, die wiede rum in Südungarn den Ententetruppen des Generals Franchet d' Esperey die Hand reicht. Somit ist Jnnenungarn, das Herr schaftsbereich der Budapester Diktatoren, gleich einer belagerten Festung ringsum eingeschlossen. Auf diese Isolierung baut man in Paris die Hoffnung, daß die Räte regierung und ihre Schreckensherrschast in Bälde zusammenbrechen müsse. Allerdmgs sind Hunger und Teuerung in beängstigen der Weise gewachsen, aber anderseits wird übersehen, daß aus Südungarn, speziell aus der Bacsa
vorgegangen werden. Die übergroße Mehrheit der Be völkerung Budapests und der von der Räte regierung dominierten Komitate würde ju belnd die Befreier begrüßen. Eine wichtige Rolle in diesem Vorgehen fällt der bürgerlich.' Gegenregie rung in Szegedin zu. Das Kabinett des Grafen Iuliils Karolyi in Szegedin ist seit seinem Bestehen nicht nur weiter ausge baut worden, sondern hat durch Schöpfun gen auf militärischem und administrativem Gebiete eine wachsende Bedeutung erlangt. Als die Existenz
einer bürgerlichen Re gierung in Szegedin bekannt wurde, ström ten dahin eine Menge von Parlamentariern Finanzleuten, Offizieren,, fowie andere, de ren Wunsch es ist, ihr Vaterland von der Diktatur der Demagogen zu befreien. Die ser Zufluß hervorragender Personen, die oft auf weiten Umwegen, unter großen Schwierigkeiten, selbst in Lebensgefahr Szegedin erreichen konnten, gestattete Ka binett und Regierung weiter auszubauen. Das sog. Portefeuille des Aeußern, d. h. die Beziehungen zur Entente, den Jugoslawen
Regimenter der alten Armee, die sich hier zusammengefunden hat. So besteht eine Kompagnie nur aüs Inhabern der- goldenen Tapferkeitsmedaille, die Mehrzahl der Of fiziere sind Ritter des Ordens der Eisernen Krone. Im Gegensatz zu der Bolschewiki-Ar- mee Kuns sind die Besoldungen gering, wie auch alle Minister und höheren Beamten ohne jedes Gehalt arbeiten. Politisch ist die Regierung, obwcihl sie aus dem Boden der demokratischen Prinzi pien steht, parteilos. Ihr einziges Ziel ist Niederringung
des Bolschewismus und Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung im Lande. Ist das Ziel erreicht, so beabsich tigt sie einer parlamentarischen Regierung Platz zu machen. Vorher aber scheint es not wendig, in die Regierung Elemente aufzu nehmen, welche das Vertrauen der Arbeiter schaft besitzen. Die jetzigen Mitglieder des Kabinetts find, fast durchweg Parlamenta rier des alten Regimes, Männer, die das volle Vertrauen der bürgerlichen und bäuer lichen Kreise des Landes besitzen. Nun ist aber seit der Staatsumwälzung