205 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1902/29_04_1902/BRC_1902_04_29_4_object_148482.png
Seite 4 von 8
Datum: 29.04.1902
Umfang: 8
also keine der bisherigen Meldungen zu enthalten. Sicher ist aber, daß mit den Italienern atsächlich verhandelt wird.' K. H. Wolf wieder vor dem Sturze. Nach den Enthüllungen aus der Geschichte Wolf-Seidel glaubte man, K. H. Wolf sei ivlitisch tot, die Tragikomödie, welche dieser Mann seit fünf Jahren aufgeführt, sei zu Ende. — Wolf weigerte sich aber, vom politischen Schauplatz abzutreten; er ließ sich von seinen hypnotisierten Verehrern, die ihn, den „Unent behrlichen', von aller Makel reinwuschen, neuer dings

auf den Schild heben und bald drohte er sogar seinem ehemaligen Gönner und Gebieter, dem Schloßherrn von Rosenau, gefährlich zu werden. Es schien, als ob nicht nur in Ost-, ondern bald auch in Westböhmen die schöne- rerianischen Abgeordneten ohne Wähler seien. Wolfs Stern begann also von neuem zu chimmern; Wolf wurde, nachdem er im Parla ment zuerst längere Zeit sehr „dasig' gewesen, wieder kühner; er brach in Schönerers Wahl kreis ein und verlangte Sitz und Stimme in den Delegationen. Es drohte

also wirklich sür Schönerer elbst Gefahr. — Da erwachte in diesem der >zaß gegen den zu früh tot geglaubten Rivalen aufs neue und trieb ihn zum Entschlüsse, diesen ganz zu zerschmettern. Es scheinen dem Alten von Rosenau auch gefährliche Waffen zugebote zu stehen. Man forderte zuerst Wolf, nachdem man hn für ehrlos und satisfaktionsunfähig erklärt zatte, vor das Ehrengericht. Wolf — kniff aus. Nun kommen neue Enthüllungen: Wolf wird als käuflicher Volksbetrüger entlarvt. Ein früherer Beamter

des Zuckerkartells, jener Gesellschaft, die den Wucher mit Hilfe der Steuergelder der armen Volksschichten betrieb, mit Namen Hlawitschka, hat veröffentlicht, daß das Wolf- Blatt „Ostdeutsche Rundschau' vom Zucker kartell sich bestechen ließ. Tatsächlich hatte das Blatt im Mai 1901 angekündigt, es werde «die Angelegenheit der Erneuerung des Zuckerkartells genau verfolgen und hierüber ein gehend berichten'; die Berichterstattung., ist aber nie erfolgt. — Wolf hat seinen Ärger zunächst am Verwalter seines Blattes

ausge lassen, der seine Stelle niederlegen mußte. Dann erklärte Wolf, es sei weder von ihm noch mit seinem Wissen sür sein Blatt vom Zuckerkartell Geld oder Geldeswert angenommen worden. Wie konnte aber dem Herausgeber des Blattes die dem Kartell versprochene und tatsächlich ein gehaltene Gegenleistung unbekannt bleiben? Der Kassettenmann Wolf wird also mit feiner Er klärung wenig Glauben finden. Schönerer und die Turner. Am 21. April nahm Schönerer

1
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1902/29_05_1902/TVB_1902_05_29_1_object_2157786.png
Seite 1 von 16
Datum: 29.05.1902
Umfang: 16
„tiroler volluboten' in erles ». vr^ rirol. — Klle llschrlchtea «nck Berichte zu senden an: „tlrolek Vollubote', MHIsu bel snnsbruck. Wr. 11. Brixen, Donnerstag, den 29- ^ai ^9^2. X. Iatzrg. Wolfs Schmach und Ende. '7>er „Los von Rom'-Apostel, Sittenheuchler und politische Komödienspieler Reichsratsabgeordneter K. H. Wolf, dürfte nun bald seine Rolle ausgespielt haben. Wenn er auch noch eine Zeit lang auf der Oberfläche herumgeistert, so ist er nach den Enthüllungen der letzten Woche

in der Öffentlichkeit fertig; seine Macht und sein Einfluß auf das Volk find sür immer dahin; bald wird man von Wolf und feinem Treiben nur mehr in der Vergangenheit reden als von einem der schmach vollsten Kapitel in der österreichischen Geschichte. — Wie haben sich nun die Dinge derart entwickelt? Ihr wißt, daß im alldeutschen Stall schon seit einem halben Jahr ein Feuer brennt, an welchem sich die Helden nicht sosast er wärmen, als ihre Finger verbrennen. Diese Alldeutsche Ver einigung ist längst schon in zwei

Teile gespalten: die Schönererianer und die Wolfianer. In den letzten Monaten haben sie einen lustigen Krieg geführt, sich gegen seitig das Gewisien erforscht und sich ihre Schand taten vorgehalten. — Nun geht 'S zwischen Wolf und Schönerer auf Leben und Tod. Abg. Schönerer hat seinen Freund und Hauptanhänger Dr. Schalt beauftragt, ein Lebensbild über den Wolf zu schreiben. Diese Schrift ist letzte Woche.herausgekommen und hat fürchterliches Auf fehen in ganz Österreich hervorgerufen

. Es werden darin die unehrenhaftesten Handlungen über Wolf erzählt und, wohl gemerkt, sie werden erzählt von seinen ehemaligen Freunden und Helfershelfern, die den Wolf bis ins Herz hinein kennen. Abgeordneter Dr. Schalk hat seine Schrift betitelt: „Warum ich Herrn K. H. Wolf für ehrlos er klärt habe.' — Zuerst bespricht Dr. Schalk noch einmal die alte Schmutzgeschichte Wolfs mit der Frau des Doktor Seidl (Ehebruch, Mädchenverführung und Ehestörung), welche der „Volksbote* in Nr. 3 vom 6. Februar beleuchtet

hat. Wolf wird hier als Verführer, als Verräter an Freund und Gastsreund unter noch schlimmern Merkmalen gezeichnet, als er früher bereits erschienen ist. Dr. Schalk erzählt, daß sich Wolf an einem Festabend, nachdem er begeistert über die Vorzüge des deutschen „Edelvolkes' gesprochen, in einem öffentlichen Lokal einer ärgerniserregenden, höchst unanständigen Handlung (mit der nachmaligen Frau Seidl) schuldig machte. Hernach wird eine ganze Reihe von Bestechungs geschichten und Verrätereien aufgezählt

2
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1898/02_09_1898/BRC_1898_09_02_2_object_118001.png
Seite 2 von 8
Datum: 02.09.1898
Umfang: 8
, so sollte auch gerade Russländ mit der wirklichen Abrüstung den Anfang machen. — Die schon seit Iahren be triebenen russischen Truppenverschiebungen an die westliche Grenze haben die Militärforderungen in Westeuropa von Fahr zu Jahr in die Höhe getrieben. -- Wenn nun Russland einmal seinen Bogen abspannt, so würde beinahe von selbst ein Nachlassen der Sehne am Bogen des Militarismus von Westeuropa erfolgen. Her Wolf im Schafspelze. Die kindischen Radicalnationalen Tirols haben wieder einmal das Bedürfnis gefühlt

, sich in Kufstein vom famosen Wolf einen alten Kohl aufwärmen zu lassen und einem Manne, der kaum über die Bildung eines Obergymnasists» verfügt, der nebenbei durch sein Thun und Treiben von Tag zu Tag in der Achtung aller Vernünftigen sinken muss, in läppischer Weiss ihren Weihrauch zu streuen. Im Gräfin-Garten zu Kufstein hatte der „Deutsche Volksverein in Tirol' eine Versammlung veranstaltet, um dem gedankenschwangeren Wolf Gelegenheit zu geben, seinen Geist zu entladen. — Nachdem Wolf sein altes Sprüchlein

, das man ehedem schon aus wendig kennt, über deutsche Kraft und Radikalis mus herabgeleiert, kam er wieder auf den »Clericalismus' zu sprechen. — Es ist merkwürdig, wenn der Abgeordnete Wolf nach Tirol kommt, hat er immer wieder Anwandlungen von Frömmigkeit. Er ist gar nicht mehr derselbe Wolf wie in Böhmen. Er verdreht so hübsch die Augen, predigt so salbungsvoll über echtes Christenthum, Religiosität und Volkswoh!, dass man sich unwillkürlich an den Reineke Fuchs erinnern muss. Aber leider

ist die Unwissenheit in religiösen Dingen beim Abgeordneten Wolf so groß, dass ihm alle Heuchelei nichts nützt, und dass jeder katholische Tiroler den Wolf, sobald er nur seinen Mund aufmacht, sofort auch im Schafspelz er kennt. Abg. Wolf leistete sich in Kufstein folgende Geistesblüten: „Wir achten das Christenthum als die Grund lage der Volksmoral (Warum nicht auch der Herrenmoral? D. R). als nothwendigen Be standtheil des Volksidealismus (So, so? Schöne Dogmatik! D. R.), als heiliges Gut, das unserem Volke

nicht entrissen werden darf wie seine übrigen nationalen und idealen Güter. Dass jeder ein zelne von uns mehr oder weniger aufgeklärte Ansichten hat, kommt nicht in Frage, aber Sie werden nicht finden, dass unter uns jemand wahres Christenthum bekämpfte (Wie das wahre Christen thum aussieht, bestimmt natürlich Abgeordneter Wolf. D. R.). Wir bekämpfen nur die Heuchelei und den Versuch, die Religion als Kampf mittel auf der politischen Arena zu behandeln. Die Religion gehört in die Kirche, in den Beicht stuhl

3
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1901/17_01_1901/BRC_1901_01_17_2_object_155940.png
Seite 2 von 8
Datum: 17.01.1901
Umfang: 8
, die in größter Ver legenheit wären, wenn man sie um einen an deren, besseren Weg befragte, mit heiterer Ruhe den Qualen ihrer Eifersucht überlassen kann.' Also über das eigentliche Ziel, den schließ lichen Abfall zum alten germanischen Heideu- thum oder richtiger zum vollen Unglauben (Los von Rom — los von Gott!), ist auch K. H. Wolf nicht im Zweifel; aber dies darf man «och nicht an die große Glocke hängen; dieser Schritt wäre zu groß und darum unklug: man muss „den ersten Schritt', den Ab fall

zum Lutherthum oder Altkatholicismus, machen, bevor man den zweiten, zum Wuotans- cult, wagt; erst muss man „auf einem Bein' sicher außer dem wahren Christenthum stehen. Wolf gesteht: Dass man auf dem Umwege über den Protestantismus dem Unglauben zusteuert, ist allerdings ein „Mangel', den die Theorie der neuen Lehre „Los von Rom' aufweist; aber Wolf ist sich dieses Mangels wohl bewusst und hält ihn derzeit für praktisch nothwendig; er hat , diese Mängel schon längst in Rechnung gezogen' und nimmt

sie in Kauf „um der großen Idee wiflen, die doch eine That, einen' gewaltigen Fortschritt' (fort von Gott) bedeutet. Wir sind dem Herrn K. H. Wolf zwar dankbar, dass er wieder klar und unzweideutig seine Absichten offenlegt; wir müssen aber ge lässt sich in folgende Worte kleiden: «.Ihr müsst nach unserer Pfeife tanzen, sonst kehren wir euch den Rücken.' Was ist da zu machen? Es ist natürlich Sache der Klugheit, derartige Conflicte so viel als möglich zu vermeiden; geht

, kein Deutschvölkischer sein. Protestantismus und Altkatholicismus sind ihm auch nur religiöse Verjudung. Fort also mit ihnen, sort mit der Bibel, fort mit dem Evan gelium! ist seine Losung. „Los von Rom' heißt für ihn: los von jedem Christenglauben! Nicht hin zum Protestantismus, sondern hin zu Wuotan, hin zum alten Heidenthum, hin zum Unglauben! Los von Rom bedeutetet ihm, was es in Wahr heit ist: los von Christus, los von Gott! Wir betonen: auch K. H. Wolf hat die gleiche Auffaffung, die gleiche Absicht

gegen Bethgala hin ein Spital. In den Neunziger-Jahren erbauten die Schulbrüder ein Noviziat und die Josess-Schwestern ein Kloster aus der Höhe, rechts, wenn man nach Bethlehem kommt, in herrlicher Lage mit pracht voller Aussicht. In den Achtziger-Jahren kauften seinen vorangeführten Worten zur Genüge erhelle und wie auch jedem Leser seines Blattes klar sein muss. Aber über den Weg zum gemeinsamen Ziel sind beide verschiedener Ansicht. Wolf will das Ziel auf dem Umwege über den Protestan- tiSmus erreichen

4
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1901/27_03_1901/BRC_1901_03_27_9_object_154768.png
Seite 9 von 12
Datum: 27.03.1901
Umfang: 12
allgemeinen Jubel. Von auswärtigen Bereinen waren vertreten: Rattenberg, Kirchbichl und Kuf- stein. Der Verein hatte seit den letzten zehn Tagen wieder 16 neue Mitglieder erhalten und als Zugabe 12 Mitglieder für die Sterbeeaffe. See im Paznaun, 23. März. Im hoch gelegenen Weiler Falgenair besitzt ein „Wolf' Hennen, welche ein Fuchs zum Fressen gerne hatte. Während der „Wolf' schlief, entführte der Fuchs so manche in sein verborgenes Waldverlies, darüber erbost, legte ihm der „Wolf' eine Falle

, und der Fuchs, von seiner Leidenschaft verblendet, ist eingegangen. Als „Wolf' den Gefangenen bemerkte, riss er das Gewehr von der Wand, lud eS und wollte den Fuchs erschießen. Doch in seinem Zorne erachtete er ihn keines Schusses wert, daher er ihn zu erschlagen beschloss. Er ergriff zu diesem Zwecke das Gewehr beim Lauf und schlug auf den Fuchs los. Aber, 0 weh, der Stutzen hat sich entladen und ist dem „Wolf' durchs Bein. Der Fuchs konnte leider nicht mehr lachen, der Schlag gieng ihm durch? Gehirn

. Der „Wolf' aber ist vom Kappler Doetor wieder geheilt worden und wird in Zukunft den Füchsen einen ehrlichen Tod bereiten. Paznaun, 24. März. Bisher hatte das Paznaunerthal bloß einen Gendarmerieposten in Jschgl. Da es aber vom Land immer übler hereinriecht, wurde vor kurzem auch in See ein solcher errichtet und vorläufig mit zwei Mann besetzt. Die Herren Lumpen wollen huldvollst davon Kenntnis nehmen und immer eiligst fürbass marschieren. Vorderhand wohnen sie im Schwaig- hofer'schen Gasthause

5
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1902/01_02_1902/BRC_1902_02_01_4_object_149841.png
Seite 4 von 8
Datum: 01.02.1902
Umfang: 8
sinancielle Maßnahmen vorschlagen, um den Königreichen und Ländern die nöthigen Staatsmittel zu über weisen zur Erleichterung und Bestreitung der alljährlich wachsenden Auslagen für das Volks schulwesen. Wolf gegen Schonerer. Bisher hatte K. H. Wolf sich gegen Schönerer in der Oeffentlichkeit sehr zurückhaltend gezeigt. Er versicherte, dass er von seiner Seite die Verwirrung in der Partei, die er bedauere, nicht vergrößern wolle. Noch in der vorigen Woche nannte er die Zeitungsmeldungen von einer Spaltung

der alldeutschen Partei, soweit seine Persönlichkeit in Betracht komme, „ein müßiges Geschwätz'. Er hatte den verfolgten Dulder gespielt. Am 27. Jänner ließ sich Wolf wieder zum Obmann des .Deutschnationalen Vereines für Oesterreich' wählen, und nun glaubt er fest genug zu sitzen, um offen den Kampf mit feinem früheren Brotvater Schönerer aufnehmen zu können. Am folgenden Tage eröffnete das Wolf»Blatt „O. R.' den Kampf gegen Schönerer mit einem scharfen Artikel. Schönerer wird da daS „Moos' genannt

, das vom alldeutschen Stamme „abgekratzt' werden soll. Es wird rhm gesagt, er scheine die Einigkeit nicht zu wollen; er hätte besser gethan, auf sein Mandat zu ver zichten. Dann wird gerufen: „Wo steht die Einigkeit, d. h. die Mehrheit: hinter dem alten Führer Schönerer, dem jungen Führer und Krön» Prinzen Dc. Schalk oder hinter K. H. Wolf?' Wolf glaubt entschieden das letztere, dass er die Mehrheit der Alldeutschen für sich habe. Den Dr. Schalk nannte Schönerer einmal „den Kron prinzen der Partei

6
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1902/03_06_1902/BRC_1902_06_03_2_object_148321.png
Seite 2 von 8
Datum: 03.06.1902
Umfang: 8
Durchführung wurde unter großem Beifall das Gesetz in zweiter und dritter Lesung angenommen. Am Schluß der Sitzung kam es zu einer Katzbalgerei zwischen den All- und Ostdeutschen. Abgeordneter Wolf ersuchte den Präsidenten, die Auslieferung des Abgeordneten Schalk auf die nächste Tagesordnung zu setzen, weil sonst die Gefahr bestehe, daß der Angegriffene die Mög lichkeit einer Genugtuung verliere. Abgeordneter Schönerer fragte darauf an, ob nicht auch die Auslieferung Wolfs in der Angelegenheit Vergani

angeordnet würde. Wolf erklärte sich einver standen, betonte aber, daß dies eine echt schönererianische Tücke sei. Zuerst hetze Schönerer ihn in den Prozeß und dann betreibe er seine Auslieferung. Bei den Alldeutschen entstand hieraus großer Lärm. Abg. Kliemann sagte zu Wolf: „Warum haben Sie sich nicht erschossen?' Wolf: „Nach Ihnen! Das Wäre euch halt recht!' Die Schönererianer riefen: „Schuft!' „Zuckerkartell'.' „Hinaus mit dem korrupten Buben!' „Tfchan ist der ärgste Güterschlächter Böhmens; pfui

Schwiegervater!' Tschan zu Schönerer: „Sie sind ein Verräter des deutschen Volkes.' Wolf: „Schalk kneift vor dem Gericht aus!' — Unter großem Lärm schloß die Sitzung. Die nächste Sitzung findet heute, Mon tag, statt. (Am 31. Mai hat Wolf seine Antwort auf die Broschüre Schalks veröffentlicht. Diese Ant- die Gegend von Medschdel (dem alten Magdala, wo Maria von Magdala eine Besitzung hatte) kamen, beleuchtete bereits der Vollmond mit seinen Strahlen See und Ufer. O wie herrlich war es, so dahinzufahren

7
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1902/08_02_1902/BRC_1902_02_08_4_object_149993.png
Seite 4 von 8
Datum: 08.02.1902
Umfang: 8
eine» außerordentlich prak tischen, langqewünschten Gesetzes freuen, wohl daran erinnert werden, dass das Gesetz eine christlichsociale Arbeit ist. — Dasselbe war von Anfang an ein Initiativantrag des christlichsocialen Abgeordneten Fink, der den feinerzeitigen Entwurf auch als Referent im Abgeordnetenhaus« vertreten hat. Schönerer und Wolf. Die alldeutsche Vereinigung hat am 4. Februar zur Affaire Wolf-Schönerer Stellung genommen Sie beschloss, auf dem Standpunkte vom 18. De cember 1901 zu beharren, wonach

ein Wieder eiutrittWolfs in die alldeutsche Vereinigung unter allen Umständen ausgeschlossen ist. Derselbe Standpunkt gilt auch gegenüber den Parteigängern Wolfs, nämlich Tschan und Herzog. Für diesen Standpunkt erklärten sich 16 Abgeordnete, dagegen der Abgeordnete Schreiter. Die Abgeordneten Kasper und Pacher entschuldigten ihr Fernbleiben. Es wurde eine Kundgebunj beschossen, in welcher die Geschichte mit Wol' dargestellt wird; dabei wird unter anderem an geführt, dass Wolf dem Abgeordneten Schönerer ein Geständnis

sich durch den beispiellosen Undank und die Untreue gegen Schönerer veranlasst zu erklären, dass sie i» unverbrüchlicher Treue zu der all deutschen Vereinigung unter Führung S ch hn e rer S Mev werde».' Abgeordneter Kasper hat nachträglich dieser Kundgebung zugestimmt; Abgeordneter Schreiter hingegen ist aus der alldeutschen Vereinigung angetreten. Die Schönerer»Partei zählt also 17 Abge ordnete, die Wolf-Partei vier bis fünf. Die radieale Studentenschaft in Prag hat sich für ' Volf, die in Wien für Schönei er erklärt

. — Im Parlament ist Wolf von seinen früheren Freunden ;anz unberücksichtigt geblieben; dagegen haben ihn >ie liberalen Abgeordneten Dr. Lecher und Elvert reundlich begrüßt. Kbstruclion der Slovenen? Kaum hatte der BudgetausschusS die erste gefährliche Klippe, die Frage der Hochschulen, glücklich durchschifft, stand er vor der zweiten, noch drohenderen, der Akttelschulfrage. Die Links deutschen, welche unter dem Coalitionsministerium gegen die Errichtung eines slovenischen Gymnasiums in Cilli, der „südlichsten

10
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1902/14_06_1902/BRC_1902_06_14_4_object_147840.png
Seite 4 von 8
Datum: 14.06.1902
Umfang: 8
am Vortag wiederum von der Regierung bestätigte Präsident Anton v. S chu- macher seine Stelle niedergelegt. In seiner Erklärung sagte er: er habe schon früher erklärt, die Präsidentenstelle nicht annehmen zu können, wenn die Mehrheit der Kammer dem „Deutschen Wählerverein' (Obmann Dr. Lantschner). an gehöre. Alldeutsche und Ostdeutsche. Die „Alldeutsche Korrespondenz' hat für K. H. Wolf, den ehemaligen „Liebling des deutschen Volks', und den neuen „Held Sieg fried' folgende neue Schmeichelnamen zur Ver

fügung : Wolf wird ein „dürrer Falstaff' ge- - nannt; es wird ihm die Losung „Vorsicht ist- der Tapferkeit besserer Teil' zugeschrieben und' „Lügenmeisterschaft, angeborenes Talent zur Ver drehung und Entstellung, ein schleißiger Charakter, Schamlosigkeit eines politischen Abenteurers, Komödiantenführer' und Ähnliches mehr nach gerühmt. — Schönerer nennt das früher von ihm subventionierte Wolf-Blatt, die „Ostd. Rundsch.', ein „Preßreptil', das den Wun ch habe, ein „Börsenjobberblatt

' zu werden. Umgekehrt. Wolf schreibt von Schönerer: „Er gleicht dem Saturn, der seine eigenen Kinder sraß.' Wolf wirft ihm „Herrenwahn, Erdrosseln der Jndivionalitäten, nationales Jesuitentum', „abgrundtiefen Haß, Gemütsroheit und Ver härtung' vor. — Welcher von beiden Spezi hat recht? Wahrscheinlich alle beide. Papst Leo Wer die Politische Lage. Aus Rom wird berichtet: Eine bedeutsame Äußerung hat der hl. Vater am 4. Juni ge legentlich des Empfangs einer neapolitanischen Deputation getan. Die Rede kam

11
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1899/17_10_1899/BRC_1899_10_17_5_object_113496.png
Seite 5 von 8
Datum: 17.10.1899
Umfang: 8
Monotsversammlung am «- Oetober lag ein Rückblick auf die Ereignisse vom 8. September wohl nahe. Präses und Vice- Präses verwahrten den Verein in entschiedenster Weise gegen den Vorwurf, dass er ungescheut oder verschämt „politische Agitation und Hetze reien betreibe. Es sei schon „zum mindesten sonderbar', wenn Herren in einem Glaskasten («.Südmark'!) mit Steinen herumwerfen. Der Vorwurf sei aber auch ungerechtfertigt und bos haft. Abgeordneter Wolf sei ja nicht nur Poli tiker, sondern auch in Schrift und Wort

Hetzer wider die katholische Kirche und Agitator für den Abfall zum Protestantismus und Unglauben. Wenn sich unser Verein nicht das Wörtlein „katholisch' auf seinem. Schilde streichen lassen wollte, musste er auch bei gegebener Gelegen heit darnach handeln. „Und patriotisch sind die Arbeiter auch', wie der Kaiser selbst in Franzens feste jüngst hervorhob; daher dürfe man sich auch mit der Politik des Abg. Wolf beschäftigen, insoweit sie antipatriotisch ist. Politik und Patriotismus seien nicht eins

, sonst reiße man aus den Schulbüchern die patriotischen Lesestücke, stürze die Statuen unserer Kriegshelden und Staatsmänner, verbrenne die Fahnen mit dem Herz Jesu-Bild oder dem Tiroler Aar: das wäre ja dann alles verpönte Politik. Eine kleine Aehrenlefe aus der „Ostdeutschen' und osttiroli- schen Rundschau, welche Wolfs Lienzer Rede seinerzeit ausführlich zum Besten gab, bewies zur Genüge, dass man dem Abgeordneten Wolf mit genannter Beschuldigung nicht unrecht und übrigens auch nicht wehe thue

; denn Wolf fühlt nicht wie Lecher das Bedürfnis, den frommen Katholiken und guten Patrioten zu heucheln; nur das Mäntelchen der Bauernfreundlichkeit musste er sich umhängen. Auf den politischen Theil seiner Rede wurde aber nicht eingegangen. Herr Pfarrer Außerhofer beleuchtete in höchst interessanter, begeisterter Ausführung das ver führerische Schlagwort „Freiheit', wies darauf hin, dass die Freiheit nicht schrankenlos sein dürfe, forderte aber die richtige Freiheit für alle, nicht nur für die Großen

„Brixener Chronik' übermitteln wird. Nach dieser Rede wurde ein stimmig eine Resolution angenommen, in der sich die Versammlung gegen den frechen Einbruch des Abgeordneten Wolf ins Zillerthal verwahrt und dessen Bestrebungen auf das entschiedenste verurtheilt. Hernach erhielt Herr Redacteur

12
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1899/07_11_1899/BRC_1899_11_07_4_object_113002.png
Seite 4 von 10
Datum: 07.11.1899
Umfang: 10
mit ihnen!' „An die Laterne mit Krieghammer!' Nach der Versammlung veranstalteten sie einen Umzug in der Stadt; als sie über die Kettenbrücke nach Ofen zum Palais des Commandanten ziehen wollten, wurde ihnen der Weg versperrt. — Man sieht, die Universitätsjugend, deutsche wie magya rische, betrachtet sich als einen Hauptsactor in der Politik. Wolf in Deutschland. Während früher öfters österreichischenRednern das Austreten in Deutschland verboten wurde, ließ man den Abg. Wolf in letzter Woche un gehindert in mehreren

der österreichischen Katholiken und der katholischen Geistlichkeit.' Wolf sagte ü. a.: „Wir suchen die Ultramontanen in ihren Schlupfwinkeln in Tirol auf und werden uns den Eintritt in Tirol er zwingen, eventuell durch Blut. Die Entscheidung wird nicht im österreichischen Parlament, sondern im Volk durch Blut und Eisen ausgetragen, und dazu erziehen wir unsere heranwachsende Generation.' — Das genannte Blatt schreibt hiezu: «Also offene Revolution predigen diese Hchapostel. Wir bewundern die Langmuth

der österreichischen Regierung. Wolf hat unsere Gast freundschaft missbraucht und über unser ver bündetes Oesterreich geschmäht und geschimpft, dass wir Deutsche uns für den Oesterreicher Wolf schämen.' In Südafrika finden die Engländer keine Lorberen. Es hat nach der ersten Schlacht bei Ladysmith, in welcher 2000 Engländer gefangen wurden, am 31. eine zweite stattgefunden. Aus Capstadt hat die „Agencs Havas' am 2. Nov.' gemeldet: Die Ver luste des Generals White in den beiden Kämpfen sollen 3500 Mann an Todten

13
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1902/14_01_1902/BRC_1902_01_14_4_object_150230.png
Seite 4 von 10
Datum: 14.01.1902
Umfang: 10
Seite 4. Nr. 5. Dienstag, „Brixener Chronik.' 14. Jänner 1902. Jahrg. XV. PoWjche Rundschau. K. H.Wolf ist in seinen früheren Wahlbezirk gereist, um selbst die Agitation für die Wiederwahl zu be. sorgen, obwohl er noch vor kurzem erklärt hatte, dass er die Wahl annehme, wenn sie ohne sein Zuthun wieder auf ihn falle. Mit frechster Stirn kehrt Wolf sich gegen seinen früheren Duz« freund Professor Dr. Seidl, welcher die Denk schrift gegen Wolf veröffentlicht hat; die „Ost deutsche Rundschau

' erklärt: „Wolfs Vergehen verschwindet neben der Handlungsweise Seidls wie die Ameise neben dem Elefanten.' (!) Merkwürdig ist, dass nicht bloß Abgeordneter Dr. Tschan sich auf die Seite Wolfs stellt, sondern dass auch Frau Tschan in einem Briefe, den die „Ostdeutsche Randschau' ver öffentlichte, gegen ihren Schwiegersohn (Doctor Seidl) und gegen ihre eigene Tochter für Wolf Partei ergreift. Gegeneandidat Wolfs ist der liberale (deutsch- fortschrittliche

) ÜniversitätsprofessorDr.Bachmann, den der Führer der liberalen Partei in Böhmen, Dr. Eppinger, in den Wählelversammlungen empfiehlt. Die Anhänger Wolfs halten die Wahl ihres Führers am 15. Jänner für sicher. Die „Egerer Nachrichten' des Schönerer - Knappen Hofer erklären gegen Wolf: „Die alldeutsche Partei hat die Losung ausgegeben:,Durch Rein heit zur Einheit!' Was unrein ist, muss daher Anbarmherzig beseitigt werden.' — Was bliebe dann von der stalldeutschen Partei noch übrig? Aus Ungarn. Die königliche Curie in Budapest erklärte die Wahl

17
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1899/22_12_1899/BRC_1899_12_22_5_object_112830.png
Seite 5 von 12
Datum: 22.12.1899
Umfang: 12
Jahrg. XII. Freitag, verein.) Hochw. Herr Prof. Andreas Wolf hat sich als Leiter der meteorologischen Beob achtungsstation im Vincentinum veranlasst ge sehen, in Nr. 100 der „Brixener Chronik' gegen einen Passns im Berichte über die erste Vollversammlung des Curvereines Brixen (Nummer 99 «Br. Chr.') Verwahrung einzulegen. Dieser Passus hatte folgenden Wortlaut: „Der Cur- verein hat auch erwirkt, dass die etwas einseitig gehaltenen Wetterberichte der meteorologischen Centralstation in Wien

, war nicht ganz vollständig. Der Obmann des Cur vereines hatte ausdrücklich betont, dass die Temperaturberichte der Beobachtungsstation im Vincentinum wissenschaftlich ja ganz richtig seien, dass sie aber trotzdem ein nur einseitiges Bild der hiesigen Temperatur verhältnisse geben. Fragen wir auch mit Herrn Prof. Wolf: „Wie heißt einseitig?' Wir haben Verständnis für den Witz, dass sich das Quecksilber des Thermometers bloß in verticaler Richtung bewegen kann, und begreifen auch, dass man bloß an einer Seite

peratur an der Nordseite des Vincentinums, wo der hochw. Herr Prof. Wolf seine Beobachtungen anstellt, ist doch nicht ganz so ohne weiters die Temperatur des Curortes Brixen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass das Brixener Cmpublicum die Nordmauern des Vincentinums umschwärmen wird; vielmehr wird es seine Promenaden an Hen sonnig und windstill gelegenen Orten machen. Der Herr Professor wird selbst zugeben, dass die Temperatur der sonnigen Abhänge von Krambitt und speciell der Hachel eine ganz

darum zu thun, ein offenbar vorliegendes MissverständniS aufzuklären und weiterhin einer auf die Er klärungen des hochw. Herrn Prof. Wolf sich gründenden Agitation gegen den hiesigen Cur verein entgegenzutretend Brixen, 19. December. Anlässlich des Scheidens des hochgeehrten Herrn Statlonschefs Michael Nachbauer und seiner Familie von Franzensfeste wurde am 14. December im Re staurationssaale daselbst eine Abschiedsfeier veranstaltet. Außer den zahlreichen Beamten der Südbahn und des Postamtes

18
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1894/10_05_1894/BTV_1894_05_10_2_object_2954215.png
Seite 2 von 6
Datum: 10.05.1894
Umfang: 6
. Die Schönfärberei in dieser Fabrik wird bis znm Herbste fertig. — Anf der nenen Ennebcrgcrstrnße fanden infolge der hestigcnNcgengiisse der letzten Tage abermals an zwei Stellen Abrut- schnngcn statt, so dass der Verkehr wicder auf der alten Straße bewerkstelligt werden musste. Mcran, 8. Mai. (Verschiedenes.) Als vor 2 Jahren die Idee austanchtc, in Meran ein Volksschauspiel aufzuführen, unterzogen sich die Herren Husterer, Menghin nnd Wolf der mühevollen Aufgabe, Episoden ans den FrcihcitSkämpscn vom Jahre

als Feuilleton im „Burggräfler' erscheinen und ohne Zweifel großes Interesse erwecken. A. Menghin ge kürt die Priorität, vom Wirt an der Mahr ein dra matisches Bild im Volkston entworfen zu haben. Er ist zn dieser Arbeit nnr anss beste zn beglückwünschen. — Vor einigen Tagen fand bei vollbesetztem Saale die Vorlesung des neuen W ol f'schen Dramas „Tiro ler Helden' statt. Herr Wolf erzielte mit seiner neuesten dramatischen Arbeit einen durchschlagenden Erfolg. Die Hauptpersonen des Stückes sind Peter Mayr

Wolf durch dieses ueue Drama viele Verdienste um die Geschichte des Landes erworben. Tausende und Tausende scheu die Bilder vergangener, schwerer Zei ten durch das neue Drama vor Augen geführt, hören die Sprache, die patriotische Begeisterung den Helden inS Herz gepflanzt, sehen den Muth nnd die Tapfer keit, mit welchen unsere Ahnen gegen den Erbfeind des Landes gekämpft, uud erblicken in den Darstelle»n die würdigen Vertreter jener Männer, die für ihr Vater land ruhmvoll in den Tod gegangen

19
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1897/06_10_1897/BZZ_1897_10_06_1_object_381695.png
Seite 1 von 4
Datum: 06.10.1897
Umfang: 4
für das Wiener Volkstheater, welches zum Regierungsjubiläum unseres Kaisers ganz genau nach dem Muster der Meraner Bühne auf der Echowiese am Kahlenberge errichtet werden soll und auf welcher in der Art wie in Meran Szenen aus der österreichischen Ge schichte gespielt werden sollen. Herr Wolf ist auch ge sonnen, sein neuestes Stück „Herzog Fried! mit der leeren Tasche' bei dieser Bühne einzureichen. Die Hauptszenen desselben spielen in Meran, der alten landesf. Hauptstadt. Deutsche Tchulverhältuisse

. Die „Nowosti' wissen sogar ein eigenthümliches politi sches Resultat des Duells zu melden: Die Partei der großen deutschen Hausbesitzer sei von der Opposition ab gefallen! — Andere Blätter, wie die „Birsch. Wed.' er gehen sich vom slavischen Parteistandpunkte aus in Be segelungen Wolfs. Am üppigsten schweift die Phantasie der „Nowoje Wremja/ die auch folgengen Unsinn schreibt: „Der Duellant Wolf ist aus feinem Zweikampfe mit dem Grafen Badeni unverletzt hervorgegangen, seine Partei kann sich aber wohl kaum

des gleichen rühmen. Ihre po litische Reputation ist schon dadurch kompromittiert, daß wohl niemand erwartet hat, das Haupt des österreichi schen Ministeriums werde auf Beleidigung des Herrn Wolf so antworten, wie es geschehen ist.' Worin das ^„Kompromittierende' liegen soll, sieht der Verstand der Verständigen nicht. Sie» augekommcuo Fremde im Stadtbezirke Bozen vom 4. aus den 3. Oktober 125 Personen. Programm der den 6. Oktober stattfindenden ztur-Musik? 1. .Kanonenmarsch' von Fr. Rezek. 2. .Wiener Jubel

20
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1900/06_06_1900/BRC_1900_06_06_12_object_110255.png
Seite 12 von 12
Datum: 06.06.1900
Umfang: 12
drohte vom Radicalismus ergriffen zu werden; hätten nur die Gemeindewahlen vor IV- Jahren stattgefunden, sie wären wohl anders ausgefallen! Der Sieg der Christlichsorialsn in Wien. Gottlob, dass die Hauptgefahr vorüber ist! Wieder, wie man es vorausgesagt, ist's ein getroffen. Sobald dem deutschen Volke sein Recht wieder ward, war auch dem deutschen Radicalismus die Agitation unterbunden, das Wasser von seiner Mühle abgekehrt. Wolf hat früher in den Kronländern Triumphzüge gefeiert

und wollte sich zum Herrn aufspielen; heute ist er gerade in Wien vollständig abgethan, ein Gegenstand des Spottes, sogar für seine jüdischen Bundes genossen. Sie kennen bereits den Ausgang der großen Wahlschlacht in Wien. Diesmal haben sich alle Feinde des christlichen Namens gegen die christlichsociale Partei zusammengeschart; und selbst die ehemaligen Racenantisemiten Wolf, Schönerer und Consorten haben sich nicht ge schämt, mit den Juden gemeinsame Sache zu piachen und sür die Juden zu arbeiten. Um jeden Preis

sollten eben die Christlichsocialen aus Wien ausgeräuchert werden. Der Wolf ist aus geräuchert, er hat noch vor der Wahl das Hafenpanier ergriffen und ist nach Böhmen ge flüchtet. Der Spott ob dieser Feigheit wurde ihm von Freund und Feind gratis nachgeschickt. Der Wiener Sieg eine Hoffnung für das ganze Keiöx. Der großartige Wahlsieg der christlichen Parteien Wiens hat nicht locale, er hat Be deutung für das ganze Reich. Wien hat den Ton angegeben für den Liberalismus; der christ liche Sieg in Wien

21