„Ja, Lina, da ist Grund genug Zur Sorge. So ein junger Mensch, von Hause fort, ohne Aufsicht. Wo gibst du ihn denn hin?' „Er kommt nach Wien.' „Wien? Da hätte ich mir eine andere Stadt aus gesucht als diesen leichtfertigen,' sie betonte gedehnt, „die sen schlüpfrigen Boden.' „Nun, was bleibt übrig? Graz. Innsbruck?' „Innsbruck natürlich. Da sind die Leute doch nicht ss verdorben wie in diesen Großstädten. Und in Inns bruck sind doch auch Jesuiten, ein religiöser Halt
, ohne den nun einmal ein junger Mensch verloren ist.' „Du hast recht. Ich habe auch Sorgen wegen Wien. Aber mein Mann meint, der Bub könne dort mehr ler nen.' „Lernen?' warf Sidonie zweifelnd ein, „das ist nicht die Hauptsache. Was hat der Bub von den besten Professoren, wenn er sittlich verdorben wird. Und das wird er in einer solchen Stadt.' Lina machte ein verzagtes Gesicht, und ihre Stimme klang ganz kleinlaut. „Ja, was soll man tun? Soll man vielleicht doch dm Buben über diese Dinge aufklären, wie jetzt so viele raten