: Eine ganze Reihe weiterer Diplomaten und Mitarbeiter Litwinows sind verhaftet worden! Litwi- now selber hat ausgespielt. Stalin bringt es wirklich herrlich weit — die Diploma ten läßt er erschießen und das Militär ebenfalls! Wann endlich folgt der letzte Akt dieses verruchten Spieles —? Das Ratfel um den verschwundenen Butenko Butenko schreibt Artikel über Rußland Die Sensation des Tages bildet in Rom die Aufklärung des Geheimnisses um den feit einigen Tagen verschwunde nen sowjetrussischen
Geschäftsträger in Bukarest, Butenko, der in der italienischen Hauptstadt eingetroffen ist und dem „Giornale d'Italia" einen fast die ganze Seite füllenden Artikel zur Verfügung gestellt hat, in welchem er die Gründe seiner Flucht schildert. Butenko erklärt darin, daß er sich mit Entsetzen von dem Bolschewismus abgewendet habe, der in Rußland die furchtbarste Sklaverei eingesührt habe, die die Menschheit jemals gekannt habe. Er schildert das Elend, in das die russischen Arbeiter und Bauern gestürzt worden
Briganten" erfüllt sei. Der gleiche Zustand bestehe in Georgien, Weiß- Rußland und im südlichen Asien. In Rußland selbst, wo es keine einzige unabhängige Zeitung mehr gäbe, werde jedes Wort gegen Stalin als Hochverrat behandelt und mit Er schießen oder langjähriger Zuchthausstraste geahndet. Darum seien Tausende von Gelehrten, Professoren, In genieuren, Diplomaten und Offizieren, aber auch zahlreiche Kommunistenführer, erschossen oder eingekerkert worden. Butenko schließt seinen Artikel
mit der Versichernug, daß er erst, nachdem er zwei Jahre lang im Ausland gelebt habe, die ganze Tiefe des Abgrundes habe ermessen kön nen, in den Rußland gestürzt worden sei. In einer Unterredung mit einem Vertreter des Blattes wies Butenko weiter daraus hin, daß er, da er als Schrift steller und Journalist keine Möglichkeit habe, ins Ausland zu kommen, die Diplomatenlausbahn eingeschlagen habe, die ihn seit 1935 nach Frankreich, Polen, Deutschland und Belgien geführt habe. Als Geschäftsträger in Bukarest sei