B., Silvanus B. M. Donnerstag 7. Romuald Ordst., Richard K. „Der Stern der Wiener christlichsociaken Fartei ist im Erbleichen.' Unter dieser Aufschrist veröffentlichte dieser Tage ein katholisches Blatt in Mähren einen Artikel. In diesem Artikel wird gesagt: „Eine Partei, die sich christlich nennt,' aber christlich nicht handelt, ist von keinem Bestände und nur die katholischen Principien haben die Verheißung, dass auch die Hölle gegen sie machtlos ist'. Dieser obige AuS- fpruch, der, wie die^Ausschrift
des Artikels bezeigt, gegen die christlichsociale Partei in Wien gerichtet ist, enthält einen schweren Vorwurf gegen diese Partei und es befremdet uns sehr, dass man zu einer Zeit, in der es dringend geboten erscheint, alle Elemente, welche christlich fühlen oder denken, welche das ernstliche Bestreben haben, uns besonders in wirtschaftlicher Beziehung vom Joche des Judäo- LiberalismuS zu befreien, einer Partei, welche diese ihre Aufgabe voll und ganz erfasst und so be deutende Reformen auf socialem
Gebiete durch geführt hat, einen solchen Vorwurf macht. Es muss ja zugegeben werden, dass sich dieser Partei Männer angeschlossen, deren Begriff vom Worte „christlich' sich nicht weiter erstreckt, als Kömischer Brief. Epiphanie, Fest der heiligen drei Könige in Rom. Das schöne Fest der helligen drei Könige wird hier alljährlich mit besonderem Glanz gefeiert. Es ist so recht eigentlich ein Fest des Volkes. Der Charakter eines Familienfestes tritt heute fast noch mehr als zu Weihnachten zu Tage
aber nicht vergessen, dass diese Männer, gegen welche beson ders dieser Vorwurf gerichtet ist, redlich mitgewirkt haben, dass diese christlichsocialen Reformen auch geschaffen werden konnten und geschaffen wurden. ES wäre Hqhcr der größte Undank, wenn wir diesen obigen Vorwurf ungerügt ließen. DaS Gebot der Nächstenliebe, eines der beiden Cardinal- Gebote unserer christlichen HeilSlehre, findelr wir in den glänzenden Erfolgen der christlichsocialen Partei auf realem volkswirtschaftlichen Gebiete in gewiss
anerkennenswerter Weise praktisch erfüllt. Die Segnungen der Schaffungen der christlich- socialey Partei kommen nicht nur den Anhängern dieser Partei, sondern auch den Katholiken über haupt, der Allgemeinheit zugute und wir sind herzlich sroh darüber, dass diese Schaffungen be stehen. Eine andere Partei hätte sie in einer so kurzen Zeit gewiss nicht in so mustergiltiger Weise oder vielleicht gar nicht zuwege gebracht, denn offen und ehrlich gestanden, ist doch das meiste, was auf volkswirtschaftlichem Gebiete