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Volksblatt
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Seite 7 von 14
Datum: 19.01.1901
Umfang: 14
1Ä. Männer 1901 tiroler Volksvlatt. Vene » Gehemmter Siegeslauf. Die christlich-sociale Wiener Partei' kann sich «it der deutschsortschrittlichen, oder besser juden liberalen Partei fast um die Palme streiten, wer von beiden in den letzten Wahlen die meisten und schwersten Wunden erhalten habe. Die judenliberale Partei, die schon vorher nur mehr kümmerlich ihr Dasein fristete, gilt jetzt als vernichtet; Radicale sind an deren Stelle getreten. Höher anzuschlagen sind aber die gewaltigen Verluste

der lebensfrischen christlich-socialen Partei. Wenn die Blätter recht berichten, verlor diese ausstrebende Partei folgende Mandate: Den I. und V. Bezirk der allgemeinen Curie in Wien, die V. Curie in Wienerneustadt, Meiner), die Landgemeinden von St. Polten (Gessmann), die beiden letzten Mandate in Böhmen und Mähren, die Landgemeinden in Zwettl (Eich horn), die Landgemeinden von Wienerneustadt, (Troll), den Städtebezirk St. Pölten (Jax), also neun Mandate. (In Tirol verlor auch Dr. Kapferer sein Mandat

- aufgegeben sind. In Steiermark gieng das Mandat Judenburg verloren. Kurz die Verluste der katholi schen Volkspartei sind weit geringer als die der Christlich-Socialen. Wir werden wohl nicht fehl gehen^ wenn wir annehmen, die katholische Volks partei verdanke die Kraft zum Widerstande gegen die geeinigten Feinde ihrem katholischen Programme. Die christlich-sociale Partei hat eben kein rein katholisches Programm, specifisch katholische Fragen Aiuss diese Partei eben zurückstellen,, infolge

ihrer -eigenartigen Zusammensetzung. Und der Antisemi tismus allein scheint aus die Dauer doch nicht zu ziehen. Christlich-sociale^Blätter sinnen jetzt auf aller hand Heilmittel, um der Partei wieder aufzuhelfen. Die Blätter katholischer Richtung'empfehlen offenes Hervortreten mit der positiv christlichen Weltan schauung. Je mehr die positiv christliche Weltan schauung zurücktrete, desto lockerer und unverläss- licher müsse das Parteigefüge werden. Den religiösen Fragen lasse sich nicht mehr aus dem Wege gehen

, da sie im Grunde genommen, doch die letzten Trieb- sedern der politischen Bewegungen seien, da heiße es Farbe bekennen. Als Partei der religiösen Halb heit werde die christlich-sociale Partei in's nichts versinken u. s. w. Andere christlich-sociale Blätter geben dem Clericalismus die Schuld an der Niederlage. „Nur Aicht zu clerical' ertönt fortwährend in den Ver sammlungen der Ruf. Besonders das Wiener einflussreiche „Deutsche Bolksblatt' tritt fortwährend für die VerWässerung des Katholicismus

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 05.09.1900
Umfang: 8
. Der christlich - sociale Abg. Dr. Weiskirchner sprach am 27. August in Innsbruck über das Verhältnis zwischen obigen Parteien. Der Abgeordnete besprach zunächst die aufgetauchten Gerüchte von einer Verbindung der katholischen Volks partei mit den Christlichsocialen, an denen nichts Wahres sei. Von einer derartigen Fusion, könne unter den gegenwärtigen Umständen keine Rede sein. Die christlich-sociale Partei gehe den Weg, den sie als den richtigen erkannt habe; sollte der Weg der katholischen Volkspartei

einmal mit dem Wege der christlich-socialen Partei zusammenfallen, dann wäre es nur erfreulich, wenn sich zwei deutsche, christliche und österreichische Parteien, deren wirtschaftliches Programm ohnehin so ziemlich dasselbe anstrebt, zusammengefunden hätten. Zwei politische Fragen der letzten Jahre haben aller dings zwischen den beiden Parteien eine bedeutsame Kluft geschaffen; es sind dies die Frage des ungarischen Ausgleiches und die mit demselben in engster Verbin dung gestandenen Sprachenverordnungen

des Grafen Badeni. In diesen beiden Fragen standen sich die zwei Parteien diametral entgegen. Die Parole der christlich- socialen Partei war stets: Entweder einen gerechten Ausgleich oder gar keinen. Dies wird die Kampfesparole bei eventuellen Wahlen sein, sollte das Parlament auf gelöst werden. Ebenso gewiss ist es, dass eine Einbe rufung des Parlaments so lange von keinem Erfolge beqleitet sein wird, so lange die Ausgleichsfrage nicht einer richtigen und gerechten Lösung zugeführt

unrichtig, dass die katholische Volkspartei in Sachen des Ausgleichs auf Seite der Regierung steht. Die Partei ist noch nicht in die Lage gekommen, über ihre Haltung in der Ausgleichs frage schlüssig zu werden. Sie verkennt zwar nicht, dass der Standpunkt Oesterreichs sich infolge der von den linksdeutfchen Parteien gewissenlos betriebenen Tbstructicn erheblich verschlechtert hat, aber unsere Partei hat wiederholt erklärt, dass sie ohne entsprechende Erhöhung der ungarischen Quote und ohne Aufhebung

die Verwirklichung dieses Planes unmöglich machen. Und dies ist sehr gut. Der kluge Herr Doctof Weiskirchner weiß wohl, wie vortheilhast diese Position sür seine Partei ist. Denn sür den Fall, dass eine li berale Regierung die Vollmacht erhielte, das Hails aufzulösen, um mit gehörigem Druck eine Majorität sür liberale Zwecke zu schaffen, sagte Herr Dr. Weis kirchner in seiner Rede scheinbar ganz unschuldig: „Der Ausgleich wird die Kampfesparole bei etwaigen Wahlen sein.' Ein garstiges Abschreckungsmittel

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Volksblatt
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Seite 3 von 16
Datum: 31.08.1901
Umfang: 16
des Bedauerns, dass sich diese beiden Parteien nicht verschmolzen haben, obwohl sie ja doch nach gegnerischer Auf fassung nichts anderes sind als eine Partei, die bald unter diesem bald unter jenem Namen auf den Kampfplatz tritt. Dieser Auffassung kann nickt oft und entschieden genug entgegengetreten werden. Die christlichsociale Partei hat mit der Katholischen Volkspartei wohl viel Berührungspunkte, nament lich in wirtschaftlicher Hinsicht und diesbezüglich namentlich wegen ihres Gewerbe- und Agrar-Pro

- grammes; während aber die katholische Volkspartei, wie es schon ihr Name sagt, eine ausschließlich katholische Partei ist, steht die christlichsociale Partei auf breiterer Basis und zählt auch Protestanten, und zwar zum Theile in sehr einflussreichen Stel lungen, zu ihren Mitgliedern. Das soll auch in Zukunft so bleiben. Die christlichsociale Partei soll eine Partei bleiben, in deren Reihen Vekenner jeder christlichen Concession freudig Aufnahme finden und die, was in ihren Kräften steht, thun

wird um den Frieden unter den verschiedenen christlichen Confefsionen aufrecht zu erhalten. Aus dieser Stellung der christlichsocialen Partei zu den con- Wonellen Fragen folgt aber auch, dass sie die Autorität der Bischöfe in politischen Fragen nicht anerkennen kann, und dadurch unterscheidet sie sich abermals grundsätzlich von der Katholischen Volks- partei, die ja nach ihrer ganzen Structur nichts anderes sein kann, als das Executivorgan (?) der alpenländischen Bischöfe. Die christlichsociale Partei hingegen

ist ein Hauptgrund, weswegen man von Wien aus gegen eine Einigung der Katholiken Tirols arbeitet. Christlichsoeiales. Das christlichsociale Haupt- oroan „Deutsches Volksblatt' in Wien bringt den Bericht über den Katholikentag in Kremsier unter der Ueberschrift: „Katholikentag des Herrn Kohn'. Pfui! über ein solches Blatt. Tiroler, die einer solchen Partei angehören, deren Hauptorgan einen Fürsterzbischof in der Weise behandeln kann, sind wahr hast nicht zu beneiden. Das Wiener Christenthum ist mitunter recht

findet die albanesische Politik Italiens und die Hetze gegen Oesterreich durch die Socialdemokratie. Einer der italienischen Führer dieser Partei, Professor Arturo Labriola, greift die italienische Regierung lebhaft wegen ihrer Allianz mit Montenegro an. Mit einer solchen Politik gehe Italien einem viel grö ßeren Unheile als jenem von Adua entgegen. Die Phantasie gewisser Zeitungen versteige sich zu der Annahme, dass Italien, Russland und Frankreich an der Bildung einer Balkan-Conföderation arbeiten

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Lienzer Zeitung
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Seite 5 von 20
Datum: 24.08.1901
Umfang: 20
für sich und die ihnen viel näher stehenden Stände allerlei Bortheile zu ergattern suchten und auch wirklich viel erreichten, an die Bauern, ihre Wähler, aber bis zur nächsten Wahl gar nicht mehr dachten. Selbst weim es hie und da einmal gelang, anstatt der üblichen Grafen, Barone, Doktoren, Advokaten oder Geistlichen einen wirklichen Grundbesitzer als Vertreter des Bauernstandes in den Reichsrath zu bringen, so mußte derselbe immer so tanzen, wie ihm jene Partei, deren Protektion er sein Mandat verdankte, vorpfiff

gebracht wurde der Bauern stand thatsächlich zur Zeit, als die liberale Partei Oesterreich beherrschte: in den sechziger und ersten siebziger Iahren. Doch seit dieser Zeit haben wir stets eine katholische oder viel mehr klerikale, zumeist aus Vertretern des Bauernstandes zusammengesetzte Regier ungsmajorität gehabt, die alles was sie nur wollte, durchzusetzen vermocht«, die aber den im Rutschen befindlichen Bauernstand nicht nur in keiner Weise geschützt, sondern immer tiefer in sein Verderben

stehenden — Steuerbelastung geradezu verschmachten ließ? Hätte es diese Partei nicht in der Hand gehabt, während ihrer langjährigen Herrschzeit den größten Volksausbeutungs- und Bauernschinduugs- apparat, das Blancoterminspiel an der Pro- ductenbörse, diese Schande des 19. Jahr hunderts, zu beseitigen? Ist es nicht diese Partei, die durch die denkbar schlechtesten Zoll- und Handelsverträge, durch die dadurch erleichterte Einschleppun'g W Viehseuchen unsere Viehzucht ruiniert, unser Vieh entwertet, sowie

dieser. Partei aus! Saget selbst, haben diese am Bauernstande besser gehandelt als die Liberalen? Nein, wenn es gilt die unteren Stände, besonders aber den Bauernstand zu knechten, unter drücken und auszubeuten, ist stets Klerikalismus, Liberalismus und Kapitalismus Hand iu Hand gegangen. Biedermaier: „Nun gut, ich gebe zu, daß bei der sogenannten katholischen Volks partei nicht alles war, wie es hätte sein sollen; ähnliches, wie Du uns da erzählt hast, hab ich schon beim letzten Wahlkampse aus christlich

-socialen Zeitungen herausgelesen. Mir selbst hat diese Partei feit ein Paar Jahren nicht mehr recht gefallen, darum hab ich mich auch von ihr abgewendet und bin heute mit Leib und Seele christlich-sozial, gegen welche Partei hoffentlich selbst Du, mit Deiner ewigen Unzufriedenheit und Deiner spitzen Zunge nichts einzuwenden haben wirst.' W a st l: „Hättest Du damals nicht nur Christlich-soziale, sondern auch altconser- vative Blätter gelesen, so möchte Deine Ueberzeugung, daß diese Partei

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 13.10.1897
Umfang: 10
Snte 8 „Tiroier Volksblatt' 13. Oktober 1897. haben, betonen und die Bedeutung desselben für Oester reich anerkannt wissen wollen.' Nun — hat nicht die christlichsociale Partei gerade anlässlich der letzten Sprachenverordnung den glänzenden Beweis erbracht, dass sie Hort und Wächterin für „eigenes Volksthum' ist? Ihr Verhalten in nationaler Hinsicht muss also voll und ganz die Billigung der Katholiken und des ehrlichen Deutschösterreichers erhalten. Wir berühren nun kurz die Gleichförmigkeit

des Strebens beider mehrerwähnten Parteien in Bezug auf diewirtschaftlichenReformen. Ein classisches Zeugnis gibt hiefür der im August l. Js. abgehaltene österreichische Arbeiter- und Gewerbetag in Salzburg. Derselbe hat einen solennen Beweis für die Einheit beider Parteien auf socialem Gebiete erbracht. Zum Schlüsse seiner interessanten Darlegungen sagt der Autor: So möge sich nun die katholische Volks partei mit der christlichsocialen Partei endgiltig vereinen. Eine christliche Bolkspartei war lange

bespricht den Nothstand in den Be zirken Waidhosen und Zwettl und wünscht, dass auch für diese Bezirke ein Betrag von mindestens 20 Procent des Schadens ausgeworfen werde. . Abg. Kiesewetter führt aus, die socialdemokratische Partei sei bestrebt, die Massen materiell und geistig zu kräftigen, um Kämpser gegen das Unrecht zu haben. Redner bespricht sodann die Ausholzungen; gegen diese lasse sich durch kein Gesetz etwas erreichen, solange der Kleingrundbesitz gezwungen sei, seinen Wald niederzu schlagen

der heutigen Ge sellschaftsordnung festhalten, aus der alles Unrecht her stamme. Das Zinsnehmen ohne Arbeit und das Aus zahlen bei der Arbeit sei die Ursache des Elendes. Die kapitalistische Produktionsweise sei die Ursache des Elendes. Es nütze nichts, an dieses Haus zu appellieren, das Volk müsse sich selbst helfen. Die Partei des Redners strebe ihre Endziele auf friedlichem Wege an; ob das gekngen werde, liege an den besitzenden Classen. Alle neuen Steuern treffen die breiten Volksschichten, deshalb

seien die Socialdemokraten für eine Aufhebung der indirecten Steuern und für die Einführung der progressiven Ein kommensteuer. Redner bespricht sodann die Judenfrage und bemerkt, dass die socialdemokratische Partei jeden Mitkämpfer in ihre Reihen aufnehme, ob er nun Jude oder Christ sei, und welcher Nationalität er auch ange hören möge. (Beifall bei den Socialdemokraten, Gelächter bei den Christlichsocialen). Abg. Dr. Lue ger constatiert, dass sich in Wien das kaiserliche Militär und insbesondere

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 10
Datum: 16.11.1901
Umfang: 10
der MitlenniumSfeier in Brixen auch Wiener Abge ordnete und Gemnnderäthe mit Dr. Lneger bei. Bei einem Bankett, das ihnen zu Ehren gegeben wurde, hielt Dr. Lueger eine Rede, in welcher er nach einem Berichte des „Vorarlb. Volksbl.' u. a. gesagt haben soll: „Der Heilige Vater hat mich einmal gefragt, was für ein Unterschied sei zwischen der katholischen Volkspartei und der christlichsolialen Partei. Ich habe hm darauf die Antwort gegeben: „Die katholische Volkspartei macht, was die Minister wollen, unsere Partei

aus über Behauptungen, die nicht allein der Wahrheit nicht entsprächen, sondern auch in hohem Grade verdächtigend und verletzend seien. Die Partei habe eS immer als ihr einzig maßgebendüs Ziel betrachtet, die religiösen und wirtschaftlichen In teressen ihrer Wähler zu vertreten, und unterstütze eine Regierung nur dann, wenn dicö je nach den Umständen für diese Interessen zweckdienlich erscheine. Die Partei dürfe auf eine ruhmvolle Vergangenheit blicken, in der sie die katholische Fahne unter schwierigen

Verhältnissen aufrechtgehalten habe, in denen von einer anderen Partei noch keine Rede gewesen sei, ja erst die Grund lagen für eine reichere Entfaltung des christlichen Be wusstseins geschaffen werden mussten. Ihre unentwegt festgehaltenen Grundsätze vertrete dieselbe auch heute noch, ohne etwas davon aufzugeben. Der Club gebe aber auch seinem Bedauern Ausdruck, dass in einer Zeit, die wahrlich alle Kräfte in Eintracht sammeln sollte, welche wirklich und mit Ausschluss aller Sonder- inreressen Religion

, einer Vor- beralhnng zu unterziehen. Die deutsche Fortschrultpartei hielt ebenfalls am 14- dS. vor der Haussitzung eine Besprechung, in wel cher zunächst über den Verlauf der vom Verband der Alldeutschen angeregte Conserenz über die Frage der czechisch-technischen Hochschule in Brün» berichtet und die Stellung des Clubs iu dieser Frage in der nach, mittags 3 Uhr stattfindenden Obmännerconserenz prä cisiert wurde. Die Partei hat ferner beschlossen, ihre Vertreter im BndgctanSscyusse zu beauftragen

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Lienzer Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 19.02.1898
Umfang: 16
waschen zu können. Wir wollen aus diejenigen Mitglieder der katholischen Volkspartei, die es mit ihren seinerzeit gemachten Versprechungen wenigstens halbwegs ehrlich meinen, die vielleicht bestrebt wären, unter normalen politischen. Verhält nissen dem kleinen Manne bessere Lebensbedin gungen zu schaffen — durchaus keine Steine werfen, doch was soll man denn von einer Partei überhaupt halten, deren Führer: sich- von den Kanzeln herab als einen der „popu lärsten' und „tolerantesten' Männer

des Jahrhunderts, der nicht blos die erforderli chen Eigenschaften, sondern auch den besten Willen besitze, seinen Wählern sowohl hier als auch dort Glück und Seligkeit zu ver schaffen, zu dessen Wahl somit jeder wohl berechtigte Katholik unter einer schweren Sünde verpflichtet sei — proklamiren läßt, um, fast' unmittelbar nach Erreichung seines Zweckes — aus Gefälligkeit für seine „noblen Freunde' — das Todesurtheil seiner Wähler , zu un-^ terschreiben? Kann eine politische Partei eine gute Partei

sein, die an ihrer Spitze und in ihrer Mitte Männer duldet, welche unter dem Deckmantel der Religion, des Patriotis mus etc. solch unlautere Zwecke verfolgen? Nein und abermals nein! Die Repräsentan ten einer solchen Partei werden zwar die' Genugthuung haben, ihre Machinationen sei tens ihrer Auftraggeber (Geburts- und Fi nanz-Aristokratie) belobt, anerkannt und even tuell auch belohnt zu sehen, allein von Seite jedes ehrlich denkenden Menschen und ganz besonders von denjenigen, die ihre Interessen iil bewährte Hände

gelegt zu haben glaubten und sich nuu so bitter enttäuscht und betrogen sehen, gebührt ihnen nichts als die tiefste Mißachtung. Ein Mitglied dieser Partei hat un längst bei einer Volksversammlung gesagt: „Die Liberalen und Deutschnationalen reden Freiheit und Deutschthum und verstehen nicht einmal gerecht zu sein.' Als ob dies etwa die katholische Volkspartei verstände. Oder sollte es vielleicht gerecht sein, wenn sich Leute Volksvertreter nennen lassen und in ihren Handlungen zeigen

, daß sie nichts anderes als Volksverräther sind? Ist es etwa gerecht/ wenn Mitglieder dieser Partei die Wünsche' und Interessen ihrer Wähler mit Füßen tre ten? Nur die Herren Sozialdemokraten kön? nen sich freuen, an Herrn Baron Dipauli'

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 01.04.1898
Umfang: 16
verhängnißvollen SprochengesetzeS erleichtern. Aus diesem Grunde warnt die Leitung der deutschen VolkSpartei in Steiermark besonders vor den neuerlichen Ver mittlungsversuchen deS klerikalen Abg. Dipauli und vor dem Beitritte zu dem von diesem Abgeordneten in Vorschlag gebrachten Sprachgengesetzausschusse.' Schließlich ersucht die Leitung der deutschen Volks partei in Steiermark, „da eine lebhafte Beunruhigung der Wählerschaft platzgegriffen hat, die steierischen Abgeordneten der deutschen Volkspartei

der zur heftigsten Opposition ent schlossenen italienischen Abgeordneten nicht unter- schätzcn werden.' Nach denv.,.N. W. T.' hat der Ministerpräsident Graf Thun/den Vorstand des italienischen Klubs für heute zr/ einer Besprechung behufs Entgegen nahme der Wünsche der italienischen Ab geordneten eingeladen.' Die letzte Rede deS Abg. Baron Dipauli wird von den „Nar. Listy' sehr heftig kritisiert und aus diesem Anlasse diekatholischeVolks- partei überhaupt zum Gegenstande von Angriffen gemacht

. Das jungtschechische Blatt sagt, diese Partei spiele die Rolle des Hamlet in der Majorität. Es wäre schließlich kein Unglück, wenn die kon servativen Deutschen die Majorität verließen. Es würden noch immer 200 vereinigte Slaven zurück- „Vortrifflich'-, und in ihren Aug«n leuchtet e« aus. „Boririffiich, und Du sollst die Sache vollführen!' Nacht. Hallende Schritte in den Straßen. Die Häuser werden besetzt. Die Thore derselben müssen sich öffnen im Namen der Zarin. Ein Offizier und drei Mann erscheinen

' veröffentlicht die von Dr. Baxa geführte tschechisch-radikale Partei ein Manifest, in welchem sie sich von der jungtschechischen Partei, zu der sie bisher in freundschaftlichen Beziehungen stand, vollständig lossagt. Die jungtschechische Politik wird darin in der schärfsten Weife kritisiert und namentlich der Eintritt deS Abg. Dr. Kaizl in daS Ministerium Thun nachdrücklichst verurtheilt. Nicht genug, daß einer der tschechischen Führer in ein Kabinet ein getreten sei, daS in seiner programmatischen Kund

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Volksblatt
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Seite 2 von 16
Datum: 23.11.1901
Umfang: 16
spricht von Tirol — schreibt das genannte Blatt über das Dictnm Luegers: Wenn aber andererseits der Führer der Christlichsocialen unter dem Beifalle seiner Partei genossen erklärt, dass er die katholisch-conservative Partei beim Heiligen Vater als eine solche hingestellt habe, die stets nur das gethan habe, was die Minister wollen, so muss den unbefangenen Zu hörer dabei ein noch unangenehmeres Gefühl be- schleichen. Hat denn Herr Dr. Lueger ganz ver gessen, dass seitens der katholifch-confervativen

Partei alle Hebel angesetzt wurden, um gegen den Willen Badeni's die Bestätigung seiner Wahl zum Bürgermeister von Wien zu erzwingen, dass also hier ein eclatanter Fall vorliegt, welcher die obige Behauptung als eine ganz unhaltbare erweist? Dass gerade durch solche ungerechte allgemeine Beschuldigungen die gegenseitige Erbitterung, ja der Hass und die Zerklüftung immer größer, also die Position der Katholiken gegenüber ihren Gegnern geschwächt, solglich den letzteren in die Hände ge arbeitet

, christlichsocial oder katholischconservativ zu sein. Was aber jetzt sich zeigt, ist einsach ein Vernichtungskampf zwischen beiden Parteien mit den schlimmsten Waffen: Hass, .... und unchristlicher Bosheit. Wenn wir z. B. in einer katholischen Zeitung — wir nennen weder den Namen, noch die Parteistellung des Blattes, um nicht den Zwist zu vermehren — derartige Beschimpfungen der anderen Partei lefen, wie sie kaum in einem socialdemokratischen Blatte vor kommen, so ist das einfach ein unsagbarer Scandal

die Beamten zu einem Massenaustritt aus der katholischen Kirche aufzu fordern wagen — das Regime Körber („ohne be stimmte Majorität') rührt sich nicht. So weit die „Germania'. Ist das nicht wieder eine, wenn auch späte, so doch glänzende Rechtfertigung der ehemaligen „katholischen Volks partei'. Und doch stellt man es von gewisser Seite heute noch als eine Heldenthat dar, wenn „deutsche Priester' in radicalen Versammlungen die kathol. Volkspartei beschuldigen, wenigstens indirect die Abfallsbewegung

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 11.08.1897
Umfang: 10
im Solde der vaterlands losen jüdisch-socialdemokratischen Partei. Nun sind aber wir österreichische Eisenbahner unserer überwältigenden Mehrzahl nach gut christlich und österreichisch gesinnt und unserem Kaiserhause in unwandelbarer Treue zu gethan. Wir wollen zwar mit allen erlaubten und ge setzlichen Mitteln eine Besserung unserer materiellen Lage anstreben, dabei aber gute Christen und treue Diener des Staates bleiben. Diese Idee soll jetzt ihre Verwirklichung finden. Unter dem Geiste des Christen

thums, unter dem Schutze einer mächtigen Partei, unter der selbstlosen Mithilfe der aus der Mitte des Volkes hervorgegangenen christlichen Abgeordneten soll sich eine große, ganz Oesterreich umfassende Eisenbahner-Organisation entfalten, deren Auf gabe eS sein wird, durch Pflege und Bildung, durch Gewährung ausgiebigen Rechtsschutzes und rücksichts loses Eintreten für ihre Mitglieder und des ganzen Standes, sowie durch Schaffung eines tüchtigen, unab hängigen Fachorganes die geistigen

Frucht gebracht. Sonst in Süddeutschland, in Hessen, am Rhein, in Westphalen u. s. w. steht das Centrum fester als je. Deswegen heißt es Altbayern vom Centrum absprengen. Wenig stens eine Anzahl Sitze gehen dann der geschlossenen Partei verloren. Das ist Miquelpolitik, das ist Crails- heimpolitik. Dazu braucht man die eigene bayerische Partei. Das Miquelhorn hat in Bayern Widerhall gesunden und Dr. Ratzinger hat denselben erlauscht und zum Besten gegeben. Italiens katholische Uresse. Eine Versammlung

anfechten könne, ohne eine völlige Umwälzung der Staatssorm herbeizuführen, dre nur die Ursache ernster Unruhen werden könnte. Der serbische Kirchenrongress vereitelt. Ueber den Congress waltet ein Unstern, die Regierung. Die Serben sind Banffy und Corsorten nicht zuwillen. Daher schreibt ein Mitglied der gemäßigten Partei des Congresses, Dr. Dragulics: „Wir erwarten nunmehr den allerhöchsten Entschluss. Sr. Majestät, der, nach dem bisherigen Verhalten des königlichen Commissärs zu urtheilen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 6
Datum: 04.06.1901
Umfang: 6
- fessionellen Titel abgestreift habe, weil die radikalen Parteien stets die Fehler der Partei der katholischen Religion und deren Diener in die Schuhe geschoben. Seit Beginn der Session seien im Parlamente 700 Gesetzentwürfe eingebracht worden. Die Par teien müssten sich gegenwärtig überbieten im Ein bringen von das Volkswohl fördernden Anträgen. Auch seine Partei habe eine Menge eingebracht. Redner zählte sie auf und gedachte hiebei auch sehr anerkennend der Thätigkeit der christlichsocialen Bruderpartei

. Er begründete, warum er für die Erhöhung der Brantweinstener gestimmt habe, und glaubte schließlich auch betonen zu sollen, dass er gegen die Controle von Kunst- und Halbwein durch die Finanzorgane sei. An der einstimmig erfolgten Abstimmung über die Aufhebung der Weinzollclausel habe auch feine Partei lebhast Antheil genommen. Von den Investitionen verstehe Redner nicht viel. Aber alle Tiroler Abgeordneten haben sich bemüht, für Tirol namhafte Subventionen und Zinsen garantien bei Erbauung der Bahnen Meran

—Mals —Landeck, Trient—Malö, Stubeier- und Zillerthal- bahn, Reutte—Pfronten, Innsbruck—Scharnitz— Mittenwald und der Etschdämme bei Toll—Tschars zu erwirken. Zum Schlüsse erklärte der Reichsraths abgeordnete, dass das Verhältnis zur christlichsocialen Partei in Wien das dankbar herzlichste sei. Der Friede in Tirol werde erst dann eintreten, wenn die bisherigen beiden Parteien ein Programm und eine Partei bilden. Dazu möge jeder nach Kräften, beitragen. (Beifall.) Dr. R. v. Graf verlangte hierauf

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 14.11.1907
Umfang: 8
an und erregte durch seine Reden bald allgemeine Aufmerksamkeit, so daß er allmählich der Führer der oberösterreichischen Katholiken wurde. Mit seinem Anhange trat er 1895 aus dem Hohen wart-Klub aus und gründete die katholische Volkspartei, als deren Führer er nach den Wahlen 1997 den Anschluß an die christlich soziale Partei bewirkte. Als Landeshaupt mann von Oberösterreich entwickelte er eine hervorragende administrative Tätigkeit. Auch als katholischer Journalist und Grammatiker

er Generalstabschef der christlichsozialen Partei genannt. Er hat auch zu wiederholtenmalen in christlichsozialen Versammlungen in Tirol gesprochen, u. a. auch einmal in Eppan. Kavdelsmiuister Dr. Iran; Aiedler wurde am 13. Dezember 1858 in Prachatitz geboren. Er absolvierte das Gymnasium und die Universität in Prag und promovierte sub !tU5f>ieüs Imjisratoi-is, diente sodann beim Militär und ist Reserveleutnant. Mehrere Jahre wirkte er als Professor an der Technischen Hochschule in Prag und ist gegenwärtig Pro

und wurde zum Mitgliede der deutschen Sektion des Landcskulturrates gewählt. Als sich zu Ende der letzten Legislaturperiode die agrarische Partei im Abgeordnetenhaus? or ganisierte, trat Peschka an ihre Spitze und wurde im Mai 1997 als Agrarier wiederge wählt. Im umorganisierten deutschnationalen Verbände, dem auch die deutschen Agrarier! angehören, wurde Peschka zum ersten Obmann stellvertreter gewählt. Karl Praschek, der neue tschechische LandLmanmninister, ist am 4. Februar 1868 geboren und Landwirt

geben würde. Sie wollen nämlich, falls die Abstimmung freigegeben würbe, gegen den Ausgleich stimmen. Der Kaiser hat in Vertretung deS er krankten und beurlaubten Ministers für Landes verteidigung FZM. Latsch er mit der Führung sämtlicher Aglnden desselben den rangältesten militärischen SektionSchef im Ministerium für Landesverteidigung FML. Friedrich v. Georgi betraut. Am 10. November hat in Osenpest die Konstituierung der christlichenLandes- partei inUngarn stattgefunden. Präsident LakatoS

erklärte in semer Eröffnungsrede, die Christen Ungarns müßten sich unter eine Fahne scharen, die weder das 1867er, noch das 184ker Programm, fondern das allumfassende Kreuzes wahrzeichen trage. Wie aus der Aeußerung mehrerer Redner hervorgeht, bezweckt die Partei gründung die Entfaltung einer starken Pro paganda unter den Arbeitern und Nationali täten. In das Exekutivkomitee wurde kein be kannter Politiker gewählt. Wie verlautet, wird Finanzminister Doktor v. KorytowSki in den allernächsten Tagen

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 17.08.1901
Umfang: 8
des Deutschthums in Oesterreich und bietet, daZ s« gleich Eingailg» gejagt, eine traurige Prognose fi'lr die kmilmeiche TaWng des Ceüralparlamentes. . . Im letzten Reichsrathe schlössen sich Anfangs alle deutschen Parteien, die katholische Volkspartei ausgenommen, enger Manunen.^.' 'Selbst beL den Wahlen tonnte > maw eine gewisse Unterstützung der deutschen Parteien unter einander wahrneh men, so zwar, daß der Niedergang der Partei des Herrn Dr. Lueger aus zenen Tageil datiert, da der Führer die Parole ausgab

m der Gosse der persönlichen Verdächtigung, Verunglimpfung, Be- wMWpg. KW mcht ihrer Meinung ist, wird unbarmherzig w den Koth gezogen und ihm die gemeinsten Motive unter schoben. Das ist in Oesterreich von jeher so bei den Deutschen. Glaubt irgend ein politisch hervorragender Mann, er könne mit der Regierung Kr seine Partei, für fein Volk etwas er reichen, so schreit man ihm hier das Wort Egoist, Verräther ins Gesicht und zwingt ihn, vom politischen Schauplatze ab zutreten. - . , . Ein, man kann getrost

, Verdächtigen aller besonnnenen Elemente rettet man keine Partei, erreicht man nicht das Heil eines bedrängten Volkes. Doch da predigt man tauben Ohren, die Herren wollen es nicht besser, sie werden die Folgen zu tragen haben und die werden derart sein, daß, erscheint nicht ein Bismarck - auf dem Plane der Deutschen, man dem Deutschthum in Böhmen das Grablied singen kann. Sie schaufelten sich selbst die Grube. . . Die Resignation Prade's erfolgte aber nicht nur wegen der gemeinen Angriffe, sie erfolgte

auch — nun kommen wir zum traurigsten Kapitel im Zwiespalt der Deutschen — weil man ihm in der eigenen Partei in den Rücken fiel. Das Gift der Alldeutschen beginnt in den Reihen der deutschen Volks partei und der Fortschrittspartei zu wirken. Manche Elemente verlieren die Besonnenheit, den Kopf und werden durch das von den Alldeutschen ausgegebene Schlagwort von Böhmen> das ganz deutsch sein soll, geködert. Prade ahnt, daß der künftige böhmische Landtag eine deutsche Minorität erleben wird, deren Componenten

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 22.10.1897
Umfang: 4
Nr. 242 »Bozner Zeitung^ (Südtiroler Tagblatt) Freitag, den 22. Oktober 1337 Gruß aus dru Klpeu. (Original-Korrespondenz der .Bozner Zeitung'.) Wien, 21. Oktober. Der Bericht über die Jnnsbrucker deutsche Partei versammlung vom 17. ds. kommt wie ein freundliches deutsches „Grüß Gott' aus den Tiroler Bergen nach dem übrigen Oesterreich. Wenn es in Tirol wieder besser wird, dann ist das auch von Einfluß weit über das Land hinaus. Wenn einmal die Dipauli und seine Leute ehrlich deutsch

und alles, was ihnen sonst noch in Oesterreich unange nehm ist. Mit Hilfe der Slaven hofften sie sich aller dieser Dinge zu entledigen. Das ist ihnen nicht gelungen, ob wohl sie es mit Hilfe der Slaven zu Stande brachten, alle Errungenschaften des modernen Oesterreich wieder zum Wanken zu bringen oder wenigstens zu schädigen, daß sich selbst in der klerikalen Partei das Gewissen zu regen begann. Daraus entstand die „Katholische Wolks partei', die aber geradeso alsbald in die Fußstapsen der Altklerikalen trat, wie die Jungtschechen heute

Politik der „Katholischen Volkspartei' durchdringen zn können, als sich die Deutschen immer mehr spalteten. Die sogenann ten Christlichsozialen, welche in Wien und Niederöstereich die Macht an sich gerissen haben, erwiesen sich selbst als eine stark klerikale, jedenfalls als eine undeutsche Partei, welche nur durch die Gesinnung der Bevölkerung, die sich nicht völlig den Römlingen ausliefern und vom Slaventhum an die Wand drücken lassen will, abgehalten wird, völlig im Klerikalismus aufzugehen

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 23.10.1898
Umfang: 16
durch Angehörige des Richterstandes zum Austritte aus dem katholischen Volksvereine und zum Eintritte in den Deutschen Volksverein aufgefordert, wo sie aus dem Munde von Richtern schwere Beschimpfungen unserer Partei hören mußten und wo sogar förmliche Agitationssahrten unternommen worden sind. Einen und den andern Bauern verblüffte cS nicht wenig, daß ihm vom gestrengen Herrn „Adjunkt' im Eifer des Politisieren? sogar mit Zigarren aufgewartet wurde. WeiterS ist es eine ganze Reihe

von richterlichenUrtheilSerkenntnissen, die innerhalb unserer Partei peinliches Aufsehen hervorriefen. Es ist für ein Blatt nicht ohne Risiko, solche Vorfälle öffentlich zu besprechen. Wir können aber die Mittheilung machen, daß seitens der seinen kleinen Holzeimer sammelnd — aus demselben Geleise, welches der Zug Passiert. Ich rufe mit der Krast der Verzweiflung, doch meine Stimme verklingt in dem Dröhnen des erbarmungslos herankommenden Zuges, dessen unheilvolle Nähe jetzt bereits den Erdboden leicht erzittern möcht. DaS Kind liegt noch immer

mit jener Aktion geführt, wegen der „richterlichen Urtheilserkenntniffe, die innerhalb seiner Partei peinliches Aussehen hervor riefen.' Diese Entstehungsgeschichte deS Erlasses — schreibt die „N Fr. Pr.' zwar—ist sehr lehrreich, denn sie hat nicht blos Agitationen einzelner Richter, sondern auch die Rechtsprechung zum Gegenstande, und wir vernehmen da, daß gegen richterliche Urtheile hinter den Coulissen des Parlaments die Verwaltungsbeschwerde eingebracht und entgegen genommen wird. Die „Politik' meldet

, den man offenbar nicht direkt auffordern wollte, beherzigen würde. Das Abgeordnetenhaus setzte die Debatte über die kaiserlichen Verordnungen wegen des Budgctprovisoriums fort. Abg. Stojalowski griff in zweistündiger Rede den Polenklub aus das heftigste an. Er besprach die Zustände in Galizien und erklärte, seine Partei werde in heftigster Oppo sition gegen die Rechte, jedoch nur aus parlamen tarischem Boden, ausharren. Ein Antrag auf Schluß der Debatte wurde angenommen und die Ver handlung abgebrochen

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 11.08.1896
Umfang: 8
so gut zur „katholischen' Partei wie die „Consewativen', deren Name auch nicht soviel als „katholisch' ' bedeutet. Graf Hohenwart hat seinen Club nicht „katholisch-conservative' Partei getauft, sondern hat es geschehen lassen müssen, als in dem Club der Conservativen eine „ kath olisch- conserv ativeGruppe' von den anderen Gruppen des Clubs sich schärfer abhob. Treffend hat ?.Abel in Maria-Zell, als er zu gemeinsamem und zahlreichem Besuch des Salz burger Katholikentages aufmunterte, die Verhält

Weltanschauung ohne Unterschied der Nationalität erzielt worden ist. Es ist, wenn ich nicht irre, das erstemal, dass in Oesterreich ein solches Bei spiel dafür gegeben wird, wie leicht es wäre, nationale Gegensätze durch Geltendmachung von Recht und Billigkeit auf dem gemeinsamen christ lich en Boden, auf gemeinsamen socialpolitischen Bestrebungen zu finden. Der bezügliche Wahl aufruf des Landeswahlcomitss wird morgen in beiden Landessprachen veröffentlicht werden.' Die libe ale Partei wird verzweifelte

An strengungen machen, bei den nächsten Reichsraths wahlen in namhafter Stärke wieder in das Parlament einzuziehen. Würde das geschehen, so müsste man, schreibt das „Vaterland', auf den Versuch gefasst sein, die Civilehe auch bei uns einzuführen. Das ist die liberale Partei, die so coalitionsfähig galt. Deutsches Deich. Es wird die Nachricht verbreitet, dass Fürst Höh enloh e bald seinen Posten als Reichskanzler aufgeben werde. Auch sein Nach folger wird schon genannt. Es ist wohl hart, Reichskanzler

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 24.06.1900
Umfang: 16
Gelte» Str. 75 Das Blatt wiederholt, daß es gefährlich wäre, einem Unbekannten den Z 14 in die Hand zu drücken und bezeichnet als unerläßliche Voraussetzung, für die Gesinnung der öffentlichen Zustände „die voraus gehende Beruhigung der arbeitswilligen Parteien, eine Bürgschaft für die Zukunft, für eine bleibende, zäh festgehaltene Richtung ' Am schärfsten gehen die Organe der klerikalen Partei der Rede Grabmayrs zu Leibe. So lehnt das „Vaterland' das freundliche Zuwinken des Abg. v. Grabmayr

vertheidigen sie die Obstruktion der Tschechen: „ Entweder ist die Obstruktion überhaupt verwerflich oder an muß sie jeder Partei gestatten.' Sie verwahren aber doch die katholische Volkspartei gegen die Vorwürfe, die ihr wegen ihrer Zugehörigkeit zur Rechten und zu den Tschechen gemacht wurden, und meinen, daß die katholische Volkspartei in dieser Stellung den deu ^nationalen Interessen mehr nützen konnte, als wenn sie der deutschen Gemeinbürgschaft beigetreten wäre. Diese Partei müsse auch fernerhin

auf der Basis ihrer Grund sätze einig bleiben und beim Wiederbeginne des ReichSratheS vorsichtig gegenüber den sich anbiedern den Verbündeten sei:,. Die „N. T. St.' meinen, Grabmayr gehe we ter als alle Ministerien» die von seiner Partei wegen Anwendung deS K 14 mit der Ministeranklage bedroht wurden. Eine Aenderung der Geschäftsordnung auf Grund des Z 14 sei unmöglich. Sie sei daS eigenste Recht deS HanseS. Der „Burggr.' ist in seiner Betrachtung dies mal sehr zahm. Er weiß sich von „Wuth und Haß

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 29.08.1943
Umfang: 4
unter dem Namen „Volkspartei' in das Parlament und die Negierung ein, wobei ihnen der Klerus als Hauptstütze in der Propaganda und Wahlorganisa tion diente. Große Hofsnungen wurden auf die neue Partei gesetzt. Man er wartete den Zustrom neuer geistiger Energien, welche die Politik und die Ne gierung von den erdrückenden Sonder interessen, Egoismen, armsellgen Zusam menstellungen und Jntriguen befreien und ienseits der Politik ein bißchen Him mel sehen lassen würden. Aber den Him mel sah

man nicht. Die religiöse Frage wurde im Hintergrund belassen. In der sozialen Frage fehlte es an Originalität der Gedanken und Mut an Erneuerun gen zu schreiten. Mehr als eine Partei bildeìe die katholische Volkspartei ein verkleinertes Parlament mit den ver- i>>»?> e'n An sichten und Richtlinien, die nur der reli giöse Glaube zusammenhielt. Es man gelte außerdem an einer schlagkräftigen und lebhaften Abwehr gegen die Herr MmWszierichtM.IM von unseren Molorslöken. welche längs der kalabresischen Küste operieren

alle Machtbefugnisse in sich vereinigte, sich rasche und leichte Bekehrungen vollzogen und die fascistischen' Reihen anschwollen, kam es immer mehr zutage, daß die neue Partei in der Machtau?übung unter einem ungeheuren Wortschwall und neuen Gesten die alten Sitten fortsetzte: Unausrichtigkeit, Intriguen, Gewinnsucht. Uebervorteilung. Das Schlimmere dabei war, daß die konkrete Erkenntnis der politischen Wirklichkeit durch das Fern halten jeder Diskuss on. einem dichten Nebel schöner Worte. Abschaffung

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Der Burggräfler
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Seite 5 von 14
Datum: 28.04.1897
Umfang: 14
Bedürfnisse der eingcwandcrten Italiener sorge. Aber nicht der deutsche Klerus ist es, der die Italiener in unsere Gegend zieht, sondern deutsche Industrielle und Kcnlfleute, welche der vielgepriesenen«»! liberalen Partei angehören und die Italiener als Arbeiter in ihre Spinnfabriken, Konservenfabriken, als Bedienstete in Handelsgc- schäjte und Gewerbe aufnehmen und auf diese Weise den deutschen Arbeiter und Diener ver drängen und bewirken, daß die Italiener in unserer Gegend sich immer mehr seßhaft

einigermassen Vertraute wird zugeben, daß das Dentschthum in Sndtirol, welches gegen das Vordrängen der Italiener gerettet wurde, einzig und allein dem deutschen Klerus zu verdanken ist. Die deutschen'Herren der liberalen Partei, die damals zu Oesterreichs Unglück am Staats ruder saßen, haben sich um das Dentschthnin in Südtirol blutwenig gekümmert, sondern im Gegentheil den Italienern in ihren bekannten Bestrebungen freie Hand gelassen, waren die „Signori' ja immer „verfassungstreu.' Es ist daher

wie den Liberalen nicht das Deutsch- thnm, sondern die „Pfafscnhctzc' über Alles geht. Die dcntschnationale Bewegung in Tirol geräth in ein Fahrwasser, in welches — so glauben wir — die gemäßigten Anhänger obiger Partei nicht folgen können. Die Mehrheit unserer Dcutschnationalcn entpuppt sich immer mehr als Anhänger der P reußenscnchler Schönerer und Wolf, jener Herren, die unlängst beim Hoch • aus unseren Kaiser verdufteten, die einen Partei tag der Deutschösterreicher in Dresden planten.

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 6
Datum: 31.01.1905
Umfang: 6
bekannt wurde, bereits in der letzten Nummer mit geteilt. Die seither bekannt gewordenen noch übrigen Resultate besiegeln die Niederlage der liberalen Re gierungspartei nur noch mehr. Zieht man die bis herige Verteilung der Mandate in den 385 Bezirken, ^ die bereits gewählt haben (28 Bezirke, wovon in 12 Stichwahlen stattfinden, sind noch ausständig) in Be tracht, so haben die Liberalen bereits 61 Mandate verloren, während die Koss u t h- Partei einschließlich der Fraktionen Apponyis und Ugrons

49 Mandate, die Volksparteib Man date, die Banffy-Partei 5 Mandate und die Nationalisten ein Mandat gewonnen haben. — In folge des schrecklichen Abfalles, der für Tisza eine in Ungarn noch nicht dagewesene Niederlage bedeutet, beschloß der ungarische Ministerrat am 37. ds. die Demission d es Kab inett es. — Man fragt sich, wie es kommen konnte, daß Tisza, der es doch so gut verstand, der „Nation' zu schmeicheln, nach dem Appell an die Nation nicht einmal den liberalen Besitzstand wahren, geschweige

. Am 3. Mai 1898 vertrat er wieder den Standpunkt einer gesetzlichen Regelung der Sprachen frage und der Aufheblptg der Sprachenverordnungen. Die Rechte und sogar ein Teil der Katholischen Volkspartei bekämpften diesen Vorschlag. Von der Gruppe Ebenhoch-Karlon desavouiert, legte Dipauli seine Stelle als Obmann der Katholischen Volks partei nieder, übernahm aber im Juni 1898 wieder die Leitung des Klubs. Am 5. Oktober 1898 wurde er vom Grasen Thun als Nachfolger des Dr. Baernreither als Handelsminister

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