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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 11.12.1902
Umfang: 8
in religiöser Beziehung zugrunde zu richten beabsichtigen, zu erbringen. — Der Angeklagte wurde von den Geschwornen freigesprochen. Der Prozeß Wolf-SchsIK ist am 6. Oktober beendet worden. Wolf hatte den Dr. Schalk geklagt wegen der Broschüre des letzteren: „Warum ich Herrn K. H. Wolf für ehrlos halte.' — Schaik war schon am zweiten Verhandlungstag vom Schwurgericht in Brüx wegen Ve> jährung von der Ehrenbeleidigung durch diese Broschüre freigesprochen worden. Ferner hatte Wolf den Herausgeber der „Saazer

nationalen Zeitung', Wüst, geklagt, weil dieser die Broschüre Schalks gegen Wolf in seinem Blatt zum Abdruck gebracht hatte. — Im Verlauf des Prozesses haben sich die Gegner in ihrer ganzen Blöße gezeigt. Wolf hat zugegeben, daß er die Tochter des Dr. Tschan verführt und dadurch eine Schlechtigkeit. begangen habe. In der Zuckerkartellfrage konnte er sich nicht reinwaschen; es stand Auslage gegen Aussage. Ebenso war es beim Vorwurf, mit der russischen Regierung unterhandelt zu haben wegen Getreide

der Parteienvertrekr zu zwei Drittel und Wüst die Kosten der Parteienvertreter zu einem Drittel zu tragen. Wolf wird mit Rücksicht auf den Freispruch Dr. Schalks wegen Verjährung der Broschüre verpflichtet, ein Drittel der Ver tretungskosten zu ersetzen. — Der Vertreter Schaik«, Dr. V. v. Berger, hat die Berufung eingelegt. Original-Korrelvondenzen. Abdruck unserer Orig.-Korrespondenz«nnurmitQuellin«rigab» gestattet. Brixen, 9. Dezember. (Maskulinum oder Femininum?) Der hemige „Adventl'-- Mw kt gestaltete

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 24
Datum: 11.11.1898
Umfang: 24
als Generalredner der Linken gesprochen hatte, wurden die Anklage- anträge mit 187 gegen 115 Stimmen abgelehnt. Einen fürchterlichen Scandal provocierte am Schlüsse der Sitzung der Abgeordnete Wolf, indem er die Polen ein „Schmarotzervolk am österreichischen Staatskörper ' nannte. Was darauf hin folgte, spottet jeder Beschreibung. Wolf wurde vom Präsidenten zur Ordnung gerufen, von der Rechten aber an der Fortsetzung seiner Rede ver hindert. Aus dem fürchterlichen Getöse konnte man nur Rufe „Pfui', „elender

Schurke', „preu ßischer Lump', „Schuft', „ohrfeigen soll mau ihn' und ähnliche heraushören. Als es dem Prä sidenten gelungen war, einigermaßen die Ruhe herzustellen, entzog er dem Redner das Wort. Dann erhielt es der socialdemokratische Abgeord neis Daszynski, um im Namen des polnischen Volkes gegen die infame Beleidigung zu protestieren, wofür ihm wieder Wolf Titulaturen, wie: „ver logener Schurke', „Lügner' 2c.. an den Kopf warf. Der polnische Abgeordnete Gnieswocz nannte

in seiner Entrüstungskundgebung Wolf einen „Gosstnbubsn'. Dieses führte zu einem neuen Scandal, der sich aber außer dem Parla ment abspielen wird. Die Abgeordnete» Sylvester und Lemisch überbrachten am Mittwoch dem Abgeordneten Gnieswocz die Herausforderung Wolfs für den Ausdruck „Gassenbube', die Gmeswoez annahm. Die Secundanten des Abgeordneten Gmeswoez werden wahrscheinlich die Abgeordneten Popowski und Baron Ludwigsdorff sein. Die beiderseitigen Secundanten haben noch nachmittags die Bedin gungen sestgesetzt

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