lanü und Amerika nichts weniger als herzlich, und mm die Jahreswende 1921 hatte dis Krise ihren Höhepunkt erreicht. Das war damals, als Lloyd George in öffentlicher Rede erklärte, daz eine neue Weltkatastrophe unvermeidlich fei, wenn das Wettrüsten nicht aushöre. Und 2ir Ausland Geddes, der britische Botschafter in Washington, unterstrich das kurz daraus mit den Worten: „Wir gehen auf einem Wege, der zum Kriege führt.' Natürlich waren das alles nur Worte, denn England dachte nicht an Krieg
, zurück- gesunken, und seine Führer bewiesen klar, daß sie den Aufgaben, die sie sich selbst gestellt, nicht gewachsen waren. So gelang es der überlegenen britischen Diplomatie in verhältnismäßig kurzer Zeit, den Amerikanern klar zu machen, daß ihnen die englische Freundschaft ungleich mehr Nutzen bringen würde, als jeder noch so scharfe politische und wirtschaftliche Wettbewerb. Und England opferte gerne Mexiko, weil inan es selbst nicht haben konnte, der amerikanischen llnersättlichkeit
, um sich dafür die Freundschaft des großen Bruders zu erkaufen. So errang Eng land, das mit amerikanischer Hilfe seine heutige Weltmacht stellung erobert, mit französischer Unterstützung seinen Raub in Sicherheit gebracht, in Washington einen vollen Erfolg. Wäh rend noch im Jänner ernste Männer hüben und drüben über die Möglichkeit eines englisch-amerikanischen Krieges sprachen, schrieb a>n 4. Juli d. I. der Präsident der Bereinigten Staaten in den „Times' über das Verhältnis zwischen England und der Union
: „Das gemeinsame Wirken für das Gute kann nur zur vollen Geltung kommen, wenn eine gemeinsame Verständi gung vorhanden ist, und zwar nicht nur für nationale Hoff nungen und Ideen, sondern auch für internationale Probleme und Schwierigkeiten.' Das Verhältnis zwischen England und Japan war seit jeher bestimmt durch den beiderseitigen Nutzen, ja die Notwendigkeit eines engen Zusammengehens der englischen und japanischen Politik. Für das ehrgeizige, zwischen dem russischen und dem amerrkanischen Riesenreich
und die Schaffung einer gewaltigen Flotte Im Stillen Ozean Einfluß zu gewinnen suchte, wuchs die Bedeutung des japanischen Bündnisses für England von Tag zu Tag; aber auch die Ge fahr, auf diesem Wege In offenen Gegensatz zu Amerika zu geraten. Aber weder diese, noch die starke Opposition gegen das japanifckeo Bündnis in Australen, Kanada und Südafrika konnte die englische Politik veranlassen, van dem bewährten Wege abzugehen. Rack dem Kriege jedoch, als die Stellung der Dominions stärker und dem Mutterlande