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Alpenland
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Seite 3 von 12
Datum: 07.03.1922
Umfang: 12
FrMreich «nd MittelemoW.'" » ^ 0 .• - vre*. — Mrg, 27. Februar. Der sonst so cMgezeichnete Pressedienst des Prager Außen- vmtes hat diesmal. anläßlich der AWs landsreise des Ministerpräsidenten Dr. Benesch versagt. Ms Dr. Benesch von Paris nach London fuhr, konnte man lesen, daß Dr. Benesch das Mittleramt zwischen P o i n c a r e und ^loyd Geovg-a übernormnLN habe. Zwei Tage darauf, erfuhr man, daß Dr. Benesch auch bereits die Forcnel für die Einigung zwischen Frankreich und England gefunden

habe, seitdem aber ist es m der - offiziellen tschechischen Presse' still geworden, bis am 25. d. M. die „Tribuna" meldete, daß die Reise des Dr. Benesch-mit einem vollen Mißerfolg geendet habe. Das überraschte auch die einigermaßen einge- jveihten Kreise. — Sowohl dm tschechische Presse als auch Dr. Benesch selbst hatten zu Beginn seiner Reise wiederholt be-, tont, daß alle feine Bemühungen daraus gerichtet seien, das Einvernehmen zwischen Frankreich und England zu sichern, da auf ihm auch die Eistenz

in London ein Kred rt in Aussicht gestellt worden istFrech t un g ü n- stnge sind, ist politisch vielleicht von minderer Bedeutung, schwerer trifft ihm, daß seine Bemühungen, die Kleine Entente m Genua den Mächten der Großen Entente gewissermaßen zu koordr nieren, ersolglo-s geblieben sind. Daß die Tschechoflowakei und mit ihm die Kleine Entente die Er Haltung des Einvernehmens zwischen England und Frank reich wünscht, ist ztveisettos richtig, allein ebenso wstnscht sie Line gewisse Spannung

zwischen Paris und London zu er halten, bei der die Staaten der Meinen Entente zu voller Soiweränttät gedeihen konnten, eine Spannung, die Frank reich ebenso wie England verhindert, der Kleinen Entente- diktatorische Vorschriften zu machen. In diesem Sinne wollte Dr. Benesch die Mischen England und Frankreich be züglich Genuas bestandenen Differenzen ausnützen, allein er scheiterte damit n i ch t so sehr in London, als in Paris. Nach den in hiesigen informierten Kreisen vorliegenden Nachrich ten hat Poincare

aus den entsprechenden Verwaltungen Englands, Italiens. Frankreichs intb Derrtschlands besucht. Neben der Vorbereitmrg einer internationalen Mrsstellung künstlicher Gliedmaßen .beschäftigt sich die Konferenz auch mit dem Plan, internationale Verträge, wie sie zwischen England und den Dominions, Kanada und den Vereinigten Staaten, Deutsch land und Oesterreich bereits abgeschloffen. sind, zu ver allgemeinern, damit die Kriegsverletzten des einen Landes auch im anderen. Lande der Wohlfahrt der Kriegsbeschädigten

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 06.05.1926
Umfang: 8
?L6 1« Jahrgang, Der Generalstreik Ln England Valdwm bleibt fest—Schwere Ausschreitungen—Dem Bürgerkrieg entgegen? Ler zweite Zag (Telegraphischer Eisend t«nst.) st. London, ö. Mai. kvte Lage ist gegenüber gestern abend unver ändert. Die öffentliche Meinung ist vollkommen ruhig. Dwtzdem die Trams gestern keinen Passagier Amtiert«!«, auch nicht auf den weni- gen Linien, die funktionierten, machen die Ge- sollfchaften die größten Anlstirengungen, um mit Freiwilligen wenigstens einen beschränkten De» trieb

zugesagt haben. Die englische Krtse macht sich nach und nach auch im Auslände fühlbar. Alls für England bestimmten Waren bleiben liegen und der Scha de MW Wll TW Ai ÄÄ wo Wànsa- Die Verhandlungen Mischen der Regierung und den Trade Unions sollen wieder ausjgenom« men worden sein. Die heutig« Nacht kann noch dramatische Ueberraschungen bringen. gm Unterhans (T»l»graphisch«! Eig«ndt,nst.) st. London, b. Mai. Der Radio 6,45.) Staatssekretär des Innern Johnson Hick » schlug iin der Kammer

, dadurch ihrem heißersehn- t«n Ziele, der Weltrevolution, näher, zu kom men. Nach der allgemeinen Meinung dürste der Streik bald zusaminenibreÄM, da jetzt schon Anglichen darauf hindeuten, daß der Verkehrs- streik im Abflauen begriffen sei. Bolschewistische Emissäre in England? (Telegraphischer Eìgendisnst.) st. London, ö. Mai. Nach einem Blatte sind vier bolschewistische Emissäre, Mitglieder des sowjetistischen Propa- gandàrnitees für England und die Kolonien, unter falschem Namen auf dem Wkge

nach Eng land. Die Agitatoren geben sich als Mitglieder der russischen Handelàlogation aus. Sie Haben den Auftrag, die Leitung der kommunisti schen Partei in England zu Übernehmen. Aber man Hai Grund, anzunehmen, daß der englische Polizeichef Maßregeln treffen «wird, um die ge fährliche Arbeit der 'kommunistischen Elemente, die dk kritische Lage in England ausnützen wollen, zu unterbinden. Solidarität der deutschen Sozialdemokraten (Telegraphischer Sieendien st.j st. Berlin. S. Mai. Das» WolMiro meldet

, daß in einer Kon- fererilz der verschiedenen gewerkschaftlichen Ber einigungen der deutschen Arbeiter einstimmig' beschlossen murde, Mes mögliche« zur Unter stützung der englischen Genossen zu tun. Unter anderem die Kohlenübernahme englischer Schiffe in deutschen Häfen zu verhindern, die Anwer bung deutscher Matrosen auf englischen Schiffen unmöglich zu machen und Kohlentransporte nach «England nicht durchzulassen. Es wur den bereitis die nötigen Vorkehrungen zur Durch- Lüh^uhz diese? DHchLM gstvEà

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 01.08.1921
Umfang: 4
Marchese Della Torretla hak energisch ln Abrede gestellt, daß Italien seine Zustimmung hleriür nur dann geben würde»., wenn mich England znstlmmt. — Der General De Marlnls ist gestern abends direkt nach Oberschlesten abgereifl, während der Botschafter Frassaltl noch einige Tage ln Turin bleiben wlrd, bevor er wieder nach Ber lin zurückkehrt. Da» deutsche Eigentum in Italien. Rom, 31. Iuli. Dle Verhandlungen über die Rückgabe de» ln Italien beschlagnahmten Eigentums befinden sich an einem guten Punkte

und Zeitpunkt stehen noch nicht fest und werden erst in den nächsten Tagen bekanntgegeben werden. Die französische Antwort an England. Paris, 1. August. Briand übergab am 31. Juli die fran- zösssche Antwortnote an England. Wenn Deutschland behaupte, daß die Verbündeten nur in ganz gemeinsamem Einverständnis Truppen nach Oberschlesien schicken könnten, so sek dies mir ein Versuch, Frankreich von den Verbündeten zu trennen. Dagegen müsse die Einheit der Front der Alliierten «ntgegengehalten

sich günstig gestalten. Nach sieben Zähren. Von unserem —nt—- Berichterstatter. Bor sieben Jahren kam die Spannung zwischen Deutsch land und England in ihrem Kampfe um den Besitz des Welt marktes zum blutigen Austrag. Denn darin lag der wahre Grund, die letzte Ursache fiir die Entstehung des Weltkrieges, oder, tiefer gefaßt, ins Ethische gewendet, in dem Gegensatz zwischen der teleologischen Weltanschauung der Deutschen, fiir die der Zweck des Lebens in der Arbeit, im Schaffen, in der Unsterblichkeit

des Werkes liegt, und der hedonistischen Welt anschauung Englands und Frankreichs, die den Zweck des Le bens im Genüsse, in der Freude erblicken. England hat eine & e Welt gegen Deutschland aufgerufen, urä» dank dieser Ist es Sieger über Deutschland geblieben. Heute aber, nach sieben Jahren, dämmert in ihm allmählich die Erkenntnis» daß es ein Pyrrhussieg gewesen ist; denn während England all feine Kräfte im Kampf gegen Djeutschland einsetzte, hatten seine neu emporkommenoen Konkurrenten außerhalb

Europas, hatten Amerika und Japan, hatten vor allem seine eigenen' Dominien Zelt zu wirtschaftlicher Entfaltung, und mit der Niederringung Deutschlands wurde England nicht mir seinen gesährnchsttn Konkurrenten, sondern auch leinen besten Kun den und Käufer los. Immer weitere Kreise in England er kennen die Notwendigkeit von der Wiederherstellung der deut schen Zahlungsfähigkeit. Immer weitere Kreise wünschen die Aufhebung der verderblichen Sanktionen und die Belastung Oberschlesiens beim Deutschen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 20
Datum: 27.02.1925
Umfang: 20
^rrtföft, ven m. WvMrtt itrzs. ,prf rs t nr ^5'a n t r n f et t u n g.' England und Nordamerika sich Gewißheit verschafft haben Über die Pläne Japan« und Rußlands, werden sie kaum jo lange warten, di- die genannten zwei Staaten ihre chinesischen Verbündeten kriegsbereit gemacht haben, sondern sie werden suchen zuvorzukommen und zn einer Zeit los- zuschlagen, wo sie noch bessere Aussichten auf den Endsieg besitzen. Diese Zeit könnte früher kommen, als man annimmt. Wenn England und Frankreich

im fernen Ostasien in schwere Kämpfe verwickelt sind, wäre es für die genannten Staaten allerdings nicht bloß unangenehm, sondern auch sehr ge' fährlich, gleichzeitig auch mit Deutschland und Rußland an- brriden zu müffen. Dazu wird es aber beinahe unausbleiblich kommen müssen, wenn nicht dem deutschen Volke mehr Ge. rechtigkeit entgegengeöracht wird, als es bisher geschehen ist. Dazu dürften aber weder England noch Frankreich sich auf raffen. Biel eher werden sie im Vereine mit Nordamerika den Versuch

wagen, mit überraschenden Schlägen auch Japan niederzuwerfen. mit der oftasiatischen Gefahr vermeintlich auch die deutsche Gefahr für alle absehbaren Zeiten ous- zuschalten und damit die ganze Erdkugel in ihre Ge walt zu bringen. Vorläufig versucht man es wieder mit Abrüstungskonferenzen. England und Amerika sind zu frieden mit ihren heutigen Erfolgen. Nun möchten sie ewigen Frieden, um die Welt mit Ruhe ausbeulen zu können. Aber Frankreich und Japan wollen bei der Abrüstung nicht milmachen

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 30.12.1925
Umfang: 6
der Tür kei gegen die Abstimmung im Völkerbund stützt sich vor allem auf formelle Gründe, weil kein einstimmiger Beschluß erzielt wurde. Bekanntlich ist in solchen Fällen Ein stimmigkeit vonnöten. Es war im vorhinein klar, daß der Völkerbund keine Entscheidung treffen werde, die dem mächtigen England unangenehm ist. Deshalb konnte sich auch England vorbehaltlos dem Schiedsspruch des Völkerbundes unterwerfen, der ja doch nur ein Werkzeug Englands ist. Die! Türkei mußte vorsichtiger sein, zumal

der Menschheit. Heute gehört dieses Gebiet nicht mehr der Wissen schaft, sondern der Technik. Nicht mehr para diesische Gärten, 'Nicht mehr Sternwarten umd Weltwunder geben diesem Gebiet ihr Gepräge, sondern der westliche Kapitalis mus ist mit Bohrtürmen den Naturschätzen des Landes an den Leib gerückt. England braucht Erdöl für die Schiffsfeuerung. Und an diesem leicht brennbaren Stoff kann sich unter Umständen ein Weltkrieg entzünden. Es hat den Anschein, als ob die Türkei dem weltbeherrschenden Albion

trotzen wollte. Ein Rückversichevungsvertrag mit Rußland sollte seine Position verbessern. Doch auch England war nicht faul. Es kennt die islamitische Gefahr. Im Weltkrieg wurde gegen den Albion Jack die grüne Fahne des Propheten entfaltet. Die mächtig sten Säulen des englischen Weltreiches ru hen auf islamitischen Quadern. Wehe Eng land, wenn es der Türkei gelingen sollte, eine panislamitische Bewegung zu entfachen, den Halbmond zu der grünen Fahne zu paaren. Eines muH man den Engländern lassen

-, sie verstehen sich auf die Weltpolitik. Anders wäre es auch nicht denkbar, daß ein verschwindend kleines Jnselvolk, das nicht einmal imstande ist, das grüne Eiland Ir land zu meistem, ein Drittel der Welt be herrscht. Wie bekämpft England die pcmlsla- mltische Bewegung? Aridem sie sie fördert. Kemal Pascha, eine seltene Erscheinung, will eine moderne Türkei. Ep ist von der Ueberzeugung durchdrungen, daß nur eine solche den Weststaaten das Gleichgewicht zu halten vermag. So vergriff er sich an dem heiligen

der Zukunft hochzugichen. Kemal Pascha und feine von seinem Geist besessenen Mitarbei ter gehen den entgegengesetzten Weg und er regen dadurch manch Kopfschütteln in der Türkei. Diese Achillesverfe der Angora-Re- gierung hat England erspät. Hat Kemal Pascha die höchste Würde des Islam, das Kalifat, abgeschafft, so sucht England es un ter seiner Patronanz wieder aufzurichten und will den Wahabiten^ultan Jim Saud zl«m neuen Kalifen, wenn auch nicht von Allah, so von Englands Gnaden machen. Im Hedschahs

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 8
Datum: 28.07.1923
Umfang: 8
. Premierminister B a l v w i n erklärte, der Ernst der gegenwärtigen Lage könnegarnichtüber- trieben werden. Europa sei noch immer ein bewaffnetes Lager, in dem sich mehr Leuts unter den Waffen befänden, als 1914 bei Kriegsausbruch. England müsse der Welt be weisen, daß es wirklich meine, was es sage. Eine Abrüstung sei nur möglich, wenn sich diese Mächre zusainnicnschließen. Der T r a u m e i n e s a l l g e m e i n e n F r i e- d e n s ist schon Jahrzehnte alt, aber die Regierung glaubt, daß ein Versuch

, im gegenwärtigen Zeit punkt eine internationale Konferenz einzuberufen, keinen Erfolg haben würde. Bevor man an dieses Problem herantrilt, muß erir das Rcpara- lionsproblem und sie Frage Ser Sicherheiten gere- gelr werden. Es besteht keine Aussicht, erklärte Baldwin Wei ler, daß Frankreich eine günstige Antwort erwilr. bevor es Ergebnisse in der Frage der Revararionen und in der Frage der Sicherheiten erreicht bar. Viele Leute lagen, England solle wieder eine Po litik der Isolierung derreiben, aber man dürfe

nicht vergessen, daß mir dem Aufkommen des F l u g- ■ euge s England k e i ne I n t c l mch r. sondern unlösbar nt i t d e m Geschick Europa s verbundei! sei. England werde iorrfabren, sein Mög lichstes zu lun, um Europa den Frieden zu brin gen. Sraalsiekrclär für Luflschiffabrr H o a r e der lei digre die Politik der Regierung bezüglich der Luit- ichifsabrl, indem er ausfübrte: Die Zerirörungen durch Luftangriffe würden beure h u n o e r m a l schlimmer sein als im letzten Kriege. Aus diesen Umständen

kann es sich keine Regierung leisten, ihr Land von jeder Luftverteidigung zu entblößen. Wenn England so finster lieht, muß in Deutsch land wirklich Finsternis fein' i liMU4UUUi|U[Ujb -puV4vl ^(4(4(1^4441(4/^ ' zusammen mit einer ganzen Reihe anderer kom munistischer und gewerkschaftlicher Organisationen einen 'Aufruf erlassen, wonach am 29. Juli in Pots dam ein „Ännfaschisten-Tag' staktfindeu sollte. In dem Aufruf heißt es: Am 29. Juli muß jeder revolutionäre Arbeiter, Angestellte und Beamte

weniger ernst zu nehmen, als das Wettrüsten zwischen Frankreich und England, Frankreich verfügt gegenwärtig über 1840 mobile Flug zeuge, die von ihren Hafenplätzen in Nord- frankreich aus binnen drei Stunden London erreichen können und auf die Riesenstadt ins gesamt etwa 500 Tonnen Sprengstoffe herab werfen könnten, eine Menge, die sicherlich ge nügt, um ganze Stadtteile in Schutt und Asche zu legen. Die „humane' Kriegsführung Frank reichs hat sogar Fliegerbomben mitGas- füllung in Bereitschaft

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 22.10.1925
Umfang: 6
. Eigenberich.) Das Kabinett hat einen sehr interessanten Kommentar Min Patt herausgegeben, der sich Im wesentlichen mit der deutschen Auf fassung deckt. Er stellt die Frage, in wel chen Fällen Kriege »lach dem Pakte möglich sind, was fiir England ja von besonderer Bedmtung ist. Die Engländer sind der Auf fassung, daß drei Fälle einen Krieg herbei führen können- Die Selbstverteidigung eines angegriffenen Staates, ein? Aktion des Bölkei t'Uiid>'s auf Grund des Art. 1t> und, was besonders bemerkenswert

für die Räumung der Kölner Zone geschaf fen sind. Wie aus London verlautet, wird England Ende November niit der Räumung der Kölner Znae beginnen, '.^!>> Truppen werden in den Raum von Koblenz verlegt werden. Doumergue und Hwdenburg zur Unter zeichnung in London. - London, 22. Okt. (Ag. Br.) T. U. mel det: Die britische Regierung hat den fran zösischen Staatspräsidenten eingeladen, am 1. Dezember zur Unterzeichnung der Ver träge von Locarno nach London zu kom men. Doun'.ergue hat zugesagt. An den deutschen

, so offenbarte sich hierin nur der französische Appetit auf fremdes Land und frenides Gut, der gleich stark geblieben ist seit der Zelt des glor- reichen Sonnenkönigs ülldwig XIV. Soweit man <u>s den Berichten über die Konferenz in Locarno entnehmen kann, ist Vor Garant der Westpackte England. Das ist bedeutungsvoll, zumal England damit eine Schwenkung in seiner früheren Politik, .vorgenommen hat. Seit den napoleonischen Kriegen begann i'ich England immer mehr von Europa zurückzuziehen, woziu

es seine insulare Lage befähigte. Es kam die Politik der „Spletldid Isolation'. Äsmehr sich nun England in die außereuropäische WeltpoMk stürzte, umso stärker wurde sein Desinter- essement an Curmia. Wenn trotzdem von König Eduard VII. die Einkreisungspolitik gegen Deutschlmid ausging, lind England daher Mich maßgebend in den Weltkrieg ein - griff, so geschah es an, wenigsteil, um das europäische Gleichgewicht zu stören, sondern nur deshalb, weil es England unangenehm geworden war, daß die deutsche Flagge immer

mehr auf allen Ozeanen der engl, be gegnete, geschah es, weil Deutschland auch seilt Recht anf ein Plätzchen an der Troppen sonne geltendmachte. Außereuropäische Welt Politik bestimmte England, sich in die euro^ viiischen Händel zu mengen. Der Alisgang ves Weltkrieges war für England keines wegs glinstig. Mit seiner Vormachtstellung in der W?ltpolitik ist es aus. Diese Rolle ist all Amerika tibergegangen. Durch den Krieg habenj die europäischen Kilegsstaaten 510 Milliarden Äoldniark eingebüßt

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 17.05.1922
Umfang: 6
hat. denen es aus Berechnung einen Anteil an der Herrschaft gibt, dahinschmelzen wie Märzenschnee In der Sonne. Je der wird sich beeilen, nicht zu spät zu -kommen. |Y Kampflos wird England seine reichste und einträg- liä»'e Kolonie gewiß nicht preisgeben: das wäre nicht englische Art. Kolonien -sind im allgemeinen lange nicht so einträglich, wie man sich vorstellt: sie sind meist ein Geschäft auf lange Sicht und bedürfen großer Investitionen. Aber Indien war für England ein gutes Geschäft

. Es hatte freilich ein eigenes Bud get, in dem Einnahmen und Ausgaben Im Gleich gewicht standen. Aber innerhalb dieses Budgets gab es Posten, die eben nichts anderes darstellten, als einen Tribut an England. Das waren die zahlreichen Pensionen an englische Beamte und Offiziere, die sämtlich in England verzehrt wurden. Da war vor allem das Budget des indischen Heeres. Die Indischen Truppen fochten in allen englischen Kolonialkriegen, uletzt auch im Weltkriege und immer ging es auf 'öfters Indiens, dem England

nicht einen Schilling dafür vergütete. Schon -vor Jahren hat der Enalän- der Digby ein dickleibiges Buch unter dem Ironischen Titel „Das blühende Indien' geschrieben, In dem er nachweist, wieviele Millionen Inoer unter der engli schen Herrschaft des Hungertodes gestorben sind: ekn großer Teil davon hätte wohl am Leben bleiben können, wenn die Einkünfte des Landes diesem ver blieben wären. England hat das hochstehende Ge werbe Indiens systematisch ruiniert, um Raum für die englischen Massenwaren zu schaffen

. Spinnereien und Webereien waren In Indien mit einer beson deren Steuer belegt, um die englische Textilindustrie wettbewerbsfähig zu erhalten. Es handelt sich hier um Werte, die weit mehr bedeuten, als -vor dem Kriege die deutsche Konkurrenz. Aber um den ein heitlichen Willen des Indischen Volkes nlederzubrechen, würde eine Armee, wie England sie im Weltkriege aufgestellt hat. kaum genügen. Sie kann mit Ma- fchinengewehren In die Menge hlnelnlchleßen, Blut bäder -veranstalten, das Land zur Wüste

machen, aber sie kann nicht 330 Millionen Menschen zwingen, für England zu fronen. -Und wenn England' schließ lich darauf angewiesen ist, seine Herrschaft nur mit weißen Truppen aufrecht zu erhalten, dann werden die Kosten so groß, daß aus dem guten -Geschäft ein schlechtes wird. In dem englisch-japanischen Bündnisvertrag, der nicht erneuert worden ist, gab es einen Punkt, der Japan zur Hilfeleistung an England In Indien ver pflichtete: wenn indes irgendwo die Redensart, „den Teufel durch Welzebub austrelben' anwendbar

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 25.09.1922
Umfang: 4
ein hochbedsut« fataler (Ereignis gebracht, das geeignet erscheirrt, die von Meerengen drohende Gefahr einer neuen ungeheuren' Wektkonslagration zu bssoitigen. Die Dotschjafterkonferenz hat sich nachgiebig ge zeigt. England sieht sich Mgivungen, Komal Pascha in den essenziellsten ForÄommigen weit- gchend entgegenzukommen, nm die dem wert, vollsten Teil «seines 'Koloilia'lüeich'es drohende schwerste Erschütterung Mer Zeiten zu vermei. den. An den Meerengen hat die Entente den schwersten Schlag erlitten

geführte Kampf um den Schlüssel zum Schmer zen Meer, den im Jahre 1878, auf dem Berliner Kongreß, England für viele Dezennien in die Tasche steckte, wird unter für bas neue Rußland weitaus günstigeren Bedingungen tn Wenedig fortgesetzt und aller Voraussetzung nach zu Ruh- lands Gunsten entschieden werden, Das ist ein 1 # schwere Schlappe für England« in erster Linie, aber auch! für Frankreich und« Italien, Die vorläufige Entscheidung der Wotischafter- konferenz zeigt viel iEntgsgenkomimen

« duW der siegreichen Türken wird im Angesichte der winkenden' Hagia Sofia auf eine schwere Probe gestellt. Kemal Pascha ist auchrein ge wiegter Diplomat und wird auch zu warten ver stehen.' Es fft ihm.nicht verborgen, daß es für England um den Gewinn des Weltkrieges geht. Trotzdem hat man in 'England auch die «untiefe Seite des Prvblemes richtig 'gewertet. Der Is lam ist in Bewegung geraten. Nicht umsonst haben in Kalkutta und Bombay die türkischen Siege ein so lautes Echo gefunden

. Auch die Stellung Rußlands in Mittelasien ist für Eng land bckirohlich genug. Die Wöltrevolütton in Europa ist zwar >ainsgMieben. Mer in Asten ist sie sehr wohl möglich, wenn sich der Bolschewis mus, der sogar iN der mohamed>anischen Religion verwandte Züge findet, mit dem Nationalismus der asiatischen Völker, der 'England feindlichen 'Bewegung verbindet. Kemal Pascha besitzt die besten Karten» wird sie In Wenedig ausspielen angegriffen werden müssen/ und daß gerade dieser Umstand das von der deuffcheN Regie

rung geübte so strenge Stillschweigen über die Vereinbarungen von London bedingt. Aber auch Frankreich gegenüber hat sich die Situation. Deutsch lands, nicht unwesentlich gebessert. Die Orientsragen werfen schwere Schatten zwischen England und, Frankreich, Man ist zwar auf dem Wege zn Kompromissen und friedlichen Lösun gen, aber nichts spricht dagegen» daß schließlich England und Frankreich durch die Orientsragen doch tn schwerste Gegnerschaft geraten könnten. Daß diese Möglichkeit vorhanden

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 21.12.1921
Umfang: 8
reichs, unr ein Gegengewicht gegen England und Japan zu haben. Die englische Politik hat zu Washington eine Nieder lage erlitten und Frankreich, der bisherige Kontinentaldegen Englands, wird nun zu einem Kontinentaldegen Amerikas. Die Entente, „Der Pazifik' ist natürlich alles andere als eine Herzensangelegenheit der verbündeten Mächte, sie hat vielmehr den Zweck, Gegensätze, die mit elementarer Gewalt zum Kriege drängen, für einige Zeit noch zu binden, da jede Macht auf eine für sie günstigere

^erigen Staatsfeinden, Staatsfveunde zu machen und die für England ungünst ge Weltlage durch innere Konsolidation wett zu machen. England hatte von jeher zwei Eisen im Feuer. Zuerst versucht es England mit der brutalen Gewalt, gelingt die Unterwerfung nicht restlos, so folgt auf die Peitsche das Zuckerbrot und mit der zweiten Methode hat England die noch größeren Erfolge errungen. Auf diese Weise Südafrika seinem Imperium reibungslos -eingegliedert. Was lehrt uns Irland, was könnte es die Tschechen

sich die Iren mit der bloßen „Home-rul', mit der bloßen Selbstverwaltung zufrieden gegeben. 1921 wird Ir land ein England gleichberechtigter Bundesstaat. Heute können die Tschechen noch die Sudetendeutschen durch die bloße Selbst- verwaltling gewinnen, morgen nur mehr auf dem Wege eines deutsch-tschechischen Bundesstaates, vielleicht übermorgen schon jegliche Verständigung unmöglich gemacht zu haben. Will die Tschechoslowakei mehr fein als ein bloßer Vasall Frankreichs, will sie in der Weltpolitik

keine Null, sondern eine Ziffer dar stellen, dann müßte sie gleich England die sudetendeutsche Frage durch, einen förmlichen Friedensschluß bereinigen, müßte die in nere Konsolidierung durchführen, statt von ihr nur zu schwatzen. Das sollte Irland die tschechische Regierung lehren. Poütische Übersicht. Die Reparatlonsfcage. Die Antwort der Reichsregierung auf die Frage der Repa rationskommission ist nicht vor Mitte nächster Woche zu erwar ten. In deutschen parlamentarischen Kreisen erkennt

und England die persönliche Politik Italiens, das Sonderinteressen vertrete, in Zentraleuropa gutheißen werden. Am 18. De. zember hat in Wien «ine von dem Oedenburger Hei- matdienst einberufene zahlreich besuchte Versammlung stattge sunden, in der gegen die in Oedenburg durchgeführte „Volksab stimmung' einmütig schärfster Protest erhoben wurde. Redner aller Parteien erklärten, daß die Oedenburger Abstimmungs- komödie für Oesterreich keine R'echtsverbindlichkeit haben könne und betonten, daß der Kampf

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Volksbote
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Seite 21 von 24
Datum: 28.01.1926
Umfang: 24
Das Schuldenabkommeu mit England abgeWoffev. Engtanü gswährtnochgitnftigeeeSedingunqet» als Amerika. — 62 gleich mäßige Jahresraten von 4V, Millionen Pfund Sterling(S46 Millionen Lire).—Vis 1S32 leicht ermützlgte Raken. X Bolzano, 28. Jänner. Gestern, 27. Jänner, um 11.40 vormittags ist von Churchill und Graf Volpi das englisch- italienische Abkommen über die Konsolidie rung der Schulden Italiens an England ab geschlossen worden. Die Verhandlungen ha ben, wie mitgeteilt, am 18. Jänner in London

begonnen und haben demnach samt den Un terbrechungen 12 Tage gedauert. Während anfangs die Aussichten Italiens auf ein gün stiges Abkommen sehr schlecht schienen ange sichts der schroffen Haltung der englischen Blätter» ist aber schon bald ein radikaler Um schwung eingetreten und trotz des Konferenz- gcheimnisses drang die Ansicht durch, daß Italien seitens England noch günstigere Be dingungen als in Washington erhalten werde. Das gestern Unterzeichnete Abkommen stellt denn auch in der Tat unseres

Erachtens eine außerordentlich günstige Regelung der Schul denfrage zugunsten Italiens dar. Das Golddepol Italiens. Italien hat während des Krieges zur Si cherstellung seiner Schuld an England Gold abgegeben. Dieses Golddepot wird als unver zinslich erklärt und von England in acht gleichen Raten vom 15. März 1927 bis 15. März 1932 an Italien zurückgegeben. Auch in diesem Punkte hat also Italien einen Er folg erzielt: denn England wollte zuerst von einer Rückgabe der Golddepots vor Abzah lung der ganzen

1929-1932 je 1933-1987 je 1988 Pfund Sterling 2 Millionen 4 4 4.25 „ 4.5 2.25 „ Die höchste Zahlung, welche also Italien jährlich an Engladn zu leisten hat, beträgt viereinhalb Millionen Pfund Sterling, was beim gegenwärtigen Kurs 540 Millionen Pa pierlire ausmacht. Wenn man dem gegen überstellt, daß England doch auf 8—9 Millio nen Pfund jährlich von Italien gehofft hat, und daß die Schuld Italiens 72 Milliarden Papierlire ausmacht (1% Zinsen davon er gibt schon 720 Mill. Papierlire

), dann kann man die außerordentlichen Vorteile des eng- lisch-ital. Abkommens deutlich erkennen. Die Durchführung der Zahlungen. Die Zahlungen Italiens haben nach dem Abkommen jährlich in zwei gleichen Raten, welche am 15. März und 15. September fällig sind, zu erfolgen. Die erste Zahlung ist am 15. März dieses Jahres zu leisten. Ein Ar tikel des Abkommens ermächtigt Italien, von England bei neunzigtägiger Vormeldung die Stundung einer Rate zu fordern. Dieser gestundete Betrag ist mit 5% zu verzinsen. Andere Raten

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 14.08.1923
Umfang: 8
s Nr. 184 „Vozner Nachrichten', den 14. u. 13. August 1923 Seite 3 VZ fordert die Aufdeckung der 'Karten, und da durch wurde England genötigt, weiterzugehen, als es ursprünglich gedacht hatte. Es sah sich plötzlich . selber vor das Gespenst gestellt, das es so oft, um Frankreich Schrecken einzujagen, an die Wand ge- j malt hatte: vor dem Bruch der. Entente. ' And da stellte es sich heraus, daß es eigentlich Eng land ist, das von einem solchen Ereignis das meiste zu furchten hat. . Wirft

man die Frage auf, was England vorder hand unternehmen wird, so lautet in Frankreich die einstimmige Antwort: Gar nichts. Frankreich war tet ab. Der Bogen war überspannt, sagt man hier, ' er hat nun seine Kraft verloren. Wir werden den Faden da wieder aufnehmen, wo Baldwin ihn fallen gelassen hat. Die Verhandlungen beginnen von neuem. Der Schwertstreich, mit dem England den gordischen Knoten zerhauen wollte, ist ohnmächtig abgeprallt. Es hat Leute in England gegeben, die um jeden Preis energisch

sein wollten: Nun ist ib- nen die Stimme übergeschnappt, und sie schweigen. Großbritannien wechselt aufs neue die Methode. Bonar Law hat sich als der bessere Psychologe erwie- ^ sen. Aktiv tätig kann heute aus dem Kontinent nur ^ Frankreich sein. Die Rolle, die England zukommt, ist die eines interessierten Zuschauers, nachdem es abgelehnt hat, an Frankreichs Seite in die Ruhr einzumarschieren. Ein bedeutsamer Faktor des mi litärischen Sieges war die Schaffung eines einheit lichen Oberkommandos

. Wir werden nie die Früchre dieses Sieges genießen, wenn wir sie nicht gemeinsam zu pflücken verstehen. Einige „furchtsame' Politiker in Frankreich mei- ! nen, daß England sich nun entschließen werde, Deutschland in jeder Hinsicht moralisch zu unter stützen, um es einerseits vor dem Zusammenbruch zu bewahren, andererseits die französische Aktion zum Erlahmen zu bringen. Unter den Machtmit teln, die England zur Verfügung stehen, nennt man in erster Linie den Druck auf den Franken- k u r s. Niemand verhehlt

chauvinistische Blätter, wie das ^Journal des Debats', erheben warnend ihre Stimme: „Unter keinen Umständen ein Bruch mit England!' Nach allem,'was aus der näheren Umgebung des Ministerpräsidenten Poincare verlautet, scheint dieser von keinerlei Pessimismus angekränkelt zu sein. Auf seinem Antlitz zeigt sich wie der das berühmte Lächeln. Mit erstaunlicher Elastizität hat er auf die englische Drohung einer . Flucht in die Öffentlichkeit mit der Bekanntgabe der beiden französischen Dokumente ge antwortet

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 10
Datum: 01.09.1923
Umfang: 10
Seite 2 „Bozner Nachrichten', den 1. u. 2. September 1923 Nr. ISS neuestens findet England sich bewogen, ganz sanft und vorsichtig die Rechtswidrigkeit des französischen Attentates zu konstatieren. Umso auffälliger berührt heute die scharse Sprche der englischen Presse gegen Italien, die offenen Drohungen mit dem Zwang unter Anwendung des Völkerbundes, ja das gefährliche Spiel mit dem Worte Krieg. Die englische Presse gebraucht selbst den Ausdruck Banditen gegenüber den Mördern von Kakadia

. Sind die es denn wert, sich ihrer in solcher Wckse anzunehmen und gegen Italien zu schützen, daß daraus Gefahren für den Frieden erwachsen könnten? VestiZia terrent. Das Exempel von 1914 sollte zur Vor sicht mahnen. Trotzdem stehen wir anscheinend heute ganz ähnlichen Quertreibereien gegenüber wie 1914. Damals spielte Rußland die Rolle des Beschützers und Anpeitschers zum Widerstand gegen die bekannte Sühneforderung. Es wäre — um die in England geprägten Ausdrücke zu gebrauchen — wirklich peinlich und ein feind

durch einen schmalen Kanal von Kleinasien ge trennt 468 Quadratkilometer groß, etwa 54.000 Einwohner. Cnglanö unö Frankreich. Der diplomatische Kampf zwischen Frankreich und England ist, wenn nicht alle Anzeichen trügen,, für einstweilen wieder einmal zum Abschluß ge langt. In Einzelsragen wird es zwar sicher nicht an Hin- und Herreden fehlen, besonders da man hofft, daß Poincare noch nicht sein letztes Wort gesprochen habe und sich im persönlichen Verkehr nachgiebiger zeigen werde. Aber grundsätzlich haben beide

. „Wo ist das Zugeständnis, das England für die Opfer machen will, die es von den Alliierten verlangt?' Vielleicht keiner der zahllosen Advotatenkniffe, dieser Note hak in England so viel böses Blut gemacht wie dieser Satz. Und mit Recht! Es ist nicht ganz leicht, in. diese finanzielle Streitfrage volles Licht zu bringen, denn es gehört zum Bilde dieser konfusen Ausein andersetzung, daß die einzelnen Regierungen ständig aneinander vorbeirechnen und daß in jeder Haupt stadt mit denselben Zahlen so lange

den, unsere Schuld an England oder auch nur die Verzinsung zu zahlen, bevor die deutschen Leistun gen uns ermöglicht haben, den Schaden wieder gut zumachen, der durch die Invasion und durch die. Kämpfe auf unserem Boden entstanden ist.' Zur Begründung dieses Anspruches, der selbst für Herrn Poincare eine bemerkenswerte Dreistigkeit dcn^tellt, erfindet der französische Ministerpräsident eine mo ralische Rangordnung zwischen den einzelnen Geld sorten: „Jedes Pfund Sterling, jeder Dollar, den Frankreich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 09.10.1924
Umfang: 8
, soll dieselbe zu einer gewissen Ohn macht und Untätigkeit zwingen. In dieser Freiheitsbewegung spielen die verschiedenen Religionsbekenntnisse keine besondere Rolle. Jeder, der sich der Bewegung anschließt, verteidigt seine Reli gion. Hier gehen Hinduismus und Islam ge einigt vor. Allerding; versucht England eine Religion gegen die ^andere auszuspielen, je doch orgelt es dabei keine wesentlichen Erfolge, dcch?t.ns, daß unter der ganz ungebildeten AcMkerung bisweilen vereinzelt eine Art rcügiö 'er Unduldsamkeit

zum Durchbruche kommt, Die Freiheitsbewegung selbst ist eine Be rgung des gebildeten Mittelstandes. Von >,esem ging sie aus und wird von diesem ge tragen. Während früher die untere Schichte des Lölkes ohne Interesse der Bewegung ge genüberstand, ist der nationale Einigungs und Sel-ständigkeirsgedanke seit dem Auftre ten Gandis nuhezu Gemeingut des ganzen Volkes geworden. England versucht Merdi'?gs das mächtige Vordringen des Frei- knsgedankins dadurch zu verhindern, dag es das Volk auf einer möglichst tiefen

Stuf« der Allgemeinbildung halten will. So werden z. B. von den öffentlichen Steuern vielleicht nur 2 bis 3 Prozent für Schulen ausgegeben, während KV Prozent dem Heerwesen und die restlichen für Zivil- ver-LLltung. Tanitätswesen usw. gewidmet Wd England weift genau, dag es mit der Förderung des Schulwesens auch die Frei- keitsbestrebungen der Jndier fördern würde, weshalb es hier nicht nur nahezu nichts tut, sondern sich bestrebt, das Volk in Analphabe tismus zu halten. k>'?r hat nun die nationale

zweckdienlich wäre. ' Von größtem Einfluß auf die Freiheits bewegung war, wie schon erwähnt, das Wir- ! ken Maharma Gandis. Sein erstes Verdienst ! ist, daß er den Haß gegen England in die j Seele der volks- und stammesbewußten Jn- ; dier gelegt hat. Seit 190S ist diese nationale Strömung im fortwährenden Anwachsen. Auf Mahatma Gandis Wirken ist es zurück zuführen, daß die Jndier ungeheure Opfer für diese Bewegung gebracht haben. Ihm ist es zuzuschreiben, wenn heutzutage die breiten Volksmassen politisch

die russische Revolution sind zwei Momente, die nonvendig sind, uni den Einfluß Gandis zu erklären. Neben dem Bestreben Englands, das Volk in tiefster Unwissenheit ui halten, neben der Unterdrückung der indisci>en nationalen Bil dungsstätten durch polizeiliche Überwachung sucht England, um der Freiheitsbewegung Herr zu werden, auch die nationale Preise in ihrer aufklärenden und pmpagüttdistncheti Tätigkeit zu verhindern. Die nmionole Presse wird durch alle möglichen Erlässe geknebelt, Leitungen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 20
Datum: 29.01.1921
Umfang: 20
ist. wird gestatten, dah mir Muster, die in anderen Ländern bereits bestehen, in der für unsere beson deren Verhältnisse entsprechenden Weise nachahmen kö--»n England und Frankreich. In der ..Kölnischen Volkszeitung' veröffent licht der bekannte Historiker und Zentrumspoliti ker Dr. Spahn zu diesem Gegenstand folgende Er wägungen: Englands Aufstieg und sein Hinschreiten auf dem gewonnenen Höhenweg beruhen auf der Be achtung zweier Grundsätze: de» einen, daß nicht Samstag—Sonntag. 89. u. 30. Jänner

eine Kontinentalmacht die Hegemonie in Euro?» erringen darf, des andern, daß Schutz und Fördi, rung des englischen Handels Englands Staaisaus. gäbe sein muß. Das Gleichgewicht der Mächte hat der jiina'te Weltkrieg erledigt. Auf dem Kontinents gibt e, nicht mehr zwei Großmächte, die als Gcgenyewich. te ausgenutzt werden können. Frankreich ist die all, einige Großmacht, die nach der Hegemonie in Cu- ropa streben kann und nunmehr auch strebt. Dabei ist Frankreich nach England die mächtigste Kol» nialmacht

Kreissn entgegenkommend gegen England galt. Wenn auch unter anderen Gesichtspunkte, find doch von gleichen Gefühlen gegenüber Hianl, reich Finanz-, Industrie-, Handels- und jonstizeü Geschäftskreise geleitet, die treibenden Krüsie w englischen Politik. Vo» dem Kriege war DeuG land Englands bester Kunde, das von Ihm Ki- lich für rund W Millionen Pfund Sterling Re- nufakturwaren bezog. Diesen Kunden kann Enx> land nicht entbehren. In den Aorkriegsjahren sah die englische Industrie sich durch die rasch

? win- schaftliche Entwicklung Deutschlands und de» Aus bau der sie fördernden und schützenden demiÄ» Handels- und Kriegsflotte bedroht, was zur enz> lifchen Einkreisungspolitik geführt hat, von dich« Alpdruck ist England befreit. Er war grundl«, Gleichzeitig ist England durch den Krieg Deutsch land als Kunde und Nußlaad als Rohsloislicie- rant verloren gegangen. Greys Wort von Enz, lands Kriegsteilnahme als „Geschäft' erwies sü als falsch. Umgekehrt tritt Amerika in uncihön rascher Entwicklung

mit England in scharj» Wettbewerb und macht Frankreich sich von Eng lands Industrie unabhängiger, indem es seine ei gene Industrie steigert durch die Stillung seine- Kohlenhungers im Saar- und Ruhrgebiet uni über Polen in Oberschlesien. Englands wirtlctmil- liche Vormachtstellung beruhte auf seinen Kohl?« und Eisenschätzen. Mit Kohlen werden die Masch nen im Laufe gehalten, die in der Industrie tätlz sind. Kohlen sind ein englischer Ausfuhrartikel I« Kohlenschätzen ist Amerika England überlege», Amerika

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 29.01.1921
Umfang: 8
nach mi Bereinigten Staaten bestimmte Vorteile ein- :äumen und insbe-ondere in Kliegszeiten die Ein» nchtnng eines amerikanischen Flottenstützpunktes in Delgado auf den Azoren gestatte». — Die Meldung gewährt einen Liefen Einblick in die auswärtige Politik der Vercinigten Staaten, :n besonderen in das Verhältnis zu England so, wie es jenseits des Atlantik angesehen wird. Stellte die Kriegslieferung wirklich nur ein Hand-lsobjekt dar, so wäre die gewählte Form der Getctzesvorlage nicht recht verständlich

. Das Gerücht, daß es sich hier um Leistung und Gegenleistung von politisch' strategischer Bedeutung handle, scheint daher den Tatsachen wohl zu einsprechen. Wenn diese Gegen- l.istung Portugals wirklich in einem Stützpunkt auf den Azoren besteht, so würde zum erstenmal scit Bestehen der Union ihre Politik ein europäisches Antlitz bekommen, das sich nur gegen England richten kann. Die Azoren sind der Riegel zur Mittelmeer- Mt?, zugleich das Wächterhaus über die SchisfahrtS- uraßen des Atlantischen Ozeans

und Steinen totgeschlagen. Ne Krise m England. Ein Mitarbeiter des Pariser „Oeuvre' ist nach England gereist; er berichtet über seine Be- obachtnngen. Nach seiner Ansicht ist das England von heute nicht mehr das, wäS es in Bsulogne im Monat Juui vorigen JahreS gewesen ist. Die Er eignisse hätten sich überschlagen. Die britische Re» giemng habe im Kampf gegen die Arbeiterparte! nnd^ besonders gegen die Bergarbeiter das Spiel verloren; die Folgen dieser Niederlage scheinen heute nicht wieder gutzumachen

zu fein. Die Physiognomie der Hauptstadt habe sich verändert. Auf den Straßen, iu den Schaufenstern der Magazine würden die Wirkungen der Kriese sichtbar. 400.000 ehemalige Soldaten seien heute ohne Arbeit. Die Waren würden 30—50°/o unter dem Preis deS letzten Sommers bezahlt. In finanziellen und politischen Kreisen herrsche Pessi» miSmuS. Die englisch: Maschine sei gehemmt. Ein Engländer habe ihm gesagt, die RegierungZaatori- tät, das Machtprestige, Hab: in England einen ver hängnisvollen Schlag

erhalten, von dem es sich nichr so schnell wieder erholen werde. England sei in voller Liquidation und diese Liquidation scheine sich mehr und mehr einer Revolution zuzuneigen. Seh? viele Besitzer hätten unter dem Druck der Steuern nicht mehr genügend Geld zum eigenen Unterhalt. Viele versuchten ihren Besitz zu verkau fen, wenigen gelänge eS. England habe auß?r Lloyd George nur Poli tiker zweiten Grades. Das britische Reich krache an allen Enden und kein Wille, keine Energie und keine Intelligenz

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Alpenzeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 04.05.1926
Umfang: 8
IWmà>b de« lß. MI »ZllpenzeNung' Kà7 / Letzte Nachrichten / Der Generalstreik in England ausgebrochen ydtltAraphtfH»« Tigindl«nst.1 st. London, s. Mai. Alk« Verhandlungen zwischen der Regierung und den Vertretern der Trade Ilnlons sind ge scheitert, Um Mitternacht beginnt der jlveneral. streit, Bor dem Ausbruch Resultatlose Verhandlungen A elegraphlscher Eigenblenst.1 st. London» 3. Mai. Die ganze Nacht über wurden die Verhand lungen zwischen den Delegierten dei Triade Uinions

, un verzüglich den Dienst aufzunehmen^ An Vergleich zwischen Stallen und England (Telegr. unsere» Korresponventen.)> p. Rom, S. Mat. jJn der gesamten Presse werden anläßlich des Streikes in England Vergleiche zwischen Italien und England angestellt. Der Vergleich zwischen unserer innerpolitisch ruhigen uà ausge glichenen Lage und den Vorgängen in England springt imnsomchr ins Auge, -als im heutigen Ministerrat die Errichtung des Ständeministo- rimns beschlossen wurde, dàs ein wirksames Instrument zu« Lösung

von Arbeitsfragen sein w>erde. Man prophezeit, daß auch in England nach dieser Krise die «historische Periode des überwundenen Liberalismus beginnen werde. Die «sogenannten »freien Kräfte' schreiten in Verfolgung ihrer Interessen über die Autorität und den Vvlkskörper undfiigen der Nation durch ihre Erpressungen «normen Schaden zu. Die italienischen fascistiischen Blätter sichren an, daß Italien sein Gleichgewicht dadu-rch erreicht habe, daß es vom Liberalismus und Sozialis mus das Gute genommen

habe. Der Klassen kampf sei durch Zusammenarbeit ersetzt worden. England wird sicher diese Krise überwinden, denn sein Organismus ist stark, wenn auch der gegenwärtige Schlag sehr schwer sei. Nach der Krise jedoch werde England sein Regime über prüfen müssen und es weàn von selbst fasci- stdsche Grundsätze zur Anwendung gegangen, wie es übrigens in ollen Ländern, wenn auch viel leicht unter anderem Namen, der Falk fein wird. Das wende die logische Folge sein der allenthalben mit immer größerer Heftigkeit

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 07.10.1924
Umfang: 6
, daß demjenigen, der den belgischen Neutralitätsvertvag zerrissen ha ben soll, gerade auf der Gegenseite «in unver dächtiger Letige eManden M Än ^La Guerre de 1S14' von G. Demartial (Paris 1924) ist auf Seite 40 zu lesen: „Niemand wußte besser als die deutsche Regierung, daß» wenn England an dem Krieg lgegen Deutschland Anteil nahm, dies aus Erwägungen geschah, die mit dem Vertrag von 183S fl>em Vertvag zum Schutze der belgi schen Neutralität) nichts zu tun hatten. Den be sten Deweis biefür hatte sie soeben

erhalten. Deutschland Hatte am 1. AuMt zugesagt, die belgische Neutralität zu achten, wenn England dagegen die seiniige verspräche (Livre dipl. an- Klais Nr. 123). In seiner Rede vlm S. August hatte Sir Edward Grey vor dem Unterhaus« die englisch-französische Militävkonoentlon be kanntgegeben und war zu dem Schluß gekom men, ldah England als kriegführende Macht tauim mchr durch Krieg zu leiden haben würde denn als neutrale. Deshalb rief der deutsche Kanzler dem englischen Botschafter

, Äs dieser Hm am folgenden Tage die Mitteilung» machte, England sähe sich zu seinem großen Bedauern auf Grund des Vertrages von 1836 Wr Teilnah me am Kriege geizjwungen, entrüstet zu: „Was? Sie wölken uns einreden, dieser Papierfetzen sei der Grund, um vessenttwiWen Sie uns den Krieg erklären!' Er gab damit nicht seiner Verachtung gegen den Vertrag von 1839, sondern gegen den Betrug Ausdruck, den die englische Regierung verübte, wenn sie mit diesem Wertrag ihren Eintritt in den Krieg bsgMndete.' Braucht es noch mehr

K. M, löte bri- München und Berlin 1SLV) wuf Seite 270 u. ff.: Das Verhältnis zwischen England und Frank reich hatte fich durch endlose Konflikte aus allen Kolonialgebieten und besonders Aegyptens we gen so verschlechtert, dwß Lord Salisbury talso der enWsche Außenminister) in einem Brief an den englischen Botschafter in Paris vom 5. Fe bruar 1887 schrieb: ,/ks ist sehr schwer, sich des Wunsches nach einem zweiten deutsch-französi schen Krieg zu enthalten, damit dieser unaufhör lichen Plage «in Ende

, „Diplomatie»»' (Sir Stassord Niorthcote) ausgeführt, „daß, fo sehr England einen Einfall in Belgien beklagen müßte, es sich in diesem Fall doch nicht auf die Seite Frank reichs gegen Deutschland shollen könnte, ohne das Hauptziel seiner Politik tn der ganzen Welt > »u untergraben Autßerdem sei es ein Unter- > schied, ob es sich um ein« rechtswidrig» Besitz« »pgreifung von üandg«bi«t handt« oder um «ü» vorübergehendes Durchzugsrecht: England wür de sicher von Bismarck eine vollständig ausrei chende

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Alpenland
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Seite 4 von 10
Datum: 15.05.1922
Umfang: 10
Milliarden zugenommen. Der Um lauf an D a r l e h e n s k a s s e n s ch e i n e n hat sich um 37.5 Millionen auf 9.14 Milliarden ermäßigt. Bei den Darlehens kassen ist der Darlehensbest and um 574.7 Millionen auf 12.60 Milliarden zurückgegangen. Die Bestände der Reichsbank an Darlehenskassenscheinen haben weiter auf 3.34 Milliarden äbgenommen. Das Golddepot bei der Ban.k von England wurde durch Zuweisung von 2.82 Millionen auf die vorgesehene Höhe von 50 Millionen gebracht. Diese Ver stärkung

des Golddepots bei der Bank von England deutet darauf hin, daß man regierungsseitig Devisenbeschaffungen im Ausland gemacht hat. 1 Im allgemeinen bat aber der Kauf auf dem Devisen markt in letzter Zeit merklich abgenommen und wartet die Industrie und der Handel die Klärung der augenblicklichen Politischen Lage äb. Die wenigen Umsätze vollziehen sich fast ausschließlich innerhalb der Spekulation, bei der noch ein ge wisser Deckungsbedarf zu bestehen scheint, wodurch hin und wieder Schwankungen nach oben

nicht zu verwischen / macht. Besonders befriedigt aber ist die russische Rogiw von dem Vertrag, dessen Formulierung chre Besorgnis, streut hat, Daß Deutschland etwa Rußland nur als wichst liches Ausbeutungsobjekt betrachten wolle, eme BefürG die gegenüber England und Amerika noch nicht ganz beh^ ist. Die Sowjetregierung, die zwar das Außenhandels^ pol nicht ausgehoben hat, aber das Privatkapital anderch nicht entbehren kann, steht den bisher gegründeten wirtschaftlichen Gesellschaften sehr wohlwollend gegeH

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 30.06.1925
Umfang: 6
Bedingungen bei der Handels- und Cammer einzusehen. anente Ansstellnnq in London. Das 'ördeimn'gs Institut Pn^n teilt mit. das; !- >n ei«e pemnanonte A-ussk.'lllinq errich- >. div mm Ministerium fiir Äationnl- ee approbiert ist. .sslmifbgewerbler und «treibende, -die ihm Mlstererzeirgnisse Bezahlung exportieren nnd w England !'ezielnnrMn anknüpfen wollen» ereilten ilsk'iinfte In> Gewerl'esörderimigs-Jnsti- '>'N, Dominiiiknnerplah 1. Dia Beschickung ^i^snellimg t:A'«> Ostens «mpsohlen ivve- und der engl

, ^ereiiiigieii ^>taabai l .^iii.^ ^lliiliarden . so daft >ilso Deutsiljland init seiner , ; üluig'iiiiaiidelsliüa»^ i>on einer ^.üiiiiarde a!? im ^aine l!»l/! jil>> iviis!>>I) u^ben ^ideir angelsächsische»' Ärosiniächteil sei),'» i sonnte. «' Anstiengiiiigen, die England sesst in .s>insiel>t iiiaäit, hn-beu in der gaazrnWelt nhail in'snnden. Am gräsitrn war da-. Er« »», in Frankreiä». «Diese«^ srliaut bellte »aller auf dar; reichere und besser verwaltete nid, da«. sich jeht au>'< eigener Krast

>>n sein. Da sie lil der CiujUinni!^, der Z/ietttenttiark u-nd der dvr dvuüschei» ste!s«ittMe>n klugen '? wMWivD!tj>k balisiWich eine ^wldivichm.im be» 'IN'N, libtt lih! kej/ie ^>>>Idinün^en im vande l'NMhe,!. sii brachten sie es als ein HeMM .'r alljj^lneinen Gesundung, wenn eine «nächtige MNiiii/.macht wie England sich nunmehr rück- ^lltvs An ihr bekennt u-ick» ihre Vorkehrungen ^lurtig getroffen hat, das; ein Aufgeben dieses ^timdtmnktes uniiwsiilch geworden ist. Wenn man den M'üdhestund der Bank von ^'gtaitd

ins AlM fusjt. so ergibt iskh hierbei lisofer» eine liniere itterschlebu-ngsattioir, als ^ MilÜone«» lPfund Sterling oder Süll Millionen! ^»ldmark. die <;ur Deckuilg der vvin Staate während des Krieges herausgegebenen „Trea- urij.Mten' dienten, den» Goldbestände dieser '^nt gegen Ausgabe einer entsprechenden lliengv Banknoten zugeführt wurden. England >.'rsii,;t jejjt über einen Goldbestand von KW Mliom'n Dollar oder rnird Milliarden 'iMmart, dagegen kxMen bis Vereinigten Stvntvn esn»n fvlch>en rvn

Mbl Dnllar nder nmd NN Milliarden Goldmark. Hieraus allein ergibt sich da? große Überge wicht, das Amerika gegenüber der ganzen Welt hat. Der Golddestand der Bank r>rm Frankreich betriigt nur 5>5>-l<!.^ 'lüillionen Franken oder et- ikbvn elne Milliarde Goldnmrf. Dem swhen aber ll-l Älillslardc^ ?tnteri nnd W Milliarden diskontierte Wechsel und Vorschüsse gegenüber, das sind zusammen 75> Milliarden Papiersran- ken> oTx>r 1? MilNiMm GnlZmnrrf, Po daß sich das Verhältnis ans 1 :19 stellt. In England

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 23.09.1921
Umfang: 6
durch gefotztes Recht, als durch Gewohnheit wel-terentwickelt hat. Auf -der britischen Reichskonferenz aber wurde es zum Grundsatz erhoben, daß die großbritannifche ‘ ' Mutterlandes Weltpolitik künftig von den Premierministern des und der Dominien gemacht werden müsse, und daß England, wenn diese Konferenz der Premierminister nicht beisammen sei, wenigstens den Rat der Dominien früher einzuholen habe. Diese Demokratisierung -der englischen Llusl-andspokitik ist -di« letzte Folge des Weltkrieges

, in dem die Dominien nicht nur mitgeblutet und mttgezahlt haben, sondern auch vielfach reicher und mächtiger geworden sind als das Mutterland selbst, so daß heute England ein Schuldner Kanadas geworden i Allerdings vollziebt sich dieser -Umwandlungsprozeh, der den Ausgangspunkt der engli chen Weltentfchei-dungen von Downingftreet dezentralisiert, nicht mit einem Schlage und nicht S erade unter enthusiastischer Förderung Englands selbst. Die -rage des englisch-japanischen Bündnisses, die im Vorder gründe

der Mchterneuerung des Bündnisses die große Hilfe Amerikas sich erhofft haben. Run -aber werden gerade nach dem Willen Amerikas -auf der Ab. rüstungs. und Stille Ozean-Konferenz die Dominien nicht direkt, sondern nur indirekt durch England vertreten fein. Diese plötzliche Schwenkung Amerikas kam überraschend und nichts -vermag sie im Augenblick völlig aufzuklären. Rur Bermutungen und Kombinationen sind darüber erlaubt, weshalb Amerika diesen oorbrechenden Einfluß der Dominien zurückdrängen will, nur das Programm

der „Times', die die Parole aufstellte: der Atlantik für Großbritannien, der Pazifik für'Amerika, gibt einen Fingerzeig für dieses Verhalten Amerikas, das bei einem stärkeren Einfluß der Dominien durch Australien und Reu- eeland seine Vormacht auf dem Pazifischen Ozean ebenso in strage gestellt sieht, wie durch Japan, dessen Rivalität uni so efährlicher wird, je weniger es von den englischen Dominien Australien und Neuseeland, aber auch von Kanada und Süd- afrika^ von England ferngehalten

„wird. Wenn aber auch ment in der Entwicklung des nichtenglischen Einflusses auf die Amerika plötzlich als retardierendes Mo- brttanntsche Weltpolitik auftritt, fo kann doch dieses Moment die Entwicklung, die einmal angebahnt ist, nicht aufhalten. Die grohbritannischen Dominien, die einstmals Kolonien waren, sind sich dessen bewußt, daß sie heute die Macht, die Krast und die Zukunft des Reiches sind, daß nach dem Worte Joseph Ehamberlains England -all geworden ist, das Reich aber mit seinen Dominien- jung geblieben

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