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Tiroler Post
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Seite 13 von 16
Datum: 16.12.1910
Umfang: 16
war außerdem, daß Gerald ist sehr bleich geworden. Vergessen ist momentan alles andere, selbst Virginia. Nur an Rose denkt er, an die „wilde Rose vom Kapland", die er liebte und der noch jetzt der heiligste Platz in seinem Herzen gehört. Die „wilde Rose vom Kapland"! Wie ein Blitz zuckt ihm ein Gedanke durchs Hirn: „Büfsel-Goldfeld!" 'Daß Norbert noch nicht daran gedacht! Hastig verabschiedet sich Gerald von der Gräfin Diana unp fährt zum Klub. Der „Herr Herzog" sei vor einer Stunde weggegangen. Er fährt

zu Norberts früherer Junggesel lenwohnung. Der „Herr Herzog" habe gesagt, er käme vor Abend nicht zurück. Gerald ist in Verzweiflung. Und dabei verrinnt die Zeit und das nächste Schiff nach Südafrika sticht morgen in See! Er fährt zur Schiffsagentur. „Ist noch ein Platz frei auf dem „Pulwer"?" „Jawohl, Sir. Eine einzige Kabine." Gerald überlegt. Wenn die Kabine morgen belegt ist, muß Norbert bis zum nächsten Schiff warten — acht volle Tage! „Nun, Sir? Wünschen Sie die Kabine? Die Dampfer sind gewöhnlich

, Ihren Namen einzutragen!" Und der Agent schiebt ihm das Passagier buch hin. Inzwischen durchquert Norbert zu Wagen, zu Pferd, im Automobil, in fieberhafter Un ruhe halb London. Er weiß, daß es zwecklos ist; aber seine Aufregung läßt ihm keine Ruhe. An einer Straßenecke bietet ihm ein. Zei tungsverkäufer die „Times" an. Wie mechanisch kauft er sie. Wie mecha nisch überfliegt er die Spalten. Da fällt sein Blick auf die Notizen über die abgehenden und ankommenden Schiffe. „Freitag früh 9 Uhr Abfahrt des „Bul

a. E., Südtirol, Bozen, Innsbruck, Landeck, Sterzing. zu können, die letzte Kabine fei vor ein paar Stunden belegt. „Von einem Lord Morrison!" fügt er mit einem Blick auf die Passagierliste hinzu. Norbert stutzt. „Von wem?" „Hier! Lesen Sie selbst, Herr Herzog!" Einige Sekunden scheinet: die Schriftzüge vor seinen Augen zu tanzen. Dann liest er: „Lord Gerald Morrison, Kabine Nr. 2. Bezahlt." Alles Blut strömt Norbert zum Herzen. Schwer stützt er sich auf die Stuhllene. „War — war der Herr — allein?" „Ich weiß

nicht, Herr Herzog. Der Agent selbst nahm die Bestellung entgegen, nicht ich." Wie Norbert auf die Straße gekommen, wie in sein Automobil — er weiß es selbst nicht. Sein Kopf schmerzt zum Zerspringen. Rote Punkte flimmern vor seinen Augen. Gepeischt von den Furien der Eifersucht, fährt er nach Geralds Wohnung, um ihn zur Rede zu stellen, erhält jedoch den Bescheid, der junge Lord sei noch immer nicht in seine Woh nung zurückgekehrt. Norbert fährt in den Klub. Auch hier kein Gerald. Dieselbe Hetzjagd

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Tiroler Post
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Seite 11 von 16
Datum: 06.01.1911
Umfang: 16
bilden. Für die Be völkerung sei nichts zu befürchten. Todessturz zweier Aviatiker. Aus Paris, 31. Dezember, wird gemeldet: Der Aviatiker Laffont bereitete sich gestern vormittags mit sei nem Begleiter Pola aus dem Flugfelde von 34 Die wilde Rose vom Kapland. Und mit einer spöttischen Verbeugung reicht er Norbert die eine Waffe. Dann öffnet er die Tür und ruft hinaus: „Bobby!" Norbert steht wie erstarrt. Und doch, muß er sich gestehen, daß Paul van Gülpen richtig handelt.' Selbst er, der Herzog

von Edinburgh, hat nichts daran auszusetzen. „Der Herr hier und ich sind verschiedener Meinung," erklärt der Bur rasch dem eintreten den Bobby. „Wir wollen sehen, wer recht hat. Miß zwanzig Schritte ab! Dann zähl bis drei und wirf dies Taschentuch in die Luft! Ver standen? . . . Sie begreifen, Sir?" wendet er sich an Norbert. Dieser nickt zustimmend, und Bobby waltet voll Eifer seines Amtes. „Eins! . . . Zwei! . . . Drei! . . ." Niemand sieht, wie in der offenen Tür eine Mädchengestalt auftaucht

sigte Bau war infolge der letzten Regengüsse schadhaft geworden und stürzte neulich gegen An ihrem Schmerzenslager reichen die Tod feinde einander die Hand — der Pflegevater und der Gatte. Als Paul van Gülpen Rose, von seiner Kugel getroffen, blutüberströmt niedersinken sah — da war es ihm, als müsse er die zweite Kugel auf sich selbst richten. Seine Rose, sein Herzblatt, vielleicht tot — durch ihn! Norbert aber durchzuckte in jenem Augen blick ein seltsames Gefühl: wahnsinniger Schmerz und zugleich

jubelnde Freude Im Moment der Gefahr warf sie sich an seine Brust, — nicht an die Brust des Pflege vaters! Schützte sie ihn mit ihrem eigenen Kör per— nicht den Pflegevater! Rose selbst hat sich für den Gatten ent schieden!! So lange Roses Leben in Gefahr schwebt, fällt kein hartes Wort zwischen Paul und Norbert. Und auch nicht zwischen Norbert und Gerald. Es ist, als ob das liebliche Geschöpf, das dort in Mutter Barbaras Hütte mit dem Tode ringt, und das diese drei Männer so heiß

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 02.12.1943
Umfang: 4
, Grrtbeniell Öftoman von Q-usiao < Jlanh<il 22 Das Mädchen senkte den -Kopf und sagte leije: „Aber Baterl' Norbert hielt die Fingerspitzen anein- ander und betrachtete seine Nägel. „Ich weiß nicht was der Schneider meint.' „Das weißt du recht gut. Gehst seil Monden hier aus und ein. und daß die Milano die Deine ist. wissen nicht nur die paar Leute' hier, sondern sogax im Markt unten reden sie es. Bor ein paar Wachen hat mich, der Mirko von der Belopalje getrotzt (geneckt), mann wohl ein Iögerbiiblein

bei uns schreien würde.' „Der Mirko ist ein Schandmaul', fuhr Milana auf. „und der Norbert und ich haben uns nichts vorzuwerfen. Sie sagte das zum Hochstadler hin wie einen Vor wurf. „Kann sein, kann nicht sein! wackelte Smertic mit dem Kopf. «Junge Leut sind wie Nadel und Zwirn -- lach nicht so duinmi Ich mein, sie müssen eimnal zu- eiander' „Der Norhert Ist gar rin Braver' meinte Milana bissig. „Hör, Vater' Smertic'. sagte Norbert ruhig, „so wie du das meinst, geht's nicht.' „Geht nicht!' eiferte der Alte

. „Möch: wissen warum? Und wenn ich'.'fuhr er lauernd fort.'„einmal zum Förster aehen tat, ihm die Sach auseinandersetzen?' „Was schiert das. den Förster?' fauchtc Norbert. ' . „O mein Lieber, sehr viel! Weißt es besser als ich daß .eine' scharfe Zucht im Dorf ist. seit er da ist Der Bamberger hat ehedem zu viel vom Schnaps getrun- ken' den er selbst gebrannt hat. Da ha> ihm der Förster zugeredet — ich weiß nicht, ob im Guten oder Bösen — aber laufen tut er nicht mehr, der Bamberger

. Und wie der Ebenreuter vom Vach einen Graben hat abzweigen wollen zu seinem Haus, was bei Hochwasser eine Gefahr iürs Dorf gewesen war. hat auch der, Förster...' „Ich weiß schon, daß er sich überall e'inmischt'. erwiderte Norbert ärgerlich „Aber Liebessgchen kümmern ihn doch nichts.' „Sagst es selbst LIebessachen! Jetzt hast dich verraten', glaubte der Schneider zu triumphieren und bildete sich auf seine Logik was ein. „Wenn es LIebessachen sind, dann setzt - man den Schlußpunkt darunter, und der heißt heiraten

.' Cr klatschte mit der Hand auf den Ofen. Dort aber lag eine Nadel, und die stach ihm in den Handballen. „Au. preklete ba hudnic!' (hol's der Teufel!) kam er In seine Muttersprache- „Jetzt muß ich we, gen dir gar bluten:' Er führte den Handballen an den Mund und sog daran. „Vaterle. schau wir werden das aus- reden, der Norbert und ich', meinte Mi lan« besorgt. „Geh jetzt ins Bett. Du regst dich zu sehr auf.' Der Alte schaute zuerst mißtrauisch auf ^in Kind, als glaubte er. sie wolle ihn nur aus der Sttibe

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Lienzer Nachrichten
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Seite 8 von 12
Datum: 04.03.1932
Umfang: 12
Hans, Neid! Hans, Scherer Willibald, Hibler Theodor, Dr. Tonhauser Josef. Dr. Wanner Karl. 9er Serie: Großgasteiger Josef, Meirer Hans, Moser Anton. Dr. Wanner Karl, Jakober Hans. Juxbest: Neidl Hans. Hochzeitsschießen anläßlich der Vermählung des Herrn Anton und Frau Anna Abraham, Lienz. Haupt: Dr. Wanner Karl, Großgasteiger Josef, Schöpfer Franz, Neidl Hans, Jakober Hans Meirer Hans, Duschek Hermann, Angermann Anton, Plattner Norbert, Moser Anton, Lamp Johann, Pruckmayer Tobias. Schleck: Plattner

Norbert, Jakober Hans, Dr. Wanner Karl, GroßgasteigerJosef.AngermannAnton, Neidl Hans, Dr. Tonhauser Josef, Pruckmayer Tobias, Lamp Johann, Schöpfer Franz, Höller Alois jr., Meirer Hans, Moser Alois, Hibler Theodor, Abraham Anton. Hochzeitsscheibe: Neidl Hans, Jakober Hans, Angermann Anton, Moser Anton, Höller Alois jr., Hauer Anton, Schöpfer Franz, Dr Wanner Karl, Plattner Norbert, Hibler Theodor. 3er Serie Großgasteiger Josef, Jakober Hans, Neidl Hans, Moser Anton, Dr. Josef Tonhauser, Lamp Johann

, Angermann Anton, Schöpfer Franz. Plattner Norbert, Scherer Willibald. 15er Serie: Großgasteiger Josef, Angermann Anton, Jakober Hans, Scherer Willibald, Moser Anton, Meirer Hans, Höller Alois jr., Hibler Theodor, Dr. Wanner Karl, Neidl Hans. Für die 3 besten 15er Serien: Jakober Hans, Großgasteiger Josef, Moser Anton. Für die meisten Zentrum: Großgasteiger Josef, Jakober Hans ZM Urania Lienz ^ Am Samstag, den 5. März l. 3,, findet im kleinen Saale des Gasthofes zur „Alpenraule" m Lienz ein luftiger

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Lienzer Nachrichten
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Seite 2 von 4
Datum: 16.03.1921
Umfang: 4
— nun — du weißt ja wie sie ist," sagte er un behaglich. „Also scheinst du dich auf ihren Besuch nicht zu freuen." Er sah sie offen an. „(Offen heraus, Tante Elisabeth, nein. Ich sehe diesem Besuch sogar mit Unbehagen entgegen — weil ich weiß, daß du besondere Pläne schmiedest in Bezug auf sie und mich." Frau von Laßneck wurde ein wenig rot. Dann reichte sie ihm schnell die Hand. „Schilt mich darum nicht, Norbert. Pläne, das ist auch schon zu viel gesagt. Ich wollte nur versuchen, dich Marianne näher zu brin

gen. Einmal mußt du doch heiraten, du bist der letzte Laßneck. Soll das alte Geschlecht aussterben, soll das Majorat dem Staat ver fallen ?" „Nein doch, Tantchen, aber eilt es denn so sehr? Ich bin doch noch so jung." „Nun mit zweiunddreißig Jahren ist ein Mann reichlich heiratsfähig, wenn es auch nicht gerade eilt, mein lieber Norbert. Und du weißt, daß du nicht eben eine große Aus wahl hast. An heiratsfähigen Damen, die im Alter zu dir paffen und die Ahnenprobe bestehen

nicht, Norbert, wenn dir Marianne direkt unsympathisch ist, läßt sichs nicht ändern." „Jedenfalls paßt sie nicht zu mir, wir sind zu große Gegensätze. Und mit der An ziehungskraft der gegenseitigen Pole ist es in solchen Angelegenheiten eine sehr heikle Lache. Ich habe gesehen, daß Marianne viel besser zu Fred Bergen paßt, der ihr vorigen Som mer hier auf Tod und Leben die Aur schnitt und mit dem sie entschieden stark kokettierte." „Ich hatte das Empfinden, als kokettierte sie mit Herrn von Bergen

." Das sagte Norbert mit einer so ehrlichen Verwunderung, daß seine Tante lachen mußte. „Das scheint dir das Unbegreiflichste." , „Allerdings — mich brächten diese Lau nen zur Raserei — wenn ich ihr Mann wäre." (Fortsetzung folgt.)

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 20.12.1943
Umfang: 4
Huskao 92enkefc , I 36 Aber ehe der Förster noch da war, kam Meister Feßl aus dem Untergeschoß und fragte, was das greuliche Tuten zu bedeuten habe. . ^ „Die Franzosen kommen'. fcf)rj*\ ihn Norbert an. „Jetzt kannst Feierabend, ma chen.' Das Männlein erschrak zuerst, dann sagte es hicklchädlig: „Ich bleib bei mei ner Arbeit, dafür werd ich bezahlt', und verschwand wieder. „Was ist los?' fragte der Förster kurz. Norbert erstattete Meldung und in dem harten Gesicht -Burgsjallers verzog

aus den Kaminen — wieder Blu men an den Fenstern die erste Furche, die der Pflug gerissen hotte — das erste Läuten der alten Glocke — das erste Kind, das nach Jahren trostloser Oede geboren worden war. • . Das Werk vieler fleißiger Hände war es. aber lein. - Burgstallers. Seist und Willen hatten die Hände geleitet. Bon dein' Augenblick an, da im Schirmtanner» hof der erste Bauer werkte, der' junge Mensch Norbert, der da neben ihm stand, hatte Burgstaller gewußt, daß hier oben die Aufgabe eines Lebens begann

Kraft als tausend Worte und Litaneien. „Jetzt siehtvman sie wieder', unterbrach Norbert sein Sinnen. Burgstaller riß das Spektiv ans Auge und sah lange durch. „Du, Norbert!' sagte er endlich zögernd „da stimmt was nichts'^ „Was denn?' Er blickte wieder eine Weile hin. Der Zug nahte sich dein Schluchteinganq. „Das sind keine Rösser — das sind Küh.' „Waas?' „Etliche Rösser sind wohl dabei, vor Karren gespannt, aber ohne Kanonen rohre. Das andere sind Küh!' Jetzt blickte Norbert durch das Glas

Sache, ist. blas ich zweimal kurz und einmal lana. das Gan- .)e dreimal hintereinander. Jst's doch der Feind, dann blas ich das übliche Alarm zeichen.' Norbert ging den Pfad hinab, die schon fast fertigen Wolfsgruben überschritt vorsichtig und eilte^ dann weiter, Immer unter den jäh aufsteigenden Wänden hin Uebrr sich sah er wie dunkel aufgeschich> tete Dächer di« sturzbereiten Stein- und Holzlaminen. „Na. dank schönt' dachte er, „wenn letzt da oben einer am Strick zieht, dann leb wohl, du liebe

Margret.' Daß er gerade an Margret denken mußte, fiel ihm nicht auf. Er war zu ge spannt, was da eigentlich heraufgekrochen kommen. Nach der letzten scharfen Neide (Kehre) senkte sich der Weg nun steiler und gerad linig bergab. Hier war eine Felszacke wie eine Wehrmauer und hinter diese setzte sich Norbert, den Gomsstutzen über den Knien. Cr hörte - nichts von nahenden Schritten oder Klappern der Hufe, der Seebach verschlang mit seinem Tosen jedes andere^ Geräusch. Aber aus einmal, wie au, dem Boden

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Tiroler Post
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Seite 9 von 12
Datum: 30.09.1910
Umfang: 12
. Ein Ausruf des Mißmuts entschlüpft ihr. „Diese dummen Kleider! Nirgends eine Tasche! Geben Sie mir rasch etwas Geld! Aber rasch! Rasch! Sie sehen doch, die Frau ist gleich vorbei!" Während Norbert noch in der Tasche nach seinem Portefeuille sucht, ruft Rose leise hinab: „Liebe Frau!" Die Arme schreckt zusammen und richtet sikkapelle des Unterlechtaler Schützenbundes den Jahres- Gedenktag an die Tiroler Jubelfeier 1910. Obwohl die Witterung nicht besonders günstig zu nennen war, ist die Musikkapelle

, während ihre zitternden Lippen murmeln: „Gott segne Sie!" und humpelt davon. Eine Weile verharren Norbert und Rose schweigend. Dann sagt der Mann, und es bebt etwas wie tiefe Rührung in seiner Stimme nach: „Sie haben soeben zwei Menschen glücklich gemacht, Miß Arevallo." „Zwei?" „Die arme Frau da unten und — sich selbst!" Damit reicht er ihr den Arm und geleitet sie zurück in den Festtrubel. — Lady Arabella Ruffel ist wieder ganz sie selbst, die stolze, vollendete Weltdame, die lächelnd

, 90 cm lang, 70 cm breit, 4 K 50 h, 5 K 20 h, 5 K 70 b; Untertuchente aus starken, gestreiften Gradl, 180 cm lang. 116 cm breit, 12 K 80 h, 14 K 801). Versand gegen Nachnahme von 12 K an franko. Umtausch gestattet. Für Nichtpassendes Geld retour. Ausführliche Preisliste gratis u. franko. S. Benisch in Deschenitz, Nr. 164, Böhmen. 501 mand. Vielleicht nicht einmal im vollen Umfang der Urheber ihres Leids, Lord Norbert Douglas. Obgleich sie glaubte, sich damit abgefunden zu haben, daß sie niemals Norberts

bei dem Premierminister Toilette gemacht. Noch höher als sonst färbt die Erregung ihre Wangen. Sie sieht blendend schön aus in ihrem dufti gen Kostüm von aprikosenfarbener Seide — eine Tatsache, die sie immer wieder lächelnd an- hören muß. Als sie vorhin Norbert und Rose auf den Balkon hinaustreten sah, krampfte ihr Herz sich zusammen vor Eifersucht. Geschickt weiß sie, ihren Tänzer in der Nähe der Balkontür zu halten, um die beiden sogleich abzufangen, sobald sie den Saal wieder betreten. Jetzt sieht

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 29.11.1943
Umfang: 4
davon etwas zu jagen. „Ferchen!' lachte der Förster liarmlos. um Pjelsjer nicht- zu bejciMmen. „Da ste hen wir scl)äb!g da mit unserem Hasen und Hirlchziemer. was, Norbert?' Hachltadler nickte und zog seinerseits eine bauchige Flafcl)« aus dem Nuckfack. .Daß wir nicht trocken fißen. Die Fische wollen Ichwimmen.'' „Aber geh. Norbert', meinte Pfeiffer oerlogen. Es war so, daß ganz Deutschhüpfern hem Schirmtanner fetzt bei feknem richti gen Namen nannte. Dem Norbert war das fremde „Urs' zu umständlich

gewor den. und er hatte einmal erklärt, er fei auf die Namen Urs Norbert, getauft wor den. und man habe ihn daheim stets beim zweiten Namen gerufen. Nur der Hoch stadler. der vielleicht französiche Schergen hätte herauslocken können, war nach wie vor Geheimnis für nur ganz wenige. Auch der „Student' wußte davon nichts. Die Fische brutzelten in der Pfanne,, und Herta hatte, als sie Walter damit beschäftigt iah. ihn in die Stube geschickt, um das Werk etwas fachkuniiiger zu vollenden. .„Wenn schon

. »Jetzt bist also der Nayter an der Wand.' Pfeiffer blickte überrascht auf. Bisher hatte es geheißen »Herr Aktua- rius' und „Herr Förster'. »In Deutschhäufern sagt man sich du' warf Burgstaller ein. kurz und jeden Wi- derfptuch abschneidend. Dann fuhr er fort: „Es ist eine Schande, und mußt es mir nicht übelnehmen, daß ich erst heute zu dir komm?. In der ersten Zeit meines Hierseins war viel zu tun. Uich die Herta ist ja Irjion einmal dagewefen. für mich.' „Die Herta war da?' fragte Norbert. „Warum soll sie nicht dagewefm

sein? Einer muß hier dem andern helfen. Wir sind aufeinander angewiesen.' Burgstal- ler blickte'nachdenklich auf sein« Hand, deren Rücken schwarz behaart war. Dann hob er den Arm und spreizte die Finger auseinander. „Da! So ein Fingert kannst brechen wie Holz oder abhacken wie einen Hundsschweif. Aber so!' Er hielt Norbert die geballte Faust unter die Nase. Sie lachten bei der Vorstellung, daß die starken Iäqerfinger wie Holz zer knackt werden könnten. Aber es war doch so. und sie verstanden schon den Ver

einmal gedacht hatte: wenn doch auch mir ein Ratz so schmecken tätl Es waren noch zwei ' Fischgräten zu lchüngen. da hob der 5üimd den Kopf und knurrte. Norbert fuhr zusammen, und in feiner Erinnerung war die Nacht im Ebenreuterhau», al» Milana. von Ihrer Eifersucht getrieben, um di« Fenster ge- feife» war. Aber der Förster wußte das Knurren anders zu deuten: „Du darfst nicht bös fein. Student, doch es kommen noch Leut. Ich habe sie hierher gerufen.' Norbert sah Hirschzlemer und Hake schwinden

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 20.11.1939
Umfang: 4
erfahren. Vom 25. November bis 2. Dezember werden auf ihren Ständen 107 Mannschaften die Prü- lniversitäten führt Berlin mit sechs Mannschaften Leipzig mit je vier. Gekämpft wird um die von Reichsleiter Rust und Reichsstudentensührer Dr. Scheel gestifteten Ehrenpreise. Gustav Eder k.o.Sieger Beim Berliner Berufsboxabend in der „Neuen Welt" war der Kampf um die Meisterschaft im Weltergewicht zwischen Gustav Eder als Titelhalter und seinem Wiener Herausforderer Franz Norbert. Eder behielt den Titel

durch einen k.-o.-Sieg in der ersten Runde. Kaum war der erste Gong ertönt da stürmte der Wiener in den Nah kamps, drückte Eder an die Seile, klammerte und schlug beidhändig auf den Meister ein, bis der Ringrichter stoppte. Eder wollte lösen, der Wiener aber klammerte weiter. Als sich Eder dann gewaltsam freigemacht hatte, erwischte er seinen Gegner gerade in dem Augen blick, als der Ringrichter Norbert wegen Haltens und Schlagens ver warnen wollte, mit einer krachenden Rechten an den Kopf, worauf Norbert zu Boden

fiel und eine Minute Kampfpause erhielt. Ebers Glück war es, daß der Wiener sich wieder zum Kamps stellte, wenn er auch noch ziemlich benommen war. Der deutsche Meister machte nun einen kurzen Prozeß und landete schwerste Rechte zum Kopf, bis Norbert nach 2 Minuten das „Aus" über sich ergehen lassen mußte. Wiener Kunstläufer begeistern in Prag. Im nahezu ausverkauften Prager Winterstadion feierte am Donnerstagabend die Wiener Kunsttaufschule wieder einen großen Erfolg. Die 6000 Zuschauer

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 10
Datum: 18.12.1920
Umfang: 10
Olga, der Prinz und die Prinzessin Paula sowie das Gefolge. Der König wird sich morgen nach dem Piräus einschiffen. „Norbert v. Achenbach!' Karl springt auf und schaut nach rechts und links. Da Hummelchen nirgends sichtbar ist, fordert er seinen Gast durch eine kaum merkliche Kopf- bewegung auf, einzutreten; doch hält er es nicht für nötig, ihm einen Stuhl anzubieten. „Mir scheint, ich bin Ihnen nicht gerade will kommen?' bemerkt Norbert. „Allerdings nicht', erwidert Karl mit einer Ruhe

, die seltsam gegen die Erregtheit des an dern absticht. „Darf ich fragen, was Sie zu mir führt?' „Ich suche meine entflohene Frau.' „So? —... Was wollen Sie von ihr?' „Das ist eine Sache, die keinen anderen etwas angeht als meine Frau und mich!' Karls Stirn rötet sich. „Da sind Sie im Irrtum, mein Herr. Meine Pflegetochter ist zu mir zurückgekehrt; sie befindet sich unter meiner Obhut.' Auch Norbert steigt das Blut zu Kopf. „Befindet sich auch Gerald v. Trotha unter Ihrer Obhut?' spöttelt er, die kräftige

in die Runggadgafse hinab, als der Schwindler plötzlich in das Mühl- Seine. scheinbare Ruhe bringt Norbert immer mehr auf. „Leugnen Sie nicht! Der junge Mensch ist hier. Ich habe die beiden vorhin zusammen ge sehen!' ruft er heftig. „Und wenn auch! Was schadet das?' „Sie scheinen über die ganze Sache falsch unter richtet zu sein!' „Oder Sie!' „Mein Weib verließ mich um dieses Burschen willen!' „Das ist eine Lüge!' Norbert erbleicht bis in die Lippen. „Sie vergessen, zu wem Sie sprechen!' „Durchaus

nicht! Ich spreche zu dem Leutnant Norbert v. Achenbach. Und der Herr Leutnant hatten das Geld meiner Pflegetochter nötig!' „Unverschämter!' preßt Norbert zwischen den Zähnen hervor und hebt die Hand zum Schlage; doch vor dem kalten, drohenden Blick des Gold gräbers sinkt sie wieder herab. Eisiges Schweigen. Beide Männer atmen schwer. Es ist, als höre man das rasche Pochen der empörten Herzen. Dann greift Karl wieder zu seiner Holzpfeife, die er in der ersten Erregung fortgeworfen hatte. „Wer von uns recht

Pistolen heraus und sieht nach, ob sie geladen sind. „Ich könnte Sie niederknallen wie einen Hund für die Beleidigung, die Sie meiner Pflegetochter angetan haben', meint er, gemütlich paffend. „Aber auch ich habe Ehre im Leibe. Obgleich ich nur ein einfacher Goldgräber bin und kein Baron und Leutnant.' Und mit einer spöttischen Bewegung reicht er Norbert die Waffe. Dann öffnet er die Tür und ruft hinaus: „Anton!' Norbert ist einen Augenblick verblüfft. Aber er muß sich gestehen, daß der Mann

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 19.11.1943
Umfang: 4
hinzog, Auch Norbert fiel setzt, da er das seltsame Bauwerk wled«r er blickte, auf, wie mächtig.uyd wuchtig es von hier unten aüsfah. Beim ersten Weg in das Hochtal hatte er weniger darauf geachtet, da ihn'das nahende Unwetter zur Eile gstriebe), hatte. In glatten Plat ten, die, oon'Wafler überrannen. wie ein ungeheuer Silberschild glänzten, fiel hie Wand ab. durchfurcht von dem Spal't. durch den dex Seehach in hi« Klamm nie- derschah. Darüber stand dgs Mauerwerk aus großen Quadern, mit Moos. Busch

sagt' dir -herzlich Will komm!' trällerte Hexta scherzhaft. „Das ist die Gundla.^ - > „Die Gundlg?! Di« schaut jg aus wie ein« Hex.' „Vielleicht gefällt sie Euch in der Nähe besser', lächelte Norbert. „Ng, dank schön!' Der Ebenreute« h«i- N«lt« weiter mit seinen kleinen, trippeln den Schritten, denen man anmrrkte. daß st« steil« Weg« nicht mehr gewohnt wa-, ren. > Al» sie dann den Rand der Hochfläche betrat?», wußten sie. weshalb der Man tel her Gundla. so geweht hatte: ein star ker. lauer Wind

stürmte über di« Grate und, durch' die Scharten au» dem Süden in» deutsche Bergland herüber. Der See rauschte, und in den Fess?n der grünen Fischweid klapperten löse Steine. Die Gundla stand nicht mehr auf der Klause, ihr Kahn, von den Wellen geschüttelt nahte eben dem Ufer. vor > dem Fischer- Haus. „Schade!' meinte Norbert. „Wenn sie uns ttbergesetzt hätte, so hätten wir eine halbe. Stunde Weges erspart.' Macht nichts, macht ganz und gar nichts', versicherte Ebenreuter. Er war wieder einmal liehen

: Ist ja noch alles da wie eh und je. Die Berge, der See und das Dorf. Du mein liebes Deutlchhäulern! Hat dir der Berg kein Leid getan! Und dort — der Ebenreuterhok! Ist >a nicht wahr, daß dreißig Jahre vergangen lind. Spjelen nicht die Buben auf dem Anger vor dem Stadel, und das Weib, kommt aus dem Stall vom Melken? Geträumt hah' ick nur. Hatz ich In finsteren Stollen unh Sästichten muß werken — das ist ja alles nicht wahr. * Endlich wandt« er sich zu Norbert und Herta. «Ihr liehen, lieben Leut'!' sagte «r. als müsse

er seine Glückseligkeit den Jun gen übertragen. Dang lacht« er kurz auf- „Ein Togger bin ich gewesen, wie ick ge- lagt Hab', ich käm heraeif. um wenigstens hier zu sterben. Nix da, jetzt hebt sich erst das Leben an. und der Jahren zwanzig wird, mir der Herrgott schon noch icken ken.' Und dabei war er schon über die Siebzig. „Seid nur nicht zu enttäuscht. Vater Ebenreuter'. warnte Norbert. „Ans der Ferne sieht es gär schicklich aus. aber in der Nähe besehen, ist halt gar viel' ver lottert,' „Das Haus steht

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 12.11.1943
Umfang: 4
'Jtenftet 5 „Die Jagerei Hab' ich gern', freute sich Norbert. „Haltaus! Die Hauptfach ist nicht die Jagerei, sondern Revieraufsicht und Hege.' „Ich versteh' Euch schon. Wir haben daheim eine Eingenjastd. und da Hab' ich immer dazu geschaut. Der Bater hat mich oft ausgesyottet. daß ich fo wenig schieße und lieber dem Wild nachgeh und mich dran /freue.' m Vurgstaller nickte und setzte den Weg fort. Er sagte weiter nichts von feinem Plan, und Norbert wollte ihn auch nicht durch Drängen vergrämen

gefüllten Zuber an den beiden vorbei. „Wirst uns.wohl auch ein bisserl Ge sellschaft leisten, Milana. Ein junges Frauenzimmer bedeutet für Jäger alle mal einen guten Anblick.' „Ist der da auch ein Jäger?' deutete sie auf Norbert. „So halb und halb. Ein meiniger Freund. Urs Wachtler heißt er.' „Ich komme gleich. Muß nur' den Schweinen die Kajpel (Futtertrank) brin- gen.' Am Fenster saß der Köhler Smertic mit untergeschlagenen Beinen wie ein Schneider und trieb auch Schneiderhand werk: er. flickte

. „Bei dem Regen?' Vurgstaller fuhr in das Gewartet zwi schen Vater und Tochter. „Gehst halt, sobald es wieder schön ist. Milana. Ich denk, du wirst auch froh sein, wenn wie der etwas Geld ins Haus kommt.' „Das schon', gab sie zu. und ihr Blick, verärgert von dem Alten fortgewandt, streifte Norbert, blieb ein wenig an ihm hängen, „'s ist halt nicht grad lustig, allein am Berg herumzulaufen. Es gihr allerlei Leut, die glauben eine Grau pensammlerin ist nur dazu da. daß man sie ins Gras schmeist

und sich'' mit ihr eine gute Viertelstunde macht. „Wen hast denn gesehen am Berg?' fragte Vurgstaller neugierig. ' „Was immer so herüber kommt über Za Selom. Nichts Besonderes.' „Hat einer ein Gewehr gehabt?' „Nicht daß ich wüßte.' „Den Popernig Karl hast nicht gese hen?' „Bin froh, wenn ich dem Unband nicht begegne.' Die Antwort klang ausweichend, dachte Norbert. Vielleicht war der Popernig ihr Schatz und sie wollte ihn nicht verraten. „Wie steht's denn mit dem Schirm- tannerhaus?' wandte sich der Förster nun zum Köhler

keine Freude haben: seit Jahren hat er sich dort eingerichtet.' „Was der Hirt denkt, ist mir gleich. Die verlassenen Häuser gehören zum Be zirk Zangenbruck und nach Krain hin über. Und jetzt, Urs. ^vollen wir das Schirmtannerhaus anfehen. Komm!' Als sie über den. wasferüberrieselten Weg, dessen Kalksteine von Gras über wuchert waren, durch die Reihen der leeren Häuser gingen und Norbert noch einmal zurückblickte, sah er Milana unter der Tür stehen. Einen Augenblick war ihm. als wenn das Mädchen leicht

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 07.12.1943
Umfang: 4
; die Kälte war wie Stechen von tausend Nadeln, aber der Schneefall hatte ausgehört. Ein blenden der Silberdom stand über einem Nebel- streif; das war im Mondlicht der große Berg, den sie' am Morgen gesehen hatten. Norbert Hochstadler hatte sich sehr spät aus den Heimweg gemacht. Er war scheinbar auf einem Besuch in der N!n- denhütte der beiden Holzknächte gewesen. -In Wahrheit hatte ihm der Förster be fohlen, dort einmal unauffällig Umschau zu hasten, denn daß der Jonas Geyer und Beit Abensamer bezüglich

Wildbra- ten keine Kostverächter waren, wußte er. Natürlich hatte Norbert nichts gefunden, denn die zwei wußten für Nehe oder Hafen, die ihnen „zufällig' über den Weg gelausen waren, andere Aufbewahrungs- plätze als ihre Rindenhütte. Dann war das Unwetter gekommen, und sie hatten sich die Zeit mit dem Würfelbecher vertrieben. Nun ging Norbert heim, in der auf klarenden Nacht, deren Schönheit ihn tief erfüllte. Er kannte die alte Wetter tanne und wollte dort noch ein bedacht sames Pfeiflein rauchen

. Da sah er vor ihr ein Weib stehen und Meinte zuerst, eine Rosenice, eine der weißen Feen der Berge zeige sich ihm. Er fing in leinen Armen ein Menlhen- weib auf. das schwach wurde, als es die Rettung nahe. sah. Unter dem Baum wand sich der alte Soldat stöhnend und schimpfend hin und her und sagte, als Norbert In das Zweig- gemach trat: „Na. endlich ist wer da!' als hätte Norbert die Pflicht gehabt, zu kommen. Der andere jedoch, zu dem sich der Jäger niederbeugte, sagte nichts und Norbert erkannte

säg' ich mir den Chaib selbst ab.' „Das wird nicht vonnöten sein. Ser geant. Unser Student hat ein Jahr Me dizin verbummelt und weiß eilickes. und der Norbert hat den Feldscherern auch was abgeguckt.' „Der Norbert hält' mich lieber gauz erfrieren lassen sollen, als daß ich ein Krüppel bin und daherhumpeln muß. wenn der Kaiser wieder ruft.' „Red nicht jo lästerlich! Und die da drin?' wieg Burgstaller zur Türe. Ueber Ederles Gesicht ging ein rascher weicher Zug. den er durch eine Grimasse verjagte

. „Damit man die Nacht spürt, die Silvesternacht.' Durch das geöffnete Fenster kam ein Strom frischer, kalter Lust. Das Rot im Westen war zu einem dunkelblauen Streifen wie zu einein Wall von Asche zusammengesunken. Schon standen da und dort Sterne am Himmel, „Wo ist denn der Norbert?' fragte der Sergeant. lFortsetzuMt folgt) j mm t

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Seite 4 von 6
Datum: 25.07.1933
Umfang: 6
Schnittwunden im Gesicht, seine Haus gehilfin Schürfungen. „Nun sagen Sie bloß um Gottes willen, Mister Graff, was machen Sie für Geschichten?" „Wie meinen Sie das, Mister Appleton?" Graff sah den komischen Engländer überrascht an. „Na, lesen Sie das! Und dann reden Sie!" Er reichte ihm ein Blatt Papier, das Norbert hastig über flog: „Sie sind verantwortlich für das Wohl und Wehe der in Kanton lebenden Fremden! Wenn Sie nicht wollen, daß eine furchtbare Katastrophe Sie alle mit Vernichtung be droht

, veranlassen Sie, daß die beiden im Peak-Hotel woh nenden Europäer Chester und Graff noch heute Kanton verlaffen!" Nichts weiter! Keine Anrede, keine Unterschrift. Tiefes Rot überzog Norberts Stirn, während er las. Ein lähmendes Ge fühl der Ohnmacht kroch durch seine Glieder. Das war eine Drohung, deren Ernst nicht zu verkennen war! Wortlos reichte er den Zettel Appleton zurück. „Nun, was sagen Sie?" Norbert zuckte mit den Schultern. Was sollte er dazu sagen? Daß sie trotz der Drohung in Kanton bleiben

?" „Ich kann es mir nicht denken. Chester ist nicht so leicht zu überwinden wenn sie gesehen hätten, Mister, was wir unterwegs erlebten, würden Sie anders reden!" „Abwarten! Abwarten!" Der kleine Mann huschte aufgeregt im Zimmer umher, wie ein etwas dick geratenes Wiesel. Blieb vor Norbert stehen j Drahtbericht der Zentralanstalt für Meteorologie in Wien über die Wetterlage vom 24. Juli 1933, 7 Uhr früh. (Me ötftern und ZeUtzen lind m folgender Reihe adzulefen: SlatvR, Luftdruck. Wind. Bewölkung, Temperatur in Celsius

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