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Brixener Chronik
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Seite 9 von 12
Datum: 17.01.1907
Umfang: 12
Beilage zur „Brixner Chronik Die Protest Versammlung gegen die Restfebungen des Vereines „^reie §cku^e' abgehalten am ,o. Zänner ,907 im „groh-n St-<Ks-»I«' ,u Innsbruck. Nach einer Kursen öegrühung äer Versammlung Äurch äen Obmann äes krixener viöxesan-liomitees als (lorsitsenäen folgt clie Rede äes fierrn DnZ05esLucdner, HÄvokatur8-^on?ipienten aus hall, über äie „Freie Schule «nS Sa; Reicks. ^olk;zckulge§elü' hochgeehrte Versammlung! grauen und Männer von Innsbruck! ^enn die Gegner

der katholischen Kirche wider diese einen Vorstoß machen, dann pflegen sie sich mit Vorliebe als die Schirmer und Schützer der Menschenrechte, als die Pfeiler und Stützen der staatlichen Ordnung und als die Schutzmauern der Gesetze aufzuspielen; die Kirche aber als jene Macht hinzustellen, die die Menschheit knechtet, die staat liche Ordnung stört und die bestehenden Gesetze mit Ränken und Schlichen zu umgehen trachtet. Als die „Freie Schule', d. h. die hinter diesem Vereine stehenden vereinigten Freimaurer

, Juden und die mit ihnen verbündeten Sozialdemokraten und Radikalen jeder Richtung vor anderthalb Jahren ihren Kampf zur Entchristlichung der Schulen be gannen, da verfaßten sie eine Flugschrift, die den Titel-„Freie Schule' fühiTt und zu taufenden und abertausenden von Exemplaren in ganz Osterreich verbreitet wurde, und in dieser Flugschrift heißt es: „Der Verein freie Schule wird der Verteidiger des bestehenden Schulrechtes und der Ankläger sein, der jeden klerikalen Uebergriss vor das Forum

, meine Herren von der „Freien Schule', Sie berufen sich auf die Schulgesetze, als deren treueste BeHüter Sie sich geberden! Ich bin ein verstanden, sehen wir uns einmal die gesetzlichen Bestimmungen über schule und Religion etwas näher an! Versetzen wir uns zurück in jene denk würdige Zeit der schweren konfessionellen Kämpfe am Ende der sechziger Jahre des verflossenen Jahr hunderts, in jene Parlamentssitzungen der ^alne 1867 bis 1869, in denen die berühmten Tiroler Abgeordneten Greuter, Givvanelli

und l^r. Jäger mit flammenden Worten eintraten für die unver letzlichen Rechte der Kirche in Familie und Schule. In dieser Zeit, wo Herrscher und Volk unter dem Drucke einer trüben Lage standen, kamen unsere heutigen Schulgesetze zustande. In Abwesenheit der slawischen Abgeordneten wurden die Gesetze in sehr schwach besuchter Versammlung angenommen. Wenn die Herren der „Freien Schule' nun die steno graphischen Protokolle jener Reden lesen, die da mals zu diesen Gesetzen gehalten worden

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 08.07.1914
Umfang: 8
8 Juli 1914 Tiroler Volksblatt - Seite b für die Schule zu tun. Er geht dann aus den idealen Stand deS Lehrers über, der Lehrer muß Beruf haben und nicht bloß wegen d?r materiellen Lage dazu gehen. Sollen wir das Programm der frei finnigen Partei für die Lehrer durchführen und alle andern Stande vernachlässigen? ES gibt doch außer den Lehrern 500.000 Angehörige der Landwirt- schast, die nicht so gestellt find, daß ein Zudrang zu diesem Stande wäre, wie zum Lehrerstand. Schraffl stellt in Abrede

, daß die StaatSüberwei- snngen mit der Zweckbestimmung für die Schule Verbunden feien. Das ist nicht wahr. Dagegen hat daS Land bereits 1910 in AnHoffnung der Sanie rung der Landesfinanzen die Lehrer aufgebessert. Allerdings haben die Liberalen damals gegen die Bedeckung gestimmt und wenn sie die Mehrheit ge> habt hätten, hatten die Lehrer damals überhaupt nichts bekommen. Wir sehen ein, daß wir eine gute Schule brauchen, speziell für die Bauern. Darum muß man ihm die Mittel dazu bieten, daß er nicht mehr

die Kinderarbeit so ausnützen muß DaS Wettern gegen die Nötschulen zeigt nur die Un kenntnis der Verhältnisse. In den ausgedehnten Landgemeinden kann man doch nicht die Kinder zwingen, drei bis vier Stunden täglich zur Schule zu gehen. Die Notschule ist ein notwendiges AuS. kunftSmittel. Soll man die Kinder ohne Schule lafsen? Wir sind dasür, daß die Lehrer so bezählt werden, daß eS für die einheimischen Bauernsöhne Gelegenheit bietet, sich dem Stande zuzuwenden. Dann werden wir eine gute Schule haben. Dasür

der Lehrer bei den Klubobmännern geliefert. Wir begnügen unS zu Beginn mit wenigen Triennien, sagte Griffemann. Hartmann hat gesagt, daß die Güte der Schule von der Bezahlung der Lehrer abhänge. Wird die Qualität der heutigen Lehrer besser, wenn man sie Keffer bezahlt? Die Logik wäre: Fort mit den schlecht qualifizierten Lehrern und die neuen, die besseres leisten, werden wir Keffer bezahlen. Wir halten die Schule für die Hilfsanstalt der Eltern. Sie haben die Kinder zu erziehen für den zeitlichen

und ewigen Zweck (Beifall). Der Lehrer macht nicht allein die Schule aus. Es braucht einen tüchtigen Lehrer, aber auch aufnahmSsähige Kinder und ein einträch tigeS Zusammenwirken mit dem Elternhause. So betrachten wir die Schule und ihre Ausgabe. Redner spricht dann Von der fürchterlichen Abneigung der Lehrer gegen eim Nebeneinkommen (Organistendienst). DaS habe viel beigetragen zu Differenzen mit den Gemeinden. Bei der Trennung falle die Wohnung weg, da in den meisten Fällen in Tirol die sogenannte

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 02.02.1892
Umfang: 8
Mobilisierung des Judenthums in ganz Europa gegen die geplante Verchristlichung der preußischen Volks schule handelt. Mit einem Nachdruck, mit einer Unermüdlichkeit sondergleichen wird dieses Thema behandelt. Die „N. Fr. Pr.' droht ganz deutlich mit der Zersetzung in Deutschland, wenn Preußen wirklich die confefswnelle Schule einführen sollte. Nassau wird als das unerreichte Musterland der Simultanschule hingestellt und Preußen im Falle der Confessionalisierung der Schule gedroht, es werde selbst gegenüber

seinerzeit gewirtschaftet haben, muss alle Kraft ausbieten, den neuesten Cours des deutschen Staatsfchiffes aufzuhalten, dass er nicht im Sumpfe der aller- ärgsten Reaclion sein Ende mit Schrecken finde. Die consejsionelle Schule bedeutet eineu Rückschlag in der Eulwicklung, welcher alle Errungenschaften der letzten Zeit erbarmungslos vernichtet.' Und selbst die Socialdemokraten ruft dieses unver schämte Blatt zum Kampfe gegen die Schule auf. Mau begegnet iu diesen Zeitungsstimmen auch dem Zukunftsbild

der Schule nach ihren Wüufchen. „Die Schule,' schreibt die „Freisinnige Zeitung', „hat die Sittengesetze den Kindern ein zuimpfen, welchem allen Religionen die gleichen find.' „Nicht die von der Geistlichkeit beherrschte Kirchen- und Confesfionsschule, sondern die allge meine, allen zugängliche und allen dienende Volks schule ist die Schule der Zukunft, und um sie einzurichten, kann kein Opfer zu groß sein, selbst wenn man das störende Glied, den Reli gionsunterricht überhaupt, aufgeben müsste' („Ber

wird dann der Feldzug gegen die corfessionLlose Schule unter anderer und besserer Führung als vor einigen Jahren augetreten, wo der große Petitionssturm schließlich elend im Sand verlief. Möglich, dass diesesmal, unter dem Eindruck der Vorgänge in Preußen, die Regierung eine andere Stellung einnimmt nnd damit die vereinigte bischöfliche und parlamentarische Action festen Boden bekommt.' Politische Rundschau. Oesterreich-Ungarn. Das Abgeordneten haus gelangte am 27. Jänner zur Specialdebatte über die Reform

der Nationalliberalen und Freisinnigen wegen des neuen Volksschul gesetzes. Die liberalen Zeitungen haben eine Ministerkrisis in Aussicht gestellt, um die neue Regierung des jungen Kaisers um den Credit zu bringen, der es wagt, das positive Christenthum für die Schule als nothwendige Bedingung des Gedeihens anzusehen. Trotz des riesigen Lürmens der Liberalen hat das Gesetz gute Aussicht, durch-- gebracht zu werden. Vom Centrum sprach am 28. Jänner Abgeordneter Porsch zur Schulfrage und hielt deu Liberalen

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 07.05.1890
Umfang: 8
Baze«, Mittwoch, de« 7. Mai 18LV U w Äugelegenieit der kachol. Schule und Anderes auf die Schulftage sich Beziehendes. In Sachen der kathol. Volksschule richteten die bei Gelegenheit der Konsekration der Kirche veS sb. Vincen tinums in Brixen versammelten Domkapitularen und Dekane der Diözese Brixen solgende Adresse an Seine Eminenz den Kardinal-Fürsterzbischof von Prag, Grafen Schönborn. ' Eure Eminenz! Der Klerus der Diözese Brixen dies- und jenseits des Arlberges hat unter Führung

seiner ruhmvollen Bischöfe mehr als 20 Jahre unterstützt vom kathol. Volke der konfessionslosen Schule mit allen ihm zu Gebote stehenden gesetzlichen Mitteln unentwegt Wider stand geleistet. Deshalb hat die vom Episkopate Oesterreichs durch Eure Eminenz am 12. Mä^ mit wahrhast apostolischem Freimuthe offen und entschieden abgegebene Erklärung über das Recht der Kirche eine konfessionelle Schule zu fordern, die Herzen des Klerus mit voller Freude erfüllt, und fühlt sich derselbe gedrängt, bei der heutigen

für die ganze Diözese denkwürdigen Konsekration der Kirche des sb. Seminarium Vincentinum durch den Hochwürdigsten Fürstbischof Simon, welche so viele Dekane derselben von Nahe und Ferne herbeigeführt, im Anschlüsse an daS Hochwst. Domkapitel durch diese Euer Eminenz für das kostbare Wort des Episkopates in Zeiten der Wirren den innigsten Dank mit der sicheren Hoffnung auszusprechen, daß aus demselben, wie aus einen fruchtbaren Samenkorn die kath. Schule für Oesterreich endlich entwachsen werde. Geruhen

den tiefgefühltesten Dank und die vollste Zustimmung aus, und fordert zugleich alle Gesinnungsgenossen auf, die bischöfliche Erklärung in allen die Schule betreffenden Fragen als Leitstern zu betrachten und sür die Verwirklichung der darin ^stellten Forderungen bei jeder Gelegenheit nach Kräften einzustehen. Die Vorstehung des kath.-polit. asinos wird von der heutigen Generalversammlung eaustragt, die beschlossene Resolution Sr. Exzellenz em Hochwürdigsten Fürstbischof von Brixen zu unter breiten.' „Das kathol

wird betont, daß die Erlangung der katholischen Schule jeder katholische Reichs- und Landtagsabgeordnete als eine der wichtigsten Pflichten betrachte ; daß von diesem Bestreben zahllose Reden und Anträge eben dieser Ab geordneten Zeugniß ablegen; daß in diesem Bestreben die Abgeordneten vom katholischen Volke unterstützt werden; daß es der Centrum-Club keinen Augenblick daran fehlen ließ, mit bestem Wissen und Können sür die Sache der eonsessionellen Schule immer wieder ein zutreten. Man hätte wohl

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 27.03.1889
Umfang: 8
9 des Budgets: „Mnisterium für Kultus und Unterricht.' Die Rede des Fürsten vollständig gebracht, würde Illllein eine ganze Nummer des „Tiroler Volksblatt' iMm, daher können wir nur die wichtigsten Partien Dringen. Wir benützen dazu den. mit großem Fleiße der „Salzburger Chronik' gemachten Auszug auS Id« Rede. - > Fürst Liechtenstein will nicht mit dem Vorredner Ipolemisiren, sondern er -will sich nur mit der so wlch- Frage der konfessionellen Schule befassen. DeS lRedners Aufgabe soll eS daher

sie aus diplomatischen Rücksichten noch nicht änsge- j Lochen hätte. . Hier sprach der hohe Redner in Bezug auf Gleich berechtigung, oberste Leitung und Führung jene Ansicht der wir (Siehe Nr. 24 1. Seite 3. Sp.) nicht ht zustimmen können. Dann fährt er fort: Die MsGonelle Schule ist nun diejenige, welche dieKinder Im der Religion ihrer Eltern nicht nur unterrichtet, sondern auch erzieht. Ihre Merkmale sind daher : II. die thunlichste Sonderung der Kinder nach der Kon- Ilession unter Lehrern

; da man aber heute im parlamentarischen Leben nicht ohne Rückendeckung vorzugehen pflege, immer nach Präzedentien sich umsehe, so hat auch die konservative Partei Präzedentien. gesucht; und an solchen fehle eS gerade in Bezug auf die konfessionelle Schule nicht, dtznn fast ganz Mittel- und Nord-Europa besitzen die konfessionelle Schule. Redner zieht zunächst Deutschland in den Kreis seiner Betrachtung. In Württemberg, Hannover, Schleswig- Holstein und Oldenburg sei die konfessionelle Schule besonders weit

Volksschulaufsicht wieder auf der gleichen Stufe, wie vor demselben. Was Bayern betreffe, so habe dort die Gemeinde zu ent scheiden, ob die Schule konfessionell oder simultan sein solle. Trotzdem seien die Simultanschulen auch in Bayem in verschwindender Minorität. Redner kommt nun auf Ungarn zu sprechen, in welchem Lande die Konsessionalität der Schule ein avitischeS Erbtheil sei. In Ungarn seien seit jeher alle Schul gattungen konfessionell, was am deutlichsten aus der Schulstatistik hervorgeht

, welche 83 Perzent konfessionelle Schulen, 4 Perzent Simultanschulen und 11 Verzent Gemeindeschulen ausweise.- Inmitten aller dieser Länder stehe nur Oesterreich isolirt als eine unhaltbare Aus nahme mit seiner konfessionslosen Schule da. Daß Frankreich und Italien auch die konfessionslose Schule besitzen, sei zwar nicht zu entschuldigen, wohl aber zu erklären. Frankreich versinke immer tiefer in den Ra dikalismus, und in Italien stehe noch heute die Regierung im Kampfe gegen die geistliche Macht und so sei

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 02.12.1909
Umfang: 8
dieser Verkehr gefördert? — In Götzis starb nach lOjähriger Krankheit (Rückenmarkschwindsucht) Handelsmann Jos. Schwab. — In Bludenz ist Lehrer Eberle schwer erkrankt. Eberle ist ein sehr braver Lehrer und ist, nebenbei bemerkt, Abstinent und für die Abstinenzbewegung tätig. Ja, die Jugend in der Schule muß man von den Alkoholgefahren abhalten. — Manchem Bäuerlein hat es das Kraut eingeschneit; es sind Hunderte von Zentner auf den Feldern. vornbirn» 30. November. Die hiesigen Sozialdemokraten hielten

und materiell unterstützen. Zum Schluß erteilte auf Bitten des Obmannes Se. Eminenz der ganzen Versammlung den heiligen Segen und forderte zur tatkräftigen Arbeit auf. DmfralyWen Kulturkämpfe. Das einheitliche und energische Auftreten der französischen Bischöfe gegen die religions feindlichen Schulen und Schulbücher und für die freie Schule hat ermunternd auf weite Kreise der Bevölkerung gewirkt und sogar den Macht- habern imponiert. Alle Welt sieht eben, daß die Bischöfe, die nichts mehr zu verlieren

haben, weil ihnen schon alles genommen wurde, nur für ihre feste Ueberzeugung, für vie Freiheit der Ge wissen und für die Wahrheit kämpfen. Viele Eltern, die früher nicht den Mut hatten, ihre Kinder den religiösen freien Schulen anzuvertrauen, tun es jetzt und die Meldungen über energisches Eintreten der Familienväter für die Freiheit ihrer Religion und für die religiöse Schule mehren sich zusehends. Aus zahlreichen Orten kommen Nachrichten, daß die Kinder im Austrage der Eltern die Schule nicht mehr be suchen

sie dieser Tage an alle Pfarrgeistlichen ein Zirkular, worin sie den Klerus auffordern, den Hirtenbrief über die Schule nicht zum Gegenstande von Kanzelerörte rungen oder gedruckten Ausführungen zu machen. Der Hirtenbrief solle dem Volke, so wie er ist, in die Hände gegeben werden. Jedes Wort dieses Hirtenschreibens sei so abgewogen, daß es nicht als Böswilligkeit, sondern als besorgtes Auftreten der Bischöfe für Eltern und Kinder erscheine. Aus diesem Grunde ist wohl auch aus den angekündigten Klagen

, wie man sich überzeugen könne, nichts Unmögliches. Die Regierung will das allerdings nicht einsehen, sondern kämpft und tyrannisiert erbittert weiter. Sie entzog vor einiger Zeit fünf pen sionierten Priestern die Pension, welche sich gegen den s 35 des Strafgesetzbuches vergangen hätten, der diejenigen mit Strafe belegt, welche durch Reden oder Schriftstücke zum Widerstand gegen die Gesetze herausfordern, in unserem Falle also gegen die religionslose Schule in den Kampf ziehen. Der Unterrichtsminister erklärte

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 20.11.1894
Umfang: 8
Seite 2. Brixen, Dienstag, „Brwener Chronik.' Nr. 93. und leitende Regel unserer gegenwärtigen Volks schule, sondern nur einer von den vielen Lehr gegenständen, und noch dazu mit einer unzu reichenden Zahl von Lehrstunden. Die Religion ist in derselben aus ein so geringes Maß religiöser Uebungen beschränkt, dass die religiöse Gesinnung erlahmen und erkalten muss. Die übrigen Lehr gegenstände sind von der Religion ganz unabhängig gestellt und werden nicht selten so behandelt, dass

, dann wird kein Lehrer, keine Behörde an dem Ave Maria nergeln können, dann wäre die peinliche Kreuz- zeichey-Affaire eine Unmöglichkeit; dann würden die interconfessionellen Lieder — risrim tsnsatis — vor und nach der Schule in die Gesangs stunde intoniert, und es würde katholisch gebetet werden. (Beifall.) 2. Wir fordern, dass in katholischen Schulen nur katholische Lehrer unterrichten dürfen. Wir treiben hier keinen Racenantisemitismns. Wir stehen genau auf dem Standpunkte der katholischen Kirche, und gerade

haben, der Religions unterricht muss erweitert werden, und es sind auch weltliche Lehrkräfte zur Hilfeleistung heran zuziehen. Hochverehrteste! Die meisten aus uns können allerdings auf die Verwirklichung dieser Forde rungen nicht unmittelbaren Einfluss üben, wir alle freuen uns aber sehr darüber, dass ein Episkopat an unserer Spitze steht, der seiner hohen Aufgabe der Schule gegenüber sich voll und ganz bewnsst ist, der buchstäblich sich an St. Panli Worte hielt und hält: „Predige das Wort, halte

an damit, ' es sei gelegen oder ungelegen, über weise, bitte, strafe in aller Geduld und Lehr weisheit.' Ich brauche nur Namen wie Rauscher, Gasser, Rudigier zu nennen,' die rastlos in theils minderer, theils schärferer Tonart für die Wieder eroberung der katholischen Schule kämpften. Wir freuen uns, im Parlament Männer zu haben, die ganz und gar uns gehören. Sie bekämpfen den Liberalismus auf allen Linien, sie verdrängen ihn aus vielen Positionen, sie brachten ihn in wohlverdienten Misscredit in den breiten

Schichten des Volkes; ja, sie haben, wie Baron Morsey unlängst bei der Generalversammlung des Katho lischen Volksvereines in Linz sich ausdrückte, „den Liberalismus auf das Haupt geschlagen, indem sie ihm die Reichshauptstadt abgenommen'. Ihren beharrlichen, zielbewussten Actionen wird es gelingen, in Unterordnung und im Vereine mit den Bischöfen auch die ureigenste Schöpfung des Liberalismus, das ist die moderne Schule, das Werbelocal der Socialdemokratie, zu stürzen und die eonfefsionelle, katholische

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 07.07.1891
Umfang: 8
zu haben. Der, Schaden beläuft sich auf viele, viele Tausende. Steinegg, 1. Juli. (Auch ein Mittel, die Gemeinden zu schonen.) Es ist noch nicht zwei Jahre her, als ich die Schule in Steinegg, Ge meinde Karneid, noch nicht kannte, da äußerte sich ein sehr angesehener Lehrer der Nachbar schaft, es werde ihnen immer der ausgezeichnete Stand der Schule in Steinegg vorgehalten, als Correction und zum Muster hingestellt. Es.wird nun vielen, aber nicht allen bekannt sein, dass der Herr Lehrer Josef Schroffenegger

in Steinegg, seit einigen Jahren halsleidend, sich mit einer Aushilfe behelfen musste, trotzdem aber dieses schöne Zeugnis des Lehrerfolges, das er als Leiter der Schule erzielte, einschließlich des letzten Jahres. Im vorigen Sommer reiste er nach Wörishosen und war schon im vorigen Herbste bedeutend besser, so dass er die Schule persönlich halten konnte, allerdings mit einiger Hilfeleistung von Seite der Geistlichkeit- Nun aber hat sich der Gesundheitszustand des Herrn Lehrers nahezu gänzlich gebessert

. Und doch—höret und staunet! Vor ein paar Wochen kam die Eröffnung von der k. k. Bezirksschulinspection: Die Gemeinde soll Herrn I. Schroffenegger Pension geben, und der Schuldienst wird ausgeschrieben. Da ge gründete Hoffnung besteht, dass der Lehrer bis zum Beginne der Schule vollends hergestellt sein wird, suchte die Gemeindevorstehung mit ge wichtigen Gründen denselben zu halten. Es wurde ihr aber unter Androhung von fl. 10 Strafe anbefohlen, die Formularien des Herrn Lchrers einzusenden

, was auch unter Protest geschehen ist Steht die Schulbehörde von chrem Vorhaben nicht ab, so ist die Gemeinde geschädigt, der Mede gestört, der Herr Lehrer unverschuldet gekränkt und die Schule einer sicheren Ver schlimmerung entgegengetrieben, und der ausge-

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 18.07.1908
Umfang: 8
Bemerkungen vorausschicken. Es gibt keine Schule der Welt, mit der alle Beteiligten vollkommen zufrieden wären; das ist nicht einmal bei der „entklerikali- ierten' Lienzer Knabenschule der Fall. Und ferner wird es kaum jemals eine Lehrperson geben, welche längere,Zeit in der Schule tätig war und nie eine Ungeschicklichkeit oder Dummheit gemacht hätte. Die Unfehlbarkeit wird eben weder mit dem Reife- noch mit dem Befähigungszeugnis erteilt. Wenn man deshalb alle Schulen schließen wollte, mit denen ein Teil

der Beteiligten unzufrieden ist, und alle Lehrpersonen verjagen, die einmal eine Ungeschicklichkeit begangen haben, dann würde es in der kürzesten Zeit weder Lehrer noch Schulen geben. Und wir haben allen Grund zu fürchten, daß dann auch die Lienzer Knaben schule mit ihrem Lehrpersonal nicht übrig bleiben würde. Nach diesem Maßstabe möge man es be messen, wenn hie und da in unserer Kloster frauenschule auch eine weniger angezeigte, vielleicht sogar recht ungeschickte Strafe vorgekommen ist, wie man einzelne

werden soll, das zu entscheiden ist eine rote Eisenbahnerver sammlung nicht ganz berechtigt. Dann heißt es, den Eltern sei bei der Klosterschule keine Ge legenheit gegeben, sich mit den Lehrerinnen zu verständigen. Ja freilich, wenn man nicht will, dann geht es eben nicht. Und jene Väter, welche sich am wenigsten um die Schule kümmern, haben manchmal die üble Gewohnheit, am lautesten darüber zu schreien. Jene aber, welche sich wirk lich mit den Lehrerinnen verständigen wollten, haben bisher noch immer dazu Gelegenheit

ge funden. Dann, daß die Gemeinde in diese Schule nichts dreinreden könne! Da möchten wir aber schon die Frage stellen: ob denn tatsächlich die Gemeinde in die Mädchenschule nicht mehr hinein regiert als in die Knabenschule? Ob mit Recht oder Unrecht, wollen wir nicht entscheiden, Tat sache aber ist es. So bleibt denn von den ver schiedensten Einwürfen nichts übrig als die Haube und der Habit der Klosterfrauen. Und das ist eben der springende Punkt. Denn wer die Welt verlassen hat und bloß

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 11.10.1902
Umfang: 8
, daß man alles tun werde, durch Mitarbeit :c. seine Arbeit zu erleichtern. Vorerst sei es aber Pflicht der Eltern, die Bemühungen des Lehrers an den Kindern selbst zu fördern. Diese Worte fanden ebhaften Beifall- ?. Abel sprach zunächst gleich- alls über den Wert der Schule, mahnte dann zu treuem Zusammenhalten, namentlich un Verein, und setzte die großen Erfolge auseinander, welche dadurch in Niederösterreich im Kampf gegen den Unglauben erzielt wurden. Hierauf meldete sich ein aaswärt'ger Eisenbahner

und Steuern aufladen kann. Iseltal, 9. Oktober. (Militarismus und Schule im kleinen.) Wie allgemein bekannt, zahlt der Staat jährlich für die Volks schule den Pappenstiel von 5^ Millionen Kronen, während er dem Moloch, Militarismus genannt, - jährlich rund 350 Milliönchen opfert, wober aber die Mehrausgaben für die neuen Kanonen nicht mitgerechnet sind, die auf beiläufig zwei hundert Millionen Kronen veranschlagt sind und in jährlichen Raten von 40 Millionen Kronen gezahlt werden. Also verhält

sich die Schule zum Militarismus wie 5^ Millionen zu 390 Millionen. Nach diesem Verhältnis taxiert auch— wie es scheint — der Chef unserer Bezirksschulbehörde. Wurde da, wie ich höre, der Notschullehrer einer Gemeinde zur dreijährigen Dienstleistung ein berufen. Die Gemeindevertretung, welche dachte, daß in einem solchen Fall doch eine Ausnahme gestattet sei, ging zum Wezirksoberhaupt und er suchte, er möchte sich doch für ihren Lehrer ver wenden, daß er vielleicht mit 8 Wochen loskäme unk ihre Schule

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 08.03.1898
Umfang: 8
als mit den Deutschconservativen'. Eine Rede Gregrs, des Führers der Jungczechen, gegen die Einführung der coufessionellen Schule genügte in der That, um Weitlof, den Obmann des „Deutschen Schulvereines' und damit den Träger der angeblichen „nationalen Erziehung des deutschen Volkes in Oesterreich', in die Arme dieses Mannes zu führen, der die Deutschen in Böhmen am liebsten nach der Art und Weise, wie in den Hussitenkriegen, ^behandeln möchte. Heute noch werden die Jungczechen in der ge- sammten liberalen Presse

. religiöse Im' brave und zugleich verlässliche Pm-i ».? Wir haben diesen angeblichen Gesim nie begriffen und nie geglaubt. Und wer hatte Recht? ke»«- ^ Fr-u»dlch»st ,ch„„ w» -»jZwiyL dle Absage bekommen. Die Jungczechen K sich nämlich m der Sitzung des W» Landtages als stramme Anhänger dir! fefstonslosen Schule erwiesen. In da G debaite vom 2. März verlangte Gras UM Schönborn einen größeren Einfluss d« Kirche auf die Schule. DaM i» nun die Jungczechen Sokol und PippHr sehr heftiger Weife auf, wobei

sie,be!«i>, dö hier eine tiefe, unüberbrückbarem bestehe, die zudem grundsätzlicher Kür sei. Das czechische Volk werde den Kik flufS des Cleriealismus ^ ausi« Schule nie zulassen, dadurch M k- Bildungsmveau herabgedriickl. Innerhalb P Landes wollen sie die Schule freiheillii (d. h. libeml) gestalten n»d jedem lirt lichen Einflüsse entziehen. PWo kläne sogar, dass schon anlässlich des A hoch'schen Schulantrages die JmigcM iM ihren Standpunkt sehr entschiede» VM M Also, die Jungczechen sind heute dieselk Liberalen

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Volksblatt
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Seite 4 von 12
Datum: 14.02.1903
Umfang: 12
, daß Zustellungen rascher durch die Ge meinde bewerkstelligt werden. — In Schulkreisen beklagt man sich, daß trotz der vorgeschriebenen Anzeigen von Schulsäumigen, dieselben doch die Schule nicht besuchen. So ist es vorgekommen, daß ein Feiertagsschüler voriges Jahr sast gar nie und Heuer nur ein- oder zweimal die Schule besucht hat. Ein Lehrer meinte, da ist das Anzeigen beim Ortsschulrat umsonst und nur der Lehrer blamiert. — Eine sehr beklagenswerte Unsitte ist es hier, wenn man Schulkinder

zu den sogenannten Toden mählern mitnimmt. Erstens wird das Kind auf diese Weise von dem vormittägigen Schulbesuche abgehalten und zweitens srühzeitig dem Alkohol ausgeliefert. Nachmittag kommen dann solche Schulkinder gar nicht mehr in die Schule oder sie kommen beduselt, was unsere Lehrer und Lehrerinnen bestätigen können. Kulpmes, 11. Februar. Heute Nachmittags sind in unserer Kirche mehrere Opferstöcke ganz oder teilweise beraubt worden. Es wurde in der Kirche ein Vagabund gesehen, dessen Aussehen Verdacht

, welches ein Lehrer in der „Kathol. Volks schule' bezüglich der Lehrergehaltsausbesserung zum besten gibt, zur Behandlung und wurde das Un mögliche des Vorschlages und die Unrichtigkeit des selben beleuchtet. . Innsbruck, 11. Februar. Seit Samstag, den 7. Februar 1903, ist selbst Christus der Herr ein Nationaler „im höchsten Sinne'. Wer das gefunden hat? Die „Tiroler Post'. Sie sagt in einem gegen Dr. Jehlys in Brixen gehaltener Rede gerichteten Artikel „Im Fasching': „Der Erlöser war sicher national im höchsten

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 06.07.1907
Umfang: 8
Schule angewiesen ist, auf das aller- härteste empfunden, um so mehr, als im Volke nicht bloß das Verlangen nach einer tüchtigen Volksschule, sondern auch nach einer den be sonderen Verhältnissen des Landes angepaßten Fortbildungsschule besteht. Die allbekannte Ursache der Lehrernot ist die gänzliche Unzulänglichst der Landes- und Gemeindemittel zur genügenden Besoldung der Lehrer. Infolgedessen vollzieht sich eine von Jahr zu Jahr verstärkte Aus wanderung gerade der besten Lehrkräfte

nach anderen Kronländern. Auf diese Weise wird nicht nur die Verbesserung der Volksschule, sondern auch die so dringend gewünschte Fortbildungs schule, wofür eingehende Studien und Vorarbeiten vorhanden sind, mehr und mehr vereitelt. Mit Berufung auf Z 55 des Gesetzes vom 24. Mai 1869, RGB. Nr. 62, wonach die Minimal bezüge der Lehrerschaft so bemessen sein sollen, daß Lehrer und Unterlehrer ihre ganze Kruft dem Berufe widmen und erstere auch eine Familie den örtlichen Verhältnissen gemäß erhalten

können, und mit Rücksicht auf die Notwendigkeit der Einführung einer entsprechenden Fortbildungs schule richten die Gefertigten an Se. Exzellenz den Herrn Minister die Anfrage: ,Gedenkt Se. Exzellenz mit aller Beschleunigung im Ein vernehmen mit den beteiligten Faktoren die Lehrernot in Tirol durch Bereitstellung der nötigen staatlichen Mittel zu beseitigen und zu gleich die Einführung einer praktischen Fort bildungsschule in die Wege zu leiten?'' vsz Schicksal <!es Nroler canätages. In den letzten Tagen fanden

sie weiteren zahlreichen Zuwuchs erhielte». Die nunmehr auf eine riesenhafte Zahl angewachsene Menge demonstrierte hierauf vor dem Gebäude der ungarischen Staatsbahnen, wo mehrere Fenster scheiben eingeschlagen wurden. Die Polizei stellte sich hier den Demonstranten entgegen und zog vom Leder, worauf die Menge gegen die Polizei einen Steinhagel eröffnete, bei welcher Gelegenheit ein Detektiv am Kopfe sehr schwer verwundet wurde. Schließlich demonstrierte die Menge noch vor der ungarischen Schule

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 20.01.1891
Umfang: 8
- besonders, dafür jeden Bettel gegen die Fremden im Sommer zu unterlassen. Schulleiter Herr Schmid sprach den Dank der Lehrer aus und richtete auch au die anwesenden Eltern die Bitte, das Wirken der Schule durch thätige Unterstützung zu Hause zu fördern. Dann wurde von den freudig erregten Kindern eines nach dem andern hervor gerufen und erhielt das ihm bestimmte Geschenk, wenigstens ein kleineres Kleidungsstücksammt etlichen Schulsachen. Und mit den Kindern freuten sich natürlich auch die Eltern; gar

als je der Gegenstand vielseitigen Wunsches. Besonders haben aber die Lehrer Tirols Ursache, einen baldigen glücklichen Ausgang zu ersehnen, denn sie leiden in erster Reihe und am schwersten unter den ungeregelten Schulzuständen und deren Folgen. Abgesehen von den moralischen Unannehmlichkeiten, welche ein Schulkampf der Schule bringen muss, sind es die ungeordneten Rechts- und Pensions verhältnisse zunächst, welche von der Lehrerschaft bitter gefühlt werden. Das Standesbewusstsein eines Lehrers muss in der That

sehr gedämpft werden durch den Einblick auf sein mühevolles Berufsleben, den oft äußerst mageren Gehalt und endlich gar durch die Aussicht auf das Los, welches ihm in seinen alten Tagen mit der zum Leben und zum Sterben zu kleinen Pension be vorsteht. Mögen die Arbeiten des Landtages gesegnet sein und Frieden und Ordnung der Schule bringen! Begreiflicherweise finden die Verhandlungen des Landtages über die Schul frage bei der Lehrerschaft regstes Interesse. Mancher hat freilich schon von vornherein

um Betheilung mit Polentamehl bitten mussten. Der Credit der Gemeinde sei vollkommen erschöpft und dieselbe nicht imstande, die beiden Geistlichen, den Arzt uns die Lehrkräfte, die mit ihrem Gehalte schon viele Monate im Rückstände sind, zu bezahlen; ja mehrere Tage konnte nicht einmal Schule ge halten werden, da kein Holz vorräthig war und niemand der Gemeinde 'solches bringen wollte, bis Ihre Excellenz Frau von Toggenbnrg zu Hilfe kam und mehrere Fuhren aus ihren Wäl dern abgeben ließ. Die meisten

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 14.09.1901
Umfang: 8
hatte, als am 31. December v. I. die Messe um Mitternacht gelesen wurde. Er lobt die Fcissaner und bittet den barmherzigen Gott, dass es dort immer so bleibe. Er lobt auch die Thätigkeit derjenigen» die für das Tren-- tino und für den Nationalismus in Fassa kämpfen. Er sagt, dass sie viel gethan haben für das ge meinsame Wohl der Fassaner, indem sie eine Schule in Campitello eröffnet haben, wo jene, die Zuneigung haken, sich in der Malerei und Bildhauerei ausbilden können, und das ist ein Verdienst der „I-SM nationale

', welcher der Schreiber dankt. „Das ist alles gut,' citierte der betreffende Schreiber, „aber der Teufel hat auch seinen Theil machen wollen.' Zu jener Zeit hatten nämlich manche, die für das irdische Wohl der Leute sorgten, eine neue deutsche Schule in Soraga eröffnet, damit auch die Fassaner Ge legenheit haben, die deutsche Sprache zu ei lernen. Und der Schreiber nennt das alles Teufelslist und Teufelsarbeit! Die Fassaner aber brauchen die deutsche Sprache ebensogut als die italienische; sie brauchen

in religiöser Beziehung haben. Vom wirtschaftlichen Wohle will ich nichts sagen; es liegt ja auf der Hand, dass die Fassaner alles, was sie brauchen, auf deutschem Gebiete verdienen. Dornbirn, 10. September. Der Pressverein hielt jüngst im Vereinshause dahier die General versammlung, auf der beschlossen wurde, den „Landboten' zu erweitern, damit er noch größere Verbreitung finde, obwohl er bereits 8000 Abon nenten zählt im kleinen Ländchen. — Bekanntlich wurde in Dornbirn eine Mädchen-Fortbildungs schule

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 01.02.1908
Umfang: 8
die ganze Mittel schule umfasse, sie schließt nicht aus,' daß das Gymnasium und die Realschule im Rahmen der Mittelschule auf einem einheitlichen Unterbau ruhen. Rücksichten der verschiedensten Art drängen zu einer solchen Vereinheitlichung. Von jenen prinzipiellen Rücksichten, welche wir an die Spitze des vorigen Artikels gestellt haben, wollen wir hiebei ganz absehen. Aber auch dort, wo eine Gliederung der Schulen nach Bevölkerungs elementen der gegenständlichen Differenzierung nicht im Wege steht

nur nebenbei zu erwähnen brauchen. Wenn sonach die verschiedensten Gründe dafür sprechen, auf den einheitlichen Grund der Volksschule noch einen weiteren einheitlichen Unterbau zu stellen, bevor die Teilung der Mittel schule in das Gymnasium und die Realschule beginnt, so muß man wohl fragen, ob der Lösung dieses Problems unüberwindliche didaktische Schwierigkeiten im Wege stehen. Wir glauben nun, diese Frage verneinen zu dürfen; wir halten sogar dafür, daß.der Unterbau, welchen das Gymnasium

. Um 11 Uhr betrat der Heilige Vater den Saal und die Zeremonie nahm ihren Anfang. Ser französische Kulturkampf scheint in Italien Schule zu machen. Man hätte annehmen sollen, daß die vielen Fehler, die Frankreich begangen hat, ein warnendes Beispiel sei für andere Nationen. - Aber nein! Der Exgroßmeister und Jude Ernst Nathan, Roms Bürgermeister, hat angeordnet, daß die Barmherzigen Schwestern das Kinder- spital anf dem Aventin verlassen müssen. Zwei Jahre lakig hatten die Schwestern ihren Dienst

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