, weil eben Alles geändert und gewendet werden mußte- Nach 1871 hat Deutschland Alle» erreicht, was es zur Selbstständigkeit und anständigen nationalen Existenz brauchte. Deutschland kann unmöglich eine Vermehrung seines Gebietes an streben. Wir sind gesättigt, wa» mich an eine Aeußerung Andraffy's erinnert, der sagte: „Das Schiff Ungarns ist so voll, daß ein Pfund mehr, sei e» Dreck oder Gold, es zum Scheitern brin gen könnte.' Der Krieg ist keine Kleinigkeit; auch Rußland kann keinen Wunsch
haben, sein Gebiet auf unsere Kosten zu vermehren. Des halb war mein Gedanke bei Schaffung des österreichischen Bündnisses, im österreichischen Interesse den Zusammenhang mit Rußland nicht zu verlieren. Oesterreich will de« Frieden und hat „Bosnier' wohl genug. Die Veränderungen in den Beziehungen zu Rußland seien eingetreten durch das Schwinden des persönlichen Vertrauens und des persönlichen Einflusses auf den Czaren. In der letzten Unterredung, die ich mit dem Czaren vor meiner Demission hatte, sagte
dieser: „In Sie setze ich Vertrauen, aber sind Sie auch sicher, daß Sie im Amte bleiben?' Ich sah den Czaren an und sagte: „Ich werde mein Lebelang Minister bleiben.' Offenbar war der Czar von der Wandlung, die sich vollziehen sollte, bereits verständigt. Seit meiner Demission (Entlassung) ist der Draht abgerissen, der uns mit Rußland verbunden hat. Ein Krieg mit Frankreich mag unausweichlich sein; es handelt sich immer darum, daß ein Mann dort sich findet, der Pulver in da» Wasser schüttet, damit er aufschäumt
. Ander» mit Rußland. Deutschland hat nicht das ge ringste Interesse, einen Krieg mit Rußland zu führen und umgekehrt. Die Lage hat sich ver schlimmert durch die Schwächung des deutschen Einflusses auf die russische Politik und durch die Wandlung der polnischen Politik Preußens.' Daß er wieder die Leitung der deutschen Politik übernehme, hält Bismarck für aussichtslos; wenn er im Reichstage erscheinen würde, müßte er die Re gierung envisiers ouverts (in offenem Bisir) alsChef der Opposition angreifen
mir noch die christliche Demut.' Den Plan, in den Reichstag zu gehen, habe er nicht aufgegeben, das hänge von Umständen ab. Er glaube nicht, die politische Bühne wieder zu betreten. Der Fehler der jetzigen Politik besteht darin, daß der Draht mit Rußland abgerissen wurde. Fürst Bismarck kam dann noch auf Wien zu sprechen, wo er am liebsten als Pri vatmann spazieren würde, wenn er nicht fürchten müßte, daß die Polizei wieder Arbeit bekommen werde. Ausland. Niederlage der Deutschen in Afrika. Die Nachricht