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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 17 von 18
Datum: 08.10.1904
Umfang: 18
„So. bist du da, Martin," sagte er, in die Tür tretend. „Komm ! einmal her. Junge, ich habe etwas für dich." Martin sah erstaunt auf. Er fand den Klang der Stimnie seines Vaters so sonderbar. „Für mich, Vater?" „Ja, für dich, komm nur her, ins Zimmer." Martin, ein großer, vierschrötiger Bursche von fast fünfundzwanzig Jahren kam dem Wunsche seines Vaters nach. Er fragte sich im ge heimen, was sein Vater wohl für ihn haben könnte. Es war noch nie vorgekommen, daß dieser ihm in diesem Zimmer

etwas zu sagen hatte. ^ Als Martin im Zimmer war, schloß Swinkels wieder die Türe. Sein Sohn geriet noch mehr in Erstaunen und sah seinen Vater fragend an. Er begriff nichts von der Sache: die geschlossene Tür, das sonderbare Benehmen des Vaters, der unheimliche Glanz in dessen Augen „Du bist ja ein guter Freund des Ulmenhofs, Martin?" Der junge Mann wußte nicht mehr, was er denken sollte. „Ich meinte nur so, Mar tin. Du möchtest Gaasdonk sicher gerne einen Dienst erweisen." „Einen Dienst erweisen!" schrie

Martin, seine große Hand ballend. „Eine Tracht Prügel möchte ich ihm geben." „Gut, lies denn diesen Brief." Martins Erstaunen stieg fortwährend. „Aber, Vater, was bedeutet das ... ?" „Frage nur nicht, sondern lies!" Der junge Mann gehorchte diesem Befehle, während sein Vater, die Hände wieder in den Hosentaschen, ihn starr ansah und jede Falte auf dem Gesichte seines Sohnes studierte. Dieses verriet stets größer werdendes Erstaunen. Als Martin den Brief ge lesen hatte, fragte

er: „Wie bist du zu diesem Brief gekommen, Vater?" „Frau Gaasdonk hat ihn mir natürlich nicht gegeben," antwortete Swinkels spöttisch. „Aber hast du sonst nichts von dem Briefe zu sagen, Martin?" „Es ist ein sonderbarer Brief, und wenn Gaasdonk tut, was von ihm verlangt wird, dann wird er tief, sehr tief in die Tasche greifen müssen. Und das wird ihm gerade jetzt nicht angenehm sein, nun die Krank heit unter dem Vieh ihn man ches schöne Tier gekostet hat." „Aber mit dem Bezahlen kommt er nicht frei, Martin." „Wie so, Vater

? Ich meinte doch . . . ." Swinkels schüttelte den breiten Kopf mit einer heftigen Bewegung. „Natürlich, wenn ich Gaasdonk handeln lasse, dann wird er alles bezahlen, kommt cs ihm auch noch so ungelegen, denn ich weiß, daß er noch kürzlich,eine Hypothek hat aufnehmen müssen. Aber es hängt nun allein davon ab, was wir tun . ." „Wir, Vater?" fragte Martin, für den sein Vater in Rätseln sprach. • „Ja, wir, oder ich allein, wenn du das besser findest." „Ich muß Euch ehrlich sagen, daß ich nicht das Geringste

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
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Seite 19 von 20
Datum: 07.10.1904
Umfang: 20
163 „So, bist du da, Martin," sagte er, in die Tür tretend. „Komm cinmat her, Junge, ich habe etwas für dich." Martin sah erstaunt auf. Er fand den Klang der Stimme seines Vaters so sonderbar. „Für mich, Vater?" „Ja, für dich, komm nur her, ins Zimmer." Martin, ein großer, vierschrötiger Bursche von fast fünfundzwanzig Jahren kam dem Wunsche seines Vaters nach. Er fragte sich im ge heimen, was sein Vater wohl für ihn haben könnte. Es war noch' nie vorgekommen, daß dieser ihm in diesem Zimmer

etwas 511 sagen hatte. Als Martin im Zimmer war, schloß Swinkels wieder die Türe. Sein Sohn geriet noch mehr in Erstaunen und sah seinen Vater fragend an. Er begriff nichts von der Sache: die geschlossene Tür, das sonderbare Benehmen des Vaters, der unheimliche Glanz in dessen Augen „Du bist ja ein guter Freund des Ulmenhoss, Martin?" Der junge Mann wußte nicht mehr, was er denken sollte. „Ich meinte nur so, Mar tin. Du möchtest Gaasdonk sicher gerne einen Dienst erweisen." „Einen Dienst erweisen

!" schrie Martin, seine große Hand ballend. „Eine Tracht Prügel möchte ich ihm geben." „Gut, lies denn diesen Brief." Martins Erstaunen stieg fortwährend. „Aber, Vater, was bedeutet das ... ?" „Frage nur nicht, sondern lies!" Der junge Mann gehorchte diesem Befehle, während sein Vater, die Hände wieder in den Hosentaschen, ihn starr ansay und jede Falte auf dem Gesichte seines Sohnes studierte.. Dieses verriet stets größer werdendes Erstaunen. Als Martin den Brief ge lesen hatte, fragte

er: „Wie bist du zu diesem Brief gekommen, Vater?" „Frau Gaasdonk hat ihn mir natürlich nicht gegeben," antwortete Swinkels spöttisch. „Aber hast du sonst nichts von dem Briefe zu sagen, Martin?" „Es ist ein sonderbarer Brief, und wenn Gaasdonk tut, was von ihm verlangt wird, dann wird er tief, sehr tief in die Tasche greifen nlüfsen. Und das wird ihm gerade jetzt nicht angenehm fein, nun die Krank heit unter dem Vieh ihn man ches schöne Tier gekostet hat." „Aber mit dem Bezahlen kommt er nicht frei, Martin." „Wie so, Vater

? Ich meinte doch . . . ." Swinkels schüttelte den breiten Kopf mit einer heftigen Bewegung. „Natürlich, wenn ich Gaasdonk handeln lasse, dann wird er alles bezahlen, kommt es ihm auch noch so ungelegen, denn ich weiß, daß er noch kürzlich eine Hypothek hat aufnehmen müssen. Aber es hängt nun allein davon ab, was wir tun . ." „Wir, Vater?" fragte Martin, für den sein Vater in Rätseln sprach. „Ja, wir, oder ich allein, wenn du das besser findest." „Ich muß Euch ehrlich sagen, daß ich nicht das Geringste

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 6 von 16
Datum: 08.09.1912
Umfang: 16
Wenkel auf der Well, und gar in ihrem Gesichtskreise, gäbe. Sie ging, und Martin Wenkel stand da wie Lots Weib und starrte ihr nach. Jetzt wandte das Mädchen ganz plötzlich den Kopf und lachte ihn an mit glänzenden Augen und Lippen, zwischen denen schneeweiße Zähne blinkten. „Ich geh' zu Ihrer Mutter, Herr Wenkel," sagte sie. „Haben Sie etwas zu bestellen?" Martins ehrliches, breites Gesicht ward so rot, daß man's selbst durch die schwarze Schminke bemerkte. „Das ist mal nett

von Ihnen, Fräulein Dora," er widerte er vergnügt. „Sie bleiben doch abends da?" „Vielleicht — vielleicht auch nicht!" lachte sie, kokett den Kopf wiegend, und tänzelte weiter. Martin lachte ebenfalls und schwang triumphierend seinen Hammer so lange über seinem Kopfe, bis das Mädchen verschwunden war. Etwas zerstreuten Geistes kam er zum Amboß zurück und beachtete gar nicht, daß der eine Geselle sehr eifrig auf kaltes Eisen hämmerte, und daß das Feuer neuerdings am Erlöschen war. Doch währte seine Unachtsamkeit

nicht lange, dann brach das Donnerwetter desto heftiger los. Und wenn die Gesellen und der Lehrling, die mit gespitzten Ohren und heimlichem Gekicher das kurze Zwie gespräch behorcht, nun auf frühen Feierabend hofften, so sahen sie sich bitter getäuscht. Nicht eine Minute vor der gewohnten Zeit legte Meister Martin den Hammer aus der schwieligen Hand, und beim Aufräumen ward dem Lehrjungen Heinrich nichts geschenkt. Doch um eine Idee rascher wusch sich Martin und kleidete sich um, und als der Junge

hundertmal Hab' ich's gewollt, und immer kam mir etwas in die Quere, oder ich verlor plötzlich den Milt, 's ist eigentlich höllisch dumm, denn ich glaub' gar nicht, daß sie Nein sagt. I, weshalb sollte sie auch? Ich bin ein ehrlicher Kerl, der sein gutes Auskommen hat, und ihr Leben ist wahrhaftig nicht golden bei ihrem Zankteufel von Mutter und mit ihrem lumpigen Nähverdienst. Ein Prachtmädel ist sie, ja, ja! Geschickt und fleißig wie nur eine, und hübsch —" Martin lachte entzückt

vor sich hin —, „sehr hübsch! Man möcht' sie immer gleich beim Kopf nehmen und abküssen. Dock, weiß der Kuckuck, man wagt's nicht. Sie hat so eine Manier, so schnippisch und hochmütig, als wäre sie was Besseres. Da fragt sich's nicht so leicht, ob die einen heiraten will! — Na, wollen sehen, ob's heule glückt — ja, ich will's heute wagen, es mag kommen, wie's kommt. Das Hin und Her ist mir in den Tod zu wider. Donnerkeil, ich bin ja keine Memme! *— Hurra, heute abend Hab' ich einen Schatz!" Rascher eilte Martin

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 14 von 20
Datum: 15.10.1904
Umfang: 20
„Nein, ich will wissen, was an der Sache ist, oder was vielleicht Verleumder erzählen," antwortete Walter scharf. „Ist das Letzte aus mich gemünzt? — Nein, Walter, es ist keine j Verleumdung. Du wirst es selbst schnell genug erfahren. Und ich z bin neugierig, ob der alte Willigen seine Einwilligung zu einer Heirat zwischen dir und Truda geben wird, wenn er weiß . . ." „Martin!" — Walter blieb stehen und schien, nach dem Aus druck seines Gesichtes und seiner Haltung zu urteilen, große Lust

zu haben, eine Rauferei zu beginuen. „Sagte ich nicht, daß du dich aufregst? Nur deshalb, weil ich Deinen Vater für zu verständig halte, um dich eure heiraten zu lassen. . . ." „Du bist eifersüchtig, das ist die ganze Sache. Aber es steht dir nicht schön, darum . . . ." „Eifersüchtig!" fiel der andere ihm in die Rede. „Ich eifer süchtig! Und worauf?" „Doch, es ist nichts als Eifersucht, Martin." „Geh zum Kuckuck mit deiner Eifersucht. Ich gönne dir deine Trude, wenn du sie wenigstens noch willst, und der alte

Willigen keine Einwendungen macht." Walter hätte am liebsten kein Wort mehr mit dem jungen ! Swinkels gewechselt, aber andererseits merkte er an dessen Anspie- ! langen, daß dieser etwas wußte. Es war natürlich nicht wahr, es ! konnte nicht wahr sein: gegen seine Trude war nichts zu sagen. Aber er wollte wissen, was erzählt wurde, welche Verleumdungen ausgestreut wurden, und darum sagte er, sich selbst zur Ruhe zwingend: „Aber erzähle mir nun einmal, Martin, warum ich Trude nicht nehmen und weshalb

mein Vater Einwendungen machen sollte." „Ich habe dir schon gesagt, daß ich deinen Vater für einen verständigen Mann halte, der nicht die Tochter eines Bettlers als Schwiegertochter wollen wird." „Gaasdonk ein Bettler? Geschwätz!" „Er ist es oder er wird es." „Dann will ich Trude doch noch!" rief Walter, bis aufs äußerste gereizt. „Auch wenn sie einen Bruder hat, dessen Platz im Gefängnisse ist?" Durch diese Enthüllung war Walter eineil Augenblick nieder geschmettert. Martin labte sich an seinem Triumphe

hatte, nicht mehr die Kraft und den Mut, das Gespräch fortzusetzen. Er wußte nicht, ob er wohl noch das Recht hatte, etwas zu sagen. Martin schritt weiter, Walter langsam hinter ihm her, und immer größer wurde die Entfernung, die sie von einander trennte. Walter verwünschte die Kuh, die er bei sich hatte. Ohne das Tier würde er nach dem Dorfe zurückgeeilt sein, nach dem Ulmen hofe, um aus Gaasdonks und Trudes Munde zu vernehmen, daß das, was Martin ihm gesagt hatte, nur Verleumdung war. Nun mußte

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 27.10.1949
Umfang: 10
ist zu auffallend. Die Verwirklichung dieser Pläne und Gedan ken liegt an der Gemeinde so gut wie an den verantwortlichen Persönlichkeiten, denen das Kirchlerh anvertraut ist. Besonders erfreulich aber ist das große Interesse der Gemeinde und auch der Jungbauern, die allen Vorschlägen und Arbeiten bisher größtes Verständnis entgegen gebracht haben. (h.) wurde die Arbeit wieder aufgenommen, als ob kein Krieg und kein Niedergang dazwischen ge wesen wäre. Sankt Martin bedeutet eben „nicht etwas Altehrwürdiges

Rückhalt für die gewerbliche und industrielle Produktion und ein Gegenmittel gegen Arbeits- und Stellenlosig keit!“ Doch mit dieser Erkenntnis gab sich Stein berger nicht zufrieden. So kam es zur Grün dung von Sankt Martin. Adolf Bruck faßt im selben Buche die wesentlichen Merkmale von Sankt Martin wie folgt zusammen: Sankt Martin ist ein Hei m. Damit hat Stein berger einen neuen Typ in Österreich geschaf fen. „Nur im Heim ist es überhaupt möglich, den ganzen Menschen zu erfassen und auf ihn längere

, besonders die Bauernkunde, wie auch die moderne Psychologie (Seelenlehre), haben Steinberger die Unterlagen für seine Methode -eliefert. So wurde es sein persönliches Werk, wie F. M. Kapfhammer in der Einleitung des Buches sagte, „daß wir in Österreich nach einer Zeit der Überfremdung und des Kommandos von oben und von außen weniges haben, das so wie Sankt Martin geeignet ist, unsere gesamte Bildungsarbeit zu erneuern!" Der Wes von Sankt Martin nach Tirol Das Lebenswerk eines steirischen Bauernsohnes

auf demselben Hofe beheimatet war. Wie manch anderes Bauernbüblein kam er auf „die Stüde", worauf er den geistlichen Beruf erwählte. Die ersten Jahre seines Wirkens brachten ihn im mer stärker in Verbindung mit jenem Teil des Volkes, von dem er stammte, mit den Bauern. Die Leute sagten von ihm: „Der Mann scheint aus einem besonderen Holze geschnitten zu sein!“ Das hat sich in seinem späteren Le- * St. Martin, ein bahnbrechendes Werk öster reichischer Volksbildung, Festgabe für Josef Steinberger, hg. von Franz

Maria Kapfhammer, österr. Bundesverlag, Wien, 1949. ben mehr als einmal gezeigt. Es ist das große Verständnis und die Liebe zum Volk, vor allem zum Bauernstand, die all sein Leben geleitet hat. Seine ganze Seelsorge wurde gleichzeitig auch Volksbildungswerk, so daß es nur einen kurzen Schritt bis zur Gründung sei nes Lebenswerkes bedeutete: Das Volksblldungsheim Sankt Martin. Bis zum Jahre 1938 sind etwa 6 0.000 junge Bauern durch diese Schule gegan gen. Es war eine Schule des Lebens

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 12
Datum: 17.03.1956
Umfang: 12
sie in der Mitte, bis er auf diese „Hans, welches Ist das nützlichste Tier?' »Das Huhn!“ »Wieso?“ »Wir können es essen, bevor es gehören wird und nachdem tes gestorben ist!“ Weise eine ganze Menge Zettel in der Hand hielt und gab diese dann an Martin weiter, der neben ihm stand. „Verteile sie“, sagte er. Martin tat, was inan ihm befohlen hatte. Er gab jedem Kind einen Zettel. Herr Wiedmann sprach inzwischen schon weiter: „Jeder von euch soll Gelegenheit haben, mitzuwählen!“ rief

«r. „Jeder kann auf seinen Zettel den Na men des Jungen oder des Mädchens schrei ben, den er am liebsten als Stellvertreter Tante Beates sehen möchte! Er kann na türlich auch seinen eigenen Namen darauf schreiben. Den Zettel soll er dann zusam menfalten, damit niemand sieht, was er daraufgeschrieben hat, und ihn wieder ab- geben!“ Martin hatte alle Zettel verteilt. „Habt ihr alle etwas zum Schreiben?“ fragte Herr Wiedmann. „Ja!“ riefen die Kinder. „Na, also dann los!“ sagte der Chauf feur. Die Kinder begannen zu kritzeln

. Manche setzten sich in eine Ecke und hielten die eine Hand über das Geschrie bene. damit man es nicht sehen konnte, andere saßen mit dem leeren Zettel in der Hand da und sahen angestrengt in die Luft, so, als wüßten sie nicht recht, was sie schreiben sollten, und ein paar flüster ten miteinander, so, als müßten sie sich noch beraten. Aber zuletzt waren sie doch alle fertig und Martin ging mit einer Pappschachtel herum, um die Zettel wie der einzusammeln. Er trug die volle Schachtel

mit den zu sammengefalteten Zetteln zu Herrn Wied mann zurück, der sie entgegennahm. „So“, sagte er, „nun wollen wir einmal sehen, wer die meisten Stimmen bekom men hat.“ Er faltete den ersten Zettel aus einander und las: „Helmut!“ Helmut strahlte. „Natürlich“, sagte er. „Warte es ab“, meinte Herr Wiedmann. ..Es kommen noch 17 andere Zettel!“ Auf dem zweiten Papier stand „Martin“. Auf dem dritten stand wieder „Helmut.“ Dann kam ein Papier mit „Lucie“. Und dann eines mit „Thomas“. Nach diesem öffnete Herr Wiedmann

ein „Agathe“-Pa- pier. Und dann gab es eine Ueberraschung: Herr Wiedmann öffnete nacheinander sechs Zettel, auf denen allen Thomas gewählt wurde! Die Kinder waren sehr aufgeregt. Wer würde als Sieger hervorgehen? Zuletzt war das Resultat klar: Thomas hatte neun Stimmen bekommen, Helmut vier und Agathe, Lucie. Martin und zwei andere Jungen je eine. „Thomas hat also die meisten Stimmen“, sagte Herr Wiedmann. „Die meisten von euch haben Thomas gewählt und desha b wird er Tante Beate vertreten.“ Er sah Thomas

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Tiroler Post
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Seite 18 von 20
Datum: 14.10.1904
Umfang: 20
, weil j ich Deinen Vater für zu verständig halte, um dich eine heiraten J zu lassen. . . ." „Du bist eifersüchtig, das ist die ganze Sache. Aber es steht dir nicht schön, darum. . . ." „Eifersüchtig!" fiel der anders ihm in die Rede. „Ich eifer- , süchtig! Und worauf?" „Doch, es ist nichts als Eifersucht, Martin." „Geh zum Kuckuck mit deiner Eifersucht. Ich gönne dir deine wenn du sre wenigstens noch willst, und der alte Williaen keme Einwendungen macht." ^ " ~ . Walter hätte am liebsten kein Wort mehr mit dem jungen

L>wmkels gewechselt, aber andererseits merkte er an dessen Amvie lungen, datz dieser etwas wußte. Es war natürlich nicht wahr e6 konnte nicht wahr sein: gegen seine Trude war nichts zu sagen Aber er wollte wissen, was erzählt wurde, welche Verleumdungen ausgestreut wurden, und darum sagte er, sich selbst zur Rübe zwingend: J „Aber erzähle mir nun einmal, Martin, warum ich Trude E nehmen und weshalb mein Vater Einwendungen machen „Ich habe dir schon gesagt, daß ich deinen Vater für einen verständigen

noch das Recht hatte, etwas zu sagen. Martin schritt weiter, Walter langsam hinter ihm her, und immer größer wurde die Entfernung, die sie von einander trennte Walter verwünschte die Kuh, die er bei sich hatte. Ohne das L.nr würde er nach dem Dorfe zurückgeeilt sein, nach dem Ulmen- Hofe, um aus Gaasdonks und krudes Munde zu oernehmen, doh das, was Martin ihm gesagt hatte, nur Verleumdung war. ' Nun mußte er weiter, im Herzen die Qual, die Martin's boshafte Worte darin hervorgerufen hatten. Walter prüfte

beträchtliche Summe. Aber wenn es nun einmal wahr war, daß Gaasdonk nichts mehr besaß? — In der ersten Aufregung hatte Walter Martin zugerufen, datz er auch dann noch Trude wollte. War das auch sein Ernst ? Würde er bei ruhigem Nachdenken, wenn er die Drnge der Wirklichkeit nüchtern betrachtete, nicht seine Gedanken ändern? Und was würde sein Vater sagen und tun? Zweimal hatte Martin spöttisch gesagt, daß dieser ein verständiger Mann wäre. Walter hatte sehr leicht den Sinn dieser Worte durchschaut. Ganz

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Der Oberländer
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Seite 7 von 12
Datum: 08.11.1929
Umfang: 12
anflehte. Dieweil aber Martinus keine Münze bei sich hatte, nahm er sein Schwert uud schnitt seinen Mantel in der Mitte auseinander. Eine Hälfte desselben reichte er dem Armen und ritt davon. Später wurde St. Martin zum Schutzpatron der Bettler erwählt und im Mittelalter führten die Bettlergilden tatsächlich den römischen Feldhaupt mann in ihrem Wappen. Die Volksüberlieferung weiß auch zu erzählen, daß er es gewesen sein soll, der die verräterischen Gänse am Capitol zuerst hörte. Daher trägt die Gans

den Beinamen St. Martinsvogel. Im Leben des Bauern spielt der hl. Martin ebenfalls eine nicht unbedeutende Rolle und gilt auch als Schützer der Haustüre. Außerdem wird er auch — neben dem hl. Johannes v. Nepomuk — als Wasserpatron verehrt. Ein am Hause angebrachtes Bildnis des Heiligen soll es vor Waffergefahr schützen. In Südtirol wird er ganz besonders verehrt und finden wir an zahl reichen Häusern sein Bildnis oder in demselben seine Statur zu Pferde. Im Volksmunde lebt der hl. Martin oft und oft

. So singt man in einigen Orten in Oberbayern: St. Martin! St. Martin! Du sitzst auf deinem Roß Und schenkst an Ied'n dein Mantel Der nacket geht und bloß! Im Zillertal zogen am Martinstage die Buben von Bauernhof zu Bauernhof und sangen: Heut ist St. Martinstag Wennst uns was geb'n magst Gib kua Salz Und Schmalz Und nit was alt's! Und der heili Martin wird In deim Haus der Hirt, Daß dir kua Waffernot Schimmelt bei Brot! sindliche Sprengkapsel explodierte und alle 3 schwer verletzte. Diese Sprengkapsel

gebunden haben sich ernst und wohlbedacht 4 Paare. Ihnen allen auf dieser Erdenpilgerschaft ein Vollmaß von Glück! Innabwarts Silz. (Unsere Heimatwehr) hat nun ihren neuen Wimpel bekommen. Er ist eine Spende des Hochw. Herrn Dekan Josef Sparber. Dafür erhielten die Sänger für gewöhnlich von den Bäurinnen ein sogenanntes Martinibrot, das eigens für diesen Tag gebacken wurde und aus Kleienmehl und Honig bestand. Im Ge- schmacke war es unseren Lebkuchen ähnlich. Die Sage verbindet den hl. Martin

auch mit der Rettung des Kaiser Max auf der Martins wand, weil diese mit dem Namen des Heiligen in Verbindung steht. In Gegenden, woselbst Gänse gehalten werden, wie Ober- und Niederösterreich, Böhmen, Mähren usw., fehlt am St. Martinsfeste selten eine fette Gans auf dem Mittagstische. Ein ganz interessanter Brauch bestand bis vor kurzer Zeit in der Pfarre Wängle, Außerfern. Daselbst ist der hl. Martin Patron der schönen Pfarrkirche. Am Martini tag opferten die Frauen Hennen in Ermangelung von Gänsen

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 05.02.1927
Umfang: 8
Gendarmen ermordet worden ist. Auf Grund der seit mehreren Wochen geführten Necherchen wur den die beiden Gendarmen nunmehr in Gewahrsam genommen. ger, Werner, Josef, Nogel Friedrich, Anton Egger, Llberall Franz, Schmidt Franz. — 2-Sericn: Egger Sebastian, Höck Viktor, Bachler Hans-Jochberg, Höck Georg, Föger Franz, Stefan Brunner, Anton Exenberger, Egger Peter, Weg- melka Anton, pfurtscheller Noman, Franz Egger, Alois Glätzle, Heigenhauser Stefan, Gstür Martin-Fieberbrunn, Aust Gustav. — 15-Serien

. Bachler Hanö-Jochberg, Egger Seba stian, Höck Viktor. Brunner Stefan, Egger Peter, Exenberger Anton, Wegmelka Anton, Föger Franz, Höck Georg, Heigen hauser Stefan, Glätzle Alois, Gstür Martin-Fieberbrunn, Aust Gustav. Noman pfurtscheller. Brunner Burgl, — Prä mien: Exenberger Anton, Salvenmoser Luzie. — Jungschützen: Egger Franz, Hechenberger Markus, Nesch Josef, Kohlhofer Martin. Schweinester Gottfried, Anton Schwabl, Sturm Nu- pert, Höck Johann, Llnterrainer Anörä, Neumaier Nuöolf. Eisschützen

Sebastian, Franz Föger, Noman pfurtscheller, Herold Josef, Anton Exenberger, Heigenhauser Stefan, Höck Georg, Brun ner Burgl, Franz Egger, Stefan Brunner, Bachler Hanö- Jochberg, Gstür Martin-Fieberbrunn, Egger Peter, Schmidt Franz. — Schlecker: Salvenmoser Peter, Egger Peter, Bachler Hans-Jochberg, Höck Viktor, Wieser Jakob, Egger Sebastian, Föger Franz. Alois Glätzle, pöschl Hans. Höck Georg, Exen berger, Anton, Heigenhauser Stefan, Anton Kofler, Aust Gu stav, Wegmelka Anion, Stefan Brunner, Gstür

Martin-Fie berbrunn. Gottfried Schweinester, Herda Josef. Alois Echwei- Langer Hans Engl Michael Lettner Lorenz Schott Josef Meldestelle: Sparkaffaverwalter Georg Nußbaumer Ernst Neisch Humor Er fehlt noch. Ein hübscher Witz kursiert in Berlin. Ein junger eleganter Snob tritt an der Halte stelle zum Straßenbahnwagen und fragt herablassend den Schaffner: „Na, ist Ihre Arche Noah schon voll?" Worauf von drinnen die Antwort kommt: „Bitt' schön, — bloß der Affe fehlt noch!" Moderne Jugend. Onkel: „Sieh

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Der Bote für Tirol
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Seite 10 von 10
Datum: 19.08.1899
Umfang: 10
1600 K. k. Bezirksgericht Passeier, am 3. August 1833. Delago. eingelöste EntschädigungSbetrag Post- Sir. Name und Wohnort der Besitzer Parzellen-Nr. Grund fläche in LÜKlft. kr. fl. I kr. I 1 Johann Königsrainer. Saltaus 2473/2, 2473>3, 247S, 410, 2467. 246S. 24K4. 2^50/1, 244«. 244S, 2443, 2483, 404/1. 2440, 2325 1835 I 303 — ?82 — 2 Johann Waldner, (Hannen), St. Martin 2207/3, 2207/2, 2207/1, 220«, 2205/3, 2210, 2212, 24S5 848 I 132 — 36 — 3 Alois Egger, St. Martin 2134/1, 2134/2. 2134/3 370

s 100 — 36 — I 4 Johann Waldner (Hanncn), St. Martin 2IS8, 2ISS, 22<10 I — — — — 5 Johann Schiefer, St. Martin 2168, 2170, 2172, 2436 388 ! 148 — 107 — 6 Pius Götsch, Bneschen, St. Martin 213S, 2140 185 I 18 50 54 — ! 7 Alois Tschöll, Bneschen, St. Martin 2132, 2128, 2I2S, 2125, 2120.2124. 2117,2117 313 I 133 St! 58 — 8 Georg Oettl, nun Paul Kostei, St. Martin ZI27, 2128, 2I2S, 2125, 2120. 2124, 2117, 2117 1155 I8V 8V 3K — 9 Alois Frick's Kinder mj. St Martin 2031, 2I1i»/l, 2076, 2088, 277/1 17SV

I 115 50 28 — >0 Joses Schiefer. Kalmbauer, St. Martin I68S/I, IK8K/I, 1687, 1673, IK48, 1630, IK4S, 1647 1060 526 — 1 >2 — 1 I Änton Nock, Untereggen- stein, St. Martin 16S1. I6S3/I, 1635 S00 I 108 — 115 — 12 llndrä Hoser, St. Martin t671, 1672, 1643, 1644 380 I 32 — ! 163 — 13 Philomena Pichler, nun Franz Lamprccht, St. Martin 1729, 1731, 163S 65 I 18 25 5 — 14 Sebastian Moosmair, St. Martin 1637 6 — 6V 2 4» 15 Anton Buchschwenler, St Martm 1615, 1622/1, 1616, 617, I6IS, 1621, 1611, 1607, 1604 833

l 514 130 — !6 Johann Nliich, St, Martin 1603, 1530, I58S, 1581/1 800 I 80 321 — ' 17 Josef Erl, S'. Martin 582, IS6S, I 570, 1571 2S5 s 211 25 46 — I 6 Lartlmä Erb. Sr. Martin 1575, I57K 150 I 120 — 50 — IS Johann ikerdorfer. St Ma'tin 1529, 1530, 152S 180 I 144 — 67 — 20 Josef Jlmer. St. Martin 1524 30 > 24 — 4 80 21 Geschwister Gögele, St. Martin 1523 115 S2 — ^ 30 — 22 Gerichtsbrilderhaue, St. Martin ISIS 100 ! 80 — 38 23 Brückenbanweisteramt 1516. 1515, 1514 20 s I — '— — 24 Iohanil/Schenk

, St. Martin 104, 105 186 s 223 20 112 — ° 23 Jakob Pichler, St. Martin 107 10 i 1V — ! — 26 Josef Haller, nun Benediki Koster, St. Martin 65, 54 23 11 so - — 27 Armenhaus, St. Martin 48 30 I 51 j — — 28 Anron Prünsier, St. Martin 4. 5 100 > 80 — 27 20 2S Johann Platter, St Martin 27, IS. .-5/2 65 I 110 50 2SS 20 3 V Antonie Hillebrand St. Martin 10, 11, 17 2S0 433 63 20 31 Alois Tschöll, nun Georx Dobler, St. Martin 16 7 7 - — 32 Agatha u. Maria Schwarz nun Georg Dobler. St. Martin

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Tiroler Wastl
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Seite 4 von 8
Datum: 13.05.1931
Umfang: 8
du wieder in deiner Welt lebst, denkst du nicht mehr an uns und unsere Not!" — „Gewiß nicht", antwortete ich, „die Erlebnisse und Eindrücke, die hier aus mich eingewirkt haben, sind stark und nachhaltig, ich habe viel zu gelernt, niemals könnte ich das vergessen! Immer werde ich versuchen, die Wahrheit zu sagen über die Zustände und das Leben der Arbeiter, wie ich es kennengelernt habe." Martin saß wie immer mißmutig und dick vor der Bremse, in den letzten Tagen hatte er wieder zugenommen. Wir krochen die Strecke

hinunter und gingen an die Arbeit. Nie ist sie mir so leicht gefallen! Die große Freude, die mich erfüllte, zum *) Leseprobe aus dem Roman des Grafen Stenbock-Fermor: „Meine Erlebnisse als Bergarbeiter." Verlag I. Engelhorns Nachf., Stuttgart. letztenmal diese Arbeit zu vollbringen, gab mir ungeahnte Kräfte. Die Geschwindigkeit, mit der ich den Teckel füllte, die Steine behackte, den Wagen hinaufzog und umlud, setzte sogar Martin der sonst an allem herumzunörgeln hatte — in Er staunen! Beim Buttern

zeigte sich Martin gesprächiger als sonst. Er schimpfte über seine Frau, seinen Sohn Jakob, den schlechten Lohn, den Achtstundentag, die Kumpels und endlich über meine Abreise; „Solche Bürschchen wie du Habens gut, wenn ihnen der Dreck hier nicht mehr paßt, gehen sie einfach weg! Unsereiner hat hier solange zu schuften, bis er vor Altersschwäche krepiert, wenn nicht vordem Kohle oder runtergehendes Gestein ihm die Knochen kaput haut!" Schließlich hatte sich Martin ausgeredet und aß schmatzend

hockte der bucklige Jakob und rief mit schriller Stimme die Kontrollmarken aus. Ich nahm Abschied von meinen Freunden und Kameraden, mit denen ich ein Jahr das Schicksal geteilt hatte. Nach allen Seiten schüttelte ich die Hände; Heinrich, Franz, Martin, Jakob und den vielen andern, die ich näher kennengelernt. Alle be dauerten mein Fortgehen. Es war mir wehmütig zumute, diese vielen, prächtigen Menschen für immer verlassen zu müssen! wir gewöhnen uns so schnell an neue Menschen, Umgebung und Zustände

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Dolomiten Landausgabe
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Seite 4 von 6
Datum: 17.12.1942
Umfang: 6
. Die Teste'ra Mod. B. aus gestellt für solche, die wöchentlich ein- oder i^—q M&wfjrajgt awancB— anpBM —** „Gar nie Hab i Derweil dazu; so spät kommt der Martin auf die Nacht erst heim.' „21 geh, Vetter, red einmal! Mei' Schwester tat halt für den Martin passn. Die hält das Alter für ihn. Die paar Jahre drüber machen für an Witwer nix aiis. Was tut der mit {« einer Jungen? Ganz recht war mei' Rost für ihn. Und mitbringen könnt f'a allerhand. Die hat Kästen grad cindruckt voll, und an die tauseiid Mark ans

der Sparkassa. Wär ka schlechte Partie für dein' Martin. Dös muht da selber sagn, Vetter!' Der alte Bauer greift etwas hilflos nach seinen drei Papiersäckchcn. Wenn die Kramer- Bas ihn nur jetzt los läßt. Die Schwester ivartet daheim auf den Brusttee und ans den Kandiszucker .Die kleine Kathi plagt der Husten wieder so arg. Da muß Lisibas mit ihrem süßen Tränklein wieder nachhelfen. 2lbgezählt schon legi er das Geld auf den Ladentisch. „Pfücit di Gatt, Kramer-Bas!' „Gehst schon wieder Beiter? 2lbcr

's nächstemal mußt a Glaserl Schnaps bei mir trink», Da laß i nimmer aus! lieber mei' Schwester aibt's no viel Zii beredn. Schick halt dein' Martin her zu mir! Für'» gerbst iät meiner Rost die Hochzeit grad passn. Bei bei' neuen Schivägcrin g'fnllt's ihr net.' Ganz langsame Schritt macht der Randl- grnber. wie er heimzu geht. Etwas will >hm nicht aiis dem Kopst Ein Madi ist es, das aber durchaus nicht Rost heißt und schon ge rade darauf ivartet, Lnhwimmerin zu wer den, sckndern eines, das er als Vater

, bevor der Mariin selbst Lohmimmer wurde, dem Sohn als Braut niisgefucht hatte. Mit dem Martin war aber damals nichts zu machen. Der hatte nur seine Marie im Kopf, für die niehreremale reisen müssen, gilt nicht Wer drei Monate. Der Erlaubnisschein Mod. E wird für eine einzige Reise ansgestellt seinfach« Fahrt oder Hin- und Rückfahrt). Die Testeren können bei ihrem Verfall nach Rückgabe der abgelaufe nen beim Kemeindeamie erneuert werden. Auf den Erlaubnisscheinen werden u. «. die Grunde

die Auswahl des Hnferben traf. Der Martin wäre der Richtige gewesen. Längst weiß er das. Und auch die Marie hätte die beste Rcmdlgruber-Bänrin gegeben, und was a,z ihrem miigebrachten Geld noch fehlte, das wäre wieder in einer andern Weise hereingekommen. Hundert tausend Vorwürfe, meint der alte Mann, seien noch zu wenig für seine hirnvcrnagelte- Dummheit. Und doch wollte er alles recht machen, wollte er Heimathof und Heimat- Goden gerecht werden. 2lber an seinem besseren Wissen mangelte es. Ein Großer

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Tiroler Grenzbote
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Seite 7 von 8
Datum: 09.01.1942
Umfang: 8
ihre Häupter. Droben auf der Altane stand eine Frau, die zitternden, eiskalten Hände um das Holz der Brüstung gekrampft, mit hart schlagendem Herzen. „Antworte. Martin, antworte!" hätte sie schreien mögen und beugte sich tiefer hinab, damit ihr kein Wort entgehe. „Sie ist doch viel älter als du", sagte das Mädchen, und nach einer Weile: „Ich kann nicht glauben, daß du sie liebst." Schauer überflogen den Körper der Lauschenden. Wahrheit. Martin. Gewißheit! Und da hörte sie ihn sprechen: „Ich gab chr

mein Wort. Gini." Unter der bitteren Enttäuschung dieser Antwort brach ünna fast zusammen. Nur sein Wort band ihn ... nichts weiter? Das Blut brauste in ihren Ohren, das Rauschen in den Bäumen wurde stärker, und die Stimmen gingen darin unter. Zerschlagen und ausgehöhlt von einem unerträglichen Schmerz schleppte sich Anna in ihr Bett. Drunten im Hause klappte die Tür. Bald darauf hörte sie das Knarren der Treppenstufen. Regina kam herauf. Und Martin? — Warum war er noch einmal umge- kehrt

, von dem Martin ihr erzählt hatte. Und diese Gini war Regina? Wo hatte sie nur ihre Augen gehabt, daß sie nichts ge sehen. nichts gefühlt hatte! Wie gut hatten die beiden ihr Geheimnis vor ihr verborgen. Ein trockenes, verquältes Lachen schüttelte Anna. Nichts gefühlt? O doch! Angst hatte sie gehabt und Mißtrauen und Furcht vor einer drohenden Gefahr. Nur das eine hatte sie nicht gespürt, daß Regina und Martin sich schon längst be gegnet waren, ehe sie selber von ihrem Dasein wußte, und daß sie sich geliebt

hatten, ehe sie Martin kennen und lieben lernte. In dieser Nacht, in der sich ein tobendes Unwetter über dem Dach ihres Hauses entlud, in der ein Gewitter dem anderen antwortete. Blitz auf Blitz, vom nachstürzen den Donner gefolgt, das Dunkel zerriß, klatschende Sturz regen niedergingen und die aufstöhnenden Bäume zer wühlten. fand Anna keinen Schlaf. Die ewige Melodie des Donners, die bald in der Ferne verrollend, bald in der Nähe beängstigend krachend zu ihren grübelnden Gedanken sang, tobte und schrie

. Den Morgengruß der alten Magd erwiderte sie stumm nickend. Als sie Reginas Stimme im Hausgang hörte, die den Hund rief, stand sie rasch auf und verließ die Küche durch den hinteren Ausgang. Sie schlug den Weg zum Walde ein, um ganz mit sich allein zu sein. Die Wirrnis in ihrem Kopf wollte sich nicht klären, und der bohrende Schmerz in ihrer Brust kam nicht zur Ruhe Jeder Schritt tat weh. jeder Atemzug war Qual. Regina und Martin. Immer nur diese beiden Namen dachte sie. und das junge, blühende Gesicht

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Neueste Zeitung
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Seite 7 von 10
Datum: 09.08.1936
Umfang: 10
bearbeitete. Ihr folgte die zweite Familienmutter, Gina Hollweck, die viel weniger, ehrbar ausfah, da sie sich mit ein paar bunten Tüchern phantastisch drapiert hatte, und neben ihr, die Augen zu Boden gesenkt, Gutrune, deren weißes Tanzkleidchen nur aus einem Bettlaken gewickelt und gesteckt war. Den Schluß des Zuges bildete Martin; er führte auf einem Schubkarren eine Art von Käfig, in dem die Hunde saßen. Gina hatte darauf bestanden, sie mitzubringen, damit der Aufmarsch mehr Ansehen

habe. Dann entzündete Frau Mitterwallner, ihrer Musikinstrumente ledig, zwei Karbidlampen, die an Stangen befestigt wurden und den Umkreis erhellten, und die Vorstellung begann mit einigen Clownfpäßen, bei denen sich August als sehr brauch bare Kraft erwies. Auch die Turnstücke der kleinen Mädchen begleitete er mit allerhand Faxen und brachte die Dorfjugend ebenso zum Lachen, wie sonst — weniger erwünscht — die Mitschüler seiner Klasse. Nun war Martin an der Reihe. Er hatte sich ein schwarzes Bärtchen gemalt

sich anerkennendes Staunen, und als Martin mit seinem Programm zu Ende war, zollten sie ihm sogar lauten Beifall. Die Harmonika setzte mit der „schönen, blauen Donau" ein, und nach einigen täppischen, mit Jubel begrüßten Bocksprün gen des jüngeren Clowns trat Gutrune in den Kreis, um ihren Tanz zu beginnen. Es war ihr furchtbar peinlich. Sie hatte zwar eine große Begabung für rhythmische Gymnastik und Tanz, und man hatte ihr schon oft geraten, sich darin auszu bilden. Aber ihre pädagogischen Neigungey zogen

und zu wiegen. Auf dem reservierten Platz entstand Unruhe. „Nicht vor drängen!" riefen einige ärgerliche Stimmen. Aber es half nichts. Der zu spät Gekommene zwängte sich mit Gewalt zur ersten Reihe durch, riß die Augen weit auf und glaubte trotz dem nicht recht zu sehen. Es war Kurt Reichenbach, der in Verfolgung des grünen Wagens Fridolfing erreicht und nun nichtsahnend im Vor überbummeln und von weitem ein wenig der Vorstellung zu gesehen hatte. August und Martin in ihrer Verkleidung

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Lienzer Nachrichten
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Seite 4 von 12
Datum: 06.08.1926
Umfang: 12
. Durch eine tech- Meister Martin der Aüfner und seine Gesellen. 4 Erzöhkmy von E. T. A. Hosfmann. Wacker, ohne allen tückischen Hinterhalt um gleichen Preis ringen, sollte das wahre Freunde nicht noch mehr, recht aus der Tiefe des Herzens einigen, statt sie zu entzweien? Sollte in edlen Gemütern wohl kleinlicher Neid oder gar hämischer Haß Raum finden können? Niemals, erwiderte Friedrich, gewiß niemals. Wir sind nun recht liebende Brüder geworden, in kurzer Zeit fertigen wir beide wohl das Nürnberger

, denn wenn du bei mir bleibst, wird es mir leichter werden, meine Angst, meine Be klommenheit zu besiegen. So schritten nun beide junge Gesellen rüstig fort nach dem Hause des berühmten Kupers Meister Martin. — Es war gerade Sonntag, an dem Meister Martin seinen Kerzenmeister-Schmaus gab, und hohe Mittagszeit. So kam es, daß, als Reinhold und Friedrich in Martins Haus hineintraten, ihnen Gläsergeklirr und das verwirrte Getöse einer lustigen Tischgesellschaft entgegenklang. Ach, sprach Friedrich ganz kleinmütig

alle ab und er mußte schließlich ganz allein ein erbärmliches Dasein fristen, bis ihn die Stunde gekommen. Ich denke, erwiderte Rein hold. gerade zur rechten, denn beim frohen Mahl ist Meister Martin gewiß guter Dinge und aufgelegt, unsere Wünsche zu erfüllen. Bald trat auch Meister Martin, dem sie sich hatten ankündigen lassen, in festlichen Klei dern^ angetan, mit nicht geringer Glut auf Ras' und Wange heraus auf den Flur. So wie er Friedrich gewahrte, rief er laut- „Sieh da. Friedrich, guter Junge

ihn Herr Martin bei den Schultern und drückte ihn an sich, wie er zu tun pflegte, in herzlicher Freude. Friedrich lebte ganz aus bei Meister Martins freundlichem Empfang, alle Beklommenheit war von ihm gewichen, und er trug frei und unverzagt nicht allein sein Anliegen vor, sondern empfahl auch Rein hold zur Aufnahme. Nun, sprach Meister Mar tin, nun in der Tat, zu gelegenerer Zeit hättet ihr gar nicht kommen können als eben jetzt, da sich die Arbeit häuft und es mir an Ar beitern gebricht. Legt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 12 von 16
Datum: 07.11.1929
Umfang: 16
-ommen und er hielt den Namen Martin. Sein Grinnerungstag fällt auf den 11. November. Me Ueberlieferung weih zu <be- richten, daß et es gewesen sein soll, kr Me verräterische« Gänse am Capitol zuerst hörte. Dafür trägt die Dans kn Beinamen St. Martins vogel. In Gegenden, woselbst die Gänsehöltung eintrWch ist, -wie zum Beispiel in Mähren, Böhmen, Hern Viertel u. d. M. in Mederöster. reich, fehlt in keinem Bauernhause die Martinigans auf dem Mittagstische. Im Leben des -Bauern spielt der hl. Martin

eine nicht nnkkuienk Rolle. Auch er ist Schützer der Haustiere und Patron ks Wassers. Sein am Hause angebrachtes Bildnis soll das Haus vor Wassergefahren schützen. Als ganz besonderer Patron gilt der hl. Martin in MdtK-ol. Dort finden wir sein Bild sehr häufig an den Häusern angebracht. Auch die schöne Pfarrkirche in Wängl-e bei Reutte ist diesem Heiligen geweiht. Dis vor nicht langer Zeit opferten daselbst zu Martini die Bäuerinnen in Ermanglung von Gänsen ihre fettesten Hühner. Im Volksmunde ist der heilige

Martin immer noch lebendig. So fingt man in einigen Orten Oberbayerns: St. Martin! St. Martin! Du sitzft auf Deinem Roß Und schenkst an Ied'n Dein Mantel, Der nackt geht und bloß! In früheren Zeiten zogen im Zillertal -am Martins- t-age Sänger von Bauernhof zu Bauernhof und sangen: Heunt ischt St. Martinstag We-nnschr üns wos göb'n magscht Gib kua Salz Und Schmalz Und nit was alt's Und der heili Martin wird In beim Haus der Hirt, Das Mr kua Wassernot Sch>immelt Der Brot! Dafür erhielten die Sänger

gewöhnlich ein foae- n-cmntes Martinibrot, das eigens für b-iefen Tag geb-acken wurde. Es kft-an'b -aus Kleiemehl und Honig. Die Sag-e verbi-nd-et den heiligen Martin -auch mit Kaiser Max. Rach dem Glauben des Volkes soll er d-er Retter des Kaisers gewesen sein, weil d>er Namen der Wand mit dlem des Heiligen in Derbindung stand. Hans von der Trifanna. Glaubensblüte im Mittelafrika. Mfgr. Rogan, -d-er Aposto-lische Präfekt von Du-ea (Britisch Kamerun) b-errchtet d-er Petrus Tlavet>Soda- X'ität

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 19.01.1944
Umfang: 4
ein. während die Schusterin nur Gurken einlegte. Was ein Haus hatte, gehörte auch dem andern. Von jedem geschlachteten Schwein und von jedem Mohnkuchen oder Apfelstrudel bekam auch das Nachbarhaus seinen Teil. Kam beim Schuster- Martin ein Kind auf di^Welt. hob es der Weber- Josef aus der Taufe, und starb eines beim Weber schaufelte chm der Schuster das Grab und trug mit dem Kirchenvater den Sarg. Pfiff der Schuster beim Steppen die erste Stimme des Radetzky-Marsches, be gleitete ihn der Weber beim Schlichten

mit der zwei ten. Hatte es Martin im Kreuz, klagte Josef über bleierne Füße Und als der gewesene Landjäger Julius Brändler die Häuser gegen Feuerschaden und die Leute gegen das Sterben versicherte, versicherten sich auch die beiden Nachbarn auf den gleichen Betrag. Von dieser ungewöhnlichen Freundschaft wußte das ganze Dorf. Wenn andere miteinander haderten und zum Ortsrichter klagen gingen, geschah es sehr oft daß ihnen dieser riet, sich an den Weber- und Schu sterleuten ein Beispiel zu nehmen. Darüber

waren zwanzig Jahre vergangen. Joses hatte schon eine Glatze, und Martin wurden die Zähne locker Da brach in der Erlengasse beim Dre schen mit der Maschine ein Feuer aus. Auch Martin und Josef als alte Feuerwehrleute waren zur Stelle spritzten und rissen die brennenden Balken nieder das Weitergreifen des Feuers zu verhindern. In dem Prasseln, Schreien und Trompetenblasen stehen aus einmal die zwei Schulgässer nebeneinander. Martin Osteuropa / von Heinrich Kipper mit dem Schlauch. Josef mit dem Feuerhaken

und zieht und reißt an einem Balken. Da geschah das Unglück. Ern Krach der Balken brtchr oben ab. fäll! und schlägt Martin Sohler tot. Die Fannibase war schier nicht zu trösten, Wir haben sie mit Gewalt von dem toten Martin fort reißen müssen, und immer wieder hatte sie gerufen ..Martin, laß mich net laanich mit meine Kinnerl" Erst als der gewesene Landjäger kam und nebenbei bemerkte, sie bekomme jetzt zweitausend Gulden Ver sicherungsgeld taßte sie sich ein ganz klein wenig. So ein großes Begräbnis

'unn hoscht liewer den Martin den Balte totschlaa lasse. Do warscht uff aamol gscheii genug unn hoscht aach net frooe brauche, wie du de, armseliches Lewe rette sollscht" ..Was hütt ich tu löste?" getraut sich der Weber zu fragen. ..Frogschi noch, du Ochs du? Stehe bleiwe. nix ärmeres! Unn ich wär heut a reicht Fraa unn könnt meine Kinner was zurücklosfe. Awer das hoscht uns net vergunn Was bin ich heut gee das Fanni? A armes Weib owedruff noch glchlaa mit so aarn Hautlappe vun aam Mann

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 29.09.1936
Umfang: 6
und stieg, ver schlang einen Gefährten um den anderen; bald würde sie allein dort oben übrig sein, und Martin, ihr natürlicher Beschützer, an den sie sich in der Stunde der Not so gern geklammert hätte, Martin war fort, und wußte nicht einmal, was alles über sie hereinbrach. Aber Piet, der arme Piet! Sie eilte auf den alten Afrikaner zu, der ganz versteinert mit hilflosem Kinderblick dastand und nur stotterte: „Ich dachte... es ist eine so ehrliche Gegend!" Der wildeste Sturm von Verwünschungen wäre

Gina lieber gewesen als dieses sanfte Gestammel des Vertrauens. Ich, ich, immer wieder: ich bin schuld, rief sie sich zu. Es geschieht mir ganz recht; Martin hatte von Anfang an ein gesundes Miß- trauen gegen das Seehaus. Warum habe ich nicht auf ihn gehört? Ein frohes Indianergeheul lenkte die Aufmerksamkeit von der leeren Stätte ab. Es erscholl an der nahen Straße, wo ein fremder Kraftwagen hielt, aus dem drei heftig winkende Män ner stiegen. Augusts Luchsaugen erkannten sie sofort. „Vater, Vater

", rief er und lief auf sie zu. Er hatte ein gutes Tempo, aber seine Mutter überholte ihn und flog mit einem lauten Iubelruf ihrem wiedergefundenen Gatten um den Hals. „Bist du es wirklich? O Martin! Das Glück! Sie umarmte ihn stürmisch und zeigte Lust, die ganze Arie da cappo zu wieder holen. Aber Dr. Mohr trat dazwischen. „Sie haben ihn und dürfen ihn behalten; aber wir sind auch noch da. Sehen Sie doch, wen ich mitgebracht habe", und er zeigte auf den dritten Mann, den niemand in seinem ungewohnten

, daß nichts Neues mehr passiert ist." Gina wies auf Piet, der über seinen Stock gebeugt, heran gestapft kam. „Herrn van Dongerns Wagen ist gestohlen!" Den drei Ankömmlingen, die gleichzeitig den Mund geöffnet hatten, erstarb in einem Atem die Rede. „Und mein Kraftrad ist fort!" klagte Kurt. „Und Fräulein Feldmeier mit ihm", ergänzte Guttune. „Aber ihr Pompadour ist da..." „Gott sei Dank", sagte Martin, der die Sprache wiederfand. „Wenn wir nur den haben..." „Und wo glaubst du, daß er war?" August brannte darauf

zu sich in den Wagen und fuhr los, während die anderen zu Fuße folgten. Vor Westhoffs Türe trafen sie sich wieder. „Fort!" verkündete er mit enttäuschtem Gesicht. „Wir sind zu spät gekommen!" „Aber so erklärt mir doch endlich die ganze Geschichte", bat Frau Gina. „Mir ist ganz schwindlig im Kopfe, ich kenne mich nicht mehr aus. Wo warst du, Martin? Wie kommt der Herr Polizeirat hierher? Wer hat die Diamanten? Wohin ist Fräu lein Feldmeier gefahren? Woher kommt der falsche Hunderter?" „Ein bißchen viel Fragen

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