hätte. Also hängte er sich den Stutzen wieder malerisch über die Schulter. Die Schwarzensteinhütte war versperrt, sie wunderten weiter über das Eis. Schon nahe dem Trippachersattel ! legte sich die Frau nieder. - „Geht weiter! Ich kann , nicht mehr. Daß Ihr wenigstens hinüberkommt!' Schwa- ! nenschneider schnallte den Sack vom Rücken, lud sich die i Frau auf. Dietrich nahm das Gepäck zu seinem, führte sie ! hinüber in die Freiheit. Da starken sie, hielten sich lang ' an den Härchen, nahmen Abschied
ohne viel Worte. - ! „Ich schreibe, wo ich bm!' sagte Schwanenschneider. „Viel- j leicht fandet sich auch etwas für Sie, dann kommen Sie ! dach.' i Ungesehen ging Dietrich über die Grenze zurück. Beim ! höchsten Hof oben, wo der alte Röggl hauste, kroch er - unter, schlief ein paar Stunden; es war ein harter Tag ! gewesen. Ms er nachmittag ins Tal hinab stieg, über Wiesen, wo die dunkeln Enziane mit ihrem bronzenen Schimmer im Kelch blauten, und dann durch den duftenden Lärchen wald, da kauerte ein Männchen
, ganz eingewickelt in sei nem Mantel, am Fuß einer alten Fichte. Und als Died rich nahe kam, klagte er im Wind: „Stumm geworden sind sie, kein Ton ist wehr zu hören!' Dietrich verstand ihn nicht. „Wie sie gesungen haben in früherer Zeit! Aber sie spüren, daß es zu Ende geht tnit dem Land, sie singen nicht mchr, wollen nicht mehr Geigen sein!' Jetzt kannte ihn Dietrich; es war der halb verrückte Geigenbauer aus Mühlbach, der durch die Wacher ging und sein Ohr den Stämmen anlegte, ob sie tönten
im Sturm, ob sie Holz geben wollten für gute Geigen. Der Alte kam nahe zu ihm. — „Hast du nicht gehört, Bua, daß auch die Grillen heiser singen? Hast es nicht ge merkt?' Dietrich schüttelte den Kopf. „Paß nur auf, wirst es schon hören! Walsch singen sie, falsch! Und die Bäume wollen gar nichts mehr reden!' „Können Sie das hören?' „Das glaub ich wohl!' „Kommt ja kein Walscher hier herauf!' „Aber die Bäume wissen 'Mt, wie's steht im Land! Sie sind ganz stumm worden!' „Die Burschen dürfen ja auch nimmer