ist man zwar bei den Gro-ßp deutschen nie sicher. Anläßlich! der Budgetdebatte kam auch! zur Sprache, daß die Kreditanstalt 600.000 Schil ling Zeitungsunternehmen „zugewendet" habe, damit diese „Bericht erstatten". Die ganze Angelegenheit wird allgemein als eine gewöhn liche Bestechung aufgefaßt. Von allen Parteien wurde verlangt, daß die Namen der betves- fendön Redakteure und- Zeitungen genannt wer den. Der Finanzminister verwies' dabaust daß er dies nicht tun könne, da es sich um einen Bruch des Bankengeheimnisses
geliefert wurden, heute im Inland verbraucht werden. Was den Anschluß be treffe, habe er aus Wirtschaftskonferenzrn er fahren müssen, daß die Deutschen, immer die Laschen zugehalten haben. Nationalrat Dr. Schuschnigg stellte fest, daß die Habsburgersra ge heute g a r n i ch t aktuellist. Er wandte sich scharf gegen die Verfilzung von Partei und Kapitalismus und verlangte einen Wirtschafts beirat in der Partei, damit man fich von groß kapitalistischer Beratung ferne halten könne. Landesrat Professor
Anzei gers" sielen Sprechchöre wie: Deutschland erwache, Habsburg verrecke, Süd- t i r io l verrecke ". Letzterer Ausruf, der echt die Gesinnung von Mussolinis deutschen Landsknechten zeigt, soll nach! der Feststellung der Versammlungsteilnehmer fortwährend ge fallen fein. Als Nationalrat Dr. Kolb das Wort ergriff, nahmen die Nationalsozialisten die Sessel und schlugen damit auf die Ver sammlungsteilnehmer ein. Schließlich! mußte die Polizei gerufen werden, die den Saal mit Gummiknütteln säuberte
und die deutschen Ra- Laustudenten hinauswarf. Hernach wurde die Versammlung als § 2-Versammlung eröffnet. N.-Rat Dr. Kolb besprach! die Südtiroler-Fra- ge,u!nd erklärte dem Verrate der Hakenkreuzler gegenüber: „Wir Tiroler werden es uns nie verwehren lassen, über unsere Herzensfache, über das zerrissene Tirol, über die eigentliche Landesfrage, die auch- eine eminent wichtige deutsche Frage ist, zu sprechen. D'er Freund schaftsvertrag mit Italien hat uns nichts ge bracht. Wir "sind uns im tiefsten Herzen ver
pflichtet, angesichts der 40.000 für die Heimat gefallenen Tiroler, angesichts der Leiden un serer Brüder im Süden, angesichts der Tat sache, daß dieselben Deutschen, die hier den Verlauf einer deutschen Versammlung gestört haben, drinnen sich! den deutschen Peinigern mit dem Faschistengruß anbiedern, zu protestieren." Die Demonstrationen der reich,sdeutschen Ha- Kingerbuben dauerten bis in die Frühe und endeten mit einem Ueberfall auf Sturmschär- ler im Kaffee München. Man kann sich- denken