Aus dem alten Bruneck : Ortsgeschichtliche Mittheilungen
. Hat doch auch sein Bruder, Erzherzog Maximilian der Deutschmeister, erst nach 7jährigem Zaudern von Seite Rudolfs die durch den Tod Erzherzog Ferdinand U (1595) erledigte Grafschaft Tirol, wenn auch nur als Gubernator, erhalten können und ist erst nach dein Tode Rudolfs im Jahre 1612 selbständiger Fürst in Tirol geworden. Einzig die Kunst und die Wissenschaft haben Ursache, mit Rudolf ll. zufrieden zu sein, da sie dem Umstände, daß der Kaiser die Eitelkeit hatte, mit ihnen zu kokettiren, bedeutende Förderung
zu verdanken haben. Ru dolf war eben leicht für etwas zu begeistern, wenn dies nur nicht Regier ungsgeschäfte waren. Am allerwenigsten war unter diesen Umständen der Kaiser der Mann dazu, um den Intriguen, die gegen ihn und sein Haus gesponnen wurden und deren Urheber König Heinrich iv, von Frankreich und dessen uner müdlicher Freund und Parteigänger, der treulose Christian von Anhalt waren, die auf nichts geringeres abzielten, als das Haus Habsburg gänzlich zu stürze», wirksam entgegenzutreten. Da Rudolf
allerdings kein Anderer hatte sein können als der älteste Bruder des Kaisers, der ehrgeizige Mat thias. Rudolf aber widersetzte sich, auf das höchste erbittert, dieser Zumuthung. Unterdessen empörten sich die unzufriedenen Ungarn, und riefen gegen den Kaiser die Türken ins Land. Erzherzog Mathias beschwichtigte den Ausstand und schloß auf eigene Faust mit den Türken den Frieden von -Zitva-Törok, nachdem er mit den aufständischen Ungarn unter Stephan