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Alpenland
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Seite 2 von 12
Datum: 24.02.1922
Umfang: 12
( I L. SE Mge 89 ,, Natürlich auch nicht aus lauter Selbstlosigkeit, sondern als Gegenzug gegen die italienischen und französischen Donau bundpläne,; daß aLK Folge ebenso „freundschaftliche Be ziehungen"' Oesterreichs zu Jugoslawien die logische Konse quenz sein müßten, daß durch diese wieder empfindliche Saiten im italienischen Mervetffystem berührt würden, ver stärkt die Auswirkung dieses politischen Schachzuges der Tschechoslowakei. England stellte'^keine weiteren politischen Forderungen

. Da8 tut Englcchd überhaupt selten in rüder Offenheit; es gibt Geld, fetzt Hnrübcw ein Kontrollorgan, läßt das Geld arbeiten und sich rentieren. Damit ist vor allem dem kauf, männischen Geist Grrgliands Genüge getan, der dann schon seinen politischen Einfluß so zu wahren versteht, daß ein an derer GegeniNteresßmt nicht leicht seinen Gegeninteressen Geltung verschafft. Da England in Wftrn die Anglobank besitzt, dessen General rat Rofenberg ja „Berater" des Finanzministers war, so ist anzunehmen

haben. Auch das kann, uns gleichgültig sein; England und daher diese englifch - österreichis che Notenbank werden keinesfalls eine P oMtik unentwegter An schluß f e i n d l i ch k e i ft bet reiben. Kommt der Tag, an dem England findet, daß der Vollzug des Anschlußes der englischen Politik paßt, so wird die finanzielle Abrechnung gemacht, die das Reich bezahlen wird, womit alle Beteiligten zufrieden sein werden: das Reich, weil es den ersten Erfolg Neudeutschland buchen kann, wir, weil wir unser Ziel er reicht haben und England

durch diese ohne Prestigeverlust aus der Kreditsache horauszukommen, die für die italienischen Finan zen doch kaum leistbar wäre; vielleicht behält dann Frank reich ebenfalls seine 55 Millionen, die ohnedies aus dem Mark der Brüder im Reich herausgepreßt sind. Dann wären wir mit England allein und dann merken wir uns alle Tage den engli schen Spruch: Recht oder Unrecht — mein Vaterland! Die MparationsleiftMgeii. Nauen, 23. Februar. Aufnahme der eigenen Funkenstation. England erhielt von Deutschland bisher für die Repara

der Mesellschaft aus 20 Millionen Pfund Sterling festgesetzt wurde. Dieses Kapital wivd gleich mäßig auf Frankreich, England, Italien, Japan und Amerika aufgeteilt. Für den Fall, daß neue Teilnehmer ausgenommen werden, erfährt dieses Kapital eine Erhöhung um den ent- spr^'henden Teil. Der ansznnehmende Staat kann seine Ein zahlung in der Währung seines LmO.es seichn-eg. »Ulpenkärrd* — M orgenv latiL Französische „Arbeit«. Raüen, 23. Februar. Aufnahme der eigenen Funkenstation. Gegen die französischen

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Alpenland
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Seite 1 von 12
Datum: 22.12.1921
Umfang: 12
der Einschränkung der Rüstungen zur See werde in hohem Grade von dem Ausmaß der Frankreich zugestandenen Seestreit kräfte bestimmt werden. England besteht aus der Abrüstung Frankreichs. . TU. Paris, 21. Dezember. Eigendraht. Der Londoner Korrespondent des ..Matin" hatte eine Un terredung mit einer bedeutenden englischen militärischen Persönlichkeit, die betonte, daß Frankreichs Militärbudget nur 750.000 Mann Friedensstärke vorsehe, während es hone 818.000 Mann unterhalte, davon 400.000 in Deutschland

. Da zu komme die französische Luftflotte von 2000 Apparaten, seine U-Boote, seine Zerstörer und leichten Kreuzer. Alles dies würde Frankreich gestatten, England in wenigen Stunden zu überfallen. England besitze nur ein Heer von .500.000 Mann, wovon 280.000 Mann in Indien und 80.000 Mann in Aegyp ten stehen. Wenn wirklich ein Vertrag zwischen Frankreich, England und Deutschland abgeschlossen würde, so müßte Frankreich unbedingt seine Truppenstärke vermindern. Wladiwostok — ueuiraler Handelshalen. Rauen

einen S ch u tz b u n d zwischen b e i d e n . S t a a t e n, der nicht den Eintritt Dcutschösterreichs in die Kleine Entente bedeutet, der aber da durch, daß er die gegenseitige Garantie der Staatsgrenzen be inhaltet, gerade für Deutschösterreich in dem Augenblick von weittragender Bedeutung ist, in welchem England und Frank reich einen Gedankenaustausch pflegen, wie man den lästigen Mahner, den überdrüssigen Bettler los werden kann. Denn das Mahnen an versproclfenes Selbstbestimmungs- recht, das man vergewaltigte- das Pochen auf .Kredite, die man mit nachlässig

kann. Es wird der Gang nach Lana Herrn Schober gewiß nicht leicht gefallen sein; aber was hätte er tun sollen? Oesterreich, von Frankreich und England mit Aufteilung bedroht, die Schober sowohl als verantwortlicher Staatslenker, wie als deutscher Mann verhindern mußte, von Italien in Oedenburg mit Fußtritten traktiert, handelte er — gerade französische und italienische Pressestimmen üben Kritik an diesem „selb ständigen" und neuartigen Lebenszeichen Oesterreichs, ein Beweis, daß Herr Schober verschiedene Konzepte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 17.02.1922
Umfang: 8
in Innsbruck: monatl. 600 K. Zum Abholen in Innsbruck monatlich 600 K. Auswärts durch die Kolporteure und durch die Post für Deutsch-Oesterreich: monatlich 600 K. Deutschland 1100 K. Uebrig. Ausland 1400 K. Einzelnummer zum Abholrn 30 K, durch die Post 40 K. 5!r. 39 Fansbrvck, Frrttaz Sen 17. Febrnar 1S22 10. Zahrg. Sie Entdeckung Sefterreichs Die Kreditverhandlungen mit der Tschechoslo wakei, England und Frankreich sind noch nicht abgeschlossen und scholl bringt uns der Draht die Meldung, der italienische

in das Wirtschaftsleben Zcntral- europas ein großes Loch gerissen hatte, das nicht nur für diesen Länderkomvler selbst — darum hätte man sieb wahrlich wenig bekümmert —, sondern auch rür die übrigen Wirtschaftsgebiete unangenehm fühlbar wurde. Das hiedurch er weckte Interesse konzentrierte sich jedoch auf den größeren und 'bedeutsanieren der hiebei in Be tracht kommenden Faktoren, auf Deutschland. England begann zu erkennen, daß sein Einfluß auf den Weltmarkt zit schwinden begann, daß die Früchte des jahrelangen

in den Weltkrieg unmöglich ge macht werden sollte. Von dem Augenblick dieser Erkenntnis stellte sich England an die Spitze jener Bestrebungen, die darauf abzielten, die deutschen Finanzen so !veit zu kräftigen, als es notwendig schien, den Markkurs zu beben und damit die Konkurrenz fähigkeit des deutschen Volkes herabzusetzen. Tentschlaud stand im Zentrum der Verhand lungen, die zwischen den Interalliierten gevflo- M wurden, Oesterreich, der kleine, bedentnngs- schwache Staat, blieb unbeachtet — mochte

, daß Oesterreich aus eine geän derte, verbesserte geographische Wirtschaftsbasis gestellt werden muß. Der Gedanke muß und wird sich bei den Siegerstaaten einmal ein-- leben; diesen Zeitpunkt wollen wir erwarten. 2?. Gärtler über die englische AeSIchW. Die Sozialdemokraten bekämpfen die Arbeits losigkeit und treten für den Wohnungsbau ein. Finanzininister Dr. G ü r t l e r hat in der ge strige;; Sitzung des Nationalrates ausführlich die Bedingungen besprochen, unter welchen Oesterreich von England Kredite

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Alpenland
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Seite 3 von 12
Datum: 07.03.1922
Umfang: 12
FrMreich «nd MittelemoW.'" » ^ 0 .• - vre*. — Mrg, 27. Februar. Der sonst so cMgezeichnete Pressedienst des Prager Außen- vmtes hat diesmal. anläßlich der AWs landsreise des Ministerpräsidenten Dr. Benesch versagt. Ms Dr. Benesch von Paris nach London fuhr, konnte man lesen, daß Dr. Benesch das Mittleramt zwischen P o i n c a r e und ^loyd Geovg-a übernormnLN habe. Zwei Tage darauf, erfuhr man, daß Dr. Benesch auch bereits die Forcnel für die Einigung zwischen Frankreich und England gefunden

habe, seitdem aber ist es m der - offiziellen tschechischen Presse' still geworden, bis am 25. d. M. die „Tribuna" meldete, daß die Reise des Dr. Benesch-mit einem vollen Mißerfolg geendet habe. Das überraschte auch die einigermaßen einge- jveihten Kreise. — Sowohl dm tschechische Presse als auch Dr. Benesch selbst hatten zu Beginn seiner Reise wiederholt be-, tont, daß alle feine Bemühungen daraus gerichtet seien, das Einvernehmen zwischen Frankreich und England zu sichern, da auf ihm auch die Eistenz

in London ein Kred rt in Aussicht gestellt worden istFrech t un g ü n- stnge sind, ist politisch vielleicht von minderer Bedeutung, schwerer trifft ihm, daß seine Bemühungen, die Kleine Entente m Genua den Mächten der Großen Entente gewissermaßen zu koordr nieren, ersolglo-s geblieben sind. Daß die Tschechoflowakei und mit ihm die Kleine Entente die Er Haltung des Einvernehmens zwischen England und Frank reich wünscht, ist ztveisettos richtig, allein ebenso wstnscht sie Line gewisse Spannung

zwischen Paris und London zu er halten, bei der die Staaten der Meinen Entente zu voller Soiweränttät gedeihen konnten, eine Spannung, die Frank reich ebenso wie England verhindert, der Kleinen Entente- diktatorische Vorschriften zu machen. In diesem Sinne wollte Dr. Benesch die Mischen England und Frankreich be züglich Genuas bestandenen Differenzen ausnützen, allein er scheiterte damit n i ch t so sehr in London, als in Paris. Nach den in hiesigen informierten Kreisen vorliegenden Nachrich ten hat Poincare

aus den entsprechenden Verwaltungen Englands, Italiens. Frankreichs intb Derrtschlands besucht. Neben der Vorbereitmrg einer internationalen Mrsstellung künstlicher Gliedmaßen .beschäftigt sich die Konferenz auch mit dem Plan, internationale Verträge, wie sie zwischen England und den Dominions, Kanada und den Vereinigten Staaten, Deutsch land und Oesterreich bereits abgeschloffen. sind, zu ver allgemeinern, damit die Kriegsverletzten des einen Landes auch im anderen. Lande der Wohlfahrt der Kriegsbeschädigten

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 06.05.1926
Umfang: 8
?L6 1« Jahrgang, Der Generalstreik Ln England Valdwm bleibt fest—Schwere Ausschreitungen—Dem Bürgerkrieg entgegen? Ler zweite Zag (Telegraphischer Eisend t«nst.) st. London, ö. Mai. kvte Lage ist gegenüber gestern abend unver ändert. Die öffentliche Meinung ist vollkommen ruhig. Dwtzdem die Trams gestern keinen Passagier Amtiert«!«, auch nicht auf den weni- gen Linien, die funktionierten, machen die Ge- sollfchaften die größten Anlstirengungen, um mit Freiwilligen wenigstens einen beschränkten De» trieb

zugesagt haben. Die englische Krtse macht sich nach und nach auch im Auslände fühlbar. Alls für England bestimmten Waren bleiben liegen und der Scha de MW Wll TW Ai ÄÄ wo Wànsa- Die Verhandlungen Mischen der Regierung und den Trade Unions sollen wieder ausjgenom« men worden sein. Die heutig« Nacht kann noch dramatische Ueberraschungen bringen. gm Unterhans (T»l»graphisch«! Eig«ndt,nst.) st. London, b. Mai. Der Radio 6,45.) Staatssekretär des Innern Johnson Hick » schlug iin der Kammer

, dadurch ihrem heißersehn- t«n Ziele, der Weltrevolution, näher, zu kom men. Nach der allgemeinen Meinung dürste der Streik bald zusaminenibreÄM, da jetzt schon Anglichen darauf hindeuten, daß der Verkehrs- streik im Abflauen begriffen sei. Bolschewistische Emissäre in England? (Telegraphischer Eìgendisnst.) st. London, ö. Mai. Nach einem Blatte sind vier bolschewistische Emissäre, Mitglieder des sowjetistischen Propa- gandàrnitees für England und die Kolonien, unter falschem Namen auf dem Wkge

nach Eng land. Die Agitatoren geben sich als Mitglieder der russischen Handelàlogation aus. Sie Haben den Auftrag, die Leitung der kommunisti schen Partei in England zu Übernehmen. Aber man Hai Grund, anzunehmen, daß der englische Polizeichef Maßregeln treffen «wird, um die ge fährliche Arbeit der 'kommunistischen Elemente, die dk kritische Lage in England ausnützen wollen, zu unterbinden. Solidarität der deutschen Sozialdemokraten (Telegraphischer Sieendien st.j st. Berlin. S. Mai. Das» WolMiro meldet

, daß in einer Kon- fererilz der verschiedenen gewerkschaftlichen Ber einigungen der deutschen Arbeiter einstimmig' beschlossen murde, Mes mögliche« zur Unter stützung der englischen Genossen zu tun. Unter anderem die Kohlenübernahme englischer Schiffe in deutschen Häfen zu verhindern, die Anwer bung deutscher Matrosen auf englischen Schiffen unmöglich zu machen und Kohlentransporte nach «England nicht durchzulassen. Es wur den bereitis die nötigen Vorkehrungen zur Durch- Lüh^uhz diese? DHchLM gstvEà

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Alpenland
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Seite 1 von 10
Datum: 06.02.1922
Umfang: 10
QAsMötz 9 Mr kvLh s «,™£ , ?Z?£tLl L . «rsch-ink-aSMmg-a-mü»Qfceribfcfatfl z. ^akrgang Innsbruck, Montag, am 6. Februar 1022 Folge 57 VrWMSamW tontet Ich m teoiinle oooiogM onü im, BrSWenten o»n Frankreich «m Me Br SeKerreich. A. Wien, 7. Februar. Eigendraht. | Heber den Verhandlungen in London und Paris wegen des Kredites lagert inaner noch das gleiche Dunkel. Nun hat sich auch Präsident Dr. H a i n i s ch in einem Schreiben an den König von England und an den Präsidenten der französischen

Monats (also im März?) erfolgen. AMch-franMche MaAWUkMrn m der Kredttbemeffmg. A. Wien, 7. Februar. Eigeudra h t. Aus diesen Mitteilungen gehen zwei Dinge augenfällig her vor. Die österreichische Regierung hat sich um einen Kredit von 5 Millionen Pfund an die Westmächte gewendet. England nahm die Verhandlungen über die auf ihn fallende Hälfte wieder auf (also war die ..Kreditaktion Mayr" voll ständig gescheitert, was wohlweislich gänzlich geheim gehalten wurde A. d... S.), augenscheinlich

aber auch erst spä ter als gedacht. Der Grund für das neuerliche Interesse dürste ibatin liegen, daß England inzwischen an den verschiedenen Donau-Dampsschissahrtsgesellschasten in Deutschland, Oester reich, Ungarn und Rumänien sehr stark beteiligt ist und daher sich sagt, daß Frankreich in der Gewährung von Krediten an Oesterreich zuvorkommen könnte. Infolgedessen diese plötz liche Eile in London, wo man keinesfalls gewillt ist, den Franzoseneinfluß in Mitteleuropa sich mehr verankern zu las sen

, als es für England kostenlos und erträglich erscheint. Als dann aber bekannt wurde, daß Frankreich nicht zwe:- einhalb Millionen Gold Pfund zur Verfügung stellen will, sondern nur 55 Millionen Pa P i e r fr an ken, dämpste man in London den plötzlich erwachten Eifer wieder ab und wartet nun erst, was Frankreich beschließen wn^ Es dürste somit der Kredit keinesfalls in der Höhe aussallm. m der ihn die österreichische Regierung erwartet hat: ^ eine Tell- siüssiglnachung wird, wenn sich die Dinge

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 20
Datum: 27.02.1925
Umfang: 20
^rrtföft, ven m. WvMrtt itrzs. ,prf rs t nr ^5'a n t r n f et t u n g.' England und Nordamerika sich Gewißheit verschafft haben Über die Pläne Japan« und Rußlands, werden sie kaum jo lange warten, di- die genannten zwei Staaten ihre chinesischen Verbündeten kriegsbereit gemacht haben, sondern sie werden suchen zuvorzukommen und zn einer Zeit los- zuschlagen, wo sie noch bessere Aussichten auf den Endsieg besitzen. Diese Zeit könnte früher kommen, als man annimmt. Wenn England und Frankreich

im fernen Ostasien in schwere Kämpfe verwickelt sind, wäre es für die genannten Staaten allerdings nicht bloß unangenehm, sondern auch sehr ge' fährlich, gleichzeitig auch mit Deutschland und Rußland an- brriden zu müffen. Dazu wird es aber beinahe unausbleiblich kommen müssen, wenn nicht dem deutschen Volke mehr Ge. rechtigkeit entgegengeöracht wird, als es bisher geschehen ist. Dazu dürften aber weder England noch Frankreich sich auf raffen. Biel eher werden sie im Vereine mit Nordamerika den Versuch

wagen, mit überraschenden Schlägen auch Japan niederzuwerfen. mit der oftasiatischen Gefahr vermeintlich auch die deutsche Gefahr für alle absehbaren Zeiten ous- zuschalten und damit die ganze Erdkugel in ihre Ge walt zu bringen. Vorläufig versucht man es wieder mit Abrüstungskonferenzen. England und Amerika sind zu frieden mit ihren heutigen Erfolgen. Nun möchten sie ewigen Frieden, um die Welt mit Ruhe ausbeulen zu können. Aber Frankreich und Japan wollen bei der Abrüstung nicht milmachen

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 30.12.1925
Umfang: 6
der Tür kei gegen die Abstimmung im Völkerbund stützt sich vor allem auf formelle Gründe, weil kein einstimmiger Beschluß erzielt wurde. Bekanntlich ist in solchen Fällen Ein stimmigkeit vonnöten. Es war im vorhinein klar, daß der Völkerbund keine Entscheidung treffen werde, die dem mächtigen England unangenehm ist. Deshalb konnte sich auch England vorbehaltlos dem Schiedsspruch des Völkerbundes unterwerfen, der ja doch nur ein Werkzeug Englands ist. Die! Türkei mußte vorsichtiger sein, zumal

der Menschheit. Heute gehört dieses Gebiet nicht mehr der Wissen schaft, sondern der Technik. Nicht mehr para diesische Gärten, 'Nicht mehr Sternwarten umd Weltwunder geben diesem Gebiet ihr Gepräge, sondern der westliche Kapitalis mus ist mit Bohrtürmen den Naturschätzen des Landes an den Leib gerückt. England braucht Erdöl für die Schiffsfeuerung. Und an diesem leicht brennbaren Stoff kann sich unter Umständen ein Weltkrieg entzünden. Es hat den Anschein, als ob die Türkei dem weltbeherrschenden Albion

trotzen wollte. Ein Rückversichevungsvertrag mit Rußland sollte seine Position verbessern. Doch auch England war nicht faul. Es kennt die islamitische Gefahr. Im Weltkrieg wurde gegen den Albion Jack die grüne Fahne des Propheten entfaltet. Die mächtig sten Säulen des englischen Weltreiches ru hen auf islamitischen Quadern. Wehe Eng land, wenn es der Türkei gelingen sollte, eine panislamitische Bewegung zu entfachen, den Halbmond zu der grünen Fahne zu paaren. Eines muH man den Engländern lassen

-, sie verstehen sich auf die Weltpolitik. Anders wäre es auch nicht denkbar, daß ein verschwindend kleines Jnselvolk, das nicht einmal imstande ist, das grüne Eiland Ir land zu meistem, ein Drittel der Welt be herrscht. Wie bekämpft England die pcmlsla- mltische Bewegung? Aridem sie sie fördert. Kemal Pascha, eine seltene Erscheinung, will eine moderne Türkei. Ep ist von der Ueberzeugung durchdrungen, daß nur eine solche den Weststaaten das Gleichgewicht zu halten vermag. So vergriff er sich an dem heiligen

der Zukunft hochzugichen. Kemal Pascha und feine von seinem Geist besessenen Mitarbei ter gehen den entgegengesetzten Weg und er regen dadurch manch Kopfschütteln in der Türkei. Diese Achillesverfe der Angora-Re- gierung hat England erspät. Hat Kemal Pascha die höchste Würde des Islam, das Kalifat, abgeschafft, so sucht England es un ter seiner Patronanz wieder aufzurichten und will den Wahabiten^ultan Jim Saud zl«m neuen Kalifen, wenn auch nicht von Allah, so von Englands Gnaden machen. Im Hedschahs

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 04.01.1922
Umfang: 8
Sette L „Bozner Nachrichten',. den4>. Jänner 19L2 Nr. Z ^ Gesichtspuuk^ an diMW «»Mche'OrieW poWk, mit höchster Konsequenz festhält, ist, daß G vi echenland unter allen Umständen itt der Bereitwilligkeit erhalten werden mußte, gegebenen falls England sem Heer und seine Flotte zur Ver fugung zu stellen. Die Franzosen streben in Kon- stantinopek und Angora das Gleiche an.''-? ^ Rivalität in Polm und Rußland.. ' .Ebenso unverhüllt wie in her. Levante mani festiert? sich die Rivalität

der Westmächtc in P o l e n und Rußland, und auf diesem Terryin waren die Zusammenstöße sogar noch heftiger. Als auf der Pariser Konferenz im Jännerzwischen Frankreich und England ein Einvernehmen über die Revision des Vertrages mit der Türkei nicht erzielt werden konnte, hieß es in den Pariser Zeitungen, Griechen land und die Türkei seien ja nur das Boresien der Ko'nh?renz, als aber dann ini Feber der Präsident der po.l Nischen Republik, Marschall Pilsudski, beglei tet von seinen Ministern des Auswärtigen

und des Krieges, in Paris, erschien, da erfolgten sehr scharfe Diskussionen zwischen den Diplomaten von Frank reich und England. Sie fanden ein lautes Echo in der Pariser Presse, die von Bruch zwischen England nnd Frankreich, von europäischer Katastrophe sprach. Jn>der englischen Publizistik war die Erhitzung nicht geringer, und auf beiden Seiten wuchs die Leidenschaft noch, als im Mai der Polenaufruhr in Oberschlesien ausbrach: „Die von England und Frankreich gegen über Polen verfolgte Politik^' schrieb

damals Poin- care, „ist ebenso verschieden geblieben, wie sie im Jahre vorher war, als London mit Moskau lieb äugelte und der sranMsche General Wcygand den Polen zu Hilfe eilte.' So mißtrauisch war man in Paris gegen England, daß man einen Zusammenhang witterte zwischen dem deutsch-russischen Handelsab kommen vom Mai 1921, hinter dem der britische Bot schafter in Berlin, Lord d'Abernon, stehen sollte, und angeblichen bolschewistischen Agenten in Berlin, die von hier aus, so glaubte man in Paris steif

gend das letztere Verfahren, aber England stellte sick aussen entgegengesetzten Standpunkt und/ nötigte Frankreich zum Nachgeben.' Diese Macht Ächte sich dadurch, daß sie, nachdem das oberschlesische Plebiszit sehr günstig für Deutschland ausgefallen war, in der umstrittenen Landschaft den Polen-Aufruhr vom !>. Mai hervorrief. Gern hätte Frankreich unter der Hand auch dadurch den Polen etwas geholfen, daß es snne Besahungstruppen in Oberschlcsien verstärkte, aber die englische Diplomatie wußte

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 22.10.1925
Umfang: 6
. Eigenberich.) Das Kabinett hat einen sehr interessanten Kommentar Min Patt herausgegeben, der sich Im wesentlichen mit der deutschen Auf fassung deckt. Er stellt die Frage, in wel chen Fällen Kriege »lach dem Pakte möglich sind, was fiir England ja von besonderer Bedmtung ist. Die Engländer sind der Auf fassung, daß drei Fälle einen Krieg herbei führen können- Die Selbstverteidigung eines angegriffenen Staates, ein? Aktion des Bölkei t'Uiid>'s auf Grund des Art. 1t> und, was besonders bemerkenswert

für die Räumung der Kölner Zone geschaf fen sind. Wie aus London verlautet, wird England Ende November niit der Räumung der Kölner Znae beginnen, '.^!>> Truppen werden in den Raum von Koblenz verlegt werden. Doumergue und Hwdenburg zur Unter zeichnung in London. - London, 22. Okt. (Ag. Br.) T. U. mel det: Die britische Regierung hat den fran zösischen Staatspräsidenten eingeladen, am 1. Dezember zur Unterzeichnung der Ver träge von Locarno nach London zu kom men. Doun'.ergue hat zugesagt. An den deutschen

, so offenbarte sich hierin nur der französische Appetit auf fremdes Land und frenides Gut, der gleich stark geblieben ist seit der Zelt des glor- reichen Sonnenkönigs ülldwig XIV. Soweit man <u>s den Berichten über die Konferenz in Locarno entnehmen kann, ist Vor Garant der Westpackte England. Das ist bedeutungsvoll, zumal England damit eine Schwenkung in seiner früheren Politik, .vorgenommen hat. Seit den napoleonischen Kriegen begann i'ich England immer mehr von Europa zurückzuziehen, woziu

es seine insulare Lage befähigte. Es kam die Politik der „Spletldid Isolation'. Äsmehr sich nun England in die außereuropäische WeltpoMk stürzte, umso stärker wurde sein Desinter- essement an Curmia. Wenn trotzdem von König Eduard VII. die Einkreisungspolitik gegen Deutschlmid ausging, lind England daher Mich maßgebend in den Weltkrieg ein - griff, so geschah es an, wenigsteil, um das europäische Gleichgewicht zu stören, sondern nur deshalb, weil es England unangenehm geworden war, daß die deutsche Flagge immer

mehr auf allen Ozeanen der engl, be gegnete, geschah es, weil Deutschland auch seilt Recht anf ein Plätzchen an der Troppen sonne geltendmachte. Außereuropäische Welt Politik bestimmte England, sich in die euro^ viiischen Händel zu mengen. Der Alisgang ves Weltkrieges war für England keines wegs glinstig. Mit seiner Vormachtstellung in der W?ltpolitik ist es aus. Diese Rolle ist all Amerika tibergegangen. Durch den Krieg habenj die europäischen Kilegsstaaten 510 Milliarden Äoldniark eingebüßt

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 17.05.1922
Umfang: 6
hat. denen es aus Berechnung einen Anteil an der Herrschaft gibt, dahinschmelzen wie Märzenschnee In der Sonne. Je der wird sich beeilen, nicht zu spät zu -kommen. |Y Kampflos wird England seine reichste und einträg- liä»'e Kolonie gewiß nicht preisgeben: das wäre nicht englische Art. Kolonien -sind im allgemeinen lange nicht so einträglich, wie man sich vorstellt: sie sind meist ein Geschäft auf lange Sicht und bedürfen großer Investitionen. Aber Indien war für England ein gutes Geschäft

. Es hatte freilich ein eigenes Bud get, in dem Einnahmen und Ausgaben Im Gleich gewicht standen. Aber innerhalb dieses Budgets gab es Posten, die eben nichts anderes darstellten, als einen Tribut an England. Das waren die zahlreichen Pensionen an englische Beamte und Offiziere, die sämtlich in England verzehrt wurden. Da war vor allem das Budget des indischen Heeres. Die Indischen Truppen fochten in allen englischen Kolonialkriegen, uletzt auch im Weltkriege und immer ging es auf 'öfters Indiens, dem England

nicht einen Schilling dafür vergütete. Schon -vor Jahren hat der Enalän- der Digby ein dickleibiges Buch unter dem Ironischen Titel „Das blühende Indien' geschrieben, In dem er nachweist, wieviele Millionen Inoer unter der engli schen Herrschaft des Hungertodes gestorben sind: ekn großer Teil davon hätte wohl am Leben bleiben können, wenn die Einkünfte des Landes diesem ver blieben wären. England hat das hochstehende Ge werbe Indiens systematisch ruiniert, um Raum für die englischen Massenwaren zu schaffen

. Spinnereien und Webereien waren In Indien mit einer beson deren Steuer belegt, um die englische Textilindustrie wettbewerbsfähig zu erhalten. Es handelt sich hier um Werte, die weit mehr bedeuten, als -vor dem Kriege die deutsche Konkurrenz. Aber um den ein heitlichen Willen des Indischen Volkes nlederzubrechen, würde eine Armee, wie England sie im Weltkriege aufgestellt hat. kaum genügen. Sie kann mit Ma- fchinengewehren In die Menge hlnelnlchleßen, Blut bäder -veranstalten, das Land zur Wüste

machen, aber sie kann nicht 330 Millionen Menschen zwingen, für England zu fronen. -Und wenn England' schließ lich darauf angewiesen ist, seine Herrschaft nur mit weißen Truppen aufrecht zu erhalten, dann werden die Kosten so groß, daß aus dem guten -Geschäft ein schlechtes wird. In dem englisch-japanischen Bündnisvertrag, der nicht erneuert worden ist, gab es einen Punkt, der Japan zur Hilfeleistung an England In Indien ver pflichtete: wenn indes irgendwo die Redensart, „den Teufel durch Welzebub austrelben' anwendbar

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 25.09.1922
Umfang: 4
ein hochbedsut« fataler (Ereignis gebracht, das geeignet erscheirrt, die von Meerengen drohende Gefahr einer neuen ungeheuren' Wektkonslagration zu bssoitigen. Die Dotschjafterkonferenz hat sich nachgiebig ge zeigt. England sieht sich Mgivungen, Komal Pascha in den essenziellsten ForÄommigen weit- gchend entgegenzukommen, nm die dem wert, vollsten Teil «seines 'Koloilia'lüeich'es drohende schwerste Erschütterung Mer Zeiten zu vermei. den. An den Meerengen hat die Entente den schwersten Schlag erlitten

geführte Kampf um den Schlüssel zum Schmer zen Meer, den im Jahre 1878, auf dem Berliner Kongreß, England für viele Dezennien in die Tasche steckte, wird unter für bas neue Rußland weitaus günstigeren Bedingungen tn Wenedig fortgesetzt und aller Voraussetzung nach zu Ruh- lands Gunsten entschieden werden, Das ist ein 1 # schwere Schlappe für England« in erster Linie, aber auch! für Frankreich und« Italien, Die vorläufige Entscheidung der Wotischafter- konferenz zeigt viel iEntgsgenkomimen

« duW der siegreichen Türken wird im Angesichte der winkenden' Hagia Sofia auf eine schwere Probe gestellt. Kemal Pascha ist auchrein ge wiegter Diplomat und wird auch zu warten ver stehen.' Es fft ihm.nicht verborgen, daß es für England um den Gewinn des Weltkrieges geht. Trotzdem hat man in 'England auch die «untiefe Seite des Prvblemes richtig 'gewertet. Der Is lam ist in Bewegung geraten. Nicht umsonst haben in Kalkutta und Bombay die türkischen Siege ein so lautes Echo gefunden

. Auch die Stellung Rußlands in Mittelasien ist für Eng land bckirohlich genug. Die Wöltrevolütton in Europa ist zwar >ainsgMieben. Mer in Asten ist sie sehr wohl möglich, wenn sich der Bolschewis mus, der sogar iN der mohamed>anischen Religion verwandte Züge findet, mit dem Nationalismus der asiatischen Völker, der 'England feindlichen 'Bewegung verbindet. Kemal Pascha besitzt die besten Karten» wird sie In Wenedig ausspielen angegriffen werden müssen/ und daß gerade dieser Umstand das von der deuffcheN Regie

rung geübte so strenge Stillschweigen über die Vereinbarungen von London bedingt. Aber auch Frankreich gegenüber hat sich die Situation. Deutsch lands, nicht unwesentlich gebessert. Die Orientsragen werfen schwere Schatten zwischen England und, Frankreich, Man ist zwar auf dem Wege zn Kompromissen und friedlichen Lösun gen, aber nichts spricht dagegen» daß schließlich England und Frankreich durch die Orientsragen doch tn schwerste Gegnerschaft geraten könnten. Daß diese Möglichkeit vorhanden

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Alpenland
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Seite 2 von 12
Datum: 12.01.1922
Umfang: 12
und wirtschaftlich leben —eine »plencklck isolation wie England und Ame rika verträgt denn doch Deutschösterreich n i ch t! So stellt Lana Ären einen Stcratsvertrag aus VernunstS- gründen, aus Staatsräson vor, um dies ominöse Wort zu ge brauchen. Es bedeutet keine französische Orientierung, die im Lünne des Donaubundgedankens von 1919 bis Budaörs Geltung hatte, die Klein-Oesterreich nrit Klein-Ungarn verbin den wollte und so für Tirol zur Verständigung mit Italien über Deutsch-Südtirol zu isolierend, für mehr

, über'die man gesprochen habe, die der Vereinigung Frankreichs und Englands gewesen sei, zu dem Zweck, um im gemein samen Interesse die französisch-deutsche Grenze gegen einen deutschen Angriffsvesuch zu sichern. Briand habe die Frage auf einer breiteren Grundlage behandelt wisien wollen, aber England wolle sich nur für die Sicherung der französisch-deutschen Grenze bin den. Er habe dann daran gedacht, daß alle Mächte die Verpsiichtung übernehmen sollten, ihre gegenseitigen Grenzen zu achten

und einander nicht anzu greifen. Der Ministerpräsident besprach hieraus die Ar beiten der Konferenz und erklärte, daß in allen Beschlüßen, die man gefaßt habe, nie davon die Rede war — und es werde auch niemals davon die Rede sein — Frankreich für das Jahr 1922 weniger zu geben, als chm normaler und gerechter Weise zukomme. Kolonialfragen. ND. CarrueS, 10. Jänner. Eigenbericht. Die Diskussion über die französisch-englischen Kolonialfragen hat zu Meinungsverschiedenheiten ge führt. England vertritt

in der Frage von Tanger den spanischen Standpunkt, da England aus der Annahme dieses Standpunktes in den Koloniesragen eine Bedingung für die Unterzeichnung des Vertrages macht. So gehen die Ansichten noch weit auseinander. Heute morgens sind B o u l l i n und De Bonmars che. die Chefs des Büros der kolonialen An gelegenheiten, am Quai d'Orsay, hier angekommen. Man glaubt daraus scksiießen zu können, daß die Frage des Ver trages von Angora und die Frage von Tanger geprüft werden sollen. Oesterreichs

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 21.12.1921
Umfang: 8
reichs, unr ein Gegengewicht gegen England und Japan zu haben. Die englische Politik hat zu Washington eine Nieder lage erlitten und Frankreich, der bisherige Kontinentaldegen Englands, wird nun zu einem Kontinentaldegen Amerikas. Die Entente, „Der Pazifik' ist natürlich alles andere als eine Herzensangelegenheit der verbündeten Mächte, sie hat vielmehr den Zweck, Gegensätze, die mit elementarer Gewalt zum Kriege drängen, für einige Zeit noch zu binden, da jede Macht auf eine für sie günstigere

^erigen Staatsfeinden, Staatsfveunde zu machen und die für England ungünst ge Weltlage durch innere Konsolidation wett zu machen. England hatte von jeher zwei Eisen im Feuer. Zuerst versucht es England mit der brutalen Gewalt, gelingt die Unterwerfung nicht restlos, so folgt auf die Peitsche das Zuckerbrot und mit der zweiten Methode hat England die noch größeren Erfolge errungen. Auf diese Weise Südafrika seinem Imperium reibungslos -eingegliedert. Was lehrt uns Irland, was könnte es die Tschechen

sich die Iren mit der bloßen „Home-rul', mit der bloßen Selbstverwaltung zufrieden gegeben. 1921 wird Ir land ein England gleichberechtigter Bundesstaat. Heute können die Tschechen noch die Sudetendeutschen durch die bloße Selbst- verwaltling gewinnen, morgen nur mehr auf dem Wege eines deutsch-tschechischen Bundesstaates, vielleicht übermorgen schon jegliche Verständigung unmöglich gemacht zu haben. Will die Tschechoslowakei mehr fein als ein bloßer Vasall Frankreichs, will sie in der Weltpolitik

keine Null, sondern eine Ziffer dar stellen, dann müßte sie gleich England die sudetendeutsche Frage durch, einen förmlichen Friedensschluß bereinigen, müßte die in nere Konsolidierung durchführen, statt von ihr nur zu schwatzen. Das sollte Irland die tschechische Regierung lehren. Poütische Übersicht. Die Reparatlonsfcage. Die Antwort der Reichsregierung auf die Frage der Repa rationskommission ist nicht vor Mitte nächster Woche zu erwar ten. In deutschen parlamentarischen Kreisen erkennt

und England die persönliche Politik Italiens, das Sonderinteressen vertrete, in Zentraleuropa gutheißen werden. Am 18. De. zember hat in Wien «ine von dem Oedenburger Hei- matdienst einberufene zahlreich besuchte Versammlung stattge sunden, in der gegen die in Oedenburg durchgeführte „Volksab stimmung' einmütig schärfster Protest erhoben wurde. Redner aller Parteien erklärten, daß die Oedenburger Abstimmungs- komödie für Oesterreich keine R'echtsverbindlichkeit haben könne und betonten, daß der Kampf

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Volksbote
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Seite 21 von 24
Datum: 28.01.1926
Umfang: 24
Das Schuldenabkommeu mit England abgeWoffev. Engtanü gswährtnochgitnftigeeeSedingunqet» als Amerika. — 62 gleich mäßige Jahresraten von 4V, Millionen Pfund Sterling(S46 Millionen Lire).—Vis 1S32 leicht ermützlgte Raken. X Bolzano, 28. Jänner. Gestern, 27. Jänner, um 11.40 vormittags ist von Churchill und Graf Volpi das englisch- italienische Abkommen über die Konsolidie rung der Schulden Italiens an England ab geschlossen worden. Die Verhandlungen ha ben, wie mitgeteilt, am 18. Jänner in London

begonnen und haben demnach samt den Un terbrechungen 12 Tage gedauert. Während anfangs die Aussichten Italiens auf ein gün stiges Abkommen sehr schlecht schienen ange sichts der schroffen Haltung der englischen Blätter» ist aber schon bald ein radikaler Um schwung eingetreten und trotz des Konferenz- gcheimnisses drang die Ansicht durch, daß Italien seitens England noch günstigere Be dingungen als in Washington erhalten werde. Das gestern Unterzeichnete Abkommen stellt denn auch in der Tat unseres

Erachtens eine außerordentlich günstige Regelung der Schul denfrage zugunsten Italiens dar. Das Golddepol Italiens. Italien hat während des Krieges zur Si cherstellung seiner Schuld an England Gold abgegeben. Dieses Golddepot wird als unver zinslich erklärt und von England in acht gleichen Raten vom 15. März 1927 bis 15. März 1932 an Italien zurückgegeben. Auch in diesem Punkte hat also Italien einen Er folg erzielt: denn England wollte zuerst von einer Rückgabe der Golddepots vor Abzah lung der ganzen

1929-1932 je 1933-1987 je 1988 Pfund Sterling 2 Millionen 4 4 4.25 „ 4.5 2.25 „ Die höchste Zahlung, welche also Italien jährlich an Engladn zu leisten hat, beträgt viereinhalb Millionen Pfund Sterling, was beim gegenwärtigen Kurs 540 Millionen Pa pierlire ausmacht. Wenn man dem gegen überstellt, daß England doch auf 8—9 Millio nen Pfund jährlich von Italien gehofft hat, und daß die Schuld Italiens 72 Milliarden Papierlire ausmacht (1% Zinsen davon er gibt schon 720 Mill. Papierlire

), dann kann man die außerordentlichen Vorteile des eng- lisch-ital. Abkommens deutlich erkennen. Die Durchführung der Zahlungen. Die Zahlungen Italiens haben nach dem Abkommen jährlich in zwei gleichen Raten, welche am 15. März und 15. September fällig sind, zu erfolgen. Die erste Zahlung ist am 15. März dieses Jahres zu leisten. Ein Ar tikel des Abkommens ermächtigt Italien, von England bei neunzigtägiger Vormeldung die Stundung einer Rate zu fordern. Dieser gestundete Betrag ist mit 5% zu verzinsen. Andere Raten

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 10
Datum: 01.09.1923
Umfang: 10
Seite 2 „Bozner Nachrichten', den 1. u. 2. September 1923 Nr. ISS neuestens findet England sich bewogen, ganz sanft und vorsichtig die Rechtswidrigkeit des französischen Attentates zu konstatieren. Umso auffälliger berührt heute die scharse Sprche der englischen Presse gegen Italien, die offenen Drohungen mit dem Zwang unter Anwendung des Völkerbundes, ja das gefährliche Spiel mit dem Worte Krieg. Die englische Presse gebraucht selbst den Ausdruck Banditen gegenüber den Mördern von Kakadia

. Sind die es denn wert, sich ihrer in solcher Wckse anzunehmen und gegen Italien zu schützen, daß daraus Gefahren für den Frieden erwachsen könnten? VestiZia terrent. Das Exempel von 1914 sollte zur Vor sicht mahnen. Trotzdem stehen wir anscheinend heute ganz ähnlichen Quertreibereien gegenüber wie 1914. Damals spielte Rußland die Rolle des Beschützers und Anpeitschers zum Widerstand gegen die bekannte Sühneforderung. Es wäre — um die in England geprägten Ausdrücke zu gebrauchen — wirklich peinlich und ein feind

durch einen schmalen Kanal von Kleinasien ge trennt 468 Quadratkilometer groß, etwa 54.000 Einwohner. Cnglanö unö Frankreich. Der diplomatische Kampf zwischen Frankreich und England ist, wenn nicht alle Anzeichen trügen,, für einstweilen wieder einmal zum Abschluß ge langt. In Einzelsragen wird es zwar sicher nicht an Hin- und Herreden fehlen, besonders da man hofft, daß Poincare noch nicht sein letztes Wort gesprochen habe und sich im persönlichen Verkehr nachgiebiger zeigen werde. Aber grundsätzlich haben beide

. „Wo ist das Zugeständnis, das England für die Opfer machen will, die es von den Alliierten verlangt?' Vielleicht keiner der zahllosen Advotatenkniffe, dieser Note hak in England so viel böses Blut gemacht wie dieser Satz. Und mit Recht! Es ist nicht ganz leicht, in. diese finanzielle Streitfrage volles Licht zu bringen, denn es gehört zum Bilde dieser konfusen Ausein andersetzung, daß die einzelnen Regierungen ständig aneinander vorbeirechnen und daß in jeder Haupt stadt mit denselben Zahlen so lange

den, unsere Schuld an England oder auch nur die Verzinsung zu zahlen, bevor die deutschen Leistun gen uns ermöglicht haben, den Schaden wieder gut zumachen, der durch die Invasion und durch die. Kämpfe auf unserem Boden entstanden ist.' Zur Begründung dieses Anspruches, der selbst für Herrn Poincare eine bemerkenswerte Dreistigkeit dcn^tellt, erfindet der französische Ministerpräsident eine mo ralische Rangordnung zwischen den einzelnen Geld sorten: „Jedes Pfund Sterling, jeder Dollar, den Frankreich

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 4
Datum: 23.07.1920
Umfang: 4
ernannt. Englische Drohungen gegen Ratzlaod Londr n. 2l- Jul,. Die englische Regierung etklärl für den Fall, als die Bolschewiken tu Polen eindrivgen sollten, die wirifärafiltchev Verhandlungen mir Rußland abzubrechev. Bon Polen wird England formell fordern, daß es um einen Wllsieust'llstand anfuchl. Ehrung Bela Jtund! Moskau. 22. Zull Zu Ehren des hier klugen offenen Bela 5hm fand ein großes F fl statt. Be> der Festlichkrtl dk- fprach Lenin die Verdi,nste KunS um dir W-llrevoluHon. Der große

u. a: „Licher- lick) tüstme die tatholi-We KaM allein eint Lösung der AügefmvLrrigen Krfiß herb erführen. Ich weiß wohl, daß eine Setbsröudigkeir. wie He die Dominions genießen, dir irische Frage zu lösest verinötzie, aber im hege nicht dst geringste Hsofftrung, baß die Regierung von Lwvd Ge-° orge sie rms gellen wird. Id WirÄichkeit will England diese Auwstomie aurs nicht geben . . . England in iaim?r dein WilÄn einer Handvoll Protestanten erfüll:, nwllrend es sich »vcjigerre, die große katholisch

' Mehrheit des Lan des astzuhörF: So ivar es während drei Jahrhunderten; und so wird es unglücklicherweise weiter sein' AebiillK spricht sich Dr. Cossen aus: „Weil Jrtostd iveiß, daß England eine richtige Lösung stichh will, verziLlei ?s auf eine Diskussion. England hat 'Furch: vor dem Ge dcihetl Irlands, weil Irland stark würde und Jein? Rechte nerlMgeN tvürde. . . Das war im»«'. englische Politik, durch irgMdn'clche Bkinel die ökonomische Suprematie z,: bekommM England Im: immer die Nationen ansgeb

-urel uilld unterdrück, die schroWer tvaren, als es selbst. . . Was Irland in seiner Stimmung gehoben Hai, aas ist vor allem d:e Prok!amatiost der Alliiertet:, wonach sie sich für die Ireil>eir lustd Unabllängigkeit der kleinem NariMen schlagen wollten . . . Dir Illstenrage ist in aWv Teilest von England zusaunnengekünstelr worben Ulster ist eilte Kvlmrie. die in einem Winkel Irlands verpflanzt tvurde. Estgland braucht sie nach dem Grundsan: Divide er impera. Das Ulftcrproblem ist keineswegs

in einer Ansprache an die Mcütge, er wisse nwhl, daß ihm die Rückkehr nach. England verschlösset sei. Aber er werde zurück! ebr c n und zwar ist ein srxis, iri/sches Land: beschlagrurn Stock m't der elektrischen Ober'rttnug in Be rührung. Die Hochspannung.von 10.000 Volt tötete den Unglücklichen auf der Stelle. Die Rcktungsabtetluug konnte tufolgedrssen nicht mehr etvschreilru; der Leichnam wurde von den Kameraden nach Wien mitgenommen. Die neue Ssterrctchtsche Wehrmacht. Ab 15. d. MtS. wurden die sekoerzrtt

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 10.01.1922
Umfang: 8
wird. Als - Vertreter Österreichs wäre Sektionschef Dr. Schüller ausersehen. Deutschland. Abänderung des Wiesbadener Übereinkommens. B e r l i n > 10. Jänner. England hat das Wies badener Abkommen unter der Bedingung angenom men, daß die Gesamtsumme der unter dieses Abkom men fallenden deutschen Sachleistungen im Werte von 7 . Milliarden gestrichen werde und der Vertrag nur eine Giltigkeit von drei Jahren habe. Frankreich und England haben zu diesen Bedingungen ihre Zustim mung gegeben. Besprechung der Süddeutschen

, daß der Botschafter in weitem ! gen herausgeschleudert wurde. Er hat jedoch leichte Verletzungen^ echalten, die es. ihm aber v»« möglich machen, an den Sitzungen des Obersten Ra fünf oder sechs Tage teilzunehmen. ... England. „Kritische Tage für die Entente'. In einem „Kritische Tage für die Entenil überschriebenen Artikel sagt „Daily Chronicle das Organ Lloyd Georges, daß die Ente« ^ einem neuen Mißerfolg kaum werde standhalte ß können. Aus der gegenwärtigen Konferenz nch ß etwas Besseres hervorgehen

für ein WM rüsten auszugeben, die russische Bevölkerung v« 100 Millionen zu boykottieren, sei mit der engM sehen Politik völlig unvereinbar. England Koni« die Sicherheit der französischen Grenze nicht M rantieren, wenn'Frankreich seine aggressive PM tik in ganz Europa und im nahen Osten fortschW England werde keine finanziellen Opfer brinH ? wenn Frankreich den Betrag für die BernM rung seines Heeres von schwarzen Truppen seiner U-Bootflotte verwende.. Sie finden sich schon wieder. . Paris, 9. Jänner. Die Frage

eines englis' französischen Abkömmens erregt immer nv Interesse. Die Zeitungen melden, daß Briand dieser Angelegenheit an Lloyd Georgs ein Men randum gesandt habe. Die englische Regi«cu wird in der Antwortnote ihre Stellung hekan geben. Wie „Journal' berichtet, habe Llo: George im Ganzen und Großen dem Memo-raM dum zugestimmt. „Petit Journal' sagt, einer' Punkte, über die eine Einigung erzielt wer müsse, sei der Gara n t i e vertrag und wichtigste Punkt sei die von England geforde Herabsetzung

der französischen U-Boot? stände. . (Garantievertrag heißt, daß England Franzosen beistehen muß, wenn Deutschland > einmal gegen die Zertretung wehren sollte.^ Irland —Freistaat. Das irische Parlament „Dayl Eirean' nannt, hat am Sonntag, den 8. Iänm das englisch-irische Abkommen, mit 64 gegen i Stimmen ratifiziert. Damit ist ein jahrhundeU langer Streit begraben worden und das Blut M < ler irischer Märtyrer hat dem Vaterland ? r Freiheit erkämpft. Wenn der neue FreiU auch noch manche Jugendkrankheiten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 20
Datum: 29.01.1921
Umfang: 20
ist. wird gestatten, dah mir Muster, die in anderen Ländern bereits bestehen, in der für unsere beson deren Verhältnisse entsprechenden Weise nachahmen kö--»n England und Frankreich. In der ..Kölnischen Volkszeitung' veröffent licht der bekannte Historiker und Zentrumspoliti ker Dr. Spahn zu diesem Gegenstand folgende Er wägungen: Englands Aufstieg und sein Hinschreiten auf dem gewonnenen Höhenweg beruhen auf der Be achtung zweier Grundsätze: de» einen, daß nicht Samstag—Sonntag. 89. u. 30. Jänner

eine Kontinentalmacht die Hegemonie in Euro?» erringen darf, des andern, daß Schutz und Fördi, rung des englischen Handels Englands Staaisaus. gäbe sein muß. Das Gleichgewicht der Mächte hat der jiina'te Weltkrieg erledigt. Auf dem Kontinents gibt e, nicht mehr zwei Großmächte, die als Gcgenyewich. te ausgenutzt werden können. Frankreich ist die all, einige Großmacht, die nach der Hegemonie in Cu- ropa streben kann und nunmehr auch strebt. Dabei ist Frankreich nach England die mächtigste Kol» nialmacht

Kreissn entgegenkommend gegen England galt. Wenn auch unter anderen Gesichtspunkte, find doch von gleichen Gefühlen gegenüber Hianl, reich Finanz-, Industrie-, Handels- und jonstizeü Geschäftskreise geleitet, die treibenden Krüsie w englischen Politik. Vo» dem Kriege war DeuG land Englands bester Kunde, das von Ihm Ki- lich für rund W Millionen Pfund Sterling Re- nufakturwaren bezog. Diesen Kunden kann Enx> land nicht entbehren. In den Aorkriegsjahren sah die englische Industrie sich durch die rasch

? win- schaftliche Entwicklung Deutschlands und de» Aus bau der sie fördernden und schützenden demiÄ» Handels- und Kriegsflotte bedroht, was zur enz> lifchen Einkreisungspolitik geführt hat, von dich« Alpdruck ist England befreit. Er war grundl«, Gleichzeitig ist England durch den Krieg Deutsch land als Kunde und Nußlaad als Rohsloislicie- rant verloren gegangen. Greys Wort von Enz, lands Kriegsteilnahme als „Geschäft' erwies sü als falsch. Umgekehrt tritt Amerika in uncihön rascher Entwicklung

mit England in scharj» Wettbewerb und macht Frankreich sich von Eng lands Industrie unabhängiger, indem es seine ei gene Industrie steigert durch die Stillung seine- Kohlenhungers im Saar- und Ruhrgebiet uni über Polen in Oberschlesien. Englands wirtlctmil- liche Vormachtstellung beruhte auf seinen Kohl?« und Eisenschätzen. Mit Kohlen werden die Masch nen im Laufe gehalten, die in der Industrie tätlz sind. Kohlen sind ein englischer Ausfuhrartikel I« Kohlenschätzen ist Amerika England überlege», Amerika

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 29.01.1921
Umfang: 8
nach mi Bereinigten Staaten bestimmte Vorteile ein- :äumen und insbe-ondere in Kliegszeiten die Ein» nchtnng eines amerikanischen Flottenstützpunktes in Delgado auf den Azoren gestatte». — Die Meldung gewährt einen Liefen Einblick in die auswärtige Politik der Vercinigten Staaten, :n besonderen in das Verhältnis zu England so, wie es jenseits des Atlantik angesehen wird. Stellte die Kriegslieferung wirklich nur ein Hand-lsobjekt dar, so wäre die gewählte Form der Getctzesvorlage nicht recht verständlich

. Das Gerücht, daß es sich hier um Leistung und Gegenleistung von politisch' strategischer Bedeutung handle, scheint daher den Tatsachen wohl zu einsprechen. Wenn diese Gegen- l.istung Portugals wirklich in einem Stützpunkt auf den Azoren besteht, so würde zum erstenmal scit Bestehen der Union ihre Politik ein europäisches Antlitz bekommen, das sich nur gegen England richten kann. Die Azoren sind der Riegel zur Mittelmeer- Mt?, zugleich das Wächterhaus über die SchisfahrtS- uraßen des Atlantischen Ozeans

und Steinen totgeschlagen. Ne Krise m England. Ein Mitarbeiter des Pariser „Oeuvre' ist nach England gereist; er berichtet über seine Be- obachtnngen. Nach seiner Ansicht ist das England von heute nicht mehr das, wäS es in Bsulogne im Monat Juui vorigen JahreS gewesen ist. Die Er eignisse hätten sich überschlagen. Die britische Re» giemng habe im Kampf gegen die Arbeiterparte! nnd^ besonders gegen die Bergarbeiter das Spiel verloren; die Folgen dieser Niederlage scheinen heute nicht wieder gutzumachen

zu fein. Die Physiognomie der Hauptstadt habe sich verändert. Auf den Straßen, iu den Schaufenstern der Magazine würden die Wirkungen der Kriese sichtbar. 400.000 ehemalige Soldaten seien heute ohne Arbeit. Die Waren würden 30—50°/o unter dem Preis deS letzten Sommers bezahlt. In finanziellen und politischen Kreisen herrsche Pessi» miSmuS. Die englisch: Maschine sei gehemmt. Ein Engländer habe ihm gesagt, die RegierungZaatori- tät, das Machtprestige, Hab: in England einen ver hängnisvollen Schlag

erhalten, von dem es sich nichr so schnell wieder erholen werde. England sei in voller Liquidation und diese Liquidation scheine sich mehr und mehr einer Revolution zuzuneigen. Seh? viele Besitzer hätten unter dem Druck der Steuern nicht mehr genügend Geld zum eigenen Unterhalt. Viele versuchten ihren Besitz zu verkau fen, wenigen gelänge eS. England habe auß?r Lloyd George nur Poli tiker zweiten Grades. Das britische Reich krache an allen Enden und kein Wille, keine Energie und keine Intelligenz

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