597 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1926/06_05_1926/AZ_1926_05_06_1_object_2646075.png
Seite 1 von 8
Datum: 06.05.1926
Umfang: 8
?L6 1« Jahrgang, Der Generalstreik Ln England Valdwm bleibt fest—Schwere Ausschreitungen—Dem Bürgerkrieg entgegen? Ler zweite Zag (Telegraphischer Eisend t«nst.) st. London, ö. Mai. kvte Lage ist gegenüber gestern abend unver ändert. Die öffentliche Meinung ist vollkommen ruhig. Dwtzdem die Trams gestern keinen Passagier Amtiert«!«, auch nicht auf den weni- gen Linien, die funktionierten, machen die Ge- sollfchaften die größten Anlstirengungen, um mit Freiwilligen wenigstens einen beschränkten De» trieb

zugesagt haben. Die englische Krtse macht sich nach und nach auch im Auslände fühlbar. Alls für England bestimmten Waren bleiben liegen und der Scha de MW Wll TW Ai ÄÄ wo Wànsa- Die Verhandlungen Mischen der Regierung und den Trade Unions sollen wieder ausjgenom« men worden sein. Die heutig« Nacht kann noch dramatische Ueberraschungen bringen. gm Unterhans (T»l»graphisch«! Eig«ndt,nst.) st. London, b. Mai. Der Radio 6,45.) Staatssekretär des Innern Johnson Hick » schlug iin der Kammer

, dadurch ihrem heißersehn- t«n Ziele, der Weltrevolution, näher, zu kom men. Nach der allgemeinen Meinung dürste der Streik bald zusaminenibreÄM, da jetzt schon Anglichen darauf hindeuten, daß der Verkehrs- streik im Abflauen begriffen sei. Bolschewistische Emissäre in England? (Telegraphischer Eìgendisnst.) st. London, ö. Mai. Nach einem Blatte sind vier bolschewistische Emissäre, Mitglieder des sowjetistischen Propa- gandàrnitees für England und die Kolonien, unter falschem Namen auf dem Wkge

nach Eng land. Die Agitatoren geben sich als Mitglieder der russischen Handelàlogation aus. Sie Haben den Auftrag, die Leitung der kommunisti schen Partei in England zu Übernehmen. Aber man Hai Grund, anzunehmen, daß der englische Polizeichef Maßregeln treffen «wird, um die ge fährliche Arbeit der 'kommunistischen Elemente, die dk kritische Lage in England ausnützen wollen, zu unterbinden. Solidarität der deutschen Sozialdemokraten (Telegraphischer Sieendien st.j st. Berlin. S. Mai. Das» WolMiro meldet

, daß in einer Kon- fererilz der verschiedenen gewerkschaftlichen Ber einigungen der deutschen Arbeiter einstimmig' beschlossen murde, Mes mögliche« zur Unter stützung der englischen Genossen zu tun. Unter anderem die Kohlenübernahme englischer Schiffe in deutschen Häfen zu verhindern, die Anwer bung deutscher Matrosen auf englischen Schiffen unmöglich zu machen und Kohlentransporte nach «England nicht durchzulassen. Es wur den bereitis die nötigen Vorkehrungen zur Durch- Lüh^uhz diese? DHchLM gstvEà

1
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1923/27_08_1923/BZN_1923_08_27_2_object_2495689.png
Seite 2 von 6
Datum: 27.08.1923
Umfang: 6
Seite 2 gen das seegewaltige England! Was könne schließlich Frankreich mit seiner Luftwaffe ma ichen? Zur Landung von Truppen reiche sie, selbst aus 10000 Flugzeuge gebracht, nicht aus. Die gelandeten Truppen würden totgeschlagen. Würden aber die französischen Flieger die eng lischen Industriezentren mit Bomben bewerfen, so würden sie dem Wirtschaftsleben des Gegners tiefe Wunden schlagen, sicher aber neben der Gegenwehr eine Volkswut. niemals aber ein Friedensverlangen schaffen. Dagegen

würde England auf der ganzen Welt einen Blockade krieg gegen Frankreich führen, seine Verbin dungen im Mittelmeer unterbinden und sich an seinen Kolonien schadlos halten. So viel Behauptungen, so viele militärische Fehlschlüssel sagt ein anderer deutscher Sachver ständiger in der „Deutschen Allg. Ztg.' Was zunächst die Blockade angeht, so ist Frankreich in einer ganz «anderen Lage als das inselartig abgeschlossene Deutschland im Welt kriege. Frankreich hat den Rücken frei und wahrscheinlich dank

seiner militärischen Macht und seiner Bündnisse den größten Teil Europas zu seiner Verfügung. Was dann den Dauereinsatz der Ferngeschütze anbelangt, so ist dieses doch nur eine Frage vor handener Vorratsrohre. Eine Macht, die Fern geschütze heute einsetzt, wird dieses Bedürfnis gewiß vorher bedacht haben. Was es aber be deuten würde, wenn wochenlang London täg lich mit Hunderten von schweren Schüssen be legt würde, läßt sich leicht ausdenken. Für England ist serner die französische 15- Bootgefahr weit größer

finden. Der geplante großzügige Ausbau der franz. Seeflug streitkräfte (5 Lust-Divisionen) läßt auch hier das folgerichtige französische Handeln erkennen! Daß in absehbarer Zeit kein französischer Luftstratege den Gedanken einer Landung un zureichender Kräfte, die man in England arre tieren würde, fassen wird, ist sicher. Was die ZuKunst in dieser Beziehung bei dem rapiden Fortschritt der Fliegerei aber noch bringen wird, iäßt sich heute noch nicht übersehen. Daß der französische politische

englischen Freunde sich das vor Augen halten.' Mit einem Flugzeugüberfall würde sich Frankreich also nicht begnügen, wohl aber bei Tag und Nacht gewaltige Bomben- und Kampf- geschiva^cr gegen England, seine Städte und Ortschaften, seine Fabriken, Häfen, Schisse, Ei senbeh nen, loslassen und durch vernichtendes Bomben geschütz- und Maschinengewehrfeuer die ungehemmte Arbeit der Industrie, das Wirt schafte-, ja das alltägliche Leben, völlig unter binden.. Ob die Millionenbevölkerung seiner Groß

2
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1921/31_01_1921/MEZ_1921_01_31_1_object_613681.png
Seite 1 von 8
Datum: 31.01.1921
Umfang: 8
gebildet. Anörkenmmg König Konstantln» durch England. Pari». 30. Jänner. Die englische Negierung hat mm- mehr König Konstantin von Griechenland anerkmmt. Der englische Oiesandte wird in den nächsten Tagen sein Beglaubi gungsschreiben dem griechische» König überreichen. Auch dle Anerkenn»»,, Königs Konstantin durch Frankreich Ist bereits beschlossene Sache. Die Arbeitstosen in England. Land v n, 30. Jänner. In London wurde die Zahl der angemeldeten Arbeitslosen am 21. Jänner ans 908,000 sestge- stellt

, die Gesamtzahl aller wird aber noch höher angenommen. Dl« heujiP« R^mknrs uursutzt 8 Gelten. England und Rufzland. Berlin, 24. Jänner. In keinem Lande hat sich die öffentliche Meinung in den letzten Jahren so sehr mit allen Rußland betreffenden Fragen beschäftigt wie in England. Während aber in allen anderen Staaten — Deutschland nicht onsgenommen — für die Beur teilung ihres künftigen Verhält»! fea zu Rußland in erster Linie politlscheWünsche und Jntere sen maßgebend sind, erstrebt der nüchterner denkende

Engländer neben der polit schen Lösung der Ostfragen vor allem wirtschaftlichen Einfluß im heutigen und Im künftigen Rußland. Auch ln England mußte sich diese Auffassung erst durchsetzen. Während d e Konser vativen, als oeren hervorrageiwste Vertreter der M nifter des Aeußeren, Lord Curzon und der Kriegsminifter Win ton Chur chill anzusehen sind, alle Verhandlungen mit den setz gen Mos kauer Machthabern rundweg ablehnten und ein Zusammen gehen der englischen mit der französischen Politik wünschten

dem Säbel rasselten und in Rußland Sympathien verloren, um so rascher setzte sich Lloyd George tn England durch. Großbritannien, das sich über Aegypten—Arabien—Indien die großartige Brücke nach Asien geoaut, das im Norden sich die baltischen Küsten zur Basis einer zweiten Aerblndnng nach dem Osten ge macht, kann in Danzg und Riga nicht stehben bleiben und war ten, bis eln anderer sich In Rußland elnnistet. So gelang es den Liberalen im Herbst v. I., dle britische Negierung zur Wiederaufnahme

der Verhandlungen mit Rußland zu bestim men, nachdem die früheren Besprechungen im Sommer 1920 zwar zu einer prinzipiellen Einigung geführt hotten, vor dem Abschluß aber an zwei scheinbar unüberbrückbaren Hindernissen gescheitert waren. Die eine Schwierigkeit, die sich dem Abschluss eines englisch russischen Handelsvertrages cntgegenstellte, war der Umstand, erung von England nicht offiziell 'tantspolitische Angelegenheit hat e. Da bei dein derzeitigen Stand mit einer nennenswerten Ans- daß die jetzige Moskauer

3
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/14_02_1923/MEZ_1923_02_14_1_object_672339.png
Seite 1 von 4
Datum: 14.02.1923
Umfang: 4
Bezugsgebllhr flir valutaschwaches Ausland I.S.—, für das übrige Ausland I.9.— Mmmer 36 Meran, Mltwoch, den 14. Februar 1923 55. Zahrgang Englands Avantgarde. »2. Mit jener naiven Selbstverständlich keit, die man gerade so häufig in England findet, erzählt eine der angesehensten engli schen Wochenschriften, „The Nation', daß Deutschland mit seiner Abwehr des franzö sischen Ruhreinbruches eigentlich die Avant- gawe Englands im Kampfe gegen die fran zösischen Hegemoniebestrebungen wäre, Es lohnt sich schon

, sich diesen Gedanken etwas näher anzusehen, weil er einmal die letzten Grundanschauungen d!er Engländer klarlegt, sodann aber auch stark in die Zu kunft weist. Rein geschichtlich betrachtet hat dieser Gedanke, freilich mehr für England als für Deutschland, etwas Bestechendes an sich. Eri ist beinahe Tradition gewesen, u. zw. kann man sagen, seit ungefähr zweihundert Jahren, als die Eroberungskriege Lud wigs XIV. die Engländer zwangen, sich nach Bundesgenossen auf dem Festlande umzusehen. Spanien, das sehr lange

um Kanada erleichterte, ^reilicb lbaben sie sich 1762 aucb nicht einen Augenblick besonnen, einen Sonderfrieden mir Frankreich »>u schließen und ihren preu ßischen Bundesgenossen im Stick zu lassen. Auch Linter den Köalitionskriegen gegen die sranMis^e Revolution haben sie freiwü i mit Geld und Rat gestanden. Noch stärker trat dies aber in die Erscheinuna. als es galt, den navoleonischen Eroberunasaelüsten einen Wall entgegenzusetzen. Zuerst freilich engaaierte sicki England nicht. Es bewahrte darin

. Während der Freiheitskriege ist En'l<!n5 der Verbündete Deutschlands und Oester reichs gewesen, aber auch da vernichtete es gern und freudig auf Lorbeeren, die es be reitwilligst andere psliicken ließ. Es ließ sich immer nur durch kleine Abteilungen ver treten, am liebsten durch die Hannoveraner, deren Königreich damals noch durch Perso nalunion mit England verbunden war. Das einzige Mal, wo die Einigländer wirklich in die Erscheinung traten, war bei Belle-Al- liance, oder wie sie es nennen, bei Waterloo, wo Wellington

Mrtschaftsfrage gering sei. Der Arbeiter- führer Macdonald sprach die Uebekzeugung aus. daß Frankreich mit seiner Aktion keinen Erfolg haben werdH Er wünsche nur. daß die englische Regierung in ihrer Neutralität bleibe, hierauf sprach Donar Law. Er stellte fest, daß die Arbeitslosigkeit um rund 25 Prozent zurückgegangen seil. Bezüglich! der Lage im nahen Osten erklärte er. daß eine Kriegsgefahr nicht bestehe und auch England keinen Krieg wünsche. Daraus dürfen aber die Türken nicht schließen» daß England

4
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1921/19_07_1921/MEZ_1921_07_19_2_object_628535.png
Seite 2 von 8
Datum: 19.07.1921
Umfang: 8
matische Ränkespiel ausgehen wird, läßt sich noch nicht absehen, aber es kann kein Zweifel darüber bestehen, daß das Schicksal des Erfüllungskabinettes Wirth nicht nur von dem Ausgang der großen Steuerschlacht im Parlament, sondern noch mehr, davon abhängt, ob ihm in den beiden Kardinalfragen der äußeren Politik — Sanktionen und Oberschlesien — ein Erfolg oder ein Mißerfolg beschieüen sein wird. Irland. England ist das Mutterland der Demokratie, seine Revo lution ist den Revolutionen des Kontinentes

hendes, aussterbendes Land, nicht aus inneren Ursachen grei senhafter Sterilität wie Frankreich, sondern aus den ällßeren Ursachen einer erbarmungslosen Zwingherrschast. Alle Versuche, Frieden zwischen England und Irland 31 t machen, sind fruchtlos geblieben: lagen'die Gründe dafür nicht in England, so lagen sie zur Abwechslung In Ulster, der protestantischen, anglophilen Provinz des katholischen Irland. Heute noch, über den Welt krieg hinweg, gellen lins die Kampfreden Carsong im Ohre, der im Jahre

1914 die Protestanten von Ulster zur Rebellion auf rief, als England den Iren nachgeben und ihnen Homerule, die Selbstverwaltiing gewähren wollte. Asquith drohte damals, zu Fall zu kommen, wie vor Ihm die größten Staatsmänner Eng lands, Pitt, Gladstone, Disraeli an Irland gescheitert waren, und heute Lloyd George, der Sieger im Weltkrieg, durch Ir land sein Schicksal auf des Messers Schneide sieht. Die Wunde Irland schien für ewig offen bleiben zu müs sen an den Weltkörper England, sie schien

nur tiefer und bös artiger zu werden im Laufe dw: Jahrhunderte; denn das ewige Nein der Londoner Regierung steigerte nur die Forderungen der irischen Rebellen zu einer stürmischeren Kühnheit. Die Pro gramme O'Briens, Parnells, John Redmonds nehmen sich wie zahme Kompromisse aus neben dem, was heute de Valero, der „Präsident der Irischen Republik', verlangt. Und dennoch schien die Lösung der irischen Frage, die ein Schandmal für England ist, niemals so greifbar nahe wie gerade heute. De Valero kommt

von Neuseeland und Ko- nanda gefahren, und was Irland im Wesen will, ist nichts an deres als jene freie, Halbsouveräne Stellung, wie sie die groß britannischen Dominien dreier Weltteile haben. Ob England das gewähren will, ob es das auch nur gewähren kann, ist höchst zweifelhaft. Die irische Frage, durch Jahrhunderte unge löst sortgeschleppt, ist auf einen Punkt angelangt, wo eine Eini gung am allerschwersten zu finden ist. Gerade das aber hebt sie über eine innerenglische Angelegenheit weit hinaus

5
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1921/21_05_1921/MEZ_1921_05_21_2_object_623856.png
Seite 2 von 10
Datum: 21.05.1921
Umfang: 10
Beseitigung der Gefahr nötig seien. Die Hilfe sei bisher von Brland strikte abgelehnt worden. Sie sei durch die Fehler der Abstimmungskommisston außerordentlich erschwert. England, Frankreich und Oberschlesien. Die Erfolge Korfantys und der polnischen Insurgenten In Oberschlesien haben den erheblichen Gegensatz, der schon längst latent zwischen England und Frankreich und ihr Berhältnis zu Palen besteht, zu schroffem Ausdruck gebracht. Lloyd George hielt es für nötig, die energisch gehaltene Note

. Die Frage ist allerdings, ob Frankreich es sich gestatten kann, wider den Wllen von England neue Ge biete zu besetzen. Gleichzeitig hat sich geoffenbart, wie verschie den Frankreich und England Abstimmungsresultat und Frie densvertrag interpretieren wollen. Frankreich geht so weit in der Auslegung zugunsten Polens, als es überhaupt möglich Ist, während England die Kreise Pleß und Rybnik Polen zu weisen will, also die Gebiete mit überwiegend polnischer Mehr heit, die wohl im wesentlichen an Polen

hat. Italienische Stimmen zur Lage. Zur oberschlesischen Streitsrage schreibt „Eorriere della Sera': Lloyd Gorge schleuderte ein Ouos ego gegen Frank reich. weil er Amerika hinter sich wußte, dessen Einfluß In England wie in Deutschland ungeheuer ist. Deutschland und England werden daraus viel Wasser aus die Flammen des i alten Hasses gießen müssen. Die hauptsächlich auf Rat Ame- > rikas geschehene Annahme des Ultimatums hat die diploma tische Lage wie durch einen Zauberschlag verwandelt

durch ein Kabeltele- gramm der „Chicago Tribüne' aus Washington, wonach man in amtlichen Kreisen mit den Aeußerungen Lloyd Georges lympathisiere. Daneben sei jedoch eine starke Strömung, die es für richtiger halte, den drohenden Bruch zwischen England und Frankreich unter allen Umständen zu verhindern, selbst wenn dadurch die Regelung der oberschlesischen Frage ins Hinter treffen geraten sollte. Bei alledem sehe man freilich ein, daß die erwarteten günstigen Wirkungen aus der Regelung der Wieder- herstellungsfrag

6
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1921/09_06_1921/MEZ_1921_06_09_2_object_625394.png
Seite 2 von 8
Datum: 09.06.1921
Umfang: 8
Verpflichtungen fordern würde. Frankreich wäre glücklich, wenn der Schuld ner, endlich von besserer Einsicht geleitet, sich bald entschlösse, die Welt durch Honoriening seiner Unterschrift in die Möglich keit zu versetzen, ohne Hintergedanken Ihre Arbeit wieder auf» zunehmen. Frankreichs Liebeswerben um England und Amerika. Die'Frage einer englisch-französischen Allianz, von der die englischen Zeitungen in den letzten Tagen viel gesprochen haben, bildet den Gegenstand eingehender Besprechungen der franzö

- s'sch>'n Presse. Der „Matin' schreibt, daß dieser Vorschlag einer imlnärischen und politischen Allianz auf Grundlage der abso luten Gleichheit in Frankreich eine herzliche Aufnahme finden wird, besonders, wenn man bedenkt, daß diese Allianz den Grundstock zu weit größeren bilden wird und sich nicht nur auf Europa erstreckt. Weder Frankreich, noch England haben allein den Krieg gewonnen. Amerika hat den Kampf entschieden. Der anglo.sranzoslsch.amerirantsche Garantievertrag könne nicht ver wirklicht

werden, aber eine Allianz zu Zweit wird niemals einen Vertrag zu Dritt ersetzen. Die Allianz könne erst dann vollen Wert haben, wenn sie in Bälde zu dem dritten Partner käme. Auch „Chicago Tribüne' enthalt einen offensicktlich oom Quai d'Orsay inspirierten Artikel, der auf eine Neuorientieruwz der französischen Politik gegenüber England und Deutschland hinweist. 'Das Blatt schreibt, daß zwischen Frankreich und Deutschland der Friedenszustand immer nur die Ruhe zwischen zwei Kriegen sei. Die Deutschen seien

durch die Geburtenziffer bereits stärker als die Franzosen, die nun auch noch ihren 1 größten Alliierten, Rußland, verloren haben. Die englisckc Poliiik in Kontinental-Europa könne in zehn oder zwanzig Jahren eine Aenderung erfahren. Zur Zeit Napoleons m., schreibt das Blatt, mar England mit Bismarck, zur Zeit W». Helms II. war es mit Frankreich. Die Entente kann fori- bestehen, aber die Franzosen können nicht mit Sicherheit aus sie zahlen. Gegenüber Deutschland ftdoch sei Frankreich unge schützt. Deshalb

will auch Marschall Fach den Rhein als Grenze ,aben und deshalb sei auch der Allianzvcrtrag zwischen Frank reich und England getroffen worden. Wenn nun auch die Ver einigten Staaten mit Frankreich durch Vermittlung England-; ein Abkommen schließen würden, wonach sie im Falle eine; deutschen Angriffes Hilfe leisten müßten, dann würde Frank- rcich seine Ansprüche gegenüber Deutschland abändern. C; würde zwar nicht auf die Reparationsforderungen verzichten, aber es würde doch sene Forderungen fallen lassen, deren

7
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1923/22_09_1923/TIR_1923_09_22_1_object_1989601.png
Seite 1 von 8
Datum: 22.09.1923
Umfang: 8
äußerst zurückhaltend ist. Es scheint also doch nicht jenes lückenlose Uebereinkominen erzielt socken zu sein, nach welchem, laut französi scher Blättermeldungen. England ganz den Standpunkt Frankreichs teile. Ebenso aber läßt sich wohl auch sagen, daß England, wmn es auf seinem Standpunkte, die Ruhr- besetzung fei ungesetzlich, beharrt, zwar cheoretisch gegen Frankreichs Politik auftritt, in der Tat jedoch seinem Verbündeten nicht in den ArM fällt. Welche Entscheidung Eng- lind sür seine Politik

fällt, ob es weiterhin passiv bleibt, oder ob es Schritte unternimmt, die den Gang der Politik Poincares durch ließen, läßt sich vielleicht sagen, wenn Bald- oin seinem Kabinette über die Pariser Unter haltung Bericht erstattet hat. Jedenfalls darf sich Deutschland von England nichts Beson deres erwarten. Der „Popolo d'Jtaiia' schreibt über die Unterredung der beiden Premiers: „Man bewertet die Unterredung in der Presse als einen entscheidenden Schritt zu einer englisch- jianzö fischen Annäherung

in der Politik Frankreichs und Englands kann kaum die Me sein, solange England nicht zugibt, daß Frankreich im Ruhrgebiet verbleibt. Und das ist das Wesentliche. „Baldwin', schreibt Rille, .ist sich darüber klar, daß viele seiner Mitarbeiter nicht daran glauben. aus Deutschland Geld herauszuschlagen, solange Frankreich die Ruhr besetzt hält. Cr wünscht vielmehr, daß die Ruhrbesetzung ihren mili tärischen Charakter ablege, und dieselbe je eher desto besser die Form einer Zivilkon trolle annehme

der deutschen Zah- dmgen.' Dazu bemerkt der „Popolo d'Ita- ka': „Ein Zusammengehen ist also noch weit entfernt. Man muß sich jedoch vor Augen holten, daß England seine Stellung von Tag Zu Tag ändern könnte. Sollte Deutschland kapitulieren, würde England, so versichert ?'in. gegen Frankreich entgegenkommender INN. Der Enthusiasmus der französischen presse scheint also kernen andern Zweck zu haben, als eine solche Kapitulation zu be schleunigen.' Die Kommentare des „Daily Expreß' uiÄ» -^aLy Telegraph' besagen

, daß sich di« bei- «n Premiers nicht auf den französischen Standpunkt einigen konnten. Tn italienischen Blättern urteilt man auch, daß nun ein neuer Schrat ^von Seiten Deutschlands zu erwarten sei- Es scheint, nach 'im „Avanti', als liege ein neues Anbot Was WM England? Da» englisch-französische Duell. London, 22. Sept. <Ag. Br.) Die Reuler- Agentur bringt eiue Rote, in der u. a. ge sagt wird: Obwohl der Touwechsel der eng lischen Presse große Befriedigung ausgelöst hat, so erklärt mau iu wohliaformierlea Kreisen

8
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1922/31_01_1922/BZN_1922_01_31_2_object_2482863.png
Seite 2 von 8
Datum: 31.01.1922
Umfang: 8
, durch sckarie Steigerung ihrer industriellen Leistungsfähigkeit den engli schen Handel mit dem fernen Osten m unterbin den. Hierzu kommt noch als wesentlicher Grund für das Sinken der englischen Außenhcmdels- zissern die starke Verkaufstätigkeit der oa- lutaschwachen Länder, die mehr eine Aus plünderung durch die valutarischen Völker dar stellt. England leidet ferner sehr darunter, daß einer seiner früheren Hauptabnehmer, das deutsche Volk, seine Kaufkraft und Aufnahmefähigkeit für englische Waren immer

, hat ebenso seit Be endigung des Krieges in seiner Nachfrage sehr nachgelassen. Dort hat die englandfeindliche Bewegung bis zu einem mit großer Eneraie durchgeführten Boykott englischer Waren ge führt. Ferner wird in England selbst viel auf die große Bedeutung der Wiederaufnahme des Handelsverkehres mit Rußland hingewiesen, wohin in Friedenszeiten 4.4 v. H. der englischen Gesamtausfuhr ging. Der Ausfall dieser Absatz möglichkeiten drückt schwer auf die englische Handelsbilanz, womit von neuem bewiesen

ist, daß gerade England mehr als jedes andere Land ganz fest mit der übrigen Welt verbunden ist, daß deren Wohlfahrt auch diejenige Englands und ihre Not auch Englands Not ist. Diese Lehre sollten die englischen Staatsmänner auf der Konserenz von Genua berücksichtigen. - Die Miederaufbaukonferenz in Genua. Der Streit um die Teilnahme Amerikas. Ein ellenlanges Programm, aber die Hauptsache nicht drinnen. Aus den höchsten amerikanischen Regierungs kreisen erfährt der Washingtoner Korresondent des „New Jork

in Zusammenhang steht oder ob Eng land aus eigene Faust einen Kredit ge währen will. Das scheint jedoch unwahrschein lich, da der englische Schatzmeister eben ein Programm ausgearbeitet hat, das auf die Er sparung von 1VV Millionen Pfund im englischen Haushalt aufgebaut ist. In diesem Programm ist auch ein Bea mt enäbbau enthalten, der die englische Öffentlichkeit stark beschäftigt. Es verlautet auch, daß England im Falle einer Kreditgewährung aus die österreichischen Z o kl ein nahmen seine Hand legen

Note , über die Reparationszahlungen vollständig cMehnend be- die veränderte Lage in Ägypten zu informiere Die Note betont weiter, daß die Gerüchte, dc englische Legierung werde den bisherigen W ralen Kurs in der Regierung Ägyptens aus? ben, falsch seien. Im Gegenteil, es wird erklär, daß England bereit sei, Ägypten als souoerM' Staat anzuerkennen, allerdings nur unter gc rantierten Bedingungen. Minige von M' Bedingungen wären: 1. Die- Verbindung p' schen den beiden Ländern sowie die Meie K lische

9
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1924/23_02_1924/BZN_1924_02_23_1_object_2499714.png
Seite 1 von 10
Datum: 23.02.1924
Umfang: 10
für Wertmetalle zuge- «ut ist, Ausdehnuna der Bestimmungen über Forderung des Obstbaues auf die neuen Provinzen. Festlegung des Datums vom 30. 5Iuni 1924 als absoluter Schlußtermin für die Einbringung v^n Ansuchen um Ersetzung von Kriegs- ^ den. Bestimmungen für die Kollektinner- sicherung beim Istituto Nazionale delle Assicu- razwni L>on einigen Kategorien von Eifenbahn- «ngestellten. Englands ^ngst vor hem . Zukünftigen Luftkrieg. ^kecken des Flnqzengkampfes. — Die Rüstungen in England und Frankreich

, 23. Februar. (Ag. Br.) „Daily Telegraf' meldet, daß in englischen Regierungs kreisen die Besorgnis über die durch die schar fen Repressalien der Rheinlandkommission in der Pfalz geschaffene Lage von Tag zu Tag wachse. Nachdem das Blatt auf die Notwendig keit hingewiesen hat, daß England in der Pfalz einen eigenen Vertreter aufstelle, bemerkt die Zeitung, daß die englische Regierung der Rhein landkommission in den nächsten Tagen vorschla gen wird, neuerlich einen Sonderausschuß in die Pfalz zu schicken

, der über die Durchführung der Abkommen zur Herstellung der Ruhe und Ordnung zu wachen haben soll. . Staatspensionen in England. I L o n d o Ni 23. Februar. (Äg. Br.) Im Un terhause brachte gestern der Arbeiterabgeord- ! nete Dukes den Antrag ein, daß allen Wit- ! wen, welche Kinder haben und allen Fa- - Milien, deren ^Ernährer arbeitsunfähig sei, eine Staatspenfion ausbezahlt werde, die es ermögliche, den Kindern eine angemessene Er ziehung angedeihen zu lassen. Nach den Schät zungen des genannten Abgeordneten

der furchtbarsten—aller modernen An griffswaffen des Kriegs seien. England habe jetzt etwa achtzig Frontinaschinen, die endgültig für den Heimatschutz bestimmt seien, Frankreich verfüge im gegenwärtigen Augenblick über etwa tausend Frontflugzeuge, wovon etwa sechshun dert in die französischen „unabhängigen Schlacht streitkräfte' eingefügt, während ungefähr weitere vierhundert Flugzeuge dem französischen Heere zu geteilt seien. Allgemein gesprochen gebe es in Frank reich derzeit rund tausend Frontmaschinen

gegen' wenig mehr als hundert in England. Hoare erklärte unter dem Beifall der Opposition, jedes Mitglied! des Hauses iverde zustimmen, daß dies eine bedenk liche Ungleichheit sei. Während des Krieges habe die größte Masse von Bomben, die je aus England innerhcüb eines ein zigen Monats geworfen wurde, zwölf Tonnen be tragen. Achthu n^d ert Flugzeuge könn ten siebzig Tonnenauf London wer fen, und dies nicht im Laufe eines Monats, son dern im Laufe von vierundzwanzig S t u n den und ein Bombenangriff

10
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1924/28_11_1924/MEZ_1924_11_28_2_object_642213.png
Seite 2 von 6
Datum: 28.11.1924
Umfang: 6
, den Vertreter des Moskauer Regierung, der sich mit der Rückgabe der in Bizerta liegenden Wran gelflotte befassen sollte, zu empfangen, und ist infolgedessen von der französischen Regierung abberufen worden. Die internationale Lufischifsahrtskonferenz in Kopenhagen. London, 26. Nov. ^Sz.) Die „Times' schreiben, das; aus der internationalen Lust- schrffahrtskonfevenz in Kopenhagen, die vom 1. bis 4. Dezentbec aus Einladung der dänischen Regierung stattfindet, die Regierungen von England, Frankreich, Belgien

der beabsichtigten Er mordung Lord Alemby» in Verbindung. Die wache der englischen Residenz in Sain nmrde veritärkl. ebenso wurden Vorkehrungen zum Schutze der englischen hohen Militär- und Zivil- behörden getroffen. Rußland gegen England. Moskau. 28. Nov. (Ag. Dr.) Auf dem Kongresse der Textilarbeiter sprach gestern der Präsident des Rate» der Volkskommissäre. Rnkow. Er erklärte, daß England kein Recht habe, den englisch-russischen Vertrag zu annul lieren, und sich nur selber schadet, denn es hätte

aus dem vertrage weit mehr vorteile haben können, als Rußland. Zm übrigen gebiete die wirtschaftliche Lage auch England energisch, mit Rußland wieder ln normale Beziehungen zu kommen. Amerika und Rußland. Neuyork, 27. Nov. (Sz.) Ein« sehr merk würdige Meldung bringt „Newyork Herald', der such die Verantwortung dafür übernehmen will, obwohl sonst diese Meldung noch nicht be kannt ist und er sie «selbst I>m einzelnen nicht be gründet. Darnach sollen alle amerikanischen Firmen, die in Rußland Konzessionen

-Hubiläums wird eine Briefmarken-Ausstellung in Berlin stattfinden, die nur deutsche Marken umfaßt. Bayern war auf dem Kontinent nach der Schweiz und Belgien der erste Staat» der die Briefmarken einführte. Aber seit der Aus gabe der ersten Briefmarken in England 1840 durch den Uberpostmeister Ronald Hill hatten bereits andere Staaten sich die neue Erfindung zunutze gemacht. '1843 folgte Brasilien dem englischen Vorbild, 184S Finntand, 1846 Nordamerika. Die Erfindung der Briefmarke, die man fälschlich

länder Knight dem Parlament die Einführung gestempelter Briefkuverts vor. Hill -war daher nicht der Vater dieses Gedankens, aber er hat die Idee zuerst in großem Maßstab praktisch -ausgeführt und die Welt recht eigentlich mit chr beschenkt. Än Preußen wurden die Briefmarken erst 1850 eingeführt, und zwar kam es dabei zu einem interessanten Zwischenfall. Der Kom- missionsrat Wedding erhielt den Auftrag, die Einrichtung in England zu studieren, eine An zahl Muster von Marken mitzubringen

11
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1923/05_01_1923/TIR_1923_01_05_2_object_1986282.png
Seite 2 von 12
Datum: 05.01.1923
Umfang: 12
Seite 2 .Der Tiroler' Freitag, den S. Jänner 1923. MamWeMsch d. Hmffer Konferenz Handlungsfreiheit der Alliierten. — England überführt das französische Geld depo! nach Amerika. — Die Ver. Staaken als Schiedsrichter? Cs mar vorauszusehen. Die Konferenz von Paris ist zusammengebrochen, wie jene in London. Bedeute! dies das Ende der En tente? E sdürfie die Zeit gekommen sein, wo Hardings Plan zur Einberufung einer Welt- wirtschaftskonserenz reis ist. De. „Newyork Herald' meldet, daß der Präsident

entschlos sen ist, die Vermittler»!!« in den europäischen Angelegenheiten zu übernehmen. Die immer größer werdende Entfremdung Englands ge gen Frankreich bedeutet ein innigeres Zu sammengehen mit Amerika. Diesmal hat England — es nimmt so den Anschein — keinen Umsall vor der Ränkepolitik Frank reichs erlitten. Die Uebersührung des franko- ! fischen Eolddenots durch England nach den Bereinigten Staaien kommt einem schweren finanziellen Druck auf Frankreich gleich. Nun Hai

gebracht. Rom. 5. Jänner. In der qestrigen Mini- skerratssihnng wurde mit Erstaunen festge stellt, daß die italienischen Golddepots im Be trage von 418 Millionen Goldlire nach Ame rika gebrach! wurden. Es Hai sich mit dieser Frage anch die Kommission für auswärtige Angelegenheiten besaßt. ^ Amerika als Schiedsrichter, t London, 5. Jänner. Zn politischen Kreisen wird erklärt, daß England die vereinigten Swaten als Schiedsrichter c-usruvn werde, falls die Franzosen das Ruhrgebiel besetzen. Darum Italien

das englische Projekt ablehnt. Rom, S. Jänner Mussolini berichtete In der ' gestrigen Sitzung zuerst über die Pariser Kon- > ferenz und erklärte, daß Italien das englische ^ Reparalionsprojekt nicht annehinen könne, t weil die Gewährung eines vierjährioen Mora toriums in Bar-Sachleistungen an Deutschland es mit sich bringen würde, daß Italien seine gesamte kohle ^um Marktpreise in England oder sonst wo kaufen müßte, was natürlich die schlimmsten Folgen für die Staatsfinanzen hätte. Ausserdem mükle Italien

die halbe Goldmilliarde, die während des Krieges als Depot nach London aebracht wurde, England überlassen und aus olle seine Guts» üben von den kleineren Alliierten verachten. Außerdem müßte Italien an England die von Deutsch land bis jetzt erhaltenen Bons über anderthalb Milliarden Goldmark abtreten. Dies alles ohne daß Italien dafür die Garantie bekäme, daß seine Schuld an die Vereinigten Staaten ganz getilgt würde. Die Popolaripartei für Gewährung eines Moratoriums. (Telegramm unseres Korrespondenten

12
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1925/24_08_1925/BZN_1925_08_24_2_object_2509424.png
Seite 2 von 8
Datum: 24.08.1925
Umfang: 8
der Mohammedaner- Das Gegengewicht bildete die national-arabische Partei, welche provin zielle Autonomie im weitesten Sinne verlangte und immer mehr Anhänger fand. Von England, oder von einem Großarabischen Reiche sprach damals niemand. Dann kam der Krieg. Als die Türken 1915 am Suezkanal auftraten, brauchte England Bundesge nossen .und versprach dem Emir von Mekka einen Königsthron und olle Länder Syriens, Mesopota miens und Arabiens bis nördlich der Bagdadbahn- Linie —wenn er den Türken in den Rucken fiel

. Wenige Molmte später aber teilte England und Frankreich, ohne Rücksicht auf Hussein (Mar.1916) Syrien und Mesopotamien unter eincnWe raus. Und tvieder ein Jahr später (Juni 1917) wurde trotzdem einem Ausschusse der syrischen Komitees ,n Kairo britischerseits die amtliche Versicherung gegeben, daß die arabischen Staaten der Vorkriegszeit vollständig unabhängig werden sollten. Aus diesen drei sich widersprechenden Abmachungen entstand der unent wirrbare Knoten, die die Läsung der arabischen Frage

erschwerte. Husseins Großarabische Krone schrumpfte zu ei nem Kronchen des Hedjas Zusammen/Dafür wur den seine Söhne Abdullah und Fcrisal auf den Thron von Transjordanien bezw. des Irak gesetzt. Der letztere suchte, nach einem vergeblichen Versuche, durch Verkündung der Unabhängigkeit Syriens, durch Einberufung einer syrischen Nationalver sammlung und durch Anwerbung von Freiwilligen noch in Zwölfter Stunde die Situation für sich —- und England — zu retten. In San Remo mußte England dem frangosischen

Mandate zustimmen, in Spa ließ es Fatsal endgültig fallen, und 14 Tage vor Abschluß des Vertrages von Sevres zogen die französischen Bataillone in Damaskus ein. Das Scheitern des großarabischen Planes, durch dessen Verwirklichung sich England die Kon trolle über die religiösen Triebkräfte des Islams sichern und die Grenzen Indiens nach dem Mittel ländischen und Roten Meere verlegen wollte, war ein — augenblicklicher — Mißerfolg der englischenPolitik. Sie wird ihn zu gegebe ner Zeit wieder aufnehmen

, und vielleicht ist der Drusenaufstand schon das erste sichtbare Anzeichen dafür, daß England am Werke ist, die Stellung Frankreichs in Syrien Zu erschüttern. Der Zeit- Punkt der Unruhen ist jedenfalls so ungünstig sür Frankreich, daß schwer an einen blinden Zufall zu denken ist. ! Das französische Mandat Syriens hat eine Ge- samt-Oberfläche von 150.000 Quadrat-Kilometer mit 2,7 Millionen Einwohner. Das Mandat ist zur Verwaltung in vier Staaten eingeteilt: Damaskus mit dem autonomen Hauran, Aleppo

13
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1927/29_01_1927/AZ_1927_01_29_1_object_2647755.png
Seite 1 von 8
Datum: 29.01.1927
Umfang: 8
, .welche England aus dem chinesischen Markte austreiben möchte? Wir bezweifeln, daß irgend jemand in England wagen würde, auf fosche Rätselfragen, welche die japanische Sphinx hellte aufgibt, irgend eine bestimmte und zuversichtliche Antwort zu geben. Die bloße Tatsache aber, daß man an solche Fragen auch nur denkt, deutet darauf, daß England sich der jepanilschen Sphinx gegenüber recht unbehaglich l'Wt und aus Ueberraschungen «gefaßt ist. Das erklärt manches, was in der jüngsten englischen Politik In Ostasien

ihren bolschewisti schen Ratgebern folgen. Diese hätten sich In China als erste Ausgabe gestellt, England in China Alt isolieren, und sie Wien dabei sehr richtig darauf «spekuliert, daß die Hoffnung, den Handel, den England verliere, >fur sich zu ge winnen, die ander?» Mächte bewegen werde, beiseite zu stehen, und diese Spekulation sei rich tig gewesen. Die zweite Berechnung der Russen geht nach Aulstin dahin, daß es möglich sein werde, das so isolierte «England durch dieses Vorgehen zu irgendeiner kriegerischen

des britischen Pre^ stiges, die nicht wieder gntgemmU werden tànte. Mr. Austin sieht wohl zu pessimistisch: in seilten Ausführungen steckt aber doch Wahres à'nug, nm der britlsclM Regiernng in der Be handlung der chinesischen Angelegeicheit iiußerste Vorsicht zu empfehlen, zumal Japan England die Kündigung der Allianz und den Bau eines großen Kriegshafens in Singapore noch nicht oerziehen hat.

14
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1926/15_01_1926/BRG_1926_01_15_6_object_839481.png
Seite 6 von 10
Datum: 15.01.1926
Umfang: 10
Die Hauptquellen der importierten Ueischvcr- forzung sind gegenwärtig Südamerika, Australien und Neuseeland. Argentinien versorgt England mit dem weitaus größten Quantum an Rindfleisch, Neuseeland tiefes fast das Doppelte an Hammcl- und Lammfleisch. Der Exporthandel au Rindfleisch ging von den Vetzeingiten Staaten nach und nach auf Argentinien über, damals, als jene begannen» den größten Teil ihrer Produktion selbst zu ver brauchen. Das Verbot der Einfuhr von Lebenbvieh aus Argentinien

nach England, im Jahre 1900 we gen der Maul- und Klauenseuche erlassen, verhalf dem Mcfricrslcischhandel dann zu einem gewaltigen Aufschwung. Der Export nach England Don J76.338 Tonnen im Jahre 1900 hatte sich 1903 verdoppelt; die -Gcsamtexportziffer für durchkältctcs und gefror- ncS Rindfleisch allein betrug 713.829 Tonnen im Jahre 192-1. Die große Zunahme in den ieyren Jahren weist eine starke Zunahnie des durchkälteten gegenüber dem gefrorncn Fleisch aus. Tie Ausfuhr Argentiniens betrug 1920 43.470

Tonnen, 192:. 73.036 Tonnen. Vom gesamten Flcisckicxport,. 831.316 Tonnen, des Jahres 1924 wurden 333.238 Tonnen nach England uns 276 493 Tonnen nach dem Festland von Europa gebracht. In Hammcl- und Lammfleisch ist Neuseeland der größte Lieferant. Tic Exportzisfer für diese zwei Gattungen erreichte 1920 die hohe Gesamt summe von 190.276 Tannen, von denen 09.223 Tonnen auf Lammfleisch entfielen. In den lebten Jahren hat der Prozentsatz an Lammfleisch znge- nomincn. Im Jahre 1923 wurden 7-1.106 Tonnen

exportiert gegen 30.430 Tonnui Hammcl und 1924 73.413 Tonnen gegen 30.430 Tonnen Hammel. Fast diese ganze Menge kommt nach England, nur 32 Tonnen Hammcl und 191 Tonnen Lämmer von dem Export von 1924 sind ans die F-cstlandsmärktc gekommen. Neuseeland exportiert auch ein gewisses Quantum an Gefrierrindfleisch — im Jahre 192-1 32.413 Tonnen. Während Neuseeland hauptsächlich ans Fleisch züchtet, legt Australien das Hauptgeivicht ans seine Wolle und der Flcischmarkt steht in zweiter Reihe. Bei der jetzigen

, 76.,>18, 60.926 und > 4 .8->3 Tonnen beliefen. Ter Rindfleischcxport Australiens bleibt weiter hinter dem Argentiniens zurück. Obwohl Araenii- nrcn den Vorteil hat, durchkältetes Fleisch schicken zu können, lvährcnd AustraNen eigentlich nur gc srorncs Flciich- versendet, könnte es die;e:i Handel noch bedeutend entwickeln. Der Markt ln\iter. sich aus. Es werden jetzt große Mengen australischen Fleisches nach Italien, Be'gicn und Deutsch land geschickt. Ter kanadische Fleischexport nach England vollzieht

15
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1925/30_07_1925/MEZ_1925_07_30_1_object_661321.png
Seite 1 von 6
Datum: 30.07.1925
Umfang: 6
auf deutsche Sosken. wobei Frankreich, von England m s na und Mefsopolamien ZugeMnonisse er- lt. wird von .Daily Herold^ bestätigt. Nicht au« Eaillavz. sondern auch Brwnd wird nach London kommen, wobei sich dle Besprechungen nlcht nur um finanzielle Fragen dreaa» morden. Anr Sicherheitsfrage ist auch die Unterrodung Irland» mlt de,n englischen Geschäftsträger von Wichtigkeit. Dieser lqzte dt« englisch- vuftas. sung dar. und man ist sich einig, dah keine Re- vision de» Vcrsailler Vertrage» stattfinden dars

, der Verhandlungen unmöglich mache. Da» .großmütige' England empört. London, 20. Juli. (Gz.) Die Meldung der Wiener Wätter, daH die Völkerbunds- experten nach Untersuchung der Wirtschafts lage Oesterreichs zu dem Schlüsse gekommen seien, Oesterreich zu empfehlen, de» Nachfolge staaten Vorzugszölle zu gewähren, Hai hier große» Aufsehen erregt. Es heißt, England loerde dagegen protestieren, denn es habe Ver träge mit den Nachfolgestaaten, an denen es nicht riitteln lassen könne. Außerdem habe es so viel ftiir

Kollegen am i. August ausgesperrt werden, sofort ein Sympathiestreik aller Bergarbei ter ln ganz Europa eintreten soll. Wo das ni«Kt möglich ist, soll die Produktion wenigsten, derart vermindert werden, daft die Ausfuhr nach England unterbunden wird. pari», ZV. Juli. sTc>-'ph, ElgenilvMt,) Dle Forderungen der Saarbergarbeitcr find vom sran,Mischen Arbeltsminiskerium mlt der Begründung abgelehnt worden, die Saarberg- arbeit« seien ohnehin schon besser gestellt ai» die französischen. Der Streik droht

hat nach der Deibatte ülber das Flotten- vauprogmmm einen Antrag der Arbeiterpartei aus Hembsetzunig dvr MarinerMmHen nnt !Ä!7 gogen 1'iv Stimmen abgelehnt. Frankreich» Schulden an England. Paris, 29. Juli. (Sz.) Die bisherilgen Be sprechungen der englischen und französischen Sachverständigen Über die Schuldenriücl^nhiung waren nur Präliminarien. Frankreich verlangte Berücksichtigung seiner Finanzlage, England .scheint daraufhin gefragt zu Habels ob denn Frankreich in diesem Fall auch eine Kontrolle zulassen

«werde wie Deutschland. Dieses Ansinnen iwurde von den Franzosen sehr entrüstet »uriick- gowissen mit der Bemerkung, solches entspräche nicht der Würde eines Skügerstaitcs. Heute sollen dle Jahre Stählungen besprochen werde, England fordert 10 Millionen Pfund Iährlich, was Frankreich als unerträglich bezeichnet, W- mal es nicht wisse, ob Deutschland seine Der pflichtungen erfüllen werde. Gin Umsturz-Romplott. Angara. 3V. Zuli. flla. Br.) Die Polizei hat wieder ein umflLrzlerisches Komplott aus- gedeckt

16
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1924/18_07_1924/TIR_1924_07_18_1_object_1993665.png
Seite 1 von 8
Datum: 18.07.1924
Umfang: 8
der Konservativen England bei der Verselbständigung Aegyptens schon viel zu weit gegangen sei. Aber auch die li beralsten Kreise Englands betonen, daß die Es dürfte aber den Aegyptern nicht leicht fallen, das englische Volk davon zu überzeu gen, daß es nichts im Sudan zu suchen habe. Denn im Sudan ist viel kostbares englisches Blut geflossen. Auch in der Seele des nüch ternsten Engländers wirb bei dem Klang der Namen: Gordon und Kitchener. und bei der Erinnerung cm Khartum und Omidur- man, an die Kämpfe

mit dem Mahdi, der einst sein Land in religiösem Fanatismus mit sich riß, ein heroisches Empfinden wach. Wie immer im Lauf der englischen Geschickte, folgte auch hier auf den rücksichtslosen Sol daten der Kaufmann und der kluge diplo matische Beamte. Diese haben in dem aus tausend Wunden blutenden Sisdan Ruhe und Ordnung geschaffen und das Land wirtschaft lich dadurch entwickelt, daß sie in Gemein schaft mit ägyptischem Kapital große Baum wollplantagen anlegten. Aegyptens Rechte aber glaubte England dadurch

genügend ge wahrt zu haben, daß es Aegypten das Kon dominium über den Sudan anbot. Staats rechtlich hat der Sudan deshalb heute den Charakter eines englisch-ägyptischen Kondo minats. Hiermit aber gibt sich Aegypten nicht zu« frieden, das den ungeteilten Besitz des Su dans, den es in Wirklichkeit niemals aufge geben habe, für sich in Anspruch nimmt. Aehnlich wie England im Falle des Suez kanals macht Aegypten hier geltend, daß seine Existenz von der Herrschaft über den Sudan abhängig sei. Denn vom Sudan

, den sie für die IHonen, tüchtigen Söhne des Sudans erhal- m? Ä unermeßlichen Schätzen an. «>n diesen Schrecknissen hat England die Abgeordneter gegen das Verhalten des „G. d. I. Stellung. Er sagte unter anderem: das Verhalten der Liberalen könne keinen Regierungswechsel und die Bildung einer Re gierung Salandra herbeiführen: würde es zur Regierungskrise durch Austritt der libe ralen Minister kommen, dann würde sich Mussolini mit Neuwahlen behelfen. Die Leitung der Popolaripartei hat gestern ein« Sitzung gehabt

- der Bei Saronno, 20 Kilometer Nordwest- Tie ersten Gegensätze w London. Pessimismus der englischen Presse. — Der oerkleisterte Zwiespalt zwischen Frankreich und England wieder offen. Räumung der Ruhr, die Aufhebung der Mi- cumverträge und die nach der Ruhrbesetzung eingerichteten Kontrollorgane bereits vor Inkraftsetzung des Berichtes oder erst noch dieser Tatsache zu erfolgen haben. Das Organ der Arbeiterpartei „Daily Herald' besteht auf der Notwendigkeit der Erreichung eines guten Erfolges, zweifelt

17
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1924/05_07_1924/BZN_1924_07_05_2_object_2502605.png
Seite 2 von 10
Datum: 05.07.1924
Umfang: 10
Seite 2 „Bozner Nachrichten', den. 5. Juli 1924 Nr. 153 Soviel über England. Man wird darüber hin aus ohne einen groben Fehlschluß behaupten können, daß die britischen Völker über See ihre freie Ent scheidung viel eifersüchtiger wahren als die Briten daheim. Die Politik der Dominionvertreter in der Auslegung der Erfüllungsklauseln des Völker bundvertrages und die Vorgänge in Kanada anläß lich der Ratifizierung des Friedens mit der Türkei sind in dieser Hinsicht Beweise genug. Sie alle folgen

der Si- . cherheitsfrage auf der bevorstehenden Konferenz der Alliierten am 16. Juli aufdrängen möchte. Der englische Ministerpräsident Macdonald hat im Un- terhause klipp und klar erklärt, der Zweck der bevor stehenden Konferenz sei ausschließlich die Lösung der deutschen Reparationsfrage. -Zuerst das SaHper- ständigen-Gutachten, dann alles andere, nicht zu letzt die interalliierten Schulden. In dem Drucke, den England und die Vereinigten Staaten in diesem Punkte auf Frankreich auszuüben in der Lage

und — wie aus England hierüber versichert wird, —Auch auszuüben entschlossen sind, sollten die Zweifler, namentlich in Deutschland, anknüpfen. Frankreich kann auf die größte Nachsicht Englands in der Be zahlung seiner Schulden rechnen, aber es dürfte ihm kaum gelingen, zwischen der Reparationssache und der Sicherheitsfrage eine Verbindung in der Form eines militärischen Bündnisses zu provozieren. Die gemeinsame Note der Alliierten an Deutsch land ist mehr ein deutlicher Wink Mcndonalds an Frankreich und für Herriot

der Ausfluß wirklicher Angst in Großbritannien. Daß die Deutschen rü sten möchten, glaubt man in England gern und fin det es angesichts der jüngeren Vergangenheit sogar recht begreiflich. Kein Mensch aber hält die Deut schen, allen Reden gewisser Herren zum Trotz, für so wahnsinnig, angesichts der Weltlage jetzt und heute ernstlich an einen kriegerischen Angriff auf Frankreich zu denken. Die Zukunft aber, hofft man in England, werde auch für Deutschland so freundlich sich gestalten, daß Rüstungen

von selber aufhören werden. Wer Gelegenheit hat, mit denkenden Eng ländern zu sprechen, weiß, daß keiner an eine wirk liche Erfüllung der Bedingungen des Reparations gutachtens denkt. Nur annehmen soll Deutschland das Gutachten, damit die Völker zu Deutschland wieder Vertrauen fassen. Die Kriegsschuldfrage soll man endlich begraben. In England denkt man mehr daran, die Schuld am Frieden gut zumachen. Aufsehenerregendes Rüsten der Kleinen Entente. London, 5. Juli. (Ag. Br.) „Daily Herald' das Parteiblatt

18
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1924/01_02_1924/PUB_1924_02_01_3_object_1001823.png
Seite 3 von 12
Datum: 01.02.1924
Umfang: 12
die Behandlung der von den Separatisten Eingekerkerten. Die Ge- sangenen werden von den Franzosen grausam mißhandelt, so daß deren Schmerzensschreie Über die hohen Gefängnismauern hinweg auf die Straße gehört und auch Frauen nicht ver schont werden. Neue MWMWielW. Poincare äußerte sich einem Berichterstatter des »Daily Telegraph' in äußerst scharfer Weise gegen England und erklärte u. a.: »Er sei schon seit einiger Zeit der Meinung, daß die Entente cordiale nicht mehr eine cordiale se» und außerdem überhaupt

kaum mehr den Namen einer Entente verdiene. Er sei daher entschlossen, stch all mählich zu einer kontinentalen Politik ohne Rücksicht auf England zu bekennen.' Diese Aeußerungen Poincares erhallen eine umso größere Bedeutung, als jetzt in England eine Regierung an das Ruder gekommen ist, die voraussichtlich noch in stärkeren Widerspruch zur französischen Politik geraten wird, als dies während der Amtsführung des Kabinettes Baldwin der Fall war. Voraussetzung einer Friedenspolitik

durch den Völkerbund, sagte Lord Grey in einer Wahlrede, ist die Vervollständigung des Völker bundes und Deutschlands - Unterschrift unter feine Satzungen. Wenn Deutschland diese Un terschrift geleistet hat, dann kann ich mir sehr wohl denken, daß England bereit sein würde, folgendes Angebot an Frankreich zu machen: 1. Wenn in einem Konflikte zwischen Deutschland und Frankreich beide Staaten Borstöße gegen die Satz» ungen deS Völkerbundes sich haben zu schulden kommen lassen, wahrt England strikte Neutralität

. 2. Wenn dagegen in einem deutsch-französischen Konflikt nur eine von den beiden Parteien d»e Satz ungen des Völkerbundes verletzt hat, erklärt England sich bereit, nicht etwa in erster Linie den>sich rorekt verhaltenden Staat zu unterstützen, sondern den Staat, der die Satzungen verletzt hat, mtt Waffengewalt zur SatzungSeinhaltung zu zwingen. Wie .Petit Paristen* meldet, ist der bis herige Äandelsverlreter der Sowjetregierung in Paris. Skobelew, angewiesen worden, sämt liche von ihm geschaffenen

man vielfach, daß Münzen die Fähigkeiten haben, Reichtum herbeizuziehen. Man trägt in der Geldbörse .Keckpfennige*, die dafür sorgen. daß immer Geld im Beutel ist. Ebenso gibt es »Glückspfennige'. Dieser Glaube geht zurück aus ferne Zeiten, in denen die Münzen geheimnisvolle religiöse Symbole zeigten. Diese Sinnbilder, die mit den Göttern verknüpft waren, erhielten mystische Kräfte von den Dämonen, die in ihnen gleichsam verkörpert waren. In England hält man es für glückbringend, wenn man einige Kupfer

19
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1921/29_01_1921/TIR_1921_01_29_16_object_1975471.png
Seite 16 von 20
Datum: 29.01.1921
Umfang: 20
Seite lt. »Der Itroler' Samstag—Sonntag. 29. u. 30. Jänner 192i. Volkswirtschaft. Die Rückwirkungen der Weltwirtschaftskrise aus England. außen sich in den raschen Preisrückgängen Der fmuptaucs-chrlönder und in der durch dicEeschäfts- stockung .'crurjachlen Arbeitslosigkeit riesiger Men- scheniiiaslen. Zur Beleuchtung des Gesagten mögen einige T«:en dienen: In England sind 1^ Mill. Arbeitslose und ebensoviel». Arbeiter mit verkürz ter Arbeitszeit. Tie Umstände, die die Krisis her beigeführt

der Demokrat Mc. Kellan, Englands Ab sicht sei es, Amerila zu zwingen, seine Petroleum- qucllen zu erschöpfen, damit England später den Markt beherrschen und die Preise diktieren könne. Amerikas Petroleumquellen würden nach 20—3Y Iahren erschöpft sein, wenn die forcierte Produl tion fortgesetzt würde. England mache geltend, da^ es nicht imstande sei, die imKriege in Amerika aus- gcnoinmenen Anleihen zurückzuzahlen, ja nicht ein mal dieselben zu verzinsen, aber zum Auskauf der Petroleumselder der ganzen

Welt habe England Geld genug. Der Senator Phelan verlangte. ein Verbot gegen den weiteren englischen Erwerb ame rikanischer Petroleumquellen. Der Kampf ums Oel. Der Oelhunger. — Amerikas Quellen der Erschöp fung nahe. — Eifersucht zwischen England und Amerika. 1859 betrug die Erdölausbeute der Welt 900 Tonnen, 1919 war sie aus M Millionen Tonnen ge stiegen. Der Oelhunger derWclt ist groß und wächst ständig. Obwohl die Oelj'roduttion Amerikas, ves reichsten Oellandes der Welt, ungeheuer gestiegen

kontrollierten Oelquellen soll dagegen noch für Jahre ausreichen. Die „Times' schrieben unlängst: „Die Zeit ist nicht mehr fern, wo Ameri ka seinen Oelbedarf bei England decken muß.' Bitte um Nachricht. Jü der Lsierreichisten B?ilustlisre Nr. 5k> von Dez. IL1< j wurde der Kaiii^chiixriiuiiier^er Zeit Silliney? r aus - Auer als virwu. d>! (in Galizieni auszewieieii. Sei«2ü. Scx. tember iehu jede weucce Nachricht üb r i!>u. Sein! ge dposlnummer war i-it. Eoeniuelle Auskünfte erbitte! Josef Gallinetzer sen

20
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1924/04_01_1924/BZN_1924_01_04_1_object_2498567.png
Seite 1 von 8
Datum: 04.01.1924
Umfang: 8
L. Telephon Nr. 70. Annoncen und Verwaltung: Bozen. Waltherplatz Nr.1^ Telephon Nr. 180. Einzelnummer LS Cent. Ausgab«, säglich 12 Nh, mittags. Nr. 3 Freitag, den 4. Jänner 1924 32. Jahrg. Englisches MWchagen wegen Frankreich. Der Pariser Bescheid an Deutschland kurz angebunden. den englischen Gläubiger derart despektierlich zu be handeln. Ob es von den Franzosen klug ist, der artige Saiten gegen England anzuschlagen, ist eine andere Frage. Wir wissen aus den interessanten Publikationen des ehemaligen

englischen Premier minister Lloyd George, daß die Sympathien zwischen den großen angelsächsischen Weltmächten Groß britannien und den Vereinigten Staaten von Nord amerika im Wachsen sind. Wäre es nicht möglich, daß sich in Amerika angesichts des französischen In sultes gegen England das Solidaritätsgefühl regt. Das wäre dann allerdings ein Mittel, um zu ver hindern, daß die französischen Bäume ganz in den Himmel wachsen, sintemalen angesichts der franzö sischen Verschuldung an Amerika. Vielleicht erlebt

. Deutschland sei vernichtet ^ecrase). England sei für lange Zeit zur O h n- macht verurteilt. Unter diesen Aussichten beginne das Jahr 1924. Selten habe Frankreich eine solch schöne Gelegenheit (!) gehabt, die Aus nützung des Krieges und die Wiederherstellung des wahren Friedens (!) durchzuführen. Das setze allerdings etwas anderes voraus als Ver handlungen mit Deutschland, als Beratungen und verfrühte Pläne für einen wirtschaft lichen Wiederaufbau. Man müsse vor allen Dingen das Werk im Ruhrgebiet

fortsetzen und vollenden. Frankreich sei zu sehr interessiert, als daß es zurück weichen dürfte. Das ist eine starke Prise nicht bloß für Teutschland, sondern fast noch mehr für Eng land. Wie mag die Pariser Konstatierung, daß England für lange Zeit zur Ohnmacht verurteilt sei, beim stolzen englischen Volke einschlagen. Die Deutschen sind es ja bereits an allen Ecken und En den gewohnt, zu hören und sich in Wort und Tat bestätigen zu lassen, daß sie vernichtet seien. Aber England ist eine solche Sprache

bisher nicht ge lohnt gewesen. Von französischer Seite ist diese ^^^llisierung Englands eme große Keckheit, wenn wie tief Frankreich bei England in unbäni? ^6 zeugt aber auch von einem sran^li'Ä' Selbstgefühl und Machtbewußtsein auf 'Mch-r wenn man rs in Paris wagt. fluch Italien wittert Sie franzöflsche Gefahr. Das zwischen Frankreich und der Tschecho slowakei abgeschlossene Bündnis hat in Italien alarmierend gewirkt. Die italienische Presse be ginnt Lärm zu schlagen. Jedenfalls ist Ursache

21