. Montags früh fand unter zahl reicher Betheiligung der Bevölkerung die Beerdigung des ermordeten Josef Steiner statt. TagS zuvor wurde die Leiche von den Herren Doctoren feccirt, man konnte sich aber nicht einigen, ob der Ermordete noch im lebenden Zustande war, als er in die Grube geworfen wurde. Jedenfalls wurde das Gutachten dahin abgegeben, daß die Art der Ermordung eine grausame war und eine entsetzliche Kaltblütigkeit und Ruhe bei dieser unmensch lichen That voraussetzte. Die Hirnschale
nicht getraute, wegen der fremden Arbeiter bei der Gaderregulirung und beim Straßenbau. Am Sonntag ging er schon um 2 Uhr früh von Saalen mit diesem Knaben fort. Etwas innerhalb des Zollhauses zu Ueberstein, wo wieder der Wald anfängt, wurde er plötzlich von einem Manne, an dem er wegen der nächtlichen Finsterniß bloß die weißen Hosen sah, am Halse gepackt und ihm das Geld abverlangt. Im ersten Schrecken schlug er mit der über der Schulter hängenden Joppe nach dem Angreiser. Als dieser aber merkte
, daß noch ein Zweiter dabei sei, nämlich der Knabe, so nahm er alsogleich die Flucht und sprang unter die Straße in den Wald hinab. Der Angegriffene lief auch aus Leibeskräften nach dem ersten nahen ladinischen Wirthshause, Palfrad, wo er zitternd vor Furcht ankam und Einlaß fand.. Es war gegen 3 Uhr in der Früh. Der Räuber mußte gewußt haben, daß Videsott Geld bei sich habe, und hat ihm wahr scheinlich schon am Samstag Nachts aufgepaßt und weil er damals nicht des Weges kam, wollte er sein Attentat in der Früh