der ländcrwcisen Abstimntnng nicht dafür cintretcn zu können, bei der Anschlußabstinmmvg selbst aber alle Kräfte für ein gutes Gelingen einzusetzen. Diese Haltung der sozialdemokratischen Partei lvar nicht eben logisch, da sie ja am 8. April einmütig für die steirische Landesabstim ! »lnilg eiilgetreken ivar. Jinmerhin schien die Abstimmung | selbst dadurch nicht gefährdet, da die Mitwirkung der Partei unbedingt zugesichert und der Eintritt ihrer Vertreter in den aus dem Landtag heraiis gebildeten
lvenigstens der Form, wenn auch noil) nichl dem Inhalt nach, in ein Abhängigkeitsverhältins zu einer politischen sticichs Partei gebracht. Was die Sozialdenio r'ralen am 31. Mai in der Form vollzogen hatte», voll! zogen die Ehristlichsozialen an, 23. Juni auch im Wesen, indem, sie sich unter das Diktat der christlichsozi'alen Reichs Parteileitung beugten,' sie begnügten sich nicht, ivie die Sozial demokraten, uiit der theoretische» Ablehnung des Antrages auf Durchführung der LaiidesabstimUlung, sic
noch, immer die Führer der christlichjsvzialen Partei in der Hand. Und in der Tat wuchcn die steirischen Ehristlichsozialen be wogen, ihre Haltung in der Abstiminungs/rage ans Grün den der Parteidisziplin zu ändern — das k-ißt,, die angeb lich aikschlußfreundlichc Mehrheit der christuchsozialen Par tei hatte sich dem angeblich die Minderheit bildenden legiti mistischen Flügel zu beugen — als ob man unter Partei- disziplin die Vergeivaltignng der Mehrheit durch die Min- derheit verstünde! Um das Bild
der scheinbar, kaum merk lich, gefährdeten Einheit, innerhalb der Partei zu wahre», ivnrden die steirischen Angehörigen zur Zurücknahme ihres Wortes vermocht — die Würde des Landes, der Wille, die Lebensnotivcilvigkciten der Bevölkerung blieben gegenstands los gegenüber diesem Interesse der Partei. Ten christlichsozialcn Rednern im steirischen .Landtag lvar cs nicht möglich, ihre Verlegenheit zu verbergen — diese ivar so groß/daß sie sich gegenseitig ausdrücklich, wider- spracheu: der eine erklärte
, die Partei habe sich auf Grund der Warilungcn des italienischen Gesandten in Wien zur Llcnderung ihrer Haltung gezwungen gesehen, der andere behauptete, die-Partei iväre auch ohne diese Warnung zum gleichen Entschlüsse gekommen. Es ivar wohl die traurigste und beschämendste Sitzung, die der steirische Landtag bis jetzt erlebt hat. Das steirische Volk hat mit dem Beschlüsse, der am 23. Juni.gefaßt wurde, nichts gemein. Es hat seiner Entrüstung deutlich Aus druck gegeben und wird' nun seinen Anschlnßwillen