Italien hat durch seinen Verrat Hunderttausende ums Leben gebracht und ihre Familien ins Elend gestürzt; es hat das prächtige Freiheitsland Tirol zerschnitten und hält die südliche Hälfte in Knechtschaft. Die 230.000 deutschen Bewohner Deutsch-Südtiroks aber sind im letzten Jahrzehnt politisch und wirtschaftlich in einen der menschenwürdigen Behandlung ge radezu hohnsprechenden Zustand versetzt worden, so daß das Leben für sie eine Qual ist. Trauer und Tränen sind das Ergebnis dieser Behandlung
. Und eine Generation ersteht, dir ihren Erzeugern fluchen muß, weil sie in ein so fluchwürdiges Leben gesetzt wird. . . . PEi?ch: Jede Selbständigkeit des Landes, der Gemeinden und des Volles ist unterdrückt. Man hat dem Lande seinen tausendjährigen Namen geraubt, der Gebrauch des Wortes Tirol ist bei Strafe verboten, es gibt keine gewählten deutschen Bürgermeister mehr, keinen deutschen Gemeinderat, keine freie deutsche Zeitung, weder deutsche Fach- noch Kulturverbände, sondern nur mehr faschistische Zwangsver
bände, Syndikate der Wirtschaftsgruppen, sowie faschistische Ju gendorganisationen für die Kinder vom Kindergartenjahre an. Alle deutschen Schulklassen, rund 700, hat man geschlossen, es gibt weder deutsche Elementar- noch Fortbildungsschulen, der deutsche Privatunterricht wird verfolgt, deutsche Mädchen, welche Privatunterricht erteilen, werden verhaftet. Der deutsche Religionsunterricht ist aus der Schule verdrängt, er muß im Pfarrhofe abgehalten werden. Alle deutschen Ortsnamen sind verwelscht
ist seiner Verbannung zuzuschreiben und heute noch schmachtet Dr. K i e n e r auf der Verbrecherinsel Ponza, obwohl man ihm nichts vorwerfen konnte als seine deutsche Gesinnung. WirrschrrfMch. Die neue Grenze hat den Südtirolerwein und das -Obst der ungeheuren Konkurrenz Italiens in die Hände gespielt, die Südtirol dem Ruin zugeführt. Bei der Bargeldumwechslung hat man nicht Krone gleich Lire gesetzt, wie dies Frankreich tat, sondern die Deutschen in Südtirol schwer geschädigt. Die Kriegsanleihen wurden
in den Zeiten des Abschlusses des Friedensvertrages bis zum Königswvrt hinauf samt und sonders gebrochen, es hat gezeigt, daß die faschistische Linie in der straffsten Entnationalisierung der deutschen Südtiro ler und der Angleichung des Gebietes liegt. Wenn man — wollen wir es einmal annehmen — Schober in Rom Zu sagen auf diesem Gebiete machte, so dürsten diese Zusagen kaum ernst zu nehmen sein, umsomehr wir alle wissen, daß die Macht der Präfekten stets in der Lage ist, unliebsame Wünsche von oben