KttW 2. yNvixenev VhvonLK.^ Achvg. XVII. Worte kommen, wie dadurch schweres Geld erspart bleibe und wie man namentlich vor dem Sterzinger Regen sicher wäre. Im altkonservativen Lager war das Erstaunen und die Verblüffung groß, als die wackeren Tiroler Bauem erklärten: Diese Petition werden wir schon unterschreiben, aber zum Bauerntag nach Sterzing gehen wir doch! Nun war guter Rat teuer. Alle Mittel Wollen nichts helfen; die „Aktion der Landwirte', besser gesagt: die Trutzaktion
und Uebertreibungen. Es sei nicht wahr, oaß die Steuern gestiegen, wahr sei vielmehr, daß die Steuern sich vermindert; es sei nicht wahr, daß der Zolltarif schlecht, der Zolltarif sei vielmehr gut; es sei nicht wahr, daß es den Bauern schlecht geht, die Bauern stehen sich viel mehr besser denn je usw. Die Tiroler Bauern wissen recht gut, was von solchen Schönfärbereien zu halten ist, und sie werden auf solche Aeußerungen von Volks vertretern die Antwort sofort geben durch massen haften Besuch des Sterzinger
Bauerntags und seinerzeit durch Abgabe ihres Stimmzettels. Die Altkonservativen sind durch die Furcht, die Tiroler Bauernbewegung könnte ihre Herrschaft erschüttern, so verwirrt, daß sie bereits das Schwarze weiß und das Weiße schwarz heißen. Dabei aber haben sie noch die, gelinde gesagt, Unverfrorenheit, den Tiroler Bauern, welche in Sterzing ihre gerechten Forderungen mit Nachdruck erheben wollen, tückisch in den Rücken zu fallen, indem die Alt konservativen feierlich erklären und versichern, das Ganze
sei nur eine Hetze, die Bauern seien nur aufgehetzt, den Bauern ginge es ganz gut und somit sei den Bauern mit den Sterzinger Forde rungen gar nicht Ernst. Das heißt nichts anderes, als der Regierung nahelegen, die Tiroler Bauern nur getrost so wie bisher auch in Zukunft zu bagatellisieren. Der Tiroler Bauerntag war und ist nicht als eine christlichsoziale Versammlung geplant. Die Altkonservativen aber wollen daraus durchaus einen christlichsozialen Parteitag machen. Uns Christlichsozialm
kann es ja recht sein, wenn die Altkonservativen die Volksmassen, welche in Sterzing zusammenströmen werden, aus ihrem Parteiverband ausschließen. Uebrigens dürfte dieser Ausschluß ziemlich überflüssig werden; denn die altkonservative Partei hat durch ihr Verhalten zum Tiroler Bauerntag so wenig Ver ständnis für Bauernnot und Bauernrecht und zugleich eine solche Unfähigkeit, gesunde Volks bewegungen zu verstehen und zu leiten, an den Tag gelegt, daß die Kluft zwischen der alt konservativen Partei