanken beschäftigten sich unablässig mit Gustav. Obzwar ich nichts Verdächtiges bemerken konnte, befand ich mich doch in einer steten Auf regung. Ein bescheidenes Pochen an der Türe unterbrach meine düstern Reflexionen. Knicksend und weinend trat Lori, unsere langjährige, treue Köchin über die Schwelle. „Euer Gnaden," begann sie schluchzend, „so schwer es mir ankommt, den guten Dienst

aus, „ist mir die falsche Person über den Weg gelaufen, da hast' ich ihr meine Meinung gesagt und ihr eine eine —" betreten schwieg Lori. Miß Pretts geschwollene Backe war mir kein Geheimnis mehr. Ich beruhigte die gekränkte Dienerin und versprach, eine strenge Untersuchung des wahren Sachverhaltes ein zuleiten. Ein wenig getröstet, wollte sie mich verlassen, da schoß mir blitzschnell durchs Hirn, mir über Gustav und Betti Klarheit zu verschaffen. Aeußerlich ruhig, aber innerlich zitternd, srug ich: „Gestehen

ich meiner Freude freien Laus, eine Zentnerlast war mir vom Herzen gefallen. Doch warum befand sich Gustav in einer geradezu unleidlichen Laune — — —? Das mußte ich sofort ergründen! Ich stürmte hinüber in fein Arbeitskabinett, wo er um diese Stunde eine kleine Siesta zu halten pflegt und trat vor ihn hin: „Gustl, weshalb bist du seit einiger Zeit so unfreundlich gegen mich?" Er rieb sich erst den Schlaf aus den Augen, dann schaute er mich furchtbar wild an. Schweigend zog er ein Briefchen aus der Tasche

Bernards Geheimnis preis. Gustav schritt zu seinem Schreibtisch und entnahm ihm eine größere Geldsumme. „Ich bitte dich, Hermine," wandte er sich an mich, „sieh, daß du Miß Prett morgen aus dem Hause bringst, sonst vergreife ich mich an der Intrigantin. Gib ihr als Abfindung meinetwegen ein paar hundert Kronen, nur damit ich die Person nicht mehr zu sehen brauche." Die Verabschiedung der edlen Miß ging leichter von statten, wie ich gefürchtet hatte, es mochte ihr hier wohl der Boden zu heiß geworden

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 2 von 4
Datum: 08.02.1933
Umfang: 4
, Zwickau (2) Kitzbühelerhof Gilka-Bötzow Beatrice, Reibersdorf (2) Bavaria Gaspar-Goldberger Dr. Erwin, Budapest. Edelweiß Gaigneron Comtesfe de, Paris (4) Weißes RöM ' Griffel Mathilde, Bremen. Pension Erika Goldet F., Paris. Grandhotel Goldmann Karl, Wien. Tiefenbrunner Goldstaub Dr. Gustav, Rostock (2) Dr. Egger Gardner Jack, U.S.A. (2) Gantschnig Gabronski Wilhelm, Berlin. Nemvirt Giesecke Käte, Göteborg. Weixlbaumer Garr Christl, Wien. Grandhotel Geszty Lilli, Budapest. R. Egger Gadda Lina

Astermann Else, Münchm. Grandhotel Alhaida Helen, Den Haag. Hotel Kaiser Aneist Erna, Berlin. Hotel Klausner Aichinger Hubert, Wels. Hocheck Altmann Max, Wien. Dr. Sadlo Arak Dr. Hans, Wim (2) Villa Alpenglühn Bauer Gustav, Wim. Villa Herold Brown Rosamunde Agnes, London. Reischhotels Bothof Wilhelm, München. Tiefenbrunner Baudoin Erika, Den Haag. Hotel Kaiser Buxbaum Anna, Wien. Schmiedl Brum Dr. Erich, Aachen (2) Schloß Lebenberg Bader Bernhard, Augsburg. Kitzbühelerhof Blum Kat., M. Gladbach. Schloß

. Grandhotel Biro Dr. Johann, Budapest. Grandhotel Beringer Frieda, Wim. Grandhotel Bachtenkrrch Risa, Berlin. Grandhotel Behrend Heinz, Mmberg. Weißes Rößl Brun H. le, Belgim. Gmndhotel Boelke Dr. Karl, Stuttgart. Ehrenbachhöhe Becker Robert, Köln. Ehrenbuchhöhe Braun Ellen Köln, Pmsion' Erika Berner Josef, Prag. Sieberer Brand Magda, Budapest. Pmsion Erika Beckh Adolf, Pforzheim (2) Ehrmbachhöhe Borch Felix, Kopmhagm (2) Roter Adler Binger Liese, Wien. Grandhotel Bianchini Josoe, Paris. Grandhotel Brill

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 22.06.1944
Umfang: 4
§inc M jüdische 8es»,Hte Vom tumpenliündler jum kriegslieyer Der Urenkel eines galizifchen Gheltojuden als „Politiker" — Sein Auftauchen in Nordafrika nicht dumm. Er erkannte sehr bald, daß der allzu simple Name Braun seiner Größe im Wege stand. Nun gab es im Hause Braun einen Diener mit dem interessanten Namen Serge Paleo- l o g u e, einen Diener, der nichts besaß, als eben diesen interessanten Namen, für den es keinen Erben gab. Eii^Name, den einmal ein berühm tes byzantinisches Geschlecht

Braun. Er hatte einen kleinen Handel mit alten Lum pen und abgenagten Knochen. Die Lumpen verkaufte er an die Papiermühlen, die Knochen an die Knochenmühlen. Und wie das Zo geht, der alte Braun kam zu Geld. Und als fein 6ohn, der junge Braun, auszog, um das Ghetto abzustreifen und in der großen Welt fein Glück zu machen, da trug er schon keinen Ghetto bart und keinen Kaftan mehr, sondern einen anständigen Anzug und war glatt rasiert. Kurz, er war ein „zivilisierter" Mensch. So kam er nach Paris

und wurde gar bald Kammerdiener und dann Privatsekretär des Grafen Apponyi, damals österreichisch-unga rischer Botschafter. Das war offenbar ein allzu rascher Aufstieg, von der galizifchen Ghettohütte in die Pariser kaiserliche Botschaft. Als der Graf sich eines Tages auf Reifen befand, packte der junge Braun das gräfliche Silberzeüg und was sich sonst noch in einer Botschafterwohnung an Wertgegenständen befindet, ein und ver schwand. Der Graf erkannte den Raub natürlich sofort, aber da ein kaiserlicher

Botschafter im Ausland von seinen Privatgeschichten nur un gern Aufheben macht, zumal wenn ein „armer" Jude dabei eine Rolle spielt, so entging der junge Braun dem Gefängnis und setzte feine Laufbahn im weitherzigen Paris ungestört fort. Sosiam es, daß sein Sohn schon ein „feiner" Herr war, ein „echter" Franzose, der den „besten" Kreisen angehörte und dem die Heirat mit einer steinreichen Wiener Jüdin gelang. Dieser dritte Braun, dem man den Großvater weiß Gott nicht mehr ansah, war Finanzmann, hatte fein

des reichen Braun eingebaut wurde, sich nur vermehren. Moritz aber war schen Weltherrschaft stand ihm offen. Moritz Paleologue wurde Politiker und Diplomat „großen Formats", und er wußte, wo die Hebel der Weltpolitik zu suchen waren. 1914 finden wir ihn als Botschafter Frankreichs am Zaren hof in St. Petersburg. Die diplomatischen Akten belegen eindeutig, daß Moritz Paleologue Entscheidendes getan hat, um die russische Gene ralmobilmachung auszulösen und den Weltkrieg von 1914 zu entfesseln. Moritz

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