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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 6
Datum: 05.11.1901
Umfang: 6
mussten diesen „privilegierten' Herren neuerlich beweisen, dass man das Volk nicht unge straft ignoriert. Aber wozu greifen wir denn so weit in die Vergangenheit zurück! Bleiben wir bei unseren Zeiten! Die älteren Politiker waren noch alle Zeitgenossen jener durch Geburt, Geist und Geld so glänzenden und unseren Kaiserstaat völlig be herrschenden Partei — der liberalen Partei. Was war denn die Ursache, dass diese mit Recht stolze und große, dass diese völlig dominierende Partei heute fast so spurlos

wie die Riesenstädte der antiken Welt vom Boden Oesterreichs verschwunden ist, als ob sie niemals existiert hätte? Der Grund davon ist der vermessentliche Hochmuth, die Erbsünde, die im Paradiese entstand, und die alles Unheil in die Welt und unter die Menschen, ja sogar in den hochheiligen Himmel gebracht hat. Diese hochmögende, mit gewaltigem Pathos, mit den vornehmsten Namen, Würden und Titeln austretende liberale Partei ver schmähte es, herabzusteigen zum Volke. Die Hünen der politischen Gesellschaft

Oesterreichs waren nicht so besonnen und einsichtig wie jener Hüne in der Volkssage, der das Geständnis ablegte: Es sprießt das Mark der Riesen aus Bauernmark hervor, Der Bauer ist kein Spielzeug, da sei uns Gott davor. So hoch empor sie gestiegen war und so hoch, so unerschütterlich sie dazustehen schien, so stürzte die liberale Partei doch jämmerlich zu Boden und zer schlug in Scherben, da sie in ihrem Ueber muthe die treuen und starken Schultern des Volkes verschmähte, da sie die Massen des Volkes

als qualitativ mind erwer thig ver- verachtete, da sie erklärte, das Programm der Partei sei längst bekannt, und es sei völlig unnöthig, dasselbe in Punkte zu gliedern, dem Volke in die Hand zu geben, dem Volke verständlich zu machen. Das Volk hat sich auf das hin allmählig von der liberalen Partei abgewendet, hat sie immer mehr im Stiche gelassen und endlich völlig vergessen. Denn das Wort, das einem österreichischen Prinzen von be zaubernder Volksthümlichkeit auf den Denkstein ge setzt wurde

, ist ein wahres Wort: Unvergessen lebt im Volke, wer des Volkes nie vergaß. — Die wachsende Unpopularität der liberalen Partei nutzten die Radikalen aus und führten das Volk in den politischen Sumpf, bis endlich muthig und treu ein Mann sich erhob und an die Spitze einer gewaltigen, einer ganz erstaunlichen Volksbewegung trat mit dem Banner, auf dem das Kreuz stand, in der Faust. Er wurde der Begründer einer großen, christlichen Volkspartei und fand auch in unserem vom Radika lismus leider Gott so surchtbar

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 02.09.1890
Umfang: 6
». N°. 2»t. Jnsertiousvrci» »ach Tarif. Äiniahiiie van Ansertions - Aufträgen in allen Inseraten-Bureau» des In- und Auslande». Dienstag, den S. September 1890 24. JohrMS. Die liberale Partei. Meran, 1. September. Die Landtagswahlen in einer Reihe von Kron ländern haben sich in jüngster Zeit vollzogen; was davon noch aussteht, dürfte keine Ueberaschungen bringen. Nur was Niederösterreich betrifft, steht man auch heute noch, man möchte sagen: nur wenige Tage vor der Wahl, vor dem Unbekannten. Davon abgesehen

, hat die liberale, die deutschfortschrittliche Partei im Großen und Ganzen ihren Besitzstand ge wahrt ; da und dort gab es einenUnfall — hie und da einen Glücksfall. Warum aber macht diese Partei keine Fortschritte, sichtliche, große Fortschritte? Das ein wenig zu erwägen, wäre wohl der Mühe werth. Lange genug hat die liberale, die deutschfort- liche Partei das harte Brod der Opposition gegessen und allenthalben inachen solche Parteien Anstren gungen, aus einer solchen Stellung herauszukommen

. Von solchen Bemühungen, insoweit sie sich auf die Wählerschaft beziehen, ist bei der liberalen Partei in Oesterreich nicht allzuviel zu bemerken, geradeso als ob von vorneherein jede Aussicht ausgeschlossen wäre, durch Einwirkung auf die Wähler eine größere als die bisherige Zahl derselben der Partei zuzu führen. Es ist allerdings richtig, daß bei einem Umschlage des Windes in den oberen Regionen von selbst eine große Menge Jener, welche stets nach dem politischen Wetter auslugen, um sich nach dem selben zu richten

, wieder der liberalen Partei zu laufen würden. Die Hoffnungen auf einen Um schlag sind vielleicht augenblicklich berechtigter als je mals vorher. Aber bei einer solchen Aenderung in der Richtung der Politik kommt immer anch nicht blos die Stärke, sondern die Schwung-und Sprung kraft einer Partei, welche zum Mittelpunkt eines neuen „Systems' gemacht werden soll, in Anschlag. Und da muß denn trocken gesagt werden, daß sich zwar die Widerstandskraft der deutschfortschriltlichen Partei bewährt, wohl

auch in mancher Beziehung gestärkt hat, daß es aber mit ihrer „Schwung- und Sprungkraft', um diesen Ausdruck beizubehalten, mit ihrer Angriffs- und Eroberungslust nicht ebenso bestellt ist. In dieser Beziehrng nachzuhelfen, das ist die Aufgabe, welcher sich die liberale, deutsch fortschrittliche Partei für die nächste Zeit eifriger widmen sollte, als dies für die vergangene geschehen ist. Man braucht nur um sich zu blicken und man wird sofort erkennen, woran es die liberale Partei in Oesterreich fehlen ließ. Die Frage

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 11.08.1905
Umfang: 8
empfehlen. GrafTisza an die liberale Partei. Im „Az Ujszag' ist ein Mahnwort des Grafen Stephan Tisza an die Mitglieder der liberalen Partei erschienen. Graf Srephan Tisza nimmt Stellung zu der Bewegung, die im Schoße der liberalen Partei aufgetaucht ist und die Auflö sung der liberalen Partei bezweck:. Er stellt sich diesem Gedanken mit aller Entschiedenheit entge gen. Er führt aus, daß infolge der Katastrophe, die über das Land hereingebrochen ist, die Eini gung aller auf der 67er Grundlage stehenden

Parteien immer notwendiger erschein!. Diese Ver einigung könne aber nur aus zwei Wegen gesche hen, und zwar erstens, daß die zur Koalition ge hörigen 67er Parteien sich auf einen Standpunkt stellen, der die Möglichkeit zur Lösung der Krise bietet. In diesem Falle könnte die neue Partei- brldung unter Mitwirkung der ganzen liberalen Partei erfolgen und dann müßte niemand aus der liberalen Partei austreten. Der zweite Weg wäre der Entschluß der Mitglieder der liberalen Partei, das Programm der Koalition

zu unter stützen. Diese zweite Möglichkeit würde nicht nur ,nit dem ganzen bisherigen Verhalten der libe ralen 'Partei im Widerspruche stehen, sondern auch keineswegs das angestrebte ZiÄ erreichen. Graf Tisza wirft einen Rückblick aus die Erfolge, die die liberale Partei in ihrer dreißigjährigen Ta iigkeit errungen hat. Dann schildert er die Ver Wüstungen, auf. zvrrtschaftlichem' Gebiete und auf dem der Aechtsforderung. wehche die ku rze wiaNherrschaft der Koalition herbeigeführt hat. und kommt zu dem Schlüsse

, daß „kein patriotisch füh lendes Mitglied der liberalen Partei sich dieser Bewegung anschließen könne/' Graf Tisza führt noch 5en Gedanken aus. daß es unbedingt zu ei ner neuen Parteigruppierung kommen müsse, in WÄche die ganze liberale Partei eintreten könne. In diesem Falle würde er gerne für seine Per son die Folgerungen ableiten. Wenn dies aber »ächt geschieht, dann ergibt sich für die Partei die Pflicht, gegenüber einer zerstörenden nationalen Politik eine gesunde, mit den wirklichen Bedürs nissen der Nation

rechnende Refornridee zu ver treten. An diesem Kampfe würde auch er Anteil nehmen. Graf TizZa stellt zum Schlüsse? folgende Bitte: „Es ist Pflicht der Partei gegen sich selbst isrd gegen das Land, nicht zwecklos und ruhmlos zu zerfalle»!. Die Beratung vom 23. d. wird da rüber entscheiden, ob die Partei aufrecht erhalten bleiben könne oder nicht. Zu dieser Beratung müs- en wir alle erscheinen, um dafür einzutreten, die 67er Grundlage zu retten.' Ausland. Der Aufstand in Portugiesisch- frika

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 12.09.1893
Umfang: 8
die Aussichten der liberalen Partei be schrieb, war es, als ob Schrecken und Entsetzen in die Reihen der Plener'schen Schutztruppe ge fahren wären. Und nicht geringere Aufmerksamkeit Henkt beispielsweise die „N. Fr. Pr.' der Rede, die Abgeordneter Dr. Ebenhoch erst vor wenigen Tagen in Sarleinsbach gehalten hat. Sie bemüht sich, freilich vergebens, den kampfgerüsteten Ab geordneten lächerlich zu machen, indem sie aus dieser Rede einen Gegensatz zu den düsteren Prophezeiungen des früheren Artikels von Reichs

des Liberalismus Schrecken verbreitet. Sobald wirklich Ernst gemacht oder auch nur gedroht wird, die gegenwärtige, mit der dreibeinigen Majorität betriebene Auto matenwirtschaft zu sprengen, und mit der unab hängigen Stellung einer katholischen Partei Her- vorgerückt wird, dann befällt die liberale Partei Furcht, dass sie ihren Einfluss verlieren könnte, ein Beweis, dass sie sich bei dem Ausspielen der verschiedenen Parteien am wohlsten befindet und bei dem Wechsel der Dinge wirklich was zu ver lieren

hat. Sobald aber mit einer gewissen Vor sichtigkeit der Fuß vom Kampfplatz wieder zurück gezogen wird, dann ist Heller Jubel bei den Libe ralen. Wenn sie sich sicher fühlen, dass der Sturm nicht gewagt wird, und dass die katholisch -conser- vative Gruppe in der conservativen Partei doch wieder sich drückt, dann bezeugt ihr Spott- und Hohngelächter, dass die Nacht, in der ihnen der „Wauwau' so groß und fürchterlich vorgekommen ist, vorüber sei, und sie wundern sich, wie sie sich haben so fürchten

können. Es ist ein Verdienst der Reden Ebenhochs, dass die liberale Partei so Farbe bekennt und erkennen lässt, was sie zittern und was sie aufathmen macht. Ziehen wir aber nun einmal daraus eine Folgerung. Man hält uns oft vor, dass die liberale Partei nichts so sehnlichst wünsche, als die Zertrümmerung des Hohenwartclub oder das selbstständige Auf treten einer katholischen conservativen Partei, dass dann mit dem Zurücktreten der katholisch-eonserva- tiven Gruppe vom Hohenwartclub der Liberalismus mit einemmale obenauf

komme und die katholische Partei gar allen Einfluss verliere, man jagt, dass der Hohenwartclub der liberalen Partei die Stangö Kalte, und darum sei die Bildung einer unabhängigen katholischen Partei das größte Unglück, im Hohen wartclub sei das katholische Oesterreich und der gleichen Dinge mehr. Kann man denn nicht mit ebensoviel Recht die ganze Sache umdrehen und auf Grund der Furcht- und Schreckensscenen der liberalen Partei, die der Abgeordnete Ebenhoch wie das „Btld.' constatiert haben, sagen

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 19.03.1926
Umfang: 8
, dast demgegenüber die faschistische Diktatur als eine Stümperei erscheint. H«Ser ist das Kunstwerk erst völlig gelungen, Wahlmin- «decheiten zu Wahlmehrheiten zu machen. Am deutlichsten veranschaulichen dies einige Zahlen: Wenn anläßlich der Parlamentswcchlen eine Partei es auf 66 Prozent aller abgegebenen Stimmen bringt, so erhält sie «von den sämtlich zu besetzenden ànmermandaten SV Prozent, das heiiißt von 367 Mandaten 332, während die Oppositionsparteien, im Falle sie S4 Prozent der abgegebenen

Stimmen auf sich vereinigen «können, «nur 10 Prozent der Mandate erhalten. Das heißt also, nachdem die Zahl der auf sie abgelgsbenen Stimmen die Hälfte der auf die siegreiche Partei abgegebenen Stimmen aus macht, 'MiHt die Hülste jener 332 Stimmen, das wären 166 Gtàme«n, sondern nur 37 Stimmen. Noch krasser tritt aber diese Proportion in Er scheinung, «wenn -sich anläßlich der «Wahl keine absolute, sondern nur eine relative Stimmen mehrheit einer Partei einstellt. Sollte eine Partei mit 33 Prozent

alle? abgegebenen Stim men die meisten Stimmen errungen halben, so erhält sie KS Prozent aller Kammermandate, das sind 207 Mandate, während eine aus meh reren Parteien aber mit eigenen Kandidaten gebildete Opposition, auf die Lg Prozent der Wähler also doppelt soviel wie aus relativ sieg reiche Partei gestimmt yaben, nur 35 Prozent der Mandate, also statt der im gleichen Verhält nis ihr zukommenden 41-t nur 16L Mandate erhält. Dadurch P eine reibungslose Regierungs möglichkeit «mit «einer Minderheitspartei

siche» gestellt. In der Begründung, warum «sich die Regierung zu einer derartigen, in Europa ihresgleichen nicht Hennenden Abänderung de» Wchworgcmges bewogen gefühlt habe, ist der altausgediente Hinweis nicht vergessen worden, daß „höhere Interessen des Staates' diese ganz nsuattigen und auch den Bestimmungen der Verfassung «widersprechenden Abänderungen er zwungen hätten. Daß es sich hierbei nur um die Interessen der liberalen Partei handelt, brauchte nicht eigens gesagt zu werden. Hier Wießt

sich die Kette, die die Liberalen zur Unterjochung des Landes geschmiedet haben, in einom machtvollen Ring. Diese Wahlreform ist die «Kuppelung und Krönung jenes Baues, den die liberale Partei in vierjähriger «Regievungs- zeit durch Gesetzentwürfe, «t ie die Position der eigenen Partei gestärkt haben, durch Maßnah men, die die gegnerischen Kräfte unterHunden haben, durch Äusniützung aller zu Gebote stehen den Einflüsse und zuletzt auch durch die Abhal tung und Art der Durchführung der letzten Wahlen

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 04.01.1899
Umfang: 12
Seite 4 leiten, daher sich nach keiner Richtung hin äußern. Der liberalen Partei erwiderte Madarasz, er freue sich daß die Majorität seine Bestrebungen unter stütze und daß sich so wenig stürmische Szenen er eigneten. Er sagte, man müsse trachten, daß nicht nur die bestehenden Gesetze gehalten, sondern auch den neuen Bedürfnissen deS Landes entsprechende geschaffen werden, welche die Lasten des Volkes mildern. — Wie weiters aus Budapest verlautet, verlief die NeujahrSgratulalion der liberalen

Partei glänzend. Zahlreiche Abgeordnete er schienen im Klub der liberalen Partei, wo Abg. Szemerean den Parteipräsidenten Podmanicky eine Ansprache richtete, welche er mit einem Ausblick auf die ernste Situation eröffnete. Er fuhr dann fort, die Verfassung könne nicht umgestürzt, sondern nur verrathen werden. Bezüglich des Austrittes einer Reihe von Mitgliedern aus der liberalen Partei sagt Redner, das Bewußtsein, daß nunmehr Niemand in der Partei geblieben ist, der nicht entschlossen wäre

, den begonnenen Weg fortzusetzen, gebe der liberalen Partei Kraft. Mit tiefer Bewegung legt Podmanicky dar, die liberale Partei strebe nicht ihr eigenes Wohl, sondern das Wohl des Vaier- landeS an; er schließt mit der Versicherung, daß sie, wie schon in viel traurigeren und gefährlicheren Verhältnissen, auch jetzt nicht zurückweichen werde. Hierauf begab sich die liberale Partei in das Palais deS Ministerpräsidiums zur Beglückwünschung des KabinetS. Hier richtete Stephan TiSza eine An sprache an Banffy, worin

beschränkten Mitteln Alles aufbieten, um daS Parlament arbeitsfähig zu machen und die Staatsverwaltung vor Schaden zu bewahren, in dem Bewußtsein der verfassungsmäßigen moralischen Verantwortung und gestützt auf das Vertrauen und die Unterstützung der liberalen Partei den Kampf fortsetzen, jedoch kein Kompromiß ausfchlagen, falls dasselbe ohne Preisgebung, Verletzung oder Demüthi gung von Personen und Parteien möglich würde. Der Ministerpräsident dankte für das von Tisza ausgesprochene unbedingte Vertrauen

und die un- eingt schränkte Unterstützung der liberalen Partei. Die Rede wurde mit frenetischem Beifall aufge nommen. Beim Empfange der Nationalpartei er klärte Apponyi, so lange nicht Garantien für die Einhaltung der Gesetze und die Wahrung der Prinzipien der Verfassung geboten werden, werde die Nalionalpartei den berechtigten Kampf fortsetzen. Beim Empfange der Unabhänigkeitspartei erklärte Kossuth. wenn die Majorität Banffy nicht fallen lasse, werde die Partei die Regierung mit allen gesetzlichen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 04.02.1896
Umfang: 4
Abgeordneten jetzt, wo ihnen gerade mit der Erneuerung des Ausgleiche« da« Mittel in die Hand gegeben ist, Oesterreichs wirthschaftlichem Rückgang Einhalt zn bieten, wohl bedenken! Politische Äedmicht. Oesterreich. Der gegenwärtige Führer der Vereinigten Linken Freiherr v. Clumeeky hielt am Sonntag in BrKnn eine politische Rede. Er betonte zunächst, daß er al« Präsident deS Xbgeord- «etenhause» sich eine gewisse Zurückhaltung auferlegen müsse und führte dann aus: Die deutschliberale Partei habe seit

dem Jahre 1879, in welchem sie selbst noch am Ruder war, eine derart wichtige Stellung nicht innegehabt, wie gegenwärtig. Die Par tei habe wesentlich an Bedeutung gewonnen, und diese ihre Be deutung werde auch in den leitenden Kreisen vollkommen gewür digt. Die Partei ihrerseit« unterstütze di: Regierung d«nn, wenn diese den Principien der Partei Rechnung trägt. (Und Feldkirch?) Die Bedeutung und der Einfluß der liberalen Partei haben sich während der letzten ReichSrathSsession trotz deren mitunter stür

mischem Verlaufe offen dokumentirt. Auch habe die Partei trotz der von den extremen Elementen fast täglich erhobenen Schwie rigkeiten die parlamentarischen Geschäfte so geführt, daß, was seit Jahren nicht der Fall war, daS Budget im Ausschüsse noch im abgelaufenen Jahre v»tiert und im Hause zur Verhandlung ge bracht werden konnte. Redner fuhr dann fort: Ich habe auch »ie Uebeizeugung, daß der Regierung die Erhaltung der liberalen Partei wirklich u»d wahrhaft am Herzen liege. Ich sage

, daß ein österreichischer Staatsmann sich diese Partei schaffen müßte, wenn er sie nicht vorfände. Darum kann ich auch sage« : Graf Baden! ist ein guter öster reichischer Staatsmann. (Lebhafter Beifall.) In seinen weiteren Ausführungen empfahl Freiherr von Chluniecky der Partei den innigen, lebhaften Kontakt mit der Bevölkerung. Wenn die Partei eS erreicht, daß auch jüngere, frischere Kräsie innerhalb derselben auf den Plan treten; wenn mit Hintansetzung von eben bestehenden kleinlichen Meinungs verschiedenheiten

ein innige» Zusammenwirken im politischen Leben erreicht wird — dann wird die Zeit kommen, in der auch die Bevölkerung erkennen wird, daß die fortschrittliche Partei für das Deutschthnm in Oesterreich Erfolge ehielt hat wie keine andere. Bezüglich de» Ausgleiches mit Ungarn äußerte sich Chlumecky, indem er seinem lebhaften Bedauern Ausdruck gab, daß hübni wie drüben mit Schlagworten gegen den Ausgleich agitirt werde. In Betreff der Wahlresorni äußerte er sich, daß die Partei für eine solche stimmen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 12.04.1881
Umfang: 6
zu bringn». Wahrscheinlich dürste auch eine Tom» i pagnie berittener Bürgergarde die Prinzessin nach < Wien als Ehrenescorte begleiten. > Aus Madrid wird der „Pol.-Corr.' unter ^ anderem folgendes geschrieben: Zwei leitmde Per- ' sönlichkeiten »er „rothen' republikanischen Partei sollen jüngst geäußert haben, dass die Partei sich zur < Stunde organisiere, um dann, wenn sie gerüstet ist, < ihren Willen kundzugeben. „Wenn die Herren Zo- » rilla, Figueras und Piy Margall — so äußerten

i sich die beiden Reformatoren — wenn die Lenker l unserer Partei sich über die zur Regenerierung der s spanischen Gesellschaft nothwendigen Schritte geeinigt c haben werden, werden wir anBackbord und Steuerbord i Feuer legen und in Madrid, Saragossa, Barcelona, s Valencia, Cordova, Sevilla, Cadix und Valladolid e gleichzeitig zur That schreiten. Wir hoffen, dass r ganz Andalusien und die vier Departements der t Provinz Catalonien sich dann wie ein Mann zur s Unterstützung der revolutionären Bewegung erheben

s werden.' Hoffentlich vergisst das herrschende Mi- c nisterium nicht, was es der Sicherheit der Dynastie, t des Staates und der ruhig denkenden Bürger schuldet, k Aus dem am Sonntag mit der Verurtheilung ^ sämmtlicher Angeklagten zum Tode durch den Strang j beendeten Attentatsprocesse in Pstessburg heben > wir Folgendes hervor: Nyssakoff erkannte seine Schuld - in Betreff des Verbrechens vom 13 März an, ver neinte aber die Angehörigkeit zur Partei der »Na- roduaja Wolja.' zu deren Mitgliedern nur Leute

mit einer gewissen revolutionären Vergangenheit ge hören, welche er nicht besitze, ^er angeklagte ^iichai- ' lvff bezeichnete sich als Mitglied der russischen so- ' cialdemokratischen Partei, jedoch nicht der terrori stischen Fraction angehörig. Kibaltschitsch sagte: er habe den Zwecken der Partei nur durch seine tech nischen Kenntnisse und wissenschaftlichen Rathschläge gedient. Er wies auf die Ursachen hin, welche die Socialisten zum terroristischen Auftreten trieben, näm lich auf die Verfolgung

der friedlichen Propagandisten im Volke seitens der Regierung. Alle von der Partei angewandten Sprengmaterialien seien von ihm ge meinschaftlich mit anderen Personen verfertigt. Die Perowskaja erkannte an, Mitglied der Partei „Na- rodnaja Wolja' und Agentin ves revolutionären Exe- cntivcomitä's gewesen zu sein; sie betonte die rein passive Rolle der Helfmann. Scheljaboff gab in längerer Rede Andeutungen hinsichtlich der Organi sation der revolutionären Partei und hob seine Be theiligung an der terroristischen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 20.11.1889
Umfang: 4
z» dezatllen. Mittwoch den 20. Movemßer und Z4 t ani»w. Seilagen.Letonom' 1889. Aarteifragen. ZI. Es ist nichts leichter, als Unordnung und Zwiespalt in die Reihen einer Partti zu bringen. Auch der unbedeutendste Anlaß hat schon oft ge nügt, daß ärgerliche Auseinandersetzungen unter Parteigenossen stattfanden. Die liberale Partei hat diesbezüglich schon manche Erfahrungen, und so sehr auch getrachtet wird, Alles vorzukehren, um ähnliche Vorkommnisse hintanzuhalten, so ent- spricht der Erfolg

doch nicht den Bemühungen. Neuestens werden wieder Versuche gemacht, Ve» Wirkung unter den Liberalen anzurichten. Ein Blatt, das sich der liberalen Partei aufzudrängen versucht und öfter schon Gelegenheit nahm, es mit eine> gründlichen Häutung zu versuchen, brachte in der letzten Zeit tiefsinnige Betrachtungen darüber, ob es nicht am Platze wäre, das Pro gramm der liberalen Partei zu verbessern und den thatsächlichen Verhältnisjen anzupassen. Es liegt hier entweder grobe Unkenntniß oder die Abfichtlichkeit zu Grunde

, Zwietracht zu säen. Es ist offenbar, man will nicht recht Farbe be kennen. Die thatsächlichen Verhältnisse haben sich nicht geändert, wohl einige Leute ihre Gesinnung. Es soll klar herausgesagt werden: man will, daß die liberale Partei sich den Reaktionären gegenüber nachsichtig erwuic. Es soll öfter ein Auge zuge drückt werden, wenn beabsichtigt wird, daß Volk ein wenig zu züchtigen. Solches nennt man eine „zeitgemäße Reform'. Die Erfolge jener Parteien, welche ihr Programm den jeweiligen Strömungen

anpassen, find nicht danach angethan, die liberale Partei zu bestimmen, mit sich handeln zu lassen. Es sind jetzt nicht gerade gute Zeiten für den Liberalismus; es herrscht vielmehr ein hartnäckiger Kampf auf allen Linien gegen die Partei. Aber gerade darin, daß man den Liberalismus noch immer keine bedenk lichen Niederlagen beizubringen im Stande war, liegt ein Beweis, daß das Programm der libe» ralen Partei ein den Bedürfnissen des Volksthums angepaßtes ist. Das Blatt, welches die große .Reform-Idee

' ausgeheckt hat, weist darauf hin, daß die Masse immer nur den anderen Parteien sich an die Rockschöße hängt, vom Liberalismus aber nichts wissen will. Die „Masse', von welcher da ge sprochen wurde, kann sich wohl nur aus dem politisch Unreifen und Indifferenten zusammen setzen. Solche „Anhänger' werden einer Partei nur unangenehm und kompromittiren manchmal noch dieselbe. Nicht was die .Masse' will, ist stets für's Volk am besten. Eine Partei muß sich viel mehr vor Irrthümern hüten, als ein Privatmann

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 31.12.1937
Umfang: 8
. Das zweite Kennzeichen klar und kämpferisch rassisch. Alexander Cuza, r mit Goga die Führung der christlich-nationa- n Partei teilt, ist Antisemit und Nationalist, s dritte Kennzeichen ist die innere Ausrichtung gegen eine autoritäre Regierung und starke Tat kraft nach fascistischem Muster. Das vierte Kenn zeichen schließlich besteht in einer außenpolitischen Richtung, welche die unklaren Ideologien und die gefährlichen Laxheiten der plappernden Demo kratie verläßt und sich fest umrissenen Auffassun gen

, welche die italienische Nation nur aus vollem Herzen begrüßen kann. Uebera'l sind schwere Probleme zu lösen und überall ruft man nach einer einheitlichen Regierung, die nicht eine Partei vertritt, sondern die Nation, die nicht nur für ein halbes Jahr sorgt, sondern für Jahr zehnte. Deshalb hat Mussolini auf dein Maifeld m Berlin angckündet, das; Europa fascist-sch wird; jedoch nicht wegen der fascistischen und national sozialistischen Propaganda, sondern aus gesunden Kräften jeder Nation selbst heraus. Das neue

die Verhandlungen zur Bei- ung der politischen Krise fortgesetzt. Diese ist osern als ernst zu bezeichnen, als die umstrit- m Fragen die Kronrechte und die Befugnisse r Negierung betreffen. Nach dem „Galagh' soll der Hof die Bildung er Schiedskommission zur Auslegung der dies- Ziiglichen konstitutionellen Normen vorgeschla- > haben. àig Faruk hat ein Dekret unterzeichnet, mit lchem das Kabinett Nahas Pascha aufgelöst rd. Der Herrscher beauftragte Mohamed Mah- l>d, Führer der liberalen Partei, mit der Bil

mit dem Auftrage, die Verfassungsnormen hinsichtlich der Kronrechte auszulegen, ausgeschaltet, da die Regierung den Plan zwar grundsätzlich annahm, jedoch wesentliche Aenderungen in der Zusam mensetzung der Kommission verlangte, da die für die Kommission kandidierenden Personen be kannte Gegner der Wasd-Partei seien. Unter diesen Umständen beschloß der Herrscher die Absetzung des Kabinetts und die Bildung eines nationalen Konzentrationsministeriums: er beauftragte damit Mohamed Mahmud Pascha

historischen Reàe àes Duce vom 3. Mnner Roma, 30. Dezember Im Palazzo Littorio hielt heute der Parteisekre tär den angekündigten Rapport der Verbandsse kretäre. Anwesend waren hiebei das Reichsdirekto- rinin, die Partei-Inspektoren, die Vertrauensmän ner der fascistischen Verbände, der Genera'.stabs- chef der GJL, oer Generaldirektor der OND, der Chef des politischen Sekretariats, der Vizepräsi dent der UNUCJ, der Sekretär des CONI, oer Amtsvorstand der Informationsstelle, der Gene ralsekretär

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 07.07.1889
Umfang: 8
Seite 2 Weraucr Zeitung. Är. 153 hat, jeden Gedanken an die Fortführung des Pro gramms derselben definitiv aufgegeben hat, dagegen fortan im Sinne unseres Programms thätig sein werde. Wir nehmen an — und die Zukunft wird 'Ans sicherlich recht geben — daß dieser Politiker, der ja durch Familientraditioueu, durch Erziehung, Sprache deutsch durch und durch ist, die Allianz zwischen Italienern und Deutschen als den einzigen Weg betrachte, auf welchem die deutsche Partei in Tirol neuerdings

zu einigem politischen Einflüsse gelangen wird. Ihm und uus haben die Erfahr ungen die Erkenntniß aufgedrängt, daß bei dem jetzigen Regierungssystcmc jede Partei und jede Nationalität das Recht gewonnen hat, rücksichtslos nur die eigenen Interessen zu wahren, nachdem jene Partei, welche den Staatsgedanken so lange gegen sich selbst hochgehalten hat — d. i. die ehemalige deutsche Verfafsungspartei — überall von der Re gierung bekämpft wird. Päpstlicher als der Papst braucht Niemand zu sein. Wenn die Negierung

sich im Jahre 1885 dazu veranlaßt fand, die gewiß loyal denkende und handelnde Verfafsungspartei in Tirol als ein größeres Uebel zu bezeichnen, als die national-italienische, so haben die Verfafsungspartei und ihre Anhänger diesen Wink verstanden, indem sie sich auch iu Tirol als ausschließlich deutschfortschrittliche Partei con- stiluiren und alles abstreifen, was altösterreichifch Erwägungen ihr früher auferlegten. Vielleicht er scheint der Regierung diese deutsche Partei als ein geringeres Uebel

, da sie sich nun anschickt, ver eint mit den Italienern ini Landtage die Autonomie- Bestrebungen des Trcntino ehrlich zu fördern, und wenn sie die Vertheidigung der deutschen Unter- richtsanstalten im Trcntino anderen Herren überläßt. Wenn auch die Umstände es mit sich bringen, daß Terlago, ein treues Mitglied der deutschliberalen Partei, dermalen vom politischen Schauplätze als Abgeordneter abgedrängt wurde, so hoffen wir, daß er nicht erlahme, der Idee der Verständigung zwischen Italienern und Deutschen in Tirol

seine Aufmerksamkeit zuzuwenden. Die Phasen, welche noch durchzumachen sind, um die Frage des Trcntino zur günstigen Lösung für beide Volksstämme des Landes zu bringen, sind noch nicht abgeschlossen uud wir glauben im Namen unserer Partei zu sprechen, wenn wir der Hoffnung Ausdruck geben, daß günsti gere Verhältnisse es gestatten mögen, diesen ausge zeichneten und thätigen Abgeordneten der deutsch- liberalen Partei wieder zu gewinnen. Seine Kenntnisse der wälschtirolischen Verhältnisse wird viel dazu beilragen

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 10.06.1892
Umfang: 8
er die Stellung der alttirolischen Partei zu den anderen politischeu Parteien und zur Regierung kennzeichnen. Zuerst kam bei dieser Umschau der Liberalismus an die Reihe. Der Redner bewies ganz zutreffend und mit schlagenden Argumenten, dass die liberale Partei kirchen feindlich, nicht gut österreichisch gesinnt und wirtschaftlich mindestens unfähig sei. Hierauf wurde die Antisemitenpartei besprochen, Schönerer und seine Getreuen, der Bauernvere'm und die übrigen Anhänger des Antisemitismus. Diese Partei

, wurde dabei bemerkt, sei eigentlich oder grundsätzlich nicht verschieden von der liberalen Partei. Die Führer der Bewegung seien ehe malige Liberalen und ihr Princip nur ein nega tives, und die Organe dieser Parteien seien nicht besser. Es wurde bewiesen, wie unsinnig es sei, wenn Schönerer sich als Retter des Bauern standes aufspiele. Dann wurde über die Berech tigung des Antisemitisnius im allgemeinen ge handelt. Der Antisemitismus sei so alt wie die Kirche und die Judenverfolgung begreiflich

der Antisemitismus ein fremdes Ge wächs. Wir könnten allerdings auch von dieser Partei profitieren, aber wir sollen uns nicht von ihr benutzen lassen. Dann besprach der Redner das Verhältnis der eonservativen Partei zur Regierung. Die Partei könnte eigentlich recht gut die Verantwortung für die gegenwärtige Wirtschaft ablehnen; denn nicht sie sei am Ruder gewesen, sondern das Ministerium Taaffe, und das sei nicht eine Regierung von unserem Fleische. Aber weil man behaupte, die eonservative Partei

habe das Ministerium gestützt oder wenigstens nicht gestürzt, darum müsse darüber gesprochen werden, was die Partei unter diesem Regime erreicht habe. Die Regierung habe entschiedenes Entgegenkommen gezeigt. Der Redner zeigte dies in kirchlicher, politischer und socialer Be ziehung. Die eonservative Partei habe gearbeitet und Erfolge aufzuweisen, und dies sei geschehen im Kampfe mit dem Liberalismus. Einen ein gehenderen Bericht unterlassen wir, weil uns mit getheilt wurde, dass das, was diese Rede be handelte

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Volksblatt
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Seite 4 von 10
Datum: 14.04.1906
Umfang: 10
im Jahre 1884, wohin ihn die Wähler von Csik-Szent-Marton entsendeten. Der junge Abgeordnete schloß sich der liberalen Partei an. Im Jahre 1887 wurde er von dem genannten Bezirk wiedergewählt. Im Jahre 1892 wurde Graf Andrassy zum Staatssekretär im Ministerium des Innern ernannt; er vertrat in dieser Periode den 6. Bezirk Budapests im Reichs tag. Im ersten Kabinett Wekerle übernahm Graf Andrassy im Juni 1894 das Portefeuille des Mini steriums a latvre, er demissionierte zugleich mit dem Kabinett

am 15. Jänner 1895. Im Jahre 1897 nahm er als Vertreter des Rozsnyor Be zirkes wieder einen Sitz im Abgeordnetenhause ein. Anläßlich der Obstruktion im Jahre 1898 trat mit den Dissidenten auch er aus der liberalen Partei aus und bezeichnete als den ersten notwendigen Schritt zur Lösung der Krise den Rücktritt des Ministerpräsidenten Baron Banffy. Nach dem Sturz Banffys trat Andrassy mit den Dissidenten wieder in die liberale Partei ein. Die politische Tätigkeit des Grafen Andrassy in den letzten Jahren

er von seiner Reise zurück und wurde 1872 in St. Andrä zum Abgeordneten gewählt. 1875 blieb er bei den Wahlen in vier Bezirken in der Minorität und gelangte erst im Jahre 1877 als Abgeordneter des Obroer Bezirkes wieder in das Parlament. Schon bei seinem ersten parlamentarischen Debüt erregte Gras Apponyi durch seine rhetorische Begabung Aussehen. Er war Anhänger der konservativen Sennyey-Partei, und als Sennyey sich ins Privat leben zurückzog und sich die vereinigte Opposition bildete, schloß sich Gras Apponyi

dieser an. In dieser Partei, die 1887 den Namen Nationalpartei annahm, spielte Apponyi bald eine führende Rolle. Et unterstützte die Verwaltungsreformen, die da mals auf der Tagesordnung waren. Zur Ein führung der Zivilehe gab Graf Apponyi den An stoß. Gras Apponyi wurde jedoch, als diese Resorm mehrere Jahre später dem Abgeordnetenhause unterbreitet wurde, ein Gegner der Zivilehe. Im Jahre 1898, als in Wien und Ischl die Beratungen des Ausgleichs stattfanden, richtete Graf Apponyi heftige Angriffe gegen das Kabinett

Banffy. Diese Angriffe waren der Anfang jenes Kampfes, der mit dem Sturze Banffys endete. 1899 während des Kabinetts Szell trat Apponyi mit der National partei in die liberale Partei ein. Im Oktober 1901 wurde wurde er zum Präsidenten des Ab geordnetenhauses gewählt. Am 26. November 1903 trat er unter Tisza, als zur Niederringung der Obstruktion Parallelsitzungen anberaumt wurden, aus der liberalen Partei, nachdem er schon am 3. November als Präsident des Abgeordnetenhauses demissioniert

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 03.07.1895
Umfang: 4
für alle Zukunft werden kann, an einer geeigneten Führung. So wahr und unumstößlich die Lehren des Liberalismus sind, insoferne sie sich auf das politische und nicht das wirth- schaslliche Gebiet erstrecken, so wenig verstand man es in den Reihen der fortschrittlichen Abgeordneten das alte Programm zu ergänzen und zu vertiefen. Aber selbst dies wäre noch ver- zeihlich. wenn man eS von dieser Seile wenigstens begriffen «SV? hätte, daß ein Programm nicht blos auf dem Papiere zu stehen hat, sondern von der Partei

, welcher es als Unterlage dient, auch unbeirrt nach unten und oben vertheidigt werden muß. Alles wird an einer Partei verstanden, nur Halbheit und und Uncntschlossenheil,nicht. Wie die Dinge aber verliefen, so machte das Verhalten der gesammten deutschen Linken gerade diesen am entschiedensten zu vermeidenden Eindruck. Darum mußte die Linke denn auch froh sein, aus ihren Verlegenheiten durch die Kreirung eines farblosen Beamjen-Kabinets gerissen zu werden, wollte sie nicht zwischen den Umtrieben des lose

zusammenhängenden^ aber prinzipiensesten Hohenwartklubs und dem Unwillen der deutschen Bevölkerung vollständig und vor der Zeit zerrieben werden. Eine Besprechung der einzelnen alten Klubs, die nach den nächsten Neuwahlen, mit Ausnahme des Polenklubs, wohl alle der Geschichte angehören werden, wäre von aktuellem Interesse und wir behalten uns dieselbe vor. ES wird sich daran zeigen, wie vieles im liberalen Programme unter der Unthätigkeit der liberalen Partei verstaubte und vergessen ward

. Es wird sich aber auch zeigen, daß eine wahrhaft deutsche Partei nicht ausschließlich eine fortschrittliche oder ausschließlich nationale sein kann. Sie wird beides mit gleicher Intensität sein müss:n, wenn sie das reprä- sentiren und kräftig vertreten können will, was daS Wichtigste ist, die Interessen des deutschen Stammes in Oesterreich. Sie wird sich aber auch mit einem sozialpolitischen Inhalt erfülleil müssen, der freilich thurmhoch über dem, was man in christlich sozialen Kreisen darunter zu begreifen pflegt, steht

. Politische Ueberficht. Aus dem Äbgeordnttenhause. Prinz Liechtenstein hat, wie unser telegraphischer Bericht mittheilte, alle Deutschen zu einem Bündniß gegen die Vereinigte Linke, welche er als eine kapitalistische Partei be zeichnet. aufgefordert. So viel wir wissen, gehören, wenigstens nach den gewöhnlichen bürgerlicheil Begriffen Prinz Lichten stein nnd seine aristokratischen Kollegen ebenfalls zu den Kapi talisten und cS ist u»ö nicht bekannt, daß der lustige Prinz auf seii'e Kapitalien verzichtet

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 10.09.1895
Umfang: 4
sie denn, ohne weiter zu über legen, ob sie damit eine Unvorsichtigkeit, begehe oder nicht. „Jetzt erst athme ich auf,' sprach der junge Fremde, als im Sinne seines Programmes muß er — die Absicht haben, aus» der deutschliberalen Partei alles auszuscheiden, was noch irgendwie Hand oder Fuß regen kann, damit nichts übrig bleibe, als das Schock von 60 Großgrundbesitz' und Handels kammer-Abgeordneten, ein geschlossenes Korps von unbedingt regierungsfreundlichen deutschen Schlachzizen, die schon ver möge

ihrer Wahlrechtsprivilegien ausgeschaltet sind aus dem lebendigen Strom der volkstümlichen politischen Entwicklung. ES ist das natürliche Interesse der Führer, der liberalen Partei, deren schwer erkämpfte Größe und Einigkeit zu be wahren, und die Gelegenheit zu politischen Erfolgen, ohiic welche die Partei länger nicht zusammengehalten werden kann, wird ihnen unter Badeni günstiger sein als je. Denn man weiß, wie über alle Maßen dringend an betreffender Stelle der Wunsch gehegt wird, daß der Ausgleich mit Ungarn noch im Jahre 1896

geschloffen werde, ehe der gegenwärtige ungarische Reichstag einem neuen Haus Platz macht, von dem man sich nicht viel Oesterreichfreundlichkeit verspricht. Ohne die Stimmen der Deutschliberalen kann aber der Ausgleich im österreichischen Abgeordnetenhaus nicht durchgesetzt werden. Der Ausgleich ist deßwegen für die deulschliberale Partei ein kostbares Prcssionsmittel, um politische Erfolge für sich von der Regierung zu erzwingen. Die Deutschliberalen mögen nur aus dem Beispiel der Ungarn lernen

widerlich wird und weil bereit keine Partei da ist, welcher sie sich aus vollem Herzen an schließen können. Das ist für Jeden, der die Zeichen des politi schen Lebens zu beobachten versteht, eine bedenkliche Erscheinung! Eine Rekonstruktion der „Bereinigten deufchen Linken', der jetzt vielfach das Wort geredet wird, würde nur einen Schlag ins Wasser bedeuten. ES hieße dies, einen schal gewordenen Inhalt in ein neues Gefäß gießen. Wir haben immer zugegeben, daß in dieser großen Partei viele Männer

von Talent nnd umfassender Bildung sitzen, die, dem modernen Scheinlibera- lismuS abhold, auch für alle nationalen Regungen ein empfäng liches Herz haben. Allein die schätzensweithe Kraft dieser Männer ist derzeit dur ch die Gesammt partei g ebunden, welche einen sog. die Hausthür sich hinter Beiden geschlossen hatte, „nun fürchten Sie Nichts mehr, ich werde Sie schützen!' Das junge Mädchen schritt ihm voran nach dem er leuchteten Speisezimmer; er folgte ihr. Im Bereich des hellen Lichtkreises angelangt

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 10
Datum: 27.05.1911
Umfang: 10
. lll. Konservativ wählen heißt Abgeord nete ins Parlament schicken, die dorr ohne Ein fluß und ohne Bedeutung mären und das in einer Zeit, wo alle arbeitenden Stände nach staatlicher Fürsorge und staatlicher Hille verlangen. Konservativ wählen heißt aber auch eine Politik treiben, die höchst überflüssig ist. Denn es ist gar keine Not wendigkeit, rein deswegen konservative Abgeordnete zu wählen, um im Parlament eine- katholische Partei mit einein katholischen Reichsprogramm zu markieren

. Für die Vertretimg der katholischen Interessen, der religiösen und kirchenpolitischen An gelegenheiten ist durch die christlichsoziale Partei so gesorgt, daß zum mindesten eine ganze Reihe von Kirchensürsten damit zufrieden ist. Und eine Reichs partei aus 4 Mitgliedern dürfte nicht allzuviel Eroberunzen machen. Noch viel geringer ist das Bedürfnis, durch die Wahl konservativer Abgeord neter im Parlament die Idee einer „bischöflichen Partei' markieren zu wollen. Dieses Schlagwort ist seit den Jnnsbrucker

Konferenzen dein Fluch der Lächerlichkeit verfallen. Wenn man unangenehme bischöfliche Worte verschweigt, andere dreht und wendet, wieder anderes „hinzuerzählt', dann hat man das Recht, dieses Prädikat von der „bischöflichen Partei' sich beizulegen, gründlich verwirkt. Bei den Artikeln der „Neuen Tiroler Stimmen' über „bischöf liche Partei' ist jenes Wort lebhast in Erinnerung gebracht worden, das ein Freund dieses Blattes einmal geprägt hat: „Die .Neuen Tiroler Stimmen' haben immer recht

und wenn sie nicht recht haben, dann wenden und drehen sie die Sache so lange, bis sie recht haben. Aber sie haben doch nicht immer recht.' — Das wurde zu Zeiten des Redak teurs Jehly gesagt. Daß es jetzt noch viel mehr gilt, bezeugt der H 19, der jetzt Jahresregent der konservativen Presse zu sein scheint. Es regnet nnr so Berichtigungen und dies ist eine famose Bestäti gung, daß sie nicht immer recht haben: am wenigsten mit dem Schlagwort von der bischöflichen Partei, seitdem die Bischöfe der Reihe nach darauf

war und die Person desselben so ungeeignet ist wie nur möglich, sollte es mit gemeinsamem Bemühen doch wohl möglich sein, Erfolge zn erzielen. Um wie viel mehr Kräfte könnten auf Innsbruck ll verwendet werden, wenn der konservative Generalstab dort Er- obernngsfeldzüge nnternehmenwürde statt imOberland! Wir fragen aber weiter: Was schadet es? Die Schwächung der christlichsozialen Reichspartei. Wer dafür kein Interesse hat, daß im Abgeordnetenhaus die eine christlich deutsche Partei die Oberhand

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 10
Datum: 14.12.1904
Umfang: 10
2592 diesem Anstürme gegenüber nichts zu ihrer Verteidi gung unternahm. Schließlich jagten die Abgeordneten die Parlamentswache ans dem Saale und besetzten die Präsideutentribüne. Hierauf wurden die Minister» sessel in die Bankreihen der liberalen Partei ge worfen. Die Ministcrtische wurden umgeworfen und demoliert. Als Ministerpräsident Graf Tisza, von liberalen Abgeordneten begleitet, den Saal betrat, empfing ihn die Opposition mit einem wahren Wutgeheul und heftigen Beschimpfungen. Graf

. Der Saal des Ab geordnetenhauses bietet einen schrecklichen Anblick. Die Opposition, verblieb bis 2 Uhr nachmittag im Parlamentsgebäude. Die An sammlungen vor dein Gebäude wurden durch die Polizei zerstreut. Budapest, 14. Dez. Gestern mittag trat die liberale Partei zu einer Konferenz zusammen. Mi nisterpräsident Graf Tisza wurde mit stürmi schen Ovationen begrüßt. Er erklärte in einer Rede, die heutigen Geschehnisse im Ab geordnetenhaus^ seien gemeine Verbrechen, gegen die Urheber sei bereits

die Strafanzeige erstattet worden. (Stürmischer Beifall.) Die liberale Partei müsse weitergehende Maßnahmen treffen, doch wünsche der Ministerpräsident nicht, -daß dies nnter dem frischen Eindrucke der Er eignisse geschehe. Sollte es entgegen aller Er wartung unmöglich sein, weitere parlamentarische Beratungen abzuhalten, sei er entschlossen, sofort an die Nation zu appellieren. Angesichts des heutigen Atteutates sei es Pflicht, die Ehre und Sicherheit der Nation zu wahren. Baron Ernst Daniel spricht

die Überzeugung aus, daß die ganze Partei denn Ministerpräsi denten ausharren werde. Arpad Szeutiva- jii y i, ebenfalls stürmisch begrüßt, sagt: Ich stehe Hier uud bleibe hier. Weuu Gefahr droht, ist es nicht meine Gewohnheit, mich seitwärts zn stellen. Redner bittet jedoch den Ministerpräsi denten, jetzt keine Netorsionsmaßregeln zn er greifen, weil zu befürchten sei, daß, wenn die Sache auf die Straße getragen würde, vielleicht unschuldiges Blut fließen könnte. Gras Tisza erwidert, er glaube

nicht, daß die Sache ans der Straße ansgetragen werde, aber selbst dann werde es seiner Ansicht nach gelingen, zn zeigen, daß man auch dem ge wachsen sei. Für Uu t erh au d lu u g e u se i er nicht zn haben. (Lebhafter Beifall.) Abends faud eine neuerliche Konferenz der libe ralen Partei statt. (Privat-Telcgrannne.) Budapest, 14. Dez. Nach dem Berichte eines Abgeordneten der äußersten Liukeu soll Abg. Graf Theodor Batthyauy während des Handgemenges im Sitzungssaale den Revolver gezogen uud gerufen haben: „Wer

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Der Bote für Tirol
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Seite 7 von 12
Datum: 19.08.1905
Umfang: 12
der liberalen Partei hielten gestern eine Konferenz über die Ha'ltuug der libe ralen Partes ab. Der „Magyar Nemzet' meldet aus authentischer und informierter Quelle über die Konferenz: Es wurde in der Konferenz der Anschauung Ausdruck gegeben, das; die liberale Partei schon längst aus ihrer stummen Untätigkeit hätte heraustre ten sollen, um das Volk 'von der Nichtigkeit ihrer Tendenzen zn überzeugen uud jene schwe ren, grundlosen Anklagen und Beschuldigungen, welche von Seite der Koalition gegen die libe

rale Partei örhoben worden sind, zu wider legen; weiter nm offen und srei zn verkünden, das; anch die l ib e r a le P a r t e i all das, worauf die ungarische Nation ein Recht besitze, zur Geltung bringen wolle, aber n i ch t ini t Drohung e rr und nicht mit dem Preis geben der vitalsten Interessen des Landes und der Nation. Das Recht der Gesetzesschaffuiig uud das Recht der Interpretation der Gesetze sei ein Recht» das der Krone uud der N a - tion zustehe, das aber 'uni von beiden ge- meiusam

geübt werden könne ui^d geübt wer den müsse. Wenn 'aber .zwischeis beiden Fak toren eine Differenz entstehe, müsse ein Kom promiß geschlossen werden. Der Austritt aus der liberalen Partei, sei es nun einzeln weise oder sei es korporativ, werde diesem Zwecke kaum dienen können. Aber es sei not wendig, daß die liberale Partei als solche, als selbständiges Parteigebilde zn exi stieren aufhört, da!uit die Mitglieder des Parlaments) die Anhänger des Ausgleiches vom Jährn 1867 sjnd

, und welche auf dieser Grund lage im Vereine mit der LVroue die Entwirrung der kritischen und politischen Situation auf eine die Nation beruhigende Art nnd Weise an streben, ohne Rücksicht ans ihre Parteizuge hörigkeit, befreit von deu Schränken der Par-- teiperbande, z^ einer neuen Partei fich ver einigen können, welche im Abgeordnet e n- hanse die Majorität bildet uud die Mög lichkeit einer parlanrentarischen Regierung sichern könnte. Daß die liberale Partei anseinandee- gehen müsse, ohne daß dieser oben erwähnte Zweck

im Voraus sichergestellt wäre, sei aber weder zweckmäßig, noch vernünftig. Die Zer setzung der Parteicinheit dnrch die Sezession nnd den Anstritt fand man nicht nur als zwecklos, sondern erklärte sie geradezu als einen Schritt, der den Selbstmord bedeuten würde. Mit Ausnahme von ein oder zwei Mitgliedern habe niemand daran gedacht, dnrch die Rezes sion und den Eintritt in' die Koalition- jene Partei zu schwächen, die hente noch zur Anf- rechterhaltuüg der 1867er Basis uud zur Ent wicklung

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 04.04.1894
Umfang: 12
Äumm-rn ^ Nr. 4«. Mittwoch, den 4. April 1894. 28. Jahrgang. Die Fiuke und die Wiener Demokraten. Die Neichsraths'Ersatzwahl nach dem verstorbenen Dr. Jaqurs in der inneren Stadt Wien bietet den „Demokraten' Gelegenheit zu allerlei Angriffen auf die Dentsche Linke und die Koalition. Die Partei der „Demokraten' ist in Wien nicht von besonderer Bedeutung Allgemeinen ist die Bevölkerung > Gesetze von der liberalen Partei crruugeu wurde Wlens ,n die zwei großen Parteigruppen des Fort

theilweise ein konfessionelles Gepräge zu geben ohne zu be denken, daß sie damit geradezu die Agitation der Antisemiten besorgen, die es ja ans die Scheidung der Geister nach dem Bekenntnisse abgesehen haben. Es hat sich aber gezeigt, daß auch jüdische Wähler diese Gefahr alsbald erkannten und eine solche Art von Agitation bei einer Partei, welche sich eine „demokratische' nennt, verurteilten. Mit Recht sagte ein Wähler bei der jüngsten Wählerversamm- lung: „Es gibt keine jüdischen Wähler; es gibt

nur Staatsbürger und unter diesen auch solche, welche zufällig jüdischer Confefsion sind.' Ein treff liches Wort hiezu sägte Professor Sueß, anspielend auf das Wort des Fürsten Wiudischgrätz, er kenne keine böhmische Frage; es dürfe gleicherweise auch keine Jndenfrage geben. Doch von dieser Ungeschicklichkeit und Taktlosig keit abgesehen, suchen die Anhänger des demokra tischen Kandidaten denselben auch noch durch unge rechtfertigte Angriffe auf die Bereinigte Deutsche nnd daß die Partei in diesem Geiste

und auf diesem Wege fortschreite, auch wenn sie heute in der Koa lition stehe. Die Partei habe gegenüber der „eisernen Ringe' ihre Schuldigkeit gethan und sie habe sich der Koalition angeschlossen, weil sie nnter den gegen wärtigen Umständen auf diese Weise für ihre Grund ätze am zweckmäßigsten eintreten zu kvunen glaubt. Hätte die Partei an und für sich die Mehrheit, so brauchte sie allerdings die Koalition nicht. Wird die Partei nicht mehr in der Lage sein, in der Koa lition zu Gunsten ihrer Grundsätze

zn wirken oder wenigstens zu verhüten, so wird sie gewiß die Opposiliou nicht scheuen, wie sie dieselbe früher nicht gescheut hat. Die einzelnen Schattirnngen in der Partei haben früher und jetzt zusammengehalten und dieses „schöne Gefügt von gemäßigt liberalen, deutschgesinnten nud dem Staalsgedanken und der Staatseinheit treuen Männern' dürfe unter keinen Umständen zerschlagen werden. Auch die Wahlreform kam gelegentlich dieser Wahlbesprechnng zur Sprache. Professor Sueß ver wies auf die liberale

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 17.04.1888
Umfang: 6
Dienste in Empfang zu nehmen im Begriffe stehen. Es liegt mir nun ob, den Charakter und die Höhe dieser Abfindungs summe zu bewerthen. Zu diesem Zwecke muß mir ein kurzer Rückblick auf die Genesis des Antra ges gestattet sein. Bis zum Juni 1835 hatte seit dem Beginne der Verfassuugsära in der Kurie des adeligen Großgrundbesitzes in Tirol eine Partei die entschiedene Majorität, die man allge mein und wohl in richtiger Bezeichnung die öster reichische Partei nannte, im Gegensatze zur ita lienischen

durchzusetzen. Solche versuche werden auch in den gesetzgebenden Körpern, im Tiroler Land tage und im Reichsrathe gemacht. Die bedeu tendste Kundgebung in dieser Sache war der im Jahre 1374 von Giovanno Prato im österreichi schen Abgeordnetenhaus« eingebrachte Autonomie antrag, für dessen parlamentarische Behandlung der Fuhrer der deutsch-liberalen Partei, Dr. Herbst mit solcher Wärme und Entschiedenheit eintrat, daß ihm von dem damaligen Abgeordne ten und nunmehrigen Minister Dr. Prazak der Vorwurf gemacht

wurde, er treibe die nationale Gefühlspolitik. Die deutsch-liberale Partei des Abgeordnetenhauses stand damals nahezu einhellig auf Seite ihres Führers, während die Klerikalen, an deren Rockschöße die Italiener sich heute klam mern, mit allem Aufgebote von Widerstand die Antonomieanträge bekämpften, eine Thatsache, die deutlicher als alle Worte die moralische Verwil derung kennzeichnet, in die unser öffentliches Le ben in Oesterreich nunmehr hineingeralhen ist. Vor zehn Jahren wäre

eine solche naturwidrige Allianz noch nicht möglich gewesen. Im Gegen satze zu dem damaligen Verhalten der überwie genden Majorität der deutsch-liberalen Partei des Abgeordnetenhauses fanden die Autonomiebestre bungen der Italiener im Tiroler Landtage — leider auch bei der liberalen Partei — niemals eine Berücksichtigung. Der letzte im Jahre 1384 gestellte, sehr zahm gehaltene Autonomieantrag wurde schon bei der ersten Lesung nahezu einhel lig abgelehnt. (Abg. Dr. Lorenzoni: Auch von den Liberalen!) Seit dieser Zeit

trat die verän derte Taktik der Italiener, nämlich ihre entschie dene Abwendung von der deutsch-liberalen Par tei und ihr Bestreben im Dienste der klerikalen Partei und der Regierung, nationale Vortheile zu erringen, respektive zu. erschachern, offen zu Tage. Die erste That dieser veränderten Partei taktit war das mit den Klerikalen znr Reichs rathswahl vom Jahre 1383 abgeschlossene, unter gouvernementalem Hochdrucke siegreich gewordene Kompromiß, wonach zwei Italiener und zwei Klerikale

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 31.08.1894
Umfang: 8
so enge verquickt, dass wir gar nicht hoffen können, die liberale Partei werde sich zur Bekämpfung des jüdischen Einflusses gebrauchen lassen, am allerwenigsten, wenn diese Partei auch künftig die größte des Parlaments bleiben wird. Im Kampfe gegen die Socialdemokratie scheint uns die liberale Partei ein sehr un zuverlässiger Bundesgenosse zu sein. Wer ist es denn gerade, ver die Arbeitermassen gegen uns aufhetzt? Doch der Judenliberalismüs. Und das Sympathisieren der tonangebendes jüdischen Presse

mit der Socialdemokratie, es ist ja doch kein Geheimnis ! Die Behauptung, dass die Ge sellschaft in den Städten und Märkten, der Reich thum und die Intelligenz unentwegt auf Seite der liberalen Partei stehen werden, dürfte heute schon sehr anfechtbar sein. Was ferner die Deutschnationalen und Antisemiten betrifft, so ist ihrProgrannn im allgemeinen nicht schlechter, in vielen Punkten aber entschieden besser als das der Liberalen. Jedenfalls haben wir mit jenen mehr Be rührungspunkte

als mit diesen. Und was den Nadicalismus jener Partei anbelangt, so lehrt die Erfahrung, dass eine Partei umso gemäßigter wird, je mehr sie an Macht und Einfluss zunimmt. Das wären unsere Bedenken, gegen die im conservativen Grazer Organe entwickelten An sichten. Nach unserer Meinung sollen wir die liberale Partei in derselben Weise bekämpfen wie bisher. Hat sie noch Lebensfähigkeit — und wir unterschätzen unsere Oegner keineswegs dünn wird sie sich durch eigene Kraft behaupten, hat sie keine mehr, dann kann auch eine fremde Kraft

- rathsabgeordneten gewählt worden. Die „Kärntner Zeitung' fügt dieser Nachricht bei: Hoch die christliche Partei! Die „N. Fr. Pr.' bringt die Meldung so bescheiden, dass man sie fast über sehen muss, begreiflich!' . ' ' 's In Unterkärnten wurde der DeütHnationale Johann Tschernigg mit 161 von 165 Stimmen zum Reichsrathsabgevrdneten gewählt. Ungar». Das ungarische Magnatenhaus hält am 25. September seine erste Sitzung nach den Ferien ab. Auf der Tagesordnung dieser Sitzung befindet sich die Berathung der weiteren

als fest stehend erklärt werden, dass die conservative Partei des Magnatenhauses in vollständigem Ein klänge mit dem Episkopat vollständig vorbereitet auf den Plan tritt, Um die „Junktim'-Vorlage (über die Religion der Kinder aus Mischehen) zu Fall zu bringen. Deutsches Reich. Die Bischofsconferenz zu Fulda beschloss die Publication gemeinsamer Warnung der Gläubigen vor der Theilnahme an staats- und kirchenfeindlichen Bestrebungen der Anarchisten und Socialdemokraten. Kaiser Wilhelm

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