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Südtiroler Heimat
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Seite 1 von 6
Datum: 15.06.1925
Umfang: 6
V. b. b Die deutschen Tage ln Kufstein. Fünf Tage lang steht das deutsche Grenzstädtchen Kuf stein in Tirol im Brennpunkte des öffentlichen deutschen In teresses. Und „deutsche Interessen' sind es, um die sich die Tage drehen. Wahre Festtage des deutschen Volksfühlens, haben die Schutzvereinstagungen mit dem jüngsten Glied Kuf stein Formen angenommen, die alles Erwarten überboten, das uns im gegenwärtigen Zeitpunkte der Volksnot erlaubt ist. Diese sonst so seltene ernste und spontane

Begeisterung, die an alle Herzen griff, wäre allein Beweis für die Notwendig keit der Tagung, wenn es eines solchen bedürfte. Selbst wer stillere Arbeit vorzieht, wurde mitgerissen, Bedenken wurden von selbst still, Saiten kamen zum Klingen, die in der Tiefe der deutschen Seele schlummern. Hemmnislos überließ sich jeder der gemeinsamen Woge jugendlich-stürmischer Zustimmung. Wer da etwas von Phrase suchen wollte, dem ist die Bedeu tung des äußeren glänzenden Rahmens nicht aufgegangen, den die ernste Sache

der Vereinsversammlungen braucht, um die Masse zu erfassen und den Kern des Werkes ins Licht zu stellen. Aber wir Deutsche haben uns ja nicht erst zu entschuldigen, wenn wir ein nationales Fest feiern, das an deren Völkern eine Selbstverständlichkeit ist. Noch keine der bisher stattgefundenen Schutzvereinsta gungen hat für die große deutsche Oeffentlichkeit des In- und Auslandes solche Bedeutung erlangt, wie die Tagung in Kufstein. Man kann ruhig mit ihr einen neuen Abschnitt der Geschichte des deutschen

Wiederaufstieges beginnen lassen. Ganz Deutschland und die Deutschen Oesterreichs und des Auslandes scharten sich in diesen Tagen um ein Tiroler Städtchen, das den prächtigen Rahmen seiner landschaftlichen Lage bot und mit der Burg Geroldseck eine Feststätte, die alles, was man von einer solchen verlangt, im idealsten Sinne erfüllte. Dazu ein Wetter, wie es günstiger nicht gedacht werden kann. Alles konnte sich programmäßig klaglos ab wickeln. Kein Mißton trübte die einzigartige Stimmung. Schon heute

. Das Erlebnis des deutschen Selbstbehauptungswillens, das diese Tage be deuten, war so gewaltig, daß sich ihm niemand entziehen konnte. Sicher geht von ihm eine Wirkung für den Gedanken der deutschen Volksgemeinschaft aus, die nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Wie sind mindestens um so viel vorwärts geschritten, als sonst nur in der Zeit langer Ver handlungen gelingt. Die Uhr der deutschen Stunde ist um einen jähen Ruck vorwärtsgeschnellt. Kufstein selbst hat sich mit dieser Tagung eine Ehre

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 14
Datum: 01.05.1901
Umfang: 14
Seite 2 seines Kabinets und so oft dieses mit dem kranken Parlament vor einer Krise stand, wurde der Ruf nach dem deutschen LandSmann-Minister laut. Allemal scheiterte aber bisher dessen Berufung weniger an der Neigung der deutschen Parteien, einen Ver treter ins Kabinet zu c.ltfenden, als an der grund sätzlichen Abneigung weiter Kreise des deutschen Volles auf die geschichtliche Stellung des Deutsch tums zu verzichten und Tschechen wie Polen ge genüber einen Paritätsstandpunkt einzunehmen

. In dem gegenwärtigen für Regierung und Par lament gewiß nicht unkritischen Augenblicke erscheint nun die alte Frage in einer neuen Gestalt. Herr von Körber und seine Offiziösen scheinen auf den deutschen LandSmann-Minister ganz vergessen zu haben. Sämmtliche Wiener Blätter, die wenigstens zeitweise in diese Kategorie hal' ., schweigen dir sehr bemerkenswerthe Kundgebung deS Abg. Dr. Kin dermann im Reichenberger Organe der deutschen Volkkpartei todt. In dieser Kundgebung betont dieser wegen seiner Unabhängigkeit

, um den Einfluß des Dr. Rezek im Ministerrathe zu paral- lysieren. Wir könnten nun, wenn eS sich bloß um Dialektik handeln würde, der Klage über Tfchechi - sicrung durch die Regierung die Frage entgegensetzen: In eine solche Regierung sollen die Deutschen einen Vertreter entsenden? Wir verzichten jedoch aus dieses Gegenargument und beschränken uns aus die neuerliche grundsätzliche Ablehnung eines deutschen LaudZmann-Ministeriums, weil wir wissen, daß die trotz aller Kommuniques über die Klubobmäuner

-Konserenzen sehr ungünstige parlamentarische Situa.lon ein AuSlunftsmittel ver langt, das der Regierung und den arbeitswilligen Pmteien zur rechtzeitigen Erledigung der JnvestitionS- und Kanal-Vorlage verhilft und eine gewisse Bürgschaft dafür bietet, daß die nationalen Gegen sätze im Abgeordnetenhause gemildert werden und dieses wie die Regierung von neuen feudal-klerikalen Anschlägen verschont bleibe. Es mag sein, daß die Entsendung eines deutschen Vertrauensmannes in das Ministerium

dieses Aus- kunftSmittel vorstellen könnte. Man ist auch außerhalb der deutschen VolkSpartei der Ansicht, daß es unerläßlich sei, ^iie nationalpolitischen Schach züge des Herrn Dr. Rezek zu kontrekarrieren, und ein in den letzten Tagen oft genanntes hervor ragendes Mitglied der deutschen Fortschrittspartei bezeichnet den Gedanken des Dr. Kindermann als einen sehr glücklichen. Die deutsche Volkspartei ist nach Zahl und Zu sammensetzung diejenige deutsche Fraktion, in deren Hand die parlamentarische Zukunft

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 20
Datum: 23.08.1903
Umfang: 20
auf die Selbstverwaltung zu gewähren. Ob die Herren aber zu dieser verständnisvollen Einsicht gelangen werden, bezweifeln wir sehr leb haft, ein Zweifel, welcher durch die bei dem „na tionalen Pilgerzuge' ins^leimstal gemachten Er fahrungen nur noch! verstärkt wurde. Tschechische Leutezuge. Wien, 2(1. August. Tos Eindringen tschechischer Sokolbanden in deutsche Städte zum Zwecke des Anrempelns der friedlichen deutschen Bevölkerung ist in den Su detenländern allgemeiner Brauch, während es den Teutschen gar

nicht einfallen darf, öffentlich in tschechischen Städten, in Prag am allerwenigsten, mit Auszügen sich auf die Straße zu wagen. Aber auch die Deutschen in Budweis haben den tsche chischen Horden das Feld geräumt und die Feier des deutscheil Gauturnfestes auf die Räume und Gärten des dortigen „Teutschen Hauses' be schrankt. Diese friedensliebende Selbstbeherr schung wurde jedoch tschechischerseits als Zurück weichen der Deutschen, als Sieg des Tschechen- tums über die „Barbarenburg' .ausgeschrieen. Ten

Deutschen war es eben nicht zu tun um Zusammenstöße; aber den Tschechen tväre etwas dergleichen, wozu sie keck herausforderten, unge mein angenehm gewesen; man hätte ihr Geheul *) Der Triester Deserteur Oberdanl war bekanntlich der Urheber eines der beide» von einer Anzahl Irredeutisten beschlossenen Attentate, welche im August 1832 auf Kaiser Franz Joseph verübt wurden, und wurde hlesür durch den Strang hingerichtet. men wir an, Townsend habe Äle Tage auf jeden seiner Nägel 6 Wurzeln geschrieben

und von dein parlamentarischen Bunde der Polen und Tschechen zu gackern. Auch wollen wir uns nicht darüber auslassen, welch ein Zeter- mordio die Tschechen erheben würden, wenn in einer deutschen Stadt bei einem deutschen Feste die Frauen deutscher Landesgerichtsräte aus den Fenstern der PräsidialkanzlÄ des Kreisgerichtes und aus denen des Schwurgerichtssaales mit na tionalen Fahnen und Tücherschwenken demon strieren wollten. Allein bei der deutschen außer ordentlich militärfrenndlichen Bevölkerung von Budweis erregte

die Tatsache, daß der General Regenspursky mit zahlreichen Offizieren des' 28. Infanterie-, des 29. Landwehr- und des 24. Ar tillerie-Regimentes an dem Sokolfest auf dem ausschlieszlich in panslavistischen und russi schen Fahnen geschmückten Festplatze teilnahm, während diese Offiziere nicht nur am gleichzeitig abgehaltenen deutschen Turnfeste unter dem Vor- wande, das „Deutsche Haus' trage schwarzrot goldene Flaggen, fernblieben, sondern sich auch bisher bei kein ein einzigen deutschen Wohltätig keitsfest

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 26.05.1893
Umfang: 4
Einundsiinsiigster Jahrgang. M119 Kreitag den 2K. Mai. Ad 24 lauw. SeilaM „Lckonm'. 1893 baren Lage, seiner schimmernden Pracht und seiner schönen, liebenswerthen Frauen. Er gedachte auch der Thalsache, daß Wien seine großen Männer, die ledenden wie die lodlen, zu ehren weiß, daß es seinem Grillparzer ein Denkmal gesetzt hat, während Deutsch land für einen seiner größten Söhne, Kleist, noch kein sichtbares Zeichen seines Angedenkens zu schassen wußte. Außer Wildenbruch gibt es unter unseren deutschen Gästen

, Josef Lewinsky und Gemahlin, Maximilian Schmidt, der Präsident des Schriftstellertages Ernst v. Wildenbruch, der Chefredakteur des „Neuen Wiener Tagblatt' Wil helm Singer, die Herren Ziemßen und Schweichel und viele Andere. Hauptversammlung des Deutschen Schulvereines. Nach der Begrüßungsrede bei der stattgehabten Hauptversammlung in Teplitz folgte der geschäftliche Theil der Versammlung. Dr. Weitlof nnd Abgeord neter Dr. Viktor v. Kraus erstatten in großange legten Reden die Berichte

. Das Präliminare pro 4893 weist ein Defizit von süber 25.000 fl. auf, welches die Verwaltung ohne Inanspruchnahme des Reservefonds zu decken hofft. Dr. Funke (Leitmeritz) erinnerte an die an anderer Stelle den Deutschen zugeschleuderten Worte, welche beweisen, day uns Abwehr und die Pflicht der Selbst erhaltung den schweren Kampf aufgezwungen haben. Redner fordert die Versammlung auf, der Vereins leitung den Dank auszusprechen und das Absolutorium zu ertheilen. Der Antrag wurde unter stürmischem Beifall

: „Ich sende Ihnen nnd dem Deutschen Schul verein in meinem nnd unserer Partei Namen beste und herzliche Grüße zur Jahresversammlung. Mehr als je mitempfinden die Deutschen den Werth und den Nutzen ihres Schulvereins, mehr als je sind sie zur nationalen Abwehr und Arbeit aufgerufen. Wir danken Ihnen und dem Verein für die unermüdliche Arbeit und wünschen Ihnen bestes Gedeihen.' Dr. Schmeykal: „Namens der deutschen Abgeord neten sende der heute tagenden Versammlung herlichste Grüße. Möge der Verein

als feste Schutzwehr des deutschen VolkSthums unerschüttert für alle Zukunft im Kampfe der Zeiten bestehen und alle Deutschen in Einigkeit und opferwilliger Treue umschließen.' Abgeordneter Dr. Barenther: „Mit heiler Haut dem Landtage entronnen, wünsche ich der Hauptver sammlung unseres Schulvereins den allerbesten Erfolg.' Am Pfingstmontag 'Abends fand im Neptunsaale der von der Stadt Teplitz zu Ehren des Deutschen Schulvereins veranstaltete Festkommers statt. ReichS- rathS-Abgeordneter Siegmund

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 18
Datum: 21.04.1901
Umfang: 18
wieder rückgängig machen. Für solche Schwärmer bedeutet die Gewährung der Autonomie einen nationalen Rückzug, eine verwerfliche Preis« gebung ehemals deutscher Gebiete. Diesen Stand punkt vermag ich nicht zu theilen. Nach meiner festen Ueberzeugung kann sich die nationale Politik der Deutschen in Tirol nur auf das „uti possi- 6etis' gründen; wir müssen uns begnügen, den Deutschen zu erhalten, was heute den Deutschen gehört, wir müssen ehrlich und ohne Rückhalt auf nationale Eroberungen verzichten

. Damit ist zu nächst unsere Stellung zu der in neuester Zeit künstlich geschaffenen Fassaner-Frage ge geben. Mir scheint es ganz und gar Nebensache, ob die Fassaner nach ihrer ursprünglichen Ab stammung zum italienischen oder zum rhätoromanischen (ladinischen) Volksstamme gehören; sicher gehört das Fassathal geographisch zu Wälschtirol «nd ebenso sicher sind die Fassaner keine Deutschen Darauf gründet sich meine wiederholt geäußerte Ansicht, daß un» die Angliederung des Bezirks Fassa an Deutsch tirol

nicht nur national keinen Gewinn bringt, sondern vielmehr geeignet wäre, durch Verschiebung de» nationalen Mischungsverhältnisses unsere nationale Position empfindlich zu schwächen. Ganz anders liegt die Sache bei den deutschen Enclaven des Trentino, in denen wir die letzten Reste uralter deutscher Siedelungen erkennen. EchteS Germanenblut rollt in den Adern der Lauem von Lusarn, von Floruz, Gereit und Palai und wenn diese deutschen Mohikaner in mitten des sie umwogenden Romaneathums sich mit zäher Ausdauer

an ihr Volksthum klammern, so dürfen sie gewiß bei ihren Stammesgenoffen auf wärmste Theilnahme rechnen. Nur tänsche man sich nicht über das Maaß dessen, waS wir — gleichviel ob mit, ob ohne Autonomie — für sie zu thun ver mögen. Mir können ihnen ihre deutschen Schule« erhalten; einen weiteren Einfluß auf ihre nationalen Geschicke vermögen wir nicht zu üben. Daran ändert sich gar nichts, wenn der vorliegende Autonomieentwurf in Kraft tritt, und wir dürfen daher ausschließen, daß die Gewährung der Auto nomie

, insoweit daS wälschtirolische Ge biet in Betracht kommt, eine nationale Einbuße für die Deutschen bedeutet. Der Schwerpunkt unserer nationalen Interessen liegt im deutschen Gebiete, liegt im deutschen Eüdtirol, wo eine wachsende italienische Invasion den uralten deutschen Besitz in Gefahr bringt. Der nationalen Aufgabe, diesen Besitz zu Iett ««g. vertheidigen und ihn, wo er bereits verloren ging, mit rücksichtsloser Energie zurückzuerobern, müssen sich alle Deutschen im Grenzgebiete ohne Partei

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 04.02.1898
Umfang: 8
um das Deutsch thum' erscheinenden Werkes, das aber, wie ich höre, in Oesterreich zum Theil der staatlichen Censur verfallen sein soll. Wir werden es auch nicht unterlassen, über Tendenz und Ausgestaltung jener deutschnationalen Vereine zu berichten, die uns näher berühren. Vorerst etwas Allgemeines. I. Die Geschichte des deutschen Vereinswesens ist uralt; specielle Vereine zum Schutze des Deutschthums begegnen uns aber zuerst in den „Sprachreinigungsgesellschaften' des 17. Jahr hunderts

zum Schutze des Deutschthums finden wir in der Zeit, als die französische Fremdherrschaft äußerst drückend über dem deutschen Volke lag. „Tugendbund' nannte sich ein Verein, dessen Zweck war: „Ver besserung des öffentlichen Zustandes des preußischen und zunächst des deutschen Volkes durch gemein schaftliches Wirken tadelloser Männer.' Auch die in Jena gegründete „Deutsche Burschenschaft' trat energisch für das Deutschthum ein. Während der Rivalität zwischen Oesterreich und Preußen im „deutschen Bunde

' vertrat der .Nationalverein' die „kleindeutsche' Idee und suchte Oesterreich aus dem Verbands der übrigen deutschen Staaten hinauszustoßen. Bismarck war der Mann, der diesen Plan denn wirklich aus führte. Es wirft ein Helles Licht auf die Tendenz unserer deutschnationalen Vereine, welche die „großdmtsche' Idee vertreten, was Dr.Schulttheis in der angeführten Schrift ausspricht: „Unter dem Donner der Kanonen ist unser neues Deutsches Reich emporgestiegen/ mit ge heimem Beben sahen die Völker Europas

den ungeheuren Umschwung. Aber trotz des Glanzes unerhörter Siege, starrend von Waffen und Männern, hat das Deutsche Reich sich mit engeren Grenzen begnügt als das weiland heilige römische Reich deutscher Nation, als der armselige deutsche Bund. Unbeschritten geblieben sind die Bahnen kriegerischer Erobernng.Weise Beschränkung scheidet den großen Staatsmann vom glücklichen. Aber dem deutschen Nationalbe wusstsein ziemt solche Verengung nie und nimmer mehr. Es kann und darf nicht vergessen, dass Deutsch land

der katholischen Auswanderer. Es nimmt sich aus, als ob man die angedeuteten Tendenzen mit einem „katholischen' Deckmantel verhüllen wollte. Das muss jedenfalls constatiert werden, dafs der katholische Raphaels-Verein mit den all deutschen Tendenzen absolut nickts zu thun hat. Wie der Verfasser unserer Schrift selbst zugibt, ist der „St. Raphaels-Verein ein katholischer, kein deutschnationaler Verein; er erstreckt deshalb seine Fürsorge auch über die polnischen, czechischen, slovakischen Auswanderer

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 22.09.1908
Umfang: 8
auf die Dschechisierung des -deut schen Landes Niederösterreich hin. Aus dem deutschen Böhmerwald- gebiele. In 20 Städten des deutschen Böhmer waldgebietes sanken Sonntag Protestversammlun- gen gegen die jüngsten deutschfeindlichen Exzessc der Tschechen in Wergreichenstein und Schüttenho- fen statt. In den Versammlungen war insbeson dere das bäuerliche Kontingent äußerst zahlreich vertreten. Die Stimmung in allen Versammlun gen war eine überaus ernste. An der 'Protestve?- sammlung in Prachatitz waren sämtliche Bürger

meister und zahlreiche andere Delegierte ausSüd- böhmen, insgesamt 400 Personen erschienen. In der Versammlung wurde in einer Resolution ener gisch die Entfernung sämtlicher tschechischen Staatsbeamten und tschechischen Richter aus den deutschen Böhmerwaldstädten und Ersatz derselben durch deutsche gefordert. — Eine für -Sonntag in Eisenstein einberufene Protestversammlung wurde von der Bezirkshauptmannschaft verboten. — Un ter Teilnahme der gesamten deutschen Einwohner schaft sowie zahlreicher

Deputationen aus den deu^chböhmischeii Gemeinden fand Sonntag nach mittags in Bergreichenstein das Leichenbegängnis des Gastwirtes Haas statt, der seinen, bei dem TschcchenübersaL erlittenen Verletzungen erlegen ist. Ten Sarg schmückten überaus zahlreiche Krän ze, darunter vom Deutschen Böhmerwaldbund, von der Gemeindevertretung von Bergreichenstein usw. Ein mißlungener tschechischer Ein bruch in Rottenschachen. Konintag. den 30. August d. I. unternahm eine AnzaM Tschechen aus Gmünd unter Führung

suchte. Wie groß war aber das, Erstaunen und der Grrmm der Tschechen, als die Hetzre5e nicht nur keinen Anklang- fand, sondern von Den Bauernib'urschen sogar mit der Absingung deut scher Lieder beantwortet wurde. Wuterfüllt über die erlittene Niederlage begannen! nunmehr die Gmünder Tschechen über die Deutschen, die sie früher mit Rücksichtnahme auf die Gesinnung der Bevölkerung mehr unbeachtet ließen, zu schimpfen und-einer der Hetzer riß die deutschen' Zeitungen von den Wänden und suchte dafür

.tschechische — die Herren Hatten einen großen Stoß mitgebracht — einzuführen. Ein Mitglied der Gemeindever- tretung machte jedoch diesem Treiben Einhalt mit dem wackeren Bemerken, daß sich die Rottenscha cher Bevölkerung, die mit der deutschen Schule zufrieden und auf die Kenntnis der deutschen Sprache angewiesen sei. jede Einmengung von tschechischer Seite verbieten werde. Voll grimmer Wut traten hierauf die Tschechen ihren schmach vollen Rückzuz an und konnten es sich hiebe! nicht versagen

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 14
Datum: 18.11.1886
Umfang: 14
zu richten. ^ ' Donnerstag/18. November 1886. / XX. Zabr^ Telegra mme siehe 5. S eite. Mera n, 17. November, ahrlich nicht leicht wird es dem deutschen in Oesterreich gemacht, seinen wichtigsten iwlen Aufgaben gerecht zu werden, die Wivenen idealen Güter zu hegen und zu m. Während andere Nationen der Monarchie n Glänze der Regierungsgunst sonnen, sind mer wieder die angestammten Rechte der An Sprache, durch deren Kürzung die Honen für andere gewonnen werden. In Wer Weise mehren sich die Verordnungen

, e das Geltungsgebiet der deutschen Sprache Aiichtssaale und in der Schule in immer > Grenzen weisen. Schon sind Zustände Hn, welche dem Deutschen in seinerHeimaths- nz, wenn diese von einer anderen Nationa- vi'itbewohnt wird, von dem Richter- und vielleicht auch vom Lehrstuhle ausschließen, infamer Kamps gegen das Deutschthum hrt sich als f stes Bindungsmittel hetero- r nationaler und politischer Parteim, die schon seit Jahren mit^dem Aufgebote aller el den majorisirten Gegner aus allen seit Hunderten innegehabten

Positionen zu drängen . Und nicht einmal die Freiheit, diese Miingulig beklagen und mißbilligen z? ii, ist ungeschmälert geblieben; von Tag zu mehren sich die Berichte über behördliche Zungen gegen Kundgebungen deutscher Arschaslen, gegen Besprechungen der deutfch- ßichea Maßregeln in der deutschen Presse. Pem in solch' schwieriger Zeit der Bedräng- eine Pflichten gegen sein Volk und dessen che nicht klar geworden sind, dem wird das Andniß dafür niemals aufgehen. Mehr je ist es heute die wichtigste

Ausgabe aller Hm in Oesterreich, den Besitzstand ihrer che zu erhalten, thu vor weiterer Ab- lung zu bewahren, auch die kleinste Scholle en Bodens an dem Mutterlands ftstzu- aus daß sie nicht spurlos verschwinde in er oder welscher Fluth. Mehr als je alle Deutschen Oesterreichs, welcher Partei ig immer sie angehören mögen, heute die t, den deutschen Schulverein zu unterstützen; großartige Schöpfung deutscher Willens- der keine ähnliche, weder jetzt noch früher, in Boden Deutsch-Oesterreichs

sich an die stellen kann, welche deutlich die Tiefe des nalgesühls der österreichischen Deutschen ie Intensität des Bewußtsems der Gefähr- chler Rechte kundgab. Da wird von d fleißigen Händen der Damm gebaut, welchem die edelsten Güter der Nation, prache und ihre nationale Sitte, geborgen >°uen. Und wer in den Reihen dieser m Arbeiter fehlt, versündigt sich gegen Nation; noch mehr Derjenige, der dem ^ muthwillig, wenn nicht gar absichtlich, L m die Hände arbeitet, daß er Zank Mieden in die friedfam arbeitende

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Südtiroler Heimat
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Seite 2 von 8
Datum: 15.03.1926
Umfang: 8
eines großen Bei les des deutschen Volkes gegen Genf und Locarno, das angMiche EiüverstäudniZ mit den Machen schaften eines „geheimen' deutschen Militarismus erklä ren, wenn sie dem deutschen Volke das „Vas Viotis' höhnisch enttzegenschlendern, um die Einheitsfront unU damit die Widerstandskraft für Südtirol zu brechen, so ist das ein vergebliches Beginnen, wohl aber sind derar tige Sonderbestrebungen einiger kleiner innerstaatlich voll kommen bedeutungsloser, .von persönlichen Motiven

auf die Ereignisse des Jahres 1866, in der aus innerstem Empfinden entsprungenen Gefühls- und Tatgemeinschaft der Deutschen des Reiches und der Deut schen Oesterreichs Zwietracht und Gegensätze künstlich wachj- zurufen, ein ebenso schändliches wie aussichtsloses Be ginnen. Der Aufsatz des „Kölner Tageblattes', von dem man nicht weiß, ob er nicht „silberner' Jtalienfreundlichkeit entspringt, wäre an sich wegen der darin enthaltenen bewußten Entstellungen. und Unwahrheiten einer Wür digung nicht wert

wußten deutschen Brüher im Reiche gelegt haben. Gerade! die Stellungnahme wer österr. Bundesregierung zur Süjd- tirolerfrage hat uns auf's neue den Beweis geliefert, daß eine tatbereite Hilfe für das bedrängte Deutschtum Oester reichs nicht «von Wien, nicht von Oesterreich, sondern nur' vom Deutschen Reiche zu erwarten ist. Denn gerade im Reiche hat der Wolkswille zur Abwehr der Vergewalti gung Südtirols olle Parteien von der äußersten Rech ten Mer die Parteien der Mitte bis zur Linken ein- Imjiijtig

zusammengefaßt. Wir sind überzeugt, daß die Reichsparteilertung der demokratischen Partei mit der Dolchstoßpolitik ihrer vorerwähnten Parteiblätter in kei nem wie -immer gearteten Zusammenhänge steht. Gerade die führende Presse der demokratischen Partei hat sich durch wiederholte, den tatsächlichen Verhältnissen ent sprechende Berichte und Beiträge der Aufklärungsarbeit und dem, Abwehrkampfe zum Schutze der deutschen Eigen art Südtirols >angeschlossen. Aber diesen Verbrechern am Vaterland

, welche die Widerstandskraft zu lähmen suchen und unseren 'heldenmütigen Duldern und Kämpfern in den Rücken 'fallen wollen, muh im Interesse der Rein heit und «Einheit des deutschen Volkswillens' aller Par teien nach 'Wiederaufstieg und Weltgeltung, nach Aner kennung und »Achtung der gesamten Kulturwelt das Hand werk gelegt «werden. Die deutsche Heimat darf nicht ein zweitesmal den Machenschaften einer bezahlten Dolchstoß politik zum Opfer fallen und die eherne Mauer deutschen Widerstandes im Kampfe um die Heimat Südtirol

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 17.04.1907
Umfang: 12
wichtigen wirtschaftlichen wie politischen Angelegenheiten berühre», und seine Stellungnahme zn diesen festlegen. Ehrensache aller Freisinnigen ist es, — Mann für ZNann — zu dieser Versamm lung zu erscheinen! ver Wadiauslcduh üe8 veuttcden Lürgervereins (S. a. Vereinsnachrichtcu.) Äie Tätigkeit der Deutschen Mkspartei in der abgelaufenen Legislaturperiode. I. Unter diesem Titel erschien im Verlag der ,,Deutschnat. Korr.' eine Broschüre, in welcher in äußerst übersichtlicher Weise alle jene Aktionen

aufgezählt werden, an denen die Deutsche Volks partei im Lause der Legislaturperiode 1901— 1M7 innerhalb und außerhalb des Parlamentes teilgenommen, hat — eine Art Rechenschaftsbe richt, der deutlicher als alles andere den strikten und unwiderlegbaren Nachweis erbringt, daß die Deutsche Volkspartei wie keine andere Partei stets zum Wohle des deutschen Volkes in Oesterreich gewirkt und daß sie auf eine ungeheure Mille positiver Arbeit zurückblicken kann. Sie hat den Beweis . erbracht, daß sie getreu

ihrem Pro gramme, stets streng national, freiheitlich und sozialresormatorisch gewirkt hat, daß sie ihre Hauptaufgabe zum Unterschiede von ihren Geg nern nicht in blendenden und verhetzenden Schlag- Worten, sondern in ernster, auf das Wohl der deutschen Bevölkerung gerichteter Arbeit erblickt. Darin liegt auch eine feste Garantie für die Zu kunft, deuu nur eine Partei, die bereits Nütz liches und Positives geleistet, vermag dem dent- Ichen Volke jene Sicherheit zu bieten, die ange- Ms der infolge

der Wahlreform geänderten Verhältnisse nötig ist. , ^ Wir lassen nunmehr einen Auszug aus dem Tätigkeitsberichte der Deutschen Volkspartei solgen.. Dem Verbände der Deutschen Volkspartei gehörten zu Beginn der Legislaturperiode (im >jahre 1901) im ganzen 49 Mgeordnete an, wo- don 11 ans Steiermark, 8 auf Kärnten, ? auf -Mähren, 5 auf Niederösterreich, 4 auf Oberöster- ^ich, 4 auf Salzburg, 4 auf Böhmen, 3 auf Schlesien, 2 auf Tirol und 1 auf Vorarlberg Entfielen. Schon in seiner ersten Sitzung am 30. ^anuar

1901 hat der Verband der Deutschen Mkspartei seine Richtung in zwei Beschlüssen Icharf gekennzeichnet: er beschloß, sofort Schritte ständliches Vorgehen mit den anderen deutschen Parteien, insbesondere mit den Alldeutschen und Deutschfortschrittlichen anzu bahnen. Seinen wirtschaftlichen Tendenzen trng der Verband dadnrch Rechnung, daß er die Bildung einer gewerblichen und landwirtschaft lichen Vereinigung in Angriff nahm. Alle Aktio nen des Verbandes bei Beginn der Session zielten darauf

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 03.10.1910
Umfang: 8
» Bureau» in Wien. Anzeigen find im vor. hinein zu bezahlen. Monusknpi« «erden nich> zurückgesandt. Nr. ÄÄ4 echrtftkituug: Nutlerstr. IS. Montag, den Oktober 1S1V Zernjprechi'lell«: Nr. KS 70. Jahrg. Die Einweihung der ersten deutschen Nosegger-Schule in Mariahilf bei Kolomea. Wer hätte es wohl gedacht, daß die erste Schule, welche aus der Rosegger-Sammlung errichtet wird, weit im Osten unseres Reiches steht; dort, wo man in Westösterreich gar keine Deutschen mehr vermu tete

!? Aber sie waren nur vergessen und verlassen, die üVer 100.000 Nachkommen der Schwaben, Böhmerwäldler und Egerländer, die einst Kaiser Josef II. und dann später anfangs des vorigen Jahrhunderts eine weise Regierung hier in Gali- zien in über 200 geschlossenen deutschen Bauern dörfern angesiedelt haben. Es herrscht in allen diesen Dörfern noch unverfälschtes, deutsches We sen, in vielen (102) Dörfern erhalten diese Volks genossen aus eigenen Mitteln deutsche Schulen, aber in vielen anderen, besonders deutsch-katholi schen

, wo auch der polnische Pfarrer fest mithalf das Deutschtum zu vernichten, haben es die herr schenden Polen dazu gebracht, die ehemaligen deutschen Privatvolksschulen in ihre Gewalt zu bekommen und dann an ihrer Stelle daraus pol nische Schulen — Polonisierungsanstalten — zu errichten. Eine solche unglückliche Ortschaft war auch die große geschlossene deutsch-katholische Sie- delung Mariahilf bei Kolomea (Ostgalizien). Ma riahilf zählt mit den beiden rein deutschen Vor orten Flehberg und Rosenheck 1400 Deutsche

, in Mariahilf selbst wohnen davon 300. Es sind dies Nachkommen von 40 deutschen Sippen aus dem Böhmerwold, die sich im Jahre 1811 sieben Kilo meter südöstlich von Kolomea angesiedelt haben. Vor zwölf Jahren hat die Stadtgemeinde Kolomea Mariahilf gehört in ihren Gemeindeverband — mitten im reindeutschen Mariahilf, deren Bewoh ner nur deutsch sprechen, eine rein polnische Schu le errichtet. Ein Prachtbau, an der Stirnseite des selben steht das Wort „Skola' und darin arbeiten ^>ier polnische Lehrer an jungen

, zarten deutschen Kiaderseelen, um alles, was deutsch ist, zu Vernich ten und polnischen Geist in sie zu pflanzen. Man denke sich, welch barbarisches Verbrechen es ist, 160 deutsche Kinder, die nie ein Wort polnisch gehört, und es auch hier im ruthenischen Ostga- lizien, in Oesterreich auch gar nicht brauchen, vom ersten Schuljahr an Polnisch zu unterrichten. Der Pfarrer ließ die Gebote und Gebete von den Kin dern abschreiben, auswendig lernen und hersagen. So war der „Unterricht' und so wurde

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 14
Datum: 21.09.1906
Umfang: 14
Seite 2 Ter Antrag lam nicht mehr Hur Verhandlung, da der Landtag insolge ObstruWolns der deutsch- freiheitlichen SMtevertreter gelegentlich der Be ratungen über die Landtagswahlreform vorzeitig geschloffen wurde. Wer wenn dies auch nicht der Fall gewesen wäre, so stand doch dem Antrage feine sichere Ablehnung in Aussicht. Ein Ge lingen des Anschlages hätte u. a. die baldige sprachliche Verwelfchnng der deutschen Sprachinseln in Welschtirol Zur Folge ge habt Nicht durch den Volksbund

hervorgerufen, wohl aber durch ihn wesentlich gefördert und gekräftigt Wurde die deutsche Bewegung, welche sich in Welscktirol bemerklich macht und welche sich zwar nicht ausschließlich, aber vorerst doch hauptsächlich in der Forderung! von deutschen Schulen äußert. Alle diese, oft recht nachdrücklich geäußerten Wünsche hatten bis her keinen Erfolg., Den deutschen Schutzvereinen fehlt es an Mitteln, der Landesregierung gn Willen. In der Mehrheit der Falle veranlaßt diese Wünsche weniger ein deutsch

nationaler Beweg grund, als vielmehr die wirtschaftliche Er wägung, daß die Leute in deutsche Gegenden auf Erwerb gehen müffen, wobei ihnen natürlich die Kenntnis der deutschen Sprache vorteilhaft ist. Früher wurde diesem Bedürfnisse durch die Geistlichen Rechnung getragen, welche der schul freien männlichen Jugend Unterricht im Deutsch sprechen erteilte. Ter jüngere welsche Klerus ist aber fast durchwegs von einem fanatischen Haß gegen alles Deutsche erfüllt. Da die Kenntnis der deutschen Sprache

' auch in tausend anderen Beziehungen des täglichen Und des öffentlichen Lebens von Borteil ist, so lassen dieselben „Sign 0 r i', welche die Schaffung Von Gelegen heiten zur Erlernung der deutschen Sprache für die Minderbemittelten 'oder politisch Rechtlosen bekämpfen, ihre eigenen Söhne deutsch lernen. Ein deutschvölkischer Zug kam! in diese For derungen erst durch die Bewegung, welche sich seit ungefähr zwei Jahren bei der Bevölkerung geltend macht, welche das Gebiet zwischen der untern Fersen, dem oberen

Su^aner- tal, der Etsch und der tirolisch-italieni- schen Grenze inne hat. Sie ist durchaus deutscher Herkunft. Nun wird Von der Bevölkerung selbst die Be weisführung übernommen dafür, daß sie ihrer deutschen Herkunft sich bewußt ist und daß ihre alte Sprache noch lebt. Der Ausgangspunkt dieser Bewegung von durchaus bewußt deutsch-völki schem Charakter ist St. Sebastian, ein Teil dorf der großen Berggemeinde Vi et gereut. „Wir sind Deutsche Und wir wollen Deutsche bleiben', erklärte die Abordnung

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 06.09.1889
Umfang: 8
jrgaug. Nstiovaie Stviffeaserforschvag. Meran, 5. September. Thun die Deutschen in Oesterreich allerwegs ihre Pflicht? Haben sie an sich selbst nichts auszu stellen? Diese Fragen verdienen von Zeit zu Zeit aufgeworfen zu werden und die eben in Karlsbad sich abspielende achte Hauptversammlung des deut schen Schulvereines ist ein gegebener Anlaß zur nationalen Gewissenserforschung, zur Antwort auf jene Fragen. Denn im deutschen Schulverein zeigt sich jenes deutsche Bürgerthum, welches, des eigenen

Bolksthums bewußt, die Kraft? gefunden hat, seine Angelegenheiten selbst in die Hmld zu nehmen und sich durch Nebenfragen in seiner Hauptaufgabe nicht beirren zu lassen, in seiner schönsten Thätigkeit. Im deutschen Schulverein sehen wir die Liebe zum eigenen Volke Wirten und finden wir auch jene Deutschen beisammen, welche gewillt sind, helfmd die Hände zu regen. Auf die unbewußten Deut schen, auf jene, welche wohl ihres Bolksthums be wußt, aber über die Mittel, dasselbe zu fördern, sich nicht klar

sind, ist nicht zu rechnen. Leider bil den diese Unbewußten noch immer die große Mehr zahl unter den Deutschen Oesterreichs und jene anderen, jene irrenden Deutschen, wenn sie auch keine große Zahl darstellen, stören eher die richtige Er kenntniß als daß sie dieselbe fördern. Die 120.000 Mitglieder des Deutschen Schul' Vereins sind nur ein ganz kleiner Bruchtheil des Deutschthums in Oesterreich und es ergibt sich zu nächst die Frage, warum denn nicht schon muh acht jähriger Thätigkeit mindestens die doppelte Anzahl

von Mitglieder erreicht wurde, welche Zahl auch dann noch immer zu den 3 Millionen Deutschen in Oesterreich in einem gewissen Mißverhältnisse stünde. Ohne Zweifel wäre der Schulverein auch in dieser Richtung schon weiter vorgeschritten, wenn nicht Zwischenfälle eingetreten wären, welche auf eine Weile hindurch wirken mußten. Der deutsche Schulverein sollte in seiner Schularbeit alle Par teien unter den Deutschen vereinigen. Die Partei wuth erwies sich aber stärker als die Vernunft und unter den Deutschen

selbst erhoben sich widrige, feindliche Strömungen gegen den deutschen Schul verein. So ist denn auf eine große Anzahl von Deutschen, welche sich diesen gegnerischen Einflüssen zugänglich erwiesen, nicht zu rechnen. Immerhin bleibt noch eine große Menge unseres Volkes übrig, welche vielleicht nur darum dem Schulverein nicht angehört, weil an sie die Aufforderung, sich dem selben anzuschließen, noch nicht herangetreten ist. Hier Abhilfe zu treffen und eine neue große Bewegung einzuleiten

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 12.09.1902
Umfang: 8
zahlreiche Mitglieder dieser Gemeinde an die Bezirkshauptmannschast Trient Eingaben gerichtet, in denen sie um Einführung deutschen Volksschul unterrichtes ersuchen. Doch sind diese Eingaben im» mer erfolglos gewesen. An Salurn war im Jahre 1900 noch bei zwei Dritteln der Bewohner das Deutsche 5ie Umgangs sprache, während in der dazu gehörigen Teilgemeinde Buchholz, italienisch Pochi genannt, die Deutschen in der Minderheit sind; es stehen dort nämlich 393 Italiener 213 Deutschen gegenüber. Im Laufe

der Zeit werden aber auch in Salurn die Deutschen zu rückgedrängt werden, denn die Großgrundbesitzer veranlassen immer neuen Zuzug welscher, sogar reichsitalienischer Familien, die ' sich dann--dort an sässig machen. Natürlich verlangen diese Fremdlinge bald italienische Schulen, worin sie sogar von ein flußreichen Deutschen unter der Hand unterstützt werden. Als Gegengewicht hierzu haben die Orts gruppen Bozen des Vereines „Südmark' und des Allgemeinen Deutschen Schulvereines zur Erhaltung

des Deutschtums im Auslande in Buchholz einen deutschen Kindergarten errichtet, der hoffentlich segens reiche Wirkungen ausüben, wird. Nördlich von Salurn liegt am linken Etschufer die zu Neumarkt gehörige Teilgemeinde Laag (ita lienisch Laghetto), die im letzten Jahre von 200 auf 300 Seelen angewachsen ist. In diesem Orte gab es im Jahre 1830 schon 99 Welsche, im Jahre 1900 dagegen nur 62. Daraus kann man aber leider nicht schließen, daß sich die deutsche Bevölke rung in solchem Maße vermehrt und die welsche

vermindert habe; vielmehr liegt der Grund dieses merkwürdigen Zahlenverhältnisses in dem Umstände, daß sich bei der letzten Volkszählung mehr Welsche zur deutschen Umgangssprache bekannt haben. Wird doch bei diesen Zählungen nicht die Stammeszuge hörigkeit berücksichtigt sondern die Umgangssprache und das ist ja ein sehr dehnbarer Begriff. Hoffent lich erfüllen der hier vom Allgemeinen Deutschen Schulvereine errichtete Kindergarten und die von ihm unterstützte Schule ihren Zweck: die allmähliche

Eindeutschung der Laager Bevölkerung. Sehr ungünstig haben sich für das Deutschtum die Verhältnisse in Branzoll, Zeifers und dem dicht bei Bozen liegenden St. Jakob gestaltet. In Bran zoll leben 311 Deutsche nnter 819 Welschen. Es bedarf also der größten Anstrengung, um hier das Deutschtum zu erhalten. Da hat denn der „Allge meine Deutsche Schulverein' einen Kindergarten er richtet, der binnen kurzem eröffnet werden wird. Auch in LeiferS, das von 955 Deutschen und 757 Welschen bewohnt

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 22
Datum: 10.04.1898
Umfang: 22
. Dieses dem „Deutschen Forscher und Dichter' Felix Dahn gewidmete Buch hat für uns deutsche Tiroler einen besonderen Werth. „DkS Volkes Seele liegt in seiner Sprache', und diese bei unS deutsch zu erhalten, ist nicht nur eine Pflicht gegen unser Volk, sondern auch gegen Oesterreich.—DaS Werk hat besonderen Werth, indem es die im Herbst 1897 bestehenden Verhältnisse deS Volksthums, so weit letztere durch die „Umgangssprache' zum Aus drucke kommen, sowie die Schul- und Kirchenver hältnisse in den Grenzgebieten

in zuverlässiger Weise behandelt. Der großartige Aufschwung des Deutschen Reiches hatte zunächst die Folge, daß die StammeSgenossen außerhalb desselben heftig bedrängt, ja sogar mit der Vernichtung bedroht werden. Brutal in Ungarn und Rußland verfolgt, wird auch bei unS daS Deutschthum fortwährend angegriffen, durch den Mangel an Ei'heit in den VertheidigungSzustand gedrängt, im Widerstände geschwächt. Die Verluste an andere Nationalitäten sind in den letzten fünfzig Jahren ungeheuer groß, und daS Traurigste

dabei ist, daß noch immer die Deutsch-Oesterreicher dem Staate, den ihre Tapferkeit und Treue geschaffen, den Stempel des deutschen Geistes aufdrücken könnten, wenn ihre Vertreter im Reichsrathe alle einig wären. Der Verfasser gibt zunächst einen kurzen Abriß der Geschichte von Südtirol bis zum Jahre ilZVV n. Chr. Die Römer hatten Rhätien vollkommen :omanisiert; in der Völkerwanderung drangen Ale mannen im Westen ein, die Gothen blieben im Etschland sitzen (man nimmt für die Burggräfler, Passeirer

der Neuzeit waren zu indolent der RomanisierungSsucht des sühtiroler italienischen Klerus entgegen zu treten, welcher oft den deutsch Beichtenden die Abfolutil-n verweigerte und in ganz deutschen Gemeinden italienische Schulen errichtete. Mit sehr genauer Kenntniß werden dann die Verhältnisse im Grödener, Enneberger, Buchensteiner, Hayden- (Ampezzaner) und im Fassa-Thal besprochen. Die Lebens- und Verkehrsbedingungen weisen alle diese Thäler auf daS Deutsche, und deßhalb haben Heuer die Fassaner

auch um Aufnahme in die Bezirkshauptmannschast Bozen gebeten. Würde diese erfolgen, so wäre dies durchaus keine Schmälerung der Italiener, denn alle diese Thäler sind ladinisch, sie finden im deutschen Gebiete ihren Erwerb, und der Fassaner Bauer hat sehr recht, wenn er sagt: „Ich weiß, daß ich zu einem Gulden Ivl) Kreuzer brauche, und daß ich bei den Deutschen leichter einen Gulden verdiene, als bei den Wälschen einen Kreuzer'. Deßhalb wünschen Alle deutsche Schulen und deß halb hat die Straße über den Pordoi

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 21.09.1889
Umfang: 8
^ der seinen Morgensegen nie vergaß und einen Kranz duftiger Blüthen zu den Füßen der Gottesmutter niederlegte. Sein höchstes religiöses Ziel, war- die Kreuzfahrt in's heilige Land mitzumachen^ Walt her war vor allem ein deutscher Mann: Er pries die deutschen Männer als die besten, die deutschen Frauen als die sittsamsten und schönsten; seine Lieder sind süß und milde, aber auch streng und strafend; sie brachten Helles Licht in die politischen Wirren jener Zeit ... Herr Walther von der Vogelweide barg

an einander grenzen, - möge er ein Markwart sein deutscher Sprache, Ehr' und Sitte.? Wir begehren nichts Fremdes, aber den eigenen Herd, auf dem die Flammen des deutschen Geistes lodern, diesen wollen wir immer behalten, was unser ist von den Vätern het bis zum letzten Blutstropfen. Ihr Männer von Tirol! Gelobet, daß diese Berge und Thäler deutsch blelb e n, ü n d i h r Fr a ü e n stimme t ein! So empfange, Walther, d ies Ge lob n iß! Die heutige Weihe sei ein Wahrzeichen dieser Stadt! Reichster Segen

Ansprache an die Versammelten: „Aus allen Gauen Deutschlands und Oesterreichs kamen Huldigungen für den deutschesten der deutschen Sängei?, für unsern Walchet^ . dessen Denk mal herrlich vor uys steht, uniflossen. vöm goldnen Licht der Sonne, wie sein. Name nmflossen ist von dem Strahle unvergänglichen Ruhmes. Und an- der Huldi gung, die Tirol und Bozen dem' ruhmgekrönten Wal hallagenossen Heute ' darbringt, ' hat Mürzburg, wo Walther die letzte Ruhestätte fand, wohl in erster Linie das Recht, bier

von , Reutte zu - Ehren Malthers. der des deutschen Weibes Ehre und Würde zu verherrlichen wüßte,' wie kein anderer unserer vaterländischen'Dichter. Ferner wurden Kränze, ohne Ausnahme mit prachtvollen Wid mungsschleifen geschmückt) zu den Füßen des Denkmals niedergelegt von den Stähten Meran, 'Innsbruck, Hall, Brixen, Klausen, .'SterzilH Jmst, Kitzdüchl und Würz burg ; von den Universitäten: Wien, Graz und Inns bruck; von der Akademie der Wissenschaften in Wien, vom akademischen Philologenverein in Graz

r egg er) Prof. Dr. W e i n- h odd u. a.^ in. Der berste? Toast, ausgebracht vom Obmanne des Walther-Comit6s galt unserm Kaisers dem edlen opferwilligen) Spender für unser Denkmal. Herr Kirchebner begrüßte zuerst die an wesenden Gäste und sprach allen Förderern des marmorne» Denkmals/ das »nun das Wahrzeichen der deutschen Gesinnung Bozens ist, den wärmsten Dank des Comites aus, gedachte ehrfürchtvollst des erstett und ausgiebigsten Spenders für das Denkmal und toastierte unter jubeln den Hochrufen

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Bozner Nachrichten
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Seite 7 von 20
Datum: 07.05.1908
Umfang: 20
Nr. 105 vormittags, in Meidling statt, Wo der Hofseparatzug aus Pola um 9 Uhr 36 Minuten vormittags eintrifft. Der Kaiser wird von Schonbrunn zum Meidlinger Südbahnhofe fahren, dort in den Hofsonderzug der deutschen Gäste steigen und im Hofsalonwagen das deutsche Kaiserpaar begrüßen. Die Ankunft auf dem Penzinger Bahnhofe findet um 10 Uhr vormittags statt. - - s Kaiser Wilhelm Wird beim Empfange der deutschen Bun desfürsten, übermorgen mittag, Namens der deutschen Bun desfürsten eine längere

Ansprache an Kaiser Franz Josef halten. Das Befinden des Kaisers. Wien, 6. Mai. Von einer Persönlichkeit aus der unmit telbaren Umgebung deH Kaisers wird der „Korrespondenz Wilhelm' auf das bestimmteste versichert, wß das Befinden des Monarchen erfreulicherweise ein ausgezeichnet gutes ist. Ter Kaiser arbeitet täglich in gewohnter Weise nahezu. von den Morgenstunden an und nimmt die üblichen Vorträge entgegen und verfolgt mit regem Interesse alle Vorbereitun gen zum Empfang des deutschen Kaiserpaares

und-der deut schen Bundesfürsten. Aus dein Abgeordnetenhause. Wien, 6. Mai. Die Sitzung des Abgeordnetenhauses be- Mirn mit einer Trauerkundgebung für Minister Peschka und den gestern verstorbenen Abgeordneten Herold. Morgen fin det anläßlich der Huldigung der deutschen Bundesfürsten in Schönbrunn keine Sitzung statt. Auch der Donnerstag wird wegen des Leichenbegängnisses des Abg. Dr. Herold freigege ben werden, so daß das Haus erst Freitag wieder zusammen treten wird. Bis dahin hofft die Regierung

, auch alle anhän gigen Fragen vollkommen bereinigt zu haben. Prade, deutscher Landsmannminister. Wien, 6. Mai.^ Die Ernennung Prades zum deutschen Landsmannminister ist- heute abend, wenn auch nicht formell, so doch thatsächlich vollzogen worden. Angesichts der Unmög lichkeit für irgend einen anderen Kandidaten die Zustimmung- aller deutschen Parteien zu gewinnen, vereinigten sich die' Stimmen der deutschnationalen Vereinigung, der deutschen Fortschrittspartei und der deutschen Agrarpartei auf Prade

und nur die Deutschradikalen halten die Kandidatur Pa- chers formell noch aufrecht. Der neue Landsmannminister wird bereits an den Jubiläumsfestlichkeiten in Schönbrunn anläßlich der Anwesenheit der deutschen Bundesfürsten teil nehmen. Nach der Sitzung des MunerausschussejA und nach dem Berichte Dr. Sylvesters Wer den Verlauf der Sitz ung, erhielt Prade eine Einladung zum Ministerpräsiden ten und in dieser Besprechung akzeptierte Prade die Beruf ung in das Kabinett. Es ist bekannt, daß es Prade vor einem halben Jahre

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 14
Datum: 21.11.1906
Umfang: 14
/ Seite 2 sichtslose Eroberer gebrandmarkt werden. Wir aber wollen bescheiden sein und verzichten auf Eroberungen. Wir verlangen nur, daß deutsch bleibt, was derzeit deutsch ist. Dieses Ziel zu er reichen, sei der Zweck der Schutzvereine. Deren gäbe es drei: der Tiroler Volksbund, die Süd- markund der deutsche Schulverein. Der letztere helfe den an der Grenze gefährdeten deutschen Schulen.? Die Südmark unterstütze den Schul- verein-in seinen Bestrebungen, aber sie tue außer

es aber vollständig gleichgiltig, in welcher Uni form man für sein Volkstum eintritt. Die drei Schutzvereine gehen darin Hand in Hand zum Segen für die deutsche Sache. Die Südmark habe aber eigene Vorteile, denn sie sorge nicht nur für die Deutschen in Tirol, sie kämpfe auch für alle Deutschen, die um Tirol herum wohnen. Wenn das deutsche Volkstum rund um Tirol be droht sei und Schritt für Schritt zurückweiche, dann sei auch das Tiroler Volkstum selbst in Gefahr. Darum sei es am besten, wenn jeder Deutsche

möglichst allen drei Vereinen angehöre, dem Deutschen Schulverein, der Südmark und dem Tiroler Volksbund, j Das mache in 365 Tagen im^ganzen 6 X aus und so viel hat ein jeder übrig. Die Südmark nun unterstütze Na tionalgesinnte an den Sprachgrenzen durch Gaben und Darlehen, wenn sie in Not geraten; ferner Volksbanken, Volksbüchereien, Studierende und außerdem erwerbe sie bedrohten Grund und Bo den, um ihn mit verläßlichen Volksgenossen zu be siedeln. Die Besiedelungsarbeit sei die schwerste Aufgabe

ein dreitägiges Meeting statt, das in zwölf Konkurrenzen 10.000 Kronen an Preisen bietet, und hiefür finden sich nicht weniger als 32 Pferde ein! Und welche Pferde!...' .''Für heute sei nur darauf hingewiesen, daß schon der Gegensatz zwischen dem deutschen Rekordsystem und unserem Geldpönalitäten- system die zahlreich anwesenden bayerischen Sportsmen auf das lebhafteste interessierte und zu vielen sehr ausregenden Debatten führte, deren Ergebnisse sich bis zu einem gewissen Grade auch in Deutschland Geltung

verschaffen werden. Das eine kann man schon heute konstatieren, daß es Meraner Zeitung so schwer geschädigt wurde. In Floruz wurden fünf Häuser völlig weggefegt und das sechste total unbewohnbar gemacht. Also sind vor Eintritt des Winters sechs Familien obdachlos geworden und ohne alles Hab und Gut. Kein Mensch küm mere sich um die in solcher Notlage befindlichen Deutschen und die Nachbarn feien selbst zu arm, um auch noch anderen helfen zu können. Der Bürgermeister habe nach Trient berichtet und ge beten

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 05.06.1892
Umfang: 12
, Abends »Hr. ' Mrlltt. Ar. 12«. Sonntag, den 6. Juni t8SS. SS. Jahrgang. Die nächste Nummer der „Merauer Zeitung' erscheint Dienstag, 7. Juni Abends halb 7 Uhr. Politische Rundschau. Meran, 4. Juni. KisWiche Heldenthaten. Es ist bekannt, daß sich der katholische C l e r u s überall dort, wo das Deutschthum einen harten Kampf um seine Existenz zu kämpfen hat, stets auf Seite der Gegner des deutschen Volkes stellt und daß selbst deutsche Priester nur allzuhäufig ihre Abstammung vergessen

, um als Renegaten ihrer Nationali tät allen Bestrebungen, die derselben feindlich sind, Vorschub zu leisten. Das deutsche Volt ist nichts weniger als persona beim kath. Clerus; sein zu selbstständigem Denken und Forschen hinneigendes Geistesleben ist diesem Clerus in „tiefster Seele verhaßt' und wo es ihm möglich ist, unterstützt er, namentlich in dem in unserer Monarchie tobenden Nationalitätenkampfe, mit Vorliebe diejenigen Volks stämme, welche die erbitter tstenFe in de der Deutschen find

. Wir hatten vor Kurzem Ge legenheit, darauf hinzuweisen, welche Förderung das Slovenenthum in Kärnten und Steiermark auf Seite der katholischen Geistlichkeit findet und können heute, als neues Beweismittel, das Auftreten des Brünner Bischofs, der den gut deutschen Namen Bauer trägt, anführen. Bischof Bauer hat dieser Tage bei Gelegenheit einer Jn- spectionsreise die deutschen Schulvereins- schulen in Eibenschütz und Mährisch- Kromau besucht und seinem Deuts chen- hasse dort in einer Weise die Zügel schießen lassen

nicht allein — in einer deutschen Schule — in czechi scher Sprache, sondern auch noch in einer von den geltenden Vorschriften abweichenden Weise vorgenommen, so daß die verdutzten und verschüchterten Kinder begreif licherweise öfters die Antwort schuldig blieben und Sr. bischöflichen Gnaden die erwünschte Ge legenheit zu einer donnernden Philippica gegen den deutschen Schulverein ga ben. Bischof Bauer hat aber vergessen, daß die Eltern, welche ihre Kinder dieser Schule anver trauten, dies ja freiwillig

thaten, weil sie die Kenntniß der deutschen Sprache für ihre Kleinen als nützlich und nothwendig ansehen. Das freie Selbstbestimmnngsrecht der Eltern wird wohl in diesem Falle ebenso zu achten sein, wie dort, wo es die Clerikalen, der eonfessionellen Schule wegen, beständig iu's Treffen führen. Wenn Bischof Bauer übrigens glaubte, Anlaß zur Unzu friedenheit mit den Erfolgen der Schule zu haben, so gebot es ihm die einfachste Pflicht des An stand es, diese Unzufriedenheit nicht in Ge genwart

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 02.09.1908
Umfang: 8
Ausdruck gegeben, daß ein Zusammengehen «der Dentsch- völtnckiei!, Deut'chradikalen. der deutschen Arbei- terschaft und des Haner- nnd Banerichnndes statt finden möge. Aufhebung der Schulgelder in Mähren. Ter Landesausschuß von Mährsir Hat beschlossen, de°m Landtage eine Vorlage betreffend Au Hebung der Schulgelder an Kolks- und Bür gerschulen zu unterbreiten. An Stelle der Schnl- go/der soll eine Gemeindeirmlagz -bis zu einer Höhe von -IL Prozent treten. !Eine Julb i l ä u mska

« M^D-e^SAdmrsAnLhatten. dre in — Wi«i und nichts üni ..KöniHeiche' liegen. Darum ha: er für seine ^LändsleutÄ »eigene 'Postkarten machen lassen, die den-- staatsrechtlichen Gelüsten d.-r Tschechen Rechnung tragen. ' Tschechischer Ueberfall auf Deutsches Sonntag fanden, wie gestern gemeldet, die sriüher wegen der -Blatternepidemic untersagten tschechi schen und 'deutschen Feste in Hruschau statt. Trotz strömenden Regens zogen e.wa tschechWe nnZ 2öl)l) deutsche Teilnehnler aus Oftraii auf' den Zestplatz. Tank

der umfassenden Sicherheits-vox- kehrnngen verlief der Nachmittag ohne Störung. Abends kam es zu einem Zufam-menstaß. Ter erste Zusammenstoß erfolgte, als nach Schluß des Fe stes die Witkowitzer Deutschen den Rückmarsch an träten. Ka^in 'war der erste Verein auf offener Straße angelangt, als etwa hundert Tschechen einen wo.'hl'vorHereitetcn Angriff gegen die Deut schen unternahmen und aus 'ine'se ein förn^.rches Boinbardeinent mit Steinen eröffneten un'S mit Stöcken und Latten, die von den Zäunen abge brochen

wurden, die deutschen Fastteilnehmer atta'k- kicricn. A'.s ans den Lärm auch a»s deu deutschen Werfam'nilungslokalen ein?ge hundert Deutsche hcrausstüÄnten. Mtstand ein furchtbares Tedrän ge, das umso bedrohlicher wm'de. als 20 Gendar men, statc /sich gegen d-ie Wegelagerer nnd Stein- schle!udcrer zu wenden, niit gefälltem Bajonett di>e Deutschen zurückdrängten. Tie Tscheck^n setzten das Steinlboimbardeinent fort. Nur mit großer MÜHe gelang es schließlich den Deutschen, sich in Sicherlhc» zn bringen

. Ein schwerer Züsain'men- stO ereignete sich! 'bald darauf bei der tschechischen Schulte, hinter deren Fenstern «zahlreiche Soikoln sich verborgen hielten. AlH 'die Deutschen vorbei- zogen, wurden sio Mötzlich aus den Fenstern der Schule mit em-enr Stein'ha'gel fövinlich überfchüt- tet.-Änch ihier lwandten sich die Gendämnen, als i>ie Deutschen gegen die Steinwerfer losgehen Wollten, 'gegen die Deutschen. Ammer wieder er neuten sich die Zusammenstöße Ä»nrl^» .den beiden feindlichen Lagern. Dnech

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 29.05.1909
Umfang: 8
in die Menge geschleudert, die mit Entsetzen ausein anderstob. Einem Manne und einem Kinde wurden die Hirnschalen eingeschlagen, einer Frau wurde ein Bein zer schmettert. Außerdem wurden noch sieben andere Personen verwundet. j -W-MDW Zwei Millionen für die Schulen an der Sprachgrenze. Der steirische.Schriftsteller Peter Rosegger verweist in einem in zahlreichen Blättern veröffentlichten Aufrufe auf die Sprachgrenzen, die stets den Deutschen Sorgen bereiteten. In dem Aufrufe heißt es: Wir wollen an unseren

zu bringen. Wenn sich nun ein tausend wohlhabende Deutsche fänden, von welchen sich jeder verpflichtete, jetzt für unsere nationale Sache zweitausend' Kronen zuzusagen und wirklich zu spen den, sobald der tausendste sie gezeichnet hat! Für den Fall, als innerhalb einer gewissen Zeit nicht zwei Millionen Kro nen zukommen sollten, wäre für keinen die Zusage bindend. Es gibt so viele vom Glück begünstigte Leute, es gibt so viel Geld auf der Welt, ich halte es für unwahrscheinlich, daß im ganzen deutschen

, an der die Besten des Volkes sich beteiligen und die ein für jetzt und die Zukunft segensreiches Ergebnis verspricht. So lautet nun meine Frage an jeden wohlhabenden , Deutschen: Geben Sie für deutsche Schulen an den Sprachgrenzen zweitaufend Kronen, wenn zwei Millionen daraus werden? Der Deutsche Schulverein hat die D-urchführung dieses Werkes übernommen. Er wird die Unterschriftensammlung betreiben und nach abgelaufener Werbefrist die Einziehung der gezeichneten Spenden sowie die Verwaltung und Verwen dung

Erde streue ich das Samenkorn ins Vaterland und zeichne als Erster zu hen-Millionen mein tausendstes-Teil^ ' ^ :.Gra z, am 1. Mn 1909. . Peter Rosegger» Nr. 121 Dem Deutschen Schulverein, der gleichzeitig auffordert, daß zur Feier seines 30jährigen Bestandes die erwünschte und notwendige Jubelgabe dargebracht werde, haben sich olgende Vereine angeschlossen: Deutscher Böhmerwaldbund, Bund der Deutschen Nordmährens, Brünner Vororteverein, Verein „Südmark', Bund der Deutschen in Böhmen, Bund

der Deutschen Ostböhmens, Verein „Nordmark' in TroP- pau, Bund der christlichen Deutschen in der Bukowina, Bund der Deutschen Südmährens, Bund der Deutschen in Nieder österreich, Tiroler Volksbund, Bund der Deutschen der Jglauer Sprachinsel. Bausteine ans Böhmen zur 3 Millionensammlung. Der großzügige Vorschlag unseres steirischen Dichters Rosegger findet bei den Deutschen aller Kronländer nachhaltigen An klang. Insbesondere aus Böhmen sind in den letzten Tagen zahlreiche Erklärungen zur Zeichnung beim

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