2 seiner vollbracht, Papst Benedikt XV. nämlich, auf den heute die ganze gebildete Welt, auch die nicht- katholische, mit der grössten Verehrung blickt. Er hat zu einer Zeit, da „Mars die Stunde regiert', sich als wahrer Apostel des Friedens bewährt, als ein Mann, dessen Herz erfüllt ist von erhabenem Mitleid, von echtester christlicher Charitas, der sich als der „Friedensfürst' in unseren Tagen gezeigt hat. Der Präsident der größten Republik der Welt, eines der mächtigsten Staaten
, wird beschämt durch einen Hohenpriester, dessen irdisches Reich an den Mauern des Vatikans endet. Das Papsttum und die moralische Macht, die von ihm ausgeht, feiert in diesen blutigen Tagen den schönsten Triumph.' So der Diplomat, der kein Katholik ist. Und wahrlich, er hat recht. Auf Benedikt XV. blickt die Welt voll Verehrung: Hunderttauscndc werden ihm dankbar sein, daß er den Vater, den Bruder, den Sohn aus feindlicher Gefangenschaft ihnen be freit, daß er den Leidenden Trost und Erquickung bringt
, sondern auch die Oesterreichs und Deutschlands ihm innigen Dank hiefür wissen. Präsident Wilson hatte es leicht, als Politiker sich ähnlichen Ruhm wie Benedikt XV. als Priester zu erwerben; er brauchte nur sein Volk veranlassen, eine wirklich ehrliche Neutralität zu wahren, und wenn gewisse Geschäftskreise dies nicht taten, so mußte er dafür Sorge tragen, daß sie zur Einsicht gebracht wurden; er hat dazu, wenn er nur will, der Machtmittel genügend zur Hand. Der Herr Präsident hat beim Beginn des großen Kampfes