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Bozner Tagblatt
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Seite 5 von 6
Datum: 13.11.1943
Umfang: 6
: Prpipetheits- Verlag, Gröbemell ^Aber der Hohlicht stand wie ein gro ßes Rätsel hinter den Schleiern der Wol- kech denen nur mehr dünn 'rieselnder Regen entströmte. Es war sehr kalt ge worden, ein Anzeichen dafür, daß das Wetter, sich zum Besseren wenden würde.. . Norbert Höchstadler, ging' durch das -verlassene Haus. Küche und Stube,'darin -der Hirt Bracnik zu wohnen pflegte, waren sauber, der Boden gepflegt, und die Fenster schlossen dicht. Neben dem Herd lag ein Stapel trockenen Fichten holzes

. an der. Wand hing eine Sterz pfanne. ^ - Die anderen Räume zeigten die-Ver lassenheit vieler Jahre; Moos und Schwamm wucherten, und in einer Stu be sproßte in dem morschen Boden sogar ein kleines Fichtenbäumlein, dessen, Sa men der Wind durch das offene Fenster hineingetragen haben mochte. Norbert riß es aus und warf es zum Fenster hinaus. . '. • Er mußte über sich selbst lachen, als er dieses unbewußte, gleichsam.-triebhafte Tun bedachte; es wär wie die erste Hand, lung eines, der hier Besitz ergriff

, und war doch noch alles so.unsicher und frag- ^^Recht gut war der Stall erhalten durch dessen ' dicke Wände Regen und Sturm keinen Eintritt gefunden hatten 1 Ein bissel Geld, ein paar Kühe daraus -7 Weide wäre genug, Norbert hatte ^war etwas Erspartes, aber ob es zu einer Kuh langen würde? Wohl hatte er noch etwas Erbteil auf dem Hofe des . Bruders stehen, und Hans würde es »hin gewiß geben wollen. Aber wie war un ter den heutigen Verhältnissen die Zah lung an einen. dem Tode verfallenen Tiroler Kämpfer möglich? Nun, darüber

brauchte er sich jetzt den Kopf noch nicht zerbrc.hen. „Na, wie steht's?' fragte der Förster «Jetzt greif auch zu', wi:,t hungrig sein.' Norbert nahin Speise und Trank. „Das Dach . vom Heustadel ist das schlimmste.: Ein.-einziges: Loch. Aber das macht alles nichts, wenn...', er kaute an seinem Speck, wollte Burgstaller nicht durch Frage nach dem Jägerposten drän- gen. . Der Alte yerstand ihn. „Werden sehen! Ich sag noch nichts, wo ich noch nichts versprechen kann. Tu halt derweil deine Sach

bei der Fxrcherinl Es kann dir nichts schaden, wenn sie dir wohlgesinnt ist.' „Das will ich schon', antwortete Nor bert. Bei sich aber dachte er: der Berg — wie ist der Berg? • Das Dach des Ziegenstalles war ge flickt, und angefaulte Pfosten waren durch neue ersetzt worden. An Stelle des morsch gewordenen Fischkotters nagelte Norbert einen größeren und festeren zusammen, und der Kahn der Gundla vertrug auch einige neue Plankey und Dichtung 'der Fugen durch Baumharz. Draußen schneite es; der Spätwinter ivar

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 7 von 10
Datum: 04.07.1936
Umfang: 10
, ohne Aufregungen und Absonderlichkeiten. Ihr Haar war ergraut und aus ihrem Gesichte lag ein müder, glückloser Zug stiller Entsagung. Ein Ring — ein Name hatten diese bitteren Erin nerungen geweckt Es war ein milder Abend gegen Ende Februar, als Norbert Gerstner mit seinem geschlossenen Daimler aus seinen Vater wartete. Als der alte Herr einge stiegen war, fuhr er, auf kürzestem Wege die Stadt verlassend, dem etwa drei Gehstunden entfernten Dorfe Schönau zu, das er mit seinem Wagen in einer leichten halben

nicht nur zu erhalten, sondern — besonders in den ersten Nachkriegsjahren — bedeutend zu meh ren. Als Norbert Gerstner auf den großen, freien Platz vor dem „Goldenen Hirschen" einfuhr, ausstieg, und dem Vater die Türe öffnete, da erscholl im selben Augenblicke hinter dem Hause mächtiges Löwenge brüll. Lächelnd meinte Norbert: „Papa, wir sind am rech ten Orte." Die beiden Herren stiegen zum ersten Stocke empor. Als sie auf dem breiten Gange etwas unschlüssig stehen blieben, trat gerade aus einem der Gastzimmer

, „sieht man Sie auch wieder einmal." „Fräulein Käthe, es ist allerdings längere Zeit her, aber Sie wissen ja . . ." „Ich weiß," lachte Käthe Tanner, „Schönau ist keine Auto-Haltestelle." Nun mußten auch die beiden Herren lachen und Norbert sprach vorstellend: „Papa, das ist Fräulein Tanner. Mein Vater!" Als Herr Gerstner sen. das Mädchen begrüßt hatte, sprach er: „Fräulein, ich möchte gerne Herrn Bonadi- man sprechen. Wo kann ich ihn sehen?" „Darf ich bitten! Herr Bonadiman sitzt im Herren stübchen

. Bei jener ist die Vorführung des ganz primitiven Anfängertums, mag auch das trippelnde Gebaren und die kindliche Unbefangenheit der Kiemen noch so herzig sein, zu vermeiden, weil es auf die Gunst der Zuhörer berechnet ist, ohne daß sich die Schule selbst hier in den dunklen Augen aber war wieder das alte Feuer, das jeden, Mensch und Tier, in seinen Bann zog- Julius Gerstner trat auf ihn zu. „Herr Bonadiman, es freut mich, Sie kennen zu lernen. Hier mein Sohn Norbert!" Albert Bonadiman verbeugte sich leicht und sprach

, Vater und Sohn die Hand reichend, mit der Geste des vollendeten Weltmannes: „Meine Herren, ich kann Sie nicht im eigenen Heim empfangen, mein Willkomm ist aber nicht minder herzlich. Wir sind hier um diese Stunde ganz ungestört. Darf ich bitten. Platz zu nehmen!" „Wenn Sie gestatten. Herr Bonadiman", sprach Norbert Gerstner, „lasse ich Sie mit meinem Vater allein. Wie mir Fräulein Käte sagte, ist Ihr Herr Sohn unten bei den Tieren, die ich mir ansehen möchte." „Gerne, Herr Gerstner", erwiderte

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Alpenländer-Bote
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Seite 11 von 20
Datum: 10.03.1935
Umfang: 20
. Tube S. -.90. österr. Erzeugnis. 170 Uebsrfaxen. (Todesfall.) Am 26. Februar hat man vom Brosiberg herab den Norbert Fritsch zu Grabe getragen. Es war seine letzte Wallfahrt. Eine kurze Krankheit hat den sonst lebenslänglich gesunden Mann ins Grab gebracht. Mit ihm ist ein Stück Dorf geschichte von uns gegangen. Er war ein frommer Mann. Seit Jahrzehnten hat er alle Jahre zu Fuß die Wallfahrt nach Kühbruck gemacht. Noch im letzten Herbst den gut 8stündigen Weg mit Ueberwindung des Höhenunterschiedes

von 1000—450—940—450—1000 Metern. Auf dem Heimivege ist es dann wohl schon etwas langsam gegangen und der Norbert hat gemeint: „Es wird wohl das letztemal sein." Er hat recht ge habt. Im vorletzten Herbst aber ist er mit seinen 78 Jahren mit dem Pfarrer und dem Mesner, seinem Bruder, nach getaner Wallfahrt von Kühbruck über Gamperdona und das Amatfchonjoch (2031 Meter) nach Brand und wieder heim. Kein Wunder, er stammte aus einem gesunden Geschlechte. Wie ec selbst 79 Jahre erreichte, so wurde

Geschlecht zeigt sich auch durch das Alter feiner Geschwister: sein älterer Bruder 82, seine ältere Schwester 81, er selbst 79, sein jüngster Bruder, unser Mesner, 68. Macht zusammen 310 Jahre. Vor 2 Jahren ist dem Norbert seine Schwester Rosina vorausgegangen, die auch bereits die Kleinigkeit von 74 Jahren hinter sich hatte. Nicht so alt wurde Nor berts Onkel Thomas Fritsch, der im 57. Lebensjahre als Generalvikariatssekcetär und zweiter Präses des Gesellenvereines in Feldkirch starb. Seine Großmutter

aber, eine Schwester des viele Jahre hier wirkenden Pfarrers Johann Georg Huber, hat auch ein Alter von 82 Jahren erreicht. Eine Schwester seines Urgroß vaters starb im 12. Lebensjahre, als im Jahre 1806 im Februar und März neun Schulkinder an den Blat tern starben. Auch nicht so alt wie er wurde seine Frau, die ihm schon vor 28 Jahren im Tode voraus gegangen ist. Ein Wunsch des kranken Norbert in den letzten Tagen seines Lebens war: Wenn noch eines vor mir stirbt, dann komme ich im Friedhof in das Grab

meiner verstorbenen Frau. Aber es ist keines mehr vor ihm gestorben und so ruht er neben seiner Frau. Sein erstes Kind hat im Alter von 5 Jahren mit anderen Kindern gespielt und Beeren gepflückt und dabei giftige erwischt und war in wenigen Stun den tot. Beide Eltern waren damals abweseick. Noch zwei andere unschuldige Kinder sind ihm im Tode vorausgegangen, sechs erwachsene leben noch. Mit die sen stehen 17 Enkelkinder am Grabe des guten Ehni. Einer von diesen, der kleine Norbert, ist Ministrant

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 07.12.1943
Umfang: 4
; die Kälte war wie Stechen von tausend Nadeln, aber der Schneefall hatte ausgehört. Ein blenden der Silberdom stand über einem Nebel- streif; das war im Mondlicht der große Berg, den sie' am Morgen gesehen hatten. Norbert Hochstadler hatte sich sehr spät aus den Heimweg gemacht. Er war scheinbar auf einem Besuch in der N!n- denhütte der beiden Holzknächte gewesen. -In Wahrheit hatte ihm der Förster be fohlen, dort einmal unauffällig Umschau zu hasten, denn daß der Jonas Geyer und Beit Abensamer bezüglich

Wildbra- ten keine Kostverächter waren, wußte er. Natürlich hatte Norbert nichts gefunden, denn die zwei wußten für Nehe oder Hafen, die ihnen „zufällig' über den Weg gelausen waren, andere Aufbewahrungs- plätze als ihre Rindenhütte. Dann war das Unwetter gekommen, und sie hatten sich die Zeit mit dem Würfelbecher vertrieben. Nun ging Norbert heim, in der auf klarenden Nacht, deren Schönheit ihn tief erfüllte. Er kannte die alte Wetter tanne und wollte dort noch ein bedacht sames Pfeiflein rauchen

. Da sah er vor ihr ein Weib stehen und Meinte zuerst, eine Rosenice, eine der weißen Feen der Berge zeige sich ihm. Er fing in leinen Armen ein Menlhen- weib auf. das schwach wurde, als es die Rettung nahe. sah. Unter dem Baum wand sich der alte Soldat stöhnend und schimpfend hin und her und sagte, als Norbert In das Zweig- gemach trat: „Na. endlich ist wer da!' als hätte Norbert die Pflicht gehabt, zu kommen. Der andere jedoch, zu dem sich der Jäger niederbeugte, sagte nichts und Norbert erkannte

säg' ich mir den Chaib selbst ab.' „Das wird nicht vonnöten sein. Ser geant. Unser Student hat ein Jahr Me dizin verbummelt und weiß eilickes. und der Norbert hat den Feldscherern auch was abgeguckt.' „Der Norbert hält' mich lieber gauz erfrieren lassen sollen, als daß ich ein Krüppel bin und daherhumpeln muß. wenn der Kaiser wieder ruft.' „Red nicht jo lästerlich! Und die da drin?' wieg Burgstaller zur Türe. Ueber Ederles Gesicht ging ein rascher weicher Zug. den er durch eine Grimasse verjagte

. „Damit man die Nacht spürt, die Silvesternacht.' Durch das geöffnete Fenster kam ein Strom frischer, kalter Lust. Das Rot im Westen war zu einem dunkelblauen Streifen wie zu einein Wall von Asche zusammengesunken. Schon standen da und dort Sterne am Himmel, „Wo ist denn der Norbert?' fragte der Sergeant. lFortsetzuMt folgt) j mm t

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 11.11.1943
Umfang: 4
Norbert am Herd nieder, nachdem er kurzerhand ein paar Scheiter in die Glut geworfen hat te. „Ich bin der Burgstaller, der Förster, und will die Fische holen', sagte er und blickte Norbert so an, als erwarte er nun dessen Namen. Der Bursche erinnerte sich, was die Gundla vom Förster gesagt hatte: daß er ein Braver sei. In diesen Zeiten gab es gewisse Worte, an denen man sich er kannte. Brave, das waren die still 28ar- lenden, die Glaubenden, die zäh Aufhal lenden. Die verfolgt und gehetzt wurden

, denen man Brot und Amt fortnahm, um sie durch Hunger ergeben zu machen. Sie erkannten einander an scheinbgr belang losen Worten, an kleinen Bewegungen der Hand und an einem Grub, der aus dem Salzburgifchen nach Tirol, ins Kärntnerland, in die Steiermark gewan dert war, überall galt, wo deutsche Men schen an eine freie Heimat glaubten. „Zeit lassenl' sagte Norbert gewichtig. „Zeit' lassenl' erwiderte der Förster und setzte hinzu: „Hab' mir wohl denken können, daß die Gundla keinen Lumpen

im Fischerhaus hebergt.' Mit kurzen Worten gestand Norbert dem Jäger, wer er sei und was ihn hier* hergetrieben habe. Burgstaller hörte auf merksam zu, während er den Lauf des Gewehres der trotz der Lederkappe an der. Mündung naß geworden war. mit Fett nusschmierte. „Sicher bist hier schon, einstweilen wenigstens. Man weiß halt nie, wie sich's -unten im Tal wendet. Der Französünge sind viel und ungute Leute dabei. Wenn sie spannen, daß da heroben einer sitzt wie du, dann... no. ich will dir kein« Angst

machen.' „Angst?' lachte Norbert und streckte die geballten Fäuste vor. „Nimm's nicht zu leicht!' warnte der Förster. „Vorigen Monat haben sie er luchst. daß einige von unseren jungen Leuten beim Senn auf der Wendalm zu- 'jammenkommen. Da sind sie nächtlings herausgeftiegen und haben den Senn halbtot geschlagen.' Natürlich haben sie immer ein paar französische Gendarmen dabei, allein trauen sie sich nur, wenn sic ihrer sehr viel sind.' Er blickte ihn prü fend an. „Kannst dir was einbilden, daß die Gundla

hergehen, und dazu gehören deine Fische. Hängen schon Tafeln im Dorf und Blumen darum. Vioe l'empereurl Und die Leut sind brav dressiert aufs Divatrufen. Hoffentlich find deine Fische gut illyrisch gesinnt, daß sie den Herrschaften schmecken.' „Alter Teppt' sagte die Gundla und tat ihre nassen Ueberkleider auf die Stan ge über dem Herd. „Schick das nächste mal Herta herauf, Fische holen, wenn du nichts als Unsinn reden kannst.' „Die Herta Ist mein Mädel', erklärte Burgstaller dem Norbert. «Die Gundla

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 01.12.1943
Umfang: 4
, von volkstümlicher Schlagfertigkeit find diele Gestalten, daran jeder fein Helles Vergnü gen haben kann. Keine leere Phrasen drescherei sind die Dialoge, was da her- oovfprudelt.. ist köstlichster Botkswitz. Meisterhaft hat Karl Ladurner den Schneidermeister Sebastian Gaißrei- ter verkörpert. Er hat sich so ins Spiel hineingelebt und die verschiedenen Stim mungen so lebenswahr und mit einer Natürlichkeit wiedergogeben, wie man es sich nur bei.einem Derufsschauipieler er warten' dürfte'.. Norbert .Fritz

. Dahinter ist das andere, an das wir immer glau ben —', er stockte wieder. Es war ihm nicht gegeben, lange zu reden, wenn ihm auch Zorn. Kraft und Glaube bis Brust zu sprechen drohten. „Kärnten!' rief Jonas Geyer. „Ja. Kärnten', wiederholte Burgstal- ler so, als erwarte er noch was. Er fuhr erschöpft mit dem Naotuch über die Stirne und setzte sich. Einige Au genblicke verweilte er so. schwer atmend. Die Männer sprachen untereinander. unÄ es war ein großes Gelumse in dem Raum. Norbert war neuerdings

sein. Das ist nicht io. wie wenn der Klauser einen Le berfleck auf einen zerrissenen Stisel pappt oder der Xaver ein Brett und zwei Holz- prügel zusammennaaelt und sagt, das ist jetzt eine Bank. Wenn ich n^ur besser sehen tat am Abend!' Er rieb die rot entzündeten bllnzenden Augen „Wann machst mir endlich eine Oellampe, du?' Norbert Hochstadser wandte am Fen ster langsam den Kopf. Er hatte in die Nacht hinausgeschaut, obwohl es draußen nichts zu leben gab. Dickter Nebel lag über dem-Hochtal, es war sehr warm und schneite In großen

, wässerigen Flok- ken. Und das vier Tage vor WeihnachtenI „Leicht gesagt, wenn man Zeit hätte. Arbeit halt, nicht vor der Taglichten! Der Förster wird wohl warten können auf seine Joppen.' „Ich Hab gesagt, sie ist übermorgen fertig, und mein Wort steht.' Norbert zuckte die Achseln und sah wie der hinaus. Milana stand am Tisch und bügelte. „Der Vater hat recht. Norbert. Du könn test ihm schon die Gütigkeit antun und eine Oellampe machen. So eine, wie der Student hat. Sie leuchtet dreimal lo stark

. nicht zu Tal konnten. Sie schwiegen eine Weile. Norbert war ungeduldig, weil der Alte nicht zu Bett gehen und ihn mit Milana allein lassen wollte. Seit einiger Zeit rnachte er es so wie ihm zum Trotze. Vorher hatte er nichts Arges daran gefunden, die beiden jungen Leute allein zu lassen. Smertic stichelte noch etwas, dann schmiß er das Zeug hin. als hätte er sich während der Minuten schweigsamer Ar beit zu einem Entschluß durchgerungen. Ilnoermitkelt wiederholte er. scheinbar sinnlos, die vordem gesagten

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Dolomiten
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Seite 4 von 8
Datum: 23.05.1932
Umfang: 8
von einem der zwei Individuen einen Stockhieb ins Gesicht. Die Sicherheitsbehörd« schritt ein und machte dem nächtlichen Straßenexzeß ein End«. Die zwei Individuen, welche den Gregori an gestänkert hotten, wurden verhaftet und wer den sich wegen dieser Tat vor Gericht zu verantworten haben. Gregori mußte sich zur ärztlichen Behandlung in das Krankenhaus begeben. b Zum Tode des P. Norbert £>. Ar. M. Caldaro. den 22. Mai. Nun ist er nicht mehr unter uns, der liebe gute P. Norbert. Nach schweren, langen

, martervollen Leiden hat ihn der liebe Gott zu sich genommen. Was uns Kalterern P. Norbert war, kann keine Feder schillern. Ein wahrer Dolks- Priester und herzensguter Pater, geliebt von der ganzen Gemeinde, von jedem Stand und Rang. Er konnte sich so hineinleben in die Sitten und Gebräuche des Volkes. Was soll ich lang« schreiben! Lassen wir di« massen hafte Beteiligung am Leichenbegängnisse reden; diese gab offen Zeugnis von der Wert schätzung und Beliebtheit des guten Paters Norbert. Obgleich die Arbeit

jetzt dringend ist, nahmen sich die Leute Zeit, um dem kieben, guten P. Norbert das letzte Geleite zu geben. Feuerwehrmänner trugen den Sarg und die Feuerrvehr selbst begleitete den selben korporativ mit Fahne und Junker zum Grabe. Die Augen vieler Teilnehmer wurden feucht, als sich der Zug unter den Klangen der Trauermusik in Bewegung setzte. Männer der Fraktion S. Antonio begleiteten ihren guten Aushilfspriester mit brennenden Ker zen zur letzten Ruhestätte. Daraus schritt der Mesner von S. Antonio

mit zwei Mini stranten, einen wunderschönen Kranz mit einer Inschrift, die der Dankbarkeit der Frak tion Ausdruck verlieh, tragend, Am Grab« spielte die Musikkapelle noch eine Trauer melodie und der Männerchor sang das Miserere. So ruhe aus, P. Norbert, von deinen Leiden, Gott sei dein überaus großer Ä>hnl b Bei der Arbeit verunglückt. Magre, 22. Mai. In der vergangenen Woche geriet unglücklicherweise der Schmiedmeister Alois Rmrigler des Anton in seiner Werkstatt bei der Arbeit hier mit dem linken Arm

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 25.11.1920
Umfang: 8
Knies „Das Schicksal eines Gassen-Originals' in idyllischer Kleinmalerei vor Augen und erzählt in der Fort- setzung „Wie Molli Hopp-Hopp-Hopp an der Ord nung starb'. — Hans Sturm verzeichnet in einem „O nichts, nichts! ... Ich bitte tausendmal um Entschuldigung! — Die Ueberraschung, die junge Dame hier als deine Braut wiederzusehen, Norbert —' „Wiederzusehen?' wiederholt Norbert erstaunt. „Du kennst meine Braut?' „Ja, flüchtig ... Ich begegnete ,Sonnen scheinchen' — Verzeihung, Fräulein Arevallo

— in der südafrikanischen Karroo ... in Büffel-Gold feld ... Ich hatte keine Ahnung davon, daß sie inzwischen nochmals: Verzeihung, daß ich mich so dumm benommen habe!' fügte er mit knabenhaftem Erröten hinzu, das manchem Jüngling so wohl ansteht. Norbert lächelte gutmütig. In seinen Augen ist Gerald noch ein halbes Kind, dem man nichts übel nehmen darf. „Schon gut, mein Junge! ... Komm, mein Liebling! Blick' nicht so ernst drein! Die Sache hat nichts auf sich!' Und zärtlich streichelt er die kleine, kalte Hand

, während Liane leise bittet: „Sei mir nicht böse, Norbert! ... Ich wollte es dir schon längst sagen ... aber ' „Gut, gut, Kind! Ein andermal erzählst du es mir genauer I Nun komm! Der Wagen wartet.' Und er reicht seiner Braut den Arm, um sie hinabzuführen. Finster sieht ihnen Liselotte nach. Ihrem spähenden Blick ist bie Verlegenheit in den schönen, stolzen Zügen der Braut ebenso wenig entgangen wie die Verwunderung in den Augm des Bräutigams und die mühsam unter drückte Aufregung in den Zügen des Jünglings

Uniformen und blitzenden Orden, an den funkelnden Brillanten und dm Edelgestein jeder Art. . .. Wahrlich, eine glänzende Hochzeit — würdig, einer zehnfachen Millionärini Als die Neuvermählten an den langen Reihen von Neugierigen vorbei den Dom verlassen, halt Norbert die Hand seiner jungen Gemahlin mit festem Druck. . . Einen Moment ruhen die Augen beider inein ander. Nicht voll Unruhe, Erwartung und heißem Verlangen — nein, in einem offenen, klaren, ungetrübten Blick, aus dem etwas Höheres, ^ habeneres

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 21.12.1943
Umfang: 4
Kindes zu Bewegung und Tätigkeit, die Sehnsucht dcg Kinde» nach «nnne. Luft. Ltzind und gleichaltcrigcn Spiel- gefahrtcn. ^Das ^Do'.fcf ofvae ^Q-auat v«SfGrabenTen theU, ‘ ooa §usfao Senket 37 „Das wird wohl sein', warf Norbert nen Blick auf die stattliche Herde. „Alles neumelke Küh, ein paar Kalb n ,zu und Facken an die dreißig Stuck . lgte der Oedwinklrr stolz. - f „Ja aber, mein Mensch, da habt Ihr i mir nichts dir nichts eure Häuser ste- !nlass;n? Die werden euch ja ausge- ohlen.' „So dumm

. Norbert gab den verabredeten Hornrut nd winkte dann den beiden anderen, nten wartenden Mäynern. Zu viert legen sie die Schlucht hinauf. Eben ma> sn sie an hen Ä!ols§saslen. rasteten nier in wenig und' berieten, wie sie unge- ihrdet mit Vieh und Karren über diese Stellen hinwegkommxn würden. Da erichienen in raschem Abstieg von ben her -der Förster und Walter Pfeif- '^Was ist los. Norbert?' rief Burgstal- -r ungeduldlig schon von weitem. „Jesies, er Oedwinklerl Was machst denn du a? Bringst leicht

das l)vlz zurück das u vor einem.Jahr dem gräflichen Forst- amt als gesund verkauft hast und wo dann der Wurm drin war?' „Nichts für ungut, Förster! Handel ist Handel und dabet gibt's nun einmal Schliche.' „Ist schon recht, und mir steht der Sinn jetzt nicht nach Holzhandel. Bauer und Herrschaft hauen stch immer gegenseitig übers Ohr. 2lber was ist lös?' Stockend begann der Bauer neuerdings fein 2lyliegen, aber Norbert fiel ihm ins Wort und erzählte rascher und sachlicher. „Zu uns wollt ihr?' sagte

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 09.12.1943
Umfang: 4
ist?' „Der Ebenreuter hat so rinen alten Prater. Der Norbert hat sich ihn ausge pumpt und gesagt, er und der Stubht würden dem Dorf schon weisen, wann .das alte Jahr zu Ende gehe.' „Pöllsrlchießen werden mutmaßte der Soldat. „Kann wohl sein.' Wieder trat eine Pause in ihr Gespräch, lieber den Grat des Hohlicht flirrte eine Sternschnuppe Und da, gerade da kam aus der Stube ein stiller Schrei, dann noch einer. Der Sergeant hielt die Armlehnen feine» Stuhle» umklammert und keuchte: „Mein Mädelel Mein Margritlt

wieder in . Deutsch häusern!' Milana stand trotzig und geduckt und ihr Blick ging argwöhnisch hin und her, ob Norbert nicht bei der Försterstochter stünde. Aber Herta hielt ein kleines Kind in den Armen, und Milana wußte nicl>t. woher das plötzlich gekommen sei. In langsameren Schlügen verhallte das Läuten, ein Schwingen nach, ein Aus schweben in der Bergweit«, dann war es Student, „daß alles hat heimlich gesche hen müssen, weil es doch eine Ueperrn- schung hat sein sollen.' Der Förster nickte und drückte

ihnen noch einmal die Hände. Dann wandte er sich zu Herta und nahm ihr das Kind gh. hielt es auf ausgestreckten Armen den Leuten hin. „Seht, wie die Dinge Zusammenkom men. als hätte es der Herrgott lo gefügt: Die Glocke ist neu erstanden, und zum ersten Male fest vielen, vielen Jahren ist wieder ein Kindel geboren worden in Deutfchhäusern.' Sie drängten sich heran, staunten das kleine Wunder an. Rur Milana hielt sich mit kaltem Gesicht abieits, als ginge sie das alles nichts an. Doch ihre glühenden Augen ließen Norbert

nicht los. Wieder hallten aus der Tiefs des Tales die Bätterschüffe. mit denen sie in Lan genbruck das neue Jahr begrüßten. Jetzt mochte» sie dort unten beilammensitzen in der „Couronne', Franzolen und Fran- zöslinge und die Gläser Zusammenstößen. „Bive l'Empereur!' Und bald darauf kamen auch Norbert und Walter, lachend, mit kälteroten Ge sichtern. Der Förster trat ihnen entgegen und reichte ihnen Heide Hände. „Das war schön. Ich dank euch! Aber wie in aller Welt habt ihr Teufelskerle das zusam

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 6
Datum: 27.11.1943
Umfang: 6
wir wohnen?' ' „Wo sonst? Wo er doch Jagdgehilfe ist! Paßt es dir etwa nicht?' Ganz wohl bin ich bei dem Gedanken nicht. Die Leute erzählen da allerhand von ihm und der schwarzen Sltilana.' „Das kann dir doch Wurst sein. Oder bist leicht eifersüchtig?' „Du mußt keine solche Spösse machen, Vater, sagte sie sehr ruhig. „Ich habe den Norbert noch zweimal getroffen, wie ich oben bei der Gundla war. Er war so zu mir — wie, ja, wie soll ich sagen? — wie einer ist, der allen Mädeln gerne lieb tut. Ich mag

das nicht, weil ick doch weiß, daß er mit der Milana gcht.'^ „Der Norbert ist ein ganzer Kerl, und im Tiroler Krieg hat er seinen Mann ge stellt. So einer, der immerzu herumge- schupst wird im Leben, sucht halt in einem Frauenzimmer das, was er sonst nicht hat, eine Art Heimat. Und das Kriegsleden erzieht nun einmal auch nicht zur Seßhaftigkeit und Ehetreue. Das ist bekannt. MuK chm halt wehren, wie ein Mädel das ja gut kann, wenn chm was nicht paßt.' „Da ist der Student, der Pfeiffer, ein anderer. Rauh

Hundsgeruck roa l. bewies, daß er nicht allein der Diener ihres Herzen- war. und Rorbett Hochstadler mochte e> war also alles in Ordnung A^luas ging in seine Ecke, drehte sick viermal im Kresse und ließ sich danri ausseufzend nieder. 1 A auch gekommen', qal Pfeisser Norbert die Hand, und es war eine kleine Enttäuschung im Klang feiner Dtlkmne. Norbert fühlte das und war verlegen, uneingeladen gekommen zu fein. „Allein l>t s halt gar langweilig.' „Ja, allein schon.' Es war wie eine Frage: und Milana

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Dolomiten
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Seite 4 von 6
Datum: 08.08.1932
Umfang: 6
werden am 1. September, um 10 Uhr vormittags, und 3. Oktober d. 3., um . 10 Uhr vormittags, weitere Feilbietungen abgehalten. >10 Erberklärung. Di»» Erbschaft de? am *1. Juli 1032 in Rasun di sopra verstorbe nen Georg Baumgartner wurde mit dem Parbehalte des 3nventares bedingt an genommen. 111 Wasserrecht. Norbert v. Auftchnaiter in Pandoies di sotto hat um die Anerken nung des Wasserbcnützungsrechts des am linken Ufer des Pfundererbaches in Dan- doies di sotto abgeleiteten Wasser angesucht Zum Betriebe einer Säge

S. Herren, 100-Meter-RLcken: >. Waldmüller Kurt, Juventus F. C.. IM. 36.1 S. 2. Moser Hans, Juventus F. C.. 1 M. 47 S. 3. Unterlechner K.. Juventus F. C.. IM.52.1 S. 4. Scattallmb., E. II. F. Bolzano, 1 M. 56.3 S. 50-Meter-FreistiI, Jugendlich«: 1. Camin Eli, Juventus F. C., 37.1 Sek. 2. Darner Bruno. II. E. Trento, 39.3 Sek. 3. Varesco Joo. Juventus F. C-, 41.2 Sek. 50-Meter-FreistiI, Knaben: 1. Euggenberg v. Karl Fr. Juvent. F. C.. 40.2 S. 2. Jardan Rudolf, Juventus F. C.. 41 Sek. 3. Strickner Norbert

, Juventus F. E., 44.4 Sek. 4. Gaffer Roman. Juventus F. C.. 45 Sek. 50-Meter-Brust, Knaben: 1. Jordan Rudolf, Juventus F. C., 48.4 Sek. 2. Delponer Erwin. Juventus F.C., 49 Sek. 3. Strickner Norbert, Juventus F. C.. 80 Sek. 4. Nolte Germar. Juventus F. C.. 53.2 Sek. Damen, 100-Meter-Brust: 1. Rotte Meta. JuventusF.C.. 1M. 43 Sek. 2. Appollonia Berta, S. CI Merano, 1M. 44.4 S. 50 Meter Brnst für Mädchen unter 17 Jahren: 1. Pegger Traudi, S. C. Merano. 47.4 Sek. 2. Scharer Edith, S. C. Merano, 52.1 Sek

, Juventus F. C.. 89.49 P. 3. Market Karl. Juventus F.C., 86.73 Punkte. 4. Dr. Larcher Josef, S. C. »Merano, 76.34 Pkt. 5. Castaincr Otto. Juventus F. C.. 76.05 Pkte. Turmspringen für Herren: 1. Dibiasi Sari, Juventus F. C., 62.77 Punkte. 2. Castainer Otto, Juventus F. C., 60.7 Punkte. 3. Market Karl, Juventus F. C., 56.54 Punkte. 4. Moser Hans, Juventus FlC.. 37.60 Punkte. Knaben, Sprünge vom I-Meter-Brett: 1. Jordan Rudolf, Juventus F. C., 59.16 Punkte. 2. Strickner Norbert, Juventus F. C., 53.70 Pkt

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
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Seite 9 von 16
Datum: 23.08.1902
Umfang: 16
Beilage, zu Nr. 68 des „BMggräfler' vo« 23. August 1902. ; » Hom ÄüHiMsche. lire unter bieln Rulirtl'ewpi»hiäiei> Bücher findtn S. fanM’* - StuJjljanSljmB vl«ra», .rbültltch). Der heilige Norbert, Herr von Gennep, Stifter des PrämönfträtmserordenS und' Erzbischof von Magdeburg- Ein Lebensbild/gezeichnet von F. Alsons Z»k, reg. Prä- monstratenser-Cborderr von Geros und Pfarrverweser . zu Pernegg?'Mit Druckerlaubnis des hochw- f-e Ordinariate- in Wien und der Ordensobern. Kl«Oktav, V und 284

Seiten mit 8 ganzsittigen Original-Illustrationen, elegant broschiert 3 Kj' m’ eltflahtem Sehtenbänb .4 K. (Wien, VerlagSdandlung „St. NorberluS'). In dem vorstehenden, für breitere Schichten der Leser bestimmten Buche entwirft der Verfasser ein wohlgelungeneS, genaues Lebensbild des großen und berühmten hl. Norbert, der, ein Deutscher von Geburt, namentlich in seinem Voterlande, in niedriger und daher Stellung, der Kirche und dem Staate so ersprießliche Dienste leistete, aber bisher

keine solche Biographie in deutscher Sprache besaß, wie sie der Bersafser auf Grund der besten: Quellen und Borbilder liefert. ES hat somit nun ,auch der- hl. Norbert, der von so vielen eifrigen Katho liken innig verehrt wird, nach dem Beispiele anderer großer heiliger Männer seine deutsche Lebensbeichreibung erhalten, deren Bearbeitung ein Sohn seines Ordens, und deren Druck und Verlag die Wiener Buch- und Kunstdruckerei übernahm. die Norberts Namen trägt. Das Reinerträgnis ist dem Käth. Walsen-Hi fsvereine in Wien

, besten Patron der hl. Norbert ist, gewidmet. Die Ausstattung dieses Buches-ist.reine durchwegs gediegene, der Preis mäßig- Das vorliegende, auf geschichtlicher Grundlage ausgebaute Lebensbild ist eine wertvolle Bereicherung unserer deutschen kalholischen Literatur und verkündet laut das Lob deS grogen Mannes und Heiligen, besten Bedeutung schon lange dui ch gediegene Werke in vielen anderen Sprachen allge- tneine Anerkennung gesunden hat. Zwei neue Nummern der katholischen Flugschriften zur Wehr

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 15.08.1924
Umfang: 8
, wenn der eine sich nach vorwärts bewegt, der andere sich nach rückwärts bewegen. Das Heiöeschloß. 30 Roman von Marie Harting. (Nachdruck verboten.) Elsa muß oft herzlich lachen und Norbert sieht ZU seiner geheimen Freude, wie ihre Augen Heller und lebensfroher blicken. Am Endziel erwartet sie ein leichter Sommer wagen und ein schwerfälliger Planwagen nimmt das Gepäck auf. »Eine halbe Stunde haben wir noch bis Ort- Aannshof', bemerkt Lohberg, als er Elsa in den ^vagen hilft. „Sie werden sehen, es gefällt Ihnen ^ ^anz gut

Sie in Ortmannshof nur in seltenen Fällen, gnädige Frau. Sie werden über rascht sein, wieviel Deutschtum Sie hier finden. Doch nun will ich nicht länger stören, Sie werden gewiß müde sein und sich erfrischen wollen. Der Rest des Tages gehört deiner Frau, Norbert. Morgen bist du wohl so freundlich, dich um acht Uhr in der Fabrik einzufinden. Du bist jetzt in amerikanischen Verhältnissen, in denen, mit jeder Minute doppelt gerechnet wird. Pünktlichkeit ist darum Hauptbedingung. Und nun Gott befohlen und Glück

im neuen Heim!' Nun sind Elsa und Norbert allein; fragend ruht des Gatten Blick auf dem Antlitz der jungen, blassen Frau. Doch Elsa begegnet seinem Blick mit einem lieben, hoffnungsvollen Lächeln. „Keine Sorge, Norbert! Ich finde mich schon zurecht; ich bin doch von dem tatkräftigen Ge schlecht der Vanderstraaten. Die gehen nicht zu grunde, wenn sie auch mal für Augenblicke schwach werden. Du wirst sehen, es geht besser, als wir geglaubt haben.' Elsa sucht zeitig ihr Schlafgemach auf; doch geht

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 30.08.1924
Umfang: 8
ist es 11er so. Ich hätte dich so gerne selbst zu deinem ? ^bracht, doch Gott will es nicht, wir müssen da? c« ^ Willen fügen. Ich bin ihm ja so dank- Nnk Glück, das er mir in dir und unserem , ? .gegeben. Küsse Irmgard in meinem Namen lehre sie den Vater liebbehalten!' a schluchzt Elsa bitter weinend auf. »weh nicht von uns, Norbert, wir haben dich ' N> notwendig zu unserem Glück!' h^^^euchten die Augen des Sterbenden sieg- Elsa?' ^ ^ wirklich glücklich gewesen bei mir, »Voll und ganz, Norbert

. Wenn auch zuweilen meine Augen trübe blickten, so war es nur die Sehnsucht nach der Heimat, die aus ihnen sprach, das Verlangen, dem Vater wieder nahe zu sein, dem ich so wehe getan. Sieh, Norbert, seit ich selbst Mutter bin, weiß ich wohl, wie lieb die Eltern ihre Kinder haben.' „Liebling du, wie glücklich machen mich deine Worte! Doch ich fürchte das Ende, lasse den Priester rufen, ich möchte Frieden machen mit Gott und der Welt! Reise so bald als möglich, Liebling! Lohbergs werden für dich sorgen.' Elsa wankt

hinaus, um dem Wunsch des Gatten nachzukommen. Nur mit äußerster Willenskrast kann sie sich aufrechthalten. Kurz ist der Todes- kämpf. In den Armen seines Weibes schläft Norbert sanft hinüber, indes das Abendrot hinter den Tannengipfeln verglüht. Bis zum letzten Augenblick ist Elsa standhast gewesen. Als sie jedoch den erstarrten Körper des Gatten aus ihren Armen läßt, bricht sie zusammen. Tage und Wochen hat Elsa mit dem Tod ge rungen. Ein schweres Nervenfieber hatte sie er- griffen Wirr

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