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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 12.11.1901
Umfang: 8
1S0l unter der Ueberschrift: „Katholisch- confervativer Parteitag in Sterzing am 28. Ok tober 1901' einen Wahlaufruf: „An die ge ehrten LandtagSwähler', worin über die christlich- sociale Partei in Tirol Folgendes behauptet wird: 1. „Diese Partei hat bisher dem Liberalis mus gegenüber Gewehr bei Fuß gestanden und gar nicht den Versuch gemacht, seine Positionen anzugreifen. Sie hat besonders bei Wahlen fast nur gegen die katholisch-conservative Partei ge kämpft, nur auf unsere Kosten

sich auszubreiten gesucht. Selbstverständlich hat sich die christlich- sociale Partei in diesem Kampfe des Beifalls der kirchenfeindlichen Parteien erfreut.' 2. „Die Versuche, vor den Wahlen einen Ausgleich zu erzielen, sind trotz unseres selbst losesten Entgegenkommens gescheitert, und sie mussten scheitern; denn unsere christlichsocialen Gegner sind auf eine sachliche Einigung nicht eingegangen, sie wollten nur nehmen, aber nicht geben. Sie verlangten, dass man ohne Rücksicht auf die Wähler ihnen Wahlkreise

zu sichere, welche noch vor wenigen Monaten ihre conservative Gesinnung bei den Reichsrathswahlen unzweideutig bekundet haben.' Demgegenüber berichtige ich thatsächlich: 1. Es ist unwahr, dass die conservative Partei von der christlichsocialen Partei im Lande heftig bekämpft wird. Wahr vielmehr ist, dass die christlichsociale Partei am Zustandekommen der Verständigungs- eonferenzen redüch mitgearbeitet, und dass der Gefertige als Obmann der Parteileitung wieder holt Schritte unternommen

hat, um die Ein berufung des vom conservativen Landtagselub eingesetzten Verständigungscomi'es zu betreiben; wahr ist ferner, dass in dieser Conferenz die Ver treter der christlichsocialen Partei ganz entschieden für ein friedliches Einvernehmen zwischen beiden Parteien eingetreten sind und hiefür auch bestimmte Vorschläge gemacht haben. 2. Es ist unwahr, dass die christlichsociale Partei in Tirol dem Liberalismus gegenüber Gewehr bei Fuß gestanden ist und gar nicht den Versuch gemacht hat, seine Positionen

anzugreifen-, wahr ist vielmehr, dass die chnstlichsociale Partei in Tirol den Liberalismus in seinen ver schiedenen Phasen, besonders auch, wo er im Gewände der Socialdemokratie und des Radical- nationalismus aufgetreten ist, in der Presse so wohl, als auch in Versammlungen, auch in gegnerischen, oft bekämpft hat. Wahr ist serner, dass die christlichsociale Partei in Tirol diese ihre gegnerische Stellung zum Liberalismus auch in ihrem Programm sehr deutlich ausgesprochen und darin auck grund sätzlich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 14.11.1901
Umfang: 8
, auf das Jnnsbrucker Programm vom 10. October 1.90 t nachgewiesen und stellen das selbe neuerlich zur Discussion. Wir können dieses Pro gramm vor aller Welt sehen lassen und sind stolz auf dasselbe, hat es ja doch auch den Beifall eines der ansehnlichsten Mitglieder der^katholisch-conservativen Partei, eines ihrer gewandtesten Redner gefunden, des Herrn Pfarrers Schrott von Tramin, der nach dem Berichte der „N.T. St.' vom 8. November 1901 ausdrücklich feststellte: „Unsere Christlich- socialen

. An die Redaction der „Neuen Tiroler Stimmen' in Innsbruck. . Der Gefertigte ersucht mit Berufung auf § 19 des österreichischen Pressgesetzes die Redaction der „Neuen Tiroler Stimmen' um Aufnahme nach stehender Berichtigung. Die „Neuen Tiroler Stimmen' veröffentlichen in der Beilage der Nr. 250 vom 30. October 190l unter der Ueberschrift „Katholisch-conseroativer Partei tag in Sterzing am 28. October 1901.' einen Wahl ausruf „An die geehrten Landtagswähler', worin über die christlichsociale Partei in Tirol

Folgendes behauptet wird: 1. „Diese Partei hat bisher dem Liberalismus gegenüber Gewehr bei Fuß gestanden und gar nicht den Versuch gemacht, seine Position anzugreifen. Sie hat besonders bei Wahlen fast nur gegen die katholisch-conservative Partei gekämpft, nur auf unsere Kosten sich auszubreiten gesucht. Selbstverständlich hat sich die christlichsociale Partei in diesem Kampfe des Beifalls der kirchenfeindlichen Parteien erfreut.' 2. „Die Versuche, von den Wahlen einen Aus? gleich zu erzielen

Partei von der christlichsocialen Partei im Lande heftig be kämpft wird. Wahr vielmehr ist, dass die christlich sociale Partei am Zustandekommen der Verstand!- gungsconferenzen redlich mitgearbeitet und dass der Gefertigte als Obmann der Parteileitung wiederholt Schritte unternommen hat, um die Einberufung des vom conservativen Landtagsclub eingesetzten Verständi- gungs-Comitos zu betreiben; wahr ist ferner, dass in dieser Conferenz die Vertreter der christlichsocialen Partei ganz entschieden

für ein friedliches Einver nehmen zwischen beiden Parteien eingetreten sind und hiefür auch bestimmte Vorschläge gemacht hat. Es ist unwahr, dass die christlichsociale Partei in Tirol dem Liberalismus gegenüber Gewehr bei Fuß gestanden ist und gar nicht den Versuch gemacht hat, seine Positionen anzugreifen; wahr ist vielmehr, dass die christlichsociale Partei in Tirol dem Libe ralismus in seinen verschiedenen Phasen, besonders auch, wo er im Gewände der Socialdemokratie und des Radicalismus aufgetreten

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 12.12.1901
Umfang: 8
selbst liberale und radikale Blätter gestanden: so sei im conservativen Blatte mcht einmal gegen Kirchenfeinde gekämpft worden: Ha fand kein Altconservatwer den ehrlichen Muth, diese Kampfesweise „beleidigend und lieblos' zu nennen. — Im „Tiroler Volksblatt' vom 7. De cember ist in einer Correspondenz aus Klausen vom 4. December folgender Satz enthalten: „Da er (Bürgermeister Gschwenter) auch ein guter 'Redner ist, so kann nur jener blinde Partei hass, der von der Profefforenclique in Brixen geschürt

wird, einen solchen Mann abweisen und dafür einen Beamten als Vertreter der Bürger erwählen. Wir wollen hoffen, dass der von der Professorenclique in Brixen angefachte Partei hass den Bürgern den Verstand nicht geraubt hat!' — Ist das ehrend und liebevoll? Wenn aber mitunter in der Hitze des Kampfes auch von christlichsoeialer Seite ein scharfer Ausdruck fällt, so sind die Herren Alt conservativen sofort „höchst beleidigt'. Warum so empfindsam und so ungleich, ja ungerecht im Maße? — Wenn den Führern der alteonserva

tive« Partei in Brixen das von ihnen durch «gesperrten Druck hervorgehobene Wort so im Wege ist, so machen wir sie auf ihre eigene Partei- Presse aufmerksam. Wir richten an sie die Bitte, ihrer Presse etwas die Zügel anhängen zu wollen; dann wird ganz von selbst vieles besser werden. Es wäre überhaupt nie so weit gekommen, wenn nicht der altconservativen Presse alles erlaubt wäre. -t- « Die Parteiverhältnisse des neuen Landtages stellen sich, soweit die deutschen Ver treter in Betracht kommen

, 272, auf Roman Joris 130 Stimmen entfielen. Dr. v. Bellat ist somit gewählt. Meran, 3. December. Der Wahltag vom 2. December ist hier ruhig verlaufen. Bon unserer Partei wurde gar keine Agitation insceniert. Es musste jeder mann einsehen, dass mit der Dummheit die Götter vergebens kämpfen. Die Altconservativen rückten mit allen alten Schlagern heraus, um die christlich- sociale Sache in möglichst schiefes Licht zu stellen. Monsignore Glatz hielt schon am Vortage der Wahl und am Wahltage

selbst eine Ansprache an die Wähler im Gasthause „zum Kreuz', kennzeichnete die christlichsociale Partei „als eine Partei mit ziemlich wässerigen und libsralisierenden Grund sätzen' und meinte, „diese Partei sei nur der Uebergang zum vollen Liberalismus'. „Welcher Landwirt wird auf einen gepelzten Baum wilde Schösslinge hinaufpfropfen,' so sprach Monsignore. »Mir kommt vor, wir erbgesessene Conservative „Brixener Chronik.' sind doch die eigentliche veredelte alte katholische Partei; warum soll man auf einen alten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 31.01.1901
Umfang: 8
B., Silvanus B. M. Donnerstag 7. Romuald Ordst., Richard K. „Der Stern der Wiener christlichsociaken Fartei ist im Erbleichen.' Unter dieser Aufschrist veröffentlichte dieser Tage ein katholisches Blatt in Mähren einen Artikel. In diesem Artikel wird gesagt: „Eine Partei, die sich christlich nennt,' aber christlich nicht handelt, ist von keinem Bestände und nur die katholischen Principien haben die Verheißung, dass auch die Hölle gegen sie machtlos ist'. Dieser obige AuS- fpruch, der, wie die^Ausschrift

des Artikels bezeigt, gegen die christlichsociale Partei in Wien gerichtet ist, enthält einen schweren Vorwurf gegen diese Partei und es befremdet uns sehr, dass man zu einer Zeit, in der es dringend geboten erscheint, alle Elemente, welche christlich fühlen oder denken, welche das ernstliche Bestreben haben, uns besonders in wirtschaftlicher Beziehung vom Joche des Judäo- LiberalismuS zu befreien, einer Partei, welche diese ihre Aufgabe voll und ganz erfasst und so be deutende Reformen auf socialem

Gebiete durch geführt hat, einen solchen Vorwurf macht. Es muss ja zugegeben werden, dass sich dieser Partei Männer angeschlossen, deren Begriff vom Worte „christlich' sich nicht weiter erstreckt, als Kömischer Brief. Epiphanie, Fest der heiligen drei Könige in Rom. Das schöne Fest der helligen drei Könige wird hier alljährlich mit besonderem Glanz gefeiert. Es ist so recht eigentlich ein Fest des Volkes. Der Charakter eines Familienfestes tritt heute fast noch mehr als zu Weihnachten zu Tage

aber nicht vergessen, dass diese Männer, gegen welche beson ders dieser Vorwurf gerichtet ist, redlich mitgewirkt haben, dass diese christlichsocialen Reformen auch geschaffen werden konnten und geschaffen wurden. ES wäre Hqhcr der größte Undank, wenn wir diesen obigen Vorwurf ungerügt ließen. DaS Gebot der Nächstenliebe, eines der beiden Cardinal- Gebote unserer christlichen HeilSlehre, findelr wir in den glänzenden Erfolgen der christlichsocialen Partei auf realem volkswirtschaftlichen Gebiete in gewiss

anerkennenswerter Weise praktisch erfüllt. Die Segnungen der Schaffungen der christlich- socialey Partei kommen nicht nur den Anhängern dieser Partei, sondern auch den Katholiken über haupt, der Allgemeinheit zugute und wir sind herzlich sroh darüber, dass diese Schaffungen be stehen. Eine andere Partei hätte sie in einer so kurzen Zeit gewiss nicht in so mustergiltiger Weise oder vielleicht gar nicht zuwege gebracht, denn offen und ehrlich gestanden, ist doch das meiste, was auf volkswirtschaftlichem Gebiete

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Volksblatt
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Seite 9 von 10
Datum: 18.08.1897
Umfang: 10
haben auch anderwärts die Köpfe gewaltig verwirrt. In der christlichsocialen Partei aber haben diese Geschichten wieder die ver schiedenen Parteinuancen deutlicher hervortreten lassen Christlichsociale, Deutschnationale und Antisemiten reinen Wassers. Dennoch kann diese Partei ebenso wenig als jede andere auf einmüthiges Vorgehen in Fragen der Politik und Taktik verzichten. Unserem Wiener Corre- spondenten kommen daher die folgenden Gedanken sicher vom innersten Herzensgrunde. Was die christlichsociale Partei

nach den rastlosen Kämpfen des letzten Jahrzehnts groß und stark gemach hat, das war die erhebende, begeisterte Einigkeit, wie sie zum Heile der Partei und des christlichen Volkes in allen Wechselfällen der Zeit und der Politik bewahrt wurde. Nicht genug kann das Verdienst des erleuchteten Führers in dieser Richtung anerkannt werden, des Leitsternes der Christlichsocialen in Rath uud That, des heutigen Bürgermeisters von Wien, Dr. Karl Lueger. Er war stets das vermittelnde Element, wenn es galt, den Frieden

innerhalb der Partei zu bewahren und zu schützen, denn — viele Köpfe, viele Sinne — Meinungsunterschiede giebt es überall, selbst zwischen Partei — und Gesinnungsgenossen. Nun ist die christlichsociale Partei in Wien und Niederösterreich siegreich geworden. Die Augen der Welt schauen auf sie mehr denn je. Alle vaterlands liebenden Oesterreicher erwarten von ihr das Beste, diese sollen und werden auch nicht getäuscht werden, das beweist die emsige, kraftvolle Thätigkeit der christlich socialen Vertreter

im Gemeinderathe von Wien und im Landtage von Niederösterreich, das beweist das Ge schimpft und Gethue der judenliberalen und judo- kratischen Sudelblätter — was die tadeln, dient der Allgemeinheit und nützt dem Volke. Auf dass die schöne Einigkeit in der christlichsocialen Partei aber für alle Zukunft festgehalten werde, er scheint es nothwendig, dass alle Mitglieder der Partei — seien sie Gemeinderäthe, Landtags- oder Reichs tagsabgeordnete — ohne Unterschied sich Folgendes vor Augen halten: Unsere Partei

ist gewachsen und hat Wurzel im Volke gefasst, deshalb, weil sie stets eine wahrhaft volksfreundliche, also sozusagen eine wirklich demokratische war. Kastenwesen, Ueberhebung des Einen über den Anderen, Stolz auf Erwerb, Besitz und Studium hat es in der christlichsocialen Partei nie ge geben. Nie wurde in selber das gewisse materielle oder geistige Protzenthum geduldet, durch welches sich die frühere judenliberale Partei bei der Bevölkerung so ver hasst gemacht

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 11.02.1902
Umfang: 8
. . .' Die Feinde der Wristkichsocialen. Es ist in unserer Zeit, wo die Christlichsocialen so vielfach bekämpft werden, sehr heilsam zu wissen, wer denn eigentlich d'» aeborenen und erbittertsten Feinde der Christliä . en find. Nicht die Alt- conservativen sind's, sondern dieJuden, diejüdi- schen Millionäre und überhaupt die Vertreter des jüdischen Großcapitals. Wer geistige und materielle Volksausbeutung im Schilde führt, der ist in jedem Fall Gegner der christlichsocialen Partei

, weil er von ihr und nur von ihr wirk same Legung des für ihn höchst einträglichen, für das Volk ebenso verderblichen Handwerkes fürchtet. Das sollen sich jene wohl merken, die, ohne gerade zur Judenschutztruppe gehören zu wollen, dennoch professionelle Hetze gegen die christlichsociale Partei betreiben. Wie richtig und beherzigenswert das Ge sagte ist, ergibt sich wieder einmal sonnenklar aus dem Inhalte einer Interpellation, welche die christ lichsociale Partei in der Sitzung des Abgeordneten hauses vom 8. d. Mts. eingebracht

hat. Sie lautet: Anfrage der Abgeordneten Dr. Lueger, Dr. Gessmann, Leopold Steiner und Genossen an Seine Excellenz den Herrn Ministerpräsidenten Dr. v. Koerber als Minister des Innern: In den letzten Tagen wurde — zumeist an die Angehörigen des jüdischen Großcapitales — folgender Aufruf versendet; „Central-Wahlcomits der deutschfortschrittlichen Partei in Wien. Höchst vertraulich. Euer Hochwohlgeboren! In wenigen Wochen finden in sämmtlichen Be zirken Wiens die Gemeinderathswahlen aus dem dritten Wahlkörper

, dann in einzelnen Bezirken Er- satzwahlen für vacant gewordene Mandate, sowie Bezirksausschusswahlen statt und ist mit Sicherheit anzunehmen, dass auch die Wahlen für den nieder österreichischen Landtag in Bälde vorzunehmen sein werden. Die deutsch-fortschrittliche Partei muss es für ihre unabweisliche Pflicht halten, diesen Wahlen ihr Augenmerk zuzuwenden und darf nicht kampflos den Gegnern das Feld räumen, was gleichbedeutend wäre mit dem Berichte darauf, die Herrschaft der am Ruder befindlichen Partei jemals

zu brechen,' einer Partei, welche nicht nur politisch reaktionär ist, sondern auch ihre Feindschaft gegen Capital, Unternehmungsgeist und freie wirtschaftliche Ent wickelung in den gehässigsten Formen zum Ausdrucke bringt. Bei den Gem einderathswahlen wird eS sich wohl empfehlen, nur in jenen Bezirken den Wahl kampf mit aller Kraft aufzunehmen, in welchen bei den letzten Wahlen die Stimmenzahl der Fortschritt lichen hinter derjenigen der Gegner nur um ein Ge ringes zurückgeblieben ist, sowie

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 10
Datum: 09.01.1902
Umfang: 10
- radical schillernde „Lienzer Ztg.' als Organ, er hat den als Priesterfeind sattsam bekannten steirischen Baron Rokitansky gleich bei der Konstituierung als Redner eingeladen. Die Führer des Bauernbundes haben sich auch sogleich als Gegner der Christlich- socialen emgeführt. Gegen die Altconservativen auf zutreten war im Lienzerboden wegen Mangel der selben überflüssig; doch mussten unsere Bauernbündler dieser Partei noch mehr Feind sein aus dem Grunde, weil die maßgebendsten Mitglieder

der altconservativen Partei gegen wichtige Forderungen der Bauernschaft, wie Vermehrung der Landgemeindenmandate auf Kosten der privilegierten Wahlcurien, Einführung der directen Wahlen u. dgl. sich ablehnend verhalten. Es hat auch die konservative Presse das Erstehen unseres Bauernbundes flugs den Christlichsocialen, oder wie die beliebte Redewendung lautet, der Schöpferpolitik aufs Kerbholz geschrieben und den Bauernbund als warnendes Exempel hingestellt zum Beweise, dass die christlichsociale Politik

und Stellvertreter des Directors Dr. Tollinger, als Gastredner aufgetreten. Herr Grimm scheint die Rolle eines dovunis vo^aZear der altconservativen Partei zugedacht zu fein. Bei den letzten Reichsrathswahlen hat er in Deffereggen und im Jfelthal versteckt und offen, letzteres besonders unter Bauern am Wirtshaustisch, gegen die christlich socialen Caudidaten und für die Wahl des Baron Dipauli Stimmung zu machen gesucht — mit kläg lichem Erfolgs Vor den Landtagswahlen ist Herr Grimm wieder im Pusterthal (diesmal

zu versichern, dass er nicht in Politik machen werde, feine Aufgabe fei, sachlich über die Vortheile der Bauernvereine zu sprechen. Wie ernst er dies gemeint, oder wie gut es ihm gelungen, zeigte sich darin, dass Herr Grimm alsbald aus eine „gewisse Partei' in einer Weise zu sprechen kam, dass man die bezweckte Agitation gegen dieselbe mit Händen greisen konnte. Wenn die Bauern, so meinte er, eine Vereinigung durchführen, bei der man sich nicht einer „gewissen Partei' ergebe, so werde von dieser sogleich

, wie am Psingftsamstag, die Religwn hereinzerren, nicht mehr über ihre Einrichtungen und ihre Priester schimpfen er möge nicht mehr den Bauernbünden den „Wahl katechismus für christliche bäuerliche Wähler' schicken, in dem zwar die altconfervative Partei weidlich ver arbeitet, aber auch offen die katholische Kirche be kämpft wird. Herr Fachlehrer Grimm hat sich mit der „ge wissen Partei' (er hätte doch die Courage haben sollen, die christlichsociale Partei, gegen die er agi tieren wollte, offen zu nennen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 10
Datum: 31.08.1901
Umfang: 10
Seite 2 „Der Tiroler-' DonnerStug, 29. August l^i 1. Sie machten zu diesem Zwecke den Vorschlag, dass in Zukunft beiderseits jede Befeind ung der anderenPartei aufMreuud insbesondere persönliche Verdächtigung verpönt sein solle. Da Uebergriffe dagegen erfahrungsgemäß am meisten seitens der Presse zu befürchten sind, soll den Zeitungen beider Parteien eine gemeinsame entsprechende Weisung überreicht werden und jede Partei sich verpflichten, die Einhaltung dieser Weisung zn überwachen

erreicht worden ist. In einem so langen Zeitraume kann sich ja die Stärke der Parteien ganz bedeutend verschieben, was speciell Tiroler! Fordert und verbreitet in a von Nordtirol die letzten Reichsrathswahlen klar genug dargethan haben. > Wer die Lage in Nordtirol nur einigermaßen kennt, der muss gerne oder ungerne zugestehen, dass dort die christlichsociale Partei sehr stark, in ganzen Bezirken sogar durch die Mehrheit vertreten ist. , Die christlichsocialen Conferenzmitglicder mussten darum erklären

. ' IV. Die Christlichsocialen machten aber auch in dieser Hinsicht einen ganz bestimmten Vorschlag: Es gebe Bezirke, in denen die eine oder die andere Partei ganz unzweifelhaft die über wiegende Mehrheit, besitzt. Diese Bezirke sollen vor allem ausgeschieden uyd die Aufstellung der Candidaten der betreffenden Mehr heit überlassen werden. In den übrigen Be zirken, ;vo beide Parteien stark gemischt sind, solle in den Landgemeinden je ein Candidat der altconservativen und der christlichsocialen Partei, ent nommen

wenigstens im Princip annehmen werden. Sie haben ihn aber abgelehnt, sowohl im Princip als auch in der von den Christlichsocialen vorgeschlagenen Anwendung auf einzelne Bezirke. Die Christ lichsocialen erklärten nämlich aus Grund ihrer Kenntnis der Volksstimmung zunächst die drei Landge mein den-Wahl b ezirke Nordtirols Kufstein-Rattenberg-Zillerthal, Hall-Schwaz und Jnnsbrnck-Telss-Wippthal als gemischte, in denen je ein Abgeordneter der conservativen und einer der christlichsocialen Partei angehören

Conferenzmitglieder nahmen in Nordtirol von den 14 nicht liberalen Mandaten bestimmt 3 für ihre Partei in Anspruch und glaubten auch im Landgemeindenbezirke Landeck-Ried-Naüders könnte ihnen ein viertes zugestanden werden; sie hättenalfolvMandatevon 14 unbe st ritten den Conservativen überlassen. — Bei den letztere Reichsrathswahlen hatte die christlichsociale Partei nur in der fünften Curie einen Candidaten aufgestellt und, trotzdem in der Agitation dagegen alles aufgeboten und die christlichsociäle Partei

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 05.09.1900
Umfang: 8
des militärischen Duells, die eine für uns Katholiken fo traurige Entwicklung nimmt. Nur die fest geschlossene Einigkeit der Katholiken wird in dieser Frage einen Erfolg erringen können. Die „Reichspost' diskreditiert und stürzt sich in feind seligster Weise gerade gegen jenen Mann, der vorangehen soll — und sie verdächtigt eine Partei, die doch in diesem Kampfe tapfer mithelfen soll. Hiedurch wird Zwist und Verwirrung in die Reihen der Katholiken getragen und die Gegner werden auf die Meinung ge bracht, dass

es den Katholiken mit dem Kampf hegen das Duell nicht ernst ist und dass diese Frage bloß von der „schärferen Tonart der Clericalen' zu einem Agitationsmittel gegen die „gemäßigte' ausgenützt wird. Wenn also die „Reichspost' will, dass in dieser Frage etwas erreicht wird, so darf sie die Einigkeit nicht länger stören, sonst fällt die Verantwortung für das Misslingen auf sie. Endlich können wir dem christlich.socialen Blatte nur abermals den Rath geben, zuerst bei der eigenen' Partei Umschau zu halten, ehe

der christlich-socialen Partei, das „Deutsche Volksblatt', welches das ganze alte Testament ver wirst und dadurch in crassester ^oeise gegen die katholische Lehre versündigt, jedenfalls weit mehr wie die „Reichs wehr.' Warum klagt die „Reichspost' nicht die christlich» socialen Abgeordneten an, dass sie solche Blätter als Parteiorgane dulden und warum fordert sie nicht, dass sie den Verkehr mit ihnen, besonders mit dem „Deutschen Volksblatt', aufgeben. Wir ersuchen um Antwort. Im übrigen machen wir das Blatt

der Katholischen Volkspartei hin zu arbeiten. Anders aber geht Dr. Weiskirchner vor. Er äußerte sich bezüglich der Zeitungsfehde zwischen der „Reichsw.' und der christlichsocialen Presse folgender maßen: „In der letzten Zeit ist in der „Rw.' ein Artikel erschienen unter dem Titel: „Christlichsocial oder katho lisch', in welchem der Versuch unternommen wurde, in die christlichsociale Partei eine Spaltung hineinzutragen. Der Liebe Müh' war umsonst. Fest und geeinigt steht der christlichsociale Reichsrathsclub

wird es keinen guten Ein druck machen, dass die „Reichspost' statt mit unserer Partei einen Pact zu schließen, lieber in den Dienst der liberalen Gemeinbürgschaft sich stellte und zu Nutz und Frommen dieser Gemeinbürgschaft die Führer der katholischen Parteien auf das heftigste befeindet und die Einigkeit im christlichen Lager'stört. Es erübrigt uns noch, einige unrichtige Behaup tungen der „Reichspost' zurückzuweisen. In Nr. 196 vom 29. August schreibt sie: „Es war zur Zeit Badenis, als die Werbung einiger Herren

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Volksblatt
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Seite 3 von 16
Datum: 31.08.1901
Umfang: 16
des Bedauerns, dass sich diese beiden Parteien nicht verschmolzen haben, obwohl sie ja doch nach gegnerischer Auf fassung nichts anderes sind als eine Partei, die bald unter diesem bald unter jenem Namen auf den Kampfplatz tritt. Dieser Auffassung kann nickt oft und entschieden genug entgegengetreten werden. Die christlichsociale Partei hat mit der Katholischen Volkspartei wohl viel Berührungspunkte, nament lich in wirtschaftlicher Hinsicht und diesbezüglich namentlich wegen ihres Gewerbe- und Agrar-Pro

- grammes; während aber die katholische Volkspartei, wie es schon ihr Name sagt, eine ausschließlich katholische Partei ist, steht die christlichsociale Partei auf breiterer Basis und zählt auch Protestanten, und zwar zum Theile in sehr einflussreichen Stel lungen, zu ihren Mitgliedern. Das soll auch in Zukunft so bleiben. Die christlichsociale Partei soll eine Partei bleiben, in deren Reihen Vekenner jeder christlichen Concession freudig Aufnahme finden und die, was in ihren Kräften steht, thun

wird um den Frieden unter den verschiedenen christlichen Confefsionen aufrecht zu erhalten. Aus dieser Stellung der christlichsocialen Partei zu den con- Wonellen Fragen folgt aber auch, dass sie die Autorität der Bischöfe in politischen Fragen nicht anerkennen kann, und dadurch unterscheidet sie sich abermals grundsätzlich von der Katholischen Volks- partei, die ja nach ihrer ganzen Structur nichts anderes sein kann, als das Executivorgan (?) der alpenländischen Bischöfe. Die christlichsociale Partei hingegen

ist ein Hauptgrund, weswegen man von Wien aus gegen eine Einigung der Katholiken Tirols arbeitet. Christlichsoeiales. Das christlichsociale Haupt- oroan „Deutsches Volksblatt' in Wien bringt den Bericht über den Katholikentag in Kremsier unter der Ueberschrift: „Katholikentag des Herrn Kohn'. Pfui! über ein solches Blatt. Tiroler, die einer solchen Partei angehören, deren Hauptorgan einen Fürsterzbischof in der Weise behandeln kann, sind wahr hast nicht zu beneiden. Das Wiener Christenthum ist mitunter recht

findet die albanesische Politik Italiens und die Hetze gegen Oesterreich durch die Socialdemokratie. Einer der italienischen Führer dieser Partei, Professor Arturo Labriola, greift die italienische Regierung lebhaft wegen ihrer Allianz mit Montenegro an. Mit einer solchen Politik gehe Italien einem viel grö ßeren Unheile als jenem von Adua entgegen. Die Phantasie gewisser Zeitungen versteige sich zu der Annahme, dass Italien, Russland und Frankreich an der Bildung einer Balkan-Conföderation arbeiten

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 31.08.1901
Umfang: 8
Seite 2. Nr. 105. Samstag, „Brixener Chronik.' 31. August 1901. Tahrg. xiv. erfahrungsgemäß am meisten seitens der Presse zu befürchten sind, solle den Münzen beider Parteien eine gemeinsame entsprechende Weisung überreicht werden und jede Partei sich verpflichten, die Einhaltung dieser Weisung zu überwachen und etwaiger Nichtbeachtung sofort entgegen zutreten. Für jene Fälle, in denen sich diese Vorsorge als unzureichenv erweist, solle eine viergliedrige Presscommission (von beiden Parteien

dargethan habe». Wer die Lage in Nordtirol nur einigermaßen kennt, der muss gerne oder ungerne zugestehen, dass dort die chnstlichsoeiale Partei sehr stark, in ganzsn Bezirken sogar durch die Mehrheit vertreten ist. Die christlichsoemlenConferenzNitglkder mussten darum erklären, dass ein Wahlübersinkommm, welches die zahlreiche chnstlichsoeiale Wähler schaft Nordtirols derart zurücksetzt, von ihr nie und nimmer angenommen würde, und sie verlangten gewifs mit vollem Recht, dass

das gegen- wärtigeKräfteverhältnis als Grund lage des abzuschließenden Wahl- compromisses dienen sollte. Dies wurde ihnen aber von den Conservativenrundwegs abgeschlagen, u. a. mit der Ausflucht, dass dieses Kräfteverhältnis nicht angegeben und so die Agitation nicht ausgeschlossen werden könne. IV. Die Christlichsoeialen machten aber auch in dieser Hinsicht einen ganz bestimmten Vorschlag: Es gebe Bezirke, in denen die eine oder die andere Partei M n z u n z w e i f e l h a f t die überwiegende Mehrheit besitzt. Diese Bezirks sollen

vor allem ausgeschieden und die Aufstellung der Candidaten der betreffenden Mehrheit überlassen werden. In den übrigen Bezirken, wo beide Parteien stark gemischt sind, solle in den Landgemeinden je ein Candidat der alt- conservativen und der christlichsoeialen Partei entnommen werden, und sollen beide Parteien für diese Candidaten eintreten. Insoweit sich noch Schwierigkeiten ergeben (z. B. Städtebezirke haben nur einen Abgeordneten), sei es die Sache der Parteileitung oder des Verständignngs-Comitös, den friedlichen

W stein. RaU-nwg. K!I--Ihal, HM. Schwä, ^ Zm-bmck.T-N-.W ppchal M g-mW? k'd,« I- em AdA«d»-t-r d-r -mstwuiv-n und >i»<r der christlichsoeialen Partei angehören sollte S 5 erklärten ferner, dass dasselbe billiaerw'eU auch hinsichtlich d--B-zi.,/»'7„ Ä und Meran concediert werden könnte. Was zunächst den Landgemeindenbezirk Meran betrifft, so haben die Conservativen welche dort für die R-ichsrathswahl in der V. Curie die Agitation führten, durch die hiesiir gewählten Mittel selber, vielleicht

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 5 von 12
Datum: 08.04.1902
Umfang: 12
, auch den Herren Arbeitgebern, sei hiemit aus gesprochen ein aufrichtiges „Vergelt's Gott!' Osttirol, 4. April. Herr Grimm, Fachlehrer von Rothholz, hat nach den „N. T. St.' in Hopfgarten folgenden Ausspruch gethan: „Er gebe ganz offen zu, dass er ein Gegner der christlichsocialen Partei sei, und zwar deshalb, weil die Gründung dieser Partei in Tirol von jeher nur den Zweck gehabt hätte, den persön lichen Ehrgeiz einzelner zu befriedigen.' Also — noH einmal — „die Gründung der christlich- socialen Partei

habenurden Zweckgehabt, den persönlichen Ehrgeiz einzelner zu befriedigen'. Hat Herr Grimm sich überlegt, was er damit gesagt hat? Das ist ein Vorwurf von solcher Größe und Schwere, dass sich Männer von Charakter denselben nicht gefallen lassen können. Nicht bloß leitende Männer unserer Partei, sondern ein Großtheil der Partei sind Leute, die sich um das Wohl «nd Wehe des Vaterlandes schon gekümmert haben, bevornoch Herr Grimm die Kinderschuheaus „Brixener Chronik.' gezogen. In unserer Partei sind Leute

, an die Herr Grimm weder dem Charakter, noch dem Talente und der Erfahrung nach heranreicht. In unserer Partei sind Priester und Laien, welche an Gewissenhaftigkeit hoch über Herrn Grimm stehen und es für Sünde halten würden, ehrgeizige Bestrebungen über den Nutzen des Vaterlandes und das allgemeine Wohl zu stellen. Wenn demnach Herr Grimm in offener Ver sammlung die Beschuldigung ausspricht, die christlichsociale Partei sei nur gegründet, um den persönlichen Ehrgeiz einzelner zu befriedigen

, so ist er verpflichtet, dafür auch Beweise zu bringen, sonst muss seine Behauptung als eine elende Verleumdung vieler Männer bezeichnet werden, die ihn an Ehrenhaftigkeit und Verdiensten fürs Vaterland überragen. — Ein weiterer Vorwurf des Herrn Grimm besagt: die christlichsociale Partei verfolge „Sonderinteressen'; er unterlässt es aber zu erklären, welche Sonderinteressen dies sind. — Es mag ja wohl sein, dass Herr Grimm mit solchen »schneidigen' Behauptungen einzelnen Dölachern imponiert hat; es gibt

aber noch mehr Leute, die wie er über die „Hueber- Marter' hinausgekommen sind und in der Welt sich umgesehen haben. Wenn man nun die be kannten Subventionen in Hopfgarten nicht als Sonderinteressen ansehen darf, dann muss er umsomehr sich klar aussprechen, welche Sonder interessen die christlichsociale Partei verfolgt hat. Kann er das nicht, so weiß er selbst, wie seine Behauptung zu beurtheilen ist, und dass er ein anderesmal etwas anderes zu halten hat als eine Rede. — Mag sich Herr Grimm auch berechtigt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 10
Datum: 01.12.1900
Umfang: 10
mit Kohle förmlich überflutet wird. Wie jetzt zugestanden wird, herrscht schon seit dem Monate August keine Kohlennoth mehr und es wäre nun an der Zeit, für die Herab setzung der Kohlenpreise energisch einzutreten.' Dieses Circular dürfte wohl damit zusammenhängen, dass die Bergarbeiter unter Hinweis auf die hohen Kohlenpreise Lohnerhöhung begehren, und mit Streiks drohen. In Brüx ist es auch bereits zu einer Arbeitseinstellung gekommen. Ausland. Kine christlich sociale^ Partei wird nunmehr

der Geistlichkeit herabzu drücken. Dr. Schöpfer wird genannt der „Friedens-- störer', der den verderblichen Streit innerhalb der katho lischen Partei in Tirol entfacht und zum hellen Auflodern gebracht hat, der alles Unheil, daS aus dem Bruderkampf in Tirol entsteht, verschuldet habe. Von den Brixener Theologieprofessoren und ihren Anhängern heißt es, sie hätten einen katholischen Abgeordneten, den Baron Di pauli, so heftig angegriffen, verdächtigt und verunglimpft, dass sie darin sogar die Liberalen

. Es ist gerade so, als wenn ein Vogel mit Pech auf den Federn fliegen wollte. Ferners hat er bewundern gelernt, die lebensfrische Kampfesweise der jungen christlichsocialen Partei und ihre Erfolge in religiöser und wirtschaftlicher Beziehung in Wien. SamStag, 1. December 1900 Nicht bloß er, sondern auch viele andere angesehene Männer mit ihm haben erkannt, dass nur eine Kampfes weise ohne sclavische Rücksicht nach oben, eine Kampfes- weise, die nur geradeaus ohne Wiukelzüge, o h ne Schwen kungen ihr Ziel

anstrebt, bei der heutigen Zeitlage einen nennbaren Erfolg für das wahre Wohl des Volkes er reichen kann. Die Begeisterung für die christlichsociale Partei hat nicht bloß in der Hauptstadt des Reiches Viele ergriffen, sie hat sich verbreitet über einen großen Theil der Alpen länder. Das hat besonders gefallen, dass diese Parte^leben der Religion es sich zu einer der Hauptaufgaben gemacht hat, den Iudeuliberalismus mit allen erlaubten Mitteln zu bekämpfen. Sie nennt sich deshalb christlichsocial

gebildet und besonders im Puskrthale und Eisackthale eine große Zahl von Anhängern aus allen Ständen gewonnen. Die altconservative Partei hat so manche ihrer ehren wertesten Mitglieder verloren, weil sie der Ueberzeugung waren, dass nur die Kampfesweise der Christlichsocialen in der heutigen Zeit etwas ausrichten kann. Es wäre nun am Platze gewesen, wenn die Führer und einflussreichsten Männer der altconservativen Partei, dieser neuen Strömung Rechnung tragend, einen friedlichen Ausgleich angestrebt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 08.10.1901
Umfang: 8
Partei in Tirol. 2. Berathung und Beschlussfassung über die Aus gestaltung und Förderung der Presse. 3. Freie Anträge. Zahlreiches Erscheinen aller Mitglieder und Freunde unserer Partei dringend geboten. Mit christlichsocialem Treugruß die Parteileitung: Ar. Johann Schorn in. i>., Obmann. Die Laienapostel der Werkstätte.») In der Octav des Xaveriusfestes 1853 kam nach dem Abendsegen ein einfacher Schlossermeister von Brüssel zur Pforte des dortigen Jesuitencollegs und verlangte Pater van Caloen

machen.' ) / . . „Ja, und der Gedanke — dass ich's nur gerade sage. Wie wär's denn, wenn wir einen Männer verein grü^eten?' ^ ^ , . .. > »Oho, Freund,' unterbrach ihn Pater van Caloen, »das Ding geht nicht so schnell.' *) Aus: „Das Laienapostolat' von F. T. Wetzel. Jürgermeister Dr. Lueger üöer die politische Lage. Am 2. d. Mts. wurde durch eine Versammlung des Wählervereines der Vereinigten Christen in Margarethen der Versammlungsfeldzug der christlich socialen Partei für den kommenden Winter eröffnet. Bei dieser Versammlung

Volkspartei und die All deutschen. Die Deutsche Volkspartei, so sührte der Redner aus, erntet die Früchte ihres bisherigen Verhaltens. Die Herren von der Deutschen Volks partei haben gegenüber den Alldeutschen immer nach gegeben. Wenn sie den Wolf gesehen haben oder ihm begegnet sind, haben sie sich sofort demuthsvoll niedergekniet, und wenn ihnen gar der Herr von Schönerer in den Weg kam, dann sind sie sofort am Bauch gelegen, wie es regelrecht eigentlich der sogenannte Sühneprinz Tschnn, der Chinese

, hätte thun sollen. Eine derartige Demüthigung und eine solche Selbstentäußerung des eigenen Machtbewusst seins bringt es mit sich, dass die Gegenseite über müthig wird und derartig mit der anderen Partei umspringt, wie dies in der letzten Zeit mit der Deutschen Volkspartei geschehen ist. Man hätte übrigens glauben sollen, dassdieAnhängerder Deutschen Volkspartei in Steiermark, Nieder österreich, Oberösterreich, Kärnten und Salzburg, soweit sie ein gerades Rückgrat haben und wirkliches Mannesblut

Männer beim sonntäglichen Gottesdienst seien. Er habe es bei seinen Gesellen beobachtet. Wenn sie bei ihm ein ständen, sei von einem Kirchgang keine R?de; ja, wenn sie ihn, den Meister, am^Sonntag oder gar an einem Werktag z^.jMich^elS^cche ' gehen', .sehend dann., gebe es ein Spp^el^.und Witzel^ dass.man glauben könnte, WMnze.Religion gfhöre bei diesen Burschen zum alten Eisen dort hinten .in der Ecke. Und bei der Arbeit selbst, sei das ein Reden? Da Partei, die den Schönereanern und den Wolfianern

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Volksblatt
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Seite 5 von 14
Datum: 04.09.1901
Umfang: 14
zu den sicheren — christlichsocialen — hin gegen fast alle anderen Landbezirke Tirols, felbst jene, in welchen die Confervativen bei den letzten Wahlen eine erdrückende Mehrheit erlangten: Unterinnthal, Landeckund Meran zu den unsicheren. Niemand wird sich wundern, dass die Conservativen auf diesen Antrag nicht eingehen konnten. Für den Fall, dass es wirklich zu einem Wahlkampfe kommen sollte, will sich die konservative Partei eben erlauben, auch in Puster thal sich zu organisieren. 4. Die „Brixner Chronik

' berichtet: „Die Alt- conservativen lehnten den Vorschlag der Christlich- Socialen ab, wonach die beiderseitige Presse in wirksamerer Weise dahin beeinflusst werden könne, dass sie sich der Beseindung der anderen Partei und besonders persönlicher Verdächtigung enthalten.' - Dr. Kathrein. aber berichtet in seinem „Unterinnthaler Boten': „Alle Mitglieder verpflich teten sich gegenseitig, in ihrer Partei dahin zu wirken, dass beim kommenden Wahlkampfe sowohl in Versammlungen, als auch in der Presse ein Ton

und wenn es sein muss durch jahrelange Kämpse und durch mitunter sehr gewagte Mittel, durch Bündnisse mit Liberalen und Radicalen und durch Discreditierung der Alt- conservativen Partei. wie sie in geradezu unbegreis- licher Weise in der Broschüre „Christlichsocial- Altconservativ' vorkommt. Daher will sie keine Vereinigung mit den Altconservativen, keinen Com- promiss, wenn nicht ihre Mandate vermehrt werden; die conservative Partei müsste daher, um Frieden zu erzielen, bei jeder neuen Wahl neue Opser bringen

und sich so nach und nach gänzlich auf geben. Die christlichsociale Partei nimmt in ihrem Streben nach Machterweiterung keine Rücksicht auf das arme katholische Volk, welches durch diese jahre langen, der conservativen Partei von der christlich socialen förmlich aufgezwungenen Kämpfe gänzlich verwirrt, dem politischen Einflüsse der katholischen Geistlichkeit völlig entfremdet und nach und nach zweifellos den radicalen Parteien und politischen Freibeutern ausgeliefert wird. Wir glauben hiemit den Beweis erbracht zu haben, dass

die conservative Partei inTirol in der ehrlichsten Weise den Frieden gesucht, und dass es nicht ihre Schuld ist, wenn der Wahlkampf wieder entbrennt. Es kann niemand von einer Partei Opfer verlangen, die nach und nach sicher zu ihrer Selbstvernichtung führen müssen. Mögen jene die Verantwortung tragen, die den angebotenen ehr lichen Frieden nicht wollen! . Aus Ztattenischtirol, 29. Aug. (Schenkung — Unglück.) Der hochwürdigste Fürstbischof schenkte dem katholischen Actionscomite Jtalienisch- tirols 3814 Kronen

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 04.12.1900
Umfang: 8
Snte 2. Nr. 140. Dienstag, „Brixener Chronik.' 4. December 1900. Jahrg. XM. mindestens ebenso berechtigt als das Princip, „soviel als möglich heraus zuschlagen' um den Preis der Un freiheit und der Abhängigkeit von einer wechselnden Regierung. Darum wird sich Schoepfer auch zu trösten wissen über die Liebenswürdigkeiten, mit denen man ihm von Nord und Süd begegnet. Wie wurde in Wien vor etlichen Jahren die christlichsociale Partei vernadert und verdächtigt und sogar in Rom denunciert

; man hat schon ein Anathem erwartet, wie man jetzt eines für Schoepfer gerne hätte; man hat aus einen großen Krach gewartet, aber er kam nicht; diese Partei hat ihre Probe glänzend bestanden; gekracht hat es wohl von den Schlägen, welche die vereinigten Juden- liberalen und Socialdemokraten und Radicalen vom tapfern Lueger erhalten haben. Diese Partei hat ihre Probe bestanden und hat, ganz auf sich angewiesen, angefeindet von hohen und höchsten Katholiken oder mit scheelen Augen angesehen, dennoch

ist es, der diese Vereinigung durch seinen Bund mit den Jungczechen hinter trieben hat. Wenn seine Verdienste verzehnfacht wären, so könnte daS nicht wettmachen das Miss verdienst, das er auf sein Haupt durch diefeS unbegreif liche Verhalten gesammelt, Und da sind sie dann ge kommen „mit ihrem dogmatischen Sieb' und haben die christlichsociale Partei als minderwertig und minder katholisch hinzustellen gesucht und in der herzlosesten Weise Herz und Nieren durchforscht, was nur Gott allein zusteht. Ja, wenn man in unserer

Zeit eine solche Prüfung vornehmen wollte, wenn man alle katholischen Abgeordneten und diejenigen, mit denen sie in positivem Ver bände waren, auf ihren rein dogmatischen Ge halt prüfen würde, wie viele kämen dann da heraus, die nach des großen Bischofs Eberhards Worten auch nur Geschäftskatholiken oder poli tische Katholiken wären! Nur ehrlich sein! Ja, es wäre eine schöne Aufgabe der Katholischen Volkspartei, wenn sie Hand in Hand mit der christlichsocialen Partei als dogmatisches und mäßigendes

Element, als Mentor zur Seite stünde gegenüber Hyperbestrebungen und Ab irrungen, wie sie in jeder aufstrebenden Partei vorkommen! Einmal muss es ja doch dazu kommen, wenn Oesterreich nicht zu- grundegehen will. Das muss j.dsr Gips kopf einsehen. — Hiemit habe ich eigentlich auch schon die dritte Frage beantwortet: ob diese Schvepfer'sche Richtung auch sür Tirol passt? A'°memen nämlich, für Wien und die großen TMte paffe die christlichsociale Politik, aber nicht für Tirol. Mau greift

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 21.07.1900
Umfang: 10
, die in guten und schlechten Zeiten ihrem Programm treu bleiben und konse quent ihre Ziele verfolgen. Wenn es also den Jung czechen wirklich ernst ist, in den Verband der Rechts parteien zurückzukehren, und wenn sie sich zu den nöthigen Garantien entschließen, dann kann unsere Partei vermöge ihrer Grundsätze und ihrer Tradition gar nicht anders, als ebenfalls in diesem Verbände zu verbleiben. Aber, wie gesagt, wir zweifeln noch sehr, dass es zur Wiederausrichtung der Rechten kommt, weil der Riss

denn doch ein bedeutender war. Gelingt es nicht, dann werden wir, wie es im „Volks- dlatt' ausgeführt war, zur Schaffung einer anderen Arbeitsmajorität das unsrige beizutragen suchen, obwohl wir zu keiner Partei der Linken — die Christlichsocialen rechnen wir nicht dazu — Vertrauen und Sympathien haben, und obwohl wir einem solchen Experiment mit großer Skepsis gegenüberstehen. Zudem ist das Verhalten der linken Parteien gegen die Katholische Volkspartei fortwährend ein so feindseliges und unwürdiges, — siehe die pers

önli che Hetze gegen unsere Führer und namentlich gegen den CleruS — dass uns jede Lust, der Linken uns zu nähern, sozusagen mit Knütteln ausgetrieben wird. Dann hat die deutschnationale Partei in Steiermark gerade das Gerücht von einer Annäherung der Katholischen Volkspartei dazu benützt, um jede Gemeinschaft mit unserer Partei in schroffster Form abzulehnen. Nun steht aber die Sache so: Nicht wir brauchen die Linke, sondern die Linke braucht uns, sie muss sich also auch danach benehmen

. Wir werden uns an die liberal-deutsche Gemeinbürgschaft nicht weg werfen. Hoffentlich wird die „Reichspost' unseren Stand« Punkt würdigen, und wenn thatsächlich die alte Rechte wieder aufleben würde — wird denn die christlichsociale Partei dies zu bedauern haben?' Landeshauptmann Dr. Ebenhoch gab auf die Anfragender Jungczechen, unter welchen Um ständen eine Wiederherstellung der Rechten möglich wäre, folgende Antwort: „Ein Wiedererstehen der Rechten hielte ich unter folgenden Bedingungen für möglich: 1. Aufgeben

, an derselben nicht zu rütteln. 4. Zusicherung, der Bewegung in czechischen Kreisen gegen die katholische Kirche ent schiedenentgegenzutreten.' Man wird zugeben, dass diese Bedingungen von jedem Standpunkte aus als correct bezeichnet werden müssen. (Sieg der Realisten.) Die Partei der czechischen Realisten hat ihren Namen daher, weil sie mit der Thatsache unserer österreichischen Reichsverfassung rechnen und innerhalb, der bestehenden Verfassung die Gleichberechtigung zu erlanAn suchen, weil sie «eben den Kamps

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 20
Datum: 30.11.1901
Umfang: 20
und beliebt. Für das übrige Südtirol empfiehlt die christlich sociale Partei in Tirol folgende Herren als Candidaten: WMliezirk Wrücen—Sterzing: Dr. Otto v. Gnggenberg, Arzt in Brixen. Johann Mayr, Pfarrer'in Ridnaun. Wahlbezirk Aruneck—Ampezzo: Dr. Aemilian Schöpfer, TheologieprofessorinBrixen> Reichsraths- ab geordneter. I. Jungmann, Gemeindevorsteher in Sand in Taufers. Wahlbezirk Lienz: Josef Schraffl, Bürgermeister in Sillian, Reichsraths abgeordneter. I. Rainer, g ew. Landtags ab geordneter

Friedensconferenz zu Brixen alle Anträge der Christlichsocialen nacheinander von den Altconservativen abgelehnt wurden, hat Herr Pfarrer Steck noch eigens beantragt, man möchte wenigstens im Bozener Bezirke, um dem Wahlkampfe auszu weichen, wie bisher einen Candidaten der christlich socialen und den andern der altconservativen Partei überlassen. Allein auch dieser den Frieden in unserem Bezirke bezweckende Antrag wurde von den Alt conservativen abgelehnt. Der einzige Grund, Herrn Psarrer Steck fallen zn lassen

, könnte also nur der sein, dass er der christlichsocialen Partei angehört. Indes diese Parter ist ja von der höchsten kirchlichen Autorität, vom Papste, als katholische^ von den besten Absichten geleitete Par t e i anerkannt. Wir können also mit gutem Gewissen mit dieser Partei halten und die Candidaten derselben wählen. Auch der hochwürdigste Fürstbischof von Brixen hat jüngst erklärt: „Meinetwegen können die Leute wählen, wie sie wollen: christlichsocial oder altconseroativ; wenn sie nur katholisch wählen.' Somit

haben wir keinen Grund, von unserem bisherigen Abgeordneten, Psarrer Steck von Mar greid, abzugehen. Wir haben andererseits aber auch keinen Grund, den hochw. Herrn Pfarrer Pirhofer zu wählen. Bis vor wenigen Monaten war er selber noch Anhänger der christlichsocialen Partei und hat ge legentlich der letzten Parlamentswahlen beidemale für die christlichsocialen Candidaten gestimmt. Seit dem ist nichts vorgefallen, was seinen jetzigen Partei wechsel rechtfertigen könnte. Die christlichsociale Partei ist seitdem

nicht schlechter und die altconser- vative nicht besser geworden. Eher ist das Gegen theil der Fall gewesen. Das, was die Altconservativen letzthin wieder geleistet haben, muss sür einen Mann von richtigem Urtheil vielmehr Anlass sein, von dieser Partei sich abzuwenden, anstatt zu derselben abzufallen. Wenn Herr Pirhofer trotzdem sich dieser Partei anschließt, so liefert er den Beweis, dass es ihm an klarer Einsicht oder an Starkmuth gebricht, oder dass er äußeren Einflüssen zugänglich ist. Männer

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 30.07.1895
Umfang: 8
Sahrg. Mi. ^dnunasmäßig der Religionswechsel nachgewiesen ?» bätte eher Grund, eine „Religionswechselstube' errichten. Redner verwahrt die Partei gegen den Vorwurf des „Clericalismus'. Wir lieben unsere Religion, wir lieben und achten unsere Vriester, die mit dem Volke gehen, und wir lieben ..»leren 'Vapst Leo XIII. Wir erkennen ihn als einen erleuchteten Geist, der im Volke selbst wurzelt, und der die Schäden unserer Zeit richtig anerkennt. (Stürmischer Beifall.) Sodann erörterte Redner

.' Nachdem trotzdem von Seite eines Deutsch nationalen im Namen der Partei Klagen darüber vorgebracht wurden, dass die christlichsociale Partei mit Vergani noch immer nicht aufgeräumt habe, die Partei deshalb sich der Wahl enthalten werde, erklärt Dr. Lueger noch einmal, dass ihn und seine Partei die Sache Vergani-Schönerer nichts angehe. „Bergan: ist nicht Mitglied der christlichsocialen Partei — er erklärt, Deutsch nationaler zu sein. Die Schönerianer verlangen immer: wir sollen Vergam erschlagen

— ja, sie sollen ihn selber erschlagen, sollen aber mich und die christlichsociale Partei aus dem Spiele lassen. Bei uns gibt es keine Corruptiou, wir verdienen in dieser Beziehung gewiss den Jungfernpreis. (Heiterkeit.) Die Deutschnationalen sagen immer, die Gemeinderäthe unserer Partei taugen nichts. Es ist richtig, wir haben nicht lauter Gelehrte, aber so, wie die Deutschnationalen es treffen, bringen es unsere Anhänger auch noch zusammen. Wenn Stimmenenthaltung empfohlen wird, so heißt dies nur, den Juden

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 13.05.1902
Umfang: 6
, welche die christlichsociale Partei von jeher dazu einge nommen hat. Wir geben im Nachfolgenden eine Abhandlung wieder,welche der ReichSrathSabgeordneteDr.S ch öp ser seiner Zeit in der MeichSpost' vom 29. und 30. October 1898 (Nr. 248 und 249) veröffentlicht hat. Kurz vorher hatte Se. Excellenz von Bärn- reither als Handelsminister im Cabinet Thnn- Kaizl sewe Demission gegeben und war Baron Dipanli zu seinem Nachfolger ernannt wordm. Dieser Wechsel in der Regierung war im Zeichen des Ausgleichs vollzogen worden

bleiben dursten, welche im Parteiengetriebe einzunehmen war, um der eigenen Uebe^engung und den gemachtm Versprechnngm gerecht zu werden; insbesondere konnte bei der Suche nach parlamentari schen Bundesgenossen die Rücksicht aus den Ausgleich in keinerWeife umgangen werden. Gewiss erforderte (diese Bemerkung ist hier nicht aus irgend <ine be stimmte Partei gemünzt, sie gilt für jede Partei) die Uebereinstimmung vmr.Parteien hinsichtlich des Aus gleiches nicht, dass diese deshalb schon überhaupt

zu machen, wie von den sogenannten „Jungen', d. h. den bösen Christlichsocialen, die altconservative Partei ver leumdet wird. - . Der Artikelschreiber erinnert uns bei dieser Gelegenheit in begeisterter Schilderung an vorüber gegangene Ereignisse, an die außerordentlich großen Verdienste, welche sich die Altconservativen, respective die damaligen Führer der Partei, in den sechsziger und siebziger Jahren im Kampfe mit dem damals herrschenden Liberalismus um die gute Sache er worben haben. ! ^ Zum Schlüsse dieses begeisterten

Aufsatzes macht- der Schreiber den Christlichsocialen den Vorwnrs, . dass sie diese historischen Thatsachen entweder ab sichtlich verschwiegen oder nicht gekannt haben'. Ich musS mir nur an den Schreiber vom Lande die Frage erlauben : Wann und wo, in Wort öder Schrift wurde von der christlichsocialen Partei auch nur versuch^ die wahrhaft unsterblichen Verdienste jener im selben Artikel genannten KampfesheroeN, die in der kritischen Zeit in der Bewegung standen, zu schmälern oder gar abzulmgnen? Gerade

daS Gegentheil äst wahr. Noch heute 'bllcken wir voll Bewunderung, VerHrung und Hochachtung auf die ) damMgen Führer der conservativen Partei, welche bis zu ihrem Tode ganze, charakterfeste Männer blieben und nichts und niemals etwas von ihren stets mit gleicher Unerfchrockenheit und stets confe- quenter Ausdauer »erfochtenen Principien ans Ge fälligkeit gegen eine liberale Regierung geopfert haben. . ^ Ja, das war damals ein Leben in Innsbruck, voll Eifer und Begeisterung im katholischen Lager! Vereine

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 16
Datum: 12.07.1900
Umfang: 16
de Lell., Symphorosa M. Donnerstag 19. Vincenz v. Paul, Arfenius E. „Gristlichsocial.' Wir haben unlängst in einem Artikel „Katholisch oder Christlich?' gezeigt, dass eine politische Partei die sich „christlich' oder „christlichsocial' heißt, dadurch keineswegs den katholischen Standpunkt verlässt, etwa gar aufhört „katholisch zu bleiben'. Hierüber kann schon deshalb ein Missverständnis gar nicht herrschen, weil, wie jedermann weiss, die christlichsociale Partei in ihren Reihen Mitglieder zählt

, die durch ihre katho lische Ueberzeugungstreue allgemeine Bewunderung erregen. Die christlichsociale Partei ist tief gewurzelt in den Massm des Volkes und hat in allen Schichten der von der Arbeit lebenden Bevölkerung eine Anzahl begeisterter Anhänger. Sie erfreut sich eines großen Anhanges in den gebildeten Ständen, und es ist ein sehr beachtenSwertheS Zeichen der Zeit, dass die heranwachsende katholische Intelligenz, insoweit sie am politischen Leben Interesse zeigt, fast durchaus im christlichsocialen Lager

steht. Besonders wichtig aber ist die Thatsache, dass auch im CleruS die «christlichsociale Partei ebenso eifrige als überzeugte Mumm und Wrot. (Eine Skizze von Carl Felix Wolff.) Alle Rechte vorbehalten. Monsieur Maloqnin war einer der gewandtesten Geschäftsmänner von Paris, der schon die verschie densten Unternehmungen mit einem Glücke durchge führt hatte, das sprüchwörtlich zu werden anfing. Aber alles Frühere übertraf seine neueste Entreprise: zufällig hatte er in seinem Garten die Beobachtung

sein. Madame Barysfier war eben aufgestanden, als das Kammer mädchen mit einem riefigen Blumenstrauße eintrat. Anhänger zählt; und es ist gewiss aller Beachtung werth, dass gerade von jenen Priestern, die innige Fühlung mit dem Volke haben, die seine Bedürfnisse^ seine Auffassung, seine Gesinnung kennen, weitaus der größte Theil mit den Christlichsocialen hält. Mancher junge Priester hat als Gegner dieser Partei angefangen, mit Bauern, Gewerbetreibenden, Gesellen, Arbeitern sich abzugeben

; ohne es zu merken ist er durch diese Arbeit christlichsocial geworden, und er hat nach ein paar Jahren nur das Eine nicht begriffen, wie er ehedem gegen diese Partei solches Misstraüen hegen, sie als minderwertig ansehen konnte. Es wird doch kein halbwegs vernünftiger Mensch allen diesen Priestern zumuthen, sie hätten ausgehört, „katholisch zu bleiben'. Soviel steht also fest: „christlichsocial' sein heißt keineswegs vom katholischen auf einen tiefern Stand punkt herabsteigen und mit den Ketzern und Schis

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