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Lienzer Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 31.12.1921
Umfang: 8
dem Lienzer Sängerbund von M. v. Weinzierl. Be ginn 8 Uhr abends. Kassa-Eröffnung halb 8 Uhr, Eintritt für 1 Person K 80.—. Ab Mitternacht "Arme filmte Anni! Roman von H. Lourths-Mahler. 84. Fortsetzung Nachdruck verboten. „Der rechte ist es, Norbert, aber ich glaube es ist schon besser. Laß uns nur ein Weilchen hier sitzen, vielleicht geht es von selbst vorüber," sagte sie mit einem zärtlichen Unterton. Er schob unbehaglich seine Reitmütze von der Stirn zurück. Ihre ganze Art begann ihn zu beunruhigen

. „Ls ist doch besser, ich sehe nach, ob du ernstlich Schaden gelitten hast." Sie wurde rot und lachte ein wenig ver legen. „Nein, nein, laß nur, es ist schon fast vorüber." Sofort erhob er sich und merkte nun, daß sie ihn düpiert hatte. „Ach bitte, Norbert, setze dich neben mich, ich sitze so unbequem ohne Lehne," bat sie wie der in dem zärtlichen Eon. Alit zusammcngezogener Stirn folgte er ihrem Wunsch, gespannt, wohinaus sie nun eigentlich wollte mit dem Manöver, das er nun als solches durchschaute. Sie lehnte

ihren Kopf an seine Schulter und sah schmachtend zu ihm auf. „Norbert, weshalb siehst du plötzlich so böse aus? Eben warst du noch so lieb zu mir." „Weil du Komödie spielst, Marianne," sagte er streng. Tanz gegen Lösung von Tanzkarten zu K 100 einschließlich Musikschutz und Lustbarkeitssteuer. Die reichhaltige Vortragsordnung sowie die be liebten Weisen der M.--G. Harmonie versprechen recht fröhliche Stunden. — (O e f f e n t l i ch e r Dank.) Für die hochherzig dem Jugendfürsorgeverein und dem ro ten

, wird aber später rechtzeitig bekanntgegeden werden. — (Christbaumfeier n.) Die Weih nachtsfeiertage sind gewöhnlich der Christbaum- Sie umfaßte ihn schnell wieder mit bei den Armen. „Ach Norbert — lieber Norbert — du weißt doch, daß ich dich liebe und — nun ja — ich weiß auch, daß du in mir deine künf tige Frau siehst. Warum quälst du mich so lange? Unsere Verhältnisse passen doch vor züglich zusammen. Aus was wollen wir ei gentlich noch warten?" Norbert hatte, wie von eine Lähmung befallen

, zu ihr herabgesehen. Nun ermannte er sich aber und sprang auf, so daß ihre Arme an ihn herabglitten. Er trat einige Schritte von ihr zurück. „Was soll das heißen, Marianne, ich verstehe dich nicht? Spielst du noch immer Komödie, so muß ich dir sagen, daß ich über solche Sachen keinen Scherz verstehe. Nie habe ich dir mit einem Wort, mit einem Blick nur, gesagt, daß ich dich zur Frau begehre." „Aber Norbert," sagte sie scheinbar ent rüstet, „du hast mich doch geküßt." \ „Geküßt?" fragte er erstaunt. „Nun ja — eben

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Alpenland
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Seite 14 von 22
Datum: 05.08.1921
Umfang: 22
kam der Befehl zum Rückzug. Der Feind hatte irgendwo die Front durchbrochen und unsere Stellungen mußten verlegt werden. J p Ich weiß nicht mehr, wie wir unseren Posten verließen und wie Twrs gekommen bin. Ich weiß nur noch, wie ich im ersten kalten Morgenlicht vor dem schwelenden Gerippe unseres Hauses stand, meine Apparate wegwarf und unter einem herabgcstümten Balken Lucra fand J ' Ml Der »esKSmmWiterst. Von Hans Natonek. Der bekannte Essayist Otto Norbert fitzt über einem großen Essay

„Das Prinzip der Beglückung als Welterlösung". Nun ja, «Der neue Aufschwung" wird ihn bringen, aber er zahlt schlecht, leider, denkt Otto Norbert, indes seine geschätzte Feder übers Papier kritzelt. „Wir mästen unbedingt und immer gespannt sein von einem Willen zur Beglückung. Wir müssen innerlich leuchten, Träger einer Radium-Energie, die Glück und Liebe ausstrahlt. Glück — nie bescheiden ist das: es beginnt damit, daß wir das Leid aller Kreatur, wer sie auch sei, nach Kräften vermindern. Liebe

— wie bescheiden ist das: sie beginnt beim Gefühl für die Kreatur unserer engsten Um welt, bei kleinster Hilfe für alles Leidende. Nur so, aus unscheinbar ster Handlung unserer stets wachen Güte, aus dem Training rmstrer Seele, bis sie nicht anders kann als gut sein, reift Welterlösung.. .* Nicht übel, denkt Otto Norbert und macht eine kleine Pause; dciui surrt die Feder wieder übers Papier. Aber noch etwas anderes summt und surrt im Zimmer; wiel leben diger als die Literatenfeder. Wie ein stummer Schrei

der tödlichen Fliegentüte! Der Körper des Insekts ist ein einziger Qualschrei. Jetzt ist e? ihm gelungen, sich halb los zu ringen, da aber erfaßt der ekle Giftleim einen vibrierenden Flügel, jetzt den anderen, verzweifeltes Flottem, eine halbe Drehung, und die Kreatur hängt wie gekreuzigt mit dem Rücken auf der Leimtüte. Otto Norbert wirft einen ärgerlichen Blick auf das kläglich ß r> rende Tier. Er hört die schneidende Todesklage, das Anschwellen ^summenden Schreis aus letzter Kraft, das leise Verröcheln

. A steht mcht auf.und befreit das Geschöpf oder toter es. Er schreibt und ichE . . . über Beglückung . . . Güte . . . Erlösung. Qiml^ f urrt um Wette mit dem surrenden Ton unsäglicher Gegen Mitternacht erhebt sich Otto Norbert befriedigt und begibt pch zur ^Riche. Der Essay „Das Prinzip der Beglückung alS Welt« «l 9 l [ sErtitz. Und die Kreatur Gottes, von deren Glück er haa» velt, ist unter tausend Schmerzen verröchelt.

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