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Sterne und Blumen
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Seite 2 von 16
Datum: 28.06.1914
Umfang: 16
fortgegangen, Nando, als ich dir gesagt hatte, du solltest schlafen?" Er schwieg immer noch, aber er hörte auf, Kuchen zu essen. Leo und Paul schauten Helene an und ersterer sagte: „Wie kann das Kind heute noch wissen, was es gestern getan hat?" „O, er weiß es sehr gut", erwiderte Helene gereizt; „er hat mit demselben kleinen Jungen gestern gespielt, Martha hat es mir erzählt." Paul legte die Hand auf seines Kindes Kopf und nahm nun seinerseits das Wort: „Hast du gestern mit dem dösen Jungen geredet, Nando

?" „Mit welchem bösen Jungen, Papa?" „Mit dem, von welchem Tante sagt, daß er Blumen abreiße." „Aber, Papa, ich habe ihn ja nie gesehen; -wenn ich ihn aber sehe, so sage ich ihm, daß man die Blumen nicht an rühren darf." Paul schaute seine Schwester vorwurfsvoll an, Leo aber wandte sich zu ihr und sagte: „Wenn man von der Beaufsichtigung eines Kindes nichts versteht, läßt man am besten die Hände davon." „Nimm dies für dich", erwiderte Helene gereizt. Während der nun folgenden Pause, die einen sehr pein lichen

werde. Was hatte sie denn gegen die arme Waise? Man mußte kein Herz haben, um Nando nicht zu lieben. Dies sagte sie auch zu ihrem Bruder, als sie den Wagen bestiegen, um eine letzte Erziehungsanstalt zu besuchen, welche man ihnen empfohlen hatte. Das Haus lag inmitten eines Gartens und sah reinlich und wohlerhalten aus. Glück licherweise war -auch noch ein Platz frei. „Vorgestern hätten wir niemand aufnehmen können," sagte die Vorsteherin, „dies Bett ist erst seit gestern frei." „Wie kommt das, mitten im Semester?" fragte Paul

. „Die Eltern hüben 'das Kind mitgenommen." „Und war es nicht krank?" „Nein, nur leicht erkältet." „Wer ist's denn?" fragte Helene, um anderwärts Er kundigungen einziehen zu können. Nach einigem Zögern nannte die Vorsteherin einen un bekannten Namen. „Die Eltern wohnen auf dem Lande", fügte sie bei. „Kommt dir die Sache nicht bedenklich vor?" sagte Paul zu seiner Schwester. Diese lachte über seine Befürchtungen. „Du siehst überall Gespenster. Ein krankes Kind schickt man nicht aufs Land

, sondern ins Kinderspital." Paul erschrak. Wenn sein Kind'*während seiner Ab wesenheit krank werden sollte, schickte man es ins Kinder spital. Ein Gefühl des Hasses gegen seine Schwester erfaßte ihn; doch er war gewohnt, sich zu beherrschen und verlangte das Krankenzimmer zu sehen. Man zeigte ihm einen im Garten liegenden Seitenbau, welcher nur zwei Zinrmer enthielt. „Wir brauchen sie nur selten", sagte die Vorsteherin. „Kranke Kinder werden gewöhnlich von den Eltern zurück genommen." „Wenn sie aber keine Eltern

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Tiroler Post
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Seite 18 von 24
Datum: 26.06.1914
Umfang: 24
. „Ja, aber du mußt nicht mit ihm plaudern, wie du dies gestern am Gartengitter getan hast." Der Knabe schaute sie erstaunt an und schwieg. „Warum bist du gestern heimlich fortgegangen, Nando, als rch drr gesagt hatte, du solltest schlafen?" Er schwieg immer noch, aber er hörte auf, Kuchen zu o>Wli. Leo und Paul schauten Helene an und ersterer sagte: „Wie kann das Kind heute noch wissen, was es gestern getan hat?" „O, er weiß es sehr gut", erwiderte Helene gereizt; „er hat mit demselben kleinen Jungen gestern

gespielt, Martha hat es mir erzählt." Paul legte die Hand auf seines Kindes Kopf und nahm nun seinerseits das Wort: „Hast du gestern mit dem bösen Jungen geredet, Nando?" „Mit welchem bösen Jungen, Papa?" „Mit dem, von welchem Tante sagt, daß er Blumen abreiße. „Aber, Papa, ich habe ihn ja nie gesehen; wenn ich ihn aber sehe, so sage ich ihm, daß man die Blumen nicht an- rühren darf." Paul schaute seine Schwester vorwurfsvoll an, Leo aber wandte sich zu ihr und sagte: u ”} Qn b0It der Beaufsichtigung

war auch noch ein Platz frei. „Vorgestern hätten wir niemand aufnehmen können" sagte die Vorsteherin, „dies Bett ist erst seit gestern frei.'" „Wie kommt das, mitten im Semester?" fragte Paul. .„Die Eltern haben das Kind mitgenommen." „Und war es nicht krank?" ' „Nein, nur leicht erkältet." „Wer ist's denn?" fragte Helene, um anderwärts Er kundigungen einziehen zu können. Nach einigem Zögern nannte die Vorsteherin einen un bekannten Namen. „Die Eltern wohnen auf dem Lande", fügte sie bei. „Kommt dir die Sache

nicht bedenklich vor?" sagte Paul zu seiner Schwester. Diese lachte über seine Befürchtungen. „Du siehst überall Gespenster. Ein krankes Kind schickt man nicht aufs Land, sondern ins Kinderspital." Paul erschrak. Wenn sein Kind während seiner Ab wesenheit krank werden sollte, schickte man es ins Kinder spital. Ein Gefühl des Hasses gegen seine Schwester erfaßte ihn; doch er war gewohnt, sich zu beherrschen und verlangte das Krankenzimmer zu sehen. Man zeigte ihm einen im Garten liegenden Seitenbau

, welcher nur zwei Zimmer enthielt. „Wir brauchen sie nur selten", sagte die Vorsteherin. „Kranke Kinder werden gewöhnlich von den Eltern zurück genommen." „Wenn sie aber keine Eltern haben?" warf Paul mit düsterer Miene ein. „So haben sie Tanten", sagte Helene. Paul beachtete diese Worte nicht weiter, es war ja nur der Form wegen gesagt worden, denn die wirklichen Gefühle seiner Schwester glaubte er zur Genüge zu kennen. So be stand er denn bei der Vorsteherin darauf, daß sein Sohn kernen Unterricht bekomme

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Außferner Zeitung
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Seite 18 von 24
Datum: 28.06.1914
Umfang: 24
am Gartengitter getan hast." Der Knabe schaute sie erstaunt an und schwieg. „Warum bist du gestern heimlich fortgegangen, Nando, als ich dir gesagt hatte, du. solltest schlafen?" Er schwieg immer noch, aber er hörte auf, Kuchen zu essen. Leo und Paul schauten Helene an und elfterer sagte: „Wie kann das Kind heute noch wissen, was es gestern getan hat?" „O, er weiß es sehr gut", erwiderte Selene gereizt; „er hat mit demselben kleinen Jungen gestern gespielt, Martha hat es mir erzählt." Paul legte die Hand

auf seines Kindes Kopf und nahm nun seinerseits das Wort: „Hast du gestern mit dem bösen Jungen geredet, Nando?" „Mit welchem bösen Jungen, Papa?" „Mit dem, von welchem Tante sagt, daß er Blumen abreiße." „Aber, Papa, ich habe ihn ja nie gesehen; wenn ich ihn aber sehe, so sage ich ihm, daß man die Blumen nicht an rühren darf." Paul schaute seine Schwester vorwurfsvoll an, Leo aber wandte sich zu ihr und sagte: „Wenn man von der Beaufsichtigung eines Kindes nichts versteht, läßt man am besten die Hände davon

aufnehmen können," sagte die Vorsteherin, „dies Bett ist erst seit gestern frei." „Wie kommt das, mitten im Semester?" fragte Paul. „Die Eltern haben das Kind mitgenommen." „Und war es nicht krank?" „Nein, nur leicht erkältet." „Wer ist's denn?" fragte Helene, um anderwärts Er kundigungen einziehen zu können. Nach einigem Zögern nannte die Vorsteherin einen un bekannten Namen. „Die Eltern wohnen auf dem Lande", fügte sie bei. „Kommt dir die Sache nicht bedenklich vor?" sagte Paul zu seiner Schwester

. Diese lachte über seine Befürchtungen. „Du siehst überall Gespenster. Ein krankes Kind schickt man nicht aufs Land, sondern ins Kinderspital." Paul erschrak. Wenn sein Kind während seiner Ab wesenheit krank werden sollte, schickte man es ins Kinder spital. Ein Gefühl des-Hasses gegen seine Schwester erfaßte ihn ; doch er war gewohnt, sich zu beherrschen und verlangte das Krankenzimmer zu sehen. Man zeigte ihm einen im Garten liegenden Seitenbau, welcher nur zwei Zimmer enthielt. „Wir brauchen

sie nur selten", sagte die Vorsteherin. „Kranke Kinder werden gewöhnlich von den Eltern zurück genommen." „Wenn sie aber keine Eltern haben?" warf Paul mit düsterer Miene ein. „So haben sie Tanten", sagte Helene. Paul beachtete diese Worte nicht weiter, es war ja nur der Form wegen gesagt worden, denn die wirklichen Gefühle seiner Schwester glaubte er zur Genüge zu kennen. So be stand er denn bei der Vorsteherin darauf, daß sein Sohn keinen Unterricht bekomme, daß man ihn mit der größten Sanftmut behandle

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Lienzer Nachrichten
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Seite 2 von 16
Datum: 01.07.1914
Umfang: 16
kaltblütig, wodurch sich Onkel Leo sehr ge schmeichelt fühlte. „Ja, aber du mußt nicht mit ihm plaudern, wie du dies gestern am Gartengitter getan hast." Der Knabe schaute sie erstaunt an und schwieg. „Warum bist du gestern heimlich sortgegangen, Nando, als ich dir gesagt hatte, du solltest schlafen?" Er schwieg immer noch, aber er hörte auf, Kuchen zu essen. Leo und Paul schauten Helene an und ersterer sagte: „Wie kann das Kind heute noch wissen, was es gestern getan/hat?" „O, er weiß es sehr gut

", erwiderte Helene gereizt; „er hat mit demselben kleinen Jungen gestern gespielt, Martha hat es mir erzählt." Paul legte die Hand auf seines Kindes Kopf und nahm nun seinerseits das Wort: „Hast du gestern mit dem bösen Jungen geredet, Nando?" „Mit welchem bösen Jungen, Papa?" „Mit dem, von welchem Tante sagt, daß er Blumen abreiße." „Aber, Papa, ich habe ihn ja nie gesehen; wenn ich ihn aber sehe, so sage ich ihm, daß man die Blumen nicht an rühren darf." Paul schaute seine Schwester vorwurfsvoll an, Leo

eines Gartens und sah reinlich und wohlerhalten aus. Glück licherweise war auch noch ein Platz frei. „Vorgestern hätten wir niemand aufnehmen können," sagte die Vorsteherin, „dies Bett ist erst seit gestern frei." „Wie kommt das, mitten im Semester?" fragte Paul. „Die Eltern haben das Kind mitgenommen." „Und war es nicht krank?" „Nein, nur leicht erkältet." „Wer ist's denn?" fragte Helene, um anderwärts Er kundigungen einziehen zu können. Nach einigem Zögern nannte die Vorsteherin einen un bekannten Namen

. „Die Eltern wohnen auf dem Lande", fügte sie bei. „Kommt dir die Sache nicht bedenklich vor?" sagte Paul zu seiner Schwester. Diese lachte über seine Befürchtungen. „Du siehst überall Gespenster. Ein k»ankes Kind schickt man nicht aufs Land, sondern ins Kinderspital." Paul erschrak. Wenn sein Kind während seiner Ab wesenheit krank werden sollte, schickte man es ins Kinder spital. Ein Gefühl des Hasses gegen seine L-chwester erfaßte ihn; doch er war gewohnt, sich zu beherrschen und verlangte

das Krankenzimmer zu sehen. Man zeigte ihm einen im Garten liegenden Seitenbau, welcher nur zwei Zimmer enthielt. „Wir brauchen sie nur selten", sagte die Vorsteherin. „Kranke Kinder werden gewöhnlich von den Eltern zurück genommen." „Wenn sie aber keine Eltern haben?" warf Paul mit düsterer Miene ein. „Lo haben sie Tanten", sagte Helene. Paul beachtete diese Worte nicht weiter, es war ja nur der Form wegen gesagt worden, denn die wirklichen Gefühle seiner Schwester glaubte er zur Genüge zu kennen. So be stand

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Alpenrosen
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Seite 2 von 4
Datum: 08.01.1916
Umfang: 4
Paul Holmers Braut war mit ihrer Mut ter zu längerem Besuch den Sommer übler auf Waldau eingctrofscn. Rasch waren sie und Pauls Schwester die besten Freundinnen geworden, die sich, wenn Mama ruhte und Paul in der Wirtschaft beschäftigt war, an heißen Tagen am liebsten mit Rudern auf dem kleinen, geheimnisvollen dunklen Waldsee ver gnügten, der zum Gute gehörte. Tie Sage ging, daß er unergründlich sei, daß er von Zeit zu Zeit sein Opfer fordere und keines wiedergebe. Das letztere entsprach

der Wahrheit: die Ursache waren die zahl losen Algen und Wasserpflanzen, die im See wucherten und sich wie Schlingen um den Körper legten, jedem Schwimmer zum Ver derben wurden und jeden Körper am See- gruude für immer festhielten. Eines Tages hörte Paul Holmer, als er durch den Wald heimwärts ging, einen gel lenden Schrei vom See her. Für eine Se kunde stockte sein Fuß, er glaubte die Stimme seiner Schwester erkannt zu haben. Da klang ein zweiter Schrei durch den Walld — und nun raste

er, ohne auf Weg und Steg zu achten, quer durchs Unterholz dem See zu. Das Unheil wollte es, daß er sich von jener Seite dem Wasser näherte, auf welcher der Wald viel höher lag und das Ufer steil und felsig zum See hin abfiel. Von der erhöhten Stelle erkannte er schnell die Lage. Mitten im See lag regungslos das umgestürzte Boot und die beiden Mädchen rangen mit dem Tode, denn die Kleider und die schlüpfrigen und doch so zähen Wasserpflanzen ließen kein richtiges Schwimmen zu. „Ich komme!" rief Paul Holmer. „Haltet

Sturze beide Unterschenkel gebrochen. Als hilfloser Krüppel lag er nun da und mußte mit eige nen Augen sehen, wie Brailt und Schwester untersanken. Als endlich, durch die Rufe des fast wahnsinnigen Mannes aufmerksam gemacht, Leute herbeieilten, war es zu spät — der See gab seine Opfer nicht wieder. Diese furchtbaren Augenblicke, in denen Paul Holmers Haar ergraute, hatte er nie mehr aus seiner Erinnerung zu bannen vermocht. Wie ein schwerer, unheimlicher Alp lastete sie auf feinem Leben

. Um den ganzen See ließ er bald nachher ein hohes Eisengittev machen, beffeit Tor immer geschlossen blieb, so hatte seit jenem Tage keines Menschen Fuß diese Stätte mehr betreten. Während Ella diesen Gedanken nachhing, hatte sie den Wagen überhört, der fast laut los herangekommen war. Sorgsam wurde sie von Paul Holmer und dem Kutscher in der: Wagen gehoben, bald darauf hielt dieser vor dem Hcrreuhause. Während Paul Holmers Wirtschafterin sich um Ella bemühte, kam schon der Wagen voin Reichshof und brachte

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Lienzer Nachrichten
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Seite 6 von 16
Datum: 11.04.1930
Umfang: 16
in diesem Auge Mick die Tür auf und schrie kreidebleich: „Fch komme Ihnen zu Hilfe, gnädiger Herr!" Aber er kam nicht einmal viele Schritte in das Zimmer herein, denn ein mächtiger Hieb des enttäuschten und jetzt fast rasenden Mannes warf ihn zu Boden. v „ ... Und jetzt kommst du, mein Fun ge ! ich will dich versohlen . . 7' Er stürzte sich auf Paul Lestmann. Einen Augenblick stutzte er, als er sah, daß Paul Lestmann mit einer blitzschnellen Be wegung ebenfalls seine Jacke abgeworsen hacke

. Er hatte anderes von der Fckghckt Benno Arams gehört! Die war doch stadtbekannt. Wie mancher bezog seine schönste Rente v n rüenno Aram, nur weil dieser Angst vor Keile hatte . . . „Das ist ja nichts alb Pose!" dachte er und drang auf Paul ein. „ou.ück!" ries Paul und duckte sich. „Fch werde —" der Mann hob wild den Arm. Schaum stand auf seinen Lippen. Aber er konnte seine Arme nirg.n^s landen. Er fühlte plötzlich, daß der Boden unter ihm wegrutschte. Ein Funkentanz umstob seine Au gen. Wahn inniger Schmerz ze.riß s in Kinn

. „Kini.ha en " sagte lachend Paul Lestmann und sah re., oit.-en Erpresser halb bewußtlos auf dem Teppich liegen. „Zählt il)N aus! Larry, Johann!" „Der gnädige Herr hat gekälnpft?" schrie Larry und riß seine Augen vor Staunen auf wie nie im Leben. Johann erhob sich mit zitternden Knien. Er blickte ebenfalls mit dein Ausdruck gren zenlosesten Erstaunens auf den lachend.n Paul Lestmann, und dann sagte er mit ein wenig Vorwurf: „Herr Konsul, warum haben Sie nicht im mer gekämpft?" „Wir lverden jetzt immer

kämpfen und Larry kann sein GnadeMot essen oder Schiedsrichter werden —!" rief Lestmann fast übermütig. Der Niedergeschlagene erhob sich vom Boden. Er ging mit taumelnden Schritten und wortlos zur Tür. „Fch glaube ja nicht, daß die Sache die Po lizei was angeht, aber wenn Sie unnützes Ge schrei machen, will ich Ihnen noch einmal die Sterne des Himmels auf der Erde zeigen . . .!" sagte Lestmann. „Es gibt dunkle Nächte!" knurrte der Er presser, aber er wartete auf die Antwort Paul Lestmanns nicht mehr

. Als Larry und Johann gegangen waren und draußen vor Staunen noch immer keine Worte fanden, die ihnen gewaltig genug erschienen wä ren, um diesen Kampf des Konsuls g trügend zu würdigen, ging Paul Lestmann schmunzelnd im Zimmer auf und ab. Er hatte auf Minuten ganz feine Sorgen vergessen. „Es müßte doch schön sein, eine Zeitlang, einen anderen Benno Aram der Welt zu zei gen und ..." Paul Lestmann kam mit seinen Gedanken nicht zu Ende: Er sah mit Entsetzen zwei Schutzleute, die den Kiesweg des Parkes

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 27.06.1933
Umfang: 8
der Verhaf teten der Vergewaltigung von jungen Mädchen zugesehen \ und dabei auch photographische Aufnahmen gemacht hatte, wurde kein Strafverfahren eingeleitet, da es nicht nachgewie- kam das Gespräch auf Polittk und den unvermeidlichen ' Kohlenstreik; dabei erwähnte Hunter, daß er bereits eine te legraphische Bestätigung der Kohlenlieserung erhalten habe ' von Buddenberg und auch von einer Kohlenfirma. Er dankte : Paul nochmals mit warmen Worten und gab seiner Freude Ausdruck, daß Paul

es ihm ermöglicht habe, ihn bei sich bewirten zu dürfen. Was will ich mehr, dachte Paul. Das gilt doch mir per sönlich, nicht dem Manne, der zu sein ich vorgebe! Und im Gefühl seiner persönlichen Bedeutung, das durch den in reichlichem Maße genoffenen Wein noch erhöht wurde, folgte Paul den beiden anderen Herren in den Sa lon zu den Damen. Hier bestürmten sie ihn alle drei in verschiedenen Ton arten, ihnen etwas auf dem Klavier zum besten zu geben. Paul hatte ganz vergessen, daß er Evelyn erzählt

hatte, er spielte Klavier. Seit seinem Sommerurlaub im Hause seiner Großmutter hatte er keine Taste mehr berührt. Im merhin hatte sein musikalischer Vater für eine gute Ausbil dung gesorgt, und Paul war ihm in diesem Augenblick dank- bar dafür. Außerdem siel ihm ein, daß man zu Hause im mer erzählte, der Engländer verstünde nichts von Musik, er hätte nur eine unglückliche Liebe zu ihr. Ob das richtig war, würde sich ja zeigen; immerhin gab es ihm eine gewisie Sicherheit. Nachdem auf seine Frage alle Anwesenden

noch etwas!" Jetzt wurde es Paul ganz leicht ums Herz. Jetzt hatte er die Gewißheit: nicht Sven Soop ist auf dem Schlosse des Stahlmagnaten zu Gast, sondern Paul Lestmann, er selbst. Ihm galt die Bewunderung der Anwesenden, ihn persönlich. Nicht jenem Schemen, das vielleicht — der Gedanke kam Paul erst jetzt — ein Toter war! War denn Soop überhaupt noch am Leben? An seinem Aufkommen wurde doch gezwei- felt. Und wenn er tot war, was ging er ihn an! Er lebte und das Leben war schön, so schön

einen Band Brahms auf das Notenpult des Flügels, an dem Paul noch saß. Ihr weicher, weißer Arm streifte ihn zufällig, als sie das Buch aufschlug. Er spürte wieder ihren sinnverwirrenden Duft und sah, unwill kürlich aufblickend, den sanft atmenden Busen im Ausschnitt des ihn so nahe ftr^ijenben Kleides, Paul überkam das wilde Die spanischen Transozenanflieger levend aufgefunden Paris, 26. Juni. (-) „Paris Soir" meldet, daß nach einem im spanischen Innenministerium eingelangten Bericht

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 11 von 12
Datum: 29.04.1933
Umfang: 12
. Als der Tat verdächtig wurde Paul Guggenbichler aus Kosten und Johann P a r t l verhaftet. Beide waren der Tat geständig und wurden, da sie schon wegen ähnlicher Diebstahlshandlung vorbestraft waren, zu je 5 Mona ten schweren Kerker verurteilt. Gelegentlich seiner Verhaftung erzählte Paul Gug- genb i ch l e r, er wisse, wer den Diebstahl beim Klein letterbauer Kaspar Windbichler in Schwendt verübt habe. Als Täter wurde dann tatsächlich ein Bayer, ein gewisser Karl Schaffer ausgeforscht, der bereits 19 Mal

bis jetzt fol gende bekannt geworden und werden den Angeklagten zur Last gelegt: Dem Johann, Alois, Rudolf Partl und Paul Guggenbichler ein Einbruch am 24. Mai 1932 beim Taglöhner Alois Totfchnig in St. Johann i. T.; Diebsbeute im Werte von 8 120.—. Dem Johann und Alois Partl und Paul Gug genbichler ein Einbruch am 20. Mai 1932 beim Johann Höflinger in Entfelden; Diebsbeute im Werte von 8 243.—. Am 23. Mai 1932 ein Einbruch in das Haus des Bauern Peter Rainer in Söll; Wert der Diebsbeute 8 160

.—. Am 11. Juni 1932 ein Ein bruch in die Bäckerei des Sewald P f e i f f e r in Schle ching, Bayern; Wert der Diebsbeute 8 81.—. Am 15. Juni 1932 ein Diebstahl bei Josef Keindl in Oberwössen, Bayern; Wert der Diebsbeute 852.— Schilling. Dem Johann Partl, Josef Partl und Paul Guggenbichler einen Einbruch im Gasthaus Aigner in St. Johann in Tirol; Wert der Diebs beute 8 185.—. Am 3. Juni im Geschäftsladen des Johann P.raschberger in R e t 1 e n s ch ö tz; Wert der Diebsbeute 8 132.—. Dem Josef und Alois Partl

und Paul Gug genbichler ein Einbruch in die Almhütte der Barbara Kofler auf der Pfarralpe bei Kirchberg; Wert der Diebsbeute 8 238.—. Dem Johann und Alois Partl in Gesellschaft eines Nichtzurechnungsfähigen am 8. Dezember 1931 ein Einbruch in die Hütte des Andreas Ebersber ger auf der F e l d a l p e bei W a l ch s e e; Wert der Diebsbeute 8 17.40. Am 9. Dezember 1931 in die U n- terkunftshütte des D. n. Oe. Alpenvereins am S t r i p s e n j o ch; Wert der Diebsbeute 8 795.—. Dem Johann Partl und Paul

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 12
Datum: 03.11.1933
Umfang: 12
der Neuesten Zeitung <( geliefert werden. An gabe der Modellnummer und der Größe oder nach Maß auf Grund folgender Angaben: Brustweite (unter den Armen gemessen), Hüftenweite , Rückenbreite (zwischen den Armelausschnitten gemessen), Ärmellänge (bei gebogenem Arm gemessen), Vorderlänge (von der Schulter naht bis zum Rockende gemessen). Für Kinder wollen Sie das Alter , die Brustweite und die Gesamtlänge angeben. Wie aus dem Saulus ein Paulus wurde. Von Karl Prisuer. Paul hielt das einfach nicht mehr länger

aus. Seine Anna war ja ein guter Kerl und eine vorzügliche Hausfrau, eigent lich auch noch immer sehr hübsch, er war ihr auch gar nicht böse — aber in dieser modernen Zeit war sie als Frau gerade zu unmöglich. Nicht einmal zu einem Bubikopf konnte sie sich entschließen, sie verwandte keinen Lippenstift und trug die eigenen Augenbrauen. Wenn eine Bluse ein kleines Dekollete aufwies, errötete Anna... Also wirklich unmöglich! So vertauschte Paul die altmodische Anna gegen die höchst moderne Enny. Mit der konnte

hatte, wenn sie Apfelstrudel kochte. Der Apfelstrudel war immer sehr gut; die schönen braunen Brösel und die Rosinen! Und der Duft schon! Paul mußte dann noch die verschiedenen Farbstifte, Puder dosen, Essenzen, Scheren, Feilen, Haarweller und Spiegel ans Bett bringen, dann konnte er — ohne Frühstück — ins Büro gehen. Schuhe und Kleider bürstete ihm natürlich auch niemand mehr. Als er mittags heimkam, voll Hunger, empfing ihn Enny, herrlich bemalt und blendend frisiert. „Ich sehe gut aus, hm?" lächelte sie ihm kunstvoll

schien eine tragische Wendung nehmen zu wollen, als Paul beim Teppichklopfen an seinem Rock den mittleren Knopf mit dem Pracker entzweischlug. Verzweifelt trat er vor Enny hin: „Wie bringen wir den beschädigten Knopf heraus und den neuen hinein?" „Aber, das ist ja unmöglich," entschied Enny. „Du mußt halt einen neuen Rock kaufen. Das ist das einfachste." Am dritten Tag war der Gehalt für den ganzen Monat aufgebraucht. Und Paul hatte sich noch nicht einmal sattesten können. Es gab keine große Szene

. Enny packte einfach ihren Koffer und ging wieder ihres Weges. „Schade," sagte sie, „wärst ein netter Kerl! Wäre gerne geblieben, aber ohne Geld hat's keinen Sinn." „Ich habe dich so lieb gehabt," seufzte er. „Ja," sagte sie, „ich weiß. Du bist ein guter Bursch! Schade! Na, vielleicht ein andermal!? Pa!" — So schritt sie hinaus. Paul war sprachlos über diese Gefühlslyrik. Mt einer Hand griff er nach seinem übervollen Herzen, mit der andern nach der leeren Brieftasche. Und dann ging er nach Canossa

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Zeitungen & Zeitschriften
Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 6 von 10
Datum: 24.09.1938
Umfang: 10
Friedrich Paul und Frau, Berlin. Reisch ! ' ' i ' V ; ' Herz-Taxi Telefon 28 Herz-Garage — Herz-Auto-Service Bah nhofstraße Faller Rudolf und Frau, Freiburg. Holzner ' Fischer Ludwig, Falkenau. Klausner Friedrich Maria, Wien. Licht Flemming Ernst, und Frau, Berlin. Holzner Ing. Franz Leo, Wie>n. Klausner Tr. Fuchs Eugen und Frau, Frankfurt. W. Rößl Ing. Floßdorf Heinz und Frau, Krefeld. Hölzl Fischer Franziska, Wien. Oberaigen Gardiner Daphne, London. Bell Ing. Gusko Erich, Dresden. Tiefenbrunlner Ing

. Gutmann Walter, München. Alpenhaus Grebel Richard und Frau, Schneidemühl. Eggerwirt Güster Hans, Schönburg. Klausner Geißler Paul, Garmisch. Kaiser ©ASTIHIOF STRASS HOF IR Kitzbühefi, Telefon 85 Gepflegte Getränke — Vorzügliche Küche Aussichts-Veranda Geinler Marlen, Berlin. Lebenberg Gauter Elisabeth, Breslau. Reisch Goluder Frieda, Danzig. Reisch Griffltö N., London. W. Rößl Gration N., London. W. Rößl Ge'scher Therese, Godesberg. Erika Grizey Friede., Berlin. Reisch Verlach Lothar und Frau

und Frau, Koblenz. W. Rößl Hugitz Herta, Wien. Neuwirt Hauck Stefanie, München. S. Gams Jlig A., Hindsmang. W. Rößl Jones Ernst und Frau, England. Erika Tr. Junghanns Herbert, Frankfurt. W. Rößl Junghanns Rudolf, RittersgrüM. Tiefeinbrunner Jppen Paul, Wien. W. Rößl Jppach Karl, Baden. W. Rößl Jäch Paula und Sohn, Brücklesägemühle. W. Rößl Jantzer Karl, Traunstein. Kaiser Jenewein Alois und Frau, Innsbruck. Neuwirt Jumbert Theodor mit Fam., Halle. Tiefenbrunner Karnitz Wiesenburg Melanie, Wien

Tuvenek Gesine, Hamburg. Klavora Ellerhorst Karl und Fbau, Hamburg. Klausner Eckardt Paul und Frau, Berlin. Barbara Engelmayr Maria, Zürich. Straß-Hofer Da§ dem Schwarzsee am nädistgelegendste Hotel Kitzbüheler ^ Hof mit allem Komfort, läßt sich bestens empfohlen sein. Der Besitzer: M. O. Faller Rein-Woil Stoffe Tracht, Sport, Gesellschaft Beste Fertig kleidung Spezialität: Tiroler Loden Haugeneder Ferd., Graz. Neuwirt Hübenthal Klara, Düsseldorf. Reisch Holzherh Werner, Weimar. Kaiser Dr. Hetze! Paul

Welwart, Kitzbühel Josef-Pirchl-Straße, neben „Goldene Gams“ Kirchuk Paul und Frau, Oerlinghausen. Tiefenbrunjner Dr. Kö-cksirk Adolf und Flau, Oerlinghausen. Tiefenbr. Kappes Lotte, München. Rainauer. Kyriakos Lucy, Griechenland. Reisch Kufferat Heinrich und Frau, Aachen. Reisch Dr. Klingel Adolf mit Fam., München. W. Rößl Kramer Emil, Heidelberg. Tiefenbrunner Kitzke Paul und Frau, Anhalt. Huber Lange Wilhelm und Frau, Elberfeld. Leitner Leitner Sixtus, Hausham. Tiefenbrunner Lloyd Alfred und Frau

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 07.06.1933
Umfang: 8
. (-) In dem Prozeß gegen Therese Kruder und ihren Stiefvater Johann Turkowitsch, die sich wegen Mordes an ihrem Kind und wegen Brand legung am dem Haus des Turkowitsch zu verantworten hat ten, wurde das Urteil gesprochen. Die Anklage behauptete, daß die Kruder das Kind, das ihrem sträflichen Verhältnis mit dem Stiefvater entstammte, über sein Anraten absicht- Paul folgte sichtlich erleichtert. Der Kontrollor öffnete die Tür zu einem Abteil mit einem schon hergerichteten Bett. „Der Herr wünscht doch sicherlich

allein zu bleiben," sagte er lächelnd, und dann: „Ihren Paß, wenn ich bitten darf. Es ist nur wegen der Legitimation." Paul holte aus der Brieftasche einen Zwanzigmark schein und einen schwedischen Paß heraus, drückte dem Manne den Schein in die Hand und entfaltete umständlich das große Dokument. Seine Hand zitterte dabei leise. Der Kontrollor steckte den Schein in die Westentasche, warf einen flüchtigen Blick auf den Paß, faltete ihn sorgfältig wieder zusammen und sagte mit einer Verbeugung: „Vielen

Dank! Alles in Ordnung! Wann wünscht der Herr geweckt zu werden? Wir sind gegen acht Uhr in der Früh' in Herbethal. Wenn der Herr kein großes Gepäck hat. kommen die Beamten nicht in das Abteil, und es ist nicht notwendig, aufzustehen." Paul nickte: „Sie brauchen mich nicht zu wecken!" Der Kontrollor schloß leise bas Abteil, und Paul sank mit einem Seufzer der Erleichterung auf das aufgeschla- gene Bett. Einige Minuten war er nicht fähig, einen Ge danken zu fassen oder um sich zu blicken

, wie ist es mit dem falschen Paß? Er setzte sich wieder auf das Bett, hob den schönen Hand koffer herauf unid öffnete ihn. Aus dem glitzernden Neces-. faire mit den silbernen Köpfen nahm er eine Kognakflasche und füllte sich einen Becher. Das erste wäre überstanden, sagte er sich, und leichter, als ich dachte. Für die nächsten neun Stunden bis zur Grenze habe ich Ruhe. Paul trank den Becher aus und füllte ihn nochmals. Plötzlich erblickte er sein Bild in dem ihm gegenüber eingelassenen Spiegel. Er zog den Paß heraus

hoch!" ertönen würde? Wer dazu durfte es nicht kommen. Wie seine Reife enden würde, davon machte er sich noch keine rechte Vorstellung. Unaufhaltsam rollte, ächzte, schleuderte, stieß und schwankte der Zug in rasendem Tempo durch die Nacht. Selten huschte ein Licht vorbei, draußen war schwarze Fin sternis; im Zuge war es still — alles schien bereits zu schla fen. Paul sah nochmals in den Spiegel. Bin ich das wirk lich, der brave Bankbeamte Paul Lestmann aus Magde burg? Nein, sagte

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 23.03.1950
Umfang: 8
auch die Predigt) nur kritisieren, es überhaupt nicht ernst nehmen, die froh wären, wenn es j gar kein Christentum gäbe — oder gehörst du I zu denen, von denen der Herr am Sonntag sagt: i Die aus Gott sind, hören auf Gottes j Wort. Alle Rechte Vorbehalten. „Nur scheint mir dann, daß du mit deiner Klugheit nicht gerade sehr weit gekommen bist.“ - „Nun“, hatte Paul Kenkel gemeint, „dir das naher zu erklären, werde ich mir erst gar keine Mühe geben, denn du würdest es mit deinem Plumpen Verstand doch nicht fassen

können.“ Und damit hatte er sich umgedreht. Und dann sprachen sie den ganzen Tag über kein Wort mehr. »Jetzt sag mal, was gedenkst du eigentlich zu hui, wenn du hier herauskommst?“ fragte Paul Henkel nach langer Weile. „Ich meine abgesehen v °n solchem schädlichen Unsinn wie, daß du dich a ufhängen willst?“ Peter schwieg. »Na sag schon. Ich bin direkt gespannt, was du in diesem Punkt für verkehrte Meinung ge bildet hast.“ „Gar keine verkehrte Meinung“, sagte Peter Anemont schließlich, „ich werde die Anna hei- ra ten

, denn ich habe es ihr doch versprochen.“ „Ausgezeichnet!“ lachte Paul Henkel los. „Wirk lich ausgezeichnet. Auf etwas noch Blödsinnigeres bist du wohl gar nicht gekommen? Nein, weißt du“, fügte er dann ernst hinzu, „dann möchte ich dir schon den Rat geben, dich doch lieber aufzu hängen.“ „Ja, aber du mußt doch begreifen, daß ich es ihr versprochen habe. Und es ist doch vor allem wegen des Kindes“, versuchte sich Peter zu ver teidigen. Paul Henkel schüttelte ärgerlich den Kopf. „Und überhaupt, was ich dich schon immer fra gen

wollte, woher weißt du denn mit Sicherheit, daß das Kind tatsächlich von dir -ist? Wo du mir doch selber erzählt hast, daß du monatelang un terwegs warst? Willst du mir das mal erklären?“ Aber hierüber mochte nun Peter Anemont aus ganz bestimmten Gründen nicht das geringste erklären. Und deshalb erhob er sich jetzt und packte den Paul Henkel vorn an der Brust und hielt ihn ein bißchen am ausgestreckten Arm in die Luft. Der setzte sich jedoch zu Peters Erstaunen erst gar nicht zur Wehr. „Du bist ziemlich

stark“, meinte er nur lächelnd, während er so über dem Boden schwebte. Daraufhin ließ ihn Peter Anemont wieder her unter. Und dann verstummten sie beide endgültig für heute. Und ein jeder wurde sich klar, daß er eigentlich am andern einen Freund haben könnte. Etweder du läßt dir von mir helfen — oder nicht!“ Was gibt es doch für seltsame Zufälle im Leben. Da findet die Frau des Mühlenbesitzers genau zwei Tage, bevor Paul Henkel seine Haftstrafe abgebüßt hat, den verteufelten Ring doch tat sächlich

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Unterinntaler Bote
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Seite 6 von 12
Datum: 02.02.1906
Umfang: 12
von Mack, Major d. R. Ehrw. Vorstehung des Klosters Thurnfeld. Herr Franz Haider, Hammerschmiede. Frau Anna Witwe Stöcker, Sägebesitzerin. Herr Paul Beier, Pappenfabrikant. Exzellenz Frau Fredina Baronin von Handel-Mazetti Feldzeugmeisters-Witwe. Herr I. Praxmarer, Privat. Frl. Sofie Stettner, Private. Frau Hedwig Sulzenbacher, Advokatens-Witwe. „ Kreszenz Reindl, Villabesitzerin. „ Philomena Wtw. Zeindl, Private. „ Baronin Uslar-Gleichen. Familien Lechner und Räder, Schmiedmeister. Herr Josef Tänzer

, Bote. „ Paul Mrak, Schloffermeister. „ Josef Erhärt, Uhrmacher. „ Alois Müller, Privat. Josef Waldl, Metzgermelster. Anna und Antonie Klingler. Herr Johann Lechner. „ Ignaz Schmaighofer, Handelsmann. „ Otto Schuricht, Photograph. „ F. Brunnhölzl, Droguerie. Frau Elise Gfall, Fleischhauerei. Herr Sebastian Steimechner, Fleischhauerei. Frl. Lina Rorz, Huthandlung. Herr Hans Magerl, Schuhmachermeister. „ Ferdinand Saurwein, Bäckermeister u. Hausbes. „ Anton Wohl. „ Moritz May, Privat. „ Dr. Josef

Luchner, Advokaturs-Konzipient. „ Dr. Alois Mang, Advokat. „ Johann Gaßner, Adlerwirt. „ Johann Pichler, Kohlenhandlung. „ Paul von Lellis, Handelsmann. „ Josef Kirchebner, Eisenhandlung. Frau Anna Wtw. Hausenbichler, Handlung. Herr Alois Hornsteiner, Handlung. „ Lorenz Markt, Privat. Familie Georg Schiestl, Hausbesitzer. (Fortsetzung folgt.) Frl. Größere Posten Iichten- ober Wot-Gannerrrrurrötzokz H. G. 100" Innsvruck zu hänfen gesucht. Vreisojferte unter an die Auuoureu-Grped. Winkler, etnruseuden

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 23.10.1937
Umfang: 6
und ihn der Oeffentlichkeit zuzuführen. Daß aber jemand bei einem solchen Wettbewerb eigentlich versagte und doch als gefeierter und mit einem Schlage beliebt gewordener Vortragskünst- lcr, den-Saal verläßt, dürfte sich immerhin selten ereignen. Paul Lindemann erging es so. Als die Teilnehmer am Wettbewerb ausgelost wurden, kam Paul Lindemann als erster an die Reihe. In dem Augenblick, als er sich ein wenig schüchtern auf das Mikrophon zubewegte, begann im Vordergrund eine Gruppe junger Leute zu klatschen

. Es waren Freunde und Freundinnen Pauls, die seine Zaghaftigkeit erkannten und ihm mit diesem vorzeitigen Beifall aufmuntern woll ten. Doch die aufhorchende Menge der Zuhörer faßte es anders auf. Man hielt ihn für einen Ko miker. Und.als ex gar noch eine hilflose Bewegung nach dèm Mikrophon hin machte, als greife er nach einer verbotenen Frucht, da lachte bereits das hal be Haus wie über einen Witz. Paul warf einen hilflosen Blick nach dem Pro pagandaleiter hin, unter dessen Führung die Ver anstaltung

sich abspielte, aber selbst das sonst so strenge Gesicht dieses Mannes war zu einem Lä cheln verzogen. Paul zuckte die Schultern, als sei 'ihm das Verhalten der Zuhörer unverständlich, das aber hatte zur Folge, daß der ganze Saal lachte. Paul stieß wütend d'.. Hand in die Luft, um sich endlich Ruhe zu verschaffen, eine Maßnahme, Sie auch wirklich Erfolg aufwies. „Meine Damen und Herren!' begann er, und da ihm zugleich die Erkenntnis kam, daß diese Anrede ungebräuchlich sei, fügte er hinzu: „Verehrte Volks

genossen! Ich werde jetzt zu Ihnen über die Ein drücke beim Besuch eines Tiergartens sprechen —' Doch weiter kam er nicht, denn nun begann man auch schon in den entfernteren Teilen des Saales zu lachen. Paul sah beobachtend an sich herab, er tastete verstohlen mit der Hand nach hinten, ob er wohl etwas lächerlich Wirkendes an sich habe, viel leicht einen Riß in der Hose. Er fand nichts, aber man hatte diese verstohlene Bewegung bemerkt, und nun gellte eine neue Lachsalve durch den Saal. Paul Lindemann

sah mit einem um Hilfe flehen de«. Blick auf den Propagandaleiter und dann zur Saaldecke hinauf- Da das Lachen im Saal nicht aufhören wollte, wur^e er rechtschaffen wütend, u. er brüllte in das Mikrophon hinein: „Ich bitte um Ruhe!' Tatsächlich trat Stille ein, aber man merkte den Zuhörern an, daß sie hauptsächlich schwiegen, weil sie eine neue Gelegenheit .um Lachen abwarten wollten. „Also, die Eindrücke beim Besuch eines Tiergar tens', wiederholte Paul mechanisch den schon ein mal genannten

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 14.06.1928
Umfang: 8
- l rf l( Z hMument angesprochenen Revolver mit 7.3 Millimeter Kaliber Mieden morden, während feststand, daß es sich um ein Geschoß hrem» , einer Armeepistole von 9 Millimeter handelte. Das Gericht ° Mangel an Beweis ein frei sprechendes Urt eil. ‘öJÄ Aufforderung zum Selbstmord. kun6is ^ 2 unj Bemerkenswert durch ihre Vorgeschichte ist c lvaV^LHrenbeleidlgungsklage. die der Private Wilhelm Lange r- eharri- ^ ^ ^ au | mann Paul Hahn eingebracht hatte, ge GeiMgermann war einige Zeit mit dem spanischen Juwelenhänd

sein sollte. Es wurde ein pN, zwischen den Beteiligten abge,chlossen wonach Frredruch folgt'M. ein Bruder des Paul Hahn, dem Brssrnger m Paris, falls ' Aufnahme eines größeren Warenkredits nicht gelingen sollte. Die Sühm für die Greueltaten in Raabs. Johann Louraba zu achtzehn Fahren schweren Kerkers verurteilt. Krems, 13. Juni. Aus öer Verhandlung mit üew 18jährigen dreifachen Mörder und Sexualverbrecher Johann Sonrada seien noch folgende interessante Einzelheiten nachgetragen. Ein lieHensmttröiser Mensch

sollte. Frau Haßn und deren Sohn Paul Hahn übernahmen auch eine Art BürgsclMft für die geplante Sanierung. Pissinger reiste auch nach Paris ab. wurde dort verhaftet, schließlich aber, da er spa nischer Staatsbürger ist, wieder freigelassen. Frau Hahn und deren Sohn Paul strengten beim Zivilgerichte eine Klage auf Ungültigkeitserklärung der übernommenen Bürgschaft an. In dem Schriftsatz, mit welchem die Ungültigkeitserklärung des Bürgschaftsvertragss verlangt wurde, hatte der Vertreter des Paul Hahn

unter anderm behauptet, daß Langermann einige Zeit vor der Abreise des Dissinger nach Paris diesem sageir ließ, er möge sich auf einen Betrag non vier bis fünf Milliarden Kranen gegen Ableben versichern lassen und sich dann erschießen, damit er '(Langermann) und die anderen Gläubiger zu ihrem Gelbe kommen. Ferner war in dem Schriftsätze behauptet wor den. daß Langernlann dem Paul Hahn gleichsam Gewalt angetan habe, die Bürgsä)aft zu unterschreiben, daß er aus Paul Hahn Pressionen, ausgeübt habe. Wegen

dieser Behauptungen' im Schriftsätze erhob Langermann gegen Paul Hahn die eingangs er wähnte Prioatklage. Bor Gericht erklärte der Beschuldigte, den Wahrheitsbeweis für die Richtigkeit der inkriminierten Behauptungen anzutreten. ! 3m Zuge des Beweisverfahrens wurde als erster Zeuge Josef König vernommen, der durä) längere Zeit als Diener bei Bissinger angestellt war. Der Zeuge erklärte in seiner Aussage, daß Brssinger in den letzten zwei Monaten seines Wiener Auf enthaltes in Kalamitäten zu sein schien

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Seite 8 von 8
Datum: 22.06.1918
Umfang: 8
und Not, selbst Schande machten. Das letztere wenigstens war bei seinem Sohne nicht der Fall. Er kehrte auch gerade nicht als verlorener Sohn zurück. Wie er ihn so neben sich sitzen sah, konnte er trotz aller Vorkommnisse einen gewissen Stolz nicht unterdrücken. Paul erklärte offen: „Ich Labe gefehlt, aber ich will gutmachen." Und Karl Butenschön glaubte seinem Sohne. Er war kein Mann von vielen Umständen und Worten. „Komm", sagte er, sich erhebend. „Ich will dich sofort dem Personal vorstellen

. Tu wirst dich noch des alten Prokuristen Frerken erinnern, der sich einstmals viele Mühe mit dir gegeben." „Ist Frerken noch ans seinem Platze?" fragte Paul. „Er wird gealtert sein." „Ja, ja, fünfzehn Jahre machen nicht jünger!" meinte Herr Butenschön, schob seinen Arm unter den des heimgekehrten Sohnes und führte ihn zuerst in ein kleines Separatkontor, das der alte Prokurist Frerken neben dem seines Prinzipals hatte. „Frerken, wen bringe sch hier?" Mit diesen Worten trat der Großkaufmann an seinen durch so lange Jahre

Paul Bntenschön?' stieß er fast ungläubig hervor. „Das ist unser Paul, jawohl! Und er soll arbei ten. daß ihm grün und blau vor den Augen wird!" scherzte der Chef. „Paul Butenschön —" sagte der Alte und rieb sich das Kinn, als könne er dadurch die Erinne rung an den strammen, hübschen, trotzigen Bur schen leichter heraufbeschwören. „Habe mich Wohl gewaltig verändert, Herr Frerken?" fragte nun der Sohn der Firma Bu tenschön. „Daß sie, ausgerechnet sie, mich nicht wiedererkennen

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 7 von 10
Datum: 30.01.1937
Umfang: 10
Haberfeld Paul, Wien. Tiefenbrunner. Hurd I. B. lind Frau, London. Reisch. Hertzka Jella, Wien. Reisch. Haas Erich, Wien. Tiefenbrunner. Haas Karl, Wien. Tiefenbrunner. Hertzka Jella, Wien. Rechnitzer. Hofer Maria, Wien. Rechnitzer. Hoppe Edgar, Amsterdam. Grandhotel. Hardmg Anne, London. W. Rößl. Hilton Killich, London. Tyrol. Hajos Nandor und Frau, Jugoslawien. Erika. Habsburg Mcja, Polen. Ehrenbachhöhe. Hesselberger M., London. Grandhotel. Hasz Eugen, Wien. Tiefenbrunner. Baromn Hvyningen

Huene, Paris. Wanitchsek. Dr. Hertz Helmuth, London. Tiefenbrunner. Damen- u. Herren-Friseur I. Geschäft am Platze Gustav Aust, Tel. 71 English spoken — on parle francais Hahn Irene und Tochter, London. Reisch. Dr. Hulles Paul, Wien. Holzner. Hoffmeyer Paul, Leg.-Rat, und Frau, Berlin. Tyrol. Hartmann Fritz und Frau, Berlin. Tyrol. Hutson Frank, London. Montana. Herzmann Otto, Salzburg. Reisch. Haller Josef, Vorarlberg. Silb. Gams. Hastings Douglas, England. Reisch. Hatry V. und Frau, London. Reisch

Klempau Willi, Deutschland. Kaiser. Kofler Ursula, Innsbruck. Hirtl. Kueger Max, Fabr., und Frau, Berlin. Ehrenbachhöhe. Kollmann Richard, Wien. W. Rößl. Kestler Toni, Wien. Reisch. Kittredge Traey, Paris. Lebenberg. Kawalk Regina, Zoppot. Kaiser. Kraus Hermme, Wien. Posthof. Klausner Walter, Wien'. Reisch. Kohn Paul, Wien. Meßner. Kürschner Max, Budapest. W. Rößl. Karl Vinzenz, Ing., und Frau, Wien. Klausner, de Kaddendike Helene und Schwester, Holland. Lekow. Pension Erika Fließwasser, Privatbäder

. Jägerwirt. Mayr Ludwig, Innsbruck. Neuwirt. Morberger Fritz, Wien. Tiefenbrunner. Neumann Paul und Frau, Wien!.- Tagwerker. Nichols Phyllis, London'. Schweizerhof. Nolan Laurtna und Tochter, U. S. A. Grandhotel. Neumann Franz, Ing., Budapest. Grandhvtel. Nickols Angela, England. Grandhotel. Nestler Franz, Wien. Reisch. Neubarth Edl, Innsbruck. Bodenseer. Nichols Philip, Diplomat, London'. Schweizerhof. Newman Luzcombe, Australien. A. Werner. Nagiller Herta, Innsbruck. Tyrol. Nentwlg Else, Deutschland

, Wien. Tiefenbrunner. Paar Marianne, London. Reisch. Podzimek Else, Graz. Hochfilzer. Prantl Franz, Generaldir., München. Grandhvtel. Mr. Pouillac, Paris. Grandhvtel. Pollak Lisl, Wien. W. Rößl. Pvtter Cläre, Neuyork. Eckingerhof. Pierre Maurice und Fam., Paris. Eckingerhof. Oberst Palmer, England. Reisch. Penrose Averilk, London. Hölzl. Petschow Georg und Frau, Berlin. Ehrenbachhöhe. Paul Herta, Wien. Donauer. Pierr W., Frankreich. Grandhvtel. Parish David Francis, London. Hinterhvlzer

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 7 von 14
Datum: 04.04.1930
Umfang: 14
. Manchmal freilich geschieht es, selten genug, daß ein Gesicht sich gleichsam unverschleiert zeigt und alles verrät, was zu erraten ist. Zu diesen unverhüllten Antlitzen gehört das des Bergarbeiters Paul Schenk. In jeder einzelnen der bisher veröffentlichten Photo graphien ist so viel Bestialität, so viel Finsternis, so viel Drohung, daß man es nicht zu begreifen vermag, wie dieser Gezeichnete Freunde, Frauen, Gefährten finden konnte, warum nicht jeder schaudernd davonlief, der die ses furchtbare

und verschlagene Tiergesicht erblickte. Paul Schenk war aus Westfalen gekommen und halte in dem Bergwerk von St. Avold Arbeit gefunden. Da ihm seine erste Frau davongelaufen war, lebte er erst allein und hatte nur seinen zehnjährigen Sohn Johann bei sich. Wenige Monate später machte er die Bekannt schaft einer polnischen Arbeiterin, Lsedwig Jagodzinski^ die sich entschloß, mit Schenk zusammenzuziehen. Das Fehlen von 50 Francs. Paul Schenk war ein fleißiger Arbeiter, trank nicht, war sparsam und ordentlich. All

. An einem der ersten Märztage entdeckte Paul Schenk, daß ihm ein 50-Francs-Schein fehle. Er beschulidgte Ljedwig Jagodzinski, die sich gegen diesen verdacht ent rüstet wehrte. Der kleine Johann, der dieser Szene bei wohnte, verkroch sich ängstlich in einen Winkel. Schenk ging auf die Frau zu und begann sie zu schlagen. Zum erstenmal geschah es, daß sie sich zu wehren versuchte. Das versetzte Schenk in so furchtbaren Zorn, daß er sie niederwarf, sich auf ihre Brust kniete und sie zu würgen begann. Der Knabe begann

. Ueberflüssig zu sagen, daß die „Phantasien" Johanns auf bas Furchtbarste bestätigt wurden. Als Paul Schenk von der Bahn kam, erwartete ihn ein halbes Dutzend Kriminalbeamte. Erst versuchte er zu leugnen. Dann aber gab er zu, das „Weibsstück er schlagen zu haben", weil sie eine Diebin gewesen war. Beim verhör meinte er: „Das kann ich der kleinen giftigen Kröte verdanken, daß ich da bin. Aber ein mal werde ich den Kerl schon erwischen. Und- dann Gnade ihm Gott. . ." Anekdote«. Die verflixten Konsonanten

so, wie es auf Ihrem Trauschein stand." „wir hatten keinen Trauschein." „wieso nicht?" „wir wurden gar nicht getraut. Paul wollte Nicht..." „Warum haben Sie das nicht schon eher gesagt! Dann müssen Sie natürlich doch den Mädchennamen schreiben." „Den Rufnamen aber mit?" „Ja, können Sie mich denn immer noch nicht ver stehen?" „Verstehen kann ich Sie schon, aber schreiben kann ich nicht!"

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Lienzer Nachrichten
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Seite 3 von 16
Datum: 02.05.1930
Umfang: 16
bis Mailand 3, bis Rom — einschließlich! der Zwi schenlandung in Mailand — 6 3 /4 Stunden. Au ßer dieser Schnellverbindung ist noch« die land schaftlich besonders reizvolle Touristenstrecke München—Mailand, mit Zwischenlandungen in Innsbruck, Bozen und Trient, vorgesehen. Gerichtssaal. kmeriksnisckes vuell um ein ÄStlcken. Eine Tragikomödie der Liebe. Leo H a r t m a n n und Paul Riede r wa ren die besten Freunde, bis sich beide jungen Männer in dasselbe Mädchen verliebten. Da be kam ihre Freundschaft

einen großen Riß. Denn Marianne war zu beiden gleich! freundlich! und konnte sich nicht entschließen, einem den Vor zug zu geben. Statt des früheren guten Ein vernehmens gab es zwischen Leo und Paul nun nichts als Eifersucht, bis Paul schließlich sagte: „So geht das nicht weiter, einer von uns beiden muß sich opfern und das Feld räumen!" Die Idee fand Leo nicht schlecht. Wer aber sollte das Opfer abgeben? Nach einem langen, ge heimnisvollen Gespräch schieden sie voneinan der. Als Marianne am anderen Tag

die Stiege hinunterging, stand plötzlich, Leo vor ihr. Läch- chelnd nickte sie ihm zu, als der junge Mann, totenblaß im Gesicht, plötzlich! die Hand hob Ick oder = leb? Roman von Hermann ßtlgendorff. 10. Fortsetzung. Nachdruck verboten. Der Kommissar stand am Fenster, als Paul Lestmann in fein Auto stieg. Er murmelte eini ge Worte vor sich hin, und als sein Sekretär fragte, ob er ihm einen Auftrag erteilt habe, sagte der Kommissär: „Nein, ich sagte nur, daß man einen Ver brecher nicht gleich beim ersten

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