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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 28.11.1908
Umfang: 8
protestierte gegen ?das Urteil und rief: „Nicht eine Stunde nehm' ich an, ich habe nicht gestochen!' Er wird vermutlich die Berufung einbringen lassen. Die blutige« Zusammenstöße auf der Wiener Universität. ver amtliche vericht über Sie Kevolverexaelle. Die amtliche Darstellung der montägigen Vorfälle an der Universität lautet: Am 23. No vember 1908, vormittags 9 Uhr, erschienen zirka 180 bis 200 italienische Studenten, die in der letzten Zeit wiederholt in Straßendemonstrationen ihrem Unmut wegen

*. Die gegenseitige Erbitterung führte schließlich zu einem heftigen Handgemenge, in dessen Verlauf Revolverschüsse gegen die an drängenden Deutschnationalen abgefeuert wurden. Von den Vorfällen, die sich in der Aula abspielten, hatten die vor der Universität im Dienste gestandenen Polizeibeamten keine unmittel bare Kenntnis. Es lag für sie anfänglich, da die Aufrechterhaltung der Ordnung auf akademi schem Boden zunächst der Universitätsbehörde zu kommt, kein Anlaß zum Betreten des Universitäts gebäudes

vor. Als jedoch die behördlichen Or gane auf der Straße die Schußdetonationen ver nahmen, wollten sie sofort mit gezogener Waffe zu den Toren, um in die Universität zu ge langen, doch konnten sie sich durch den Knäuel der aus dem Gebäude drängenden Studenten keinen Weg bahnen, zumal das mittlere Tor ge schlossen war und nur die beiden kleineren Seiten-- tore offen standen. Die Aula war in wenigen Augenblicken geleert und mußte nun die Wache aus der Rampe und auf der Straße Vorsorge treffen

Gebrauch gemacht hatten, wurden sofort dem Gedränge entzogen und dem Amte über stellt. Die feststellbare Zahl der Verletzten und Verwundeten beträgt 33. Schatte liunömachung cles «Mors. Der Rektor der Wiener Universität erließ am Dienstag folgende Kundmachung: Die Vor halle der Wiener Universität hat am gestrigen Tage den Schauplatz von Szenen abgegeben, die eine tiefe Verletzung der Heiligkeit des aka demischen Bodens, ein Hohn auf die akademische Ordnung, eine Schmach für die Schuldigen

der brutalen Gewalt akte die tiefste Empörung zum Ausdruck und werde gegen dieselben mit den schwersten Diszi- plinarmitteln vorgehen. Das Universitäts-Haupt-- gebäude bleibt bis auf weiteres geschlossen. Prüfungen und Promotionen bleiben aufrecht. — Vormittags wurde in der Aula ein gerichtlicher Lokalaugenschein vorgenommen. Wie lange die Sperrung der Universität dauem wird, steht noch nicht fest. Keinesfalls wird jedoch die Universität im Laufe dieser Woche wieder eröffnet werden. ein Memorsnclum Ser

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 23.06.1893
Umfang: 8
seine dunklen Schatten wirft um die heutigen Hochschulen. Dieser Materialismus aber ist kein Feind des Socialismus, sondern eher sein etwas schüchterner Bruder. Wie sollen also von den modernen Universitäten Männer kommen, die unserer Zeit gewachsen sind? Es gibt glänzende Ausnahmen, die Katholikentage haben es gezeigt, Und diese Versammlung zeigt es auch; aber Aus nahmen sind eben nur Ausnahmen. Die katholische Universität wird dem Vaterlande jene Männer heranziehen, Beamte, Juristen, Aerzte

u. s. w., die mit Opfermuth die Gefahr des Socialismus ab zuwenden imstande sein werden. Auf der katho lischen Universität Löwen haben die Studenten einen Vincentiusverein gebildet, der 1889/90 bei nahe 10.000 Franken an die Nothleidenden aus theilte. So löst man auf der katholischen Universität praktisch die sociale Frage. Aber nicht bloß praktisch, sondern auch durch die gesunden Grund sätze des Christenthums, wie sie in der Encyclica von der Arbeiterfrage niedergelegt sind. Das Christenthum hat schon

gegen uns Menschen brennt, auf die Erde geschleudert, und er ist zur Feuer mauer gegen unsere Feinde geworden. Es ist in 2) Hirtenschreiben vom 7. Juni 1359. H Hirtenschreiben vom 19. November 1866. „Briseener Chronik.' der altheidnischen Welt einen ganz neuen, wunder bar organisierten Bau aufgeführt. Das Christen thum, das ausgeht von einer katholischen Universität, kann und wird die Gesellschaft retten. Die andere Gefahr, die Oesterreich bedroht, ist die Nationali tätenfrage. Es ist von hervorragenden

umstehen. — Von der katholischen Universität wird und muss der Friede ausgehen und hinausfliegen unter die ver schiedenen Sprachen unseres weiten Vaterlandes. Kaiser Napoleon I. hat die von Görres heraus gegebene Zeitschrift „Mercur' eine fünfte Groß macht genannt. Hochverehrte Zuhörer! Eine Großmacht wird die freie katholische Universität sein, eine Großmacht für den katholischen Glauben; denn wie ein Leuchtthurm wird sie dastehen und hinausleuchten über das öde und sturmbewegte Meer unserer Zeit

und hinüberleuchten in die andere Welt; eine Großmacht wird sie auch für unser Vaterland; denn aus ihr werden die Männer kommen, die in geschlossenen Reihen den drohenden Gefahren entgegentreten werden und, Wenn 's nicht zu spät sein wird, ganz gewiss siegreich. Also eine freie katholische Universität in Oesterreich, wir müssen sie gründen, weil wir Katholiken sind, wir wollen sie gründen, weil wir Patrioten sind. Wir haben einen Diöeesan-Universitätsverein. Ein ruhmreicher und hochehrwürdiger Führer steht

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 14.09.1894
Umfang: 8
, Freitag, den ^.September W4. VII. IcrHvg. M offenes Wort zitr Hrüuduug der neuen katholischen Universität. Aus Vorarlberg. Im Mai d. I. fand in Sulzberg eine Pastoral-.Cynferenz statt, bei welcher ein Vor trag über die zu gründende neue katholische Universität gehalten wurde. Der Wortlaut dieses Vortrages, den unsere „Brixeuer Chronik' hiemit zu veröffentlichen ersucht wird, ist, einige Ab änderungen und Zusätze ausgenommen, folgender: „Hochw. Herren! Es ist Ihnen bekannt, dass unser hochwürdigster

Fürstbischof S im o n für die Diöcese Brixen schon im Jahre 1892 einen katholischen Universitcitsverein ins Leben gerufen und im vorigen Jahre einen dringenden Aufruf zur Gründung einer katholischen Universität', er lassen hat, in welchem es heißt: „Mögen also die Priester, dann aber auch wohldenkende Laien der hohen Aufgäbe der Förderung und Verbreitung dieses Vereines sich unterziehen, so kann selbst mit Aufwand von geringen Mitteln Großes ge schaffen Werden.' Weiter ist Ihnen bekannt, dass

eine katholische Universität zu gründen, eine unter stützende und empfehlende Stellung ein. Zwei Sätze waren es damals, welche die „Reichspost' als Grundlage für weitere Verfolgung des er habenen Zweckes festgestellt hat. Diese zwei Sätze lauten: , ' , 1. Eine katholische Universität ist für Oester reich zur Erhaltung und Wiederbelebung seines katholisckjen Glaubens eine höchst dringende, ganz unabweisbare NothwenHigkeit. 2. Die Katholiken Oesterreichs müssen sich die katholische Universität selbst gründen

; vom Staate können sie einen solchen Schritt nicht erwarten. Ueber den ersten Satz, dass, es eine dringende Nothwendigkeit sei, in Oesterreich eine neue katholische Universität zu errichten, sind wohl alle wahren Vaterlandsfreunde längstens einig; denn es ist ja .soiVcnklar, dass unsere jetzt bestehenden Universitäten fast ausnahmslos Haupt stützen des Liberalismus, der Socialdemokratie- und des Anarchismus sind; und diese giftigen Samen, ausgestreut in das fruchtbare . Erdreich der studierenden Jugend

, müssen, wie die „Reichs post' sagt, endlich aufgehen und bald die schlimmsten Früchte zur vollen Reife bringen, Also von dem Bedürfnisse einer katholischen^ Universität sind wir. alle vollständig überzeugt. Was aber den zweiten Satz betrifft: Die Katho liken Oesterreichs müssen sich die katholische Uni versität selbst gründen, da fehlt bisher unter uns Katholiken leider die nothwendige Einigkeit und ernstes, thatkräftiges Zusammenwirken. Darum hat der UniversiHtsverein.von Salz burg mit Einrechnung

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Seite 3 von 8
Datum: 07.11.1901
Umfang: 8
I. Fcitz in Hall zum Post Conceptspraktikanten bei der k. k. Post- und Telegraphendirection für Tirol und Vorarlberg ernannt. Demonstrationen in Innsbruck. Montag, den 4. November, gegen 1 Uhr mittags,, vsr- ssmmelten sich die italienischen Studenten vor der Universität und zogen dann in der Stärke von etwa 60—70 Mann vor die Hofburg, um dort durch Pfeifen und Schreien, wie »^.bbasso il ADveiNÄtors«, gegen Regierung und Statthalter zu demonstrieren. Die städtisch? Sicherheitswache versuchte

die Demonstranten zu zerstreuen, wobei drei Personen verhaftet wurden. Hierauf zogen sich die Studenten in die Universität zmück, um ' ihr Schreien und Pfeifen von Thor und Fenstern aus fortzusetzen; bald begäben sie sich aber wieder vor die Hofburg, wurden jsdoch von der Sicherheitswachs verdrängt. — Füc 7 Uhr abends war vor der Hofburg wieder eins Demon stration geplant, und es versammelte sich dort eins große Menge Neugieriger. Thatsächlich kam gegen 7 Uhr abends eine Schar italienischer Studenten

die Ruhe hergestellt war, wieder in die Kaserne ab. Nachmittags war am schwarzen Brette der Universität die Kundmachung angeschlagen, dass zwecks baldigster, im Interesse des arbeitenden Theiles der Studentenschaft gebotener Wiederherstellung der Ruhe die Vorlesungen des Dr. Menestrina bis auf weiteres unterbleiben. — Die Studenten schaft von Rom sandte an die italienischen Studenten m Wien ein ZustimmungsLelegramm. worin die baldige Errichtung einer italienischen Universität, in Trieft gewünscht

wird. — Die italienischen Studenten in Innsbruck, Graz und Wien wollen gemeinsam eine Kundgebung zur Errichtung einer eigenen Universität in Trieft veranstalten, und zwm im Einvernehmen und unter Theilnahme der deutschen Hörer der Universität Innsbruck. Es ist ein Massenbesuch italienischer Studenten aus Graz und Wien in Innsbruck geplant. — Zu den Demonstrationen an der Universität Innsbruck beschloss der aka demische Senat, den an diesen Ruhestörungen betheiligten Universiiätshörern feine ernstliche Missbilligung

auszusprechen und die Demon stranten im Auftrage des Ministeriums für Cultus und Unterricht auf die Folgen ihres gesetzwidrigen Verhaltens aufmerksam zu machen. Unterzeichnet ist die Kundmachung von Reetor Cathrein und Pcoreetor Myrbach. — Infolge der Jnnsbrucker Vorgänge beschlossen die italienischen Univcrsitäts- stndsnten in Graz, in der Aula der Universität eine Versammlung abzuhalten, eine Abordnung zum Rock zu schicken und dann vor der Hof- durch in Graz zu demonstrisren. — Die italienischen

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Seite 1 von 8
Datum: 21.09.1894
Umfang: 8
ebenfall» ein Freiexemplar. — Anlriindkaungrn für den »Tir»I' BolkSbote;«' Pro dreig^svsiltene Petitzeile l^'SjEm.,bre<t> S kr. > , Uv. 76.. Unterhaltungs-Blatt Nr. 38. > Briren, Freitag, den 2^. September VII. Icrhrg. Cm offenes Mort zur Hrnndnng der neuen katholischen Universität. Aus Vorarlberg. A ' ' ^ Gortsstzung und Schluss.) i.> ; 1. Vor allein anderen wird es gut sein, wenn das Volk von der Kanzel aus über die zu gründende neue Universität aufgeklärt tvird. Der Schreiber dieser Zeilen

hat am 9. Sonntage mach Pfingsten dem versammelten Volke gesagt, Was man unter einer katholischen Universität verstehe, wie -dringend nothwendig eine solche Hochschule sür Oesterreich sei, wer diese Hochschule gründen müsse, und wie die erforderlichen Mittel Zu dieser Gründung aufgebracht werden können. Und schon nach drei Stunden brachte dem Seel sorger ein zum Leichengottesdienste seiner Schwester eben anwesender-Gemeindevorsteher aus Steier- mark zwei Gulden zum anempfohlenen Zwecke. 2. Ist also das Volk

Parteien von der anderen eine Geld entschädigung,' welche aber solange hartnäckig Perweigert wird, bis beide Theile mit einander übereinkommen, einen bestimmten/ vom geistlichen oder weltlichen Vermittler vorgeschlagenen Betrag einem guten Zwecke zu widmen. ( > 5. Ist das Vorhaben der Gründung einer katholischen Universität einmal gehörig zur Kenntnis > des Volkes gelangt, werden gewiss manche katho lische Gemein de v erw altungen bereit sein, zu diesem für alle Gemeinden hochwichtigen Zwecke

mäßigsten sein, das Arbeiterpersonal Und die Mit glieder der verschiedenen Vereine zum Eintritt? m den Universitätsverein einzuladen. Diese Leute sind zum größten Theile gläubige und brave Katholiken, die zu einem guten Zwecke gerne ein Scherflein beitragen. Wenn z. B. 100 Personen, die in der Fabrik arbeiten, wöchentlich je 1 kr. zur neuen Universität bei steuern, so macht das im Jahre fl. 52, und -wenn in einem Gesellen- oder anderen Vereine 50 Mitglieder, je einen Wochenkreuzer spendieren, so gibt

das fl. 26; und wenn das ganze an einer großen Stickmaschine beschäftigte Personal jährlich -nur st. 1 beitrüge, so ergäbe das im Jahre in Vorarlberg allein eine Summe von mehr als fl. 1000. ! k 8. Ferner erlangt ^ der GründungsfondK der neuen Universität einen alljährlichen bedeutenden Zuwachs durch jene Beiträge, welche viele Persön lichkeiten aus dem geistlichen und weltlichen Stande versprochen haben. Möchten-doch diese-Gönner des so erhabenen Zweckes auch von jetzt an noch recht zahlreiche Nachahmer finden! 9. Eben

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Seite 2 von 8
Datum: 05.10.1905
Umfang: 8
. Daß den Tschechen eine zweite Universität nicht verweigert werden könne, leugnen nur die Radikaldeutschen, welche vom nationalen Streit leben und alle anderen Völker als „minder wertig' erklären. Weist ja die tschechische Uni versität in Prag mehr Hörer aus als die drei deutschen Universitäten in Innsbruck, Graz und Czernowitz zusammen! Wenn aber die Tschechen durchaus verlangen, daß die zweite Universität in der bisher deutschen Stadt Brünn errichtet werde, so ist das nicht mehr eine Forderung

: das katholische Zentrum stehe nicht an, zu erklären, daß die deutsche Stadt Brünn sür die Errichtung einer tschechischen Universität nicht der geeignete Ort ist, weil dadurch die nationalen Gegensätze noch mehr verschärft werden. Dieses Schreiben wurde mit großem Beifall zur Kenntnis genommen. Dr. Lueger sandte eine Zuschrift, in welcher er mitteilt: „Alle Mitglieder des christlichsozialen Reichsratsklubs sind entschlossen, für den deutschen Charakter der Stadt Brünn zu jeder Zeit ein zutreten

und gegen die Gründung einer tschechischen Universität in Brünn und dessen Vororten Stellung zu nehmen.' Von den Christlichsozialen war Abgeordneter Schrasfl als Vertreter nach Brünn entsendet worden und er hielt auch bei der Hauptver sammlung am 1. Oktober eine Ansprache folgen den Inhalts: „Ich bin gekommen, um Sie der aufrichtigsten Sympathien unseres Klubs zu ver sichern. Wir fühlen uns in nationalen Dingen vollkommen solidarisch mit Ihnen. Wir in Tirol wissen, was es heißt, sür nationale Dinge streiten

zu müssen. Auch wir haben derartige Kämpfe durchführen müssen. Wir sühlen, daß die Er richtung einer tschechischen Universität in Brünn eine Angelegenheit aller Deutschen in Oesterreich ist. Wir werden solidarisch sein mit Ihnen in der Abwehr dieses Attentats auf den deutschen Besitzstand. Wir Deutsche haben dieses Reich gegründet und mit unserem Blute gekittet. Leider verstehen wir eines nicht, was unsere Gegner verstehen: einig sein. In dieser Stunde aber ereignet sich etwas, worauf wir Jahrhunderte

. Dr. Erler hatte am Vorabend beim Fackelzug eine Ansprache vom Balkon des Deutschen Hauses gehalten und auf das Schicksal der italienischen Fakultät in Innsbruck hingewiesen. Abgeordneter Pommer spielte ebenfalls auf Innsbruck an und rief: „Sollte gegen unseren Willen eine tschechische Universität in Brünn errichtet werden, so erinnere ich daran, daß in Innsbruck das Beispiel ge geben wurde, wie man solche Trutzanstalten los wird! Wir werden Kraft und Mut finden, um diese Universität eventuell

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Seite 5 von 8
Datum: 07.07.1893
Umfang: 8
die heilige Messe lesen konnte. Graz, 4. Juli. (Eine Heldenthat an der GrazerUniversität.) Bei der jüngsten Studentenbewegung wurde in Graz der Vertreter der bestgehassten Verbindung „Carolina' aus dem Studentenausschuss hinausgedrängt. Auf den Protest der „Carolina' erfolgte als Antwort von den deutschnationalen „Brüdern': Ausschließung der „Carolina' beim Aufmarsch zur Universität. Sämmtliche Korporationen der hiesigen Universität betrachten es nämlich als ihr Recht, wöchentlich einmal corporativ

auf die Universität zu ziehen. Die Verbindung „Carolina' hat den Samstag zum Tage ihres „Universitätsbummel'. Am 17. Juni war sie an diesem Universitätsbummel zufällig ver hindert und erfuhr nachträglich, dass -sich mehrere Hundert an der Universität angesammelt hatten, um ihr eine Demonstration zu bereiten. Den kommenden. Samstag verhinderte die Verbindung ein Regenguss am Aufmarsch. Als derselbe nun am I.Juli stattfand, waren wieder mehrere hundert Studenten erschienen; insbesondere sämmtliche Stu- denten

-Corporationen ohne alle Abzeichen. Diese tapfere Schar begann nun auf die kleine Anzahl von dreizehn katholischen Couleurstudenten loszu drücken, um sie so von der Universität zu ver drängen. Der Appell eines geistlichen Herrn Uni versitätsprofessors, welcher zufällig mit der Ver bindung conversierte, an ihre akademische Bürger würde und die Aufforderung desselben, sich an ständig zu benehmen, fruchtete nichts^ Die Ver bindung wich der Unmasse kaum zwei Meter. Der Aufenthalt der Verbindung

auf der Universität hatte schon weit über die gewöhnliche Zeit hinaus gedauert, als der Senior eanä. zur. Wegeler die Seinen sammelte mit dem kräftigen Rufe: „Nur auf Ersuchen des Herrn Universitätsprofeffors verlassen wir freiwillig die Universität!' Jetzt schrie die wackere (?) Schar: „Hinaus! Abzug!' Es konnte nur noch ein Mitglied, der „Carolina' der Studentenschaft klar legen, wie geistreich es sei, jetzt, da die Verbindung ihren freiwilligen Abzug erklärt habe, solche Rufe erschallen zu lassen

zu gratulieren, und sollte Tirol seine Jugend an die Universität nach Graz senden, so soll es die Bitte der Eltern, der Wunsch der Söhne sein: „Nur unter Carolinas Banner will ich leben!' Vivat, Üorsat, ersseat> (üarolins.! Freiburg, 4. Juli. (Verhaftung eines Socialisten.) Ungeheueres Aufsehen erregt die Verhaftung des socialdemokratischen Cassiers Lutz in Pforzheim am 24. Juni. Nach neuesten Nachrichten fehlen der Ärbeitercasse 69(19 Mark (!), während 6 ganze Mark sich darin mit 899 Mark Schulden

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Seite 4 von 10
Datum: 02.02.1901
Umfang: 10
finden, wenn sie ihm vom Pro fessor nicht gegeben wird? Glauben suchen, wenn er von ein Capital alls in alkem von circa 1,198.000 Kronen zur Verfügung. Er hoffe ganz sicher, bis zum nächsten Jahre die 2,000.000 Kronen zu 'rechen.^.^^ des hochwst. Wrsterzbischoss sprach Se. königl. Hoheit P^inz Max von Sachsen einige herzliche Worte. Ihn freue eS sehr, dass so viel für die Universität ge arbeitet werde. „Halten Sie nur aus trotz allerlei Qualen, Leiden und Schmerzen, die Sie gerade wegen

der Universität zu erdulden haben. Wo Leiden und Sorgen, da hilft Gott; wo keine Leiden sind, da ist es weniger verdienstlich; mit Gott muthig ans Werk! Ich werde jeden Tag bei dem hl. W ssvpfer Ihrer schönen Angelegenheit gedenken. Gott gebe, dass bald die alma watsr erstehe!' Obmann des akademischen Zweigvereines von Salzburg. Hochw. H. Herzog, sprach sodann in begeisterten Worten über die Thätigkeit der akademischen Zwe'gvereine. Ja, wenn man den Zweigvsreinen nachfolgen würde, dann stünde eine slmk maisr

bald da; und doch ist fo Wo soll er seinen 1 ein akademischer Zweigverein keine eigentliche den Kathedern materielle Fundgrube, sondern mehr eine arbeitende, herab nur Unglauben hört; wenn er systematisch agitatorische Hilfskraft! Ahmet deshalb alle diesen von seinem Glauben, den ihm ein gutes Mutter- I jungen Musensöhnen nach, die lieber ein Krügerl herz eingepflanzt hat, abgebracht wird? Darum eine alma unter, eine katholische Universität, wo den jungen Leuten die Wahrheit gelehrt

er ins Feuer; nur seine kräftige Stimme verhinderte es, fönst hätte man seine Worte unter dem stürmischen Jubel der Versammelten nicht mehr gehört. Er sprach zuerst von der Nothwendigkeit einer Universität im all gemeinen, dann grenz er über auf einzelne Punkte und behandelte die heutigen Zustände in den Mittelschulen und den Hochschulen. Er bringt zum Beweise nicht bloß mögliche Dinge, sondern lässt Thatsachen sprechen. Er schildert, wie die Söhne sortziehen vom Elternhause auf das Gymnasium

darauf, dass nicht schon im Untergymnasium der junge Student eine Beute - deutschnationaler Agitation werde, und setzen wir ganz besonders unsere ganze Kraft ein für die Gründung einer freien katholischen Universität, damit wir bald katholische Profefforen für die Mittelschulen er halten. — Vorarlberg hat bis jetzt für den Katholischen Universitätsverein wenig geleistet, weil es so viel mit seinen Schulen zu thun hatte; aber jetzt wird auch Vorarlberg nicht mehr zurück bleiben, sondern gewiss

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Seite 2 von 8
Datum: 16.06.1893
Umfang: 8
und Parteien aus- und eingehen können, d. h. nicht bloß der Titel „katholisch' vereinige seine Mitglieder, sondern als politische und wirtschaftliche Partei streben sie ge meinsam darnach, für das Volk zu sorgen und feine Interessen mit einer „goldenen Rücksichts losigkeit' gegenüber den verschiedenen gouverne- mentalen Bemühungen, neue Lasten aufzulegen, zu vertheidigen. Wer wollte leugnen, dass diese Vorgänge außer den schwarzgelben Grenzpfählen nicht recht lehrreich sind? Eine katholische Universität

. Am 4. Juni wurde, wie bereits berichtet, im Priesterseminar zu Brixen die erste öffentliche Versammlung des Universitätsvereines der Diöcese Brixen gehalten. Se. Excellenz der Hochwürdigste Fürstbischof Simon und viele Honoratioren waren dabei anwesend. Die Versammlung verlief glänzend und erfüllte ihren Zweck, die Anwesenden für das Werk der Gründung einer katholischen Universität „Brwvner Chronik.' zu begeistern. Der. Hochwürdigste Fürstbischof aber sprach in seinem Schlusswort die volle Bei- stimmuug

, und man möchte sagen, mit elementarer Gewalt herausgewachsen ist aus dem christlichen Bewusstsein, und das deshalb überall dort günstige Aufnahme suchen und finden wird, wo ein guter katholischer Geist weht. In fast allen Priesterseminarien Cisleithaniens bestehen sogenannte akademische Bereinigungen zur Unter stützung des Planes, eine katholische Universität zu gründen, und der Hochwürdigste Fürsterzbischof von Salzburg hat dies es Streben freudigst approbiert. Unser Priesterseminar ist diesbezüglich

auf diese Versammlung. Und wo sollte auch diese freudige Begeisterung mehr am Platze sein als hier? Dieser Verein bezweckt ja die Förderung des Planes, in Oesterreich eine freie katholische Universität zu gründen und zu erhalten, und das ist ein Unternehmen von so eminenter Wichtigkeit, dass es jeden guten Katho- liken und Oesterreicher interessieren muss und noch mehr als das; diesen Gedanken mögen Sie mir gestatten einigermaßen auszuführen. Es heißt also zuerst

: EinekatholischeUniversität. - — Wir haben in Oesterreich mehrere „katholische' Universitäten, z. B. in Wien, Prag, Innsbruck, und gerade in der Stiftungsurkunde der Jnns- brucker Universität heißt es: „Wir, Kaiser Leopold I., halten für völlig festgesetzt und be schlossen, in Tirol eine Universität zu errichten zur größeren Beförderung der göttlichen Ehre und zur Zierde der Uns untergebenen Provinz Tirol.' ^6. Juni ^893. Nr. 43. Diese Universitäten waren einmal katholisch, sie' sollten nach Recht und Gerechtigkeit katholisch

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Seite 5 von 8
Datum: 30.11.1894
Umfang: 8
. Salzburg, 27. November. Allgemein wird in katholischen Kreisen die Action der Städt gemeinde Salzburg vom 19. November mit großer Freude begrüßt. Domcustos Mayr hatte am 1. October den Antrag gestellt, Schritte zu machen, dass das Project der Errichtung einer katholischen Universität in Salzburg im Gemeinderathe zur Verhandlung komme. Ein zu diesem Zwecke ein gesetztes Comite zog dann die Angelegenheit in ernste Erwägung, und das Resultat dieser Er wägungen waren folgende Anträge an das Plenum

: 1. dem Vereine für Errichtung und Erhaltung einer katholischen Universität in Salzburg einen vom Gemeinderathe zu bestimmenden jährlichen Beitrag bis zur Errichtung vom Jahre 1895 an mit dem Beifügen zuzusichern, dass a) diese Beiträge sammt den zuwachsenden Zinsen gegen jährliche Ausweisleistung in der Verwaltung der Stadtgemeinde bis zu dem Zeitpunkte verbleiben, als die Errichtung der katholischen Universität in Salzburg vollständig und in einer Weise gesichert ist, dass die Stadtgemeinde mit vollem

Rechte den Eintritt der für die Gemeinde aus dem Be stände der Universität erhofften Vortheile ge wärtigen kann, und d) dass diese Beiträge der Stadtgemeinde zur freien Verfügung für den Fall stehen sollten, wenn etwa die Universität überhaupt nicht oder nicht in Salzburg errichtet würde; 2. dem Vereine eine vom Gemeinderathe seinerzeit zu bestimmende jährliche Subvention nach Eröffnung der Universität zu den Erhaltungs kosten derselben, und War je nach Maßgabe, ob vorerst nur die juridische

und philosophische Facnltät oder gleichzeitig auch die medicinische Facultät errichtet wird, unter der Bedingung zuzusichern, dass in der gesammten Leitung der Universität, beziehungsweise in der Beschluss fassung des hiefür aufzustellenden Curatoriums oder dergleichen, jederzeit auch die Interessen der Stadt bestens gewahrt werden; 3. dem Vereine auch in anderer, sonst wünschenswerter Weise die thunlichste Förderung und Unterstützung von Seite der Stadtgemeinde zuzusichern; 4. an die Durch führung

dieser sämmtlichen Leistungen die Be dingung zu knüpfen, dass die Stadtgemeinde in dem Vereinsausschusse und in dem nach Eröff nung der Universität hinsichtlich der Verwaltung derselben aufzustellenden Curatorium oder der gleichen durch eine Virilstimme vertreten ist. — Dieser Schritt des Gemeinderathes ist demnach umso erfreulicher, als er früher dem Project un sympathisch gegenüberstand, solange nämlich das „eiserne Regiment' am Tische des Vorsitzenden herrschte. Mit dem neuen Bürgermeister Zeller

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 14.01.1903
Umfang: 8
vor jener früheren Nummer mit dem beigelegten Zettel, auf dem ein längerer Aufruf stand, nicht wahr? Ja, ja, höre ich dich sagen, da handelt es sich gewiß schon wieder um die katholische Universität? Jawohl, gut ge raten! Was ist denn aber eine Universität? Nun, eine Universität ist die höchste Schule im Lande! Dein kleiner Rudolf will studieren; er kommt von einer Volksschule weg, geht acht Jahre an die Mittelschule — ins Gymnasium — und nach acht Jahren in die Universität! Von der Universität kommt

, wir wollen katholische Professoren, die nichts gegen Gott und feine heilige Religion vor bringen, für unsere Kinder haben. Sehr gut und richtig geurteilt! Aber wie das anfangen? Dir ist bang ums Herz, gelt liebe Mutter, um deinen so gut erzogenen Rudols; auch du, lieber Vater, willst einen tüchtigen Mann aus deinem Sohne gemacht wissen, keinen glaubenslosen Religionsspötter. Nun gut, dann helft ihr Eltern alle, die ihr wißt, welch kostbarer Edelstein ein edler Sohn ist, helft uns gründen eine katholische Universität

. Lieber Leser, sür heute behüt' dich Gott! In der nächsten Nummer werde ich dich belehren, wie es auf den Universitäten aussieht und wir werden mitsammen besprechen, was denn die Universität eigentlich mit dem gewöhnlichen Volke zu schaffen hat. (Fortsetzung folgt.) Schweizer Brief. Schweiz, 6. Jänner 1903. Gegenwärtig beschäftigt sich die gesamte schweizerische Presse mit der mysteriösen Angelegen heit der Kronprinzessin von Sachsen. Geradezu charak terlos ist es zu nennen, daß jüdische Blätter

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 20.01.1900
Umfang: 8
die Entwicklung und den Fortschritt des Vereines vonseits des Cardinals. Dann ersolgte der Cassa-- und Rechenschafts bericht, wonach unter lautem, stürmischem Beifall Dr. EduardPrinzvonund zu Liechten stein (II. Vicepräsident) sein Referat über die Art der Geldbeschaffung für die zu er richtende Universität in klarer, überzeugender Weife zum Vortrag brachte. Den Hauptinhalt desselben bildeten folgende Programmpunkte: 1. Zuerst soll die Eröffnung einer juridischen und philosophischen Facultät erfolgen

und italienischen Kronländern, in den nördlichen slavischen Kronländern (beim gut katholischen böhmischen Hochadel!); <Z) durch den eventuellen Beitritt anderer Diö- eesen; e) durch die Möglichkeit der Verminderung des Erfordernisses. . 5. Er sagte: „in den deutschen Alpenländern', da hier das Interesse am größten sei; es werde aber auch die Universität in Salzburg natur gemäß einen hervorragend deutschen Charakter an sich tragen. Das Hauptcontingent der Hörer werden nämlich die Studenten der deutschen

nach den ihnen am bestey scheinenden Mitteln. Das Ergebnis derselben sei wenigstens zweimal im Jahre dem Centralansschusss des Ver eines in Salzburg zuzuführen. Gegen Schluss erhob sich der Referent gegen die Ansicht: Innsbruck solle wieder ein katholische Universität werden; man solle nicht zu den vielen Universitäten noch eine neue bauen. Nach den jetzt bestehenden Gesetzen müsse jede staatliche Universität allen Consessionen gleich gegenüberstehen, und selbst eine durch und durch katholische Regierung könne

gesetzestreu keinem einzigen Bischof einen Einfluss aus Besetzung der Professorenstellen einer solchen Universität einräumen. Die Schlussworte bil dete der Satz, dass ohne die Schaffensfreude und die Arbeitslust eines vernünftigen Optimis mus kein großes Unternehmen möglich sei. — Der brausende Beifall gab lautes Zeugnis für die einstimmige Anerkennung dieses trefflichen neuen Organisationsplanes. — Der Obmann des akademischenZweigvereineZ Salzburg, Gabriel Kellinger, Alumnatsinspector, entwarf hierauf

ein Bild der traurigen Erscheinungen in der glau benslosen heutigen Studentenwelt und beleuchtete dasselbe durch die Borfälle in Klagenfurt und jüngst in Salzburg. Die Festrede, welche erst gegen Schluss der Versammlung angesetzt war, hielt Herr Pfarrer Perkmannans Bischofshofen über das Thema: Die Errichtung einer Katholischen Universität ist in erster Linie eine religiöse That. Er sührte mit historischen Belegen aus, wie die Kirche vom Anfang niedere und höhere Schulen errichtet habe, dass

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Seite 2 von 8
Datum: 27.08.1901
Umfang: 8
Wissenschaft durchzogen. Protectwn und An gehöngkeit zu einer liberalen Clique seien ik» die ausschlaggebenden Factoren zur Erlang^ emer Professur. Redner wies dann hin auf U Universitäten Innsbruck, Graz und Wien w» der Reelor sich nicht gescheut habe, inmitw einer Versammlung von stalldeutschen Buricden- schaftern das Bismarck-Lied mitanzubören Als Mittel zur Ausführung der Idee einer katho lischen Universität empfahl dann Redner- Or- ganisation, Agitation, Presse und vereintes Vor- gehen, Einigkeit

. Nachdem der Chor .,O aroken Gott!' von Max Stadler aufgesührt war, bestieg mit frenetischem Beifall empfangen, der Arbeitet führer Leopold Kunschak die Bühne. Es ist wirklich schwer, über diese R-ds eine kurze Skizze zu liefern, da ein G-danks den anderen drängt. Redner behandelte die Frage' „Welches Verhältnis besteht zwischen katholischer Universität und socialer Frage?' Nach einer kurzen D-fimtion der socialen Frage zeigte Redner, wie die Arbeiter eigentlich zur Idee einer katholischen Universität

gelangt seien. Sie hätten gesehen, welche Verheerungen durch die falsche Wissenschaft angerichtet worden, und so seien sie von selbst auf die Idee einer katholischen Universität gekommen. Redner schloss: „Wir sehnen uns im Interesse aller nach einer katho lischen Universität, um Führer zu bekommen im socialen Kampf.' Nicht endenwollsnder Beifall lohnte den Redner für seine Ausführungen. Nachdem der patriotische Chor „Der Adler von Oesterreich', mit reichem Beifall vorgetragen worden war, nahm

der stramme Couleurstudent Krauter das Wort, um in begeisterten Worten das Wirken der katholischen Verbindungen klar- zulegcn; dann sprach noch der Begründer der akademischen Zweigvereine Coopsrator Stadler aus Gmunden, der die Anwesenden mit kräftigen Worten aufforderte, frisch das Werk zu beginnen und nie zu ermatten, dann werde in Bälde eine katholische Universität erstehen. Redner schloss mit dem Worte: „Es lebe die That!' Nachdem der Vorsitzende das Schlusswort ergriffen, um in geziemender Ehrfurcht

der höchsten Autoritäten zu gedenken, löste sich diese wahrhaft erhebende Versammlung auf. Am dritten Tage wurde eine Seelenmesse sür die verstorbenen Mitglieder der Vereinigung gelesen. Es fand dann noch vormittags eine Theilnehmerconferenz statt, in welcher Cooperator Stadler die gewöhnlichen Einwände in treffender Weise widerlegte, die gegen das Zustandekommen einer katholischen Universität erhoben zu werden Pflegen. Referent brachte dann noch verschiedene Mittel in Vorschlag, die zur Durchführung

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 10
Datum: 16.05.1908
Umfang: 10
bereit erklärt und nun ist es an der Bevölkerung, auch ihrerseits diese Neueinführung kräftigst zu unterstützen. Mit der herzlichen Bitte, nur an die großen Aufgaben und unsere Pflicht zur Erhaltung unseres schö nen Heimatlandes zu denken und sich nicht von kleinlichen Erwägungen leiten zu lassen, wenden wir uns an alle Tiroler und ihre Freunde mit der festen Zuversicht, daß wir nicht umsonst gebeten haben. Zum Universitiiisstreik. Universität Innsbruck. Wie Rektor Doktor v. Scala gelegentlich

deutsch genug das Mißtrauen in Wort und Tat ausgedrückt wurde. Der Rektor gab sich aber mit den schönen Worten der Stu denten zufrieden, zog seine Demission zurück und ließ folgende Kundmachung am schwarzen Brett der Universität anschlagen: „Der akademische Senat in Innsbruck hat im Einvernehmen mit den akademischen Senaten in Wien, Graz und Prag folgende Kundmachung beschlossen: Der akademische Senat warnt ernstlich vor Streik und Demon strationen, zumal für so weitgehende Schritte die Voraussetzung

fehlt, da von der Maßregelung Wahrmunds wegen politischer oder religiöser Ueberzeuguug und deren Aeußerung bisher nicht die Rede ist. Die Studentenschaft möge ver sichert sein, daß, wenn eine außerhalb der Uni versität stehende Macht einen Professor in seinem Lehramt wegen seiner religiösen, wissenschaftlichen oder politischen Ueberzeugung behindern würde, die Professoren die ersten wären, welche dagegen Protest einlegen.' kunckgebungen an <ler Sraser Universität. Auf Ersuchen der freisinnigen

Studentenschaft si stierte am Donnerstag der Rektor der Universität alle Vorlesungen, um die Übereinstimmung des Senats mit den Forde rungen der Studenten bezüglich der Angelegen heit Wahrmund zu dokumentieren. Vormittags fanden Demonstrationsversammlungen an der Universität und Technik statt. Sie Antwort Äe§ Aiener Kelltors. Am Mittwoch nachmittags fand eine angekündigte Versammlung der liberalen Studentenschaft im Vestibüle der Wiener Universität statt. Es waren etwa 2000 Studenten anwesend. Der Rektor

und erklärt, daß der in Aussicht genommene Streik nicht auf gehoben. sondern nur aufgeschoben sei und daß für den Fall, wenn die Antwort des Professorenkollegiums der Jnnsbrucker Universität auf die Eingabe der dortigen freisinnigen Studentenschaft in der Wahrmund-Affäre nicht befriedigend ausfallen sollte, der allgemeine Studentenstreik innerhalb acht Tagen proklamiert werden würde. Verschiedenes. Line neue Kaserne in Lien?. Auf einem Grundkomplex von über 20.000 Quadratmeter soll in Lienz am Ostende

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 06.06.1893
Umfang: 8
, der sich vorläufig von München ebenfalls nach Rom begeben hat, besorgt der Secretär Msgr. Givvannini die Geschäfte der Wiener Nuntiatur., Die Berathungen der Minister über die böhmischen Angelegenheiten sind abgeschlossen worden, ohne dass etwas von einem Eingreifen in den Gang der Dinge in Böhmen verlautete. Der akademische Senat, der Universität Graz erließ am 27. Mai eine Kundmachung, in welcher er die Beschwerden der Studentenschaft als be gründet erklärt und seinen Beschluss zur Kenntnis bringt, dass

er sich an den Unterrichtsminister mit der Bitte wenden werde, sich der beeinträchtigten Rechte der studierenden Referveofficiere auf das nachdrücklichste anzunehmen. Der akademische Senat der Universität in Innsbruck hat in seiner Sitzung am 29. Mai nach stehenden einhelligen Beschluss gefasst: „1. Der akademische Senat erklärt auf Grund des ihm von Sr. Magnificenz vorgelegten Materiales, dass er gegenüber den Verfügungen der Militärbehörden, welche das Vereinsrecht der akademischen Bürger beschränken, für die Rechte

Feuerstein, Theolog des lll. Cursus, das Wort zur ersten Rede, um in begeisterten Worten die Nothwendigkeit einer freien katholischen Universität in Oesterreich zu schildern und zu ernster, entschiedener Verwirklichung des Planes aufzufordern. Der Vortrag war sehr interessant und packend und hat seinem Zwecke ungemein entsprochen. Reicher Beifall lohnte den Redner. Es folgten die Musikstücke: „Abendlich' sür Streichquintett und „Cäcilias Gebet', Chor von Mitterer, beides vorgetragen von den Alumnen

des Priesterseminars. Daraus hielt Professor Dr. Schöpfer das Referat über die Grundsätze, von denen die Vorstehung des Katholischen Uni versitätsvereines als vorbereitendes Comit6 sich leiten ließ bei der Verfassung der Bereinsstatuten. JmVerlaus des längeren, sehr klaren und gediegenm Vortrages wurden auch die verschiedenen Zweifel und Bedenken, welche so häufig gegen die Gründung einer katholischen Universität erhoben werden, besprochen- Zum Worte meldete sich daraus> von der Versammlung lebhaft begrüßt, Herr

Dr. Otto v. Guggenberg und sprach seine volle Sympathie sür die Bestrebungen des Vereines aus. Von großem Interesse waren die einzelnen Details, welche, dieser Redner ans dem 'Universitätsleben brachte, um das zu bekräftigen, was die früheren Redner über die Nothwendigkeit einer katholischen Universität gesagt hatten. Nach zwei weiteren Musikstücken: Arie ans „Messias' von Händel für Tenor, vorgetragen vom Herrn Theologen Padöller, und dem Chor für Männerquartett von Modlmayr beschloss

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 21.05.1903
Umfang: 8
. ' ' ' ^ ^ Am' 17. Mai nachmittags fand im Verdi. Theater in Trient eine von Studenten einberufen? Volksversammlung statt, um gegen die Voraäna» an der Jnnsbrucker Universität Protest zu er heben. Es wurde eine Resolution angenommen in welcher die Errichtung einer italienischen Universität in Trieft verlangt wird. Der Stadtrat von Trieft nahm am 18. Mai einen Dringlichkeitsantrag an. worin ebenfalls gegen die Vorgänge in Innsbruck protestiert, das Recht der Italiener Oesterreichs auf eine italienische Universität

in Trieft anerkannt und gefordert wird, daß den italienischen Studenten bis zur Errichtung dieser Universität die gleichen Rechte wie den übrigen Studenten gewahrt bleiben. Der Stadtrat beauftragte das Präsidium, weitere Schritte zugunsten der italienischen Universität in Triest zu unternehmen. Der Slovene Rybar schloß sich dem Protest gegen das Verhalten der deutschen Studenten in Innsbruck an und erkannte das Recht der Italiener auf eine eigene Universität an. — Begreiflich, weil die Slovenen

auch eine eigene Universität beanspruchen. Die liberalen slovenischen Abgeordneten Fer- janeic und Ploj sprachen dem Unterrichtsminister ihre Verwunderung aus über dessen zwei Erlässe, in welchen die Verlegung der italienischen Uni- versitätsvorträge von Innsbruck und aus Tirol überhaupt angekündigt wird; es sei durchaus nicht notwendig, noch studentische Tumultuanten nach Triest zu ziehen, vielmehr sei es geboten, die Rückwirkung auf die slovenische und kroatische Bevölkerung zu berücksichtigen, wenn etwa

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Volksblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 08.07.1893
Umfang: 10
Studentencorporation in Graz hat, und wurden Ihnen nur die Festlichkeiten der hie sigen kathol. Verbindung „Carolina' geschildert. Heute will Berichterstatter Ihnen einmal schildern, mit welcher Niederträchtigkeit der Gegnerschaft es eine solche Ver bindung zu thun hat. Es würde wohl zu weit führen die zahllosen Anschläge gegen diese wackere Verbindung zu schildern. Der Berichterstatter beschränkt sich auf den jüngsten Vorfall. Sämmtliche Corporationen der hiesigen Universität betrachten es als ihr Recht

, wöchentlich einmal corporativ auf die Universität zu ziehen. Die Verbindung „Carolina' hat den Samstag zum Tage ihres „Universitätsbummel'. Am 17. Juni war sie an diesem Universitätsbummel zufällig verhindert und erfuhr nachträglich, daß sich mehrere hundert Studenten an der Universität. angesammelt hatten, um ihr eine Demonstration zu bereiten. Den kommenden Samstag verhinderte die. Verbindung ein heftiger Regenguß am Aufmarsch. Als derselbe nun am I. Juli stattfand, waren wiederum mehrere hundert

würde und die Aufforderung desselben, sich anständig zu benehmen, fruchtete nichts! Die Verbindung wich der Unmasse kaum zwei Meter. Der Aufenthalt der Ver bindung auf der Universität hatte schon weit über die gewöhnliche Zeit hinaus gedauert, als der Senior eanä. l'ur. Wegeler die Seinen sammelte, mit dem kräftigen Rufe: „Nur auf Ersuchen des Herrn Universitäts professor verlassen wir freiwillig die Universität!' Jetzt schrie die wackere (?!) Schaar: „Hinaus! Abzug!' Es konnte nur noch ein Mitglied der „Carolina

et Patria!« Solchen jungen Männern, welche so treu die hl. Traditionen ihrer Väter bewahren und verfechten, ist wahrhast zu gratuliren, und sollte Tirol ihre Jugend an die Universität nach Graz senden, .so soll es die Bitte der Eltern, der Wunsch der Söhne sein: „Nur untet „Carolinas' Banner will ich leben!' Vivat, lloreat, ersseat »darollna?« Nie LaililesailsWimg m IimsbriM. i. , Aussteller aus Bozeu. 1. Die Conserven-Actien-Gesellschaft in Bozen, welche außer Preisbewerbung ausstellt, bringt ans

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Brixener Chronik
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Seite 11 von 12
Datum: 09.01.1909
Umfang: 12
- und Holzbearbeitnngsmalchinen- arbeiter, Tapezierer, Klavier- und Orgelbauer, Geigenbauer, Kamm- und Fächermacher, Ver golder, Wagner, Holzhauer usw. Auskunft erteilt sofort und unentgeltlich die Geschäftsstelle des Verbandes, Wien, XVI/z, Kirch- stetterngasse 41, 1. Stock. Verschiedenes. LntiMwng ötterreichilcher Universitäten von ISbZ bis MZ. Im Laufe der erwähnten vierzig Jahre ist die Frequenz der Hörer von 6034 auf 19.563, sohin um 222 Prozent, ge stiegen. In diese Periode fiel die Gründung der böhmischen Universität in Prag

und der deutschen Universität in Czernowitz In der gleichen Periode stieg die Zahl der Mittelschüler von 41.176 auf 111.012 und zeigt bis 19u7 sogar eine Höchstzahl von 132.629. Aus dieier Misse von Mittelschülern erklärt sich das rapide An wachsen der Universitätshörer und die mit Be zug auf die Berufewahl erschreckende Ziffer der selben. Die relativ größte Steigerung weist die Universität Krakau auf, deren Hörerzahl in der bezeichneten vierzigjährigen Periode von 371 auf 1691 stieg; den geringsten Zuwachs

zeigt die deutsche Universität in Prag, die im Jahre ! 883. also zur Zeit der Gründung der böhmischen Universität, 1288 Hörer besaß und nun deren 1435 zählt. Die böhmische Universität hat in den 21 Jahren ihres Bestandes eine Ver mehrung ihrer Hörer um 237 Prozent erfahren. Der deutsche Prozentsatz der Hörer an allen österreichischen Universitäten ist von 49,8 Prozent im Jahre 1^63 aus 45,1 Prozent im Jahre 1903 zurückgegangen, übersteigt aber noch immer das Verhältnis der Deutschen innerhalb

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 19.05.1900
Umfang: 8
die An- und Verkaufsgenossen- schaft, welche infolge ihres Betriebes in einem- fort die Raiffeifencafse in Anspruch nimmt, sei es, dass die Genossenschaft selbst zur Erledigung ihrer Agenden des Credits der Raiffeisencasse bedarf, sei es, dass die Mitglieder der Genossenschaft, um die Bezahlung aufrecht zu erhalten, sich als Mitglieder der Casse an diese wenden müssen, um von ihr einen Vorschuss zu bekommen. Von der Wiener Universität. Es haben sich in Wien an der Universität wiederum Scandale ergeben

, welche von den farbentragenden nationalen Studenten hervor gerufen wurden und gegen die christlichen farben tragenden Studenten sich richteten. Dies hatte ein zeitweiliges Farbenverbot — d. h. kein Student darf in Farben auf die Universität kommen — sowie den Rücktritt des Rectors zur Folge. Derselbe, ein Priester und Theologie professor, zeigte sich den radicalnationalen Studenten sehr zuvorkommend und hat nach der „Ostdeutschen Rundschau' sich „wacker' gehalten. Es scheint einem in der Provinz das umso merk würdiger

, als die nationalen Studenten in großer Ueberzahl sich befanden und die katholischen Studenten geradezu brutal behandelten, so dass das Wort: „So eine Sauhorde', welches ein katholischer Student gebraucht haben soll, zwar nicht gebilligt, aber leicht erklärt werden kann. Und warum denn diese eines Akademikers unwürdigen Zustände? Deshalb, weil die katholischen Studenten gleichfalls in Farben auf die Universität kamen wie die nationalen und diese letzteren ihnen dieses Recht rundweg ab streiten und gewaltsam

entreißen wollten. Man spricht so gern von Gleichberechtigung bei uns im sieben Oesterreich. Gut, wenn nun ^ das gleiche Recht hat von Staatswegen durch Be stätigung der Behörden wie S, und L dem das Recht nehmen will, so nennen wir das ge meiniglich einen Eingriff in fremdes Recht. Der Senat der Universität hat dann freilich die Be fugnis, weiteren Unruhen durch das Farbenverbot vorzubeugen, hat aber auch das Recht und die Pflicht, die Haupt-Friedensstörer so zu strafen, dass den streitlustigen Hetzern

? In diesem Satz hat sich wohl gar viel Unsinn concentriert. Sind Vatican und ^Irns. mater so scharf sich gegenüberstehend, dass ein Student nicht zugleich im Papste den Stellvertreter Christi auf Erden und in der ruatsr die Mutter erblicken kann, die ihm die Weisheit bietet, das umfomehr. als die erste Facultät der Universität eine theo logische ist? Dann scheint uns in diesem Satze stillschweigend angenommen, dass sich das „Dichten und Trachten' der nationalen Stu denten nicht im Vatican

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