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Südtiroler Heimat
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Seite 2 von 8
Datum: 15.03.1928
Umfang: 8
des deutschen Sprach- und Siedlungsgebietes von Südtirol unterstellt ist, der Seelennot des Volkes tatenlos zusicht. Der deutsche Klerus der Diö zese Trient hat nun an Fürstbischof Endricci das Ersuchen gerichtet, beim Hl. Stuhle einen Visitator zu erbitten. Um das Vertrauen von Volk und Geistlichkeit zu gewinnen, müßte dieser die persönliche Gewähr bieten, politisch neutral zu sein und sollte daher, wie das an den Fürstbischof ge richtete Ersuchen bemerkt, deutsch sprechen und einem neu tralen Staate

angchören. Um den Religionsunterricht in der Muttersprache. Unbeugsamer Widerstand des deutschen Klerus. Das jüngst erlassene Verbot des deutschen Religions unterrichtes, das für die Mehrzahl der Kinder des oberen Vintschgaues schon im kommenden Herbst verwirklicht wer den soll, hat in der ganzen Bevölkerung tiefste Empörung hervorgerusen. Der Klerus des deutschen Dekanates Mals steht in gleicher Weise wie jener der ganzen übrigen Diözese Drixen einmüttg zum Volke und hat den förmlichen Beschluß gefaßt

, sich durch kein wie immer geartetes Verbot, durch keine Drohung und Maßregelung von der Erteilung des Religionsunterrichtes in der Muttersprache abbringen zu lassen. In der Nachbardiözese Trient ist es, Gott sei Dank, nicht anders. Das ist um so erfreulicher, als die dortige Kurie, und auch Fürstbischof Endricci, dessen schwächliches Zurückweichen vor den faschistischen Forderungen schon bis her Stück um Stück der kirchlichen Rechte preisgegeben hat, alle Mittel versucht, den deutschen Klerus auch in der Frage

des Religionsunterrichtes der faschistischen Staatsallmacht gefügig zu machen. In einer am 16. Feber in Bozen abge haltenen Konferenz der deutschen Dekane der Diözese Trient, an der auch Fürstbischof Endricci teilnahm, haben dir '10 deutschen Dekane dem Fürstbischof gegenüber die einmütige Erklärung abgegeben, daß der Auftrag, den Religionsunterricht in italienischer Sprache zu erteilen, von der gesamten Geistlichkeit des Diözesananteiles ausnahms los abgelehnt werde. Die Dekane ersuchten den Fürstbischof, diesen Standpunkt der deutschen

Geistlichkeit zur Kenntnis des Vattkans zu bringen, und diesen um Jnteroention zu bitten, damit der Religionsunterricht für die Kinder sämtlicher Volksschuljahrgänge' gesichert werde. Verbrennung von deutschen Religionsbüchern. Das Schulamt in Trient hat bekanntlich an der Jahreswende 1927/28 den Gebrauch deutscher Religions bücher auch für jene Schulen, in denen es 'vorläufig noch gestattet ist, deutschen Religionsunterricht zu erteilen, ver boten. Die italienischen Laienlehrer haben nun den sttengen

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Südtiroler Heimat
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Seite 5 von 8
Datum: 15.10.1930
Umfang: 8
' ein. Nach Vereinigung derselben mit dem „Tiroler Anzeiger' zog Gufler nach Südtirol, wo er bei mehreren deutschen Zeitungen^ wirkte. Als diese von der faschistischen Regierung eingestellt wurden, übersiedelte er wieder nach Innsbruck, wo er als Nachfolger Dr. Runggs die Schriftleitung der „Tirvler Bauern zeitung' übernahm und infolge der Wohnungsnot in einem Nebengebäude des Schlosses Ambras Wohnung nahm. Josef Gufler war eine heitere, offene und liebenswürdige Natur; er hatte viele Freunde und wohl keinen Feind

seiner Landsleute auf seiner Seele und alle, die ihn gut kannten, wußten auch um diesen geheimen Kummer, den Gufler freilich nicht leicht enthüllte. Nur das Bewußtsein, daß er Kinder hatte, die in seiner Heimat nicht in der Mutter sprache erzogen werden durften und in Innsbruck die deutschen Schulen genossen, dieses Bewußtsein half ihm über die Tat sache hinweg, daß er die Heimat hatte verlassen müssen. Tenn seine Heimat liebte er über alles und wenn er an Sonntagen in der Natur Nordtirols Erholung suchte

zeigt schon an, was Rohmeders bedeutsamste .Arbeit war. Sie war seit rund 35 Jahren die Betreuung deutschen Volks tums außerhalb der Reichsgrenzen. Am 8. Juni 1843 war Rohmeder in Heidenheim in Mittel franken geboren und kam 1868 nach München, wo er nun 62 Jahre wirkte. Nachdem 1880 in Wien der jetzige Verein für das Deutschtum im Auslande entstanden war, bei dessen heuriger 50-Jahrfqier dem jetzt Entschlafenen die goldene Ehren nadel überreicht wurde, gründete Rohmeder 1881 in München

sein Betreuungsseld, das Rohmeder seit 1898 bis zum Tode als Berichterstatter im Hauptverbande ver trat. In unermüdlichen Werbereden zog er damals in Bayern aus und ab, gründete Ortsgruppen und verkündete die völkische Not der Deutschen da draußen. Im Jahve 1905 vermittelte er im Vereine mit Verleger I. F. (Lehmann den Ankauf der Burg P e r s e n i m Suganer-Tal, östlich von Trient am Knoten punkte des heute noch lebendigen Deutschtums im Fersentale und aus der Hochfläche von Lusern. Nicht weniger als 35 Schul

- und Pfarrhäuser, Kindergärten, Jugendheime, Fach- und Näh schulen, Suppenanstalten verdanken ihm ihr Entstehen. 20 deutsche Abendschulen im verwelschten, aber seiner deutschen Herkunft noch bewußten Süden blühten durch ihn auf. 1907 gründete er den Tiroler Volksbund und 36 seiner Ortsgruppen in Nord- und Südtirol. So ward Rohmeder der Schöpfer der Schutzarbeit in Süd tirol, wo in jedem deutschen Dorf und Psarrhof sein Name mit Dank und Hochachtung genannt wird. Aber auch wertvolle, auf mühsamen Studien

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Südtiroler Heimat
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Seite 4 von 8
Datum: 01.10.1926
Umfang: 8
nicht in der i „Gemischtsprachigen', sondern bereits in der „rein ! italienischen' Zone tagen. Die VolkszKhlungsergebnisse , des Jahres 1921 waren: Altrei 487 Deutsche, 30 ; Italiener, Truden 651 Deutsche, 20 Italiener. j Verbot des deutschen Privatunterrichtes in Süd- ! tirol durch ein dringendes geheimes Staatsdekrel der ! Präfektur Trient an alle Unterpräfekturen Südtirols j unter gleichzeitiger Aufforderung zum schärfstem Vor- ! gehen. (27. November.) i Die deutschen Anhangstunden werden für ganz Südtirol aufgehoben

. (22. November.) Jtalianisierung des Wallfahrtsortes Maria Wei- ßenstein; die deutschen Servitenpatres werden durch italienische Priester dieses Ordens evfej (Dezember.) Die Buchhandlung und Verlagsanstalt „Tyrolia' in Bozen wurde die Weilerführung dieses Namens l untersagt. (Juli.) j Verhaftung von 31 jungen Leuten wegen angeb- j licher Bandenbildung zum Zwecke der Zerreißung Italiens (4. November). Nach fast neunmonatlicher Untersuchungshaft wird arn 26. Juni 1926 die Ent haftung von 8 dieser jungen Leute

mangels irgend welcher Beweise für einen strafbaren Tatbestand ver fügt. Für die übrigen 23 Verhafteten, die sich noch immer in Haft befinden, wurde die Verhandlung bis zum heutigen Tage nicht ausgeschrieben. Lehrerentlassungen, Hausdurchsuchungen und Ver haftungen wegen der geringfügigsten Ursachen werden zumeist unbegründet und ohne gerichtlichen Verhaf tungsbefehl vorgenommen.. Die Erteilung deutschen Privatunterrichtes wird mit allen Mitteln brutaler Gewalt v^ifolgt. Die hiebei betroffenen

, welche in irgend einer Weise die Interessen des Staates schädigen. (31. Jänner.) Jtalianisierung der deutschen Familiennamen in Südtirol. (10. Jänner.) Die Katecheten werden zur Leistung des römischen Grußes in den Schulen verpflichtet. (4. Jänner.) Die deutschen Anhangstunden in den öffentlichen Schulen Südtirols werden ausgehoben. (18. Jänner.) Der deutsche Abgeordnete Dr. Tinzl bringt in der römischen Kammer eine Interpellation wegen des Verbotes und der Beschlagnahme der Parla mentsrede Baron Sternbachs

) für die deut schen Gemeinden Südtirols. (16. Mai.) Die Bozner Handelskammer wird ausgelöst. (23. Juni.) ■ Der Bauernbund in Südtirol wird aufgelöst. Errichtung faschistischer Syndikate im Zuge der italienischen Sozialreform < Ständeministerium). (3. Mai.) Grundsteinlegung zum Denkmale des italienischen Sieges durch den König von Italien in Bozen. (12. Juli.) Durchführungsverordnung zum Dekrete über die Verwelschung der deutschen Familiennamen Süd tirols. (26. August.) Der Religionsunterricht muß

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 29.03.1924
Umfang: 10
identifizieren, und können i wir daher das System iener nicht schätzen, die aus dem einen oder anderen Gruinoe die Duck mäuser spielen und den Kampf auf bessere Zeiten verschieben, obschon sie ihn erst dreist an kündigten. Das System der hinterlistigen Vertagung ist nicht nach unserem Stil; die Zeit zum Ueber- legen überlassen wir gerne den — Zauderern. Das Benehmen des Deutschen Verbandes scheint mir hingegen ein Zeichen der Schwäche zu sein, wenn nicht geradezu der Zersetzung. Wo immer

, die einen wie die anderen! täuschend. Nach dem Zusammenbruch der großen Expe dition von 1M1 hat die 'Politik der aggresiven Jntransigenz also vollständig versagt und so haben die verehrlichen deutschen Kandidaten ge dacht. eine andere Taktik anwenden zu müssen, damit die Oberetscher n-icht offen in eine spon tane Mitarbeit mit der nationalen Regierung überspringen. Die deutschen Wähler wissen, daß der Deutsche Verband nicht auf der Höhe seiner Aufgabe steht. Svhen wir zu. wie die drei Kandidaten der Cdelweißliste den deutschen

Wählern das Pro gramm vorlegen, das nichts anderes ist Äs ein Ueberbleibssl, ein Trümmerhaufen des großen Schliffes von 1921, das in diesen letzten Jahren gescheitert ist, und so erklärt >es sich mir, wieso es nicht einmal in den deutschon Kreisen Zustim mung sindet. Augenscheinlich denken die meisten heute, daß 'der Deutsche Verband seiner Anfgabe nicht gewachsen ist. Das Oberetsch hat -an und für sich keine Be deutung, um als eine Provinz betrachtet zu wer die, wie di« deutschen Oberetscher

der Popolcripartei und jene zwei der aufgehenden Sonne zufliegen- den Adler namens Gross und Flor in das Par lament gesandt wunden. Kein Wunder daher, wenn wenig erreicht'wurde, wenn in Rom die Vertretung der Venezia Tridentina unter ande rem den Eindruck einer Hichnersteige machte, wo keine Einheit der Richtlinien und keine Klarh'it der Vorschläge bestand, nicht einmal bei Fragen, die mit der Politik gar nichts zu tun hatten. Heute ober besteht die Möglichkeit, sich auch mit den Deutschen zu verständigen

und mit ihnen ernstlich zu arbeiten. Ich meinerseits komme je doch nicht, um euch ein detailliertes Programm darzulegen. Ich erkläre aber schon setzt, daß ich mich nur mit großen Fragen mit praktischem und nationalem Ruckschlag befassen werde. Ein so formuliertes Versprechen erscheint mit »rlaubt und ist nicht mit Wahlmanövern zu verwechseln. Das Doppelspiel der deutschen Exponenten. Dem Oberetsch haben wir nichts versprochen, denn das Oberetsch' stand unter Leobaämmg. wie gewisse Kranke. Gleichzeitig hoben

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Südtiroler Heimat
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Seite 4 von 8
Datum: 15.09.1927
Umfang: 8
. Zu rechter Zeit erzählen die Schweizerischen Monats hefte vom früheren italienischen Jrredentismus. Sie erinnern an die Tatsache, daß schon im 10. Jahrhundert das lango- bardische Herzogtum Trient, das nachmalige Welschtirol, aus dem italienischen Langobardenreich gelöst und unmit telbar dem Deutschen Reich einverleibt wurde, dessen Vor werk es während beinahe 1000 Jahren geblieben ist. Erst seit 1750 beginnt eine Besinnung aus die sprach liche und geistige Verschiedenheit vom deutschen Tirol

. Der welsche Tiroler Clemens Vanetti zeigt sich als ent schlossener Vorkämpfer des Jtalienertums und schreibt 1790: „Nur durch Zufall sind diese Italiener einmal Tiroler Un tertanen geworden. Italiener sind wir und nicht Tiroler.' Napoleon schlug dann Welschtirol einschließlich des deutschen Talkessels von Bozen bis gegen Meran und Klausen zum Königreich Italien, und jetzt taucht zum erstenmale der Name „Trentino' auf. Aber die italienische Herrschaft machte sich selbst bei der Welschtiroler Bevölkerung

diese Tatsachen der Ver gangenheit? Weil wir dem kurzen Gedächtnis aufhelfen möchten. Das findet sich bei gewissen Deutschen ebenso wie bei Italienern. Woher nimmt Italien heute das Recht, gegen Deutsch land zu schelten, wenn es sich seiner Südtiroler Deutschen auch nur erinnert? Wir wissen genau, daß die patriotische Begeisterung für Südtirol, wie sie vom „Vorwärts' oder „Ullstein' getrieben wird, mit wirklicher nationaler Ueber- legung oder gar Begeisterung nichts zu tun hat. Viele laden ihren Haß

und unser nationales Zusammengehörigkeitsgefühl kann uns nie mand verbieten. Gerade Mussolini müßte seinem ganzen Charakter nach keine Achtung vor uns haben, wenn wir nicht für die Erhaltung deutscher Sprache und deutscher Sitte in Südtirol eintreten würden. Wir tun das übrigens nicht um' Mussolini, sondern um unseres deutschen Ehrge fühls willen. Noch 1910 verlangten die Italiener, als unbe streitbares Recht, daß die unter Knechtschaft Oesterreichs stehenden Italiener eine eigene Universität auf italie nischem

, welche tapfer gegen den vordringenden Pangermanis mus für die Sprache Dantes und für die Ideale Italiens kämpfen, die wärmste Sympathie aus.' Welch blutige Ironie! Unter dem Namen „Dantes' kämpft Italien gegen die Deutschen und die Deutschen haben für die Erforschung Dantes und Verbreitung seines Ruh mes nicht weniger geleistet als die Italiener!' Südtirol auf dem deutschen Katho likentag in Dortmund. Im Rahmen des Katholikentages hielt auch der Reichsverband für die kathol. Ausländsdeutschen im alten

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Südtiroler Heimat
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Seite 3 von 6
Datum: 01.12.1927
Umfang: 6
Die MIIiN-slD im Am 25. November erstattete Bundeskanzler Dr. Serpel :m Frnalrznusschusse ein ausführliches Exposee.über dre ausmartrge Politik Oesterreichs. Betreffs Südtivol sprach der Bundeskanzler folgende Worte: „In der heuti gen Debatte wurde mit der.notwendigen Diskretion wie der der^Fmger auf die brennende Wunde gelegt, derer: schmerz, wir empfinden, so oft wir an die Be gehungen zu Italien erinnert werden, nämlich an die Lage der Deutschen, die italienische Staatsbürger sind. Wrr

Dr. Ellen bogen darauf hin, daß die Zähl der Touristen, die lwch Italien reisen und dort schlecht behandelt werden, sich vermehre. Es ergebe sich die Frage, ob man nicht Oester reichern und Deutschen den Rat geben solle, dieses un gastliche Land zu meiden, damit sie nicht der Gefahr ausgesetzt seien, Unannehmlichkeiten zu begegnen. Die So- zraUsten haben ihren Parteigenossen empfohlen, Reisen nach stauen zu unterlassen. Dann fuhr Dr. Ellenbogen fort. „D:e Deutschen in Südtirol haben wenige Möglich eren

, ftch gegen die Behandlung, die ihnen zuteil wird, zu wehren. Um so mehr ist es Pflicht der außerhalb Italiens lebenden Deutschen, die rveiteste Oeffentlichkeit auf das, was dort vorgeht, aufmerksam zu machen. Die deutschen Schulen in Südtirol werden systematisch unter drückt. Unter 790 Schulklassen sind nur ungefähr 95, in denen auch die deutsche Sprache unterrichtet wird. Alle deutschen Mittelschulen sind bereits verschwunden. Und wenn der Sohn einer deutschen Familie eine ausländische schule

besuchen will, wird ihm der Paß verweigert. Pr:- vatunterricht in deutscher Sprache zieht die schwersten Folgen nach sich, und ein Anwalt wurde wegen Vermitt lung deutschen Sprachunterrichts auf eine verseuchte In sel deportiert und gGvungen, dort mit gemeinen Ver brechern zusammenzuleben. Der ehemalige Abgeordnete Dr. Reut-Nicoluss: wurde, weil er als Anwalt deutscher Lehr kräfte vor Gericht auftrat, als Feind Italiens erklärt und hat das Land verlassen. Geschworene, die, weil sie die italienische

Sprache nicht beherrschen, ihr Amt nicht an- treten dürfen, werden beim Staatsanwalt angezeigt, der sie strafgerichtlich Atu verfolgen verpflichtet ist. Bauern und Geistliche werden in K'etten in die Kasernen von Trient gesteckt. Es kommen .Mißhandlungen von Bauern vor, die ihr Hab und Gut bei Wetterkatastrophen schützen woll ten. Es finden Enteignungen armer Bauern und ihrer Familie statt. Alle deutschen Familien werden gelungen, ihre deutschen Namen in italienische umzüwandeln. Es wäre der Erwägung

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 10.09.1921
Umfang: 12
wieder betonen, daß wir Deutsche sind und Deutsche bleiben, solange wir in diesen Bergen wohnen, mit denen wir verwachsen sind. Die italie nische Regierung hätte in diesen Jahren zur Genüge Gelegen heit gehabt, unser Bolk und seine Psychologie zu studieren, »nd wenn sie dies mit dem ernsten Willen der Verständigung und des Entgegenkommens getan hätte, wenn sie wirklich ihre vielgerühmte „liberale, loyale Politik, die die Eigenheiten und Interessen des deutschen Bolkes von Südtirol achtet und aner kennt

Regierung die Gelehrten und Philosophen, die Dichter und Denker, die Maler und Musiker, die alle aus dem deutschen Bolke von Südtirol heroorgegangen, an Hand ihrer Werke vor Augen führen und ihr einmal über unsere kultur historische Arbeit seit Iahrhurrderten die Augen öffnen, allerdings ein wenig anders als Cttore Tolomei: doch hätte mein Weg das vor Tolomei voraus, daß er nur auf Grund von Tatsachen Wahrheit beweist, wäh rend Tolomei auf Grund einer staunenswerten Phantasie Illu sionen aufftellt

- wenheit — soweit dies in Italien uns Deutschen gegenüber vioglich ist — prüfen, welche Menge von Kulturarbeit Deutfch- ludtirol geleistet hat. Die Frage liegt nahe: Auf -welcher Bor- b'ldung konnte diese Arbeit geleistet werden und ist sie geleistet den sie seht geht, nicht zu den Herzen des deutschen Volkes von Südtirol führt. Denn mit Gewalt, und sei diese auch nur auf dein Papier in Form von Dekreten und Erlässen, läßt sich unser Bolk, zu dem auch wir Hochschüler gehören, nicht zu Freunden

der Bergewaltiger machen. Ich habe schon in meinem letzten Artikel vetoist, daß wir Südtiroler keine Berufsrevolutionäre sind, wie etwa die Polen oder Russen, sondern daß wir gute Staatsbürger sind, sei es nun unter Oesterreich oder Italien, vorausgescitzt natürlich, man läßt uns unsere Scholle, man will uns nicht-aus unseren Bergen verdrängen. Wenn die italienische Regierung glaubt, dadurch, daß -sie unsere deutschen Abiturien ten an italienische Universitäten zwingt, erzieht sie bessere Staatsbürger

, als - wenn sie die deutschen Universitäten als gleichwertig -anerkennt, dann dürfte! sie sich wieder einmal täuschen. Ich erinnere nur an die vorjährigen 'Krawalle in Mailand und anderen italienischen Universitätsstädten. Bilde ten da nicht italienische Hochschuler ein gut Teil der Aufwiegler? An deutschen Universitäten erlebt man so etwas nicht. Wir Deutsche sind von Haus -aus viel zu gut erzogene Staatsbürger, als daß wir das Zeug zu Revolutionären hätten. Und wir deutschen Hochschüler haben uns mit Politik, sei

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Südtiroler Heimat
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Seite 4 von 4
Datum: 01.04.1925
Umfang: 4
der annektierten Gebiete zur Geltendmachung dieser Titel in bestimmten Fällen nicht ge stattet, sich auf die vom zitierten Art. 51 des kgl. Dekretes vom 30. September 1923 festgelegten Ausnahmsweisbestim mungen zu berufen. Daher sind von nun an die von den Oberetschern im Auslande erworbenen Doktorate und Diplome ungültig und im Königreiche unwirksam und die Jünglinge müßten, um ihren Beruf in Italien ausüben zu können, die Studien wieder von vorne anfangen. Diese Abschnürung der deutschen Südtiroler Jugend

italienischer Hoch- und Fachschulen zu zwingen und dadurch ihrem Volke und der deutschen Kultur zu entfremden. Gehen sie trotzdem an deutsche Schulen» so ist ihnen nach deren Absolvierung die Ausübung ihres Berufes in der Heimat unmöglich gemacht, und damit wird für Italiener Platz. Also planmäßige Ver drängung des Deutschtums. Ein besonderer Dorn im Auge sind den Italienern natürlich alle deutschen Organisationen, welcher Art immer, weil sie durch ihren Bestand allein schon

das Zusammengehörigkeitsgefühl der Deutschen stärken und so den Absichten der Wälschen im Wege stehen. Gegen sie wendet sich der italienische Terror daher in erster Linie. Das neueste Opfer ist der Deutsche Bauernbund in Bozen, eine rein wirtschaftliche Organisation, gegen die man nun eine Untersuchung eingeleitet hat, mit dem offenkundigen Zweck, Vorwände zu konstruieren, um ihr den Garaus zu machen. Angesichts dieser fortgesetzten Verfolgungen wird man sich bei uns im Deutschen Reiche endlich einmal ernst lich mit der Frage

beschäftigen müssen, wie den deutschen Brüdern in Südtirol zu helfen wäre. Am empfindlichsten sind die Italiener in wirtschaftlichen Fragen, und dort muß man sie zu packen suchen. Millionen und Abermillionen werden durch deutsche Jtalienreisende alljährlich ins Wälschland ge tragen. Wie wäre es, wenn sich die Deutschen derartige Reisen nach Italien, nicht nach Deutschsüdtirol natürlich, bis auf weiteres versagten — bis auf weiteres, das heißt so lange, bis die Behandlung der Deutschen in Südtirol

eine andere geworden ist. Es wäre das eine Hilfe, die wertvoller und wirksamer wäre, als irgend welche politische Gegenmaßnahmen. Unsere deutschen Brüder in Südtirol hätten sie redlich ver dient. Dosen jur TagesgkjWte. Auch die ttalieuifche« Südtiroler rühren sich! Wir Deutschen sind in politischen Dingen immer von einer bewundernswerten Bescheidenheit gewesen. Als der Krieg verloren war, hatten wir nichts Eiligeres zu tun, als sofort laut und feierlich auf alles zu verzichten, was einmal zu uns gehörte

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 23.06.1921
Umfang: 8
mutzte. Damit hat er jedoch das fundamentale Recht unseres Volkes auf den Gebrauch seiner Muttersprache vor allen öffentlichen Stellen des Staates, also auch im Parlamente, in keiner Weise preisgegebcn, sondern hat dieses Recht ausdrücklich festgestellt und eine diesbezügliche Gesehesvorlage angekündigt, wobei er betonte, datz die Deutschen in dieser Frage auf die l i b e r a l e U e'b e r l i e f e ru n g I t a- liens rechnen. Diese Aeußening brachte dem Redner leb hafte Zustimmung von verschiedenen

, um den Ausführungen der Redner unter Umständen folgen zu können. Auch im Reichs rate war eine große Anzahl ltalienifch-fprechender Abgeord neter aller Parteien und in den einzelnen Ministerien waren zahlreiche italienische Beamte, die zu den Verhandlungen bei gezogen werden konnten. In Italien ist die Sache anders. Der bisherige nationale Einheitsstaat hatte wenig oder gar kein offi zielles Bedürfnis nach Kenntnis der deutschen Sprache und der private Bildungsdrang ist anscheinend gerade in jenen Kreisen Italiens

folgenden Beifallsrufe bewiesen dem Redner, daß er mit diesem Bekenntnisse nicht nur von vielen Deputierten den Bann genommen, In dem sie durch die Zeitungskampagne gegenüber den Deutschen geschlagen waren, sondern daß Deutsch-Südtirol nicht alle Hoffnung sinken lassen' muß, auf dem Wege der Gesetzmäßigkeit zu einem Eigenleben zu gelan gen, das für Volk und Staat gleichermaßen fruchtbringend fein wird. „Gerade das italienische Nationalgesühl', sagte Dr. von Walther, „ist uns die sicherste Gewähr

Arbeit ist für beide Teile geöffnet und der Dank der Wähler ist den Vertretern in Rom sicher, daß sie diesen Weg gesucht und, hoffen wir, gefunden haben. Wir werden sehen, was die nächsten Verhandlungen bringen und welches Echo die deutschen Erklärungen gefun den haben. * * * Wir berichteten bereits gestern detailliert, lasien hier aber noch einen uns verspätet übermittelten Bericht über die Kam- mersitzung folgen: R o m. . Juni. Kammersitzung vom 21. Juni. Ackerbau- minister Miche'.i legte

der Regie- rvng und die von Credaro in Südtirol entfaltete Tätigkeit. Credaro und Salata hätten Schuld, datz dieses Gebiet deutsche Vertreter in die Kammer geschickt hat, und datz Slawen im Parlament sitzen, und daß sich die lebhafteste deutsche Agitation breitmache. Er erinnert an solche Manifestationen in Bozen, Meran und anderen Orten Südtirols, die Anstrengungen der Deutschen zum Schutze der deutschen Sprache, hebt hervor, daß der Oberlandesgerichtspräsident in Trient ein Ex-Freiwilliger

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 18
Datum: 13.12.1924
Umfang: 18
, 15. Dez. sAg. Br.) Zum erstenmal nach dem Kriege wurde dem deutschen Reichs tag der Staatshaushalt»»lan in Goldmark- Währung vorgelegt. Die allgemeine Bilanz fleht eine Ausgabe von S Milliarden 900 Millionen vor. während die außerordentlichen Ausgaben «S3.400.000 M. betragen, in die die 141.200^00 Mark inbegriffen sind, die au» der Anleihe ent nommen werden und dazu dienen, die Krieg»- lasten zu erfüllen. Insgesamt müsßen zur Dvk- kung der Ausgaben 277.400.000 Mark au» den Anleihen gezogen

Arbeits eitabkommens ab, weil sie dem deutschen Wirt- choiftitcben >t«inerlei Vorteile, sondern nur chwere Schädigung unidi Gefahr bringen kann- Das deutsche Wo« muß sich seine freie Ver- füAuna erchalten, damit e» jederzeit seine Exi stenz sicherstellen und den eingegangenen Der- gerecht werden iann. So lang« «flichtumigen dem deutsch! Volte die Lasten de» Krieges fast allein aufgebürdet sind, tmm es sich hinsichtlich der ArbeitszeiMuuer nicht der Kontrolle seiner Konturrengstaaten ausliefern

in London festgesetzt und umfaßt in der Hauvtsache die Beratung der Aufteilung der deutschen Reparationsleistungen ab 1. Juni 1S23. Al» Vertreter Amerika, wird Sir Lodam an der Konferenz teilnehmen. Frankreich und Rußland. pari». 1». Dez. Mg Br.) Der russische Botschafter Kraffln überreichte gestern dem Präsidenten Domergue fein Beglaubigung»- fchreiben. Zn feiner Rede wie» Krafsin darauf «in. seine Hauptausgabe bestehe darin, die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Ruß- land und Frankreich

, da sie es verstehen wird, die in manchen Kreisen der pflegt wurde bücher waren oft gegen den „deutschen Erbfeind' erfüllt, wie die» in deutschen Lchrbllchern »mdenkbar war. Aeltere unter uns erinnern sich, daß die blut triefendsten Hvhorzähkmgen aus den französi schen Schul- und Kinderbüchern ab und zu in osutsche Blätter übergingen und allgemeines Entsetzen erregten. «Aehnliche Erscheinungen zeigten sich in «Frank reich in verstärktem Maße auch während des Weltkrieges und in der Nachkriegszeit. Man muh

nicht gerade an das Gebet des Kindes mit den abgeschnittenen Händen denken, in dem ein angeblich von deutschen Soldaten Verstümmeltes kleines Mädchen keinen anderen Wunsch hat, als der Enkelin des deutschen Kaisers mögen ebenfalls die Hände abgeschnitten und ihrem Großvater gesendet werden. Noch 'heute wim melt es in den französischen Schulbüchern von Schauergeschichten van deutschen Kriegsverbre cher?, noch lMte wird vielfach me SchuMiige ge predigt, und den Kindern eingeimpft, „wicht zu vergessen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 12.11.1924
Umfang: 8
denn je gewor dene Elternpslicht, für den häuslichen Unter richt ihrer Kinder in der Mutlersprache zu sorgen. Stellung der Regierung und der ReMuWSvartm zmEchMage. Abg. Dr. T-inF erwähnte alle Schritte, die unsererseits in dor Säz-ulsraHc getan wur den. erinnerte an die Entsct>eidum>g, die der Völkerbund und der Haoger Schiedsgerichts hof im SchulsaäM zuFunfte-n der Deutschen m Polen traf. Er erinnerte daran, daß Ita lien oersprach, seinen Minderheiten noch mehr zu gnvährcn. als das, wozu die kleineren

. Die Deutschen des HuNWner Ländchens veran stalteten mit Erfolg «non SciMstreik, Äs man ihre S.'lMforderungen mcht eMven wollte. Auch in Dänemark hat die deutsche Minderheit sich über die SchulverMtn'.sse irich! viel zu beklagen. Die halbverhunger ten deutschen Kolonisten in Rußland sogar kl>m«en die Errichtung deutscher Schulen und «ner deutschen Lehrerbildungsanstalt durch setzen. Auch Abg. Dr. Tinzl betont wieder, was uns angetan wmtde, stehe in Europa «nzig da. England gewann gleich di« An- lKiiglichkeit

! Stiinnischsr Beifall lohnt« dem Redner. Männer der verschiedensten Stände griffen in die Debatte ein. Und wie aus einem Munde erklärten alle wiederholt: Das Gesetz darf ni<t)t nur g^gen uns gelten, sondern auch für uns, wir haben die Mllkü? und dir Ein schüchterungen satt, wir lassen uns einfach nicht mchr alles gefMen! Es wurde dami der Antrag gestellt, baldige Prvvinzia'ratswcchlen zu fordern und man nahm folgende En^schließimg an: Entschließung. Die heute, II. ?!ovembcr. aus allen Gauen der deutschen

verurteilt ist. Die heute erschienenen Vertrauensmänner ersuchen daher, mit allem Nachdrucke dahin zu wirken, dich die Provinzialratswahlca in kürzester Zrlst ausz^schricbcn werden. Mi» einer andern Resolution wurde unsern Abgeordneten der Dank und das Vertrauen au°gesprocl)en: Die Versammlung spricht den deutschen Ab geordneten das volle vertrauen aus und er sucht sie. Ihre aufopserde Tätigkeit im gleichen Sinne zum Dohle unseres bedrängten Vol ke» fortzusetzen. Gleichzeitig seien unsere Abgeordneten

des wärmsten Dankes aller Landsleuic versichert. gel)obener Srimmung schieden die Ver- trauoucinännor einig in dem Willen, unnach giebig für unsere Rechte einzutrei'?ii. Oer Erfolg ivcrd uns «.nmxU winken. Das walte Gottl W SllM Aull Megierten - Versammlung der ^ Lehrerschaft. Am 4. November ISA versammelten sich unter dem Vorsitze des Obmannes Josef Pölsler in Bozen die Vertreter der Si<7ndesorganisatron der deutschen Lehrerschaft zur IL. Delegierten- verfmnmiung. Nach der Begrünung der aus allen Bezirken

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Südtiroler Heimat
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Seite 2 von 4
Datum: 01.04.1931
Umfang: 4
weist auf die Anstrengungen der Deutschen zum Schutze ihrer Sprache hin und behauptet, der Oberlandesgcrichtsprä- sident von Trient sei ein Ex-Freiwilliger des österreichischeu Heeres: die Verkehrsmittel der Post, Telephon und Tele graphen seien in den Händen von Anti-Italienern. Er fordert die Entfernung von Salata und Crcdaro, die Aus lösung der deutschen Vereine und den Respekt vor der italienischen Sprache. Die ganze Kulturwelt müsse wissen, daß Italiener in Südtirol seien und dort bleiben

dem englischen Projekt Bonar Laws über die Liquidator der Reparationen und die Annullierung der Schulde n und präsentiert das Projekt Mussolini, richtig Projekt Giannini. Die Verhandlungen scheitern und man schreitet zum R u h r e i n b r u ch. Gleichzeitig trachtet Mus solini die starke Hand Frankreichs etwas einzudämmen und ermutigt auch den deutschen Widerstand, indem er den nationalistischen Parteien Deutschlands faschistische Hilfe an bietet. Dann K o r f u. Die Expedition gegen Griechen land verstößt

hinnehmen werden. ! Wir Deutschen können aus dem ganzen Verhalten Italiens und ans der bekannten feindlichen Einstellung Mussolinis gegenüber allem Deutschen nur die Schluß folgerung ziehen, daß wir gegenüber einem Staate wie Italien äußerste Vorsicht walten lassen müssen. ; Wenn Mussolini es mit der Freundschaft zu uns ernst meint, so muß er vor allem anderen eine Bedingung erfüllen, ohne die ein Zusammenarbeiten mit ihm unmög lich ist: Er muß den Deutschen in Südtirol eine von Grund aus geänderte

- und Kommunion andacht festgesetzt und auch die deutschen Kinder zur Teil nahme daran gedrängt. Den Einwendungen der deutschen Geistlichkeit wurde entgegengehalten, „die Schule ist italie nisch, die Kinder sind Italiener und der Herrgott versteht auch italienisch'. Die deutschen Kinder der Oberstufe sind in den vergangenen Jahren zum Großteil der Zwangsbeicht und Kommunion davongelaufen. In diesem Jahre hat der Zwang noch brutalere Formen angenommen als in den Vorjahren. Sämtliche Schulkin

der, ohne Unterschied ob deutsch oder italienisch, wurden von den Lehrpersonen vom Schulyause in die Kirche ge führt, unter dem ausdrücklichen Befehl, daß keines der Kinder etwa auf dem Wege die Reihe verlassen dürfe. Die deutschen Kinder suchten sich gegen diösen Befehl zu verteidigen, indem sie beteuerten, sie hätten schon bei der vor einigen Tagen stattgefundenen Mission an der gemein samen Kinder-Osterbeichte teilgenommen. Die Antwort der Lehrer war: „Auch ihr habt daran teilzunehmen!' Da sich die Knaben

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 26.11.1921
Umfang: 10
» schen Reparationen festgestellt, durch deren Eintreibung auch die Industrie Großbritanniens ernstlich «inbüßen würde. Des halb wird «ine Neuregelung des ganzen Fragenkomplexes ver langt, nämlich neue Vereinbarungen der interalliierten Regie rungen über Abänderung der Reparvrionsbeüingungen, viel leicht sogar, unter Voraussetzung der Annahme dieser Abände rungen durch Deutschland, Erleichterungen der ReparationÄcrst. Die polnisch-deutschen Verhandlungen. Am 23. d. M., vormittags, wurde im Völkerbund

, daß die beide Städte verbindende kaum 50-Kilometer lange Klein- bahnstreck« sechsmal von der polnischen Grenze durchschnitten wird. , * Die Wahrheit über Tschecho-Slowaklen. Aus Innsbruck schreibt man uns: Der Prager «Abge- ordnete Dr. Brunar sprach am 22. November abends vor seinen engerxn Landsleuten in Innsbruck, Im -Vereine der Sudeten- lärvdkr, über die Verhältnisse in der tschechoslowakischen Re publik. Cr führte bittere Klag« über d-ie Behandlung der Deutschen durch die, tschechischen Legionäre

und die Lügen propaganda der Tschechen. Bei der Gründung des Staates war die Lüge Pate gestanden. Das berühmte Memoire 3, «das Dr. Vene sch seinerzeit den Großmächten in Paris überreicht hatte, strotze von Unwahrheiten. Darin werde behauptet, daß nicht 3H-, sondern nur 2 'A Millionen Deutsche im Staatsver- bande der Tschechoslowakei seien, die Deutschen gingen gerne und freiwillig in den Staat, auch gebe es keine geschlossenen deutschen Sprachgebiete. Sogar der Name des Staates fei eine Lüge

nur -durch diese weiterbestehen. Die 3tf Millionen Deutschen und die Million Ungarn seien aber den Tschechen.als Belohnung gegeben worden für -den Verrat während «des Krieges und um einen neuen Staat zur Ein kreisung Deutschlands «schaffen zu können. Wenn aber oimnal die Unterstützung «dieses Nationalkonglomerates durch die Entente «aushöre, könne Berlin die Auslösung der Republik in Prag telephonisch befohlen. Ungeheuerlich -sei -der Größenwahn der Tschechen als vermeintlicher Kulturstaat im Herzen Euro pas; in W-ahvhei

-t fei die Tscheche! nichts als ein wackeliges Boot hinter einer französischen Galeere. Die tschechische Politik behaupte sich damit, mit Gewalt über Tatsachen yimvegzu- tänschen. Man will In diesem Staate den Deutschen den Bo den wegziehen, «kulturell, wirtschaftlich und- auch national- pcÜ-lti'sch. Der Bericht des Dr. Benesch in -London über die Schaffung von 1000 tschechischen Schulen ist «wahr, doch er hat verschwiegen, daß man diese Schulen alle den Deutschen zuerst gerau bt hat. Di« T schechen

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Südtiroler Heimat
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Seite 3 von 6
Datum: 15.12.1927
Umfang: 6
das Dekret. Die Wirkung sowohl aus die Gast betriebe als Bibliotheken wird natürlich geradezu katastrophal sein. Denn die Gastbetriebe werden lieber als für eine Reihe von italienischen Zeitungen, die niemand verlangt und liest, große Summen auszugeben, die Auflage der deutschen Zeitungen e:m schränken und so den einheimischen und fremden Besuchern keine Möglichkeit mehr bieten, mehrere deutsche Blätter im Gast hause lesen zu können. Und ebenso werden die Büchereien, ins sondere die großen Betriebe

, zur Schließung gezwungen sein, da sie sich den Luxus einer unnötigen Anschaffung vieler italienischer Bücher, die niemand verlangt, weil Italiener doch nur bei italie nischen Büchereien Bücher beziehen und die Deutschen keine italie nischen Bücher lesen, nicht leisten können und werden. ^Wir sehen aus diesen Verfügungen des Präfekten, daß es dem Faschismus nach völliger Zerstörung der deutschen Schule um nichts geringeres geht, als um die restlose Vernichtung der gesamten deutschen Kultur in Südtirol

der italienischen Sprache erlassen worden pnd und aus welchen hervorgeht, daß^n d^ Gememd? Bruneck die Verwendung d r Topp Isprachia- r^n l>at ' Zeitung „Der Pußermler B?te' erscheineu^darst 'usW'eßlich in italienischer Sprache in- *1 . - .. , „ Der Präfekt Ricci.' 5 incv 1 rv LV! diese Verfügung für das Blatt mit ,cmrr (Einstellung^gleichbedeutend ist. Es ist aber auch rorauvzusehen datz dieses gleiche Schicksal die wenigen .^Eschen Wochenblätter der deutschen Restpresse m ^udt,rol über kurz, oder lang treffen

und nur für Propagandazwecke bestimmte Lüge der Italiener, durch die sie die Tatsachen der Geschichte aus den Kopf zu stellen versuchen. Deswegen ist es Aufgabe der deutschen Geschichtsforschung, dieser Lüge entgegen zu treten und die reine Wahrheit auszuzeigeir, dem: diese spricht für uns Nach dieser mit stürmischen Beifall aufgenommenen Ross ergriff Pater Jnnerkofler das Wort. Als wahrer Apostel für Südtirol richtete er an die jüngere Gen^ ration die Mahnung, Südtirol nicht zu vergessen und nicht zu rasten und zu ruhen

, bis das Unrecht der Italie ner wieder gntgemacht sein wird JnsbesonDers zwei Wünsche richtet Redner an drc AiiwesenDen: Bon reden und Südtirol bereisen. tiroler, in deren Namen er sprechen dürfe. Tw Italie ner haben vor der deutsche:^Werbearbeit für Sudtnol avone Angst, besonders dann, wenn sw m England und . Amerika Widerhall findet- Gerade die Ängste Nachricht von der Jtalianisierung der deutschen Grabinschriften löste in diesen Ländern eine lebhafte Gegenbch-egung aus^ l Bon unserer Regierung verlangen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 18.11.1921
Umfang: 8
Millionen Goldmark stunden würde, ist zunichte geworden. Deutschland hat nur einen Vorschuh von 45 Millionen Goldmakt auigezahlt. Pariser Blätter erklärt». daß die deutschen Indvstrtetlen» wenn sie nicht selbst die ihnen gehörigen Devisen und Valuten der Regierung zur Verfügung stellen, wohl dem Drucke der Alliierten nach geben oder von der deutschen Regierung zur Herausgabe ge zwungen werden mühten. Die Repanttionskommisfion wird noch Ende dieser Woche nach Pari» abreisen. Gestern abends empfing

—-nt—-Berichterstatter. Die Reparationskommission ist nach Berlin gefahren. Ueber den Zweck ihrer Reise, über das Ziel ihrer Untersuchungen .und Entscheidungen gibt es vorläufig nur Vermutungen, die von einer Revision der Reparationen angefangen, bis zu einer förmlichen Türkifierung des Deutschen Reiches auseinander- gehen. Aber auf jeden Fall zeigt diese Reise, daß den Entente mächten nach und nach vor den deutschen Reparationszahlun gen und von der Art und Weise, wie man sie durch das Lon doner Ultimatum

dem deutschen Volke -aufgepreßt hat, angst und bange wird. Milliardenwerte werden in England, Amerika und Japan für die Seerüstungen, Milliardenwerte werden von Frankreich für ein stehendes Heer von Aber 800.000 Mann ver geudet und die Passivität des Staatshaushaltes, 'der dadurch in Frankreich hervorgerufen ist, soll durch Re deutschen Repara tionen gedeckt werden. Der „Temps' erfand die Lüge, daß Deutschland nicht zahlen wolle und aus diesem Grunde seine Währung absichtlich und mit bösem Vorsatz zugrunde

deutlicher zeigt es sich, daß die billige Massenproduktion, zu der Deutschland dank der Verschlechte rung seiner Währung und dem Elenddafein verurteilt ist, das feine Bürger führen, von den arbeitenden Völkern der Erde von England, Amerika, Holland und der Schweiz nicht getragen werden kann. Die Entente hat in dieser Not ein neues teuflisches Mittel crusgefonnen, um 'der deutschen Konkurrenz Herr zu werden. Französischer Chauvinismus und französische Angst vor der Revanche begegnen einander

in diesem Punkte mit den Inter essen -der englischen Großindustrie und der Londoner City. Die Ueberwachungskommission hat an Deutschland das unerhörte Ansinnen gestellt, die deutschen Werk« stillzulegen, obwohl ihr Betrieb mit Genehmigung der Entente 'aufrechterhalten wor den war. Aber es scheint, als sollte es nicht bei den deutschen Werken bleiben ; in der französischen und der franzosenfreund lichen englischen Presse, vor allem in 'dem „Times, wird feit einigen Wochen eine lebhafte Propaganda dafür

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 12
Datum: 19.01.1921
Umfang: 12
um die Er höhung des Brotpreises, den die Sozialdemokralen vit allen Mitteln ihrer Demagogie s'iyren worden. ?ie meisten Popolariabgeordneten haben es außer dem jetzt, da ihre Partei sich im Zustande der in- ceren Krise befindet, für gefährlich, ror Neuwahlen gestellt zu werden und man glaubt allgemein, daß Ziolitti solche plane. Verschiedene Nachrichten. Oeslerreich verlangt das Selösil-eslimmungsrecht für die Deutschen in Kärnten und Steiermark. Wie verlautet, arbeitet die österreichische Ne- ziming

an einer Note an den Völkerbund, in wel cher für die an Jugoslawien abgetretenen deutsch sprachigen Gebiete, das Mießtal in Kärnten, das Ndstaler Becken und die Marburger Gegend in Steiermark bis zum Lachem-Gebirge, das Selbst- destiimnungsrecht gefordert wird Deutschlands Erneuerung. Dle „Augsburger Postzcitung' schreibt in einem Leitartikel anläßlich der 50. Wiederkehr des Ecdenktages der neuen Reich^gründung folgende programmatische Sätze: „Die Proklamiermig des Deutschen Reiches vor 50 Jahren

war die Erfüllung e5er alten deutschen Sehnsucht. Aber die tatsächliche Echöpsung entsprach nicht dem Ideal, das sich ein Eroßleil der Nation vor Augen gestellt und für das man seit Jahrzehnten mit heißester Hingabe im Kampfe der Geister gefochten hatte. Der Lauf der Geschichte brachtedamalsdieLöfungder deutschen Frage in kleindeutschem Linn. Für die großdeutschen Idealisten bedeutete das eine schwere Enttäuschung. Für den deutschen Ciidcn war es überdies kein geringes Opfer, sich kr preußischen Führung

um Unitarismus und Föderalismus leider Ich nur wie um Paoteidogmen, anstatt vor allem daraus zu schauen, was dem gesamten deutschen Volke dienlich ist. Würde man an die Frage-ru higer und selbstloser herangehen, dann würde man sus der deutschen Geschichte leicht entnehmen ton nen, daß dem deutschen Volke kein uni tarischer Zwangsstaat und auch kein »genannter föderalistischer Staat it einem preußischen „F ü h r e r st a a t' »nder Spitze angepaßt ist. sondern nur n wahrer und wirklicher Fvderalivstaat

, in dem clls deutschen Stämme und Völkerschaften zur Esi ng kommen und in dem die Reichsfreudigkeit al- er seiner Glieder den festen Kitt.bildet sür die Ein- >t und Größe des deutschen Vaterlandes. Gerade »m Eesichtsstandpunkte der heutigen Zeit aus be trachtet, in der sich alles im Entwicklungsstadium besindet, ist ein Entgegenkommen und Duldsamkeit doppelt geboten. Wie soll sich Deutschö ster il ch. dessen Anschluß wir doch alle in absehbarer Zeil erhnsfen. im Deutschen Reiche wohl fühlen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 16
Datum: 07.12.1921
Umfang: 16
und nirgeilds eine Belebung desselben. Indessen ist nicht anzunehmen, daß die tschechoslowakische Kir- che etwa weit über eine Million Mitglieder hin auskomme. IV. Die Schutzarbeit. Außer dem bereits erwähnten Verband der Celbstverwaltungskörper haben sich die Deutschen in der Tschechoslowakei in Prag eine deutsche, po litische Arbeitsstelle geschaffen, welche den nationa len Verteidigungskampf Hand in Hand mit den Politikern führt. Diese Arbeitsstelle ist eine mit großem Aufwand geschaffene

, mit zahlreichen, teil weise akademisch vorgebildeten Arbeitskräften ausgestattete, von einem außerordentlich tüchtigen ehemaligen Verwaltungsbeamten geleitete Zen- rale. In ihr werden sowohl die vollswirtschastli- >cn, wie di« geistlich kulturellen Bedürfnisse und Z^strcbungen des deutschen Stammes in den Su- dercnländern, unabhängig von den Sonderwün- schen der einzelnen Parteien, gemeinsam und großzügig studiert und bearbeitet. Die Nachrichten laujcn ein. die Weisungen gehen hinaus. Die SckMfsung

von Organisationen werden von der Arbeitsstelle aus vorbereitet, ihre Tätigkeit durch Erteilung von Auskünften und Besck)assung von Mitteln unterstützt. Den Politikern wird Mate rial geliefert und die Mitteilungen der Politiker für die Presse und die Organisationen verwertet. Das Steuerwesen des Staates wird hier kontrol liert und den Parlamentariern die Angriffspunk te bei ihrem Kampfe in der Kammer ausgezeigt. Der durch den Friedensvertrag den Deutschen in der Tschechoslowakei zugesicherte Minderheitsschutz

stelle werden durch freiwillige Spenden aufge» bracht, während die Mittel für die vom Staat« nicht hinlänglich finanzierten deutschen Schulnot wendigkeiten vom „Kulturverband', dem Nachsah ger des .Deutschen Schulvereines' bestritte» wei den. Zur Vertretung der Interessen der Krieg», anleihe wurden eigene Schntzverbänd« geschaffen, welche einen bedeutenden Einfluß g«. Wonnen und es durchgesetzt haben, daß die Kriegs- anleihesrage von der tschechischen Regierung ernst lich behandelt wurde

. Ihr« entgiiltige Regelung dürfte nicht mehr lange aus sich warten lassen. Ein eigener „Hilfsverein für die Sudetenlän- der' wirkt im Auslande (Deutschland urck Deutsch Lsterreichj und es fällt den tschechische» Behörde» iricht ein, de» Verkehr der Deutsche» i» der Tsche choslowakei mit diesem Verei» irgendwie z» uo» terbinden. So waren die führenden deutschen Par lamentarier aus dem Prager Parlament vor zwei Wochen auf der Tagung dieses Vereines in Linz und nian setzt auf die Entwicklung des internatio nalen

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Südtiroler Heimat
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Seite 2 von 6
Datum: 01.07.1927
Umfang: 6
: „Sie gehört zu den Problemen» um derentwillen früher oder später der Völkerbund angeruien werden wird' (Memorandum Sir Willoughby Dickinson). Wenn auch gewiß nicht geläugnet wurde, daß Italien formaljuristisch keinerlei Bindungen hinsichtlich der Be handlung der deutschen Minderheit im Friedensvertrage eingegangen ist, so ist immerhin die englische Auffas sung der moralischen Bindung durchs die feierlich ge gebenen Versprechungen bemerkenswert, die als eine „Ver pflichtung anständiger Mensche

,t' (gentlemen Obligation) berechnet wurde. Die Aeußerungen Sir Walter Napiers, Italien werde nach seiner Ansicht aus den deutschen Süd- trrolern niemals Italiener machen können, sollte auch in Italien bedacht werden. Die Vertreter Italiens haben dein gegen sie eröfsne- ten konzentrischen Angriffe sachlich nichts erwidern kön nen und nur feststeUen wollen, daß Bindungen einer Regierung mit deren 'Abgänge erlöschten, ein Stand punkt, der natürl ch auf heftigsten Widerspruch stieß. Aber die Tatsache

1919 in seinem Blatte, dem „Popolo T'Jtalia' über die Be handlung oer Deutschen in Südtirol schrieb: „Was die 150,000 Deutschen betrifft, die italienische Unter tanen geworden sind» so gehöre ich nicht zu jenen» die einen deutschen Jrredentismus fürchten; es besteht in dieser Richtung keine Gefahr» wenn Italien in dem Gebiete des Alto Adige eine aufrichtige und gesetzliche» demokratische Politik treiben wird. Don der Presse und vom Parlament mutz den Deutschen des Alto Adige, die heute politisch

, aber nicht lösen. Daß Mussolini gleich wie im Vorjahre mit Geschichts- fälschungen auswartete, sei nebenbei erwähnt; es würde zu weit führen, darauf in diesem kurzen Berichte ein zugehen. Wenn auch der Diktator Italiens bei seinem bot, einen Höhepunkt des Festaktes. Seine Ausführungen waren ein überwältigendes Treuebekenntnis zur großen deutschen Kulturgemeinschaft und zum Deutschtum Süd tirols. Im Verlaufe seiner Rede kam Rektor Dr. Panzer auch auf Südtirol in folgenden Worten zu sprechen: „Völkische

. Es kann uns nicht beikommen, hier mit Worten an den politischen Grenzen rütteln .zu wollen, die der unglückliche Ausgang des Krieges gezogen hat. Wir über lassen das der Geschichte. Aber wir rufen gegen die menschen unwürdigen Methoden der heutigen Machthaber Italiens jene edleren und humaneren Ueberlisferungen ihres Landes auf und jenen Geist, der der gesamten Menschheit so Unverlierbares ge schenkt und der nirgends willigere Anerkennung und Lobprei sung gefunden hat, als eben unter uns Deutschen. Dieser Geist

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 16.03.1925
Umfang: 4
SS «w» mmMrMW 1a»b»n 1, I. Stock, s»elaub»n 1, Zetephon >74». — Unzeigen» ynts» für Italien: vi« 7> »» be»tt» wm-Zeile 1 Ar«, Xqt- seile > Lk». Kleiner >nz«ig«! 1 wort 15 Eente^mi Nummer Sl I Deutsche Not w der Tschecho slowakei. Prag, 12. März. In diesen Tagen hat di« Kundgebung der deutschen Abgeordneten des Prager Parlaments a-nläßtt«hde» 7L. Geburtstag»» des StaatlPräst- denten Mcvsaryt die Aus!m«r<ksamk«tt d«r Welt wachgerufen und auch in wenig deutschfreund lichen Ländern Anlaß gegeben

, daß von einem deutschen Problem de» Tschechenskwte« ewige» Deutsches Zagblatt Meran. Montag» deu lö. Alürz 1925 M«n«t»d»»»>sp»»is»i z«n »»holen S.7S0, Durch Post L. 8.—, d«ch luiträgee L LLV, «ueland L lS —, Post- atonnemintin Deutschland und Schweiz L!r» s.—. Fortlaufend« Annahme de» Blatte» verpflichtet zur Zahlung d»rBezug«g«dNhr. Zu Deutschlands Antritt in den Völkerbund. Senf. 15. März. (Ag. Nr.) Vr« V«lk«. Deutschland die Antwort ans ^we Ven^chrift^l l bezüglich de, «nttlttes w den jbent geblieben, obwohl

— wie man sie früher nannte — einigermaßen klar ist. Sonst muß ein Blick a-uif die Landtart« genügen, um auch den sonst wenig Interessierten zu einigem N denken« ftanzöM ^.. .. . Mlng tn der Luftlinie nur 4S0 Kilometer, sechs bis - ' ' ' — .. .. V - - unmtreich» ^..... schmälsten Stellen de» deutschen Sprachgebiete» und der Reichsarenzs zusammenfallen. Außer an dieser Stell« aber, tn der jGeyend von Tau», sehen wir den ganzen Rand Böhmen» weit tn» Land '' ' Reich Gelänge völlig »u vernichten, so hätte da» deutsche

Ge- samtooW einen Fetnd sozusagen im> eigenen Hause, mitten «vischen Nord und Süd, der un sere politisch« Lag« ganz «unerträglich gestalten würd«. Da» Randdeutschmm in Böhmen bildet lnrmer noch «ine Abdichtung!, eine Zwischen- wand, di« «n Druck auffängt und auf der Kart« die Lag« so erscheinen läßt, al» wäre jetzt noch dos tschechische Golk vom deutschen umittammert, Mt da» deutsch» in Gefahr, von d«r französisch- «Ichechisch«» Aana« «rdrosselt zu uxrden. Denkt man sich aber Böhmen bis zum Rande

von den Slawen besetzt, dann läßt stch für unsere vage rein« altnstw« Deutung mehr ßimen. Diedmtsch- dohmlische yrage ist also im ernstesten Sinne eine Frag« de» gesamten Deutschtum» midi de» Deutsch««, Reiche» MF S?QW?15 wähnltch mtt äX Mlliomn. Nach den Zählun gen tn de» früheren Habsburger Monarchie ^ußte dies« Ziffer zu niedrig sein, denn damals Sab e» k» Böhmen über SMS.000, in Möhren Aer 700.000. in Schlesien über 400.000 Deut- >che. zu denen jetzt noch die Deutschen Ober. '/Arn» und eine klein« Anzahl

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Südtiroler Heimat
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Seite 2 von 8
Datum: 01.02.1932
Umfang: 8
kann an die Befreiung der dem Mutterlande entrissenen deutschen Gebiete denken,' da wurde dein italienischen Journalisten Gino Cucchetti über sein Befragen mitgeteilt (Üebersetzung aus dem Italie nischen): „Da Herr Hitler gegenwärtig abwesend ist, hat mich sein Vertreter Abg. Gregor Strasser ermächtigt, im Namen der Parteileitung offiziell zu erklären, daß di« Worte des Herrn Dr. Frank über die sogenannte SÜd»- tiroler Frage — immer vorausgesetzt, daß die Wiedergabe im „Giornale. d'Jtalia' richtig

deS gesamten deut schen Volkes in einem Maße-zu erreichen wäre, die die Voraus- , setzungLN einem .Siege böte..Ich. glaube im Gegenteil, daß. wenn * tftIto'^t'terttjr'an8W^ntl^ er «ih- • Aerv>e ch an wäre, den Einsatz für 200.000 Deutsch« zu vollziehen, während nebenan.über sieben Millionen unter der Fremdherrschaft schmachten und die 'Lebensader des deutschen Volkes den . Tummelplatz afrikanischer Negerhorden durchlauft. In dem sin Jahre 1926 erschienenen Sonderdruck Adolf Hitlers: „Die Südtiroler Frage

leben den Deutschen schwere Berluste kosten würde? Aber wir fragen uns. warum gerade SAdtirol gegenüber Hitler auf einmal von Bedenken erfüllt ist, warum gerade dieses eine uralte deutsche Land vom BefreiungÄampf ausgeschlossen werden müßte, falls ein solcher notwendig ist? Wir Südtiroler wissen, daß unsere Teilfrage nur im Rahmen des gesamtdeutschen Fragenkomplexes gelöst werden kann und sich daher irr diesen Rahmen eingliedern muß! Gegen eine solche Unterordnung haben wir nie Stellung ge nommen

offiziell preisgegeben hat. Italien hat in den letzten Jahren wieder holt den-Versuch gemacht, von der deutschen Reichsreglerung eine solche Verzichtserklärung hinsichtlich Südtirols zu er? langen, aber die deutschen -Staatsmänner haben bisher diese Wünsche Italiens'.stets- pflichtgefteu ab g e lehnt. ' ' ' T Adolf Hitler hat nicht als- Staatsmann, sondern als Parteiführer die oben angeführte . Erklärung des Desinteressements abgegeben, obgleich er durch staätspolitische Bindungen hie zu nicht genötigt

war. ^ - Der Vertreter der Volkspolitik kann sich zu einer'solchen Frage, wie es die Südtiroler Frage ist, überhaupt nur positiv äußern. Es scheinen indessen für Hitler irgend welche besondere Hemmungen vorzuliegen, die ihn daran hindern, zur Südtiroler Frage positiv Stellung zu nehmen. Wir sind nun elastisch genug, Um einem deutschen Partei führer, wenn er gewichtige und ernste Gründe besitzt, da- Recht zuzuerkennen, gelegentlich , , . • über ein Dolksprodlem auch zu schwelgen. r Dies ist aber auch die äußerste

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 10
Datum: 17.11.1923
Umfang: 10
in allen Lehrst usen in italienischer Sprache zu erzielen, geschieht im deutschen Süden das Gegenteil. Während der österreichische Staat dem Frie densvertrage gemäß allen noch so verschwin denden Minderheiten Schulen errichtet, um ihnen die völkische Entwicklung und die Wahrung ihrer nationalen Eigenheit zu gewäh ren, wird heute das primitivste Recht der in den italienischen Staat einverleibten Deutschen von Italien mit Füß-en getreten. Wenn auch unser Staatswesen heute ohn- mächtig ist, so kann und darf

-unser Staat, will er nicht die Achtung der eigenen Bürger verlie ren, solcher Knebelung nicht ruhig zusehen. Der Antrag selbst hatte nachstehenden Wort laut: Der Landtag von Tirol protestiert gegen die Schließung der deutschen Volksschulen in . . .. und gegen die Unterdrückung der dort ansässi gen Bevölkerung. Die Bundesregierung wird aufgefordert, durch unseren Gesandten die kö nigliche italienische Regierung an ihre bei Ab schluß des Friedensvertrages gegebenen Ver sprechungen zu erinnern

und die Zurücknahme der Schulverordnungen zu verlangen. Die Bun desregierung wird aufgefordert, durch das Bundesministerium des Aeutzeren das berech- tigte Verlangen der .... nach Wahrung der Rechte der Deutschen an den Völkerbund wei terzuleiten und diesen um sein sofortiges Ein schreiten zu ersuchen. Im Namen der Sozialdemokraten verglich Mg. Rapoldi die gerechte und rück sichtsvolle Behandlung der Italiener unter der österreichischen Herrschast mit- der Unterdrük- kung der Deutschen durch die Italiener

. Er sprach seine Ueberzeugung aus, daß die Leiden der Deutschen im Süden das Weltgewis sen aufrütteln werden. Schließlich protestierte Abg. Rapoldi dagegen, daß gewisse nationale Schacherobjekt machen wollen. Der Red- Schach objekt machen wollen. — Der Red ner Möns. Dr. Haid egger der Volks- Partei hob hervor, daß nur ein Teil des ita lienischen Volkes diesen Terror ausübe: der größere, derzeit aber machtlose Teil des Volkes, mißbillige die Gewaltherrschast. Wenn die Fa schisten das deutsche Land

behalten wollen, dann müssen sie mit dem Volke anders verfah ren. Ein rücksichtsloser Raub angestammter Rechte trüge nur dazu bei, -um -ein Volk sich ganz zu entfre nrd e n. Aus ihrer eigenen Geschichte sollten die Italiener wissen, wie es um die Psyche eines unterdrückten Volkes bestellt sei,' Italien sollte auch bedenken, daß- es in der Welt nicht viel Freunde hccke. Mit Oesterreich sei eine ehrliche Zusammenarbeit und aufrichtige Freundschaft unmöglich, solange die Deutschen versklavt, ja sogar

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