gesät und so schön wären. Die Stadt Bozen machte dem Reisenden im Vergleiche zu anderen von ihm besuchten deutschen Städten keinen freundlichen Eindruck, so daß er ausruft: „Ich merke wohl, daß ich allmählich aus Deutschland hinauskomme!' Die Straßen seien.enge und es gäbe keinen schönen, öffentlichen Platz. Doch blieben Brunnen, Bäche, Gemälde an den Häusern und Glasfenster, ebenso eine schöne Kirche, darin eine'Holzorgel, hoch in der Kirche angebracht. Organist und Blasebalg befänden
sich an verschiedenen Plätzen, weit voneinander entfernt. Von Bozen aus schrieb Montaigne an einen Bekannten, er Verlasse Deutschland mit großem Bedauern, obwohl es nach Italien gehe, so gut habe es ihm gefallen. Zwar, hätten die Fremden dort wie anderswo von der Ueberforderung der Wirte zu leiden, allein dies ließe sich verbessern, wenn man, bei Kenntnis der Landes sprache nicht auf die Führer und Dolmetscher angewiesen wäre, die einen verkaufen und am Gewinne teilnehmen.' Der ganze Aufent halt in Deutschland
, Vernachläßigung, Unbequemlichkeit über reichlich darboten. Zu der „Rose' in den Trient sand jedoch Montaigne ein gutes Quartier. In Rovereto erschien ihm alles, Wohnen, Schlafen und Essen, anders und weniger gut als in Deutschland. Von Rovereto ging die Reise nach Riva, von dort wieder zu rück, und sodann über Borghetto, Berner Klause nach Verona, Vicenza, Venedig, Florenz, Ferarra. Was Montaigne am italienischen Hause, wie er es zunächst in den Gasthöfen kennen lernte, vermißt, waren Glasfenster, deutsche
gewesen sind. In der Beschreibung von Florenz sagt er, daß die Wohnungen in Italien viel weniger bequem seien als in Frankreich und Deutsch land. Die italienischen Wohnungen seien viel schlechter als die -deutschen. Dies sei mehr unverträglich und unverbesserlich als das Fehlen der Vorhänge in Deutschland. Die Fenster seien groß, ganz offen, nur mit einem Holzladen versehen, der einem das Tageslicht verdunkle, wenn man ihn gegen Sonne oder Wind schließe. Ueberaus schlecht ist Montaigne auf den italienischen Barbier zu sprechen