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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 14.04.1886
Umfang: 4
der Mächte fügen ö wird. Der Fürst hat bereits die Auf hebung des Belagerungszustandes in Bulgarien und Oftrumelien verfügt und die Deputirtenwah- len (für den 13. Mai) für die Nationalversamm- lung angeordnet. Somit wäre Aussicht vorhanden Alles zu sagen! Meine untertänigste Empfehlung an den gnädigen Herrn Rath!' .Nicht so eilig, Kathi! Bleibe noch eine Weile hier, während ich zu meinem Mann hinübergehen will, um mit ihm die Sache zu besprechen. EL ist ja möglich, daß er meine Bedenken

nicht so unbedingt theilt und Deinen Borschlag mehr in Erwägung zieht!'' rief die Räthin mit Lebhaftigkeit. Während der letzten Worte hatte die Dame schon die Thür geöffnet und ging hinaus, ohne noch die schnell erhellten Züge der alten Kathi gesehen zu haben. ES verging eine volle Viertelstunde, bevor die Dame wieder in das Zimmer zurückkehrte, um der harrenden alten Frau durch ihr äußeres Wesen Hoffnung für ihre Wünsche einzuflößen, noch ehe sie begann: „Kathi, ich will eine» Versuch mit dem Mädchen wagen

, schon weil mein Mann den Legrange so hoch schätzt. Doch eins präge Deinem Schützling sogleich als etwas ganz Unvergeßliches ein' Bei mir herrscht die strengste Ordnung; Trägheit und Leichtsinn duld« ich in meinem Hause eben so wenig wie Ungehorsam» keit und Lüge!' Kathi nickte im EinVerständniß und verließ ihre ehe malige Herrin nnter den heibesten Dankesworten. Erst auf dem Heimwege legte sich der Sturm ihrer Freude ein wenig und sie begann ernster über den Punkt nach zudenken, den ihr die Näthin

war in der ganzen Stadt als eine kluge, einsichtsvolle, aber auch zugleich milde und mit leidige Dame bekannt. Was sollte sie daher veranlas sen, mit einem jungen Mädchen so hart zu verfahren, welches noch dazu völlig schutzlos und allein in der Welt dastand? So sich beruhigend, beschloß Frau Kathi ihrer Pflege tochter zunächst gar nichts vou dem Befehl der Räthin mitzutheilen, sondern ihr nur das Allerangenehmste von dem Hause auf dem Winterplatz zu berichten und erst später um ihres Gewissens halber

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 25.11.1893
Umfang: 8
von jungen Männern engagiert, und der Tanz begann. Kathi hatte noch niemals in ihrem Leben getanzt; Franz dagegen war ein geübter Tänzer. In der Mndtour wollte eL ihr nicht gelingen, mit ihm «ach dem Takt der Musik Schritt zu halten; immer trippelte sie aus dem Rhythmus; ihrer natürlichen Anmuth entgegen, benahm sie sich beim Tanzen lin kisch und unbeholfen. Als die Tour zu Ende war Uvd s>e wieder mit Franz in die Reihe trat, sah sie überall lächelnde Gesichter ihr nachblicken. DaS är gerte

sie; die Eitelkeit der Jugend sträubte sich gegen daS kleine Fiasko. „Ich werde heute Abend nicht mehr tanzen', er klärte sie ihrem Verlobten. „Dann werde ich mich auch nicht mehr am Tanz betheiligen', sagte Franz. - „O, doch, du wirst mit den anderen jungen Mäd chen tanzen', sagte Kathi sehr bestimmt. „ES wäre vvht hübsch, wenn wir beide uns ganz absonderten. Da« sähe aus, als trügen wir unsere Liebe auf dem Präsentierteller herum und benutzten unser Glück als Aushängeschild. Heute müssen wir uns unseren Gästen

Widmen, wir haben noch Zeit genug für uns I' «.Wie du willst!' entgegnete Frauz. Die Kathi hatte wieder einmal ihre Schrulle, und er hatte sich an jenem Abend fest vorgenommen, bei ähnlichen Gelegenheiten „konsequent' zu sein. Sie mußte er- zogen werden. (Fortsetzung folgt.) infolge gemeinsamer Aktion der drei großen Parteien, erwartet von diesen, daß sie ihre Tätigkeit mit Vertrauen begleiten und untereinander gute parla mentarische Beziehungen erhalten werden. Erste wich« tigste Aufgabe

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